Der imaginäre und der symbolische Phallus (1957–1959)
Neue, vierte Fassung
Der symbolische Phallus ist ein Minuszeichen, der Signifikant des Begehrens, die Repräsentanz des Urverdrängten, das Intervall zwischen den Signifikanten.
Neue, vierte Fassung
Der symbolische Phallus ist ein Minuszeichen, der Signifikant des Begehrens, die Repräsentanz des Urverdrängten, das Intervall zwischen den Signifikanten.
Zweite Fassung
Welche Struktur hat das sadistische Begehren? In Kant mit Sade antwortet Lacan auf diese Frage mit dem nebenstehenden Schema. Hier ein Versuch, es zu entziffern, Buchstabe für Buchstabe und Pfeil für Pfeil.
„Wir sind Brüder unseres Patienten insofern, als wir, wie er, die Söhne des Diskurses sind.“
„Ich möchte sagen, worauf sich das bezieht, dieses Es existiert kein x, das in der Aussage des Neinsagens zur phallischen Funktion als Subjekt bestimmt ist: das ist im strengen Sinne des Wortes die Jungfrau. […] Das Wichtige ist, was man zu dieser Funktion des [lat.] vir sagen kann, diese Funktion des vir, die darin so erstaunlich ist, dass letztlich immer nur über eine Frau gesagt wird, sie sei viril.“
„Er [der Analytiker] besetzt […] die Position des Scheins. Er besetzt sie legitimerweise, weil es im Verhältnis zur Jouissance – zu der Jouissance, wie sie von den Psychoanalytikern erfasst werden muss, in den Worten desjenigen, den sie, als Analysanten, in seiner Äußerung als Subjekt unterstützen –, weil es im Verhältnis dazu keine andere haltbare Position gibt. […] Er, dieser Schein, macht sich zum Sprachrohr von etwas, das nicht er selbst ist, und dies dadurch, dass er sich als Maske zeigt, ich meine als eine Maske, die wie auf der griechischen Bühne offen getragen wird.“
„Das Reale, von dem ich spreche – und bei dem der analytische Diskurs dazu da ist, daran zu erinnern, dass der Zugang dazu das Symbolische ist –, dieses Reale ist in und durch das Unmögliche, das nur durch das Symbolische definiert wird, durch das Unmögliche, zu dem wir hierdurch einen Zugang haben.“
Einzige deutsche Übersetzung eines der wichtigsten Aufsätze des späten Lacan.
Zweite Version dieses Beitrags: jetzt auch französisch/deutsch
mehr…„Also: y a d’l’Un, ’s gibt Eins. Das sollte man schreiben; heute ist mir nicht besonders nach Schreiben, aber warum nicht [schreibt an die Tafel]: Yad’lun.“
„Sie genießen nur von Ihren Phantasmen her.“
„Wichtig ist, dass Ihre Phantasmen Sie genießen.“
Im Aufsatz Subversion des Subjekts und Dialektik des Begehrens (1962) bestimmt Lacan den Phallus erstmals als Signifikanten der Jouissance.
Kommentar zu den entsprechenden Passagen
mehr…Eine Lektüre von Paul Austers Werk Die Erfindung der Einsamkeit vor dem Hintergrund der Gedanken Lacans zum Sinthom: An welchem Realen scheitert das literarische Sprechen Paul Austers? Welche nicht-repräsentierten Erfahrungen evoziert dieses Scheitern in der Folge? Welcher existentiellen Notwendigkeit folgt das Scheitern?
In Lacans Topologie stellt die Kreuzhaube, auf bestimmte Weise zerschnitten, die Struktur des Phantasmas dar. Erläuterung der Kreuzhaube und Zuordnung zu den drei Komponenten des Phantasmas: $, ◊ und a.
„Wenn sich die sexuelle Lust so weit in die Beziehungen desjenigen injiziert, der vom Sprechen her Sein annimmt, ist es dann nicht so, dass er zum Geschlecht als dem, wodurch ein Partner spezifiziert wird, kein quantifizierbares Verhältnis hat?“
Ich werde die Formeln der Sexuierung aus dem Encore-Seminar zitieren und kurz kommentieren und dann übergehen zur leichthändigen Wiederaufnahme Lacans derselben Formeln im nächsten Seminar, Les non-dupes errent, die eine noch deutlichere Liebeserklärung an die Frauen macht, einen Widerspruch klärt und dem männlichen Zug zur binären Lektüre der Formeln noch deutlicher widerspricht.
„Das Reale ist das Unmögliche.“ Dieses Theorem entwickelt Lacan zuerst in Seminar 9, Die Identifizierung, von 1961/62.
Übersetzung, Erläuterung und Systematisierung aller einschlägigen Passagen dieses Seminars.
Das Reale der Gesellschaft äußert sich unter anderem dann, wenn eine Gesellschaft für die Gefahren, die ihre das Leben erhaltenden Funktionen bedrohen, blind wird und die Menschen ihre Panik durch einstimmige Massenbewegungen auszuschalten versuchen. Zum Beispiel fürchtet die Mehrheit der Franzosen die Immigration der syrischen Kriegsflüchtlinge in ihr Land viel mehr als die immer realistischer werdende Prognose, dass nach den nächsten Wahlen der Front National an die Macht kommen könnte. Ist der Begriff der Verleugnung geeignet, um einen solchen Vorgang zu erfassen? Oder benötigt man andere Begriffe, etwa den des Akts? Oder den der Auslöschung des Wissens?
Wie begreift Lacan das Verhältnis zwischen dem Genießen (jouissance) und dem Realen?
Er unterscheidet zwei Beziehungen: das Genießen des Realen und das Reale des Genießens.
Übersetzung und Erläuterung der einschlägigen Passagen.
Zweite Fassung
Das Subjekt ist für Lacan ein Subjekt im Verschwinden. Statt vom Verschwinden spricht er auch vom Fading des Subjekts oder von seiner Aphanisis.
Das Konzept des verschwindenden Subjekts wird von ihm in Seminar 6 von 1958/59 eingeführt, Le désir et son interprétation. In diesem Artikel übersetze und kommentiere ich die wichtigsten Passagen.
„Schnitt“ (coupure) ist einer von Lacans Grundbegriffen. Bereits 1955 bestimmt er ihn als Symbolisierung des Realen – die Auffassung, erst der späte Lacan habe den Begriff des Realen ausgearbeitet, ist ein Mythos.
Im diesem Artikel gebe ich einen Überblick über die Ausarbeitung des Konzepts des Schnitts in Seminar 6 von 1958/59, Das Begehren und seine Deutung.
Im Seminar Die Übertragung (Seminar 8) bezeichnet Lacan den Phallus als „fehlenden Signifikanten“. Im Seminar Vom einem Anderen zum anderen (Seminar 16) erläutert er das ausführlich und, für meinen Geschmack, gut verständlich. Ich übersetze die Stelle und fasse sie in eigenen Worten zusammen.
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