LACAST – Der Lacan-Podcast
Seit heute gibt es einen Audio-Podcast zu Lacan, an dem ich beteiligt bin. Er heißt „Lacast. Der Lacan-Podcast“, der Domainname ist lacast.de und betrieben wird er von Florentin Will.
mehr…Seit heute gibt es einen Audio-Podcast zu Lacan, an dem ich beteiligt bin. Er heißt „Lacast. Der Lacan-Podcast“, der Domainname ist lacast.de und betrieben wird er von Florentin Will.
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„Die Hysterikerin verbindet in ihrer Subjektstruktur die Wahrheit ihrer Jouissance mit dem unerbittlichen Wissen, das sie hat, dass der andere, der geeignet ist, es hervorzurufen, der Phallus ist, das heißt ein Schein.“
Zweimal hat Lacan Munchs Bild Der Schrei kommentiert, in den Seminaren 12, Schlüsselprobleme für die Psychoanalyse, und 16, Von einem Anderen zum anderen. Übersetzung der einschlägigen Passagen.
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„Die Logik trägt das Kennzeichen der sexuellen Sackgasse und wenn Sie ihr folgen, in ihrer Bewegung, in ihrem Fortschritt, das heißt in dem Feld, in dem sie nicht das Geringste mit dem zu tun zu haben scheint, worum es bei dem geht, was von unserer Erfahrung her artikuliert wird, also ausgehend von der analytischen Erfahrung, dann finden Sie hier dieselben Sackgassen wieder, dieselben Hindernisse, dieselben Lücken, kurz gesagt, dieselbe Abwesenheit der Schließung eines grundlegenden Dreiecks.“
In Seminar 9, Die Identifizierung (1961/62), greift Lacan das Konzept des Schnitts auf, das er früher entwickelt hatte, und deutet es um. Er bezieht es jetzt auf die Flächen der mathematischen Topologie, vor allem den Torus, das Möbiusband und die Kreuzhaube. Der Schnitt ist damit der Schnitt in eine Fläche bzw. der Schnitt, durch den eine Fläche erzeugt wird. Als entscheidende Form des Schnitts begreift er die sogenannte Innenacht, auf die er von da an immer wieder zurückkommen wird. Von hier aus bestimmt er neu, wie sich im Schnitt das Reale manifestiert.
Im Folgenden übersetze ich aus dem Identifizierungsseminar die wichtigste Passage zum Verhältnis von Schnitt, Innenacht und Realem.
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„Die sexuelle Jouissance nimmt ihre Struktur von dem Verbot her, das sich auf die Jouissance bezieht, die sich auf den eigenen Körper richtet, das heißt genau an dem Grat und an der Grenze, wo sie an die tödliche Jouissance angrenzt. Und es trifft die Dimension des Sexuellen nur dadurch, dass es das Verbot auf den Körper bezieht, aus dem der eigene Körper hervor-geht, also auf den Körper der Mutter. Nur dadurch wird das, worum es bei der sexuellen Jouissance geht, im Diskurs strukturiert, und das ist das einzige, was das Gesetz hier beisteuern kann.“
Im Guardian lese ich, dass ein kanadisches Gericht angeordnet hat, dass ein vierjähriger Junge aufhören muss, in der Öffentlichkeit Mädchenkleidung zu tragen. Die Mutter sagt, das Kind habe kurz nachdem es zwei Jahre alt war, angefangen, sich als Mädchen zu … mehr…
Nach der schockierenden Nachricht über Trumps Wahlsieg vor drei Tagen erinnerte ich mich daran, dass es von Lacan eine kurze Bemerkung über den zu erwartenden Aufstieg des Rassismus gibt. Ich übersetze sie nach der gesprochenen Fassung von Télévision, die bislang nicht ins Deutsche gebracht wurde.
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David Foster Wallace konnte den Schmerz, der ihn umbringen sollte, klinisch beschreiben. Das, was Lacan „Sinthome“ nennt, die Verknüpfung künstlerischer Schöpfung mit einer das Subjekt vor dem psychotischen Abgrund rettenden Struktur, ist ihm zumindest in seinem letzten Roman, Der bleiche König, nicht gelungen. Was hatte sich diesem mächtigen Schriftsteller in den Weg gestellt?
„Also, ich möchte die Bemerkung, dass Programmierung ohne die Schrift tatsächlich nicht denkbar wäre, nur aufgreifen, um andererseits darauf hinzuweisen, dass das Symptom – Versprecher, Fehlhandlung, Psychopathologie des Alltagslebens – nur gestützt wird, nur einen Sinn hat, wenn Sie von der Idee ausgehen, dass das, was Sie zu sagen haben, programmiert ist, das heißt zu schreiben ist.“
In La Troisième (Die Dritte), einem Vortrag von 1974, gibt Lacan einen Überblick über seine Lehre; Schwerpunkte sind die Dreiheit des Imaginären, des Symbolischen und des Realen, außerdem die verschiedenen Arten der Jouissance sowie das Symptom und die Deutung. All dies wird auf den borromäischen Knoten bezogen.
Übersetzung mit zahlreichen erläuternden Anmerkungen.
Das Reale der Gesellschaft äußert sich unter anderem dann, wenn eine Gesellschaft für die Gefahren, die ihre das Leben erhaltenden Funktionen bedrohen, blind wird und die Menschen ihre Panik durch einstimmige Massenbewegungen auszuschalten versuchen. Zum Beispiel fürchtet die Mehrheit der Franzosen die Immigration der syrischen Kriegsflüchtlinge in ihr Land viel mehr als die immer realistischer werdende Prognose, dass nach den nächsten Wahlen der Front National an die Macht kommen könnte. Ist der Begriff der Verleugnung geeignet, um einen solchen Vorgang zu erfassen? Oder benötigt man andere Begriffe, etwa den des Akts? Oder den der Auslöschung des Wissens?
„Das Wesentliche des Verhältnisses ist eine Abbildung, a wird abgebildet auf b, und wenn Sie es nicht a und b schreiben, haben Sie es nicht mit dem Verhältnis als solchem zu tun. Das heißt nicht, dass sich im Realen nicht Dinge ereignen, aber mit welchem Recht würden Sie das als Verhältnis bezeichnen?“
Eine kurze Einführung in Lacan –
mein Vortrag bei den 3. Segeberger Psychosomatik-Tagen, „Macht und Ohnmacht des Realen“
Wie begreift Lacan das Verhältnis zwischen dem Genießen (jouissance) und dem Realen?
Er unterscheidet zwei Beziehungen: das Genießen des Realen und das Reale des Genießens.
Übersetzung und Erläuterung der einschlägigen Passagen.
Zweite Fassung
Das Subjekt ist für Lacan ein Subjekt im Verschwinden. Statt vom Verschwinden spricht er auch vom Fading des Subjekts oder von seiner Aphanisis.
Das Konzept des verschwindenden Subjekts wird von ihm in Seminar 6 von 1958/59 eingeführt, Le désir et son interprétation. In diesem Artikel übersetze und kommentiere ich die wichtigsten Passagen.
„Es gehört zur Natur der Sprache – ich sage nicht des Sprechens, ich sage der Sprache selbst –, dass, wenn es darum geht, irgendetwas, das eine Bedeutung hat, festzumachen, dass dann der Referent niemals der Richtige ist, und eben das macht eine Sprache aus.“
„Die Wirkungen der Artikulation des Scheins – der algebraischen Artikulation, meine ich, und dabei geht es nur um Buchstaben –, das ist der einzige Apparat, mit dessen Hilfe wir bezeichnen, was real ist. Was real ist, ist das, was in diesem Schein ein Loch macht, in diesem artikulierten Schein, der der wissenschaftliche Diskurs ist.“
In Seminar 16, Von einem Anderen zum anderen (1968/69) führt Lacan den Begriff der Mehrlust ein, plus-de-jouir, in Analogie zu Marx’ Begriff des Mehrwerts (plue-value).
Übersetzung des Kapitels, in dem der Begriff zum ersten Mal verwendet wird.
„Der Ausgangspunkt des wissenschaftlichen Denkens, ich spreche über die Geschichte, was ist das? Die Beobachtung der Sterne. Was ist das anderes als die Konstellation, d..h. der typische Schein?“