Jacques Lacan
Seminar XIX, … oder schlimmer
(XV) Sitzung vom 14. Juni 1972
Übersetzung und Erläuterung
César Baldaccini, Compression Evian, 1990,
Kompression aus Plastikflaschen, 30 x 21 x 21 cm
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Jacques Lacan:
Seminar XIX (1971/72): „… oder schlimmer“
und
Vortragsreihe „Das Wissen des Psychoanalytikers“ (1971/72)
(XV) Sitzung vom 14. Juni 1972
Übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen versehen von Rolf Nemitz
Vollständige Übersetzung von Seminar 19 und
Übersetzung von „Das Wissen des Psychoanalytikers“ ab der vierten Sitzung
auf der Grundlage der Staferla-Version und von Tonaufnahmen
Teil 15 von 16 Übersetzungen. Etwa jeden Monat erscheint die Übersetzung einer weiteren Sitzung.
Die übrigen Übersetzungen findet man hier.
In Millers Version des Seminars ist dies Kapitel XV, Le désir de domir, S. 213–220.
Die Übersetzung wird zweimal gebracht, zunächst nur deutsch, dann vergleichend: Satz für Satz französisch/deutsch.
Die zweisprachige Fassung enthält in den Anmerkungen zum französischen Text Hinweise auf Transkriptionsprobleme und auf größere Abweichungen in Millers Version; im deutschen Text findet man Links und Bilder, in den Anmerkungen zum deutschen Text Literaturangaben und inhaltliche Erläuterungen.
Einen Überblick über die verschiedenen Ausgaben von Seminar 19 findet man hier.
Herzlichen Dank an Gerhard Herrgott für großzügige Hilfe beim Übersetzen! Anregungen verdanke ich auch der englischen Übersetzung von Adrian Price.1
Zur Übersetzung
Seminar und Vortragsreihe
Jacques-Alain Miller hat in seine Ausgabe von Seminar XIX einen Teil einer Vortragsreihe integriert, die Lacan parallel, unter dem Titel Das Wissen des Analytikers, im Sainte-Anne-Krankenhaus in Paris hielt. Ab der vierten Sitzung vom 3. Februar 1972 beziehen sich diese Vorträge eng auf das Seminar, weshalb Miller sie ab dieser Sitzung in seine Seminar-Edition aufgenommen hat. Ich folge dem Vorbild von Miller und integriere die Vortragsreihe Das Wissen des Psychoanalytikers ab der Sitzung vom 3. Februar 1972 in die Übersetzung von Seminar XIX.
Die ersten drei Sitzungen von Das Wissen des Psychoanalytikers wurden getrennt veröffentlicht: Je parle aux murs. Entretiens de la chapelle de Sainte-Anne. Le Seuil, Paris 2011. Deutsch: Ich spreche zu den Wänden. Gespräche aus der Kapelle von Sainte-Anne. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2013.
Textgrundlage
Grundlage der Übersetzung ist:
Version Staferla von Seminar 19:
Jacques Lacan: … ou pire. Auf der Website staferla.free.fr, PDF-Datei, Fassung vom 25.10.2015
Die Lacan-Seminare auf der Staferla-Website werden von Zeit zu Zeit überarbeitet, ohne dass dies kenntlich gemacht wird. Aus diesem Grunde habe ich oben das Datum der von mir verwendeten Fassung angegeben.2 Zur Sicherheit habe ich diese Fassung der Staferla-Version hier gespeichert.
Die Transkription der Staferla-Version wurde von mir mit einer Tonbandaufnahme der Sitzung und mit der von Jacques-Alain Miller erstellten (redaktionell bearbeiteten) Version verglichen und an wenigen Stellen geändert. In Zweifelsfällen wurde die Stenotypie des Seminars und der Vortragsreihe, die man auf der Website der École lacanienne de psychanalyse findet, zu Rate gezogen. Wortwiederholungen, bei denen offenkundig ist, dass Lacan nach einer Formulierung sucht, habe ich gestrichen; Betonungs-Adverbien wie justement oder précisément habe ich nicht immer mitübersetzt. Der Schnitt der Sätze (Punkt oder Semikolon oder Komma) sowie die Orthografie wurden bisweilen verändert. Die Gliederung in Absätze ist von mir.
Stenotypien des Seminars und der Vortragsreihe gibt es auf der Website der École lacanienne de psychanalyse (ELP) hier. Tonaufnahmen von Seminar 19 und von Das Wissen des Psychoanalytikers findet man auf der Website von Patrick Valas, valas.fr, hier. Millers Version ist: J. Lacan: Le séminaire, livre XIX. … ou pire. 1971–1972. Textherstellung durch Jacques-Alain Miller. Le Seuil, Paris 2011.
Zur Notation
– Zwei Bindestriche, also: --, markieren, dass an dieser Stelle ein Satz grammatisch unvollständig abbricht.
– Wörter mit Sternchen: im Original deutsch.
– Der Schrägstrich / verbindet Übersetzungsvarianten.
– Einfügungen in eckigen Klammern dienen der Erläuterung und sind nicht von Lacan.
– Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift, z.B. {10}, verweisen auf die Seiten von Millers Ausgabe des Seminars bei Le Seuil.
– Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift, z..B. [10], verweisen auf die Seitenzahlen der Stenotypie von Seminar 19 auf der Website der École lacanienne de psychanalyse, hier.
Sitzung vom 14. Juni 1972
Tonaufnahme und Stenotypie.
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Eine Stenotypie der Sitzung vom 14. Juni 1972 findet man hier (von der Website der École lacanienne de psychanalyse).
Deutsch
Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift , z.B. {11}, verweisen auf die Seiten von Millers Ausgabe des Seminars bei Le Seuil.
Seminar XIX von 1971/72, „… oder schlimmer“,
Université Paris 1 Panthéon Sorbonne, Rechtsfakultät, Place du Panthéon
Lacan
{213} Dass man sagt (qu’on dise), als Tatsache, bleibt vergessen hinter dem, was gesagt wird, in dem, was verstanden wird.
Diese Aussage, die behauptend ist, in ihrer allgemeinen Form, gehört in dem, was sie zur Existenz vorbringt, natürlich zum Modalen.
An der Tafel
Jacques Lacan:
Also bemühen Sie sich doch, denn das scheint wie beim letzten Mal ziemlich schlecht zu funktionieren. Klappt es diesmal, dass man mich versteht? Ein bisschen mehr? Gut. Ich werde tun, was ich kann. Hallo, Sibony, kommen Sie doch etwas näher! Kommen Sie ein bisschen näher, wer weiß, das ist gleich vielleicht ganz nützlich.
Also, in Anbetracht dessen, was ich vorhin Vermischung genannt habe – die Kommunikationen, die sich zwischen meinem Publikum von hier und dem von Sainte-Anne haben herstellen können –, nehme ich an, dass sie sich jetzt vereinigt haben, das muss man wohl sagen.
Sie haben sehen können, dass wir übergegangen sind – ausgehend von dem, was ich hier mal mit einem für Ihren Gebrauch gebildeten Prädikat bezeichnet habe, nämlich l’Unien, „das Einliche“ –, dass wir beim letzten Mal in Sainte-Anne übergegangen sind zu einem Term von anderer Bauart, der sich stützen würde auf den Term von der Form unier, „unieren“.
Das, worüber ich zu Ihnen gesprochen habe, was ich beim letzten Mal in Sainte-Anne vorgebracht habe, ist der Dreh- und Angelpunkt, der in der Ordnung erfasst wird, qui se fonde, „die gegründet wird / die vereinigt wird“, schreiben Sie fonde; fondez-le enfin, „gründen/vereinigen Sie es doch“, damit das das zum Gegründet-Vereinigten gehört.
[Lärm]
Was ist los?
X aus dem Hörsaal:
Man hört nichts!
[Weitere Störung durch Lärm]
Jacques Lacan:
Ich sage also: dieses Unieren, das gegründet wird. Und ich habe Sie gebeten, dieses Gegründete für nicht allzu fundamental zu halten; das habe ich so genannt: le laisser dans le fondu, „es in der Schmelze lassen“, dieses Unieren, das gegründet wird.
Es gibt Einen, es existiert Einer, der Nein dazu sagt. Das ist keineswegs dasselbe wie zu negieren. Aber durch das Bilden des Ausdrucks unieren, als Verb, das sich konjugieren lässt, könnten wir zu der Funktion, die in der Analyse durch den Vatermythos repräsentiert wird, insgesamt sagen: er uniert. Das ist das, was diejenigen, denen es gelungen ist, durch den Krach hindurch etwas zu verstehen --, das ist der Punkt, bei dem ich Ihnen heute die Möglichkeit geben möchte, sagen wir, damit zurechtzukommen. Der Vater uniert also.
Im Mythos hat er als Korrelat das alle – alle Frauen. Das ist, wenn man meinen Quanten-Anschreibungen folgt, der Punkt, an dem man eine Änderung einführen sollte. Sicherlich, er uniert sie, aber eben nicht alle.
{214} Hier wird zugleich etwas berührt, das nicht von mir stammt, nämlich die Verwandtschaft von Logik und Mythos. Das zeigt jedoch nur an, dass die Logik den Mythos korrigieren kann. Und das ist die Arbeit, die uns bevorsteht.
Fürs Erste möchte ich daran erinnern, dass Sie an dem, was ich mir da an Annäherung an den Vater gestattet habe, also mit dem, was ich als é-pater geschrieben habe, als Eh!-Vater, dass Sie daran sehen, dass der Weg, auf dem der Mythos sich gelegentlich mit dem Spott verbindet, uns durchaus nicht fremd ist. Das berührt in keiner Weise den grundlegenden Status der betreffenden Strukturen.
*
Es ist amüsant, dass es Leute gibt, die entdecken, die spät das entdecken, worüber ich von meinem Platz aus sagen kann, dass es im Moment ein bisschen allgemein ist, diese ganze Aufregung, dieser Wirbel, der sich um solche Termini wie Signifikant, Zeichen, Bedeutung, Semiotik herum einstellt, all das, was im Augenblick im Vordergrund steht. Die eigenartigen Verzögerungen, die sich hier zeigen, sind kurios.
Es gibt eine ziemlich gute kleine Zeitschrift, na ja, nicht schlechter als sonst eine, mit dem Titel L’Atelier d’écriture, „Die Schreibwerkstatt“, in der ich einen Artikel erscheinen sehe, mein Gott, nicht schlechter als sonst einer, der folgendermaßen heißt: Die Agonie des Zeichens – können Sie das verstehen? –, der so heißt: Die Agonie des Zeichens. Die Agonie, das ist immer etwas sehr Berührendes. Agonie bedeutet Kampf. Agonie bedeutet aber auch, dass man dabei ist, die Augen zu schließen, und dadurch bekommt Die Agonie des Zeichens etwas –, etwas Pathetisches. Mir wäre es lieber gewesen, wenn das nicht so pathetisch ausgefallen wäre.
Das geht von einer hübschen Erfindung aus, von der Möglichkeit, ausgehend von fourmi, „Ameise“, einen neuen Signifikanten zu bilden: fourmidable, „ameisterhaft“. Der ganze Artikel ist wirklich ameisterhaft, und das beginnt mit der Frage, welchen Status das ameisterhaft wohl haben könnte. Also mir gefällt das. Umso mehr, als es sich um jemanden handelt, der immerhin seit langem über eine Reihe von Sachen, die ich vorbringe, gut informiert ist und der sich ja zu Beginn dieses Artikels verpflichtet glaubt, den Unschuldigen spielen zu müssen, das heißt zu zögern, ob er das ameisterhaft der Metapher zuordnen soll oder der Metonymie, und zu sagen, dass es also etwas gibt, das in der Jakobson’schen Theorie vernachlässigt wird und was darin bestünde, Wörter zusammenzupressen. Aber das habe ich doch schon vor langer Zeit erklärt! Ich habe Das Drängen des Buchstabens ausdrücklich deshalb geschrieben, S über klein s [] mit dem Ergebnis: eine Klammer, Bedeutungseffekt. [Langer Seufzer von Lacan, Gelächter im Publikum] Das ist die Verschiebung, das ist die Verdichtung, das ist genau der Weg, auf dem man ja etwas kreieren kann, etwas, das ja doch ein bisschen amüsanter und nützlicher ist als das ameisterhaft, nämlich unieren. [Gelächter]
Und außerdem kann man das für etwas verwenden. Das lässt sich dazu verwenden, Ihnen das auf einem anderen Weg zu erklären, wobei ich ganz darauf verzichtet habe, es auf dem Wege des |{215} Namens-des-Vaters anzugehen. Ich habe darauf verzichtet, weil man mich in einem bestimmten Augenblick daran gehindert hat und weil die Leute, die davon hätten profitieren können, genau diejenigen waren, die mich daran gehindert haben. Sie hätten davon profitieren können in ihrem –, in ihrem Privatleben. Das sind Leute, die aufseiten des Namens-des-Vaters besonders verwickelt sind. Es gibt da eine ganz spezielle Clique, die man von einer religiösen Tradition her festmachen kann, und das sind diejenigen, die das gelockert hätte. Ich sehe jedoch nicht, warum ich mich speziell mit ihnen befassen sollte.
Also, ich erkläre die Geschichte dessen, was Freud so angegangen ist, wie er konnte, um seiner eigenen Geschichte auszuweichen, inbesondere El Schaddaj. Das ist der Name, mit dem er bezeichnet wird, er, dessen Name nicht genannt wird. Freud hat sich auf die Mythen bezogen und hat dann etwas gemacht, das insgesamt sehr ordentlich ist, ein bisschen aseptisch. Er hat das nicht weiter vorangetrieben. Aber darum geht es ja: dass man die Gelegenheiten verpasst, das, was ihn bestimmt hat, wieder aufzugreifen, und was jetzt dazu führen würde, dass der Psychoanalytiker in seinem Diskurs an seinem Platz wäre. Wie ich schon sagte, seine Chance ist verpasst worden.
*
Derart, dass in dem Flugzeug, das mich aus Wer-weiß-woher zurückbrachte, das mich aus Mailand zurückbrachte, von wo ich gestern Abend zurückgekommen bin --. Gut, ich habe die Sache nicht mitgebracht, das ist wirklich gut; das gibt es im Flugzeug, das steht in etwas, das sich Atlas nennt und von der Air France an alle Reisenden verteilt wird. Es gibt darin einen sehr, sehr schönen kleinen Artikel, glücklicherweise habe ich ihn nicht dabei. Ich habe ihn zu Hause vergessen, zum Glück, denn das hätte mich dazu verleitet, Ihnen Passagen daraus vorzulesen, und es gibt nichts Langweiligeres, als vorlesen zu hören, nichts Langweiligeres als das. Also, es gibt Psychologen, Psychologen höchsten Kalibers, nicht wahr, die sich auf dem amerikanischen Kontinent damit befassen, Untersuchungen über Träume durchzuführen. Denn über Träume stellt man ja Untersuchungen an, nicht wahr, man stellt Untersuchungen an und man kriegt raus, dass sexuelle Träume äußerst selten sind. [Gelächter] Sie träumen von allem Möglichen, diese Leute, sie träumen vom Sport, sie träumen eine Menge Unsinn, sie träumen von Stürzen, also es gibt keine überwältigende Mehrheit von sexuellen Träumen. [Gelächter] Woraus sich ergibt, nicht wahr, weil die allgemeine Auffassung der Psychoanalyse die ist – so wird uns in diesem Text gesagt –, dass man annimmt, Träume seien sexuell, woraus sich also ergibt, dass die breite Öffentlichkeit, die breite Öffentlichkeit, die ja durch die Verbreitung der Psychoanalyse bestimmt wird – auch Sie sind eine breite Öffentlichkeit –, dass also die breite Öffentlichkeit natürlich sauer sein wird, nicht wahr, und dass das ganze Soufflé einfach zusammensacken wird und sich auf dem Boden des Topfes breitmachen wird. |{216} Es ist doch merkwürdig, dass letztlich niemand in dieser unterstellten breiten Öffentlichkeit --; denn all dies gehört in den Bereich der Unterstellung.
Na ja, es stimmt, dass es eine bestimmte Resonanz gibt, wonach alle Träume – das ist das, was Freud angeblich gesagt hat – sexuell sein sollen. Er hat es aber nie gesagt, nie, nie gesagt. Er hat gesagt, die Träume seien Wunschträume, rêves du désir. Nie hat er gesagt, es ginge um den sexuellen Wunsch, um das sexuelle Begehren.
Allerdings, die Beziehung zu begreifen, die es hier gibt, dazwischen, dass die Träume Wunschträume sind, und der Ordnung des Sexuellen, die durch das gekennzeichnet ist, was ich dabei bin vorzubringen --.
Denn ich habe Zeit gebraucht, um das anzugehen und um im Geist dieser charmanten Leute keine Unordnung anzurichten, nicht wahr, bei denen es so war, dass sie, nach den zehn Jahren, in denen ich ihnen Sachen erzählt habe, nicht wahr, nur an eins gedacht haben, daran, in den Schoß der Psychoanalytischen Internationale zurückzukehren. All das, was ich hatte erzählen können, waren natürlich schöne Übungen, Stilübungen; sie hingegen befassten sich mit etwas Ernsthaftem, und das Ernsthafte, das ist die Psychoanalytische Internationale. Was dazu geführt hat, dass ich jetzt vorbringen kann und so, dass man es hört, dass es kein sexuelles Verhältnis gibt, und dass es aus diesem Grunde eine ganze Ordnung gibt, die an der Stelle funktioniert, wo es dieses Verhältnis gäbe. Und dass sich da, in dieser Ordnung, etwas als Spracheffekt ergibt, nämlich das Begehren. Und dass man vielleicht ein klein bisschen weitergehen könnte und denken könnte, dass, als Freud sagte, der Traum sei eine Wunscherfüllung --; Erfüllung in welchem Sinne?
Wenn ich denke, dass ich immer noch hier bin, nicht wahr, dass niemand – von all denen, die sich damit befassen, das, was ich sage, zu verwirren, um auf sich aufmerksam zu machen –, dass niemand sich je hat einfallen lassen, die Sache vorzubringen, die jedoch die strenge Konsequenz all dessen ist, was ich vorgebracht habe, was ich ganz präzise artikuliert habe – wenn ich mich recht erinnere, war das 1957, warten Sie, nicht mal das, das war 1955 –, bezogen auf den Traum von Irmas Injektion.
Ich habe --; um zu zeigen, wie man mit einem Text von Freud umgehen sollte, habe ich damals genau erklärt, was es hier an Mehrdeutigem gibt, dass Freud diesen Traum keineswegs im Unbewussten, sondern auf der Ebene seiner aktuellen Sorgen deutet, diesen Wunschtraum, der nichts mit dem sexuellen Begehren zu tun hat, auch wenn es sämtliche Implikationen der Übertragung gibt, die uns vertraut sind.
Den Ausdruck Einmischung der Subjekte habe ich 1955 vorgebracht. Machen Sie sich das klar: siebzehn Jahre, also wirklich. Und damit ist klar, dass ich es so veröffentlichen muss. Denn wenn ich es nicht veröffentlicht habe, dann deshalb, weil es mich angewidert hatte, wie das in einem bestimmten Buch aufgegriffen worden war, das unter dem Titel Selbstanalyse erschienen ist. Das war mein Text, jedoch auf eine Weise gedreht, dass niemand irgendwas begreift.
{217} Ein Traum, was macht er? Er befriedigt nicht das Begehren, aus Gründen, die fundamental sind und die ich heute nicht ausführen werde, denn dazu bräuchte es vier oder fünf Seminarsitzungen; aus einem Grund, der einfach der ist und der mit Händen zu greifen ist und wozu Freud sagt: Im Schlaf ist der einzige fundamentale Wunsch der Wunsch zu schlafen. [Gelächter] Das bringt Sie zum Lachen, weil Sie das noch nie gehört haben. Sehr gut. Allerdings – so steht das bei Freud.
Wie kommt es, dass Ihnen nicht sofort ins Köpfchen kommt, worin das besteht: zu schlafen? Das besteht darin, dass das, was in meiner Tetrade dort: Schein, Wahrheit und Jouissance und Mehrlust, ich muss es wohl nicht wieder anschreiben, oder?--; dass es darum geht, das zu suspendieren. Dazu ist der Schlaf da, man muss nur ein Tier beim Schlafen beobachten, um das mitzubekommen – worum es geht, ist, das Mehrdeutige aufzuheben, das es im Verhältnis des Körpers zu sich selbst gibt: das Genießen.
Wenn es die Möglichkeit gibt, dass dieser Körper dazu gelangt, sich zu genießen, so gibt es sie natürlich überall: wenn er sich an etwas stößt, wenn er sich verletzt, eben das ist die Jouissance. Und der Mensch hat hier kleine Eintrittspforten, die die anderen nicht haben, er kann sie zu einem Ziel machen.
Jedenfalls, wenn er schläft, ist Schluss damit. Es geht darum, dafür zu sorgen, dass der Körper sich einrollt und sich zu einer Kugel macht. Schlafen heißt: nicht gestört werden. Die Jouissance jedoch ist etwas Störendes. Natürlich stört man ihn. Aber na ja, solange er schläft, kann er hoffen, nicht gestört zu werden. Und deshalb verschwindet von da an alles Übrige. Es geht nicht mehr um Schein, auch nicht mehr um Wahrheit – denn das hängt alles zusammen, das ist dasselbe –, auch nicht mehr um Mehrlust.
Allerdings, Freud sagt, dass währenddessen der Signifikant weiter rumsaust. So kommt es, dass ich selbst dann, wenn ich schlafe, meine Seminare vorbereite. [Gelächter] Monsieur Poincaré entdeckte die Fuchs’schen Funktionen.
*
[Lärm]
Was ist los?
X aus dem Hörsaal:
Das ist eine pollution – eine Belästigung / eine Verschmutzung / ein nächtlicher Samenerguss.
Jacques Lacan:
Wer hat da gerade diesen präzisen Ausdruck verwendet?
X aus dem Hörsaal:
Das war ich.
Jacques Lacan:
Ja, das stimmt, aber es gefällt mir besonders, dass Sie diesen Ausdruck gewählt haben, Sie müssen besonders intelligent sein. [Gelächter]
{218} Ich habe mich bereits öffentlich darüber gefreut, dass eine meiner Analysierten – die irgendwo hier ist, die ein besonders feinfühlender Mensch ist – bezogen auf meinen Diskurs tatsächlich von geistiger Verschmutzung gesprochen hat.
Sehen Sie, die Verschmutzung, das ist eine ganz grundlegende Dimension. Ich hätte die Dinge heute wahrscheinlich nicht so weit vorangetrieben, aber Sie machen den Eindruck, als seien Sie dermaßen stolz darauf, den Ausdruck Verschmutzung eingebracht zu haben, dass ich annehme, dass Sie davon möglicherweise keine Ahnung haben. Sie werden jedoch sehen, dass ich davon nicht nur umgehend Gebrauch mache, sondern dass ich mich ein weiteres Mal freue, dass jemand das eingebracht hat Denn genau das macht ja die Schwierigkeit des analytischen Diskurses aus. Ich greife diese Unterbrechung auf, ich stürze mich darauf, ich lasse mich auf eine Sache ein, die zu sagen ich also in der Dringlichkeit eines Jahresendes die Gelegenheit haben werde, und das ist Folgendes: Weil der analytische Diskurs dadurch charakterisiert ist, dass er das Objekt klein a am Platz des Scheins verortet, ist es so, mein Herr – der Sie glauben, hier einen brillanten Treffer gelandet zu haben –, dass Sie, machen Sie sich das klar, mit dem Sinn dessen, was ich vorzubringen habe, völlig übereinstimmen. Nämlich dass auf dieser Welt die charakteristische Verschmutzung eben das Objekt klein a ist, von dem her der Mensch seine Substanz nimmt und von woher auch Sie Ihre Substanz nehmen.
Und dass der Analytiker, weil er mit seinem Körper, mit seiner Existenz als Analytiker, eine Repräsentation dieser Verschmutzung liefern muss, dieser Verschmutzung, die auf der Oberfläche des Globus die sicherste Wirkung ist, dass er also von daher hier mehr als einmal hinschaut. Die lieben Kleinen sind krank davon, und ich muss Ihnen sagen, dass auch ich mich in dieser Situation nicht wohler fühle.
Ich versuche, den Analytikern zu zeigen, dass es nicht völlig unmöglich ist, dies mit ein wenig Anstand zu tun. Mithilfe der Logik gelingt es mir – falls sie sich dazu verführen lassen möchten –, ihnen die Position, die sie als klein a im analytischen Diskurs einnehmen, erträglich zu machen, sodass sie sich erlauben, den Gedanken zu fassen, dass es natürlich keine Kleinigkeit ist, diese Funktion zu einer Position des Scheins zu erheben, was in jedem Diskurs die Schlüsselposition ist.
Hier liegt die Triebfeder dessen, was ich immer versucht habe, als Widerstand spürbar zu machen, der nur allzu verständlich ist, als Widerstand des Analytikers dagegen, seine Funktion wirklich zu erfüllen. Man darf nicht glauben, diese Position, die des Scheins, sei für irgendjemanden einfach.
Wirklich haltbar ist sie nur auf der Ebene des wissenschaftlichen Diskurses, aus einem einfachen Grund, weil hier nämlich das, was in die Befehlsposition gebracht wird, etwas ist, das ganz und gar zur Ordnung des |{219} Realen gehört, insofern alles, was wir vom Realen anrühren, die Spaltung* ist, anders gesagt, die Art und Weise, wie ich das Subjekt definiere.
Diskurs der Hysterikerin bzw. der Wissenschaft
Weil im wissenschaftlichen Diskurs das große S in der Schlüsselposition ist, das ausgestrichene S, das hier ist [$ oben links], deshalb hält sich das.
Diskurs der Universität
Beim Universitätsdiskurs ist es das Wissen. Dort ist die Schwierigkeit, durch eine Art Kurzschluss, weitaus größer. Denn um Wissens-Schein zu machen / um Wissen vorzutäuschen, muss man wissen, wie man Schein macht / wie man vortäuscht, und das nutzt sich schnell ab.
Aus diesem Grunde hatte ich, als ich dort war – dort, wo ich herkomme, wie ich Ihnen vorhin gesagt habe, nämlich in Mailand –, eine offensichtlich weitaus kleinere Zuhörerschaft als die Ihre, sagen wir ein Viertel, aber es gab dort viele Junge, viele von den jungen Leuten, von denen man sagt, sie seien in der Bewegung. Es war sogar jemand da, höchst angesehen und von ziemlich hohem Rang, der dort ihr Repräsentant ist. Weiß er oder weiß er nicht – mir wurde gesagt, er sei erst danach gekommen, ich wollte ihn nicht fragen –, weiß er oder weiß er nicht, dass er, wenn er dort an der Spitze steht, das will, was alle wollen, die ein wenig in die Bewegung verwickelt sind, nämlich dem Universitätsdiskurs seinen Wert zurückgeben, seinen valeur – ? Wie der Name anzeigt, führt dieser Wert zu den unités de valeurs, zu den Leistungspunkten. Sie möchten, dass man ein bisschen besser weiß, wie man Wissens-Schein macht / wie man Wissen vortäuscht. Das ist das, was sie antreibt.
Na ja, das ist ja angesehen, und warum auch nicht? Der Status des universitären Diskurses ist ebenso grundlegend wie der der anderen Diskurse. Ich hebe einfach nur hervor, dass er nicht derselbe ist. Denn das stimmt, das ist nicht derselbe wie der psychoanalytische Diskurs, der Platz des Scheins wird darin anders besetzt.
*
Und na ja, das hat mich dort dazu gebracht --. Mein Gott, wie soll man bei einer neuen Zuhörerschaft vorgehen, vor allem, wenn das verwirren kann? Ich habe versucht, denen dort ein klein bisschen zu erläutern, was in dieser Geschichte mein Platz war. Ich begann damit, dass ich sagte, meine Schriften seien eine poubellication – eine Veröffentlichung für den Mülleimer – und sie sollten nicht glauben, sich von daher orientieren zu können.
Dann fiel ja dort das Wort Seminar. Natürlich, wie kann man denen begreiflich machen, dass – ich war ja gezwungen, das zu erklären, das einzugestehen –, dass das Seminar kein Seminar ist, das ist eine Sache, bei der ich ganz alleine quassele, meine guten Freunde, seit Jahren, dass es jedoch früher eine Zeit gab, in der es seinen Namen verdiente, in der es Leute gab, die sich einschalteten. Also das war das, was mich aus der Fassung brachte: das ich gezwungen war, an diesem Punkt anzusetzen. Und als mich auf dem Rückweg jemand drängte, um mir zu sagen: Ach wie war das denn damals, als das wie ein Seminar war?, da sagte ich mir: Heute werde ich ihnen sagen – beim vorletzten Mal, dass ich Sie sehe, denn ich werde Sie noch einmal sehen –, du lieber Gott, wenn doch endlich jemand was sagen würde!
{220} Darüber bekomme ich einen Brief von Herrn Recanati – ich erzähle Ihnen jetzt keine Geschichte, ich tue nicht so, als würde ich aus dem floor eine Wortmeldung auftauchen lassen, ich sage einfach, dass ich einen Brief erhalten habe, der im Übrigen eine Antwort auf einen meiner Briefe war –, einen Brief von Herrn Recanati, der hier ist, der mir zu meiner großen Überraschung bewiesen hat, nicht wahr, dass er etwas von dem, was ich in diesem Jahr gesagt habe, verstanden hat. Ich werde ihm also das Wort erteilen, da er Ihnen etwas zu sagen hat, das in ganz enger Beziehung zu dem steht, was ich anzubahnen versuche, zur Mengenlehre, nicht wahr, sowie zur mathematischen Logik; er wird Ihnen sagen, zu welcher.
[Zu Recanati:] Erklären Sie also die Sachen, die Sie ihnen zu sagen haben, denn das ist wirklich wichtig. Nur zu.
Vortrag von François Recanati über Peirce
François Recanati:
Der Brief, auf den Doktor Lacan gerade angespielt hat, bestand aus einigen Bemerkungen und Kommentaren zu drei Texten von Peirce, die ich ihm nicht etwa deshalb gegeben hatte, weil er sie nicht kannte, das ist klar, sondern weil diese Texte sich von dem unterschieden, worauf er sich anderswo hatte beziehen können. Es ging dabei einerseits um Texte zur Kosmologie und andererseits um solche, die sich auf die Mathematik beziehen. Ich möchte zunächst den Tenor dieser drei Texte etwas genauer beschreiben, bevor ich dazu komme, auf welche Weise ich darüber sprechen könnte.
Was die Mathematik angeht, so liefert Peirce eine Kritik der ihm bekannten Definitionen der kontinuierlichen Mengen. Er prüft drei Definitionen, die von Aristoteles, von Kant und von Cantor, die er sämtlich kritisiert, wobei er sich auf einziges Kriterium stützt. Das Kriterium besteht darin, dass er möchte, dass in jeder Definition die Tatsache der Definition selbst gekennzeichnet wird, denn, so sagt er, wenn man eine kontinuierliche Menge definiert, ist es unvermeidlich, dass man sie auf eine bestimmte Weise bestimmt, und das sei für das Ergebnis der Definition wichtig. Der Definitionsvorgang selbst soll irgendwo als solcher gekennzeichnet werden.
Was die Kosmologie angeht, so spricht Peirce über ein ziemlich ähnliches Problem, über eine ähnliche Sorge, bezogen auf die Frage der Entstehung des Universums. Sein Problem ist das von Vorher und Nachher. Zu dem, was es „vorher“ gab, hat man nicht etwa dadurch einen Zugang, dass man die einfache analytische Operation vollzieht, die darin besteht, dass man aus dem, was es „nachher“ gab, alles entfernt, was den Charakter dieses „Nachher“ ausmacht, denn so käme man nur zu einem ausgelöschten „Nachher“. Und es ist eben der Modus dieser Löschung, wodurch sich das „Nachher“ konstituiert, das sich vom „Vorher“ nur durch eine bestimmte Einschreibung unterscheidet, hier mit Bezug auf den Modus der Löschung. Mit anderen Worten, das „Vorher“ ist in gewisser Weise ein „Nachher“, oder besser gesagt, das „Nachher“ ist ein „Vorher“, das eingeschrieben ist. Und man wird das „Vorher“ absolut nicht aus dem „Nachher“ ableiten können, da das „Vorher“, das in das „Nachher“ eingeschrieben ist, eben das „Nachher“ ist, das insofern nichts mehr mit dem „Vorher“ zu tun hat, dessen Spezifikum eben darin besteht, nicht eingeschrieben zu sein. Anders gesagt, was zählt, ist die Einschreibung, ich will sagen, dass das Vorher nicht von Belang ist. Peirce sagt das dort, wo er über die Entstehung des Universums spricht: Vorher gab es nichts, dieses Nichts ist allerdings ein spezifisches Nichts, besser gesagt, es ist nicht spezifisch, da es ja nicht eingeschrieben ist, und man kann sagen, dass alles, was es danach gab, ebenfalls Nichts ist, dass es jedoch als Nichts eingeschrieben ist.
Dieses Nicht-Eingeschriebene im Allgemeinen, das er dann fast überall wiederfindet, nicht nur in der Kosmologie, wird von Peirce als das Potentielle bezeichnet und darüber möchte ich jetzt einige Worte sagen.
Zuvor jedoch will ich noch etwas zu meiner Position hier sagen, die natürlich paradox ist. Denn Spezialist bin ich für gar nichts, für Peirce so wenig wie für sonst jemanden, und alles, was ich über diesen Autor und über andere sagen werde – denn ich will auch über andere sprechen –, wird das sein, was ich dem Diskurs von Doktor Lacan entnehmen kann. Selbst in meinem Sprechen behalte ich den Status eines Hörers. Und wie ist das möglich? Dadurch, dass ich in meinem eigenen Diskurs nur dies bezeichne, dass ich gehört habe.
Damit stellt sich das Problem, an wen ich mich wenden soll. Denn wenn ich mich an diejenigen wende, die wie ich gehört haben, wird ihnen das natürlich nichts nützen. Und wenn ich mich an die wende, die nicht gehört haben, könnte ich nur das Nichts ihres Nicht-Hörens einschreiben und dadurch eine Ausarbeitung ermöglichen, die dann sicherlich anschließend verwendet wird und die dann nichts mehr mit dem reinen Nichts zu tun hat, das zu Beginn da war. In diesem Falle also wird das nichts ändern. [Gelächter]
Und insofern mein Beitrag als Hörer nichts durcheinander bringt, kann ich tatsächlich die Hörerschaft repräsentieren. Denn im Diskurs von Parmenides sind die Einwürfe von Aristoteles ja letztlich nur unterstellt, und mit diesen Einwürfen ist es im Allgemeinen so: je schneller das zu Ende ist, umso besser. Parmenides braucht jedoch, damit er einen wahrhaften Diskurs halten kann, einen stummen Zuhörer, mit dem er sich identifizieren kann. Und das erklärt, warum in der Metaphysik der andere Aristoteles „wir Platoniker“ sagt, denn erst nachdem Platon gesprochen hat – oder, wenn man so will, nachdem Parmenides für den anderen [für Platon] gesprochen hat –, kann er selbst damit beginnen, es zu tun. Von daher die Paradoxie hier. Aber da diese Paradoxie nicht auf mich zurückgeht, überlasse ich es Doktor Lacan, sie anschließend zu kommentieren, da ich selbst nichts dazu sagen kann.
Pierce sagt, man kann die Leere – die Null – nicht dem Etwas entgegensetzen, denn die Null ist bekanntlich etwas. Die Leere repräsentiert etwas. Und Peirce sagt, sie gehöre zu seinen Begriffen der „Zweitheit“, wichtige Begriffe bei Peirce, auf die ich im Folgenden ein wenig eingehen möchte. Als eingeschriebene Leere ist sie keine Monade, sondern relativ. Denn wenn man diese Leere postuliert, schreibt man sie ein. Dabei kann die Einschreibung der leeren Mange Folgendes ergeben: {Ø}. Das wird als leere Menge angesehen, aufgefasst als Element der Menge der Teilmengen der leeren Menge. Wenn also die Leere sich als Eins konstituiert, und wenn wir die Operation ein wenig wiederholten würden und die Menge der Teilmengen der Teilmengen der leeren Menge bilden würden, dann hätten wir schnell etwas wie dieses: {Ø, {Ø}}, was ungefähr Folgendes ergibt: {{Ø}}, und das wird als etwas begriffen, das gut die 2 repräsentieren kann, es kann auch die 1 repräsentieren.
Auf diese Weise werden wir dazu gebracht, ein weiteres Mal darauf hinzuweisen, dass es natürlich die Wiederholung einer Inexistenz ist, die Vieles begründen kann, in diesem Fall insbesondere die Folge der ganzen Zahlen. Was jedoch Peirce an dieser Bemerkung interessiert, ist dies, dass das, was sich wiederholt, nicht die Inexistenz als solche ist, besser gesagt: nicht genau, vielmehr ist es die Einschreibung der Inexistenz, insofern die Inexistenz durch diese Einschreibung gekennzeichnet ist. Er wird das bei zahlreichen Gelegenheiten in mehreren Texten ausführen, und darüber möchte ich sprechen.
Damit sind wir bei seinen Bemerkungen zur Mathematik angelangt. Er sagt, wenn man ein System definieren will, in dem sich die Inexistenz wiederholt, muss man präzisieren, dass sie als eingeschriebene wiederholt wird – zu Beginn gibt es die Einschreibung einer Inexistenz.
Und das ist für die Logik von großer Bedeutung. Der Universalquantor allein könnte nichts definieren. Für Peirce gehört der Universalquantor zur Zweitheit, so paradox das auch erscheinen mag, denn, wie er sagt, er bezieht sich auf etwas. Was diesen Quantor gründet, ist die vorgängige und eingeschriebene Vernichtung der Variablen, die ihm widersprechen.
Auf diese Weise, von einem rein methodischen Gesichtspunkt aus, wird Cantor von Peirce kritisiert. Cantor irrt sich, da seine Definition des Kontinuums sich auf alle Punkte der Menge bezieht. Peirce präzisiert, dass diese Definition von einem logischem Standpunkt aus geändert werden muss.
Eine ovale Linie ist nur kontinuierlich, weil es unmöglich ist, zu bestreiten, dass zumindest einer ihrer Punkte für eine Funktion wahr sein muss, die für die Menge absolut nicht charakteristisch ist. Wenn es beispielsweise darum geht, von außen nach innen überzugehen, muss man notwendigerweise einen der Randpunkte überschreiten; das ist gewissermaßen ein Zugang von der Seite her.
Den Universalquantor kann man nicht einfach so hinsetzen; man muss zunächst durch eine Vernichtung hindurchgehen, die selbst durch eine vorherige Funktion hindurchgeht. Die Negation wird hier selbst zu einer Funktion erhoben. Und die Menge der Mengen, bei denen diese Funktion zutrifft – in dem Fall, in dem Maße, in dem es unmöglich ist, zu negieren usw. –, ist die leere Menge, von der die Negation als unmöglich eingeschrieben wird.
Dieselbe Art von Beispiel ließe sich eventuell auch der Topologie entnehmen. Wenn man auf Peirce hören würde, müsste man das Fixpunkttheorem folgendermaßen artikulieren, ich werde es anschreiben: Es ist unmöglich zu verneinen, dass bei der Verformung einer Scheibe an ihrem Rand zumindest ein Punkt der Deformation entgeht – die er eben dadurch ermöglicht, dass er ihr entgeht.
Jacques Lacan:
Sagen Sie’s doch noch einmal.
François Recanati:
Das Fixpunkttheorem – wenn man beispielsweise so etwas wie eine Scheibe nimmt, geht es gewissermaßen darum, eine Scheibe an ihrem Rand kontinuierlich zu verformen. Es ist sicher – und das ist als Theorem gegeben –, dass zumindest ein Punkt der Scheibe der Verformung entgeht, das heißt fixiert ist, und dass man die allgemeine Verformung dadurch vornehmen kann, dass es den Punkt gibt, der fixiert bleibt, ohne das wäre es nicht möglich. Und hier gibt es offensichtlich einen Widerspruch. Sagen wir, es gibt eine ganz klare Verbindung zwischen dem Punkt, der sich entzieht, und der Funktion, die er ermöglicht.
Jacques Lacan:
Das ist ein bewiesenes Theorem. Es ist nicht nur beweisbar, es ist bewiesen.
Andererseits, dieses Theorem wird symbolisiert --; Sie können vielleicht erläutern, wie es von diesem Es existiert ein x symbolisiert wird, denn das ist eine Formel, die ja ganz dicht an derjenigen ist, die ich für gewöhnlich so anschreibe: Es existiert ein x, für das gilt, dass negiert werden muss, dass es kein ∃x gibt, das negiert werden muss, dass es keine Existenz von x gibt, wofür gilt, dass Φx negiert ist [].
François Recanati:
Es gibt hier tatsächlich eine doppelte Negation, das ist klar, aber die beiden Negationen sind nicht äquivalent, es sind nicht exakt dieselben. Und andererseits, vor allem diese doppelte Negation, wenn sie eingeschrieben ist, ist das nicht dasselbe wie wenn sie einfach behauptet wird. Man hätte behaupten können. Hier, aus diesem Grunde habe ich zu Beginn die Kritik am Universalquantor referiert, aufgefasst als etwas, das einfach so gegeben wäre. Wenn er das Ergebnis einer doppelten Negation ist, dann bezieht sich die erste, die nicht eingeschriebene Negation, auf eine Negation, die zur Funktion erhoben wurde. Beispielsweise: die Punkte bleiben nicht fixiert. Und es gibt einen Punkt, der eben dieser Funktion entgeht, und von daher besteht die Notwendigkeit vor allem darin, sie einzuschreiben. Deshalb habe ich es hier getan.
Und man müsste vielleicht auf besondere Weise das hervorheben, worüber ich gesagt habe, es sei eine Unmöglichkeit. Aber dies hier ist zugleich einfach die leere Menge, von der angenommen wird, dass es die einzige Menge ist, die für die Funktion der Negation funktioniert.
Jacques Lacan:
Ich denke, man sollte hier Folgendes hervorheben: Der Querstrich, der hier auf die beiden Terme gesetzt wird, beide als negiert [ und ], ist ein es ist nicht wahr, dass, wie es in der Mathematik häufig verwendet wird.
Denn das ist der springende Punkt, das ist das, worauf der sogenannte Widerspruchsbeweis hinausläuft. Insgesamt geht es darum, warum in der Mathematik akzeptiert wird, dass man [darauf etwas] gründen kann. Allerdings nur in der Mathematik, denn wo sonst könnten Sie irgendetwas, das sich behaupten lässt, darauf gründen: auf ein es ist nicht wahr, dass – ? Genau hier wird innerhalb der Mathematik der Einwand dagegen erhoben, den Beweis durch das Absurde zu verwenden. Die Frage ist, wie in der Mathematik der Beweis durch das Absurde etwas begründen kann, das sich ja als etwas erweist, das als solches nicht zum Widerspruch führt. Hier wird der eigene Bereich der Mathematik spezifiziert.
Also, bei diesem es ist nicht wahr, dass, geht es darum, den Status des Negationsstrichs zu bestimmen, desjenigen, den ich an einem Punkt meines Schemas verwende, um zu sagen, dass dies eine Negation ist: es existiert kein x, das folgender Bedingung genügt: negiertes Φx [].
François Recanati:
In den Termini von Peirce ist dieser Querstrich das, was zuerst kommt, also die erste Einschreibung. Denn er sagt, das Mögliche – und ich wollte im Kurs darauf zurückkommen, weil dies ein Begriff ist, der letztlich hinreichend ausgearbeitet ist –, das Mögliche ist der Bereich der Einschreibung der Unmöglichkeiten, aber vor den Unmöglichkeiten, den noch nicht eingeschriebenen Unmöglichkeiten, ist es der Bereich der möglichen Unmöglichkeiten.
Und in diesem Bereich gelangt etwas dazu, es durch diesen Strich gewissermaßen zu subvertieren, der hier eine Unmöglichkeit ist, die eine Art Schnitt ist, ein Schnitt, der innerhalb eines Bereichs eingetragen wird, der vorher gewissermaßen einzigartig ist, und aus diesem Grunde muss zunächst, sagt Peirce, die erste Unmöglichkeit eingeschrieben werden. Dadurch wird alles bestimmt. Und danach ist es eventuell so, dass die Negation und all diese Spezifizierungen hier weiterhin determinierend sind, aber das liegt bereits hier, innerhalb des Unmöglichen.
Mit anderen Worten, er sagt, es gibt zwei Bereiche. Auf der einen Seite gibt es den Bereich des Möglichen, was das Element der reinen Null ist, der reinen Leere, könnte man sagen; ich werde darauf zurückkommen. Und andererseits gibt es die Unmöglichen, die aus dem Möglichen hervorgehen, jedoch um sich ihm ganz klar entgegenzusetzen. Und innerhalb der Unmöglichen kann man Sachen wie diese sagen, nämlich, es existiert kein x, für das gilt, dass nicht Φx, oder es existiert x, für das gilt, dass nicht Φx [ oder ]. Er stellt jedoch einen Gegensatz her zwischen diesen beiden Bereichen, als grundsätzlich einander entgegengesetzt, wobei der eine das Element der reinen 0 ist, und der andere das Element ist, das ich die 0 der Wiederholung nennen möchte, und da würde ich gerne hinkommen.
Jacques Lacan:
Sie akzeptieren beispielsweise, dass ich all das, was Sie gesagt haben, transkribiere, wenn ich sage, das Mögliche ist gleich ist dem Feld der Möglichkeiten insofern es bestimmend ist für das Unmögliche.
Jacques Recanati:
Insofern es bestimmend ist, aber ich präzisiere sofort, dass er gesagt hat, das Feld der Möglichkeiten bestimmt das Unmögliche, jedoch nicht im Sinne von Hegel. Man muss aufpassen, sagt er selbst, es bestimmt das Unmögliche nicht notwendigerweise, sondern möglicherweise, das heißt, man kann nicht sagen, „das musste notwendigerweise eintreten“, man stellt fest, dass es eingetreten ist. Wir wissen, es ist das Mögliche, von dem dieses Unmögliche bestimmt wurde, jedoch nicht notwendigerweise, darin sind wir uns einig. Das ist also genau das, was ich sagen wollte: das Mögliche --.
Jacques Lacan:
Vielleicht könnte man es so transkribieren: Mögliches gleich Bereich der Möglichkeiten, insofern er das Unmögliche bestimmt.
François Recanati:
Durch Überlegungen dieser Art konstruiert Peirce also den Begriff des Möglichen. Das ist also der Ort, an dem die Unmöglichkeiten eingeschrieben werden. Das ist die allgemeine Möglichkeit von nicht vollzogenen, das heißt von nicht eingeschriebenen Unmöglichkeiten. Das ist der Bereich der Möglichkeiten, insofern er das Unmögliche bestimmt.
Aber, wie soeben gesagt, er beinhaltet im Verhältnis zu den Einschreibungen, die sich hier herstellen, keine Notwendigkeit, was, bezogen auf ein bestimmtes mathematisches Problem, vor allem dies bedeutet, dass man von der 2 nicht auf rationale Weise Rechenschaft ablegen kann, rational im Sinne von Hegel, das heißt nicht notwendigerweise. Die 2 ist gekommen, man kann nicht sagen, von woher, man kann sie einfach in Beziehung zur 0 setzen, zu dem, was zwischen der 0 und der 1 passiert, aber zu sagen, warum sie gekommen ist – unmöglich.
Das Mögliche erlaubt es, die Paradoxie des Kontinuums zu definieren, und dazu heißt es in einem Text von Peirce (ich zitiere, aber ich habe es mir wirklich nicht genauer angeschaut, deshalb werde ich nicht darauf eingehen): „Wenn einem Punkt einer möglichen kontinuierlichen Menge eine genaue Bestimmung zugewiesen wird, eine Einschreibung, eine reale Existenz, dann ist die Kontinuität selbst zerbrochen.“ Und das war nicht unter dem Aspekt des Kontinuums interessant, sondern unter dem des Möglichen. Das heißt, dass das Mögliche wahrhaft als möglich existiert, und dass es von daher, wenn es auf die eine oder andere Weise eingeschrieben ist, offensichtlich kein Mögliches mehr gibt, das heißt, dass es selbst durch ein Unmögliches produziert wurde, das aus sich herausgegangen ist.
X im Hörsaal:
Da irrt sich Cantor!
François Recanati:
Was die Kosmologie angeht, so unterscheidet sich die absolute Null – das reine Nichts, wie Peirce sagt – von derjenigen Null, die sich in der Folge der ganzen Zahlen wiederholt. Die Null, die sich in der Folge der ganzen Zahlen wiederholt, ist nichts anderes als die allgemeine Ordnung der Zeit – darauf werde ich zurückkommen –, während die absolute Null die allgemeine Ordnung des Möglichen ist. Auf diese Weise hat die absolute Null eine eigene Dimension, und Peirce versucht darauf zu beharren, dass diese Dimension entweder irgendwo eingeschrieben werden muss oder zumindest markiert sein muss oder in den mathematischen Definitionen präsentiert werden muss. Das Problem ist offensichtlich --.
Jacques Lacan:
Dagegen hat Cantor nichts einzuwenden.
François Recanati:
Das Problem ist offensichtlich, wie man von einer Dimension, beispielsweise der des Möglichen, zur anderen übergehen kann, ob ich sie nun die des Unmöglichen nenne oder die der Zeit oder wie auch immer.
Auf diese Weise präsentiert Peirce das folgende Problem: Wie lässt sich auf nicht-zeitliche Weise das denken, was es vor der Zeit gab? Das erinnert natürlich an Spinoza und an den heiligen Augustinus, es erinnert aber vor allem an die Empiristen. Und hier muss ich sagen, dass oft darauf hingewiesen wurde, dass Peirce den Stil der Empiristen und ihre Themen übernommen hat. Um jedoch die Originalität von Peirce wirklich zu verorten, hat man das nie auf die Empiristen bezogen, man hat nie nach dem gesucht, womit sie all das vorbereiten konnten. Diese beiden Dimensionen jedoch, die eine möglich und die andere, wenn man so will, zeitlich, oder eher: eine Dimension der absoluten Null und eine Dimension der Null der Wiederholung, das gibt es seit Beginn des empiristischen Epos. Und darüber möchte ich gern ein paar Worte sagen, um zu zeigen, wie sich das freilegen lässt.
Jacques Lacan:
Sagen Sie’s, donnern Sie los!
François Recanati:
Das werde ich tun, und danach werde ich auf die Semiotik von Peirce zurückkommen, wie sie sich auf all das bezieht.
Ja, Gegenstand der empirischen Psychologie – das ist ein erster Punkt, den man ausdrücklich jedes Mal beseitigt hat – sind die Zeichen und nichts anderes, das ist das System der Zeichen. Es handelt sich, so kann man sagen, um eine Ausweitung des viergliedrigen Systems von Port Royal, derart, dass letztlich auch Saussure nur eine Ausweitung ist, eine Ausweitung bis an die Grenze: das Ding als Ding und als Vorstellung, das Zeichen als Ding und als Zeichen, wobei der Gegenstand des Zeichens als Zeichen die Sache als Vorstellung ist. Das ist dasselbe wie das, was Saussure sagt – habe ich gesagt, aber ich werde es nicht weiter ausführen –, das Zeichen als Begriff und als Lautbild. Mit der Scholastik wurde das allgemeine Problem des Dings-an-sich jedoch beseitigt, und man ist sogar so weit gegangen, in der Welt – und dies mit allen Theorien vom Großen Buch der Welt – das Zeichen des Denkens zu sehen.
Von daher gelangt man ungefähr zu Folgendem: Die Welt als Vorstellung – insofern sich die Welt nur als Vorstellung erkennen lässt – ersetzt im viergliedrigen System des Zeichens das Ding, die Sache. Und das Denken der Welt im Allgemeinen ersetzt die Vorstellung. Was gleichbedeutend damit ist, dass man Folgendes einander gegenüberstellt: Denken der Welt – Welt des Denkens.
Nun ist aber klar, dass das Denken der Welt und die Welt des Denkens, die sich vielleicht in mancher Hinsicht voneinander unterscheiden, dasselbe sind. Also gibt es für das viergliedrige System ein Problem, denn in diesem System gibt es eine irreduzible Dualität. Man muss es entweder aufgeben oder ändern. Berkeley gibt es bekanntlich auf, indem er ein System der Identität errichtet, der Identität zwischen dem Denken der Welt und der Welt des Denkens.
Was Locke angeht, er ändert das System. Wenn er sagt, das ist – und ich entschuldige mich dafür, dass ich mich bei dieser Einführung ein bisschen aufhalte --; er sagt Folgendes: Die Vorstellungen, die Ideen, repräsentieren nicht die Dinge, sie repräsentieren sich untereinander. Auf diese Weise repräsentieren die komplexesten Ideen die einfachsten. Es gibt Vermögen, beispielsweise zur Repräsentation der Ideen untereinander, und das ist sehr entwickelt, es gibt eine ganze Topik, die in etwa das ist, was man darüber gesagt hat: eine Hierarchie von Ideen und Vermögen. Aber was ich ein wenig hervorheben möchte – und was bei Locke nicht bemerkt worden ist, und was eben das Interessanteste ist, weil es Condillac ermöglicht hat, und weil Condillac dadurch in gewisser Weise Peirce vorausgeht –, das ist also Folgendes, dass es für Locke ein weiteres Vermögen gibt, wodurch all das möglich wird. Denn wie läuft das ab? Das funktioniert anscheinend von selbst. Es braucht etwas, damit das System funktioniert. Und es gibt ein neues Vermögen, eine neue Operation, die er so nennt – und die nie ausfindig gemacht worden ist, weil sie nicht in seinen Klassifikationen steht, sie steht fortwährend in den Notizen: Beobachtung, die Beobachtung, die etwas ist, das von selbst funktioniert, das auf allen Ebenen abläuft, das sich überall wiederfindet und das zugleich sämtlichen Elementen innewohnt, etwas ziemlich Unbegreifliches, und was sowohl der Umwandlungsprozess ist als auch das Milieu, das Element im Allgemeinen des Umgewandelten, das ist zugleich das Milieu. Durch diese Beobachtung verwandelt sich eine einfache Idee gewissermaßen in ein Bild ihrer selbst, das heißt in eine komplexe Idee, da in der Idee ihre Objektivität neben sie gestellt wird. Und in dieser allgemeinen Idee, durch die sie verwandelt wird, gibt es eine Einschreibung, es gibt eine Konnotation der Einschreibung ihrer Umwandlung. Das heißt, wenn die Idee einmal umgewandelt ist, ist sie gewissermaßen eingeschrieben, darin wird sie eine komplexe Idee und ist nicht mehr eine einfache Idee.
Also, hier ist das ganze Problem: Wodurch wird das möglich? Das heißt, was gab es am Anfang, was wird am Anfang umgewandelt, ausgehend von was wird umgewandelt, um die erste Ursache zu erhalten? Was ist gewissermaßen das erste Vorher? Und Locke drückt es in diesen Termini aus, wenn er von einer irreduziblen Empfindung einer ursprünglichen Reflexion spricht. Wenn eine Reflexion ursprünglich ist, was wird reflektiert, was dann vor-ursprünglich wäre? Oder was ist das Vor-Ursprüngliche? Oder wodurch wird das strenggenommen ermöglicht, wodurch wird dieses Vermögen ermöglicht?
Und hier gibt es Condillac, der die Nachfolge antritt. Seine Methode war absolut exemplarisch. Er wird das Etwas, das er bei Locke sah, das unerreichbare Etwas, dadurch einkreisen, dass er ihm einen Namen gibt, dadurch, dass er es als eine Unbekannte in einer Gleichung funktionieren lässt. Und später, wenn die Autoren Condillac kritisieren wollten, sagten sie, sein System sei nicht ausschließlich Psychologie, im Grunde gehe es um Logik, er habe ein logisches System daraus gemacht, ein System, das keinen Inhalt habe usw. Sehen Sie, genau darauf richtet sich das Interesse von Condillac.
Und vor allem diese Empfindung – von der er sagt, dass sich alles daraus herleitet, zumindest in einer seiner wichtigsten Abhandlungen –, diese Empfindung ist letztlich nichts. Zu keinem Zeitpunkt wird sie von ihm genau definiert, vielmehr sind alle Ausführungen, die er dazu macht, ist all das, wovon er zeigt, dass es sich daraus herleitet, eine Art Beitrag zu ihrer Definition. Das jedoch, wodurch es strenggenommen möglich ist – und alles Übrige leitet sich daraus her, alles, was streng genommen die Attribute der Empfindung sind –, alles wodurch diese Attribuierung ermöglicht wird, ist das, worauf er als Null-Element verweist, das zu Anfang immer gegeben sei, das in der Empfindung immer gegeben sei, und wobei er sich fragt, was es ist, und mit ihm werden auch wir uns das fragen. In dem Versuch, dieses irreduzible Element zu erreichen, wird er all das charakterisieren, was mit Hilfe dieses Elements geschieht, jedoch mit mehr als mit diesem Element, das heißt, in einem Wort, wie er sagt, all das, was im Verstand geschieht. Damit werden wir sehen können, worauf sich die Originalität der Empfindung tatsächlich gründet, wenn es denn stimmt, dass alles, was im Verstand geschieht, sich aus der Empfindung herleitet.
Nun besteht das Eigentümliche des Verstandes, so sagt er, und dies in seinem ersten Essai – ich betone das, weil es danach eine kleine Abweichung gegeben hat, er hat sich von dieser Idee entfernt, die offensichtlich seine größte Originalität ausmacht –, das Eigentümliche des Verstandes ist die Ordnung, ist die Verbindung im Allgemeinen, die Verbindung als Verbindung von Ideen, Verbindung von Zeichen, Verbindung von Bedürfnissen; tatsächlich ist das immer eine Verbindung von Zeichen, es ist immer dasselbe. Beim Menschen funktioniert die Ordnung von selbst, sagt er, und er erläutert das ein bisschen, während es bei den Tieren einen punktuellen äußeren Impuls braucht, um die Ordnung in Gang zu setzen. Und Condillac sagt genauer: Zwischen den Menschen und den Tieren – das ist ein ziemlich schöner Satz, den er da sagt –, zwischen den Menschen und den Tieren gibt es die Schwachsinnigen und die Verrückten. Den einen gelingt es nicht, sich an die Ordnung zu halten, das sind die Schwachsinnigen, es gelingt ihnen systematisch nicht, sich an die Ordnung zu halten. Und den anderen gelingt es nicht mehr, sich davon zu lösen, sie sind in die Ordnung völlig eingetaucht, es gelingt ihnen nicht mehr, zu ihr Abstand zu gewinnen, es gelingt ihnen nicht mehr, sich davon zu lösen.
Die Ordnung im Allgemeinen ist das, was es ermöglicht, von einem Zeichen zu einem anderen überzugehen. Das ist die Möglichkeit, eine Vorstellung von der Grenze zwischen zwei Zeichen zu haben.
Und Condillac verfügt über eine Konzeption des Zeichens, aber wie immer eine unpassende, immer eine Metapher, und in diesem Falle sagt er das ausdrücklich, in einer kurzen Studie, in der er die Tropen verteidigt, wobei er möglicherweise, ich bin mir nicht sicher, Termini von Quintilian aufgreift. Es bleibt, dass für ihn ein Zeichen das ist, wodurch das Intervall zwischen zwei anderen Zeichen ausgefüllt wird. Was wird, in diesem Sinne, bei einem Zeichen berücksichtigt? Es sind die beiden angrenzenden Zeichen, zumindest zwei, die berücksichtigt werden, jedoch nicht als Zeichen, nicht insofern sie eine Vorstellung nach sich ziehen könnten, sondern unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen Ränder, das heißt unter einem formalen Gesichtspunkt. Und er macht deutlich, dass dies strenggenommen keine Vorstellungen sein können, sondern nur Zeichen, denn er sagt: Es gibt keine formale Vorstellung, es gibt keine abstrakte Vorstellung, es gibt immer einer Vorstellung, die eine Vorstellung vorstellt. Das heißt, dass es immer eine Vermittlung der Vorstellung des Zeichens gibt, jedoch nie, beispielsweise, eine Unmittelbarkeit des Inhalts.
Wie er selbst sagt, das Bild einer Wahrnehmung, ihre Wiederholung, ist nur ihre halluzinatorische Wiederholung. Er sagt, das sei dasselbe, eine Wahrnehmung und ihr Bild lassen sich nicht unterscheiden, und damit kritisiert er alle vorhergehenden Theorien. Also ist die Ordnung das, was von einem Zeichen repräsentiert wird, insofern das Zeichen ein Intervall zwischen zwei Zeichen substanzialisiert.
Von den Zeichen im Allgemeinen wird jedoch angenommen – von allen Theorien, die er, Condillac, beerbt –, dass sie etwas repräsentieren. Und das ist offensichtlich das, was ihm Probleme bereitet, damit kommt er nicht zurecht. Wie stellt sich die Verbindung her zwischen dem formalen Zeichen und seinem Bezug im Allgemeinen? Diese Verbindung selbst – sagt Condillac, um sie loszuwerden –, leitet sich aus dem Unbekannten her, sie leitet sich aus der Empfindung her. Also ist das Unbekannte bereits eine Beziehung zwischen dem Zeichen als Ereignis und dem Zeichen als Einschreibung des Ereignisses.
Und dies, ich präzisiere, wird nicht von Condillac gesagt, er gibt es jedoch zu verstehen; es ist Destutt de Tracy, sein Exeget, der das behauptet, und ich denke, das ist nicht schlecht. Und Maine de Biran, der wiederum Schüler von --.
Jacques Lacan:
Die beiden Sätze, die ich während der Sache angefangen hatte anzuschreiben, und die einige vielleicht abgeschrieben haben, sind direkt die Aussage, die Recanati hier wiedergibt.
François Recanati:
Maine de Biran, selbst ein Schüler von Destutt de Tracy, wird vor allem in dieser Differenz geschult, der Differenz zwischen dem Ereignis und der Einschreibung des Ereignisses. Und man sieht, wie sie der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Theorie ist. Es gibt, sagt er, eine beständige Verschiebung (décalage) zwischen der Einschreibung und dem Ereignis. Diese Verschiebung, sagt Maine de Biran, rührt beim sprechenden Wesen her von der Verschiebung – und jetzt mache ich keine Scherze – zwischen dem Subjekt des Ausgesagten und dem Subjekt des Äußerungsvorgangs. Das steht in den Grundlagen der Psychologie von Maine de Biran, wo er mehr oder weniger Folgendes zeigt: Wenn man sich das Ich (moi) vorstellt, dann heißt das, insofern es in jeder Vorstellung bereits ein Ich gibt, dass es in diesem Moment zwei davon gibt. Sobald man versucht, sich das Ich (je) vorzustellen, bedeutet das, dass es automatisch zwei davon gibt, das heißt, dass es unmittelbar zwei gibt, das heißt, dass es mittelbar niemals --, dass es eins immer nur mittelbar gibt.
Für Condillac hat die Ordnung der Zeichen, insofern die Ordnung der Zeichen die Ordnung dieser Verschiebung ist, als Modell den Raum, von dem er sagt, er sei zeitlich mehrdimensional; ich werde darauf nicht näher eingehen. Die Zeit, man kann sagen, das ist nur die unendliche Wiederholung von Zeitpunkten (ponctualités). Der Zeitpunkt als Null-Zeit ist dasselbe Problem wie das, was sich weiter oben stellt. Das ist nicht derselbe Zeitpunkt: der Zeitpunkt, der sich in der Zeit wiederholt, und derjenige, aus dem die Zeit hervorgegangen ist, der Null-Zeitpunkt, derjenige, aus der die Zeit hervorgegangen ist, der Null-Zeitpunkt als Transparenz zwischen der Einschreibung und dem Ereignis. Der Zeitpunkt, der sich in der Zeit wiederholt – immer noch Condillac zufolge –, wird dadurch relativiert, dass er in der Zeit als dieser Zeitpunkt da aufgefasst wird, gegenwärtig, vergangen oder zukünftig.
Er wird auch unter dem Gesichtspunkt seiner Ränder aufgefasst, unter dem Aspekt seiner Grenze. Die Zeit ist dann nicht so sehr eine Serie von Zeitpunkten als vielmehr die Serie der Grenzen zwischen den Zeitpunkten, insofern die Grenze eben die Hervorhebung der jeweiligen Ränder von zwei Zeitpunkten ist oder auch von zwei Zeichen.
Zwischen dem absoluten Zeitpunkt und der Zeit gibt es also denselben Unterschied wie zwischen der leeren Menge und der Menge ihrer Teilmengen. Die Einschreibung der Null ist Element der Menge, so wie die Einschreibung des Zeitpunkts das Element der Zeit ist.
Auf diese Weise gibt es einen Riss, der zu Beginn dieser ganzen Theorie gegeben ist und den Maine de Biran vielleicht besser zu erfassen versuchte. Das System der Zeichen ist nur die unendliche Wiederholung dieses Risses als solchem, reiner Riss, und das wiederholt sich in sämtlichen Schriften der Empiristen, er kommt aus der Erfahrung und der Forschung ihrer Schule, das heißt, darüber wird nicht gesprochen.
Auch Condillac, das passiert ihm selten, spricht in einem bestimmten Moment von der menschlichen Natur, wenn er sagt, er frage sich, wie sich diese Beziehung und diese Ordnung zu Beginn herstellt. Warum – denn das ist ein Fehlschlag, die Ordnung zwischen der Einschreibung und dem Ereignis –, warum – denn das ist ein Fehlschlag, denn das passt nicht zusammen –, warum gibt es das trotzdem? Warum gibt es eine Einschreibung von dem, was nur Null ist? Das ist offensichtlich sein Problem, und in diesem Moment antwortet er, nachdem er ein kleines Bravourstück hingelegt hat: Darüber weiß ich nichts, das ist die menschliche Natur. Dieser Riss im Allgemeinen ist, Condillac zufolge, das, wodurch die Selbstbewegung des Zeichensystems ermöglicht wird, worüber er gesagt hat, das Zeichensystem funktioniere ganz von selbst, während er in seiner Abhandlung über die Tiere vieles berichtet, das zeigen soll, dass es auch bei den Tieren ein Zeichensystem gibt und dass es unter der Abhängigkeit von sämtlichen äußeren Objekten steht, unter der Abhängigkeit von allen --.
Das bringt uns zurück zur Semiotik von Peirce, von der wir ausgegangen sind. Alles, was im Geiste gegenwärtig ist, bezeichnet Peirce als Phaneron, nach dem griechischen Wort ϕανερός; dies ist im Übrigen ungefähr die Bedeutung von Phaneron: das unmittelbar Beobachtbare, ob real oder nicht.
Und von da geht er aus, er zerlegt die Elemente des Phaneron. Im Phaneron gibt es drei untrennbar miteinander verbundene Elemente, die er folgendermaßen bezeichnet: Einerseits das, was wir mit Erstheit übersetzen könnten: die Monade im Allgemeinen – ich glaube, er verwendet das Wort Monade –, das Element, das in sich selbst vollständig ist.
Andererseits die Zweitheit: statische Kraft, Gegensatz, statische Spannung zwischen zwei Elementen, das heißt, dass jedes Element unmittelbar das andere, zu dem es in Beziehung steht, evoziert, und das ist gewissermaßen eine Ganzheit, eine absolut untrennbare Ganzheit.
Und das Wichtigste ist die Drittheit: das Element, das unmittelbar sowohl zu einem ersten als auch zu einem dritten in Beziehung steht, und Peirce präzisiert, dass jede Kontinuität, jeder Prozess im Allgemeinen zur Ternarität gehört.
Von hier aus, ausgehend von dieser Konzeption der Ternarität, von der sich zeigen lässt, dass sie sich aus seinen astronomischen Theorien herleitet, die er zu Beginn seines Lebens aufgestellt hat --; aber na ja, darüber sage ich nichts.
Jacques Lacan:
Peirce as astronomer …
François Recanati:
Also ausgehend von dieser Ternarität konstruiert er eine Logik, die als Semiotik spezifiziert ist, Logik der Semiotik, wobei die Semiotik selbst auf bestimmten Ebenen als Rhetorik spezifiziert ist. Und das ist für Peirce wichtig.
Alles hängt ab von seiner Definition des Zeichens im Allgemeinen. Er nennt das Zeichen Repräsentamen, es tut mir leid, dass ich zitiere: Das „Repräsentamen ist etwas, das für jemanden in irgendeiner Hinsicht oder in irgendeiner Eigenschaft für etwas steht.“
Darin gibt es vier Elemente; für jemanden ist das erste, und ich zitiere noch einmal Peirce: Das bedeutet, dass das Zeichen „im Geiste des Adressaten ein gleichwertiges Zeichen oder vielleicht ein entwickelteres Zeichen erzeugt“.
Daraus ergibt sich der zweite Punkt – die Rezeption des Zeichens ist demnach ein zweites Zeichen, das als Interpretant fungiert.
Drittens: die Sache, an deren Stelle das Zeichen tritt, wird ihr Objekt genannt.
Diese drei Elemente bilden die drei Ecken des semiotischen Dreiecks.
Der vierte Terminus ist unauffälliger, aber nicht weniger interessant.
X im Hörsaal:
Das ist doch Blödsinn!
Jacques Lacan:
Sie glauben, dass Peirce sich irrt, auch Sie?
X im Hörsaal:
Ich denke, dass er’s überspannt.
Jacques Lacan:
Was soll das heißen?
François Recanati:
Der vierte Terminus, etwas unauffälliger, ist das, was Peirce den ground nennt. Das Zeichen tritt nicht absolut an die Stelle des Objekts, sondern in Bezug auf eine Art Idee, die ground genannt wird, das heißt der Boden, der Grund für die Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Objekt.
Diese vier Termini definieren zusammen drei Relationen. Und diese drei Relationen sind die Gegenstände der drei Zweige der Semiotik.
Erste Relation, die Beziehung Zeichen – Grund, sign – ground. Dies ist die reine oder spekulative Grammatik, sagt Peirce. Es geht darum, das zu erkennen --.
Jacques Lacan:
Denn die spekulative Grammatik wurde nicht erst vor ein paar Jahren erfunden, wie ein gewisser Herr uns glauben machen möchte, und --.
François Recanati:
Es geht darum, das zu erkennen, was vom Zeichen wahr sein muss, damit es Sinn hat; die allgemeine Idee dabei ist die Fokussierung des Repräsentamen auf ein bestimmtes Objekt entsprechend dem ground oder dem Gesichtspunkt. Wir sehen also, dass die Bedeutung (signification) gewissermaßen aus einem differenzierten Grund hervorgeht und dass der ground, dass die Bestimmung des ground fast die Bestimmung des ersten Gesichtspunkts ist, der die Einschreibung bestimmt, all dies über dem Möglichen. Das heißt, der ground im Allgemeinen ist bereits das Mögliche. Ebenso ist das Repräsentamen im Verhältnis zu seinem Grund die Festlegung eines bestimmten Gesichtspunkts, der die Beziehung zum Objekt bestimmt. Der ground ist also der vorläufige Raum der Einschreibung.
Die zweite Relation, Repräsentamen – Objekt, ist für Peirce der Bereich der reinen Logik. Dies ist die Wissenschaft davon, was für das Repräsentamen wahr sein muss, damit es an die Stelle eines Objekts treten kann.
Die dritte Relation, die für das, was wir hier vortragen, die wichtigste ist, ist die zwischen dem Repräsentamen und dem Interpretanten, was Peirce genialerweise die reine Rhetorik nennt, welche die Gesetze erkennt – das funktioniert auf der Ebene von Gesetzen –, nach denen ein Zeichen ein anderes Zeichen hervorbringt, von dem es weiterentwickelt wird, entsprechend dem Durchlauf des Interpretanten, den man noch sehen wird
Und Peirce geht die Frage der reinen Rhetorik mithilfe seines semiotischen Dreiecks an: Repräsentamen, Interpretant, Objekt.Ich werde jeden dieser Termini präzisieren, damit man das besser begreifen kann. Ich folge Peirce, bezogen auf das, was zu dieser Relation gehört. Das Repräsentamen, ein Erstes, steht in einer genuinen Relation zu einem Zweiten, dem Objekt. Das Objekt, dessen Zweites, das Zeichen, zu Beginn gegeben ist. Diese Relation kann jedoch eine dritte determinieren, den Interpretanten, damit er dieselbe Beziehung zu seinem Objekt wie es selbst unterhält. Anders gesagt, die Relation des Interpretanten zum Objekt steht unter dem Kommando, dieselbe Relation zu sein wie die Relation des Repräsentamen zum Objekt. Dieselbe unter dem Gesichtspunkt der Ordnung, aber gleichwohl verschieden, das heißt spezifischer, das heißt, wir haben auf bestimmte Weise den Bereich der Möglichkeiten des kommenden Zeichens ein wenig eingeschränkt, und so geht das weiter ad infinitum; wie wir sehen werden, schränken wir das immer weiter ein. Der ground ist hier abwesend, er bestimmt die Relation des Repräsentamen zum Objekt selbst.
Und die Repräsentation des Repräsentamen zum Objekt determiniert als Wiederholung die Relation des Repräsentanten zum Objekt, und diese determiniert als Wiederholung selbst --, was habe ich da gesagt? Habe ich „des Repräsentanten“ gesagt? Ja, also die Relation Repräsentamen – Objekt bestimmt die Relation Interpretant – Objekt.
Und in gewisser Weise kann man sagen, und Peirce sagt es, dass das Objekt der Relation zwischen dem Interpretanten und dem Objekt nicht genau das Objekt ist, welches das Objekt des Interpretanten ist, es ist vielmehr die Gesamtheit dieser Relation, das heißt einerseits all dies [O-R-I] ist das Objekt von dem hier [I] und andererseits muss dies [I-O] das wiederholen, es muss das im Allgemeinen in der Form wiederholen und es als Objekt haben. Und wir könnten ein Beispiel geben, Peirce gibt ein Beispiel.
Jacques Lacan:
Das übersetze ich so, dass ich sage: Die Existenz ist das Insistieren.
François Recanati:
Wir sehen, dass das ganze Problem der Anfang ist, also das, was zwischen dem Repräsentamen und dem Objekt passiert. Es ist ja unmöglich, über das, was dort geschieht, irgendetwas zu sagen, unmöglich, von dem, was dort geschieht, zurückzukommen. Alles, was wir wissen, ist, dass dies [R-O] – das, was darin zwischen den beiden geschieht –, dass dies alles Übrige nach sich zieht. Ich werde damit abschließen, dass ich den Rest anschreibe, denn dies [I], das geht unendlich weiter.
Sobald man wissen will, sobald man --; damit dies hier [R-O] Sinn ergibt, sagt Peirce, der Prozess des Bedeutens – er geht von hier aus –, damit das auf die eine oder andere Weise Sinn ergibt, ist es notwendig, dass vom Verhältnis – wenn man als Objekt Gerechtigkeit nimmt und wenn man als Repräsentamen Waage nimmt –, dann muss diese Relation hier, die an sich nichts ist, durch ihre Interpretanten interpretiert werden. Diese Interpretanten, das kann irgendwas sein, dass kann Gleichheit sein, und von daher wird dann die allgemeine Beziehung, das heißt die des Interpretanten zu dem hier, wird diese Beziehung selbst durch einen zweiten Interpretanten interpretiert werden. Wir können dann Kommunismus einsetzen, wir können einsetzen, was wir wollen, und so geht das weiter ohne aufzuhören. So also, dass es zu Beginn alle möglichen Gegebenheiten gibt, dass es eine Art ground gibt, einen Grund, der innerhalb eines undifferenzierten Grundes gewählt wird, und von da aus gibt es dann einen absolut unmöglichen Versuch, diesen Grund auszuschöpfen, ausgehend von der ersten Etappe, die in all dem gegeben ist.
Beispiel: O = Gerechtigkeit; R = Waage; I1 = Gleichheit; I2 = Kommunismus usw.3
Das semiotische Dreieck reproduziert, wie man sieht, das ist ganz klar, dieselbe ternäre Relation wie diejenige, die Sie beim Wappen der Borromäer zitiert haben. Das heißt, und Peirce sagt es, also er spricht nicht vom Wappen der Borromäer, aber er verwendet dieselben Termini, durch diese Relation sind die drei Pole auf eine Weise verbunden, die nicht mehrere duale Relationen zulässt, sondern eine irreduzible Triade. Ich zitiere ihn: „Der Interpretant kann keine duale Beziehung zum Objekt haben, sondern zur Relation, die ihm durch die von Zeichen und Objekt vorgeschrieben wird, die er jedoch nicht in identischer, sondern degenerierter Form haben kann. Die Relation Zeichen – Objekt wird das eigene Objekt des Interpretanten als Zeichen sein.“
Also entwickelt sich das Dreieck in einer Kette als unbeendbare Deutung, das Wort ist von Peirce – das ist ja doch phantastisch, unbeendbare Deutung als Ausdruck –, das heißt, dass es jedes Mal das ist, was Sie als neue Hypotenuse eintragen, die jedes Mal als Objekt des neuen Interpretanten aufgefasst wird.
Das, was dort nur in gestrichelten Linien steht, wird danach gewissermaßen als Objekt für den neuen Interpretanten angezeigt, und dieses Dreieck setzt sich fort bis ins Unendliche. In dem von mir gewählten Beispiel ist die Beziehung Gleichheit – Gerechtigkeit von derselben Ordnung wie die Beziehung Waage – Gerechtigkeit, aber dennoch ist es nicht dasselbe. Gleichheit zielt nicht nur auf Gerechtigkeit, sondern ebenso auf das Verhältnis Waage – Gerechtigkeit. Also, um etwa auf Locke zurückzukommen, so sehen wir, dass eben dies als Objekt einer Deutung aufgefasst wird. Was jedoch in gewisser Weise neu ist, unter dem endgültigen Gesichtspunkt, im Ergebnis der Deutung, das ist dies, dass hier die Einschreibung des Objekts als solche markiert wird, weil nämlich das allgemeine Verhältnis Waage – Gerechtigkeit neben das Objekt selbst gestellt wird, also neben Gerechtigkeit.
Dies ist das Modell des Prozesses der Bedeutungsgebung (signification), insofern er unbeendbar ist. Aus einem ersten Abstand – demjenigen, der durch eine erste Linie innerhalb das ground geliefert wird, Repräsentamen – Objekt, aus einem ersten Abstand entsteht eine Reihe von anderen Abständen, und das reine Element des ersten Abstandes war dieser ground analog zur reinen Null. Hier entsteht wieder die Doppelfunktion der Leere.
In Anbetracht der Zeit werde ich nicht fortfahren. Denn es wären vielleicht viele Beispiele durchzugehen, und dies --; auch fast überall bei Peirce, fast überall in allen Theorien; hier habe ich dem Empirismus genommen, fast hätte man etwas Beliebiges nehmen können. Sie haben insbesondere bei Berkeley gesucht, das ist eine gute Idee, denn das ist sehr reich. Man könnte die Beispiele vervielfachen, aber damit bliebe man nur auf der Ebene des Kommentars.
Lacan hat gesagt, sein Diskurs mache es möglich, den älteren Diskursen wieder Sinn zu geben. Das ist sicherlich die erste Frucht, die man daraus gewinnen kann. Jedoch die Erkundung dessen, was sich im Allgemeinen als eine Bahnung hergestellt hat, etwa unter der Feder von Peirce, ist immer noch nur eine Einschreibung in das, was bis dahin für nichts galt – bis hierhin, bis zu Peirce, bis zu Lacan, wie man möchte. Aus der Einschreibung dessen, was bis dahin Null war, muss von nun an eine enorme unendliche Folge entstehen, und es geht darum, dieser Folge einen Platz zu verschaffen.
[Beifall].
Jacques Lacan:
Ich musste nach Mailand fahren, um das Bedürfnis zu verspüren, eine Antwort zu bekommen. Ich finde, dass die Antwort, die ich gerade erhalten habe, wirklich sehr zufriedenstellend ist, sodass auch Sie für heute damit zufrieden sein können.
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Französisch/deutsch mit erläuternden Anmerkungen
Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift , z.B. {11}, verweisen auf die Seiten von Millers Ausgabe des Seminars bei Le Seuil.
Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift, z.B. [1], verweisen auf die Seiten der Stenotypie auf der Website der École lacanienne de psychanalyse (ELP) (hier).
Seminar XIX von 1971/72, „… oder schlimmer“,
Université Paris 1 Panthéon Sorbonne, Rechtsfakultät, Place du Panthéon
Lacan
An der Tafel :
Qu’on dise – comme fait – reste oublié derrière ce qui se dit, dans ce qui s’entend.
Dass man sagt (qu’on dise), als Tatsache, bleibt vergessen hinter dem, was gesagt wird, in dem, was verstanden wird.
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Naturellement cet énoncé qui est assertif dans sa forme d’universel relève du modal pour ce qu’il émet d’existence.4
Diese Aussage, die behauptend ist, in ihrer allgemeinen Form, gehört in dem, was sie zur Existenz vorbringt, natürlich zum Modalen.5
Ende des Tafelanschriebs
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{213}[1] Jacques Lacan:
Alors, mettez-y du vôtre, puisque ça semble, comme la dernière fois, marcher assez mal.
Also bemühen Sie sich doch, denn das scheint wie beim letzten Mal ziemlich schlecht zu funktionieren.6
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Est-ce que cette fois-ci j’arrive à me faire entendre ?
Klappt es diesmal, dass man mich versteht?
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Un peu plus ? Bon !
Ein bisschen mehr? Gut.
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Je vais faire de mon mieux.
Ich werde tun, was ich kann.
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Bonjour, Sibony, venez donc un peu plus près.
Hallo, Sibony, kommen Sie doch etwas näher!
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Venez un peu plus près, on ne sait pas, ça peut servir à quelque chose tout à l’heure.
Kommen Sie ein bisschen näher, wer weiß, das ist gleich vielleicht ganz nützlich.
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Alors, en tenant compte de ce que j’appelais tout à l’heure le mixage, les communications qui ont pu se faire entre mon public d’ici et celui de Sainte-Anne, je suppose que maintenant ils se sont unifiés, c’est le cas de le dire.
Also, in Anbetracht dessen, was ich vorhin Vermischung genannt habe – die Kommunikationen, die sich zwischen meinem Publikum von hier und dem von Sainte-Anne haben herstellen können –, nehme ich an, dass sie sich jetzt vereinigt haben, das muss man wohl sagen.7
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Vous avez pu voir que nous sommes passés de ce que j’ai appelé un jour ici, d’un prédicat formé à votre usage, nommément l’Unien, nous sommes passés la dernière fois à Sainte-Anne au terme d’une autre facture qui se promouverait du terme de la forme unier.
Sie haben sehen können, dass wir übergegangen sind – ausgehend von dem, was ich hier mal mit einem für Ihren Gebrauch gebildeten Prädikat bezeichnet habe, nämlich l’Unien, „das Einliche“ –, dass wir beim letzten Mal in Sainte-Anne übergegangen sind zu einem Term von anderer Bauart, der sich stützen würde auf den Term von der Form unier, „unieren“.8.
Ce dont je vous ai parlé, ce que j’ai avancé la dernière fois, à Sainte-Anne, c’est le pivot qui se prend dans cet ordre qui se fonde9, mettez fonde, fondez-le enfin, que ça soit, que ça soit du fondé-fondu.
Das, worüber ich zu Ihnen gesprochen habe, was ich beim letzten Mal in Sainte-Anne vorgebracht habe, ist der Dreh- und Angelpunkt, der in der Ordnung erfasst wird, qui se fonde, „die gegründet wird / die vereinigt wird“, schreiben Sie fonde; fondez-le enfin, „gründen/vereinigen Sie es doch“, damit das das zum Gegründet-Vereinigten gehört.10
[Lärm]
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Qu’est-ce qu’il y a ?
Was ist los?
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X aus dem Hörsaal:
On n’entend rien !
Man hört nichts!
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[Weitere Störung durch Lärm]
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Jacques Lacan:
Je dis donc que cet unier qui se fonde.
Ich sage also: dieses Unieren das, gegründet wird.
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Et je vous priais que ce fondé ne vous paraisse pas trop fondamental, c’est ce que j’appelais le laisser dans le fondu, cet unier qui se fonde.
Und ich habe Sie gebeten, dieses Gegründete für nicht allzu fundamental zu halten; das habe ich so genannt: le laisser dans le fondu, „es in der Schmelze lassen“, dieses Unieren, das gegründet wird.11
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Il y en a Un, il en existe Un qui dit que non.
Es gibt Einen, es existiert Einer, der Nein dazu sagt.
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Ça n’est pas tout à fait pareil que de nier.
Das ist keineswegs dasselbe. wie zu negieren.
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Mais cette forgerie du terme unier, comme un verbe qui se conjugue et d’où nous pourrions avancer en somme pour ce qu’il en est de la fonction, de la fonction représentée dans l’analyse par le mythe du père, p.e.r.e. : il unie.
Aber durch das Bilden des Ausdrucks unieren, als Verb, das sich konjugieren lässt, könnten wir zu der Funktion, die in der Analyse durch den Vatermythos repräsentiert wird, insgesamt sagen: er uniert.
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C’est ça que ceux qui ont pu réussir à entendre à travers les pétards, le point sur lequel j’aimerais justement aujourd’hui, enfin, vous permettre, disons d’accommoder.
Das ist das, was diejenigen, denen es gelungen ist, durch den Krach hindurch etwas zu verstehen --, das ist der Punkt, bei dem ich Ihnen heute die Möglichkeit geben möchte, sagen wir, damit zurechtzukommen.
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Le père unie donc.
Der Vater uniert also.
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Dans le mythe, il a ce corrélat des toutes, toutes les femmes.
Im Mythos hat er als Korrelat das alle – alle Frauen.
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C’est là, si l’on suit mes inscriptions quantiques, (q.u.a.n.t.i.q.u.e.s.), qu’il y a lieu d’introduire une modification.
Das ist, wenn man meinen Quanten-Anschreibungen folgt, der Punkt, an dem man eine Änderung einführen sollte.
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Il les unie certes, mais pas toutes justement.
Sicherlich, er uniert sie, aber eben nicht alle.
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{214} Ici se touche à la fois ce qui n’est pas de mon cru, à dire, à savoir la parenté de la logique et du mythe.
Hier wird zugleich etwas berührt, das nicht von mir stammt, nämlich die Verwandtschaft von Logik und Mythos.12
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Ça marque |[2] seulement que l’une puisse corriger l’autre.
Das zeigt jedoch nur an, dass die Logik den Mythos korrigieren kann.
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Ça, c’est du travail qui reste devant nous.
Und das ist die Arbeit, die uns bevorsteht.
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Pour l’instant je rappelle qu’avec ce que je me suis permis, enfin d’approximation du père, avec ce que j’ai inscrit de l’é-pater, vous voyez que la voie qui conjoint à l’occasion le mythe avec la dérision, ne nous est pas étrangère.
Fürs Erste möchte ich daran erinnern, dass Sie an dem, was ich mir da an Annäherung an den Vater gestattet habe, also mit dem, was ich als é-pater geschrieben habe, als Eh!-Vater, dass Sie daran sehen, dass der Weg, auf dem der Mythos sich gelegentlich mit dem Spott verbindet, uns durchaus nicht fremd ist.13
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Ça ne touche en rien au statut fondamental des structures intéressées.
Das berührt in keiner Weise den grundlegenden Status der betreffenden Strukturen..
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C’est amusant que, comme ça, il y a des gens qui découvrent, qui découvrent sur le tard, ce dont je peux bien dire de ma place que c’est un peu général pour l’instant toute cette effervescence, cette turbulence qui se produit autour de termes comme le signifiant, le signe, la signification, la sémiotique, tout ce qui occupe pour l’instant le devant de la scène.
Es ist amüsant, dass es Leute gibt, die entdecken, die spät das entdecken, worüber ich von meinem Platz aus sagen kann, dass es im Moment ein bisschen allgemein ist, diese ganze Aufregung, dieser Wirbel, der sich um solche Termini wie Signifikant, Zeichen, Bedeutung, Semiotik herum einstellt, all das, was im Augenblick im Vordergrund steht.
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C’est curieux, les singuliers retards qui s’y montrent.
Die eigenartigen Verzögerungen, die sich hier zeigen, sind kurios.
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Il y a une très bonne petite revue, enfin pas plus mauvaise qu’une autre, dans laquelle je vois surgir sous le titre de L’Atelier d’écriture un article, mon Dieu, pas plus mauvais qu’un autre qui s’appelle L’Agonie du signe… Vous entendez ? …qui s’appelle L’Agonie du signe.
Es gibt eine ziemlich gute kleine Zeitschrift, na ja, nicht schlechter als sonst eine, mit dem Titel L’Atelier d’écriture, „Die Schreibwerkstatt“, in der ich einen Artikel erscheinen sehe, mein Gott, nicht schlechter als sonst einer, der folgendermaßen heißt: Die Agonie des Zeichens – können Sie das verstehen? –, der so heißt: Die Agonie des Zeichens.14
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C’est toujours très touchant l’agonie.
Die Agonie, das ist immer etwas sehr Berührendes.
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Agonie veut dire lutte.
Agonie bedeutet Kampf.
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Mais aussi agonie veut dire qu’on est en train de tourner de l’œil et alors l’agonie du signe ça fait, ça fait pathétique.
Agonie bedeutet aber auch, dass man dabei ist, die Augen zu schließen, und dadurch bekommt Die Agonie des Zeichens etwas –, etwas Pathetisches.
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J’eusse préféré enfin que ce ne fût pas au pathétique que tout cela tournât.
Mir wäre es lieber gewesen, wenn das nicht so pathetisch ausgefallen wäre.
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Ça part d’une invention charmante, de la possibilité de forger un nouveau signifiant qui serait celui de fourmi – fourmidable.
Das geht von einer hübschen Erfindung aus, von der Möglichkeit, ausgehend von fourmi, „Ameise“, einen neuen Signifikanten zu bilden: fourmidable, „ameisterhaft“.
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En effet c’est fourmidable tout cet article et on commence par poser la question de quel peut bien être le statut de fourmidable ?
Der ganze Artikel ist wirklich ameisterhaft, und das beginnt mit der Frage, welchen Status das ameisterhaft wohl haben könnte.
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Moi j’aime bien ça.
Also mir gefällt das.
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D’autant plus que c’est quelqu’un qui quand même est très averti depuis longtemps d’un certain nombre de choses que j’avance et qui pour, en somme, au début de cet article, se croire obligé de faire l’innocent, à savoir d’hésiter, à propos de fourmidable, à le ranger soit dans la métaphore, soit dans la métonymie et de dire qu’il y a quelque chose qui est négligé donc, dans la théorie jakobsonienne, c’est celle qui consisterait à emboutir des mots les uns avec les autres.
Umso mehr, als es sich um jemanden handelt, der immerhin seit langem über eine Reihe von Sachen, die ich vorbringe, gut informiert ist und der sich ja zu Beginn dieses Artikels verpflichtet glaubt, den Unschuldigen spielen zu müssen, das heißt zu zögern, ob er das ameisterhaft der Metapher zuordnen soll oder der Metonymie, und zu sagen, dass es also etwas gibt, das in der Jakobson’schen Theorie vernachlässigt wird und was darin bestünde, Wörter zusammenzupressen.
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Mais il y a longtemps que j’ai expliqué ça !
Aber das habe ich doch schon vor langer Zeit erklärt!
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J’ai écrit L’Instance de la lettre exprès pour ça, S sur petit s [], avec le résultat : un parenthèse, effet de signification. [Langer Seufzer von Lacan, Gelächter im Publikum]
Ich habe Das Drängen des Buchstabens ausdrücklich deshalb geschrieben, S über klein s [] mit dem Ergebnis: eine Klammer, Bedeutungseffekt.15
[Langer Seufzer von Lacan, Gelächter im Publikum]
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C’est le déplacement, c’est la condensation, c’est très exactement la voie par où en effet on peut créer… ce qui est quand même un petit peu plus amusant et utile que fourmidable …on peut créer unier. [Gelächter]
Das ist die Verschiebung, das ist die Verdichtung, das ist genau der Weg, auf dem man ja etwas kreieren kann, etwas, das ja doch ein bisschen amüsanter und nützlicher ist als das ameisterhaft, nämlich unieren. [Gelächter]
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Et puis ça sert à quelque chose.
Und außerdem kann man das für etwas verwenden.
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[3] Ça sert à vous expliquer par une autre voie, ce que j’ai tout à fait renoncé à aborder |{215} par celle du Nom-du-père.
Das lässt sich dazu verwenden, Ihnen das auf einem anderen Weg zu erklären, wobei ich ganz darauf verzichtet habe, es auf dem Wege des Namens-des-Vaters anzugehen.
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J’y ai renoncé parce qu’on m’en a empêché à un moment, et puisque c’était justement les gens à qui ça aurait pu rendre service qui m’en ont empêché.
Ich habe darauf verzichtet, weil man mich in einem bestimmten Augenblick daran gehindert hat und weil die Leute, die davon hätten profitieren können, genau diejenigen waren, die mich daran gehindert haben.
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Ça aurait pu leur rendre service dans leur, dans leur intimité personnelle.
Sie hätten davon profitieren können in ihrem –, in ihrem Privatleben.
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C’est des gens particulièrement impliqués du côté du Nom-du-père.
Das sind Leute, die aufseiten des Namens-des-Vaters besonders verwickelt sind.
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Il y a une clique très spéciale dans le monde, comme ça, qu’on peut épingler d’une tradition religieuse, c’est eux que ça aurait aéré.
Es gibt da eine ganz spezielle Clique, die man von einer religiösen Tradition her festmachen kann, und das sind diejenigen, die das gelockert hätte.
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Mais je vois pas pourquoi je me dévouerais spécialement à ceux-là.
Ich sehe jedoch nicht, warum ich mich speziell mit ihnen befassen sollte.
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Alors, j’explique l’histoire de ce que Freud a abordé comme il a pu, justement, pour éviter sa propre histoire, El shaddaï en particulier.
Also, ich erkläre die Geschichte dessen, was Freud so angegangen ist, wie er konnte, um seiner eigenen Geschichte auszuweichen, inbesondere El Schaddaj.16
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C’est le nom dont il se désigne, celui dont le nom ne se dit pas.
Das ist der Name, mit dem er bezeichnet wird, er, dessen Name nicht genannt wird.17
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Il s’est reporté sur les mythes, puis il a fait quelque chose de très propre en somme, d’un peu aseptique.
Freud hat sich auf die Mythen bezogen und hat dann etwas gemacht, das insgesamt sehr ordentlich ist, ein bisschen aseptisch.
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Il ne l’a pas poussé plus loin.
Er hat das nicht weiter vorangetrieben.
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Mais c’est bien là ce dont il s’agit, c’est qu’on laisse passer les occasions de reprendre ce qui le dirigeait, et ce qui devrait faire maintenant que le psychanalyste soit à sa place dans son discours.
Aber darum geht es ja: dass man die Gelegenheiten verpasst, das, was ihn bestimmt hat, wieder aufzugreifen, und was jetzt dazu führen würde, dass der Psychoanalytiker in seinem Diskurs an seinem Platz wäre.
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Sa chance est passée, je l’ai déjà dit.
Wie ich schon sagte, seine Chance ist verpasst worden.
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De sorte que dans l’avion là, qui me ramenait de je ne sais où, qui me ramenait de Milan d’où je reviens hier soir…
Derart, dass in dem Flugzeug, das mich aus Wer-weiß-woher zurückbrachte, das mich aus Mailand zurückbrachte, von wo ich gestern Abend zurückgekommen bin --.
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Bon ! j’ai pas apporté le truc, c’est vraiment très bien …c’est dans l’avion, dans un truc qui s’appelle Atlas et qui est distribué à tous les voyageurs par la compagnie Air France.
Gut, ich habe die Sache nicht mitgebracht, das ist wirklich gut; das gibt im Flugzeug, das steht in etwas, das sich Atlas nennt und von der Air France an alle Reisenden verteilt wird.
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Il y a un très très joli petit article… heureusement que je ne l’ai pas.
Es gibt darin einen sehr, sehr schönen kleinen Artikel, glücklicherweise habe ich ihn nicht dabei.
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Je l’ai oublié chez moi, heureusement parce que ça m’aurait entraîné à vous lire des passages et il n’y a rien d’ennuyeux comme d’entendre lire, il n’y a rien d’ennuyeux comme ça !
Ich habe ihn zu Hause vergessen, zum Glück, denn das hätte mich dazu verleitet, Ihnen Passagen daraus vorzulesen, und es gibt nichts Langweiligeres, als vorlesen zu hören, nichts Langweiligeres als das.
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Enfin, il y a des psychologues, des psychologues de la plus haute volée, n’est-ce pas, qui s’emploient aux Amériques à faire des enquêtes sur les rêves.
Also, es gibt Psychologen, Psychologen höchsten Kalibers, nicht wahr, die sich auf dem amerikanischen Kontinent damit befassen, Untersuchungen über Träume durchzuführen.
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Parce que sur les rêves on enquête, n’est-ce pas, on enquête et on s’aperçoit, enfin, que c’est très rare les rêves sexuels. [Gelächter]
Denn über Träume stellt man ja Untersuchungen an, nicht wahr, man stellt Untersuchungen an und man kriegt raus, dass sexuelle Träume äußerst selten sind. [Gelächter]
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Ils rêvent de tout, ces gens-là : ils rêvent de sport, ils rêvent de tas de blagues, ils rêvent de chutes, enfin, il n’y a pas une majorité écrasante de rêves sexuels. [Gelächter]
Sie träumen von allem Möglichen, diese Leute, sie träumen vom Sport, sie träumen eine Menge Unsinn, sie träumen von Stürzen, also es gibt keine überwältigende Mehrheit von sexuellen Träumen. [Gelächter]
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D’où il résulte, n’est-ce pas, que comme ce qui est la conception générale – nous dit-on dans ce texte – de la psychanalyse, c’est de croire que les rêves sont sexuels, eh bien le grand public, le grand public qui justement est fait de la diffusion psychanalytique – vous aussi vous êtes un grand public –, ben le grand public naturellement va être défrisé, n’est-ce pas, et tout le soufflé va tomber comme ça, s’aplatir dans le fond de la casserole.
Woraus sich ergibt, nicht wahr, weil die allgemeine Auffassung der Psychoanalyse die ist –so wird uns in diesem Text gesagt –, dass man annimmt, Träume seien sexuell, woraus sich also ergibt, dass die breite Öffentlichkeit, die breite Öffentlichkeit, die ja durch die Verbreitung der Psychoanalyse bestimmt wird – auch Sie sind eine breite Öffentlichkeit –, dass also die breite Öffentlichkeit natürlich sauer sein wird, nicht wahr, und dass das ganze Soufflé einfach zusammensacken wird und sich auf dem Boden des Topfes breitmachen wird.
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{216} C’est quand même curieux que personne, en somme, dans ce grand public supposé – car tout ça c’est de la supposition --.
Es ist doch merkwürdig, dass letztlich niemand in dieser unterstellten breiten Öffentlichkeit --; denn all dies gehört in den Bereich der Unterstellung.
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Enfin c’est vrai que dans |[4] une certaine résonance tous les rêves, c’est ce qu’aurait dit Freud, qu’ils étaient tous sexuels.
Na ja, es stimmt, dass es eine bestimmte Resonanz gibt, wonach alle Träume – das ist das, was Freud angeblich gesagt hat – sexuell sein sollen.
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Il n’a jamais dit ça justement… jamais, jamais dit ça !
Er hat es aber nie gesagt, nie, nie gesagt.
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Il a dit que les rêves étaient des rêves de désir.
Er hat gesagt, die Träume seien Wunschträume, rêves du désir.18
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Il n’a jamais dit que c’était du désir sexuel.
Nie hat er gesagt, es ginge um den sexuellen Wunsch, um das sexuelle Begehren.
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Seulement, comprendre le rapport qu’il y a entre le fait que les rêves soient des rêves de désir et cet ordre du sexuel qui se caractérise par ce que je suis en train d’avancer --.
Allerdings, die Beziehung zu begreifen, die es hier gibt, dazwischen, dass die Träume Wunschträume sind, und der Ordnung des Sexuellen, die durch das gekennzeichnet ist, was ich dabei bin vorzubringen --.
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Parce qu’il m’a fallu le temps pour l’aborder et ne pas jeter le désordre dans l’esprit de ces charmantes personnes, n’est-ce pas, qui ont fait qu’au bout de dix ans que je leur racontais des trucs, n’est-ce pas, ils songeaient qu’à une chose, rentrer dans le sein de l’Internationale psychanalytique.
Denn ich habe Zeit gebraucht, um das anzugehen und um im Geist dieser charmanten Leute keine Unordnung anzurichten, nicht wahr, bei denen es so war, dass sie, nach den zehn Jahren, in denen ich ihnen Sachen erzählt habe, nicht wahr, nur an eins gedacht haben, daran, in den Schoß der Psychoanalytischen Internationale zurückzukehren.19
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Tout ce que j’avais pu raconter, c’était bien sûr des beaux exercices, des exercices de style, eux étaient dans le sérieux : le sérieux, c’est l’Internationale psychanalytique.
All das, was ich hatte erzählen können, waren natürlich schöne Übungen, Stilübungen; sie hingegen befassten sich mit etwas Ernsthaftem, und das Ernsthafte, das ist die Psychoanalytische Internationale.
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Ce qui fait que maintenant je peux avancer – et qu’on l’entende – qu’il n’y a pas de rapport sexuel, et que c’est pour ça qu’il y a tout un ordre qui fonctionne à la place où il y aurait ce rapport.
Was dazu geführt hat, dass ich jetzt vorbringen kann und so, dass man es hört, dass es kein sexuelles Verhältnis gibt, und dass es aus diesem Grunde eine ganze Ordnung gibt, die an der Stelle funktioniert, wo es dieses Verhältnis gäbe.
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Et que c’est là, dans cet ordre, que quelque chose est conséquent comme effet de langage, à savoir le désir.
Und dass sich da, in dieser Ordnung, etwas als Spracheffekt ergibt, nämlich das Begehren.
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Et qu’on pourrait peut-être avancer un tout petit peu, et penser que quand Freud disait que le rêve, c’est la satisfaction d’un désir : satisfaction dans quel sens ?
Und dass man vielleicht ein klein bisschen weitergehen könnte und denken könnte, dass, als Freud sagte, der Traum sei eine Wunscherfüllung --; Erfüllung in welchem Sinne?
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Quand je pense que j’en suis encore là, n’est-ce pas, que personne… de tous ces gens qui s’occupent à embrouiller ce que je dis, à en faire du bruit …personne ne s’est encore jamais avisé d’avancer cette chose qui est pourtant la stricte conséquence de tout ce que j’ai avancé, que j’ai articulé de la façon la plus précise… si mon souvenir est bon, en 57… attendez, même pas : en 55 ! …à propos du rêve de l’injection d’Irma.
Wenn ich denke, dass ich immer noch hier bin, nicht wahr, dass niemand – von all denen, die sich damit befassen, das, was ich sage, zu verwirren, um auf sich aufmerksam zu machen –, dass niemand sich je hat einfallen lassen, die Sache vorzubringen, die jedoch die strenge Konsequenz all dessen ist, was ich vorgebracht habe, was ich ganz präzise artikuliert habe – wenn ich mich recht erinnere, war das 1957, warten Sie, nicht mal das, das war 1955 –, bezogen auf den Traum von Irmas Injektion.20
.
J’ai pris -- ; pour montrer comment on traite un texte de Freud, je leur ai bien expliqué ce qu’il avait d’ambigu, que ce soit là justement… mais pas du tout dans l’inconscient : au niveau de ses préoccupations présentes …que Freud interprète ce rêve, ce rêve de désir qui n’a rien à faire avec le désir sexuel, même s’il y a toutes les implications de transfert qui nous conviennent.
Ich habe --; um zu zeigen, wie man mit einem Text von Freud umgehen sollte, habe ich denen genau erklärt, was es hier an Mehrdeutigem gibt, dass Freud diesen Traum keineswegs im Unbewussten, sondern auf der Ebene seiner aktuellen Sorgen deutet, diesen Wunschtraum, der nichts mit dem sexuellen Begehren zu tun hat, auch wenn es sämtliche Implikationen der Übertragung gibt, mit uns vertraut sind.
.
Le terme d’immixtion des sujets, je l’ai avancé en 55.
Den Ausdruck Einmischung der Subjekte habe ich 1955 vorgebracht.21
.
Vous vous rendez compte : dix-sept ans, hein…
Machen Sie sich das klar: siebzehn Jahre, also wirklich.
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Et puis il est clair qu’il faudra que je le publie comme ça.
Und damit ist klar, dass ich es so veröffentlichen muss.22
.
Parce que si je l’ai pas publié c’est que j’étais absolument écœuré de la façon dont ça avait été repris dans un certain livre sorti sous le titre d’Auto-analyse.
Denn wenn ich es nicht veröffentlicht habe, dann deshalb, weil es mich angewidert hatte, wie das in einem bestimmten Buch aufgegriffen worden war, das unter dem Titel Selbstanalyse erschienen ist.23
.
C’était mon texte, mais en y remettant de façon à ce que personne n’y comprenne rien.
Das war mein Text, jedoch auf eine Weise gedreht, dass niemand irgendwas begreift.
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{217} [5] Qu’est-ce que ça fait, un rêve ?
Ein Traum, was macht er?
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Ça ne satisfait pas le désir, pour des raisons fondamentales – que je ne vais pas me mettre à développer aujourd’hui parce que, parce que ça vaut quatre ou cinq séminaires –, pour la raison qui est simplement celle-ci et qui est touchable, et que Freud dit : que le seul désir fondamental dans le sommeil, c’est le désir de dormir. [Gelächter]
Er befriedigt nicht das Begehren, aus Gründen, die fundamental sind und die ich heute nicht ausführen werde, denn dazu bräuchte es vier oder fünf Seminarsitzungen; aus einem Grund, der einfach der ist und der mit Händen zu greifen ist und wozu Freud sagt: Im Schlaf ist der einzige fundamentale Wunsch der Wunsch zu schlafen. [Gelächter]
.
Ça vous fait rigoler, parce que vous n’avez jamais entendu ça.
Das bringt Sie zum Lachen, weil Sie das noch nie gehört haben.
.
Très bien !
Sehr gut.
.
Pourtant, c’est dans Freud.
Allerdings – so steht das bei Freud.24
.
Comment est-ce que ça ne vient pas tout de suite à votre jugeote, en quoi ça consiste de dormir ?
Wie kommt es, dass Ihnen nicht sofort ins Köpfchen kommt, worin das besteht: zu schlafen?
Ça consiste en ceci que ce qui dans ma tétrade, là, le semblant, la vérité et la jouissance, et le plus de jouir – faut pas que je le récrive au tableau, non ? –, ce qu’il s’agit de suspendre.
Das besteht darin, dass das, was in meiner Tetrade dort: Schein, Wahrheit und Jouissance und Mehrlust, ich muss es wohl nicht wieder anschreiben, oder? --; dass es darum geht, das zu suspendieren.25
.
C’est pour ça que c’est fait le sommeil, n’importe qui n’a qu’à regarder un animal dormir pour s’en apercevoir – ce qu’il s’agit de suspendre justement, c’est cet ambigu qu’il y a dans le rapport au corps avec lui-même : le jouir.
Dazu ist der Schlaf da, man muss nur ein Tier beim Schlafen beobachten, um das mitzubekommen – worum es geht, ist, das Mehrdeutige aufzuheben, das es im Verhältnis des Körpers zu sich selbst gibt: das Genießen.
.
S’il y a possibilité que ce corps accède au jouir de soi, c’est bien évidemment partout, c’est quand il se cogne, qu’il se fait mal, c’est ça la jouissance.
Wenn es die Möglichkeit gibt, dass dieser Körper dazu gelangt, sich zu genießen, so gibt es sie natürlich überall: wenn er sich an etwas stößt, wenn er sich verletzt, eben das ist die Jouissance.
.
Alors l’homme a là de petites portes d’entrée que n’ont pas les autres, il peut en faire un but.
Und der Mensch hat hier kleine Eintrittspforten, die die anderen nicht haben, er kann sie zu einem Ziel machen.
.
En tout cas quand il dort, c’est fini.
Jedenfalls, wenn er schläft, ist Schluss damit.
.
Il s’agit justement de faire que ce corps, il s’enroule, il se mette en boule.
Es geht darum, dafür zu sorgen, dass der Körper sich einrollt und sich zu einer Kugel macht.
.
Dormir, c’est ne pas être dérangé.
Schlafen heißt: nicht gestört werden.
.
La jouissance, quand même, c’est dérangeant.
Die Jouissance jedoch ist etwas Störendes.
.
Naturellement on le dérange.
Natürlich stört man ihn.
.
Mais enfin tant qu’il dort, il peut espérer ne pas être dérangé.
Aber na ja, solange er schläft, kann er hoffen, nicht gestört zu werden.
.
C’est pour ça qu’à partir de là tout le reste s’évanouit.
Und deshalb verschwindet von da an alles Übrige.
.
Il n’est plus question, non plus de semblant, ni de vérité – puisque tout ça, ça se tient, c’est la même chose – ni de plus-de-jouir.
Es geht nicht mehr um Schein, auch nicht mehr um Wahrheit – denn das hängt alles zusammen, das ist dasselbe –, auch nicht mehr um Mehrlust.
.
Seulement voilà… ce que Freud dit c’est que le signifiant, lui, continue pendant ce temps-là à cavaler.
Allerdings, Freud sagt, dass währenddessen der Signifikant weiter rumsaust.
.
C’est bien pour ça que, même quand je dors, je prépare mes séminaires. [Gelächter]
So kommt es, dass ich selbst dann, wenn ich schlafe, meine Seminare vorbereite. [Gelächter]
.
Monsieur Poincaré découvrait les fonctions fuchsiennes.
Monsieur Poincaré entdeckte die Fuchs’schen Funktionen.26
.
[Lärm]
.
Qu’est-ce qu’il y a ?
Was ist los?
.
X aus dem Hörsaal:
Cest une pollution !
Das ist eine pollution – eine Belästigung / eine Verschmutzung / ein Samenerguss im Schlaf.27
.
Jacques Lacan:
Qui vient de dire ce terme précis ?
Wer hat da gerade diesen präzisen Ausdruck verwendet?
.
X aus dem Hörsaal:
C’est moi.
Das war ich.
.
Jacques Lacan:
Oui c’est ça, mais je suis particulièrement satisfait de vous voir choisir ce terme, vous devez être particulièrement intelligent. [Gelächter]
Ja, das stimmt, aber es gefällt mir besonders, dass Sie diesen Ausdruck gewählt haben, Sie müssen besonders intelligent sein. [Gelächter]
.
{218} Je me suis déjà réjoui publiquement de ce qu’une de mes analysées… qui est quelque part donc, par là, qui est une personne particulièrement sensible …ait parlé en effet à propos de mon discours de poution intellectuelle.28
Ich habe mich bereits öffentlich darüber gefreut, dass eine meiner Analysierten – die irgendwo hier ist, die ein besonders feinfühlender Mensch ist – bezogen auf meinen Diskurs tatsächlich von geistiger Verschmutzung gesprochen hat.29
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C’est une dimension très fondamentale, voyez-vous la pollution.
Sehen Sie, die Verschmutzung, das ist eine ganz grundlegende Dimension.
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J’aurais pas probablement poussé les choses jusque-là aujourd’hui, mais vous avez l’air tellement fier d’avoir fait surgir ce terme de pollution que je soupçonne que vous ne devez rien y comprendre.
Ich hätte die Dinge heute wahrscheinlich nicht so weit vorangetrieben, aber Sie machen den Eindruck, als seien Sie dermaßen stolz darauf, den Ausdruck Verschmutzung eingebracht zu haben, dass ich annehme, dass Sie davon möglicherweise keine Ahnung haben.
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Néanmoins vous allez voir que je vais tout de suite, non seulement en faire usage, mais me réjouir |[6] une seconde fois que quelqu’un l’ai fait surgir.
Sie werden jedoch sehen, dass ich davon nicht nur umgehend Gebrauch mache, sondern dass ich mich ein weiteres Mal freue, dass jemand das eingebracht hat.
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Car c’est précisément ça la difficulté du discours analytique.
Denn genau das macht ja die Schwierigkeit des analytischen Diskurses aus.
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Je relève cette interruption, je saute là-dessus, j’embarque une chose que dans l’urgence d’une fin d’année, je me trouverai donc avoir l’occasion de dire, c’est ceci :
Ich greife diese Unterbrechung auf, ich stürze mich darauf, ich lasse mich auf eine Sache ein, die zu sagen ich also in der Dringlichkeit eines Jahresendes die Gelegenheit haben werde, und das ist Folgendes:
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Puisque c’est à la place du semblant que le discours analytique se caractérise de situer l’objet petit a, figurez-vous, Monsieur, qui croyez avoir fait là un coup d’éclat, que vous abondez précisément dans le sens de ce que j’ai à avancer.
Diskurs des Analytikers
Weil der analytische Diskurs dadurch charakterisiert ist, dass er das Objekt klein a am Platz des Scheins verortet, ist es so, mein Herr – der Sie glauben, hier einen brillanten Treffer gelandet zu haben –, dass Sie, machen Sie sich das klar, mit dem Sinn dessen, was ich vorzubringen habe, völlig übereinstimmen.
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C’est à savoir que la pollution la plus caractéristique dans ce monde, c’est très exactement l’objet petit a dont l’homme prend, et vous aussi vous prenez votre substance.
Nämlich dass auf dieser Welt die charakteristische Verschmutzung eben das Objekt klein a ist, von dem her der Mensch seine Substanz nimmt und von woher auch Sie Ihre Substanz nehmen.
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Et que c’est de devoir… de cette pollution qui est l’effet le plus certain sur la surface du globe …de devoir en faire – en son corps, en son existence d’analyste – représentation, qu’il y regarde à plus d’une fois.
Und dass der Analytiker, weil er mit seinem Körper, mit seiner Existenz als Analytiker, eine Repräsentation dieser Verschmutzung liefern muss, dieser Verschmutzung, die auf der Oberfläche des Globus die sicherste Wirkung ist, dass er also von daher hier mehr als einmal hinschaut.
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Les chers petits en sont malades, et je dois vous dire que je ne suis pas non plus moi-même dans cette situation plus à l’aise.
Die lieben Kleinen sind krank davon, und ich muss Ihnen sagen, dass auch ich mich in dieser Situation nicht wohler fühle.30
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Ce que j’essaie de leur démontrer, c’est que ce n’est pas tout à fait impossible de le faire un peu décemment.
Ich versuche, den Analytikern zu zeigen, dass es nicht völlig unmöglich ist, dies mit ein wenig Anstand zu tun.
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Grâce à la logique, j’arrive à leur – s’ils voulaient bien se laisser tenter – leur rendre supportable cette position qu’ils occupent en tant que petit a dans le discours analytique, pour se permettre de concevoir que ce n’est évidemment pas peu de choses que d’élever cette fonction à une position de semblant qui est la position-clé dans tout discours.
Mithilfe der Logik gelingt es mir – falls sie sich dazu verführen lassen möchten –, ihnen die Position, die sie als klein a im analytischen Diskurs einnehmen, erträglich zu machen, sodass sie sich erlauben, den Gedanken zu fassen, dass es natürlich keine Kleinigkeit ist, diese Funktion zu einer Position des Scheins zu erheben, was in jedem Diskurs die Schlüsselposition ist.
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C’est là qu’est le ressort de ce que j’ai toujours essayé de faire sentir comme la résistance… et elle n’est que trop compréhensible …de l’analyste, à vraiment remplir sa fonction.
Hier liegt die Triebfeder dessen, was ich immer versucht habe, als Widerstand spürbar zu machen, der nur allzu verständlich ist, als Widerstand des Analytikers dagegen, seine Funktion wirklich zu erfüllen.
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Il ne faut pas croire que la position du semblant elle soit aisée pour qui que ce soit.
Man darf nicht glauben, diese Position, die des Scheins, sei für irgendjemanden einfach.
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Elle n’est vraiment tenable qu’au niveau du discours scientifique et pour une simple raison, c’est que là, ce qui est porté à la position de commandement est quelque chose de tout à fait de l’ordre du |{219} réel, en tant que tout ce que nous touchons du réel, c’est la Spaltung, c’est la fente, autrement dit c’est la façon dont je définis le sujet.
Wirklich haltbar ist sie nur auf der Ebene des wissenschaftlichen Diskurses, aus einem einfachen Grund, weil hier nämlich das, was in die Befehlsposition gebracht wird, etwas ist, das ganz und gar zur Ordnung des Realen gehört, insofern alles, was wir vom Realen anrühren, die Spaltung* ist, anders gesagt, die Art und Weise, wie ich das Subjekt definiere.31
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C’est parce que dans le discours scientifique, c’est le grand S, le S barré [$] qui est là, à la position-clé, que ça tient.
Diskurs der Hysterikerin bzw. der Wissenschaft
Weil im wissenschaftlichen Diskurs das große S in der Schlüsselposition ist, das ausgestrichene S, das hier ist [$ oben links], deshalb hält sich das.32
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Pour le discours universitaire, c’est le savoir.
Beim Universitätsdiskurs ist es das Wissen.
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Là, la difficulté est encore bien plus grande, à cause d’une espèce de court-circuit.
Dort ist die Schwierigkeit, durch eine Art Kurzschluss, weitaus größer.
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Parce que pour faire semblant de savoir, il faut savoir faire semblant, et ça s’use vite.
Denn um Wissens-Schein zu machen / um Wissen vorzutäuschen, muss man wissen, wie man Schein macht / wie man vortäuscht, und das nutzt sich schnell ab.33
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C’est bien pour ça que quand j’étais là, là d’où je reviens comme je vous l’ai dit tout à l’heure, à savoir à Milan, j’avais une assistance évidemment beaucoup moins nombreuse que la vôtre, mettons le quart, mais qu’il y avait là beaucoup de jeunes, beaucoup ces jeunes qui sont ceux qu’on appelle dans le mouvement.
Aus diesem Grunde hatte ich, als ich dort war – dort, wo ich herkomme, wie ich Ihnen vorhin gesagt habe, nämlich in Mailand –, eine offensichtlich weitaus kleinere Zuhörerschaft als die Ihre, sagen wir ein Viertel, aber es gab dort viele Junge, viele von den jungen Leuten, von denen man sagt, sie seien in der Bewegung.
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Il y avait même un personnage tout à fait |[7] respectable et d’une assez haute stature qui se trouve en être là-bas le représentant.
Es war sogar jemand da, höchst angesehen und von ziemlich hohem Rang, der dort ihr Repräsentant ist.
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Sait-il ou ne sait-il pas… on m’a dit qu’il n’était là qu’après, je n’ai pas voulu l’interroger …sait-il ou ne sait-il pas qu’en étant là dans cette pointe, ce qu’il veut c’est comme tous ceux qui sont ici intéressés un peu par le mouvement, c’est redonner au discours universitaire sa valeur.
Weiß er oder weiß er nicht – mir wurde gesagt, er sei erst danach gekommen, ich wollte ihn nicht fragen –, weiß er oder weiß er nicht, dass er, wenn er dort an der Spitze steht, das will, was alle wollen, die ein wenig in die Bewegung verwickelt sind, nämlich dem Universitätsdiskurs seinen Wert zurückgeben, seinen valeur – ?
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Comme le nom l’indique, elle aboutit aux unités de valeurs.
Wie der Name anzeigt, führt dieser Wert zu den unités de valeurs, zu den Leistungspunkten.
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Ils voudraient qu’on sache un peu mieux comment faire semblant de savoir.
Sie möchten, dass man ein bisschen besser weiß, wie man Wissens-Schein macht / wie man Wissen vortäuscht.
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C’est cela qui les guide.
Das ist das, was sie antreibt.
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Ben en effet, c’est respectable et pourquoi pas ?
Na ja, das ist ja angesehen, und warum auch nicht?
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Le discours universitaire est d’un statut aussi fondamental qu’un autre.
Der Status des universitären Diskurses ist ebenso grundlegend wie der der anderen Diskurse.
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Simplement ce que je marque c’est que c’est pas le même.
Ich hebe einfach nur hervor, dass er nicht derselbe ist.
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Parce que c’est vrai : ça n’est pas le même que le discours psychanalytique, la place du semblant y est tenue différemment.
Denn das stimmt, das ist nicht derselbe wie der psychoanalytische Diskurs, der Platz des Scheins wird darin anders besetzt.
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Et alors c’est comme ça que j’ai été amené là-bas…
Und na ja, das hat mich dort dazu gebracht --.
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Mon Dieu, comment faire avec un auditoire nouveau et surtout s’il peut confondre ?
Mein Gott, wie soll man bei einer neuen Zuhörerschaft vorgehen, vor allem, wenn das verwirren kann?
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J’ai essayé de leur expliquer un tout petit peu quelle était ma place dans l’histoire.
Ich habe versucht, denen dort ein klein bisschen zu erläutern, was in dieser Geschichte mein Platz war.34
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J’ai commencé par dire, que mes Écrits c’était la poubellication, qu’il fallait pas qu’ils croient qu’ils pouvaient là-dessus se repérer.
Ich begann damit, dass ich sagte, meine Schriften seien eine poubellication – eine Veröffentlichung für den Mülleimer – und sie sollten nicht glauben, sich von daher orientieren zu können.
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Il y avait quand même et alors là le mot séminaire.
Dann fiel ja dort das Wort Seminar.35
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Bien sûr comment leur faire comprendre que… ce que j’ai été forcé d’expliquer, d’avouer …que le séminaire, ce n’est pas un séminaire, c’est un truc que je dégoise tout seul, mes bons amis, depuis des années, mais qu’il y avait autrefois un temps où ça méritait son nom, où il y avait des gens qui intervenaient ?
Natürlich, wie kann man denen begreiflich machen, dass – ich war ja gezwungen, das zu erklären, das einzugestehen –, dass das Seminar kein Seminar ist, das ist eine Sache, bei der ich ganz alleine quassele, meine guten Freunde, seit Jahren, dass es jedoch früher eine Zeit gab, in der es seinen Namen verdiente, in der es Leute gab, die sich einschalteten.
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Alors c’est ça qui m’a mis hors de moi, d’en être forcé d’en venir là.
Also das war das, was mich aus der Fassung brachte: dass ich gezwungen war, an diesem Punkt anzusetzen.
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Et comme sur la route du retour quelqu’un me pressait pour me dire – Ah ben, comment est-ce que c’était au temps où c’était comme un séminaire ? –, je me suis dit – Aujourd’hui je vais leur dire… pour l’avant-dernière fois que je vous vois, parce que je vous verrai encore une fois …bon Dieu, que quelqu’un vienne dire quelque chose !
Und als mich auf dem Rückweg jemand drängte, um mir zu sagen: Ach wie war das denn damals, als das wie ein Seminar war?, da sagte ich mir: Heute werde ich ihnen sagen – beim vorletzten Mal, dass ich Sie sehe, denn ich werde Sie noch einmal sehen –, du lieber Gott, wenn doch endlich jemand was sagen würde!
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{220} Là-dessus je reçois une lettre de Monsieur Recanati – je vous raconte pas d’histoire pour l’instant, je fais pas semblant de faire surgir du floor une intervention, je dis simplement que j’ai reçu une lettre, qui était d’ailleurs une réponse à une des miennes –, de Monsieur Recanati qui est là, qui m’a prouvé, à ma grande surprise – n’est-ce pas ? – qu’il avait entendu quelque chose de ce que j’ai dit cette année.
Darüber bekomme ich einen Brief von Herrn Recanati – ich erzähle Ihnen jetzt keine Geschichte, ich tue nicht so, als würde ich aus dem floor eine Wortmeldung auftauchen lassen, ich sage einfach, dass ich einen Brief erhalten habe, der im Übrigen eine Antwort auf einen meiner Briefe war –, einen Brief von Herrn Recanati, der hier ist, der mir zu meiner großen Überraschung bewiesen hat, nicht wahr, dass er etwas von dem, was ich in diesem Jahr gesagt habe, verstanden hat.36
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Alors je vais lui passer la parole parce qu’il a à vous parler de quelque chose qui a les plus étroits rapports avec ce que j’essaie de frayer, avec la théorie des ensembles notamment, n’est-ce pas, et avec la logique mathématique, il va vous dire laquelle.
Ich werde ihm also das Wort erteilen, da er Ihnen etwas zu sagen hat, das in ganz enger Beziehung zu dem steht, was ich anzubahnen versuche, zur Mengenlehre, nicht wahr, sowie zur mathematischen Logik; er wird Ihnen sagen, zu welcher.
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Expliquez bien les trucs que vous avez à leur dire parce qu’il est très important. Allez-y.
[Zu Recanati:] Erklären Sie also die Sachen, die Sie ihnen zu sagen haben, denn das ist wirklich wichtig. Nur zu.
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Vortrag von François Recanati über Peirce
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François Recanati:
La lettre à laquelle le Docteur Lacan vient de faire allusion était en fait quelques remarques et commentaires, sur trois textes de Peirce que je lui ai remis, non pas tant qu’il ne les connût pas, c’est évident, mais parce que ces textes, justement, différaient de ce à quoi il avait pu, par ailleurs, faire référence.
Der Brief, auf den Doktor Lacan gerade angespielt hat, bestand ja aus einigen Bemerkungen und Kommentaren zu drei Texten von Peirce, die ich ihm nicht etwa deshalb gegeben hatte, weil er sie nicht kannte, das ist klar, sondern weil diese Texte sich von dem unterschieden, worauf er sich anderswo hatte beziehen können.37
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Il s’agissait d’une part de textes de cosmologie, et d’autre part de textes ayant rapport à la mathématique.
Es ging dabei einerseits um Texte zur Kosmologie und andererseits um solche, die sich auf die Mathematik beziehen.
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Je vais tout d’abord préciser un peu la teneur de ces trois textes avant d’en venir à la manière dont je pourrai en parler.
Ich möchte zunächst den Tenor dieser drei Texte etwas genauer beschrieben, bevor ich dazu komme, auf welche Weise ich darüber sprechen könnte.
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Quant à la mathématique, Peirce donne une critique des définitions qu’il connaît des ensembles continus.
Was die Mathematik angeht, so liefert Peirce eine Kritik der ihm bekannten Definitionen der kontinuierlichen Mengen.38
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Il examine trois définitions, nommément celle d’Aristote, celle de Kant, celle de Cantor, qu’il critique toutes, et en fonction d’un critère unique.
Er prüft drei Definitionen, die von Aristoteles, von Kant und von Cantor, die er sämtlich kritisiert, wobei er sich auf einziges Kriterium stützt.
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Le critère, c’est qu’il voudrait que dans chaque définition soit marqué le fait même de la définition, puisque, dit-il, à définir un ensemble continu, on n’est pas sans le déterminer d’une certaine manière et ceci est important pour le résultat de la définition.
Das Kriterium besteht darin, dass er möchte, dass in jeder Definition die Tatsache der Definition selbst gekennzeichnet wird, denn, so sagt er, wenn man eine kontinuierliche Menge definiert, ist es unvermeidlich, dass man sie auf eine bestimmte Weise bestimmt, und das sei für das Ergebnis der Definition wichtig.
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Le processus même de la définition doit être marqué quelque part, comme tel.
Der Definitionsvorgang selbst soll irgendwo als solcher gekennzeichnet werden.
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Quant à la cosmologie, Peirce parle d’un problème à peu près similaire, d’une préoccupation similaire à propos du problème de la genèse de l’univers.
Was die Kosmologie angeht, so spricht Peirce über ein ziemlich ähnliches Problem, über eine ähnliche Sorge, bezogen auf die Frage der Entstehung des Universums.
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Son problème c’est celui de l’avant et de l’après.
Sein Problem ist das von Vorher und Nachher.
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On ne peut accéder à ce qu’il y avait « avant » en faisant la simple opération analytique qui consiste à retirer à ce qu’il y a eu « après », tout ce qui fait le caractère de cet « après », puisque on n’aboutirait par là qu’à un « après » raturé.
Zu dem, was es „vorher“ gab, hat man nicht etwa dadurch einen Zugang, dass man die einfache analytische Operation vollzieht, die darin besteht, dass man aus dem, was es „nachher“ gab, alles entfernt, was den Charakter dieses „Nachher“ ausmacht, denn so käme man nur zu einem ausgelöschten „Nachher“.
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Et que précisément c’est sur le mode de cette rature que se constitue l’« après », qui ne diffère que par une inscription précise, ici sur le mode de la rature, de l’« avant ».
Und es ist eben der Modus dieser Löschung, wodurch sich das „Nachher“ konstituiert, das sich vom „Vorher“ nur durch eine bestimmte Einschreibung unterscheidet, hier mit Bezug auf den Modus der Löschung.
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Autrement dit l’« avant » est en quelque sorte un « après »… ou plutôt l’après est un « avant » inscrit.
Mit anderen Worten, das „Vorher“ ist in gewisser Weise ein „Nachher“, oder besser gesagt, das „Nachher“ ist ein „Vorher“, das eingeschrieben ist.
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Et l’on ne pourra absolument pas déduire l’« avant » de l’« après » puisque l’« avant » qui est inscrit dans l’« après », c’est précisément l’« après » qui dans ce sens n’a plus rien à voir avec l’« avant » dont le propre est justement de n’être pas inscrit.
Und man wird das „Vorher“ absolut nicht aus dem „Nachher“ ableiten können, da das „Vorher“, das in das „Nachher“ eingeschrieben ist, eben das „Nachher“ ist, das insofern nichts mehr mit dem „Vorher“ zu tun hat, dessen Spezifikum eben darin besteht, nicht eingeschrieben zu sein.
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Autrement dit c’est l’inscription qui compte, je veux dire que l’avant ça n’est rien.
Anders gesagt, was zählt, ist die Einschreibung, ich will sagen, dass das Vorher nicht von Belang ist.
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C’est ce que dit Peirce, quand il parle de la genèse de l’univers : avant il n’y avait rien, mais ce rien c’est quand même un rien spécifique, ou plutôt justement il n’est pas spécifique, parce que de toute façon il n’est pas inscrit, et on peut dire que tout ce qu’il y a eu après, c’est rien non plus, mais comme rien c’est inscrit.
Peirce sagt das dort, wo er über die Entstehung des Universums spricht: Vorher gab es nichts, dieses Nichts ist allerdings ein spezifisches Nichts, besser gesagt, es ist nicht spezifisch, da es ja nicht eingeschrieben ist, und man kann sagen, dass alles, was es danach gab, ebenfalls Nichts ist, dass es jedoch als Nichts eingeschrieben ist.
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Ce non-inscrit en général qu’il va retrouver un peu partout, et pas seulement dans la cosmologie, Peirce l’appelle le potentiel et c’est de ça que je vais dire quelques mots maintenant.
Dieses Nicht-Eingeschriebene im Allgemeinen, das er dann fast überall wiederfindet, nicht nur in der Kosmologie, wird von Peirce als das Potentielle bezeichnet und darüber möchte ich jetzt einige Worte sagen.
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Mais avant de ce faire, je voudrais dire quelques mots sur ma position ici qui est évidemment paradoxale.
Zuvor jedoch will ich noch etwas sagen zu meiner Position hier sagen, die natürlich paradox ist.
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Puisque je ne suis spécialiste évidemment de rien et pas plus de Peirce que d’un autre, et que tout ce que je vais dire sur cet auteur et sur d’autres, puisque je vais parler d’autres, sera ce que je peux reprendre au discours que tient le docteur Lacan.
Denn Spezialist bin ich für gar nichts, für Peirce so wenig wie für sonst jemanden, und alles, was ich über diesen Autor und über andere sagen werde – denn ich will auch über andere sprechen –, wird das sein, was ich dem Diskurs von Doktor Lacan entnehmen kann.
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Dans ma parole même, je conserve mon statut d’auditeur.
Selbst in meinem Sprechen behalte ich den Status eines Hörers.
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Et comment cela est-il possible ?
Und wie ist das möglich?
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Justement à ne signifier dans mon discours à moi, que le fait d’avoir écouté.
Dadurch, dass ich in meinem eigenen Diskurs nur dies bezeichne, dass ich gehört habe.
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Ceci pose le problème d’à qui m’adresser.
Damit stellt sich das Problem, an wen ich mich wenden soll.
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Car à l’évidence si je m’adresse à ceux qui comme moi ont écouté, ça ne leur servira à rien.
Denn wenn ich mich an diejenigen wende, die wie ich gehört haben, wird ihnen das natürlich nichts nützen.
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Et si je m’adresse à ceux qui n’ont pas écouté, je ne pourrai qu’inscrire le rien de leur non-écoute et permettre par là une élaboration qui évidemment s’en servira dans sa suite et qui n’aura plus rien à voir avec le rien pur qui était au début.
Und wenn ich mich an die wende, die nicht gehört haben, könnte ich nur das Nichts ihres Nicht-Hörens einschreiben und dadurch eine Ausarbeitung ermöglichen, die sicherlich anschließend verwendet werden wird und die nichts mehr mit dem reinen Nichts zu tun haben wird, das zu Beginn da war.
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En l’occurrence donc, ça ne changera rien. [Gelächter]
In diesem Falle also wird das nichts ändern. [Gelächter]
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Et c’est en tant que mon intervention d’auditeur ne dérange rien, que je peux effectivement représenter l’auditoire.
Und insofern mein Beitrag als Hörer nichts durcheinander bringt, kann ich tatsächlich die Hörerschaft repräsentieren.
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Puisque somme toute, toutes les interventions d’Aristote ne sont que supposées dans le discours de Parménide, et que justement le plus vite c’est terminé le mieux c’est généralement, quant aux interventions d’Aristote.
Denn im Diskurs von Parmenides sind die Einwürfe von Aristoteles ja letztlich nur unterstellt, und mit diesen Einwürfen ist es im Allgemeinen so: je schneller das zu Ende ist, umso besser.
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Plutôt pour qu’il puisse lui-même tenir un véritable discours, il faut qu’à son tour, il ait un auditeur muet à qui, à quoi il puisse s’identifier
Parmenides braucht jedoch, damit er einen wahrhaften Diskurs halten kann, einen stummen Zuhörer, mit dem er sich identifizieren kann.
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Ce qui explique que l’autre Aristote dans la Métaphysique dit « Nous platoniciens… », car c’est après que Platon a parlé, ou si on veut après que Parmémide a parlé pour l’autre, qu’il peut lui-même commencer à le faire.
Und das erklärt, warum in der Metaphysik der andere Aristoteles „wir Platoniker“ sagt, denn erst nachdem Platon gesprochen hat – oder, wenn man so will, nachdem Parmenides für den anderen [für Platon] gesprochen hat –, kann er selbst damit beginnen, es zu tun.
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D’où ici le paradoxe.
Von daher die Paradoxie hier.
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Mais comme ce paradoxe n’est pas de mon fait, je laisse au docteur Lacan le commenter après, parce que je n’en puis rien dire quant à moi.
Aber da diese Paradoxie nicht auf mich zurückgeht, überlasse ich es Doktor Lacan, sie anschließend zu kommentieren, da ich selbst nichts dazu sagen kann.
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On ne peut pas, dit Peirce, opposer le vide, le zéro, au quelque chose, car le zéro est quelque chose, c’est bien connu.
Pierce sagt, man kann die Leere – die Null – nicht dem Etwas entgegensetzen, denn die Null ist bekanntlich etwas.
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Le vide représente quelque chose.
Die Leere repräsentiert etwas.
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Et Peirce dit qu’il fait partie de ses concepts « secondants », concepts importants chez Peirce et que je reverrai un peu dans la suite.
Und Peirce sagt, sie gehöre zu seinen Begriffen der „Zweitheit“, wichtige Begriffe bei Peirce, auf die ich im Folgenden ein wenig eingehen möchte.
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Il n’est pas une monade, comme vide inscrit, mais il est relatif.
Als eingeschriebene Leere ist sie keine Monade, sondern relativ.
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En effet, si l’on pose ce vide, on l’inscrit.
Denn wenn man diese Leere postuliert, schreibt man sie ein.
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En l’occurrence l’inscription de l’ensemble vide peut donner ceci : {Ø}.
Dabei kann die Einschreibung der leeren Mange Folgendes ergeben: {Ø}.
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Ceci se reconnaît pour être l’ensemble vide considéré comme un élément de l’ensemble des parties de l’ensemble vide.
Das wird als leere Menge angesehen, aufgefasst als Element der Menge der Teilmengen der leeren Menge.
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Donc, si le vide se constitue comme 1 et si l’on voulait répéter un peu l’opération et faire l’ensemble des parties de l’ensemble des parties de l’ensemble vide, on aurait vite quelque chose comme ça : {Ø, {Ø}}, ce qui donne à peu près ça : {{Ø}}, et ceci se reconnaît pour pouvoir très bien représenter le 2, aussi bien ceci peut-il représenter le 1.
Wenn also die Leere sich als Eins konstituiert, und wenn wir die Operation ein wenig wiederholten würden und die Menge der Teilmengen der Teilmengen der leeren Menge bilden würden, hätten wir schnell etwas wie dieses: {Ø, {Ø}}, was ungefähr Folgendes ergibt: {{Ø}}, und das wird als etwas begriffen, das gut die 2 repräsentieren kann, es kann auch die 1 repräsentieren.
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C’est par là qu’on est amené à refaire cette remarque, que bien sûr c’est la répétition d’une inexistence qui peut fonder bien des choses, et notamment la suite des nombres entiers en l’occurrence.
Auf diese Weise werden wir dazu gebracht, ein weiteres Mal darauf hinzuweisen, dass es natürlich die Wiederholung einer Inexistenz ist, die Vieles begründen kann, in diesem Fall insbesondere die Folge der ganzen Zahlen.
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Mais ce qui intéresse Peirce dans cette remarque, c’est que ce qui se répète, ce n’est pas l’inexistence comme telle, ou plutôt pas exactement, c’est l’inscription de l’inexistence, en tant que l’inexistence se marque de cette inscription.
Was jedoch Peirce an dieser Bemerkung interessiert, ist dies, dass das, was sich wiederholt, nicht die Inexistenz als solche ist, besser gesagt: nicht genau, vielmehr ist es die Einschreibung der Inexistenz, insofern die Inexistenz durch diese Einschreibung gekennzeichnet ist.
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Et c’est ce qu’il développera à bien des reprises, dans plusieurs textes, et je vais en parler.
Er wird das bei zahlreichen Gelegenheiten in mehreren Texten ausführen, und darüber möchte ich sprechen.
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On rejoint là son propos mathématique.
Damit sind wir bei seinen Bemerkungen zur Mathematik angelangt.
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Quant on veut, dit-il, définir un système où cette inexistence est répétée, il faut préciser qu’elle est répétée comme inscrite ; c’est au départ qu’il y a une inscription d’une inexistence.
Er sagt, wenn man ein System definieren will, in dem sich die Inexistenz wiederholt, muss man präzisieren, dass sie als eingeschriebene wiederholt wird – zu Beginn gibt es die Einschreibung einer Inexistenz.
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Et ceci est très important pour la logique.
Und das ist für die Logik von großer Bedeutung.
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Le quanteur universel, tout seul, ne saurait rien définir.
Der Universalquantor allein könnte nichts definieren.
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Le quanteur universel, pour Peirce, est quelque chose de secondant, aussi paradoxal que cela paraisse, comme il le dit, il est relatif à quelque chose.
Für Peirce gehört der Universalquantor zur Zweitheit, so paradox das auch erscheinen mag, denn, wie er sagt, er bezieht sich auf etwas.
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Ce qui fonde ce quanteur, c’est la néantisation préalable et inscrite des variables qui le contredisent.
Was diesen Quantor gründet, ist die vorgängige und eingeschriebene Vernichtung der Variablen, die ihm widersprechen.
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Ainsi, d’un point de vue purement méthodologique, Peirce s’attaque à Cantor.
Auf diese Weise, von einem rein methodischen Gesichtspunkt aus, wird Cantor von Peirce kritisiert.
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Cantor a tort parce que sa définition du continu renvoie nommément à tous les points de l’ensemble.
Cantor irrt sich, da seine Definition des Kontinuums sich auf alle Punkte der Menge bezieht.
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Peirce précise qu’il faut faire varier la définition d’un point de vue logique.
Peirce präzisiert, dass diese Definition von einem logischem Standpunkt aus geändert werden muss.
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Une ligne ovale n’est continue que parce qu’il est impossible de nier qu’au moins un de ses points doit être vrai pour une fonction qui ne caractérise absolument pas l’ensemble.
Eine ovale Linie ist nur kontinuierlich, weil es unmöglich ist, zu bestreiten, dass zumindest einer ihrer Punkte für eine Funktion wahr sein muss, die für die Menge absolut nicht charakteristisch ist.
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Par exemple, quand il s’agit de passer de l’extérieur à l’intérieur, il faut nécessairement passer par l’un des points du bord ; deci est, en quelque sorte, une approche latérale.
Wenn es beispielsweise darum geht, von außen nach innen überzugehen, muss man notwendigerweise einen der Randpunkte überschreiten; das ist gewissermaßen ein Zugang von der Seite her.
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On ne peut pas poser comme ça le quanteur universel, il faut passer par une néantisation préalable, et qui passe, elle-même, par une fonction préalable.
Den Universalquantor kann man nicht einfach so hinsetzen; man muss zunächst durch eine Vernichtung hindurchgehen, die selbst durch eine vorherige Funktion hindurchgeht.
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La négation ici, est elle-même érigée en fonction.
Die Negation wird hier selbst zu einer Funktion erhoben.
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Et l’ensemble des ensembles pertinents pour cette fonction… en l’occurrence dans la mesure où il est impossible de nier etc. …est l’ensemble vide qui inscrit la négation comme impossible.
Und die Menge der Mengen, bei denen diese Funktion zutrifft – in dem Fall, in dem Maße, in dem es unmöglich ist, zu negieren usw. –, ist die leere Menge, von der die Negation als unmöglich eingeschrieben wird.
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Le même type d’exemple pourrait être pris en topologie éventuellement.
Dieselbe Art von Beispiel ließe sich eventuell auch der Topologie entnehmen.
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Si l’on écoutait Peirce, le théorème des points fixes devrait s’énoncer comme suit, je vais l’écrire :
Wenn man auf Peirce hören würde, müsste man das Fixpunkttheorem folgendermaßen artikulieren, ich werde es anschreiben:
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Il est impossible de nier que dans une déformation d’un disque sur son bord, au moins un point échappe à la déformation qui l’autorise, par le fait même d’y échapper.
Es ist unmöglich zu verneinen, dass bei der Verformung einer Scheibe an ihrem Rand zumindest ein Punkt der Deformation entgeht – die er eben dadurch ermöglicht, dass eLacanr ihr entgeht.
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Jacques Lacan:
Recommencez bien ça.
Sagen Sie’s doch noch einmal.
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François Recanati:
Le théorème des points fixes, si on prend par exemple quelque chose comme un disque, il s’agit, en quelque sorte, il s’agit de déformer de manière continue un disque sur son bord.
Das Fixpunkttheorem – wenn man beispielsweise so etwas wie eine Scheibe nimmt, geht es gewissermaßen darum, eine Scheibe an ihrem Rand kontinuierlich zu verformen.
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Il est certain - et c’est donné comme théorème - qu’au moins un point du disque échappe à la déformation, c’est-à-dire reste fixe, et que c’est par ce fait qu’il y a ce point qui reste fixe qu’on peut effectuer la déformation générale, sans quoi ce ne serait pas possible.
Es ist sicher – und das ist als Theorem gegeben –, dass zumindest ein Punkt der Scheibe der Verformung entgeht, das heißt fixiert ist, und dass man die allgemeine Verformung dadurch vornehmen kann, dass es den Punkt gibt, der fixiert bleibt, ohne das wäre es nicht möglich.
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Et ici il y a évidemment contradiction.
Und hier gibt es offensichtlich einen Widerspruch.
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Disons qu’il y a une liaison très nette entre ce point qui échappe à la fonction qu’il autorise.
Sagen wir, es gibt eine ganz klare Verbindung zwischen dem Punkt, der sich entzieht, und der Funktion, die er ermöglicht.
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Jacques Lacan:
Ça, c’est un théorème démontré.
Das ist ein bewiesenes Theorem.
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Il n’est pas seulement démontrable, il est démontré.
Es ist nicht nur beweisbar, es ist bewiesen.
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D’autre part, ce théorème se symbolise, vous pouvez peut-être le commenter, comment il est symbolisé par ce ∃x, car c’est une formule qui est très près, en somme, de celle que j’ai l’habitude d’inscrire, ∃x tel qu’il faille nier, qu’il n’y a pas de ∃x, qu’il faille nier, qu’il n’y a pas d’existence de x - tel que Φx soit nié.
Andererseits, dieses Theorem wird symbolisiert --; Sie können vielleicht erläutern, wie es von diesem Es existiert ein x symbolisiert wird, denn das ist eine Formel, die ja ganz dicht an derjenigen ist, die ich für gewöhnlich so anschreibe: Es existiert ein x, für das gilt, dass negiert werden muss, dass es kein ∃x gibt, das negiert werden muss, dass es keine Existenz von x gibt, wofür gilt, dass Φx negiert ist [].
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François Recanati:
Il y a bien une double négation, certes, mais les deux négations ne sont pas équivalentes, c’est pas exactement les mêmes.
Es gibt hier tatsächlich eine doppelte Negation, das ist klar, aber die beiden Negationen sind nicht äquivalent, es sind nicht exakt dieselben.
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Et d’autre part, surtout cette double négation, dans la mesure où elle est inscrite, c’est pas la même chose que de l’affirmer simplement.
Und andererseits, vor allem diese doppelte Negation, wenn sie eingeschrieben ist, ist das nicht dasselbe wie wenn sie einfach behauptet wird.
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On aurait pu affirmer.
Man hätte behaupten können.
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Là, c’est pour ça que j’ai cité au début la critique du quanteur universel en quelque sorte comme donné comme ça.
Hier, aus diesem Grunde habe ich zu Beginn die Kritik am Universalquantor referiert, aufgefasst als etwas, das einfach so gegeben wäre.
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S’il est le produit d’une double négation, cette première négation non inscrite, elle porte sur une négation érigée comme fonction.
Wenn er das Ergebnis einer doppelten Negation ist, dann bezieht sich die erste, die nicht eingeschriebene Negation, auf eine Negation, die zur Funktion erhoben wurde.
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Par exemple : les points ne restent pas fixes.
Beispielsweise: die Punkte bleiben nicht fixiert.
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Eh bien il y a un point qui justement échappe à cette fonction, et à ce titre là, la nécessité est avant tout de les inscrire.
Und es gibt einen Punkt, der eben dieser Funktion entgeht, und von daher besteht die Notwendigkeit vor allem darin, sie einzuschreiben.
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C’est pourquoi je l’ai fait là.
Deshalb habe ich es hier getan.
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Et il faudrait marquer, peut-être d’une manière spécifique ce que j’ai dit être une impossibilité.
Und man müsste vielleicht auf besondere Weise das hervorheben, worüber ich gesagt habe, es sei eine Unmöglichkeit.
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Mais en même temps, ici, c’est simplement ici l’ensemble vide posé comme seul ensemble fonctionnant pour la fonction de la négation.
Aber dies hier ist zugleich einfach die leere Menge, von der angenommen wird, dass es die einzige Menge ist, die für die Funktion der Negation funktioniert.
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[12] Jacques Lacan:
Je crois que ce qu’il faut ici souligner c’est ceci que la barre portée ici sur les deux termes, chacun comme nié [ et ] est un il n’est pas vrai que, un il n’est pas vrai que fréquemment utilisé en mathématiques.
Ich denke, man sollte hier Folgendes hervorheben: Der Querstrich, der hier auf die beiden Terme gesetzt wird, beide als negiert [ und ], ist ein es ist nicht wahr, dass, ein es ist nicht wahr, dass, wie es in der Mathematik häufig verwendet wird.
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Puisque c’est le point-clé, c’est ce à quoi fait aboutir la démonstration dite de la contradiction.
Denn das ist der springende Punkt, das ist das, worauf der sogenannte Widerspruchsbeweis hinausläuft.39
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Il s’agit en somme, de savoir pourquoi en mathématiques, il est reçu qu’on puisse fonder.
Insgesamt geht es darum, warum in der Mathematik akzeptiert wird, dass man [darauf etwas] gründen kann.
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Mais seulement en mathématiques, parce que partout ailleurs, comment pourriez-vous fonder quoi que ce soit d’affirmable sur un il n’est pas vrai que ?
Allerdings nur in der Mathematik, denn wo sonst könnten Sie irgendetwas, das sich behaupten lässt, darauf gründen: auf ein es ist nicht wahr, dass – ?
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C’est bien là que l’objection vient dans l’intérieur des mathématiques à l’usage de la démonstration par l’absurde.
Genau hier wird innerhalb der Mathematik der Einwand dagegen erhoben, den Beweis durch das Absurde zu verwenden.40
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La question est de savoir comment, en mathématiques, la démonstration par l’absurde peut fonder quelque chose, qui se démontre en effet comme tel de ne pas mener à la contradiction.
Die Frage ist, wie in der Mathematik der Beweis durch das Absurde etwas begründen kann, das sich ja als etwas erweist, das als solches nicht zum Widerspruch führt.
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C’est là que se spécifie le domaine propre des mathématiques.
Hier wird der eigene Bereich der Mathematik spezifiziert.
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Alors sous cet il n’est pas vrai que – il s’agit de donner le statut à la barre négative qui est celle dont j’use en un point de mon schéma, pour dire que ça c’est une négation: il n’existe pas de x qui satisfasse à ceci : Φx nié [].
Also, bei diesem es ist nicht wahr, dass, geht es darum, den Status des Negationsstrichs zu bestimmen, desjenigen, den ich an einem Punkt meines Schemas verwende, um zu sagen, dass dies eine Negation ist: es existiert kein x, das folgender Bedingung genügt: negiertes Φx []..
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François Recanati:
Dans les termes de Peirce, cette barre-là est ce qui vient en premier, qui est la première inscription.
In den Termini von Peirce ist dieser Querstrich das, was zuerst kommt, also die erste Einschreibung.
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Parce qu’il dit, le potentiel - et ça j’allais y revenir dans le cours parce que c’est un concept qui est finalement assez élaboré - c’est le champ d’inscription des impossibilités, mais avant que des impossibilités, des impossibilités non-inscrites encore, c’est le champ des impossibilités possibles.
Denn er sagt, das Mögliche – und ich wollte im Kurs darauf zurückkommen, weil dies ein Begriff ist, der letztlich hinreichend ausgearbeitet ist –, das Mögliche ist der Bereich der Einschreibung der Unmöglichkeiten, aber vor den Unmöglichkeiten, den noch nicht eingeschriebenen Unmöglichkeiten, ist es der Bereich der möglichen Unmöglichkeiten.
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Et dans ce champ, quelque chose vient le subvertir par ce trait, en quelque sorte, qui est ici impossibilité, qui est une espèce de coupure, coupure qui est faite à l’intérieur d’un domaine qui, auparavant, est en quelque sorte unique, et c’est pour ça que, dit Peirce, il faut inscrire la première impossibilité d’abord.
Und in diesem Bereich gelangt etwas dazu, es durch diesen Strich gewissermaßen zu subvertieren, der hier eine Unmöglichkeit ist, die eine Art Schnitt ist, ein Schnitt, der innerhalb eines Bereichs eingetragen wird, der vorher gewissermaßen einzigartig ist, und aus diesem Grunde muss zunächst, sagt Peirce, die erste Unmöglichkeit eingeschrieben werden.
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Ça, ça détermine tout.
Dadurch wird alles bestimmt.
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Et ensuite, éventuellement, la négation et [« de » statt « et »?] toutes ces spécifications-là continuent à déterminer, mais c’est déjà là à l’intérieur de l’impossible.
Und danach ist es eventuell so, dass die Negation und all diese Spezifizierungen hier weiterhin determinierend sind, aber das liegt bereits hier, innerhalb des Unmöglichen.
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Autrement dit, il dit qu’il y a deux champs.
Mit anderen Worten, er sagt, es gibt zwei Bereiche.
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Il y a d’une part le champ du potentiel, qui est l’élément du pur zéro, on pourrait dire du pur vide, ça j’y reviendrai
Auf der einen Seite gibt es den Bereich des Möglichen, was das Element der reinen Null ist, der reinen Leere, könnte man sagen; ich werde darauf zurückkommen.
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Et d’autre part les impossibles qui sont ceux qui naissent du potentiel, mais pour s’y opposer très nettement.
Und andererseits gibt es die Unmöglichen, die aus dem Möglichen hervorgehen, jedoch um sich ihm ganz klar entgegenzusetzen.
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Et à l’intérieur des impossibles on peut dire des choses comme ça, c’est-à-dire : il n’existe pas x tel que non Φx ou il existe x tel que non Φx [ . oder $x. ].
Und innerhalb der Unmöglichen kann man Sachen wie diese sagen, nämlich, es existiert kein x, für das gilt, dass nicht Φx, oder es existiert x, für das gilt, dass nicht Φx [ oder ].
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Mais il fait une opposition de ces deux champs comme fondamentalement opposés, l’un étant l’élément du pur 0, l’autre étant l’élément que je dirai du 0 de répétition, et c’est là-dessus que je voudrais arriver.
Er stellt jedoch einen Gegensatz her zwischen diesen beiden Bereichen, als grundsätzlich einander entgegengesetzt, wobei der eine das Element der reinen 0 ist, und der andere das Element ist, das ich die 0 der Wiederholung nennen möchte, und da würde ich gerne hinkommen.
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Jacques Lacan:
Vous admettez, par exemple, que je transcrive tout ce que vous avez dit en disant que le potentiel égale le champ des possibilités comme déterminant l’impossible.
Sie akzeptieren beispielsweise, dass ich all das, was Sie gesagt haben, transkribiere, wenn ich sage, das Mögliche ist gleich ist dem Feld der Möglichkeiten insofern es bestimmend ist für das Unmögliche.
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François Recanati:
Comme déterminant, mais je précise tout de suite qu’il a dit, c’est ce champ des possibilités qui détermine l’impossible mais pas au sens de Hegel.
Insofern es bestimmend ist, aber ich präzisiere sofort, dass er gesagt hat, das Feld der Möglichkeiten bestimmt das Unmögliche, jedoch nicht im Sinne von Hegel.
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Il faut faire attention, dit-il lui-même, ça le détermine non pas nécessairement, mais potentiellement, c’est-à-dire qu’on ne peut pas dire : « nécessairement ça devait arriver », on remarque que c’est arrivé.
Man muss aufpassen, sagt er selbst, es bestimmt das Unmögliche nicht notwendigerweise, sondern möglicherweise, das heißt, man kann nicht sagen, „das musste notwendigerweise eintreten“, man stellt fest, dass es eingetreten ist.
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On sait que c’est ce potentiel qui a déterminé cet impossible, mais non pas nécessairement, on est d’accord.
Wir wissen, es ist das Mögliche, von dem dieses Unmögliche bestimmt wurde, jedoch nicht notwendigerweise, darin sind wir uns einig.
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Donc c’est exactement ce que je voulais dire, le potentiel…
Das ist also genau das, was ich sagen wollte: das Mögliche --.
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Jacques Lacan:
On pourrait peut-être le transcrire comme ça : potentiel égale champ des possibilités comme déterminant l’impossible.
Vielleicht könnte man es so transkribieren: Mögliches gleich Bereich der Möglichkeiten, insofern er das Unmögliche bestimmt.
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François Recanati:
Donc, c’est avec cette sorte de considération que Peirce construit le concept de potentiel.
Durch Überlegungen dieser Art konstruiert Peirce also den Begriff des Möglichen.
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C’est donc le lieu où s’inscrivent les impossibilités.
Das ist also der Ort, an dem die Unmöglichkeiten eingeschrieben werden.
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C’est la possibilité générale des impossibilités non effectuées, c’est-à-dire non-inscrites.
Das ist die allgemeine Möglichkeit von nicht vollzogenen, das heißt von nicht eingeschriebenen Unmöglichkeiten.
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C’est le champ des possibilités comme déterminant l’impossible.
Das ist der Bereich der Möglichkeiten, insofern er das Unmögliche bestimmt.
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Mais il ne comporte, on vient de le dire, par rapport aux inscriptions qui s’y produisent, aucune nécessité, ce qui signifie notamment, pour un problème mathématique, que du 2 on ne peut pas rendre compte rationnellement, au sens de Hegel, c’est-à-dire nécessairement.
Aber, wie soeben gesagt, er beinhaltet im Verhältnis zu den Einschreibungen, die sich hier herstellen, keine Notwendigkeit, was, bezogen auf ein bestimmtes mathematisches Problem, vor allem dies bedeutet, dass man von der 2 nicht auf rationale Weise Rechenschaft ablegen kann, rational im Sinne von Hegel, das heißt nicht notwendigerweise.
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Le 2 est venu, on ne peut dire d’où il est venu, on peut simplement le mettre en rapport avec le 0, avec ce qui se passe entre le 0 et le 1, mais de dire pourquoi il est venu, impossible.
Die 2 ist gekommen, man kann nicht sagen, von woher, man kann sie einfach in Beziehung zur 0 setzen, zu dem, was zwischen der 0 und der 1 passiert, aber zu sagen, warum sie gekommen ist – unmöglich.
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Le potentiel permet ça, de définir le paradoxe du continu, et ça, c’est dans un texte de Peirce… je cite ça, mais en fait, je l’ai pas regardé de bien près donc je ne le développerai pas …si un point d’un ensemble continu potentiel se voit conférer une détermination précise, une inscription, une existence réelle, alors la continuité, elle-même, est rompue.
Das Mögliche erlaubt es, die Paradoxie des Kontinuums zu definieren, und dazu heißt es in einem Text von Peirce (ich zitiere, aber ich habe es mir wirklich nicht genauer angeschaut, deshalb werde ich nicht darauf eingehen): „Wenn einem Punkt einer möglichen kontinuierlichen Menge eine genaue Bestimmung zugewiesen wird, eine Einschreibung, eine reale Existenz, dann ist die Kontinuität selbst zerbrochen.„41
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Et ceci c’était intéressant non pas du point de vue du continu, mais du point de vue du potentiel.
Und das war nicht unter dem Aspekt des Kontinuums interessant, sondern unter dem des Möglichen.
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C’est que le potentiel existe vraiment comme potentiel et que dès lors, qu’il s’inscrive d’une manière ou d’une autre, il n’y a évidemment plus de potentiel, c’est-à-dire qu’il est lui-même produit d’un impossible qui est issu de lui-même.
Das heißt, dass das Mögliche wahrhaft als möglich existiert, und dass es von daher, wenn es auf die eine oder andere Weise eingeschrieben ist, offensichtlich kein Mögliches mehr gibt, das heißt, dass es selbst durch ein Unmögliches produziert wurde, das aus sich herausgegangen ist.
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X im Hörsaal:
Là, Cantor a tort !
Da irrt sich Cantor!
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François Recanati:
Pour ce qui est de la cosmologie, le zéro absolu, le pur néant, comme dit Peirce, est différent du 0 qui se répète dans la suite des entiers.
Was die Kosmologie angeht, so unterscheidet sich die absolute Null – das reine Nichts, wie Peirce sagt – von derjenigen Null, die sich in der Folge der ganzen Zahlen wiederholt.
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Il n’est autre, ce 0 qui se répète dans la suite des entiers, que l’ordre en général du temps, et j’y reviendrai, tandis que le 0 absolu, c’est l’ordre en général du potentiel.
Die Null, die sich in der Folge der ganzen Zahlen wiederholt, ist nichts anderes als die allgemeine Ordnung der Zeit – darauf werde ich zurückkommen –, während die absolute Null die allgemeine Ordnung des Möglichen ist.
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Ainsi le 0 absolu a une dimension propre, et Peirce essaie d’insister pour que cette dimension soit inscrite quelque part, soit au moins marquée, soit présentée dans les définitions mathématiques.
Auf diese Weise hat die absolute Null eine eigene Dimension, und Peirce versucht darauf zu beharren, dass diese Dimension entweder irgendwo eingeschrieben werden muss oder zumindest markiert sein muss oder in den mathematischen Definitionen präsentiert werden muss.
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Le problème est évidemment…
Das Problem ist offensichtlich --.
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Jacques Lacan:
Là, Cantor n’est pas contre.
Dagegen hat Cantor nichts einzuwenden.
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François Recanati:
Le problème est évidemment : comment peut-on passer d’une dimension, celle du potentiel par exemple, à l’autre, que je dirai celle de l’impossible ou celle du temps, ou ce qu’on voudra.
Das Problem ist offensichtlich, wie man von einer Dimension, beispielsweise der des Möglichen, zur anderen übergehen kann, ob ich sie nun die des Unmöglichen nenne oder die der Zeit oder wie auch immer.
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Peirce présente ainsi ce problème : comment penser non temporellement ce qu’il y avait avant le temps ?
Auf diese Weise präsentiert Peirce das folgende Problem: Wie lässt sich auf nicht-zeitliche Weise das denken, was es vor der Zeit gab?
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Ça rappelle certes Spinoza et Saint Augustin mais ça rappelle surtout les empiristes.
Das erinnert natürlich an Spinoza und an den heiligen Augustinus, es erinnert aber vor allem an die Empiristen.
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Et ici je dois dire qu’on a souvent remarqué que Peirce a repris le style des empiristes et leurs préoccupations.
Und hier muss ich sagen, dass oft darauf hingewiesen wurde, dass Peirce den Stil der Empiristen und ihre Themen übernommen hat.
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Mais pour situer véritablement l’originalité de Peirce, on n’a jamais rapporté ça aux empiristes, on n’a jamais cherché ce qui chez eux a pu préparer tout ça.
Um jedoch die Originalität von Peirce wirklich zu verorten, hat man das nie auf die Empiristen bezogen, man hat nie nach dem gesucht, womit sie all das vorbereiten konnten.
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Or pourtant ces deux dimensions… l’une potentielle et l’autre, si l’on veut, temporelle, ou plutôt une dimension du zéro absolu, et une dimension du 0 de répétition …c’est présent dès le début de l’épopée empiriste.
Diese beiden Dimensionen jedoch, die eine möglich und die andere, wenn man so will, zeitlich, oder eher: eine Dimension der absoluten Null und eine Dimension der Null der Wiederholung, das gibt es seit Beginn des empiristischen Epos.
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Et c’est là-dessus que je voudrais dire un petit mot pour montrer comment on peut le dégager.
Und darüber möchte ich gern ein paar Worte sagen, um zu zeigen, wie sich das freilegen lässt.
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Jacques Lacan:
Dites-le bien, tonitruez-le !
Sagen Sie’s, donnern Sie los!
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François Recanati:
Je ferai cela, et après je reviendrai à la sémiotique de Peirce en rapport avec tout ça.
Das werde ich tun, und danach werde ich auf die Semiotik von Peirce zurückkommen, wie sie sich auf all das bezieht.
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Oui, l’objet de la psychologie empirique - c’est un premier point qu’on a fait exprès, à chaque fois, d’évacuer – c’est les signes et rien d’autre, c’est le système des signes.
Ja, Gegenstand der empirischen Psychologie – das ist ein erster Punkt, den man ausdrücklich jedes Mal beseitigt hat42 – sind die Zeichen und nichts anderes, das ist das System der Zeichen.
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Il s’agit d’une extension, on peut le dire, du système quaternaire de Port Royal, telle que, somme toute, Saussure aussi n’en est qu’une extension à la limite : la chose comme chose et comme représentation, le signe comme chose et comme signe, l’objet du signe comme signe étant la chose comme représentation.
Es handelt sich, so kann man sagen, um eine Ausweitung des viergliedrigen Systems von Port Royal, derart, dass letztlich auch Saussure nur eine Ausweitung ist, eine Ausweitung bis an die Grenze: das Ding als Ding und als Vorstellung, das Zeichen als Ding und als Zeichen, wobei der Gegenstand des Zeichens als Zeichen die Sache als Vorstellung ist.
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C’est la même chose que dit Saussure - je le disais mais je ne le développerai pas - le signe comme concept et comme image acoustique.
Das ist dasselbe wie das, was Saussure sagt – habe ich gesagt, aber ich werde es nicht weiter ausführen –, das Zeichen als Begriff und als Lautbild.
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Seulement, on a évacué avec la scolastique le problème en général de la chose en soi, et on a même été jusqu’à voir dans le monde - et ça, avec toutes les théories du Grand livre du monde - le signe de la pensée.
Mit der Scholastik wurde das allgemeine Problem des Dings-an-sich jedoch beseitigt, und man ist sogar so weit gegangen, in der Welt – und dies mit allen Theorien vom Großen Buch der Welt – das Zeichen des Denkens zu sehen.
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Dès lors, on aboutit à quelque chose comme ça : le monde comme représentation - en tant que le monde, on ne peut le connaître que comme représentation - remplace la chose, dans le système quaternaire du signe.
Von daher gelangt man ungefähr zu x Folgendem: Die Welt als Vorstellung – insofern sich die Welt nur als Vorstellung erkennen lässt – ersetzt im viergliedrigen System des Zeichens das Ding, die Sache.
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Et la pensée du monde en général remplace la représentation.
Und das Denken der Welt im Allgemeinen ersetzt die Vorstellung.
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Ce qui équivaut à mettre face à face pensée du monde - monde de pensée.
Was gleichbedeutend damit ist, dass man Folgendes einander gegenüberstellt: Denken der Welt – Welt des Denkens.
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Or il est évident que la pensée du monde et le monde de pensée qui diffèrent peut-être par certains côtés, c’est la même chose.
Nun ist aber klar, dass das Denken der Welt und die Welt des Denkens, die sich vielleicht in mancher Hinsicht voneinander unterscheiden, dasselbe sind.
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Alors il y a un problème pour le système quaternaire parce qu’il y a une dualité irréductible dans le système quaternaire.
Also gibt es für das viergliedrige System ein Problem, denn in diesem System gibt es eine irreduzible Dualität.
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Il faut soit l’abandonner, soit le changer.
Man muss es entweder aufgeben oder ändern.
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On sait que Berkeley l’abandonne, en - justement - établissant un système d’identité entre la pensée du monde et le monde de pensée.
Berkeley gibt es bekanntlich auf, indem er ein System der Identität errichtet, der Identität zwischen dem Denken der Welt und der Welt des Denkens.
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Quant à Locke, il le change.
Was Locke angeht, er ändert das System.
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Quand il dit, c’est… et je m’excuse de m’appesantir un peu sur cette introduction …ce qu’il dit c’est les représentations, les idées, ne représentent pas les choses, elles se représentent entre elles.
Wenn er sagt, das ist – und ich entschuldige mich dafür, dass ich mich bei dieser Einführung ein bisschen aufhalte --; er sagt Folgendes: Die Vorstellungen, die Ideen, repräsentieren nicht die Dinge, sie repräsentieren sich untereinander.
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Ainsi les idées les plus complexes représentent les plus simples.
Auf diese Weise repräsentieren die komplexesten Ideen die einfachsten.
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Il y a des facultés par exemple de représentation des idées entre elles, et c’est très développé, il y a toute une topique qui est à peu près ce qu’on en a dit, une hiérarchie des idées et des facultés.
Es gibt Vermögen, beispielsweise zur Repräsentation der Ideen untereinander, und das ist sehr entwickelt, es gibt eine ganze Topik, die in etwa das ist, was man darüber gesagt hat: eine Hierarchie von Ideen und Vermögen.
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Mais ce sur quoi je voudrais justement appuyer un peu, et qui est ce qui n’a pas été remarqué chez Locke, et qui est précisément le plus intéressant, puisque ça permet Condillac et que Condillac par là précède en quelque sorte Peirce, c’est qu’il y a une autre faculté pour Locke, qui permet tout ça.
Aber was ich ein wenig hervorheben möchte – und was bei Locke nicht bemerkt worden ist, und was eben das Interessanteste ist, weil es Condillac ermöglicht hat, und weil Condillac dadurch in gewisser Weise Peirce vorausgeht –, das ist also Folgendes, dass es für Locke ein weiteres Vermögen gibt, wodurch all das möglich wird.
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Parce que comment ça se passe ?
Denn wie läuft das ab?
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Ça fonctionne tout seul apparemment.
Das funktioniert anscheinend von selbst.
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Il faut quelque chose pour que ça fonctionne le système.
Es braucht etwas, damit das System funktioniert.
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Et il y a une nouvelle faculté, une nouvelle opération qu’il appelle - et qu’on n’a jamais repérée parce qu’elle n’est pas dans ses classifications, elle est toujours dans les notes – observation, l’observation, qui est quelque chose qui fonctionne tout seul, qui marche à tous les niveaux, qui se retrouve partout et qui est aussi intrinsèque à tous les éléments, quelque chose d’assez incompréhensible, et qui est à la fois le processus de la transformation et le milieu, l’élément en général du transformé, c’est à la fois le milieu.
Und es gibt ein neues Vermögen, eine neue Operation, die er so nennt – und die nie ausfindig gemacht worden ist, weil sie nicht in seinen Klassifikationen steht, sie steht fortwährend in den Notizen: Beobachtung, die Beobachtung, die etwas ist, das von selbst funktioniert, das auf allen Ebenen abläuft, das sich überall wiederfindet und das zugleich sämtlichen Elementen innewohnt, etwas ziemlich Unbegreifliches, und was sowohl der Umwandlungsprozess ist als auch das Milieu, das Element im Allgemeinen des Umgewandelten, das ist zugleich das Milieu.
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Par cette observation, en quelque sorte, une idée simple se transforme en image d’elle-même, c’est-à-dire en idée complexe puisque son objectivité est placée à ses côtés dans l’idée.
Durch diese Beobachtung verwandelt sich eine einfache Idee gewissermaßen in ein Bild ihrer selbst, das heißt in eine komplexe Idee, da in der Idee ihre Objektivität neben sie gestellt wird.
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Et dans cette idée générale par où elle est transformée, il y a une inscription, il y a connotation de l’inscription de sa transformation.
Und in dieser allgemeinen Idee, durch die sie verwandelt wird, gibt es eine Einschreibung, es gibt eine Konnotation der Einschreibung ihrer Umwandlung.
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C’est-à-dire l’idée, une fois qu’elle est transformée, c’est en quelque sorte qu’elle est inscrite, c’est en ça qu’elle devient une idée complexe et non plus une idée simple.
Das heißt, wenn die Idee einmal umgewandelt ist, ist sie gewissermaßen eingeschrieben, darin wird sie eine komplexe Idee und ist nicht mehr eine einfache Idee.
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Alors, tout le problème à cet endroit, c’est : qu’est-ce qui rend ça possible ?
Also, hier ist das ganze Problem: Wodurch wird das möglich?
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Soit : qu’est-ce qu’il y avait au départ, qu’est-ce qui se transforme au départ, à partir de quoi on transforme pour obtenir la première cause ?
Das heißt, was gab es am Anfang, was wird am Anfang umgewandelt, ausgehend von was wird umgewandelt, um die erste Ursache zu erhalten?
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Qu’est-ce qui est l’avant premier, en quelque sorte?
Was ist gewissermaßen das erste Vorher?
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Et Locke le pose en ces termes quand il parle de sensation irréductible d’une réflexion originaire.
Und Locke drückt es in diesen Termini aus, wenn er von einer irreduziblen Empfindung einer ursprünglichen Reflexion spricht.
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Si une réflexion est originaire, qu’est-ce qui est réfléchi qui soit pré-originaire ?
Wenn eine Reflexion ursprünglich ist, was wird reflektiert, was dann vor-ursprünglich wäre?
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Soit quel est le pré-originaire ?
Oder was ist das Vor-Ursprüngliche?
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Soit qu’est-ce qui permet, à proprement parler, qu’est-ce qui permet cette faculté ?
Oder wodurch wird das strenggenommen ermöglicht, wodurch wird dieses Vermögen ermöglicht?
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Et là il y a Condillac qui prend la relève.
Und hier gibt es Condillac, der die Nachfolge antritt.
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Sa méthode était absolument exemplaire.
Seine Methode war absolut exemplarisch.
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Il va cerner ce quelque chose qu’il a vu chez Locke, ce quelque chose d’inatteignable, en lui donnant un nom, en le faisant fonctionner comme une inconnue dans une équation.
Er wird das Etwas, das er bei Locke sah, das unerreichbare Etwas, dadurch einkreisen, dass er ihm einen Namen gibt, dadurch, dass er es als eine Unbekannte in einer Gleichung funktionieren lässt.
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Et par la suite, quand les auteurs ont voulu critiquer Condillac, ils ont dit que son système, c’était pas du tout uniquement de la psychologie, c’était de la logique profondément, qu’il en avait fait un système logique, ce système où il n’y avait pas de contenu etc.
Und später, wenn die Autoren Condillac kritisieren wollten, sagten sie, sein System sei nicht ausschließlich Psychologie, im Grunde gehe es um Logik, er habe ein logisches System daraus gemacht, ein System, das keinen Inhalt habe usw.
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Vous voyez, justement c’est là l’intérêt de Condillac.
Sehen Sie, genau darauf richtet sich das Interesse von Condillac.
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Et notamment cette sensation, dont il dit que tout dérive, au moins dans un de ses traités majeurs, cette sensation là, finalement, n’est rien.
Und vor allem diese Empfindung – von der er sagt, dass sich alles daraus herleitet, zumindest in einer seiner wichtigsten Abhandlungen –, diese Empfindung ist letztlich nichts.
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À aucun moment il ne la définit précisément, au contraire tout le développement qu’il en donne, tout ce qu’il montre en dériver, est une espèce de contribution à sa définition.
Zu keinem Zeitpunkt wird sie von ihm genau definiert, vielmehr sind alle Ausführungen, die er dazu macht, ist all das, wovon er zeigt, dass es sich daraus herleitet, eine Art Beitrag zu ihrer Definition.
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Mais ce qui permet à proprement parler - et tout le reste en dérive, tout ce qui est à proprement parler les attributs de la sensation - tout ce qui permet cette attribution, c’est ce qu’il indique comme l’élément 0 qui est toujours donné au départ, toujours donné dans la sensation, et dont il se demande ce que c’est, et on va s’interroger avec lui.
Das jedoch, wodurch es strenggenommen möglich ist – und alles Übrige leitet sich daraus her, alles, was streng genommen die Attribute der Empfindung sind –, alles wodurch diese Attribuierung ermöglicht wird, ist das, worauf er als Null-Element verweist, das zu Anfang immer gegeben sei, das in der Empfindung immer gegeben sei, und wobei er sich fragt, was es ist, und mit ihm werden auch wir uns das fragen.
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Il va caractériser, pour essayer d’atteindre cet élément irréductible, tout ce qui se passe avec l’aide de cet élément, mais avec plus que cet élément, c’est-à-dire en un mot, comme il dit, tout ce qui se passe dans l’entendement.
In dem Versuch, dieses irreduzible Element zu erreichen, wird er all das charakterisieren, was mit Hilfe dieses Elements geschieht, jedoch mit mehr als mit diesem Element, das heißt, in einem Wort, wie er sagt, all das, was im Verstand geschieht.
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Avec ça, on va pouvoir arriver à voir ce qui fonde véritablement l’originalité de la sensation, si tant est que c’est de la sensation que dérive tout ce qui se passe dans l’entendement.
Damit werden wir sehen können, worauf sich die Originalität der Empfindung tatsächlich gründet, wenn es denn stimmt, dass alles, was im Verstand geschieht, sich aus der Empfindung herleitet.
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Or le propre de l’entendement dit-il, et ce dans son premier Essai - j’insiste parce qu’il y a eu une petite divergence après, il s’est éloigné de cette idée qui est évidemment son originalité la plus grande - le propre de l’entendement, c’est l’ordre, c’est la liaison en général, liaison comme liaison des idées, liaison des signes, liaison des besoins, en fait c’est toujours une liaison des signes, c’est toujours la même chose.
Nun besteht das Eigentümliche des Verstandes, so sagt er, und dies in seinem ersten Essai – ich betone das, weil es danach eine kleine Abweichung gegeben hat, er hat sich von dieser Idee entfernt, die offensichtlich seine größte Originalität ausmacht –, das Eigentümliche des Verstandes ist die Ordnung, ist die Verbindung im Allgemeinen, die Verbindung als Verbindung von Ideen, Verbindung von Zeichen, Verbindung von Bedürfnissen; tatsächlich ist das immer eine Verbindung von Zeichen, es ist immer dasselbe.43
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Chez l’homme, l’ordre fonctionne tout seul, dit-il, et il s’en explique un peu, tandis que chez les bêtes, il faut, pour mettre l’ordre en branle, une impulsion extérieure ponctuelle.
Beim Menschen funktioniert die Ordnung von selbst, sagt er, und er erläutert das ein bisschen, während es bei den Tieren einen punktuellen äußeren Impuls braucht, um die Ordnung in Gang zu setzen.
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Et Condillac précise : entre les hommes et les bêtes - et c’est une assez belle phrase qu’il dit - entre les hommes et les bêtes, il y a les imbéciles et les fous.
Und Condillac sagt genauer: Zwischen den Menschen und den Tieren – das ist ein ziemlich schöner Satz, den er da sagt –, zwischen den Menschen und den Tieren gibt es die Schwachsinnigen und die Verrückten.44
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Les uns n’arrivent pas à accrocher l’ordre - il s’agit des imbéciles - systématiquement ils n’arrivent pas à accrocher l’ordre.
Den einen gelingt es nicht, sich an die Ordnung zu halten, das sind die Schwachsinnigen, es gelingt ihnen systematisch nicht, sich an die Ordnung zu halten.
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Et les autres n’arrivent plus à s’en détacher, eux, ils sont complètement noyés dans l’ordre, ils n’arrivent plus à prendre de distance, ils n’arrivent plus à s’en détacher.
Und den anderen gelingt es nicht mehr, sich davon zu lösen, sie sind in die Ordnung völlig eingetaucht, es gelingt ihnen nicht mehr, zu ihr Abstand zu gewinnen, es gelingt ihnen nicht mehr, sich davon zu lösen.
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L’ordre en général, c’est ce qui permet de passer d’un signe à un autre.
Die Ordnung im Allgemeinen ist das, was es ermöglicht, von einem Zeichen zu einem anderen überzugehen.
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C’est la possibilité d’avoir une idée de la frontière entre deux signes.
Das ist die Möglichkeit, eine Vorstellung von der Grenze zwischen zwei Zeichen zu haben.
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Et Condillac a une conception du signe, mais comme toujours impropre, toujours une métaphore, et il le dit, cette fois nommément, dans une courte étude où il fait l’apologie des tropes, reprenant peut-être, je n’en suis pas sûr, des termes de Quintilien.
Und Condillac verfügt über eine Konzeption des Zeichens, aber wie immer eine unpassende, immer eine Metapher, und in diesem Falle sagt er das ausdrücklich, in einer kurzen Studie, in der er die Tropen verteidigt, wobei er möglicherweise, ich bin mir nicht sicher, Termini von Quintilian aufgreift.
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Toujours est-il que pour lui, un signe, c’est ce qui vient remplir l’intervalle entre deux autres signes.
Es bleibt, dass für ihn ein Zeichen das ist, wodurch das Intervall zwischen zwei anderen Zeichen ausgefüllt wird.
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Dans ce sens, dans un signe, qu’est-ce qui est considéré ?
Was wird, in diesem Sinne, bei einem Zeichen berücksichtigt?
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Ce sont les deux autres signes limitrophes, au moins deux qui sont considérés, mais pas comme signes en tant qu’ils pourraient entraîner une représentation, du point de vue de leurs bords à eux, c’est-à-dire du point de vue formel.
Es sind die beiden angrenzenden Zeichen, zumindest zwei, die berücksichtigt werden, jedoch nicht als Zeichen, nicht insofern sie eine Vorstellung nach sich ziehen könnten, sondern unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen Ränder, das heißt unter einem formalen Gesichtspunkt.
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Et il précise bien que ça ne peut pas être, à proprement parler, des représentations, mais uniquement des signes, puisqu’il dit : il n’y a pas de représentation formelle, il n’y a pas de représentation abstraite, il y a toujours une représentation qui représente une représentation.
Und er macht deutlich, dass dies strenggenommen keine Vorstellungen sein können, sondern nur Zeichen, denn er sagt: Es gibt keine formale Vorstellung, es gibt keine abstrakte Vorstellung, es gibt immer einer Vorstellung, die eine Vorstellung vorstellt.
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C’est-à-dire qu’il y a toujours une médiatisation de la représentation du signe, mais jamais une immédiatisation du contenu, par exemple.
Das heißt, dass es immer eine Vermittlung der Vorstellung des Zeichens gibt, jedoch nie, beispielsweise, eine Unmittelbarkeit des Inhalts.
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Comme il dit lui-même, l’image d’une perception, sa répétition n’est que sa répétition hallucinatoire.
Wie er selbst sagt, das Bild einer Wahrnehmung, ihre Wiederholung, ist nur ihre halluzinatorische Wiederholung.
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Il dit que c’est la même chose, on ne peut pas différencier une perception et son image, et par là il fait la critique de toutes les théories antérieures.
Er sagt, das sei dasselbe, eine Wahrnehmung und ihr Bild lassen sich nicht unterscheiden, und damit kritisiert er alle vorhergehenden Theorien.
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Donc l’ordre, c’est ce que le signe représente, en tant que le signe substantifie un intervalle entre deux signes.
Also ist die Ordnung das, was von einem Zeichen repräsentiert wird, insofern das Zeichen ein Intervall zwischen zwei Zeichen substanzialisiert.
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Seulement, les signes en général sont censés, par toutes les théories dont lui hérite, Condillac, représenter quelque chose.
Von den Zeichen im Allgemeinen wird jedoch angenommen – von allen Theorien, die er, Condillac, beerbt –, dass sie etwas repräsentieren.
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Et ça, ça lui fait évidemment problème, il n’arrive à s’en dépatouiller.
Und das ist offensichtlich das, was ihm Probleme bereitet, damit kommt er nicht zurecht.
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Comment se fait la liaison entre le signe formel et sa référence en général ?
Wie stellt sich die Verbindung her zwischen dem formalen Zeichen und seinem Bezug im Allgemeinen?
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Cette liaison elle-même – dit Condillac pour s’en débarrasser – elle dérive de l’inconnu, elle dérive de la sensation.
Diese Verbindung selbst – sagt Condillac, um sie loszuwerden –, leitet sich aus dem Unbekannten her, sie leitet sich aus der Empfindung her.
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Alors, l’inconnu est déjà une relation entre le signe comme événement et le signe comme inscription de l’événement.
Also ist das Unbekannte bereits eine Beziehung zwischen dem Zeichen als Ereignis und dem Zeichen als Einschreibung des Ereignisses.
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Et ça je précise, c’est pas Condillac qui le dit, mais il le laisse entendre, c’est Destutt de Tracy, son exégète, qui affirme ça, et je trouve que c’est pas mal.
Und dies, ich präzisiere, wird nicht von Condillac gesagt, er gibt es jedoch zu verstehen; es ist Destutt de Tracy, sein Exeget, der das behauptet, und ich denke, das ist nicht schlecht.
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Et Maine de Biran qui lui, était élève…
Und Maine de Biran, der wiederum Schüler von --.
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Jacques Lacan:
Les deux phrases que j’avais commencé à écrire tout au long du truc, que certains ont peut-être copiées sont directement l’énoncé que reproduit Recanati ici.
Die beiden Sätze, die ich während der Sache angefangen hatte anzuschreiben, und die einige vielleicht abgeschrieben haben, sind direkt die Aussage, die Recanati hier wiedergibt.
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François Recanati:
Maine de Biran, lui-même disciple de Destutt de Tracy, est d’abord nourri à cette différence entre l’événement et l’inscription de l’événement.
Maine de Biran, selbst ein Schüler von Destutt de Tracy, wird vor allem in dieser Differenz geschult, der Differenz zwischen dem Ereignis und der Einschreibung des Ereignisses.
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Et on voit comme elle est le pivot de toute la théorie.
Und man sieht, wie sie der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Theorie ist.
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Il y a, dit-il, un perpétuel décalage entre l’inscription et l’événement.
Es gibt, sagt er, eine beständige Verschiebung (décalage) zwischen der Einschreibung und dem Ereignis.
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Ce décalage, dit Maine de Biran, vient du décalage chez l’être parlant - et je ne plaisante pas - entre le sujet de l’énoncé et le sujet de l’énonciation.
Diese Verschiebung, sagt Maine de Biran, rührt beim sprechenden Wesen her von der Verschiebung – und jetzt mache ich keine Scherze – zwischen dem Subjekt des Ausgesagten und dem Subjekt des Äußerungsvorgangs.
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C’est dans Les fondements de la psychologie de Maine de Biran, où il montre à peu près que, à se représenter le moi, dans la mesure où dans toute représentation, il y a déjà un moi, c’est-à-dire qu’à ce moment-là, il y en a deux.
Das steht in den Grundlagen der Psychologie von Maine de Biran, wo er mehr oder weniger Folgendes zeigt: Wenn man sich das Ich (moi) vorstellt, dann heißt das, insofern es in jeder Vorstellung bereits ein Ich gibt, dass es in diesem Moment zwei davon gibt.45
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Dès qu’on essaie de se représenter le je, ça veut dire qu’automatiquement, il y en a deux, ça veut dire qu’immédiatement il y en a deux, ça veut dire que médiatement il n’y en a jamais… qu’il n’y en a jamais un que médiatement.
Sobald man versucht, sich das Ich (je) vorzustellen, bedeutet das, dass es automatisch zwei davon gibt, dass heißt, dass es unmittelbar zwei gibt, das heißt, dass es mittelbar niemals --, dass es eins immer nur mittelbar gibt.
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Pour Condillac, l’ordre des signes, en tant que l’ordre des signes est l’ordre de ce décalage, a comme modèle l’espace qu’il dit pluridimensionnel du temps, et je ne m’étale pas là-dessus.
Für Condillac hat die Ordnung der Zeichen, insofern die Ordnung der Zeichen die Ordnung dieser Verschiebung ist, als Modell den Raum, von dem er sagt, er sei zeitlich mehrdimensional; ich werde darauf nicht näher eingehen.
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Le temps, on peut dire que ce n’est que la répétition infinie des ponctualités.
Die Zeit, man kann sagen, das ist nur die unendliche Wiederholung von Zeitpunkten (ponctualités).
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La ponctualité comme temps-zéro est le même problème qui plus haut se pose.
Der Zeitpunkt als Null-Zeit ist dasselbe Problem wie das, was sich weiter oben stellt.
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Ce n’est pas la même ponctualité : celle qui se répète dans le temps, et celle dont le temps est issu : la ponctualité-zéro - celle dont le temps est issu - la ponctualité-zéro comme transparence, précisément, entre l’inscription et l’événement.
Das ist nicht dieselbe Zeitpunkt: der Zeitpunkt, der sich in der Zeit wiederholt, und derjenige, aus dem die Zeit hervorgegangen ist, der Null-Zeitpunkt, derjenige, aus der die Zeit hervorgegangen ist, der Null-Zeitpunkt als Transparenz zwischen der Einschreibung und dem Ereignis.
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La ponctualité qui se répète dans le temps, toujours pour Condillac, est relativisée à être considérée dans le temps comme cette ponctualité-là, présente, passée ou à venir.
Der Zeitpunkt, der sich in der Zeit wiederholt – immer noch Condillac zufolge –, wird dadurch relativiert, dass er in der Zeit als dieser Zeitpunkt da aufgefasst wird, gegenwärtig, vergangen oder zukünftig.
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Elle aussi est considérée du point de vue de ses bords, du point de vue de sa frontière.
Er wird auch unter dem Gesichtspunkt seiner Ränder aufgefasst, unter dem Aspekt seiner Grenze.
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Le temps, plutôt qu’une série de ponctualités est donc la série des frontières interponctuelles, en tant que la frontière est justement le pointage des bords respectifs de deux ponctualités ou aussi bien de deux signes.
Die Zeit ist dann nicht so sehr eine Serie von Zeitpunkten als vielmehr die Serie der Grenzen zwischen den Zeitpunkten, insofern die Grenze eben die Hervorhebung der jeweiligen Ränder von zwei Zeitpunkten ist oder auch von zwei Zeichen.
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Il y a donc la même différence entre la ponctualité absolue et le temps, qu’entre l’ensemble vide et l’ensemble de ses parties.
Zwischen dem absoluten Zeitpunkt und der Zeit gibt es also denselben Unterschied wie zwischen der leeren Menge und der Menge ihrer Teilmengen.
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C’est l’inscription du zéro qui est élément de celui-ci, de même que c’est l’inscription de la ponctualité qui est l’élément du temps.
Die Einschreibung der Null ist Element der Menge, so wie die Einschreibung des Zeitpunkts das Element der Zeit ist.
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Ainsi il y a une faille qui est donnée au départ de toute cette théorie et que Maine de Biran essayait peut-être de mieux discerner.
Auf diese Weise gibt es einen Riss, der zu Beginn dieser ganzen Theorie gegeben ist und den Maine de Biran vielleicht besser zu erfassen versuchte.46
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Le système des signes n’est que la répétition infinie de cette faille, en tant que telle, pure faille, et cela se répète dans tous les écrits des Empiristes, elle sort de l’expérience et de l’investigation de leur école, c’est-à-dire : on n’en parle pas.
Das System der Zeichen ist nur die unendliche Wiederholung dieses Risses als solchem, reiner Riss, und das wiederholt sich in sämtlichen Schriften der Empiristen, er kommt aus der Erfahrung und der Forschung ihrer Schule, das heißt, darüber wird nicht gesprochen.
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Condillac lui aussi, ça lui arrive rarement, parle de la nature humaine à un moment en disant qu’il se demanderait bien comment, au début, ça se fait cette relation et cet ordre.
Auch Condillac, das passiert ihm selten, spricht in einem bestimmten Moment von der menschlichen Natur, wenn er sagt, er frage sich, wie sich diese Beziehung und diese Ordnung zu Beginn herstellt.
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Pourquoi puisque justement, il est raté, l’ordre entre l’inscription et l’événement, pourquoi puisque c’est raté, puisque ça colle pas, pourquoi quand même ça existe ?
Warum – denn das ist ein Fehlschlag, die Ordnung zwischen der Einschreibung und dem Ereignis –, warum – denn das ist ein Fehlschlag, denn das passt nicht zusammen –, warum gibt es das trotzdem?
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Pourquoi il y a une inscription que de ce qui n’est que du zéro ?
Warum gibt es eine Einschreibung von dem, was nur Null ist?
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C’est évidemment son problème, et à ce moment-là il répond, après avoir fait un petit morceau de bravoure : je n’en sais rien, c’est la nature humaine.
Das ist offensichtlich sein Problem, und in diesem Moment antwortet er, nachdem er ein kleines Bravourstück hingelegt hat: Darüber weiß ich nichts, das ist die menschliche Natur.
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C’est cette faille en général qui permet l’auto-motricité du système des signes, selon Condillac, dont il a dit, le système des signes, là ça marche tout seul, tandis que dans son Traité des Animaux il raconte des tas de trucs pour montrer comment chez les bêtes, il y a également un système des signes et comment il est sous la dépendance de tous les objets extérieurs, sous la dépendance de tous les [?].
Dieser Riss im Allgemeinen ist, Condillac zufolge, das, wodurch die Selbstbewegung des Zeichensystems ermöglicht wird, worüber er gesagt hat, das Zeichensystem funktioniere ganz von selbst, während er in seiner Abhandlung über die Tiere vieles berichtet, das zeigen soll, dass es auch bei den Tieren ein Zeichensystem gibt und dass es unter der Abhängigkeit von sämtlichen äußeren Objekten steht, unter der Abhängigkeit von allen --.
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On rejoint par là la sémiotique de Peirce dont on était parti.
Das bringt uns zurück zur Semiotik von Peirce, von der wir ausgegangen sind.
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Peirce appelle phanéron - du mot grec ϕανερόs - l’ensemble de tout ce qui est présent à l’esprit ; c’est d’ailleurs à peu près le sens de phanéron, réel ou pas, l’immédiatement observable.
Alles, was im Geiste gegenwärtig ist, bezeichnet Peirce als Phaneron, nach dem griechischen Wort ϕανερός; dies ist im Übrigen ungefähr die Bedeutung von Phaneron: das unmittelbar Beobachtbare, ob real oder nicht.
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Et il part de là, il décompose les éléments de phanéron.
Und von da geht er aus, er zerlegt die Elemente des Phaneron.
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Il y a trois éléments dans le phanéron, indissociables, qu’il appelle :
Im Phaneron gibt es drei untrennbar miteinander verbundene Elemente, die er folgendermaßen bezeichnet: .
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D’une part ce qu’on pourrait traduire par le primant, la monade en général, je crois qu’il emploie le mot monade, élément complet en lui-même.
Einerseits das, was wir mit Erstheit übersetzen könnten: die Monade im Allgemeinen – ich glaube, er verwendet das Wort Monade –, das Element, das in sich selbst vollständig ist.
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D’autre part le secondant, force statique, opposition, tension statique entre deux éléments, c’est-à-dire que chaque élément, immédiatement, évoque cet autre avec quoi il est en relation et c’est en quelque sorte un ensemble, un ensemble absolument indissociable.
Andererseits die Zweitheit: statische Kraft, Gegensatz, statische Spannung zwischen zwei Elementen, das heißt, dass jedes Element unmittelbar das andere, zu dem es in Beziehung steht, evoziert, und das ist gewissermaßen eine Ganzheit, eine absolut untrennbare Ganzheit.
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Et le plus important, c’est le tertiant, élément immédiatement relatif à la fois à un premier et à un troisième et Peirce précise, toute continuité, tout procès en général, relève de la ternarité.
Und das Wichtigste ist die Drittheit: das Element, das unmittelbar sowohl zu einem ersten als auch zu einem dritten in Beziehung steht, und Peirce präzisiert, dass jede Kontinuität, jeder Prozess im Allgemeinen zur Ternarität gehört.
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À partir de là, à partir de cette conception de la ternarité, qu’on peut montrer dériver de ses théories astronomiques, qu’il a produit au début de sa vie, mais enfin ça je n’en dis mot.
Von hier aus, ausgehend von dieser Konzeption der Ternarität, von der sich zeigen lässt, dass sie sich aus seinen astronomischen Theorien herleitet, die er zu Beginn seines Lebens aufgestellt hat --; aber na ja, darüber sage ich nichts.
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Jacques Lacan:
Peirce as astronomer…
Peirce as astronomer …
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François Recanati:
Donc à partir de cette ternarité il construit une logique qui se spécifie en sémiotique, Logic of semiotic, la sémiotique elle-même se spécifiant à certains niveaux comme rhétorique.
Also ausgehend von dieser Ternarität konstruiert er eine Logik, die als Semiotik spezifiziert ist, Logik der Semiotik, wobei die Semiotik selbst auf bestimmten Ebenen als Rhetorik spezifiziert ist.
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Et ça c’est important pour Peirce.
Und das ist für Peirce wichtig.
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Tout tient dans sa définition du signe en général, le signe.
Alles hängt ab von seiner Definition des Zeichens im Allgemeinen.
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Il l’appelle representamen, je suis désolé de citer : « C’est quelque chose le representamen, qui, pour quelqu’un, tient lieu d’une autre chose, d’un certain point de vue ou d’une certaine manière. »
Er nennt das Zeichen Repräsentamen, es tut mir leid, dass ich zitiere: Das „Repräsentamen ist etwas, das für jemanden in irgendeiner Hinsicht oder in irgendeiner Eigenschaft für etwas steht.“47
Là-dedans, il y a quatre éléments, pour quelqu’un est le premier, et je re-cite Peirce :
Darin gibt es vier Elemente; für jemanden ist das erste, und ich zitiere noch einmal Peirce:
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Cela signifie que le signe « crée dans l’esprit du destinataire un signe équivalent, ou même plus développé. »
Das bedeutet, dass das Zeichen „im Geiste des Adressaten ein gleichwertiges Zeichen oder vielleicht ein entwickelteres Zeichen erzeugt“.48.
Le deuxième point découle de celui-là, la réception du signe est donc un deuxième signe fonctionnant comme interprétant.
Daraus ergibt sich der zweite Punkt – die Rezeption des Zeichens ist demnach ein zweites Zeichen, das als Interpretant fungiert.
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Troisièmement, la chose dont le signe tient lieu est dite son objet.
Drittens: die Sache, an deren Stelle das Zeichen tritt, wird ihr Objekt genannt.
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C’est ces trois éléments-là qui feront les trois sommets du triangle sémiotique.
Diese drei Elemente bilden die drei Ecken des semiotischen Dreiecks.
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Le quatrième terme qui vient est plus discret mais non moins intéressant.
Der vierte Terminus ist unauffälliger, aber nicht weniger interessant.
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X im Hörsaal:
C’est de la connerie !
Das ist doch Blödsinn!
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Jacques Lacan:
Vous croyez que Peirce a tort, vous aussi ?
Sie glauben, dass Peirce sich irrt, auch Sie?
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X im Hörsaal:
Je pense qu’il s’allonge.
Ich denke, dass er’s überspannt.
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Jacques Lacan:
Ça veut dire quoi, ça ?
Was soll das heißen?
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François Recanati:
Le quatrième terme, plus discret, c’est ce que Peirce appelle le ground.
Der vierte Terminus, etwas unauffälliger, ist das, was Peirce den ground nennt.
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Le signe tient lieu de l’objet, non absolument mais en référence à une espèce d’idée appelée le ground, c’est-à-dire le sol, le fond de la relation du signe et de l’objet.
Das Zeichen tritt nicht absolut an die Stelle des Objekts, sondern in Bezug auf eine Art Idee, die ground genannt wird, das heißt der Boden, der Grund für die Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Objekt.
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Ces quatre termes, dans leur ensemble définissent trois relations.
Diese vier Termini definieren zusammen drei Relationen.
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Et ces trois relations sont les objets respectifs des trois branches de la sémiotique.
Und diese drei Relationen sind die Gegenstände der drei Zweige der Semiotik.
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Première relation, la relation signe-fond, sign-ground.
Erste Relation, die Beziehung Zeichen – Grund, sign – ground.
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C’est la grammaire pure ou spéculative, dit Peirce.
Dies ist die reine oder spekulative Grammatik, sagt Peirce.
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II s’agit de reconnaître…
Es geht darum, das zu erkennen --.
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Jacques Lacan:
Parce qu’on n’a pas inventé la grammaire spéculative il y a quelques années, comme Monsieur voudrait nous le faire croire et…
Denn die spekulative Grammatik wurde nicht erst vor ein paar Jahren erfunden, wie ein gewisser Herr uns glauben machen möchte, und --.49
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François Recanati:
Il s’agit de reconnaître ce qui doit être vrai du signe pour avoir du sens, l’idée en général est la focalisation du representamen sur un objet déterminé selon le ground ou le point de vue.
Es geht darum, das zu erkennen, was vom Zeichen wahr sein muss, damit es Sinn hat; die allgemeine Idee dabei ist die Fokussierung des Repräsentamen auf ein bestimmtes Objekt entsprechend dem ground oder dem Gesichtspunkt.
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On voit donc que la signification s’enlève, en quelque sorte, sur un fond différencié et que le ground, la détermination du ground c’est presque la détermination du premier point de vue qui détermine l’inscription, tout ceci sur du potentiel.
Wir sehen also, dass die Bedeutung (signification) gewissermaßen aus einem differenzierten Grund hervorgeht und dass der ground, dass die Bestimmung des ground fast die Bestimmung des ersten Gesichtspunkts ist, der die Einschreibung bestimmt, all dies über dem Möglichen.
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C’est-à-dire que le ground en général, c’est déjà le potentiel.
Das heißt, der ground im Allgemeinen ist bereits das Mögliche.
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De même, le representamen est, par rapport à son fond, la détermination d’un certain point de vue qui commande le rapport à l’objet.
Ebenso ist das Repräsentamen im Verhältnis zu seinem Grund die Festlegung eines bestimmten Gesichtspunkts, der die Beziehung zum Objekt bestimmt.
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Le ground est donc l’espace préliminaire de l’inscription.
Der ground ist also der vorläufige Raum der Einschreibung.
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La deuxième relation, representamen-objet, c’est le domaine de la logique pure, pour Peirce.
Die zweite Relation, Repräsentamen – Objekt, ist für Peirce der Bereich der reinen Logik.
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C’est la science de ce qui doit être vrai du representamen, pour qu’il puisse tenir lieu d’un objet.
Dies ist die Wissenschaft davon, was für das Repräsentamen wahr sein muss, damit es an die Stelle eines Objekts treten kann.
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La troisième, qui est la plus importante pour ce que nous nous proposons ici, c’est la relation entre le representamen et l’interprétant que Peirce appelle avec génie la rhétorique pure, qui reconnaît les lois, ça fonctionne au niveau des lois, selon lesquelles un signe donne naissance à un autre signe qui le développe selon le cursus de l’interprétant qu’on va voir.
Die dritte Relation, die für das, was wir hier vortragen, die wichtigste ist, ist die zwischen dem Repräsentamen und dem Interpretanten, was Peirce genialerweise die reine Rhetorik nennt, welche die Gesetze erkennt – das funktioniert auf der Ebene von Gesetzen –, nach denen ein Zeichen ein anderes Zeichen hervorbringt, von dem es weiterentwickelt wird, entsprechend dem Durchlauf des Interpretanten, den man noch sehen wird.50
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Et cette question de la rhétorique pure, Peirce l’aborde à l’aide de son triangle sémiotique : representamen, interprétant, objet.
Und Peirce geht die Frage der reinen Rhetorik mithilfe seines semiotischen Dreiecks an: Repräsentamen, Interpretant, Objekt.
Je vais préciser chacun de ses termes pour qu’on saisisse mieux.
Ich werde jeden dieser Termini präzisieren, damit man das besser begreifen kann.
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Je suis Peirce pour ce qui est de cette relation.
Ich folge Peirce, bezogen auf das, was zu dieser Relation gehört.
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Le representamen, premier, a une relation primitive à un deuxième, l’objet.
Das Repräsentamen, ein Erstes, steht in einer genuinen Relation zu einem Zweiten, dem Objekt.51
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L’objet dont le deuxième, le signe, est donné d’abord.
Das Objekt, dessen Zweites, das Zeichen, zu Beginn gegeben ist.
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Mais cette relation peut déterminer un troisième, l’interprétant à avoir la même relation à son objet que lui-même entretient.
Diese Relation kann jedoch eine dritte determinieren, den Interpretanten, damit er dieselbe Beziehung zu seinem Objekt wie es selbst unterhält.
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Autrement dit, la relation de l’interprétant avec l’objet est commandée à être, par la relation du representamen avec l’objet, à être la même relation.
Anders gesagt, die Relation des Interpretanten zum Objekt steht unter dem Kommando, dieselbe Relation zu sein wie die Relation des Repräsentamen zum Objekt.
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La même au point de vue de l’ordre, mais différente cependant, différente, c’est-à-dire plus spécifiée, c’est-à-dire d’une certaine manière on a un peu réduit le champ des possibilités de ce signe qui vient, et comme ça, ça continue à l’infini, on le réduit de plus en plus, on va voir ça.
Dieselbe unter dem Gesichtspunkt der Ordnung, aber gleichwohl verschieden, das heißt spezifischer, das heißt, wir haben auf bestimmte Weise den Bereich der Möglichkeiten des kommenden Zeichens ein wenig eingeschränkt, und so geht das weiter ad infinitum; wie wir sehen werden, schränken wir das immer weiter ein.
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Le ground est absent ici, détermine la relation du representamen à l’objet lui-même.
Der ground ist hier abwesend, er bestimmt die Relation des Repräsentamen zum Objekt selbst.
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Et la représentation du representamen à l’objet détermine comme répétition la relation du représentant à l’objet qui détermine comme répétition elle-même… - qu’est-ce que je disais ? J’ai dit du représentant ?
Und die Repräsentation des Repräsentamen zum Objekt determiniert als Wiederholung die Relation des Repräsentanten zum Objekt, und diese determiniert als Wiederholung selbst --, was habe ich da gesagt? Habe ich „des Repräsentanten“ gesagt?
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…Oui donc le representamen-objet détermine l’interprétant-objet.
Ja, also die Relation Repräsentamen – Objekt bestimmt die Relation Interpretant – Objekt.
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Et d’une certaine manière on peut dire, et Peirce le dit, que l’objet de la relation entre l’interprétant et l’objet, ce n’est pas exactement l’objet, qui est l’objet de l’interprétant, mais c’est l’ensemble de cette relation, c’est-à-dire : d’une part, tout ça c’est l’objet de ça, et que, d’autre part ça, ça doit répéter ça, ça doit le répéter en général dans la forme et l’avoir pour objet.
Und in gewisser Weise kann man sagen, und Peirce sagt es, dass das Objekt der Relation zwischen dem Interpretanten und dem Objekt nicht genau das Objekt ist, welches das Objekt des Interpretanten ist, es ist vielmehr die Gesamtheit dieser Relation, das heißt einerseits all dies [O-R-I] ist das Objekt von dem hier [I] und andererseits muss dies [I-O] das wiederholen, es muss das im Allgemeinen in der Form wiederholen und es als Objekt haben.
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Et on pourra prendre un exemple, Peirce prend un exemple.
Und wir könnten ein Beispiel geben, Peirce gibt ein Beispiel.
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Jacques Lacan:
C’est ce que je traduis en disant que l’existence, c’est l’insistance.
Das übersetze ich so, dass ich sage: Die Existenz ist das Insistieren.
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François Recanati:
On voit que tout le problème, c’est le début, c’est ce qui se passe entre le representamen et l’objet.
Wir sehen, dass das ganze Problem der Anfang ist, also das, was zwischen dem Repräsentamen und dem Objekt passiert.
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Or justement il est impossible de rien dire de ce qui se passe là-dessus, impossible de revenir de ce qui se passe là-dessus.
Es ist ja unmöglich, über das, was dort geschieht, irgendetwas zu sagen, unmöglich, von dem, was dort geschieht, zurückzukommen.
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Tout ce qu’on sait, c’est que ça, ce qui se passe là-dedans, entre les deux, ça entraîne tout le reste.
Alles, was wir wissen, ist, dass dies [R-O] – das, was darin zwischen den beiden geschieht –, dass dies alles Übrige nach sich zieht.
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Je vais finir par inscrire le reste parce que ça, ça se continue à l’infini.
Ich werde damit abschließen, dass ich den Rest anschreibe, denn dies [I], das geht unendlich weiter.
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Dès qu’on veut savoir, dès que… pour que ça, ça ait du sens [R-O], dit Peirce… le procès de signification il se fait à partir de là …pour que ça, ça ait du sens, d’une manière ou d’une autre, il faut nécessairement que du rapport…si on prend l’objet en tant que « justice », et si on prend le representamen comme étant « balance » …il faut justement que cette relation-là, qui en soi n’est rien, elle soit interprétée par ses interprétants.
Sobald man wissen will, sobald man --; damit dies hier [R-O] Sinn ergibt, sagt Peirce, der Prozess des Bedeutens – er geht von hier aus –, damit das auf die eine oder andere Weise Sinn ergibt, ist es notwendig, dass vom Verhältnis – wenn man als Objekt Gerechtigkeit nimmt und wenn man als Repräsentamen Waage nimmt –, dann muss diese Relation hier, die an sich nichts ist, durch ihre Interpretanten interpretiert werden.
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Ces interprétants, ça pourra être n’importe quoi, ça pourra être « égalité », et à ce titre là, la relation générale, c’est-à-dire de l’interprétant à ici va être elle-même interprétée par un deuxième interprétant.
Diese Interpretanten, das kann irgendwas sein, dass kann Gleichheit sein, und von daher wird dann die allgemeine Beziehung, das heißt die des Interpretanten zu dem hier, wird diese Beziehung selbst durch einen zweiten Interpretanten interpretiert werden.
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On pourra mettre « communisme », on pourra mettre ce qu’on voudra, et ça continue sans arrêt.
Wir können dann Kommunismus einsetzen, wir können einsetzen, was wir wollen, und so geht das weiter ohne aufzuhören.
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Si bien qu’au départ, il y a toutes les données, il y a une espèce de ground, un fond qui est choisi à l’intérieur d’un fond indifférencié, et à partir de là il y a une tentative d’exhaustion absolument impossible de ce fond à partir de la première étape qui est donnée dans le tout.
So also, dass es zu Beginn alle möglichen Gegebenheiten gibt, dass es eine Art ground gibt, einen Grund, der innerhalb eines undifferenzierten Grundes gewählt wird, und von da aus gibt es dann einen absolut unmöglichen Versuch, diesen Grund auszuschöpfen, ausgehend von der ersten Etappe, die in all dem gegeben ist.
Beispiel: O = Gerechtigkeit; R = Waage; I1 = Gleichheit; I2 = Kommunismus usw.3
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.Le triangle sémiotique, on le voit, c’est très clair, reproduit la même relation ternaire que vous aviez citée à propos des armoiries des Borromée.
Das semiotische Dreieck reproduziert, wie man sieht, das ist ganz klar, dieselbe ternäre Relation wie diejenige, die Sie beim Wappen der Borromäer zitiert haben.
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C’est-à-dire, et Peirce le dit, enfin il ne dit pas les armoiries des Borromée mais il emploie les mêmes termes, les trois pôles sont liés par cette relation d’une manière qui n’admet pas de relations duelles multiples, mais une triade irréductible.
Das heißt, und Peirce sagt es, also er spricht nicht vom Wappen der Borromäer, aber er verwendet dieselben Termini, durch diese Relation sind die drei Pole auf eine Weise verbunden, die nicht mehrere duale Relationen zulässt, sondern eine irreduzible Triade.
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Je le cite : « L’interprétant ne peut avoir de relation duelle à l’objet, mais à la relation que lui commande celle du signe-objet qu’il ne peut avoir sous forme cependant identique mais dégénérée.
Ich zitiere ihn: „Der Interpretant kann keine duale Beziehung zum Objekt haben, sondern zur Relation, die ihm durch die von Zeichen und Objekt vorgeschrieben wird, die er jedoch nicht in identischer, sondern degenerierter Form haben kann.
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La relation signe-objet sera le propre objet de l’interprétant comme signe ».
Die Relation Zeichen – Objekt wird das eigene Objekt des Interpretanten als Zeichen sein.“ -
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Donc le triangle se développe en chaîne comme interprétation interminable… et le mot est de Peirce, c’est quand même fantastique interprétation interminable comme expression …c’est-à-dire qu’à chaque fois c’est ce que vous tracez comme nouvelle hypothénuse qui est pris comme objet du nouvel interprétant à chaque fois.
Also entwickelt sich das Dreieck in einer Kette als unbeendbare Deutung, das Wort ist von Peirce – das ist ja doch phantastisch, unbeendbare Deutung als Ausdruck –, das heißt, dass es jedes Mal das ist, was Sie als neue Hypotenuse eintragen, die jedes Mal als Objekt des neuen Interpretanten aufgefasst wird.
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Ceci qui n’est là qu’en pointillés, en quelque sorte se voit affirmé comme objet ensuite pour le nouvel interprétant, et ce triangle continue à l’infini.
Das, was dort nur in gestrichelten Linien steht, wird danach gewissermaßen als Objekt für den neuen Interpretanten angezeigt, und dieses Dreieck setzt sich fort bis ins Unendliche.
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Dans l’exemple que j’ai pris, la relation égalité-justice est de même ordre que la relation balance-justice, mais ce n’est pourtant pas la même.
In dem von mir gewählten Beispiel ist die Beziehung Gleichheit – Gerechtigkeit von derselben Ordnung wie die Beziehung Waage – Gerechtigkeit, aber dennoch ist es nicht dasselbe.
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Égalité vise non seulement justice, mais aussi le rapport balance-justice.
Gleichheit zielt nicht nur auf Gerechtigkeit, sondern ebenso auf das Verhältnis Waage – Gerechtigkeit.
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Alors, pour revenir à Locke par exemple, on voit que justement c’est, ceci est pris comme objet d’une interprétation.
Also, um etwa auf Locke zurückzukommen, so sehen wir, dass eben dies als Objekt einer Deutung aufgefasst wird.
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Mais ce qui est nouveau, en quelque sorte, dans le point de vue terminal, dans le résultat de l’interprétation, c’est que l’inscription de l’objet y est marquée comme telle, parce que justement, le rapport en général balance-justice est mis à côté de l’objet lui-même, à savoir la justice.
Was jedoch in gewisser Weise neu ist, unter dem endgültigen Gesichtspunkt, im Ergebnis der Deutung, das ist dies, dass hier die Einschreibung des Objekts als solche markiert wird, weil nämlich das allgemeine Verhältnis Waage – Gerechtigkeit neben das Objekt selbst gestellt wird, also neben Gerechtigkeit.
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Tel est le modèle du procès de la signification en tant qu’il est interminable.
Dies ist das Modell des Prozesses der Bedeutungsgebung (signification), insofern er unbeendbar ist.
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D’un premier écart - celui qui est donné par un premier trait à l’intérieur du ground, representamen-objet - d’un premier écart naissent une série d’autres et l’élément pur de ce premier écart était ce ground analogue au pur 0.
Aus einem ersten Abstand – demjenigen, der durch eine erste Linie innerhalb das ground geliefert wird, Repräsentamen – Objekt, aus einem ersten Abstand entsteht eine Reihe von anderen Abständen, und das reine Element des ersten Abstandes war dieser ground analog zur reinen Null.
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Ici encore surgit la double fonction du vide.
Hier entsteht wieder die Doppelfunktion der Leere.
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Vu l’heure, je ne vais pas continuer.
In Anbetracht der Zeit werde ich nicht fortfahren.
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Parce qu’il y aurait peut-être des tas d’exemples à prendre, et ce, aussi bien un peu partout dans Peirce, qu’un peu partout dans toutes les théories, là j’ai pris l’empirisme, on aurait pu prendre un peu n’importe quoi.
Denn es wären vielleicht viele Beispiele durchzugehen, und dies --; auch fast überall bei Peirce, fast überall in allen Theorien; hier habe ich dem Empirismus genommen, fast hätte man etwas Beliebiges nehmen können.
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Vous avez notamment cherché du côté de Berkeley, c’est une bonne idée parce que c’est très riche.
Sie haben insbesondere bei Berkeley gesucht, das ist eine gute Idee, denn das ist sehr reich.
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On pourrait multiplier ces exemples, mais ce ne serait que s’en tenir au commentaire.
Man könnte die Beispiele vervielfachen, aber damit bliebe man nur auf der Ebene des Kommentars.
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Lacan a dit que son discours permettait de redonner sens aux discours plus anciens.
Lacan hat gesagt, sein Diskurs mache es möglich, den älteren Diskursen wieder Sinn zu geben.
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C’est certainement le premier fruit qu’on peut en tirer.
Das ist sicherlich die erste Frucht, die man daraus gewinnen kann.
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Mais le repérage de ce qui s’est produit en général comme frayage, sous la plume de Peirce par exemple, n’est encore qu’une inscription dans ce qui comptait jusque là pour du beurre, jusque là, jusqu’à Peirce, jusqu’à Lacan, comme on voudra.
Jedoch die Erkundung dessen, was sich im Allgemeinen als eine Bahnung hergestellt hat, etwa unter der Feder von Peirce, ist immer noch nur eine Einschreibung in das, was bis dahin für nichts galt – bis hierhin, bis zu Peirce, bis zu Lacan, wie man möchte.
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Dorénavant, de cette inscription de ce qui était jusque là du zéro, doit naître une énorme suite infinie et c’est à cette suite qu’il s’agit de faire place.[Beifall].
Aus der Einschreibung dessen, was bis dahin Null war, muss von nun an eine enorme unendliche Folge entstehen, und es geht darum, dieser Folge einen Platz zu verschaffen.
[Beifall].
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[23] Jacques Lacan:
Il a fallu que j’aille à Milan pour éprouver le besoin d’obtenir une réponse.
Ich musste nach Mailand fahren, um das Bedürfnis zu verspüren, eine Antwort zu bekommen.
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Je trouve que celle que je viens d’obtenir est très suffisamment satisfaisante pour que vous puissiez, pour aujourd’hui, vous en satisfaire aussi.
Ich finde, dass die Antwort, die ich gerade erhalten habe, wirklich sehr zufriedenstellend ist, sodass auch Sie für heute damit zufrieden sein können.
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Verwandte Beiträge
Anmerkungen
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Vgl. Jacques Lacan: … or Worse. The Seminar of Jacques Lacan, Book XIX. Edited by Jacques-Alain Miller. Translated by Adrian R. Price. Polity Press, Cambridge (UK) 2018.
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Das Erstellungsdatum einer PDF-Datei findet man im Adobe Acrobat Reader DC Version 2015 unter Datei > Eigenschaften > Beschreibung > Erstellt am.
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Abbildung aus der Scilicet-Version von Recanatis Vortrag, a.a.O„ S. 63.
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Transkription der ersten beiden Sätze nach Version ALI von Seminar 19.
In Version Zorro (hier) werden die beide ersten Sätze als Tafelanschrieb ausgewiesen, in den Versionen ALI (hier) und Staferla (hier) wird der erste als Tafelanschrieb notiert, der zweite als gesprochener Satz. Ich folge Version Zorro, da Lacan später in dieser Sitzung sagen wird, er habe damit begonnen, zwei Sätze an die Tafel zu schreiben (in den Bemerkungen zu Recanatis Vortrag, nicht in Version Miller), und da er etwa einen Monat später in L’étourdit schreiben wird, er habe beide Sätze bereits drei Mal an die Tafel geschrieben, wozu auch diese Sitzung gehört.
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Von den ersten beiden Sätzen gibt es insgesamt vier Versionen.
Einen Monat zuvor hatte Lacan sie bei einem Vortrag in Mailand an die Tafel geschrieben (Du discours psychanalytique, Mailand 12. Mai 1972, in: Pas-tout Lacan, hier).
In der nächsten Sitzung von Seminar 19, am 21. Juni 1972, wird er die ersten beiden Sätze ein weiteres Mal an der Tafel notieren.
Der Aufsatz L’étourdit, geschrieben im Juli 1972, enthält auf der ersten Seite die beiden Sätze, zusammen mit dem Hinweis, dass sie von Lacan bereits drei Mal an der Tafel notiert wurden (Übersetzung von L’étourdit auf dieser Website hier).
In Millers Version von Seminar 19 findet man die ersten beiden Sätze (also von „Qu’on dise …“ bis „… d’existence.“) nicht zu Beginn dieser, sondern der nächsten Sitzung (21. Juni 1972), wohl deshalb, weil Lacan sie in der aktuellen Sitzung nicht kommentiert.
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Eine Bemerkung zur Einrichtung des Mikrofons und der Lautsprecher.
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Lacan bezieht auf seine beiden Veranstaltungsreihen „… oder schlimmer“ (Seminar 19, wöchentlich in der Rechtsfakultät der Sorbonne am Place du Pantheon in Paris) und „Das Wissen des Psychoanalytikers“ (monatlich im Sainte-Anne-Krankenhaus in Paris).
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Den Ausdruck l’Unien hatte Lacan in der Seminarsitzung vom 15. März 1972 eingeführt (Version Miller S. 126). In der letzten Sitzung in Sainte-Anne (am 1. Juni 1972) hatte er nicht unier verwendet, sondern unifier.
Das Substantiv Unien und das Verb unier sind von Lacan geprägte Neologismen. Im Deutschen gibt es das Verb „unieren“, das jedoch nur für Religionsgemeinschaften verwendet wird (unierte Kirche = vereinigte Kirche).
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fonde: (a) Indikativ und Subjunktiv Präsenz Aktiv von fonder, „gründen“, (b) Subjunktiv Präsenz Aktiv von fondre, „schmelzen“, „vereinigen“.
fondez: Imperativ sowohl von fonder als auch von fondre.
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Die Wendung le laisser dans le fondu hatte Lacan in einer früheren Sitzung es Seminars nicht verwendet.
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Die Verwandtschaft von Logik und Mythos ist eines der Themen von Claude Lévi-Strauss.
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Den Neologismus é-pater hatte Lacan in der Sitzung vom 1. Juni 1972 eingeführt, Version Miller S. 208.
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Vgl. Jean Paris: L’Agonie du signe. In: L’Atelier de l’écriture, Change, Nr. 11, Mai 1972, S. 133–171.
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Im Aufsatz lautet wird der Ausdruck S über s so geschrieben: .
Für die Klammer und den Bedeutungseffekt findet man hier:
– für die Metonymie bzw. Verschiebung: S (–) s,
– für die Metapher bzw. Verdichtung: S (+) s. -
El Shaddaj: eine der Gottesbezeichnungen in der hebräischen Bibel. Lacan bezieht sich hierauf ausführlich in Namen-des-Vaters, a.a.O., S. 89–99.
Vgl. hierzu, sehr informativ, den Abschnitt El Schaddaj im Artikel Gottesbezeichnungen/Gottesnamen (AT) von Henrik Pfeifer im WiBiLex.
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Lacan bezieht sich auf die jüdische Tradition, wonach es verboten ist, den Gottesnamen (jhwh) zu verwenden. (Das zweite Gebot verbietet den Missbrauch des Gottesnamens, nicht seine Verwendung.)
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Freud:
„Der Traum stellt einen gewissen Sachverhalt so dar, wie ich ihn wünschen möchte; sein Inhalt ist also eine Wunscherfüllung, sein Motiv ein Wunsch.“
(S. Freud: Die Traumdeutung (1900). In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 2/3. S. Fischer, Frankfurt am Main 1961, S. 123, Hervorhebung von Freud.)
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Psychoanalytische Internationale: Wortbildung nach dem Vorbild von Kommunistische Internationale.
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Freud präsentiert in der Traumdeutung die Deutung des Traums von Irmas Injektion als Muster einer Traumanalyse; vgl. Die Traumdeutung, Kap. II, „Die Methode der Traumdeutung: Die Analyse eines Traummusters“.
Lacans Kommentar zu Freuds Deutung des Traums von Irmas Injektion findet man hier: Lacan, Seminar 2 von 1954/55, Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse. Übersetzt von Hans-Joachim Metzger. Walter-Verlag, Olten 1980, Sitzungen vom 9. und vom 16. März 1955.
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Vgl. Seminar 2, Sitzung vom 9. März 1955 (also in Lacans Kommentar zum Traum von Irmas Injektion):
„Aber ich würde gern einen anderen Terminus einführen, den ich Ihrem Nachdenken überlasse werde, und das ist folgender, mit allen Doppeldeutigkeiten, die er mit sich führen kann: die Einmischung der Subjekte. Offensichtlich dringen die Subjekte in die Dinge ein, mischen sich in sie ein, das kann die erste Bedeutung sein. Die andere Bedeutung ist die, dass wir immer, jedes Mal, wenn es um ein unbewusstes Phänomen geht, berücksichtigen müssen, dass sich das – von daher, dass es auf einer symbolischen Ebene liegt, auf einer symbolischen Ebene, die wir als im Verhältnis zum psychologischen Wesen des Subjekts, wenn es so etwas gibt, als dezentriert begreifen müssen –, dass sich das immer an einem Punkt ereignet, der nie anders verortet werden kann als so, wie ich Ihnen immer gesagt habe, dass das Sprechen verortet ist: zwischen zwei Subjekten. Und dennoch, teilweise, von dem Moment an, in dem das wahre Sprechen auftaucht und aus den beiden Subjekten zwei Subjekte macht, die, wenn man sich so ausdrücken darf, so anders sind als das, was sie vor dem Sprechen waren --. Obwohl das nichts heißen will, denn sie beginnen erst von dem Moment an, als Subjekte des Sprechens konstituiert zu sein, in dem das Sprechen existiert, und ein Vorher gibt es nicht. Das Sprechen ist immer ein Vermittler zwischen zwei Subjekten.“
(Meine Übersetzung (RN) nach Version Staferla; vgl. Version Miller/Metzger S. 206.)
In Seminar 3, Die Psychosen (1955/56) kommt Lacan auf die Einmischung der Subjekte zurück. Dort heißt es:
„Sobald es Wahn gibt, begeben wir uns mit vollen Segeln in den Bereich einer Intersubjektivität, bei der das ganze Problem darin besteht, zu wissen, warum sie phantasmatisch ist. Jedoch im Namen des Phantasmas, mit dessen Allgegenwart wir in der Neurose zu tun haben, die ebenfalls an die Bedeutung des Phantasmas gebunden ist, vergessen wir die Struktur, dass es sich nämlich um Signifikanten handelt, um Signifikanten als solche, die von einem Subjekt zu Signifikanten-Zwecken gehandhabt werden, und die so rein signifikant sind, dass die Bedeutung oft problematisch bleibt, dies umso mehr, als das, dem wir in dieser Symptomatologie begegnet sind, immer das impliziert, was ich heute in das Spiel unserer Dialektik eintreten lasse.
Weil ich es Ihnen versprochen habe, weil es ja sein muss, dass zu gegebener Zeit jedes Thema wiederkehrt, ein Thema, das ich Ihnen bereits im letzten Jahre angekündigt habe, beim Traum von Irmas Injektion, zum sogenannten Mechanismus der Einmischung der Subjekte. Das Spezifische der intersubjektiven Dimension besteht darin, dass Sie im Realen ein Subjekt haben, das in der Lage ist, vom Signifikanten als solchem Gebrauch zu machen, das heißt, nicht, um Sie zu informieren, wie man sagt, sondern eben um Sie zu ködern. Diese Möglichkeit ist hier wesentlich, das ist das, was die Existenz des Signifikanten auszeichnet.“
(Sitzung vom 11. April 1956, meine Übersetzung (RN), vgl. Version Miller/Turnheim S. 229 f.)
In Seminar 1 wird der Ausdruck immixtion von Lacan nicht verwendet. In Seminar 2 hatte er vor dem 9. März 1955 immixtion bereits einmal verwendet, jedoch ohne den Zusatz des sujet, interessanterweise verbunden mit einer Anrede an Didier Anzieu, auf den er sich in der laufenden Sitzung von Seminar 19 einige Sätze später, ohne den Namen zu nennen, beziehen wird:
„Die von der Analyse entdeckte Dimension ist das Gegenteil von etwas, das durch Anpassung, durch Annäherung, durch Vervollkommnung voranschreitet. Das ist etwas, das sich sprunghaft vollzieht, durch einen Sprung, das ist immer die völlig unangemessene Anwendung bestimmter totaler symbolischer Beziehungen. Und ich möchte sagen, dass sie mehrere Tonalitäten impliziert, die eine zusammen mit der anderen, in den Beziehungen der einen mit der anderen, und die eben so sind, dass sie nicht mehr diese Art von Einmischung (immixtion) mit sich führen, beispielsweise des Imaginären in das Symbolische oder umgekehrt. Können Sie folgen, Anzieu? Das beunruhigt Sie, nicht wahr? Ich möchte Sie lediglich auf den Unterschied aufmerksam machen zwischen jeder auch nur ein wenig vorangetriebenen Erforschung dessen, was sich beim Menschenwesen abspielt, ich meine selbst auf der Ebene des Labors […], und dem, was sich auf tierischem Niveau abspielt.“
(Seminar 2, Sitzung vom 19. Januar 1955, meine Übersetzung (RN) nach Version Staferla. In Millers Ausgabe des Seminars fehlt die Anrede von Anzieu, vgl. Version Miller/Metzger S. 114.)
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Seminar 2, ediert von Jacques-Alain Miller, wurde 1978 auf französisch bei Seuil veröffentlicht.
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Gemeint ist: Didier Anzieu: L’auto-analyse de Freud et la découverte de la psychanalyse. PUF, Paris 1959. – dt. Übersetzung: Freuds Selbstanalyse und die Entdeckung der Psychoanalyse. Verlag Internationale Psychoanalyse, München 1990 (Übersetzung der 3., überarbeiteten und aktualisierten frz. Ausgabe von 1988).
Anzieu (1923–1999), von 1949 bis etwa 1952 Analysant von Lacan, gehörte zu den Psychoanalytikern der Société française de psychanalyse, die, um in die IPA aufgenommen zu werden, 1963 dafür stimmten, Lacan die Zulassung als Lehranalytiker zu entziehen.
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Freud:
„Der Wunsch zu schlafen (auf den sich das bewusste Ich eingestellt hat und der nebst der Traumzensur und der später zu erwähnenden ‚sekundären Bearbeitung‘ dessen Beitrag zum Traume darstellt) muss so als Motiv der Traumbildung jedesmal eingerechnet werden, und jeder gelungene Traum ist eine Erfüllung desselben.“
(Die Traumdeutung, a.a.O., S. 240, Hervorhebung von Freud)
In Seminar 11 von 1964, Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse, bezieht sich Lacan auf den Traum vom toten Kind („Vater, siehst du denn nicht, dass ich verbrenne?“, GW 2/3, S. 513-15), und kommentiert ihn so:
„Das scheint nicht gerade beschaffen zu sein, Freuds These aus der Traumdeutung* – daß der Traum eine Wunscherfüllung / la réalisation d’un désir / die Realisierung eines Begehrens sei – zu stützen.
Vielmehr sehen wir, fast zum ersten Mal in der Traumdeutung*, eine zweite Traumfunktion erscheinen – der Traum dient hier allein dem Bedürfnis einer Verlängerung des Schlafs.“
(Sitzung vom 12. Februar 1964, Version Miller/Haas S. 63)
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Lacan bezieht sich auf die vier Plätze der Diskursmatheme, die in Das Wissen des Psychoanalytikers und in Seminar 19 als Schein (links oben), Wahrheit (links unten), Jouissance (rechts oben) und Mehrlust (rechts unten) bezeichnet werden (zuerst in Das Wissen des Psychoanalytikers, Sitzung vom 3. Februar 1972, Version Miller S. 67.
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Anspielung auf einen berühmten Text des Mathematikers Henri Poincaré, in dem dieser schildert, wie er die Abhandlung „Über die Fuchs’schen Funktionen“ geschrieben hat.
„Eines Abends trank ich, im Gegensatz zu meiner Gewohnheit, schwarzen Kaffee; ich konnte nicht einschlafen; scharenweise tauchten Ideen auf; ich spürte sie, als ob sie aufeinander stießen, bis dahin, dass zwei von ihnen sich gewissermaßen verklammerten, sodass sie eine feste Verbindung bildeten. Am nächsten Morgen hatte ich die Existenz einer Klasse von Fuchs’schen Funktionen gesichert, derjenigen, die aus der hypergeometrischen Reihe abgeleitet sind; ich musste die Ergebnisse nur noch überarbeiten, was mich nur einige Stunden in Anspruch nahm (…)“
(Henri Poincaré: L’invention mathématique. In: Ders.: Science et méthode. Flammarion, Paris 1908, Buch I, Kapitel 3, S. 51, meine Übersetzung, RN)
Entdeckte Poincaré die Fuchs’schen Funktionen im Schlaf? Er schreibt, dass er nicht einschlafen konnte.
Lacan hatte sich darauf bereits in Seminar 18 bezogen, Sitzung vom 9. Juni 1971, Version Miller S. 157.
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Witzige mehrdeutige Bemerkung, mit der das Verhältnis von Schlaf und Störung durch Jouissance ins Spiel gebracht wird.
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qui est quelque part donc, par là: so in der Stenotypie; Version ALI und Version Miller: „je ne sais pas si elle est la“ ; die Tonaufnahme (32:16) ermöglicht (mir) keine Entscheidung.
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In der Sitzung vom 15. März 1972 hatte Lacan berichtet, eine seiner Patientinnen habe gesagt, er, Lacan, sei von Leuten umgeben, die das, was er sage, in intellektuelle Verschmutzung verwandeln (Version Miller S. 36).
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Die lieben Kleinen: Gemeint sind vermutlich die Psychoanalytiker.
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Befehlsposition: der Platz oben links. Der Platz des Scheins ist demnach die Position des Befehls.
Spaltung: Demnach ist die Spaltung des Subjekts ein Effekt des Realen. Das Reale ist das Unmögliche; ist die Spaltung also ein Effekt der Konfrontation mit einer Unmöglichkeit?
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Lacan setzt hier den Diskurs der Wissenschaft mit dem Diskurs der Hysterikerin gleich. Diese Gleichsetzung hatte er zum ersten Mal ausdrücklich in Das Wissen des Psychoanalytikers vorgenommen, in der Sitzung vom 2. Dezember 1971:
„Sprechen wir nicht vom hysterischen Diskurs, das ist der wissenschaftliche Diskurs selbst.“
(J. Lacan: Ich spreche zu den Wänden. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2013, S. 63)
In Seminar 17, Die Kehrseite der Psychoanalyse, hatte er den Diskurs der Wissenschaft mit dem Diskurs der Universität gleichgesetzt (vgl. Sitzung vom 10. März 1970, Version Miller S. 120).
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Lacan wechselt hier von semblant zu faire semblant, „täuschen“, „so tun als ob“.
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Lacan bezieht sich auf seinen Vortrag Du discours psychanalytique (Mailand 12. Mai 1972). Veröffentlicht wurde dieser Text in dem zweisprachigen Buch Lacan in Italia 1953-1978. En Italie Lacan, Mailand, La Salamandra, 1978, pp. 32-55. Im Internet findet man ihn in: Pas-tout Lacan, hier.
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Das Wort „Seminar“ wurde in Mailand von Lacan selbst verwendet, gleich zu Beginn seines Vortrags.
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François Recanati (geb. 1952) ist zum Zeitpunkt von Seminar 19, „… oder schlimmer“, Philosophiestudent. Auch in Seminar 20, Encore, wird er das Wort ergreifen, zweimal, in der Sitzung vom 12. Dezember 1972 und in der vom 10. April 1973, dort vor allem zu den Formeln der Sexuierung. Ab 1975 wendet er sich der Ordinary Language Philosophy zu, mit der Folge, dass er sich vom Lacan abwendet. Er wurde dann ein renommierter Philosoph der analytischen Philosophie; seit 2019 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie der Sprache und des Geistes am Collège de France. Instruktiv ist ein autobiographischer Video-Interview (auf Französisch), man findet es hier; zur lacanianischen Phase: 07:12 bis 34:00.
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Eine überarbeitete Fassung von Recanatis Pierce-Referats, zusammen mit einem Kommentar von Recanati, erschien ein Jahr später in der von Lacan herausgegebenen Zeitschrift Scilicet, Nr. 4, 1973, S. 55–73, im Internet hier.
Im Folgenden wird der tatsächlich gesprochene Text wiedergegeben, nicht die Scilicet-Version. Nur die Verwendung von Kursivschreibungen und Anführungszeichen orientiert sich an der Scilicet-Fassung.
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Recanati verwendet „kontinuierliche Menge“ für „Kontinuum“, d.h. für eine Menge, die die Mächtigkeit der reellen Zahlen hat.
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Vermutlich eine Anspielung auf: Georges Antoniadès Métrios: Cantor a tort. Histoire d’une lutte de 2300 ans entre deux formes de la pensée. Übersetzt von P.E. Bessière. Sival-Presse, Puteaux 1966.
Lacan hatte das Buch in Sitzung vom 1. Juni 1972 erwähnt (Version Miller S. 200 f.) und angedeutet, dass es darin die Technik des Widerspruchsbeweises problematisiert wird.
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Beweis durch das Absurde: anderer Name für denen Widerspruchsbeweis.
im Inneren der Mathematik: Eine Form des Widerspruchsbeweises besagt, dass eine Aussage dann wahr ist, wenn ihre Negation zu einem Widerspruch führt. Dieses Argument ist für die intuitionistische Logik nicht gültig. Das „Innere der Mathematik“ ist also der Intuitionismus.
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In der Scilicet-Fassung dieses Referats gibt Racaniti an dieser Stelle folgenden Literaturhinweis: Réflexions de Peirce sur la définition kantienne du continu; cf. Vol VI, § 168.
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In der Scilicet-Fassung lautet der eingeschobene Satz: „on s’est obstiné à ne pas le voir“ (S. 59), „man hat sich darauf versteift, es nicht zu sehen“.
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A.d.Ü.: Etienne Bonnot de Condillac: Essai sur l’origine des connaissances humaines, 1746.
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Die Scilicet-Fassung des Referats bringt an dieser Stelle in einer Anmerkung das folgende Condillac-Zitat:
„Je suppose deux hommes : l’un chez qui les idées font jamais pu se lier; l’autre chez qui elles se lient avec tant de facilité et tant de force, qu’il n’est plus le maître de les séparer. Le premier seroit sans imagination et sans mémoire, et n’auroit, par conséquent, l’exercice d’aucune des opérations que celles-ci doivent produire. Il seroit absolument incapable de réflexion; ce seroit un imbécile. Le second auroit trop de mémoire et d’ímagination, et cet excès produiroit presque le même effet que l’entière privation de l’une et de l’autre. Il auroit à peine l’exercice de sa réflexion, ce seroir un fou.“
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A.d.Ü.: Vgl. Essai sur les fondements de la psychologie et sur ses rapports avec l’étude de la nature, 1812.
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Anmerkung von Recanati hierzu in der Scilicet-Version dieses Referats: Ich habe die Auffassungen von Locke, Condillac und Maine de Biran an anderer Stelle so charakterisiert: Für Locke liegt die Sache zwischen der Affizierung, die von der Sache hervorgerufen wird, und der Empfindung, und das ist die Affizierung, die der Beobachtung ausgesetzt ist. Für Condillac liegt die Sache zwischen der Empfindung und ihrem Zeichen. Für Maine de Biran liegt das Subjekt zwischen einem Zeichen und einem anderen Zeichen.
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A.d.Ü.: Die spekulative Grammatik geht auf die Scholastik zurück; vgl. den Artikel „Geschichte der Sprachwissenschaft“ in der deutschen Wikipedia. Peirce bezieht sich für seinen Terminus auf Duns Scotus (vgl. CP 2.83).
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A.d.Ü.: Peirce: „A Sign, or Representamen, is a First which stands in such a genuine triadic relation to a Second, called its Object, as to be capable of determining a Third, called its Interpretant, to assume the same triadic relation to its Object in which it stands itself to the same Object. The triadic relation is genuine, that is its three members are bound together by it in a way that does not consist in any complexus of dyadic relations.“ (CP 2.274, ca. 1902)