Jacques Lacan
Seminar IX, Die Identifizierung
(VII) Sitzung vom 10. Januar 1962
Übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen versehen von Max Kleiner und Rolf Nemitz
Markierungen auf verschiedener Arten von Gefäßen,
protodynastische bis frühdynastische Zeit1
Allgemeines zur Übersetzung
Das Seminar hat 26 Sitzungen. Etwa alle zwei Monate erscheint auf „Lacan entziffern“ die Übersetzung einer weiteren Sitzung. Die bereits veröffentlichten Übersetzungen von Sitzungen dieses Seminars findet man hier.
Die Übersetzung wird zweimal gebracht, zunächst nur deutsch, dann gegenüberstellend: Satz für Satz französisch/deutsch.
Die zweisprachige Fassung enthält in den Anmerkungen zum französischen Text Hinweise auf Transkriptionsprobleme; im deutschen Text findet man Links und Bilder, in den Anmerkungen zum deutschen Text Literaturangaben, Belege und inhaltliche Erläuterungen.
Die Übersetzung stützt sich auf folgende Vorlagen:
- Stenotypie des Seminars auf der Seite der École lacanienne de psychanalyse, hier
- Jacques Lacan: L’identification, dit ‚Séminaire IX“. Prononcé à Ste. Anne en 1961–1962. Herausgegeben und erstellt von Michel Roussan. Mit Anmerkungen, kritischem Apparat und Index. Paris 1992. Nicht im Buchhandel, beziehbar durch den Herausgeber, m.roussan2@free.fr
Ausgaben des Identifizierungs-Seminars im Internet:
- französisch: hier (Stenotypie), hier (Staferla), hier (ALI) S. 1547–1966, hier (Chollet), hier (rue CB)
- englische Übersetzung: hier (Cormac Gallagher), hier (Ben Hooson)
- von Gallagher gelesene Audioaufnahme seiner Übersetzung hier
Eine von Jacques-Alain Miller herausgegebene offizielle Edition des Seminars gibt es nicht.
Vielen Dank an Peter Müller (Psychoanalytiker in Karlsruhe) für die Überlassung seiner Übersetzung dieses Seminars!
Zur Notation
– Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift, z.B. {10}, verweisen auf die Seiten der Transkription, die Roussan als „Daktylographie 1“ bezeichnet; diese Seitenzahlen sind am Rand seiner Ausgabe angegeben und beginnen dort mit einer linken eckigen Klammer, also etwa mit „[10“. Daktylographie 1 ist die Transkription, die man auf der Seite der ELP findet (mit Ausnahme der 20. Sitzung), hier.
– Ein doppelter Bindestrich, also: --, markiert, dass an dieser Stelle ein Satz grammatisch unvollständig abbricht.
– Wörter mit Sternchen: im Original deutsch.
– Der Schrägstrich / verbindet Übersetzungsvarianten.
– Einfügungen in runden Klammern enthalten Formulierungen des französischen Originals.
– Einfügungen in eckigen Klammern dienen der Erläuterung und sind nicht von Lacan.
– Einfügungen in spitzen Klammern: Ersatz für vermutlich ausgefallenen Text..
Sitzung vom 10. Januar 1961
Deutsch
{1} Nie hatte ich weniger Lust, mein Seminar zu machen. Ich habe nicht die Zeit, auf die Gründe dafür näher einzugehen, habe jedoch viele Dinge zu sagen. Es gibt Momente des Nachlassens, der Mattigkeit.
Lassen Sie uns das, was ich beim letzten Mal gesagt habe, noch einmal in Erinnerung rufen, und sei es nur, um in Gang zu kommen. Ich habe über den Eigennamen gesprochen, da wir ihm auf unserem Weg der Identifizierung des Subjekts begegnet sind – dem zweiten, dem regressiven Typus der Identifizierung mit dem einzigen Zug (trait unaire) des Anderen. Beim Eigennamen sind wir darauf gestoßen, dass er die Aufmerksamkeit einiger philosophierender Sprachwissenschaftler und Mathematiker auf sich gezogen hat.
Was ist der Eigenname?
Es scheint, die Sache erschließt sich nicht bereits bei erster Annäherung; bei dem Versuch, die Frage zu beantworten, haben wir jedoch die Überraschung erlebt, dass wir auf die Funktion des Signifikanten gestoßen sind, anscheinend in Reinform. Auf diesen Weg brachte uns der Sprachwissenschaftler selbst, als er uns sagte, ein Eigenname sei etwas, das seinen Wert aus der unterscheidenden Funktion seines Lautmaterials bezieht.
Womit er natürlich nur verdoppelt, was zu den Prämissen der Saussure’schen Sprachanalyse gehört, nämlich |{2} der Bezug auf das unterscheidende Merkmal (trait distinctif), auf das Phonem, als etwas, das mit einer Menge, mit einer bestimmten Batterie <von anderen Phonemen> gekoppelt ist, einzig insofern, als es nicht das ist, was die anderen sind. Diese Prämisse fanden wir bezeichnend dafür, was das besondere Merkmal, was die Verwendung einer Funktion des Subjekts in der Sprache ist, nämlich derjenigen des Benennens mit seinem Eigennamen.
Es ist klar, dass wir uns mit dieser Definition als solcher nicht begnügen konnten, dass wir durch sie jedoch einem Etwas auf die Spur gekommen sind, und diesem Etwas konnten wir uns zumindest annähern, es einkreisen, indem wir darauf verwiesen haben, dass es – in einer Form, die, wenn man so sagen darf, in der Sprache selbst latent enthalten ist – die Funktion der Schrift ist, die Funktion des Zeichens, insofern dieses wie ein Objekt gelesen wird.
Es ist eine Tatsache, dass die Buchstaben Namen haben. Wir haben allzu sehr die Neigung, sie mit den vereinfachten Namen zu verwechseln, die sie in unserem Alphabet haben und die so aussehen, als fielen sie mit der phonematischen Hervorbringung zusammen, auf die der Buchstabe reduziert worden ist. Ein a sieht aus, als bedeute es die Hervorbringung /a/. Ein /b/ ist nicht wirklich ein Be; es ist nur deshalb ein Be, weil der Konsonant /b/, damit er hörbar wird, durch eine vokalische Hervorbringung gestützt werden muss.
Schauen wir uns die Dinge genauer an. Wir sehen zum Beispiel, dass im Griechischen Alpha, Beta, Gamma und so weiter durchaus Namen sind und dass diese Namen überraschenderweise in der griechischen Sprache, in der sie formuliert werden, keine Bedeutung haben. Um sie zu verstehen, muss man sich klarmachen, dass sie die Namen wiedergeben, |{3} die den Buchstaben des phönizischen Alphabets entsprechen sowie eines protosemitischen Alphabets, wie wir es ausgehend von einer Reihe von Stufen, von Schichten von Inschriften, erschließen können. Wir finden ihre bedeutungstragenden Formen wieder; diese Namen haben entweder in den phönizischen Texten eine Bedeutung oder in der protosemitischen Sprache, wie sie sich rekonstruieren lässt und aus der eine Reihe von Sprachen hervorgegangen sein soll – ich bestehe nicht auf den Einzelheiten –, mit deren Entwicklung das erste Auftreten der Schrift eng verbunden ist.
Abb. 1: Frühe Formen des Buchstabens A2
Hier ist eine Tatsache – es ist zumindest wichtig, das herauszustellen –, dass der [hebräische Buchstaben-]Name Alef [א] mit dem Rind zu tun hat, dessen Kopf in verschiedenen Stellungen von der ersten Form des Alef schematisiert wiedergegeben worden sein soll. Etwas davon ist erhalten geblieben; in unserem großen A können wir noch die Form eines auf dem Kopf stehenden Rinderschädels sehen, mitsamt den Hörnern, die ihn verlängern. Ebenso weiß jeder, dass das [hebräische] Beth [ב] der Name für das Haus ist. Allerdings wird die Diskussion kompliziert, sogar undurchsichtig, wenn man versucht, eine Bestandsaufnahme, einen Katalog dessen zu erstellen, was von den Namen der darauf folgenden Buchstaben bezeichnet wird. Wenn wir bei Gimel [ג] ankommen, sind wir allzu sehr versucht, darin den arabischen Namen für das Kamel wiederzufinden, aber leider gibt es da ein zeitliches Hindernis. Diese protosemitischen Alphabete konnten ungefähr im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung in der Lage gewesen sein, |{4} diesen Namen des dritten Buchstabens des Alphabets zu konnotieren; zu unserem Unglück war zu diesem Zeitpunkt in diesen Regionen des Nahen Ostens das Kamel in seiner kulturellen Verwendung als Transportmittel noch nicht in Erscheinung getreten. Das hat zu zu einer Reihe von Diskussionen darüber geführt, was dieser Name, Gimel [ג], repräsentieren könnte. Ausgehend davon dann Abhandlungen über die konsonantische Tertiarität der semitischen Sprachen und über die Beständigkeit dieser Form als Grundlage jeder Verbform im Hebräischen.
Das ist eine der Spuren, in denen wir erkennen können, dass eine der Wurzeln der Struktur, von der aus die Sprache sich konstituiert, etwas ist, das zunächst das Lesen der Zeichen genannt wird, insofern sie bereits vor jedem Gebrauch der Schrift in Erscheinung treten.
Beim letzten Mal habe ich Sie am Schluss auf eine überraschende Art der Verwendung hingewiesen, auf eine Art, die, wenn man das akzeptiert, ungefähr um ein Jahrtausend die Verwendung derselben Zeichen in den Alphabeten vorwegzunehmen scheint, welches die gängigsten Alphabete sind, die unmittelbaren Vorfahren des unseren, die lateinischen, etruskischen usw. Alphabete, auf die Verwendung von Zeichen, die, durch eine ganz außergewöhnliche Mimikry der Geschichte, in identischer Form in Markierungen auf prädynastischen Keramiken des alten Ägyptens zu finden sind. Es sind dieselben Zeichen, obwohl ausgeschlossen ist, dass sie zu diesem Zeitpunkt in irgendeiner Weise für die Verwendung als Alphabet eingesetzt werden konnten, da zu diesem Zeitpunkt die alphabetische Schrift noch längst nicht entstanden war.
*
Sie wissen, dass ich mich bereits auf die berühmten Kieselsteine von Mas-d’Azil bezogen habe, die nicht die |{5} unbedeutendsten der an diesem Ort gemachten Entdeckungen sind, derart, dass ein Stadium am Ende des Paläolithikums als Azilien bezeichnet wird, da es sich auf das bezieht, was wir, am Ende des Paläolithikums, als den Punkt der technischen Entwicklung in einer Zeit definieren können, die nicht eigentlich die Übergangsperiode, sondern die Vor-Übergangsperiode vom Paläolithikum zum Neolithikum ist. Auf den Kieseln von Mas-d’Azil finden wir ähnliche Zeichen, deren auffallende Merkwürdigkeit, insofern sie den Zeichen unseres Alphabets so stark ähneln, Geister, die keineswegs besonders medioker waren, bekanntermaßen zu allerlei Spekulationen verleiten konnte, die nur zu Verwirrung führen konnten, ja zu Lächerlichkeit.
Dennoch bleibt, dass das Vorhandensein dieser Elemente es uns ermöglicht, etwas zu erfassen, das sich als grundlegend aufdrängt für das, was wir die Bindung der Sprache ans Reale nennen können. Ein Problem, das sich natürlich nur insofern stellt, als wir zunächst die Notwendigkeit sehen konnten, dass wir die Sprache, um sie zu verstehen, durch etwas ordnen müssen, das wir als Selbstreferenz bezeichnen können, durch einen Bezug auf ihre eigene Struktur, wodurch uns das, was wir fast ihr System nennen können, als etwas dargestellt wird, das sich in keiner Weise mit einer rein utilitären, instrumentellen, praktischen Genese begnügt, mit keiner psychologischen Genese, wodurch uns vielmehr die Sprache als eine Ordnung, ein Register, eine Funktion gezeigt wird, deren gesamte Problematik für uns darin besteht, dass wir sie als etwas auffassen müssen, das |{6} in der Lage ist, außerhalb jeden Bewusstseins auf Seiten des Subjekts zu funktionieren, und dessen Feld wir als solches zu definieren haben als durch die strukturalen Werte charakterisiert, die ihm eigen sind.
Von daher ist es für uns notwendig, die Verbindung zwischen ihrem Funktionieren und jenem Etwas herzustellen, das im Realen ihre Markierung trägt. Woher kommt die Markierung? Ist sie zentrifugal oder zentripetal? Hier, um dieses Problem herum, sind wir im Augenblick nicht etwa festgenommen, sondern stillgestellt.
Es geht also darum, dass das Subjekt – bezogen auf etwas, das Markierung ist, das Zeichen ist – bereits liest, bevor es sich dabei um Schriftzeichen handelt, und dass es bemerkt, dass Zeichen gelegentlich unterschiedlich reduzierte, abgetrennte Stücke seiner Sprechmodulation tragen können und dass es, in Umkehrung seiner Funktion, dann als solches als ihr phonetischer Träger dienen kann, wie man sagt.
Und Sie wissen, dass auf diese Weise tatsächlich die phonetische Schrift entsteht, dass es für sein Wissen keine Schrift gibt, genauer, dass all das, was im strengen Sinne zur Ordnung der Schrift gehört und nicht einfach zu der einer Zeichnung, etwas ist, das immer mit der kombinierten Verwendung dieser vereinfachten Zeichnungen beginnt, dieser verknappten Zeichnungen, dieser ausgelöschten Zeichnungen, die unterschiedlich und, besonders unangemessen, als Ideogramme bezeichnet werden.
Die Verbindung dieser Zeichnungen mit einer phonetischen Verwendung eben dieser Zeichen, die so aussehen, als würden sie etwas darstellen, die Verbindung von beiden erscheint beispielsweise in den ägyptischen Hieroglyphen offensichtlich. Ansonsten könnten |{7} wir, wenn wir uns einfach nur eine Hieroglypheninschrift anschauen, glauben, dass die Ägypter keine anderen Gegenstände des Interesses gehabt hätten als die insgesamt begrenzte Ansammlung einer gewissen Anzahl von Tieren, einer sehr großen Anzahl, einer Anzahl von Vögeln, die wirklich erstaunlich ist wegen der Häufigkeit, mit der die Vögel effektiv in Inschriften, die in Erinnerung gehalten werden müssen, auftauchen können, dazu eine sicherlich üppige Zahl von Werkzeugformen, agrarischen und anderen, sowie einige Zeichen, die in ihrer vereinfachten Form zu allen Zeiten nützlich gewesen sein dürften, an erster Stelle der Unärstrich, der Querstrich, das Kreuz der Multiplikation, die übrigens nicht die Operationen bezeichnen, die später mit diesen Zeichen verbunden wurden. Insgesamt ist auf den ersten Blick jedoch völlig offensichtlich, dass der Bestand an Zeichnungen, um die es hier geht, zur tatsächlichen Verschiedenheit der Gegenstände, auf die in Inschriften sinnvollerweise verwiesen werden könnte, in keinem Verhältnis steht, dass sie sich nicht damit deckt.
Abb. 2: Schleiereulen-Hieroglyphe, Phonem m3
Was Sie außerdem sehen, was ich Ihnen zu zeigen versuche – und es ist wichtig, es nebenher zu zeigen, um bei denjenigen, die nicht die Zeit haben, sich die Dinge näher anzuschauen, Verwirrungen zu beseitigen –, ist dies, dass wir beispielsweise die Figur eines Uhus [sic] – um eine besonders gut gezeichneten Form eines Nachtvogels zu nehmen, die in den klassischen Steininschriften zu finden ist –, dass wir sie extrem häufig wiederkehren sehen. Und warum? Sicherlich nicht, weil es sich jemals um dieses Tier handeln würde, |{8} sondern weil die Allgemeinbezeichnung dieses Tieres in der altägyptischen Sprache als Anlass für einen Träger der labialen Aussprache m fungieren kann, und es sich jedes Mal, wenn Sie diese Tierfigur sehen, um ein m handelt und um nichts anderes, wobei dieses m im Übrigen nicht etwa jedes Mal, wenn Sie auf die Figur des erwähnten Uhus stoßen, nur in seinem Wert als Buchstabe repräsentiert wird, sondern für etwas verwendet werden kann, das ungefähr so beschaffen ist [Abb. 3]:
Abb. 3: Schleiereulen-Hieroglyphe (= Phonem m) in vier Verbindungen4
*
Das m wird mehr als eine Sache bedeuten und insbesondere – was wir nicht wissen können, in dieser Sprache genau so wenig wie im Hebräischen, wenn wir darin nicht zusätzlich die Vokalpunkte haben, wenn wir nicht stark auf die Träger der Vokale festgelegt sind – werden wir nicht wissen, wie genau dieses m ergänzt wird. Aber von dem her, was wir von der Syntax rekonstruieren können, wissen wir jedenfalls mehr als genug, um sagen zu können, dass dieses m außerdem eine bestimmte Funktion darstellen kann, die ungefähr eine hinführende Funktion vom Typ „schauen Sie!“ ist, eine Funktion zur Fixierung der Aufmerksamkeit, wenn man so sagen darf, ein „hier ist“. Oder in anderen Fällen, in denen es sich sehr wahrscheinlich durch seine vokalische Ergänzung unterscheiden dürfte, kann es eine der Formen nicht etwa der Negation darstellen, sondern von etwas, dass man mit einer stärkeren Gewichtung des negativen Verbs präzisieren muss, etwas, wodurch die Negation in verbaler Form, in konjugierbarer Form isoliert wird, in Form |{9} nicht einfach von „nicht“, sondern von so etwas wie „es wird gesagt, dass nicht“. Kurz, es handelt sich um eine bestimmte Zeitform eines Verbs, das wir kennen, das mit Sicherheit negativ ist, oder noch genauer um eine bestimmte Form von zwei negativen Verben, einerseits dem Verb iμi, das „nicht sein“ zu bedeuten scheint, und andererseits dem Verb tm, das spezieller die effektive Nicht-Existenz anzuzeigen scheint.
Damit will ich Ihnen sagen – wobei ich vorwegnehmend diese Funktion einführe –, dass es kein Zufall ist, dass das, womit wir uns konfrontiert sehen, wenn wir auf diesem Weg voranschreiten, die Beziehung ist, die sich hier sofort verkörpert, sofort manifestiert, die Beziehung der primitivsten Koaleszenz des Signifikanten zu etwas, das unmittelbar die Frage aufwirft, was die Negation ist, was ihr am nächsten kommt.
Ist die Negation einfach eine Konnotation, die sich demnach allerdings auf so etwas wie die Frage nach dem Moment bezieht, in dem – im Verhältnis zur Existenz, zur Ausübung, zur Konstituierung einer Signifikantenkette – eine Art von zusätzlichem Index oder Kürzel eingeführt wird, von Hilfswort, wie man sich ausdrückt, das von daher immer als eine Art sekundäre Erfindung zu verstehen wäre, erforderlich durch die Notwendigkeiten der Verwendung von etwas, das auf verschiedenen Ebenen liegt? Auf der Ebene der Antwort? Was in Frage gestellt wird durch die Signifikanten der Frage „das ist nicht da?“, liegt es auf der Ebene der Antwort, dass dieses „ist es nicht?“ sich in der Sprache als Möglichkeit der reinen Hervorbringung der Negation nein/nicht zu manifestieren |{10} scheint
Oder nötigt sich die Negation vielmehr bei der Markierung der Beziehungen auf, wird sie durch die Notwendigkeit der Disjunktion nahegelegt: „dieses ist nicht, wenn jenes ist“ oder „kann nicht mit jenem zusammen sein“.
Kurzum, das Instrument der Negation, wir kennen es natürlich nicht weniger als andere. Wenn man jedoch, was also die Genese der Sprache betrifft, darauf beschränkt ist, aus dem Signifikanten etwas zu machen, das sich nach und nach aus dem emotionalen Zeichen entwickeln soll, dann stellt sich das Problem der Negation als das eines Sprungs dar, wenn nicht sogar einer Sackgasse.
Wenn wir aus dem Signifikanten etwas ganz anderes machen – etwas, dessen Genese problematisch ist, das uns auf die Ebene der Befragung eines bestimmten existenziellen Verhältnisses bringt, wobei diese Befragung bereits als solche in einem Bezug zur Negativität verortet ist –, dann bekommt die Art, wie die Negation erscheint, wie der Signifikant einer wirksamen und erlebten Negativität auftauchen kann, einen ganz anderen Stellenwert, und von daher ist es nicht zufällig – ohne dass es uns Aufklärung geben könnte –, wenn wir sehen, dass seit den ersten Problemformulierungen die Strukturierung der Sprache gleichgesetzt wird, wie man sagen könnte, mit dem Auffinden der ersten Verbindung einer stimmlichen Hervorbringung mit dem Zeichen als solchem, das heißt mit etwas, das sich bereits auf eine erste Manipulation des Objekts bezieht.
Als es darum ging, die Genese des Strichs (trait) zu definieren, |{11} haben wir das als Vereinfachung bezeichnet. Was kann zerstörter, ausgelöschter sein als ein Objekt. Wenn der Strich aus dem Objekt hervorgeht, dann gibt es etwas vom Objekt, das der Strich beibehält, eben seine Einzigkeit (unicité).
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Die Auslöschung, die absolute Zerstörung all seiner anderen Emergenzen, all seiner anderen Verlängerungen, all seiner anderen Anhängsel, all dessen, was es an Verzweigungen, an Pochendem geben mag, nun, die Beziehung des Objekts zur Geburt von etwas, das hier Zeichen genannt wird, insofern es uns bei der Geburt des Signifikanten interessiert, eben davor stehen wir jetzt, wobei es nicht ohne Verheißung ist, dass wir, wenn man so will, eine Entdeckung gemacht haben, denn ich glaube, dass es eine ist: der Hinweis, dass es, sagen wir, zu einem bestimmten historisch definierten Zeitpunkt einen Moment gibt, in dem etwas da ist, um gelesen zu werden, mit Sprache gelesen zu werden, zu einer Zeit, in der es noch keine Schrift gibt. Durch die Umkehrung dieser Beziehung, der Beziehung des Lesens des Zeichens, kann dann die Schrift entstehen, insofern sie dazu dienen kann, die Phonematisierung zu konnotieren.
Wenn jedoch auf dieser Ebene erscheint, dass gerade der Eigenname – insofern er als solcher die Verwurzelung des Subjekts spezifiziert und identifiziert –, dass er spezieller als eine andere Bezeichnung verbunden ist nicht mit der Phonetisierung als solcher, mit der Struktur der Sprache, sondern mit dem, was in der Sprache bereit steht, wenn man so sagen kann, um diese Information des Zugs / des Strichs (trait) zu empfangen --. Wenn der Eigenname |{12} bis zu uns und unserem Sprachgebrauch noch eine Spur davon aufweist – in der Form, dass er von einer Sprache in eine andere nicht übersetzt wird, da er schlicht übernommen wird, übertragen wird, und eben dies ist sein Charakteristikum, in allen Sprachen heiße ich Lacan, und für Sie gilt dasselbe, für jeden mit seinem Namen –, dann ist dies nicht dem Zufall geschuldet,auch nicht einer Beschränkung, einem Unvermögen oder einem Nicht-Sinn, denn darin besteht vielmehr, darauf beruht vielmehr die ganz spezielle Eigenschaft des Namens, des Eigennamens, bei der Bedeutungszuschreibung (signification).
Sollte uns das nicht dazu bringen, dass wir uns fragen, was es damit auf sich hat an diesem radikalen archaischen Punkt, den wir mit aller Notwendigkeit am Ursprung des Unbewussten annehmen müssen, das heißt dessen, wodurch das Subjekt, wenn es spricht, sich in der Kette, im Ablauf der Aussagen (énoncés) immer nur weiter vorwärts bewegen kann, wodurch es jedoch, indem es sich auf das Ausgesagte (les énoncés) richtet, eben dadurch in der Äußerung (énonciation) etwas elidiert, das im strengen Sinne das ist, was es nicht wissen kann, nämlich den Namen dessen, was es als Subjekt der Äußerung ist.
Im Akt der Äußerung gibt es diese latente Benennung, die sich, als Signifikant, als der erste Kern dessen auffassen lässt, was sich dann, wie ich es Ihnen seit jeher dargestellt habe, als sich drehende Kette organisieren wird, |{13} dieses Zentrums, dieses sprechende Herz des Subjekts, das wir das Unbewusste nennen.
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Ich denke, hier sollte ich, bevor wir weitergehen, auf etwas hinweisen, das nur die Konvergenz, die Spitze einer Thematik ist, die wir in diesem Seminar bereits mehrfach angesprochen haben, mehrfach, indem wir sie auf den verschiedenen Ebenen aufgegriffen haben, auf denen Freud dazu gebrachte wurde, sie anzugehen, sie darzustellen, das System darzustellen, das erste psychische System, so wie er es irgendwie darstellen musste, um spürbar zu machen, worum es sich handelt, ein System, das so artikuliert wird: unbewusst – vorbewusst – bewusst.
Immer wieder musste ich an dieser Tafel, in unterschiedlich ausgearbeiteten Formen, die Paradoxien beschreiben, mit denen uns Freuds Formulierungen konfrontieren, zum Beispiel auf der Ebene des Entwurfs.
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Abb. 4: Schema des psychischen Apparats in der „Traumdeutung“5
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Heute will ich mich an eine so einfache Topologisierung halten wie die, die er am Ende der Traumdeutung* gibt, also die der Schichten, über die hinweg es zu Durchbrüchen kommen kann, zu Schwellen, zu Einbrüchen einer Ebene in eine andere, darunter das, was uns in höchstem Maße interessiert, zum Beispiel der Übergang des Unbewussten ins Vorbewusste, der in der Tat ein Problem ist, der ein Problem ist.
Im Übrigen, das nehme ich am Rande mit Genugtuung zur Kenntnis, ist es sicherlich nicht der geringste Effekt, den ich von dem Bemühen um Strenge erwarten kann, in das ich Sie hineinziehe, das ich |{14} mir selbst hier für Sie auferlege und das diejenigen, die mich hören, die mich verstehen, selbst bis zu einem Grade führen, der sogar noch weiter gehen kann --; also, in ihrem sehr bemerkenswerten Text, der in Les Temps modernes zum Thema des Unbewussten veröffentlicht wurde, fragen sich Laplanche und Leclaire – ich unterscheide jetzt nicht ihre Anteile an dieser Arbeit –, welche Mehrdeutigkeiten Freuds Ausführungen bergen, hinsichtlich dessen, was geschieht, wenn wir vom Übergang von etwas sprechen können, das im Unbewussten war und ins Vorbewusste übergeht. Heißt das, wie sie sehr richtig fragen, dass es sich nur um eine Veränderung der Besetzung handelt oder gibt es eine zweite Niederschrift? Die Autoren machen keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für die zweite Niederschrift, in ihrem Text weisen Sie uns darauf hin.
Es gibt hier jedoch ein Problem, das der Text offen lässt und zu dem insgesamt das, womit wir uns beschäftigen, es uns in diesem Jahr erlauben wird, vielleicht eine Antwort beizutragen oder zumindest eine Präzisierung.
Einleitend möchte ich Ihnen Folgendes vorschlagen: Wenn wir davon ausgehen, dass das Unbewusste der Ort des Subjekts ist, an dem Es spricht, dann nähern wir uns jetzt dem Punkt, an dem wir sagen können, dass, ohne Wissen des Subjekts, durch die Rückwirkungen des Signifikanten, die mit dem Sprechen einhergehen, etwas tiefgreifend umgestaltet wird. In dem Maße, |{15} in dem das Subjekt spricht – und das gilt für das geringste seiner Worte –, kann es nicht vermeiden, dass es sich stets ein weiteres Mal selbst benennt, ohne es zu wissen und ohne zu wissen, mit welchem Namen.
Können wir nicht sehen, dass, um die Beziehungen zwischen dem Unbewussten und dem Vorbewussten zu verorten, die Grenze für uns nicht zunächst irgendwo „im Inneren“, wie man sagt, eines Subjekts zu verorten ist, das nur einfach das Äquivalent dessen wäre, was man im weiteren Sinne das Psychische nennt?
Das Subjekt, mit dem wir es zu tun haben, vor allem, wenn wir versuchen, es als das unbewusste Subjekt zu artikulieren, enthält eine andere Verfasstheit der Grenze: das, worum es beim Vorbewussten geht, insofern das, was uns am Vorbewussten interessiert, die Sprache ist, und zwar die Sprache, wie wir sie tatsächlich nicht nur als gesprochene sehen und hören, sondern wie sie unsere Gedanken skandiert, sie artikuliert.
Jeder weiß, dass die Gedanken, um die es auf der Ebene des Unbewussten geht – selbst wenn ich sage, dass sie strukturiert sind wie eine Sprache, natürlich, insofern sie letztlich und auf einer bestimmten Ebene wie eine Sprache strukturiert sind, sind Sie für uns von Interesse –, als erstes ist jedoch festzuhalten, dass es nicht einfach ist, diejenigen <unbewussten Gedanken>, von denen wir sprechen, dazu zu bringen, sich in der gewöhnlichen Sprache auszudrücken.
Es geht darum zu sehen, dass im Verhältnis zum Subjekt des Unbewussten, wie es uns interessiert, die artikulierte Sprache des gewöhnlichen Diskurses außen ist, ein Außen, das in sich das versammelt, was wir unsere privaten Gedanken nennen. |{16} Und diese Sprache, die außerhalb abläuft, nicht auf immaterielle Weise, denn wir wissen gut – weil alle möglichen Dinge da sind, um sie uns zu repräsentieren, wir wissen etwas, das die Kulturen, in denen sich alles im Atem des gesprochenen Wortes abspielt, vielleicht nicht wussten, wir, die wir kiloweise Sprache vor uns haben und die wir obendrein das flüchtigste Sprechen auf Scheiben einschreiben können –, wir wissen gut, dass das, was gesprochen wird, der effektive Diskurs, der vorbewusste Diskurs, völlig homogenisierbar ist als etwas, das außen stattfindet. Im Wesentlichen treibt die Sprache sich auf den Straßen herum, und es gibt tatsächlich eine Einschreibung, bei Bedarf auf einem Magnetband.
Das Problem, was geschieht, wenn es dem Unbewussten gelingt, sich Gehör zu verschaffen, ist das Problem der Grenze zwischen dem Unbewussten und dem Vorbewussten. Wie sollen wir diese Grenze auffassen? Das ist das Problem, das ich vorerst offen lassen werde. Aber wir können hier schon darauf hinweisen, dass beim Übergang des Unbewussten ins Vorbewusste das, was sich im Unbewussten gebildet hat, auf einen bereits existierenden Diskurs trifft, auf ein freies Spiel von Zeichen, wenn man so sagen kann, die nicht nur mit den Dingen des Realen interferieren, sondern, wie man sagen kann, eng wie ein Myzel in ihre Intervalle eingewoben sind.
Ist das nicht auch der wahre Grund für das, was man, bezogen auf die philosophische Erfahrung, |{17} die idealistische Faszination, die idealistische Verstrickung nennen kann? Wenn der Mensch bemerkt oder zu bemerken glaubt, dass er von den Dingen immer nur Vorstellungen (idées) hat, dass er von den Dingen also letztlich nur die Vorstellungen kennt, liegt das daran, dass diese Verpackung in ein Diskursuniversum bereits in der Welt der Dinge etwas ist, woraus er sich absolut nicht lösen kann. Das Vorbewusste ist, kurz gesagt, bereits im Realen, und wenn der Status des Unbewussten ein Problem darstellt, dann deshalb, weil es sich auf einer ganz anderen Ebene gebildet hat, auf einer radikaleren Ebene, auf der des Auftauchens des Aktes der Äußerung.
Im Prinzip gibt es keinen Einwand gegen den Übergang aus dem Unbewussten ins Vorbewusste, von etwas, das danach strebt, sich zu manifestieren, dessen widersprüchlichen Charakter Laplanche und Leclaire so treffend festhalten. Das Unbewusste als solches hat seinen Status als etwas, das aufgrund seiner Position und Struktur nicht in der Lage ist, auf die Ebene vorzudringen, auf der es einer vorbewussten Verbalisierung zugänglich ist. Und dennoch, so wird uns gesagt, bemüht sich das Unbewusste in jedem Moment, drängt es dahin, sich zu erkennen zu geben. Gewiss und mit Grund, denn es ist in einem Universum zu Hause, wenn man so sagen kann, das durch den Diskurs strukturiert ist. Der Übergang des Unbewussten ins Vorbewusste ist hier nur, so kann man sagen, eine Art normaler Ausstrahlungseffekt dessen, was in der Konstitution des Unbewussten als solchen rotiert, dessen, was im Unbewussten |{18} das erste und radikale Funktionieren der Artikulation des Subjekts als sprechendes Subjekt präsent hält.
Wir müssen sehen, dass die Abfolge, die vom Unbewussten zum Vorbewussten führen und dann zum Bewusstsein gelangen soll, nicht ohne Revision akzeptiert werden kann, und man darf sagen, dass wir in gewisser Weise begreifen müssen – insofern wir das Vorbewusste, wie definiert, als in der Zirkulation der Welt, in der realen Zirkulation befindlich akzeptieren müssen –, dass das, was auf der Ebene des Vorbewussten geschieht, etwas ist, das wir auf dieselbe Weise, in derselben Struktur zu lesen haben, also derjenigen, die ich versucht habe, für Sie an diesem Punkt der Verwurzelung spürbar zu machen, an dem etwas dazu kommt, der Sprache das hinzuzufügen, was man ihre letzte Sanktion nennen könnte: das Lesen des Zeichens. Auf der heutigen Ebene des Lebens des konstituierten Subjekts, eines Subjekts, das sich durch eine lange Kulturgeschichte herausgebildet hat, ist das, was geschieht, für das Subjekt eine Lektüre außerhalb dessen, was es umgibt, aufgrund der Anwesenheit der Sprache im Realen.
Und auf der Ebene des Bewusstseins – jener Ebene, die für Freud offenbar immer ein Problem war, nie hat er aufgehört, darauf hinzuweisen, dass es sicherlich der Gegenstand einer zukünftigen Präzisierung sei, einer genaueren Artikulation seiner ökonomischen Funktion –, auf der Ebene, auf der er es uns zu Beginn beschreibt, in dem Moment, in dem sich sein Denken herausbildet, sollten wir uns daran erinnern, wie er uns diese Schutzschicht beschreibt, die er mit dem Term Φ bezeichnet. Das ist für ihn vor allem etwas, das mit dem |{19} Oberflächenhäutchen der Sinnesorgane zu vergleichen ist, also im Wesentlichen mit etwas, das filtert, verschließt und sortiert und das nur das Qualitätszeichen zurückbehält, von dem wir zeigen können, dass diese Funktion dem Realitätszeichen homolog ist, das uns gerade noch erlaubt, den Zustand zu verkosten, in dem wir uns befinden, genug, um sicher zu sein, dass wir, wenn es sich um etwas Ähnliches handelt, nicht träumen, dass das, was wir sehen, wirklich etwas Sichtbares ist. Ebenso ist das Bewusstsein – im Vergleich zu dem, wodurch das Vorbewusste konstituiert wird und wodurch uns diese durch unsere Gedanken eng verwobene Welt geschaffen wird –, ist das Bewusstsein die Oberfläche, durch welche die Wahrnehmung dieser Sache, die im Herzen des Subjekts ist, gewissermaßen von außen ihre eigenen Gedanken, ihren eigenen Diskurs empfängt.
Das Bewusstsein ist dazu da, damit das Unbewusste, wenn man so sagen darf, vielmehr das, was aus dem Vorbewussten zu ihm kommt, entweder zurückweist oder daraus ganz eng das auswählt, was es für seine Zwecke benötigt. Und was ist das?
Genau hier stoßen wir auf die Paradoxie, die ich als Verschränkung der systemischen Funktionen bezeichnet habe.
Abb. 5: Verschränkung der systemischen Funktionen
Auf dieser primären Ebene der Freud’schen Ausführungen, die zu berücksichtigen so wesentlich ist, wird das Unbewusste von ihm als ein Fließen dargestellt, als eine Welt, als eine Kette von Gedanken. Zweifellos besteht auch das Bewusstsein aus der Kohärenz der Wahrnehmungen, die Realitätsprüfung ist die Artikulation der Wahrnehmungen untereinander in einer organisierten Welt. Umgekehrt ist das, was wir im Unbewussten |{20} finden, diese bedeutsame Wiederholung, die uns von etwas, das man wohlgeformte Gedanken* nennt, zu einer Gedankenverkettung führt, die uns selbst entgeht.
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Nun, was wird Freud selbst uns sagen? Was sucht das Subjekt auf der Ebene des einen und des anderen der beiden Systeme?
Dass das, was wir auf der Ebene des Vorbewussten suchen, genau gesagt die Denkidentität ist, das ist durch dieses ganze Kapitel der Epistemologie seit Platon ausgearbeitet worden. Unser Bemühen um Organisation der Welt, die logische Bemühung, besteht genau genommen darin, das Verschiedene auf das Identische zu reduzieren, Gedanken mit Gedanken, Aussagen mit Aussagen zu identifizieren, in unterschiedlich artikulierten Beziehungen, die das eigentliche Gerüst dessen ausmachen, was man formale Logik Womit sich das Problem stellt – für denjenigen, der auf äußerst ideale Weise das Gebäude der Wissenschaft so auffasst, als könne oder müsse es bereits fertiggestellt sein und sei es virtuell –, womit sich das Problem stellt, ob nicht tatsächlich jede Wissenschaft, jedes Wissen, jede geordnete und artikulierte Welterfassung zu einer Tautologie führen muss. Nicht umsonst haben Sie mich mehrfach das Problem der Tautologie ansprechen hören, und wir können unseren Diskurs dieses Jahr keinesfalls beenden, ohne hierzu ein abschließendes Urteil abzugeben. Die Welt also, diese Welt, deren Realitätsfunktion |{21} an die Wahrnehmungsfunktion gebunden ist, ist gleichwohl etwas, in Bezug auf das wir in unserem Wissen nur auf dem Weg der Denkidentität voranschreiten. Das ist für uns keine Paradoxie.
Paradox ist jedoch, im Text von Freud zu lesen, dass das, was das Unbewusste sucht, was es will, wenn man so sagen darf, was die Wurzel seines Funktionieren ist, seines Einsatzes, dass dies die Wahrnehmungsidentität ist, das heißt, dies hätte buchstäblich keinen Sinn, wenn das, worum es geht, nicht Folgendes wäre: dass die Beziehung des Unbewussten zu dem, was es durch seine eigene Art der Wiederkehr sucht, genau das ist, was in dem, was damals wahrgenommen wurde, auf identische Weise identisch ist, wenn man so sagen darf, gesucht wird das Wahrgenommene von damals, der Ring, den es sich damals an den Finger steckte, mit der Punzierung von eben damals.
Und genau das wird immer fehlen. Das heißt, bei jeder weiteren Art von Wiedererscheinen dessen, was dem ursprünglichen Signifikanten entspricht, dem Punkt, an dem die Markierung ist, die das Subjekt von dem erhalten hat, was am Ursprung des Urverdrängten* ist, was immer es sein mag –, wird dies immer fehlen, wodurch auch immer es repräsentiert werden mag. Diese Markierung – das heißt die einzigartige Markierung des ursprünglichen Auftauchens eines Ursignifikanten, der sich einmal in dem Moment präsentiert hat, in dem dieser Punkt, dieses Etwas des fraglichen Urverdrängten* in die unbewusste Existenz überging, in das Insistieren in dieser inneren Ordnung, also im Unbewussten, zwischen einerseits dem, was es von der Außenwelt empfängt und wo es Dinge zu verbinden hat –, deshalb, weil |{22} es sie in Form von Signifikanten verbindet, kann es sie nur in ihrer Differenz aufnehmen. Und eben dies ist der Grund, warum es in keiner Weise durch die Suche nach Wahrnehmungsidentität als solcher befriedigt werden kann, wenn es eben das ist, wodurch es als unbewusst spezifiziert ist.
Damit ergibt sich die Triade bewusst – unbewusst – vorbewusst in leicht abgewandelter Anordnung und auf eine Weise, durch welche die Formulierung begründet wird, die ich Ihnen schon einmal über das Unbewusste zu geben versucht habe, als ich Ihnen sagte, es liege zwischen Wahrnehmung und Bewusstsein, so wie man sagt zwischen Haut und Fleisch.
*
Das ist ja etwas, das uns darauf verweist – wenn wir es einmal angenommen haben –, dass wir uns auf den Punkt beziehen sollten, von dem ich ausgegangen bin, als ich die Dinge ausgehend von der philosophischen Erfahrung der Untersuchung des Subjekts, wie sie bei Descartes vorliegt, formuliert habe, insofern er sich streng von allem unterscheidet, was in irgendeinem anderen Moment der philosophischen Reflexion geschehen konnte, insofern es tatsächlich das Subjekt ist, das selbst befragt wird, das versucht, es als solches zu sein: das Subjekt, insofern als es hier um die ganze Wahrheit über es geht; dass das, was hier befragt wird, nicht das Reale und die Erscheinung ist, nicht das Verhältnis zwischen dem, was existiert und dem, was nicht existiert, zwischen dem, was bleibt und dem, was verschwindet, sondern, ob man dem Anderen trauen kann, ob das, was das Subjekt von außen empfängt, als solches ein zuverlässiges Zeichen ist.
Das Ich denke, also bin ich habe ich vor Ihren Augen |{23} hinreichend zerpflückt, sodass Sie jetzt ungefähr sehen können, worin das Problem besteht. Dieses Ich denke, von dem wir gesagt haben, dass es strenggenommen ein Nicht-Sinn ist – und das macht seinen Wert aus –, hat natürlich nicht mehr Sinn als das Ich lüge, es kann jedoch, ausgehend von seiner Artikulation, nichts anderes tun als sich selbst klarzumachen, dass also bin ich nicht etwa die Konsequenz ist, die es daraus zieht, sondern dass es von dem Moment an, in dem es wirklich zu denken beginnt, nichts anderes tun kann als zu denken.
Das heißt, insofern dieses unmögliche Ich denke zu etwas übergeht, das zur Ordnung des Vorbewussten gehört, impliziert es als Signifikat – und nicht als Konsequenz, nicht als ontologische Bestimmung –, impliziert es als Signifikat, dass dieses Ich denke auf ein Ich bin zurückverweist, das fortan nur noch das x des Subjekts ist, das wir suchen, also dessen, was es zu Anfang gibt, damit sich die Identifizierung dieses Ich denke herstellen kann.
Abb. 6
Beachten Sie, dass sich das fortsetzt und immer so weiter [Abb. 6]: wenn ich denke, dass ich denke, dass ich bin – ich bin jetzt nicht ironisch: wenn ich denke, dass ich nicht anders kann als ein Seindenken oder ein denkendes Wesen zu sein –, dann reproduziert sich für das Ich denke, das hier im Nenner steht, sehr leicht dieselbe Duplizität, nämlich dass ich nicht anders kann als einzusehen, dass, wenn ich denke, dass ich denke, dieses Ich denke, das am Ende meines Denkens über mein Denken steht, selbst ein Ich denke ist, mit dem das Ich denke: „Also bin ich“ reproduziert wird.
Geht das ad infinitum weiter? |{24} Gewiss nicht.
Es ist auch eine der häufigsten Formen philosophischer Übungen, wenn man einmal begonnen hat, eine solche Formel aufzustellen, sie so zu verwenden, dass das, was man darin an wirklicher Erfahrung festhalten konnte, gewissermaßen unendlich multiplizierbar ist, wie in einem Spiegelspiel.
Es gibt da eine kleine Übung, der ich mich einmal gewidmet habe, mein kleines persönliches Sophisma, jenes von der Behauptung antizipierter Gewissheit, in Bezug auf das Scheibenspiel, bei dem ein Subjekt aus der Beobachtung dessen, was die beiden anderen tun, die Markierung gerade oder ungerade, die es selbst auf dem Rücken trägt, ableiten muss, also etwas, das dem, worum es hier geht, sehr nahe kommt.
In der Artikulation dieses Spiels ist leicht zu sehen, dass, weit davon entfernt, dass das Zögern, bei dem es in der Tat durchaus möglich ist, zu sehen, wie es sich herstellt --. Denn wenn ich sehe, wie die anderen zu schnell die gleiche Entscheidung treffen, die ich treffen will, nämlich dass ich mit einer Scheibe derselben Farbe wie sie markiert bin, wenn ich sehe, dass sie zu schnell ihre Schlussfolgerung ziehen, werde ich genau daraus den Schluss ziehen und dabei kann ich bemerken, wie in mir ein gewisses Zögern aufkommt, nämlich, wenn sie so schnell gesehen haben, wer sie sind, dann liegt es daran, dass ich selbst mich von ihnen, um mich zu verorten, hinreichend unterscheide. Da sie logischerweise dieselbe Überlegung vollziehen müssen, werden wir sehen, wie auch sie schwanken und sich sagen: „Lasst uns zwei Mal hinschauen.“ Sodass die drei Subjekte, um die es geht, zusammen dasselbe Zögern haben, und man kann leicht zeigen, dass sie erst |{25} nach dreimaligem zögerlichem Schwanken wirklich in der Lage gewesen sein werden, sich mit Gewissheit und sozusagen vollständig, durch die Skandierung ihres Zögerns, die Grenzen aller widersprüchlichen Möglichkeiten klarzumachen.
Hier gibt es etwas Entsprechendes. Es ist nicht unbegrenzt möglich, sämtliche Ich denke: „Also bin ich.“ in ein Ich denke einzuschließen. Wo liegt die Grenze? Das können wir hier nicht gleich so einfach sagen und wissen. Aber die Frage, die ich stelle, oder genauer gesagt, die ich Sie bitten möchte, zu verfolgen --. Denn natürlich werden Sie vielleicht überrascht sein, aber Sie werden später sehen, wie hier etwas hinzukommt, wodurch etwas, das mir beim ersten Zugang nur als eine Art Spiel erschien, ja, wie man sagt, als mathematisches Amüsement, späterhin modifiziert, ich meine, wirksam gemacht werden kann.
Wenn wir sehen, dass etwas im cartesischen Verständnis, das sicherlich in seiner Äußerung auf verschiedenen Ebenen endet, da es auch etwas gibt, das nicht weiter gehen kann als das, was hier angeschrieben ist --; und er muss etwas ins Spiel bringen, das nicht aus der reinen Ausarbeitung <der Frage> kommt, worauf kann ich mich gründen?, was ist vertrauenswürdig?.Wie jeder andere wird er versuchen müssen, mit dem zurechtzukommen, was im Außen erfahren wird.
*
Aber gibt es in der Identifizierung, |{26} die sich mit dem unären Zug herstellt, nicht genug, um diesen undenkbaren und unmöglichen Punkt des Ich denke zu stützen, zumindest in seiner Form als radikale Differenz?
Wenn wir dieses Ich denke durch eine 1 darstellen, ich wiederhole es für Sie: insofern es uns nur soweit interessiert, wie es sich auf das bezieht, was am Ursprung der Benennung geschieht, insofern diese die Geburt des Subjekts betrifft – das Subjekt ist das, was sich benennt. Wenn das Benennen zunächst etwas ist, das mit einem Lesen des Einser-Strichs (trait 1) zu tun hat, der die absolute Differenz bezeichnet, können wir uns fragen, wie die Art von ich bin zu chiffrieren ist, das sich hier gewissermaßen rückwirkend herstellt, einfach durch die Rückprojektion dessen, was als Signifikat des Ich denke konstituiert wird, nämlich dasselbe, das Unbekannte (inconnu) dessen, was in Form des Subjekts am Ursprung ist.
Abb. 7
Wenn das i – das ich hier [Abb. 7] in der endgültigen Form, die ich ihm lassen werde, anzeige – etwas ist, das hier in einer totalen Problematik vorausgesetzt wird, nämlich dass ebenso wahr ist, dass es nicht ist, da es hier nur insofern ist, als es denkt zu denken, und wenn das i gleichwohl das unentbehrliche Korrelat jeder Erfassung eines Gedankens ist, sobald er sich verkettet – das ist ja das, was die Stärke des cartesischen Arguments ausmacht –, dann steht ihm der Weg zu einem cogitatum von etwas offen, das so artikuliert wird: cogito ergo sum.
Ich überspringe für Sie heute die |{27} Zwischenschritte, weil Sie später noch sehen werden, wo sie herkommen und ich sie ja schließlich an dem Punkt, an dem ich stehe, notwendigerweise getan habe.
Es gibt etwas, worüber ich sagen möchte, dass es zugleich paradox und, warum nicht, amüsant ist; aber – um es Ihnen noch einmal zu sagen – wenn das von Interesse ist, dann wegen dem, was es an Wirksamkeit haben kann. Eine Formel wie diese ist in der Mathematik das, was man eine Reihe
Ich übergehe hier das, was sich jedem, der mit Mathematik vertraut ist, sofort als Frage aufdrängt: Wenn es eine Reihe ist, ist es dann eine konvergente Reihe? Was heißt das? Das heißt, dass Sie, wenn Sie statt i überall Einsen hätten [Abb. 8],
Abb. 8
dann würde man, wenn man sie umformt, sofort sehen können, dass diese Reihe konvergent ist, und zwar, wenn ich mich recht erinnere, dass sie in etwa gleich diesem hier ist: .
Wichtig ist, dass dies heißt, dass Sie, wenn Sie die entsprechenden Operationen ausführen, die Werte haben werden, die, wenn Sie sie übertragen, in etwa diese Form annehmen werden [Abb. 9]:
Abb. 9
bis sie in einem Wert konvergieren, der völlig konstant ist und den man als Grenzwert In der vorigen Formel eine konvergente Formel zu finden, wäre für uns umso uninteressanter, als dies heißen würde, dass das Subjekt |{28} eine Funktion ist, die nach perfekter Stabilität strebt.
Was jedoch interessant ist – und hier mache ich einen Sprung, denn um meine Laterne zu erhellen, sehe ich keine andere Möglichkeit als dass ich erst den Fleck [die Aufgabe?] projiziere und dann zur Laterne zurückkehre –, geben Sie i, indem Sie mir vertrauen, den Wert, den es genau in der Zahlentheorie hat, wo man es imaginär nennt – es ist nicht allein diese Homonymie, die mir diese methodische Extrapolation zu rechtfertigen scheint, diesen kleinen Moment des Sprungs und des Vertrauens, um das ich Sie bitte –, dieser imaginäre Wert ist der folgende: [Quadratwurzel aus minus eins].
Sie kennen sich ja wohl genügend in elementarer Arithmetik aus, dass Sie wissen, dass keine reelle Zahl ist. Es gibt keine negative Zahl, beispielsweise –1, die in irgendeiner Weise die Funktion erfüllen könnte, die Wurzel [sic] einer Zahl zu sein, wovon der Faktor wäre. Und warum? Weil Quadratwurzel einer negativen Zahl zu sein bedeutet, dass sie zum Quadrat erhoben eine negative Zahl ergibt; nun kann aber keine zum Quadrat erhobene Zahl eine negative Zahl ergeben, denn jede quadrierte negative Zahl wird positiv. Aus diesem Grunde ist nicht mehr als ein Algorithmus, jedoch ein Algorithmus, der brauchbar ist.
Wenn Sie als komplexe Zahl jede Zahl definieren, die aus einer reellen Zahl a besteht, zu der eine imaginäre Zahl [ib] hinzukommt [a + ib], das heißt eine [imaginäre] Zahl, die in keine Weise |{29} mit ihr [mit a] addiert werden kann, da sie [die imaginäre Zahl], die aus dem Produkt von und b besteht [ib = ∙b], keine reelle Zahl ist, wenn Sie dies als komplexe Zahl definieren, können Sie mit dieser komplexen Zahl, und mit demselben Erfolg, sämtliche Operationen durchführen, die Sie mit reellen Zahlen vornehmen können. Und wenn Sie diesen Weg einmal eingeschlagen haben, werden Sie nicht nur die Befriedigung haben, zu sehen, dass es funktioniert, sondern auch, dass es Ihnen erlauben wird, Entdeckungen zu machen, nämlich zu sehen, dass die so gebildeten Zahlen einen Wert haben, der es Ihnen insbesondere erlaubt, rein numerisch mit sogenannten Vektoren zu arbeiten, das heißt mit Größen, die dann nicht nur mit einem Wert ausgestattet sind, der auf verschiedene Weise durch eine Länge dargestellt werden kann, sondern dass Sie außerdem, dank der komplexen Zahlen, in Ihre Konnotation nicht nur die erwähnte Größe einbeziehen können, sondern auch ihre Richtung und vor allem den Winkel, den sie mit einer anderen Größe bildet, sodass sich erweist, dass , die keine reelle Zahl ist, unter operativem Gesichtspunkt eine Leistungsfähigkeit aufweist, die weitaus atemberaubender ist, wenn ich so sagen darf, als alles, was Sie zur Verfügung hatten, als Sie sich auf die Reihe der reellen Zahlen beschränkten. Dies um Sie in das einzuführen, was es mit dem klein i auf sich hat.
Und wenn wir annehmen, dass das, was wir hier auf numerische Weise zu konnotieren suchen, etwas ist, womit wir arbeiten können, indem wir ihm den konventionellen Wert geben – was soll das dann heißen, konventionell? Dass wir – so wie wir uns bemüht haben, |{30} die Funktion der Einheit als Funktion der radikalen Differenz herauszuarbeiten, der radikalen Differenz in der Bestimmung des idealen Zentrums des Subjekts, das Ichideal genannt wird –, dass wir es [das kleine i] im Folgenden ebenso, und aus gutem Grund, dass wir es mit dem identifizieren werden, was wir in unsere persönliche Konnotation bisher als φ [klein phi] eingeführt haben, das heißt die imaginäre Funktion des Phallus, und wir uns daran machen werden, aus dieser Konnotation alles herauszuziehen, was uns operativ von Nutzen sein kann.
Abb. 10
Bis dahin jedoch lässt sich der Nutzen ihrer Einführung auf dieser Ebene durch Folgendes veranschaulichen, nämlich wenn Sie untersuchen, was diese Funktion bewirkt – anders gesagt, ist jetzt überall dort, wo Sie klein i gesehen haben [Abb. 10] –, dann sehen Sie eine Funktion erscheinen, die keine konvergente Funktion ist, sondern eine periodische Funktion, die leicht zu berechnen ist, es ist ein Wert, der sich, wenn man so sagen darf, nach jedem dritten Schritt in der Reihe erneuert.
Die Reihe ist so definiert:
.….….…: erster Term der Reihe,
.….…: zweiter Term der Reihe und
.….: dritter Term.
Sie werden periodisch, das heißt jedes dritte Mal in der Reihe, denseben Wert wiederfinden, dieselben drei Werte, die ich Ihnen nennen werde.
{31} Der erste ist (i + 1), das heißt der Punkt des Rätsels, vor dem wir stehen und uns fragen, welchen Wert wir i geben können, um das Subjekt als Subjekt vor jeder Benennung zu konnotieren, ein Problem, das uns interessiert.
Der zweite Wert, den Sie finden werden, nämlich , ist strikt gleich , und das ist recht interessant, denn das erste, dem wir begegnen werden, ist dies, dass die wesentliche Beziehung von diesem Etwas, das wir suchen, nämlich des Subjekts, bevor es sich selbst benennt, zu dem Gebrauch, den es von seinem Namen machen kann, um ganz einfach der Signifikant dessen zu sein, was es zu signifizieren gibt – also die Frage eben des Signifikats dieser Addition von sich selbst zu seinem Eigennamen –, die wesentliche Beziehung besteht unmittelbar darin, zu splitten, in zwei zu teilen, sodass nur noch die Hälfte, buchstäblich , von dem, was da war, übrigbleibt.
Wie Sie sehen, sind meine Worte nicht vorbereitet, aber dennoch sind sie wohlkalkuliert, und immerhin sind diese Dinge die Frucht einer Ausarbeitung, die ich über eine ganze Reihe von Zugängen immer wieder durchgeführt habe, wobei ich mich einer bestimmten Anzahl von Kontrollen versichert habe, von woher ich auf den Wegen, die folgen werden, eine bestimmte Anzahl von Weichenstellungen habe.
Der dritte Wert – das heißt, wenn Sie dort das Ende der Reihe festlegen – wird ganz einfach 1 sein, |{32} was für uns in mehrfacher Hinsicht den Wert einer Bestätigung haben kann, einer Schließung der Schleife. ‚Ich will sagen, wenn es uns in der dritten Zeit – merkwürdige Sache, eine Zeit, bei der keine philosophische Meditation uns gedrängt hat, speziell bei ihr zu verweilen, nämlich bei der Zeit des Ich denke, insofern es selbst Gegenstand des Denkens ist und sich zum Objekt nimmt –, wenn es uns also in diesem Moment zu gelingen scheint, die berühmte Einheit zu erreichen, deren befriedigender Charakter, um irgendetwas zu definieren, sicherlich nicht zweifelhaft ist, dann können wir uns dabei jedoch fragen, ob es sich dabei um dieselbe Einheit handelt wie der, um die es zu Anfang ging, also die ursprüngliche und einleitende Identifizierung.
Diese Frage muss ich, zumindest für heute, offen lassen.
Französisch/deutsch
{1} Jamais je n’ai eu moins envie de faire mon séminaire.
Nie hatte ich weniger Lust, mein Seminar zu machen.
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Je n’ai pas le temps d’approfondir, pour quelles causes, pourtant beaucoup de choses à dire.
Ich habe nicht die Zeit, auf die Gründe dafür näher einzugehen, habe jedoch viele Dinge zu sagen.
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Il y a des moments de tassement, de lassitude.
Es gibt Momente des Nachlassens, der Mattigkeit.
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Réévoquons ce que j’ai dit la dernière fois, ne serait-ce que pour nous mettre en train.
Lassen Sie uns das, was ich beim letzten Mal gesagt habe, noch einmal in Erinnerung rufen, und sei es nur, um in Gang zu kommen.
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Je vous ai parlé du nom propre, pour autant que nous l’avons rencontré sur notre chemin de l’identification du sujet – second type d’identification, régressive, au trait unaire de l’Autre.
Ich habe über den Eigennamen gesprochen, da wir ihm auf unserem Weg der Identifizierung des Subjekts begegnet sind – dem zweiten, dem regressiven Typus der Identifizierung mit dem einzigen Zug (trait unaire) des Anderen.6
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À propos de ce nom propre, nous avons rencontré l’attention qu’il a sollicitée de quelques linguistes et mathématiciens en fonction de philosopher.
Beim Eigennamen sind wir darauf gestoßen, dass er die Aufmerksamkeit einiger philosophierender Sprachwissenschaftler und Mathematiker auf sich gezogen hat.7
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Qu’est-ce que le nom propre ?
Was ist der Eigenname?
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Il semble que la chose ne se livre pas au premier abord mais, essayant de résoudre cette question, nous avons eu la surprise de retrouver la fonction du signifiant, sans doute à l’état pur.
Es scheint, die Sache erschließt sich nicht bereits bei erster Annäherung; bei dem Versuch, die Frage zu beantworten, haben wir jedoch die Überraschung erlebt, dass wir auf die Funktion des Signifikanten gestoßen sind, anscheinend in Reinform.
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C’était bien dans cette voie que le linguiste lui-même nous dirigeait quand il nous disait : un nom propre, c’est quelque chose qui vaut par la fonction distinctive de son matériel sonore.
Auf diesen Weg brachte uns der Sprachwissenschaftler selbst, als er uns sagte, ein Eigenname sei etwas, das seinen Wert aus der unterscheidenden Funktion seines Lautmaterials bezieht.
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Ce en quoi bien sûr il ne faisait que redoubler ce qui est prémisses mêmes de l’analyse saussurienne du langage, à savoir : |{2} que c’est le trait distinctif, c’est le phonème, comme couplé d’un ensemble, d’une certaine batterie, pour autant uniquement qu’il n’est pas ce que sont les autres.
Womit er natürlich nur verdoppelt, was zu den Prämissen der Saussure’schen Sprachanalyse gehört, nämlich der Bezug auf das unterscheidende Merkmal (trait distinctif), auf das Phonem, als etwas, das mit einer Menge, mit einer bestimmten Batterie <von anderen Phonemen> gekoppelt ist, einzig insofern, als es nicht das ist, was die anderen sind.
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Cette prémisse, nous la trouvions ici devoir désigner ce qui était le trait spécial, l’usage d’une fonction du sujet dans le langage : celle de nommer par son nom propre.
Diese Prämisse fanden wir bezeichnend dafür, was das besondere Merkmal, was die Verwendung einer Funktion des Subjekts in der Sprache ist, nämlich derjenigen des Benennens mit seinem Eigennamen.
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Il est certain que nous ne pouvions pas nous contenter de cette définition comme telle, mais que nous étions pour autant mis sur la voie de quelque chose, et ce quelque chose nous avons pu au moins l’approcher, le cerner, en désignant ceci : que c’est – si l’on peut dire, sous une forme latente au langage lui-même – la fonction de l’écriture, la fonction du signe en tant que lui-même il se lit comme un objet.
Es ist klar, dass wir uns mit dieser Definition als solcher nicht begnügen konnten, dass wir durch sie jedoch einem Etwas auf die Spur gekommen sind, und diesem Etwas konnten wir uns zumindest annähern, es einkreisen, indem wir darauf verwiesen haben, dass es – in einer Form, die, wenn man so sagen darf, in der Sprache selbst latent enthalten ist – die Funktion der Schrift ist, die Funktion des Zeichens, insofern dieses wie ein Objekt gelesen wird.
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Il est un fait que les lettres ont des noms.
Es ist eine Tatsache, dass die Buchstaben Namen haben.
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Nous avons trop tendance à les confondre pour les noms simplifiés qu’elles ont dans notre alphabet, qui ont l’air de se confondre avec l’émission phonématique à laquelle la lettre a été réduite.
Wir haben allzu sehr die Neigung, sie mit den vereinfachten Namen zu verwechseln, die sie in unserem Alphabet haben und die so aussehen, als fielen sie mit der phonematischen Hervorbringung zusammen, auf die der Buchstabe reduziert worden ist.8
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Un a a l’air de vouloir dire l’émission /a/.
Ein a sieht aus, als bedeute es die Hervorbringung /a/.
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Un b n’est pas à proprement parler un « bé », il n’est un « bé » que pour autant que pour que la consonne b se fasse entendre, il faut qu’elle s’appuie sur une émission vocalique.
Ein /b/ ist nicht wirklich ein Be; es ist nur deshalb ein Be, weil der Konsonant /b/, damit er hörbar wird, durch eine vokalische Hervorbringung gestützt werden muss.
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Regardons les choses de plus près.
Schauen wir uns die Dinge genauer an.
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Nous verrons par exemple qu’en grec alpha, beta, gamma et la suite, sont bel et bien des noms, et chose surprenante, des noms qui n’ont aucun sens dans la langue grecque où ils se formulent.
Wir sehen zum Beispiel, dass im Griechischen Alpha, Beta, Gamma und so weiter durchaus Namen sind und dass diese Namen überraschenderweise in der griechischen Sprache, in der sie formuliert werden, keine Bedeutung haben.
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Pour les comprendre, il faut s’apercevoir qu’ils reproduisent les noms |{3} correspondant aux lettres de l’alphabet phénicien, d’un alphabet protosémitique, alphabet tel que nous pouvons le reconstituer d’un certain nombre d’étages, de strates des inscriptions.
Um sie zu verstehen, muss man sich klarmachen, dass sie die Namen wiedergeben, die den Buchstaben des phönizischen Alphabets entsprechen sowie eines protosemitischen Alphabets, wie wir es ausgehend von einer Reihe von Stufen, von Schichten von Inschriften, erschließen können.9
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Nous en retrouvons les formes signifiantes : ces noms ont un sens dans la langue, soit phénicienne textuelle, soit telle que nous pouvons la reconstruire, cette langue protosémitique d’où serait dérivé un certain nombre – je n’insiste pas sur leur détail – des langages à l’évolution desquels est étroitement liée la première apparition de l’écriture.
Wir finden ihre bedeutungstragenden Formen wieder; diese Namen haben entweder in den phönizischen Texten eine Bedeutung oder in der protosemitischen Sprache, wie sie sich rekonstruieren lässt und aus der eine Reihe von Sprachen hervorgegangen sein soll – ich bestehe nicht auf den Einzelheiten –, mit deren Entwicklung das erste Auftreten der Schrift eng verbunden ist.
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Abb. 1: Frühe Formen des Buchstabens A10
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Ici, il est un fait qu’il est important au moins que vienne au premier plan que le nom même de l’alef [א] ait un rapport avec le bœuf, dont soi-disant la première forme de l’alef reproduirait d’une façon schématisée dans diverses positions la tête.
Hier ist eine Tatsache – es ist zumindest wichtig, das herauszustellen –, dass der [hebräische Buchstaben-]Name Alef [א] mit dem Rind zu tun hat, dessen Kopf in verschiedenen Stellungen von der ersten Form des Alef schematisiert wiedergegeben worden sein soll.11
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Il en reste encore quelque chose, nous pouvons voir encore dans notre A majuscule la forme d’un crâne de bœuf renversé avec les cornes qui le prolongent.
Etwas davon ist erhalten geblieben; in unserem großen A können wir noch die Form eines auf dem Kopf stehenden Rinderschädels sehen, mitsamt den Hörnern, die ihn verlängern.
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De même chacun sait que le bet [ב] est le nom de la maison.
Ebenso weiß jeder, dass das [hebräische] Beth [ב] der Name für das Haus ist.
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Bien sûr la discussion se complique, voire s’assombrit, quand on tente de faire un recensement, un catalogue de ce que désigne le nom de la suite des autres lettres.
Allerdings wird die Diskussion kompliziert, sogar undurchsichtig, wenn man versucht, eine Bestandsaufnahme, einen Katalog dessen zu erstellen, was von den Namen der darauf folgenden Buchstaben bezeichnet wird.
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Quand nous arrivons au gimel [ג] nous ne sommes que trop tentés d’y retrouver le nom arabe du chameau, mais malheureusement il y a un obstacle de temps.
Wenn wir bei Gimel [ג] ankommen, sind wir allzu sehr versucht, darin den arabischen Namen für das Kamel wiederzufinden, aber leider gibt es da ein zeitliches Hindernis.12
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C’est au second millénaire, à peu près, avant notre ère que ces alphabets protosémitiques pouvaient être en état de connoter |{4} ce nom de la troisième lettre de l’alphabet ; le chameau, malheureusement pour notre bien aise, n’avait pas encore fait son apparition dans l’usage culturel du portage, dans ces régions du Proche-Orient.
Diese protosemitischen Alphabete konnten ungefähr im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung in der Lage gewesen sein, diesen Namen des dritten Buchstabens des Alphabets zu konnotieren; zu unserem Unglück war zu diesem Zeitpunkt in diesen Regionen des Nahen Ostens das Kamel in seiner kulturellen Verwendung als Transportmittel noch nicht in Erscheinung getreten.
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On va donc entrer dans une série de discussions dans ce que peut bien représenter ce nom, gimel [ג].
Das hat zu zu einer Reihe von Diskussionen darüber geführt, was dieser Name, Gimel [ג], repräsentieren könnte.13
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Ici développement sur la tertiarité consonantique des langues sémitiques et sur la permanence de cette forme à la base de toute forme verbale dans l’hébreu.
Ausgehend davon dann Abhandlungen über die konsonantische Tertiarität der semitischen Sprachen und über die Beständigkeit dieser Form als Grundlage jeder Verbform im Hebräischen.14
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C’est une des traces par où nous pouvons voir que ce dont il s’agit, concernant une des racines de la structure où se constitue le langage, est ce quelque chose qui s’appelle d’abord lecture des signes, pour autant que déjà ils apparaissent avant tout usage d’écriture.
Das ist eine der Spuren, in denen wir erkennen können, dass eine der Wurzeln der Struktur, von der aus die Sprache sich konstituiert, etwas ist, das zunächst das Lesen der Zeichen genannt wird, insofern sie bereits vor jedem Gebrauch der Schrift in Erscheinung treten.
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Je vous l’ai signalé en terminant la dernière fois d’une façon surprenante, d’une façon qui semble anticiper – si la chose doit être admise – d’environ un millénaire l’usage des mêmes signes dans les alphabets qui sont les alphabets les plus courants, qui sont les ancêtres directs du nôtre, alphabets latin, étrusque, etc., lesquels se trouvent, par la plus extraordinaire mimicry de l’histoire, sous une forme identique dans des marques sur des poteries prédynastiques de l’antique Égypte.
Beim letzten Mal habe ich Sie am Schluss auf eine überraschende Art der Verwendung hingewiesen, auf eine Art, die, wenn man das akzeptiert, ungefähr um ein Jahrtausend die Verwendung derselben Zeichen in den Alphabeten vorwegzunehmen scheint, welches die gängigsten Alphabete sind, die unmittelbaren Vorfahren des unseren, die lateinischen, etruskischen usw. Alphabete, auf die Verwendung von Zeichen, die, durch eine ganz außergewöhnliche Mimikry der Geschichte, in identischer Form in Markierungen auf prädynastischen Keramiken des alten Ägyptens zu finden sind.15
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Ce sont les mêmes signes, encore qu’il soit hors de cause qu’ils n’aient pu à ce moment, d’aucune façon, être employés à des usages alphabétiques, l’écriture alphabétique étant à ce moment loin d’être née.
Es sind dieselben Zeichen, obwohl ausgeschlossen ist, dass sie zu diesem Zeitpunkt in irgendeiner Weise für die Verwendung als Alphabet eingesetzt werden konnten, da zu diesem Zeitpunkt die alphabetische Schrift noch längst nicht entstanden war.16
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Vous savez que, plus haut encore, j’ai fait allusion à ces fameux cailloux du Mas-d’Azil qui ne sont pas pour peu |{5} dans les trouvailles faites à cet endroit, au point qu’à la fin du paléolithique un stade est désigné du terme d’« azilien », du fait qu’il se rapporte à ce que nous pouvons <en> définir le point d’évolution technique, à la fin de ce paléolithique, dans la période non pas à proprement parler transitionnelle, mais pré-transitionnelle du paléo au néolithique.
Sie wissen, dass ich mich bereits auf die berühmten Kieselsteine von Mas-d’Azil bezogen habe, die nicht die unbedeutendsten der an diesem Ort gemachten Entdeckungen sind, derart, dass ein Stadium am Ende des Paläolithikums als Azilien bezeichnet wird, da es sich auf das bezieht, was wir, am Ende des Paläolithikums, als den Punkt der technischen Entwicklung in einer Zeit definieren können, die nicht eigentlich die Übergangsperiode, sondern die Vor-Übergangsperiode vom Paläolithikum zum Neolithikum ist.17
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Sur ces cailloux du Mas-d’Azil nous retrouvons des signes analogues dont l’étrangeté frappante, à ressembler de si près aux signes de notre alphabet, a pu égarer – vous le savez – des esprits qui n’étaient pas spécialement médiocres, à toutes sortes de spéculations qui ne pouvaient conduire qu’à la confusion, voire au ridicule.
Auf den Kieseln von Mas-d’Azil finden wir ähnliche Zeichen, deren auffallende Merkwürdigkeit, insofern sie den Zeichen unseres Alphabets so stark ähneln, Geister, die keineswegs besonders medioker waren, bekanntermaßen zu allerlei Spekulationen verleiten konnte, die nur zu Verwirrung führen konnten, ja zu Lächerlichkeit.18
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Il reste néanmoins que la présence de ces éléments est là pour nous faire toucher du doigt quelque chose qui se propose comme radical dans ce que nous pouvons appeler l’attache du langage au réel.
Dennoch bleibt, dass das Vorhandensein dieser Elemente es uns ermöglicht, etwas zu erfassen, das sich als grundlegend aufdrängt für das, was wir die Bindung der Sprache ans Reale nennen können..
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Bien sûr, problème qui ne se pose que pour autant que nous avons pu d’abord voir la nécessité, pour comprendre le langage, de l’ordonner par ce que nous pouvons appeler une référence à lui-même, à sa propre structure comme telle, qui d’abord pour nous a posé ce que nous pouvons presque appeler son système comme quelque chose qui d’aucune façon ne se suffit d’une genèse purement utilitaire, instrumentale, pratique, d’une genèse psychologique ; qui nous montre le langage comme un ordre, un registre, une fonction dont c’est toute notre problématique qu’il nous faut la voir comme |{6} capable de fonctionner hors de toute conscience de la part du sujet, et dont nous sommes amenés comme tel à définir le champ comme étant caractérisé par des valeurs structurales qui lui sont propres.
Ein Problem, das sich natürlich nur insofern stellt, als wir zunächst die Notwendigkeit sehen konnten, dass wir die Sprache, um sie zu verstehen, durch etwas ordnen müssen, das wir als Selbstreferenz bezeichnen können, durch einen Bezug auf ihre eigene Struktur, wodurch uns das, was wir fast ihr System nennen können, als etwas dargestellt wird, das sich in keiner Weise mit einer rein utilitären, instrumentellen, praktischen Genese begnügt, mit keiner psychologischen Genese, wodurch uns vielmehr die Sprache als eine Ordnung, ein Register, eine Funktion gezeigt wird, deren gesamte Problematik für uns darin besteht, dass wir sie als etwas auffassen müssen, das in der Lage ist, außerhalb jeden Bewusstseins auf Seiten des Subjekts zu funktionieren, und dessen Feld wir als solches zu definieren haben als durch die strukturalen Werte charakterisiert, die ihm eigen sind.
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Dès lors il faut bien, pour nous, établir la jonction de son fonctionnement avec ce quelque chose qui en porte, dans le réel, la marque.
Von daher ist es für uns notwendig, die Verbindung zwischen ihrem Funktionieren und jenem Etwas herzustellen, das im Realen ihre Markierung trägt.19
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D’où vient la marque ?
Woher kommt die Markierung?
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Est-elle centrifuge ou centripète ?
Ist sie zentrifugal oder zentripetal?20
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C’est là, autour de ce problème, que nous sommes pour l’instant, non pas arrêtés, mais en arrêt.
Hier, um dieses Problem herum, sind wir im Augenblick nicht etwa festgenommen, sondern stillgestellt.
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C’est donc en tant que le sujet – à propos de quelque chose qui est marque, qui est signe – lit déjà avant qu’il s’agisse des signes de l’écriture, qu’il s’aperçoit que des signes peuvent porter à l’occasion des morceaux diversement réduits, découpés de sa modulation parlante et que, renversant sa fonction, il peut être admis à en être ensuite comme tel le support phonétique comme on dit.
Es geht also darum, dass das Subjekt – bezogen auf etwas, das Markierung ist, das Zeichen ist – bereits liest, bevor es sich dabei um Schriftzeichen handelt, und dass es bemerkt, dass Zeichen gelegentlich unterschiedlich reduzierte, abgetrennte Stücke seiner Sprechmodulation tragen können und dass es, in Umkehrung seiner Funktion, dann als solches als ihr phonetischer Träger dienen kann, wie man sagt.
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Et vous savez que c’est ainsi qu’en fait naît l’écriture phonétique : qu’il n’y a aucune écriture à sa connaissance… plus exactement : que tout ce qui est d’ordre à proprement parler de l’écriture – et non pas simplement d’un dessin – est quelque chose qui commence toujours avec l’usage combiné de ces dessins simplifiés, de ces dessins abrégés, de ces dessins effacés qu’on appelle diversement, improprement, idéogrammes en particulier.
Und Sie wissen, dass auf diese Weise tatsächlich die phonetische Schrift entsteht, dass es für sein Wissen keine Schrift gibt, genauer, dass all das, was im strengen Sinne zur Ordnung der Schrift gehört und nicht einfach zu der einer Zeichnung, etwas ist, das immer mit der kombinierten Verwendung dieser vereinfachten Zeichnungen beginnt, dieser verknappten Zeichnungen, dieser ausgelöschten Zeichnungen, die unterschiedlich und, besonders unangemessen, als Ideogramme bezeichnet werden.21
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La combinaison de ces dessins avec un usage phonétique des mêmes signes qui ont l’air de représenter quelque chose, la combinaison des deux apparaît par exemple évidente dans les hiéroglyphes égyptiens.
Die Verbindung dieser Zeichnungen mit einer phonetischen Verwendung eben dieser Zeichen, die so aussehen, als würden sie etwas darstellen, die Verbindung von beiden erscheint beispielsweise in den ägyptischen Hieroglyphen offensichtlich.22
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D’ailleurs nous |{7} pourrions, rien qu’à regarder une inscription hiéroglyphe, croire que les Égyptiens n’avaient pas d’autres objets d’intérêt que le bagage, somme toute limité, d’un certain nombre d’animaux, d’un très grand nombre, d’un nombre d’oiseaux à vrai dire surprenant pour l’incidence sous laquelle effectivement peuvent intervenir les oiseaux dans des inscriptions qui ont besoin d’être commémorées, d’un nombre sans doute abondant de formes instrumentales agraires et autres, de quelques signes aussi qui de tous temps ont été sans doute utiles sous leur forme simplifiée : le trait unaire d’abord, la barre, la croix de la multiplication, qui ne désignent pas d’ailleurs les opérations qui ont été attachées par la suite à ces signes.
Ansonsten könnten wir, wenn wir uns einfach nur eine Hieroglypheninschrift anschauen, glauben, dass die Ägypter keine anderen Gegenstände des Interesses gehabt hätten als die insgesamt begrenzte Ansammlung einer gewissen Anzahl von Tieren, einer sehr großen Anzahl, einer Anzahl von Vögeln, die wirklich erstaunlich ist wegen der Häufigkeit, mit der die Vögel effektiv in Inschriften, die in Erinnerung gehalten werden müssen, auftauchen können, dazu eine sicherlich üppige Zahl von Werkzeugformen, agrarischen und anderen, sowie einige Zeichen, die in ihrer vereinfachten Form zu allen Zeiten nützlich gewesen sein dürften, an erster Stelle der Unärstrich, der Querstrich, das Kreuz der Multiplikation, die übrigens nicht die Operationen bezeichnen, die später mit diesen Zeichen verbunden wurden.23
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Mais enfin, dans l’ensemble il est tout à fait évident au premier regard que le bagage de dessins dont il s’agit n’a pas de proportion, de congruence avec la diversité effective des objets qui pourraient être valablement évoqués dans des inscriptions durables.
Insgesamt ist auf den ersten Blick jedoch völlig offensichtlich, dass der Bestand an Zeichnungen, um die es hier geht, zur tatsächlichen Verschiedenheit der Gegenstände, auf die in Inschriften sinnvollerweise verwiesen werden könnte, in keinem Verhältnis steht, dass sie sich nicht damit deckt.
Abb. 2: Schleiereulen-Hieroglyphe, Phonem m24
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Aussi bien ce que vous voyez, ce que j’essaie de vous désigner, et qu’il est important de désigner au passage pour dissiper des confusions pour ceux qui n’ont pas le temps d’aller regarder les choses de plus près, c’est que, par exemple, la figure d’un Grand-duc, d’un hibou, pour prendre une forme d’oiseau de nuit particulièrement bien dessinée, repérable dans les inscriptions classiques sur pierre, nous la verrons revenir extrêmement souvent.
Was Sie außerdem sehen, was ich Ihnen zu zeigen versuche – und es ist wichtig, es nebenher zu zeigen, um bei denjenigen, die nicht die Zeit haben, sich die Dinge näher anzuschauen, Verwirrungen zu beseitigen –, ist dies, dass wir beispielsweise die Figur eines Uhus [sic] – um eine besonders gut gezeichneten Form eines Nachtvogels zu nehmen, die in den klassischen Steininschriften zu finden ist –, dass wir sie extrem häufig wiederkehren sehen.25
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Et pourquoi ?
Und warum?
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Abb. 3: Schleiereulen-Hieroglyphe (= Phonem m) in vier Verbindungen26
Ce n’est certes pas qu’il s’agisse jamais de cet animal, |{8} c’est que le nom commun de cet animal dans le langage égyptien antique peut être l’occasion d’un support à l’émission labiale m et que chaque fois que vous voyez cette figure animale, il s’agit d’un m et de rien d’autre, lequel m d’ailleurs, loin d’être représenté sous sa valeur seulement littérale chaque fois que vous rencontrez cette figure dudit grand duc, est susceptible de quelque chose qui se fait à peu près comme cela [Abb. 3]:
Sicherlich nicht, weil es sich jemals um dieses Tier handeln würde, sondern weil die Allgemeinbezeichnung dieses Tieres in der altägyptischen Sprache als Anlass für einen Träger der labialen Aussprache m fungieren kann, und es sich jedes Mal, wenn Sie diese Tierfigur sehen, um ein m handelt und um nichts anderes, wobei dieses m im Übrigen nicht etwa jedes Mal, wenn Sie auf die Figur des erwähnten Uhus stoßen, nur in seinem Wert als Buchstabe repräsentiert wird, sondern für etwas verwendet werden kann, das ungefähr so beschaffen ist [Abb. 3]27:
Abb. 3: Schleiereulen-Hieroglyphe (= Phonem m) in vier Verbindungen
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Le m signifiera plus d’une chose, et en particulier… ce que nous ne pouvons, pas plus dans cette langue que dans la langue hébraïque, quand nous n’avons pas l’adjonction des points voyelles, que nous ne sommes pas très fixés sur les supports vocaliques, nous ne saurons pas comment exactement se complète ce m.
Das m wird mehr als eine Sache bedeuten und insbesondere – was wir nicht wissen können, in dieser Sprache genau so wenig wie im Hebräischen, wenn wir darin nicht zusätzlich die Vokalpunkte haben, wenn wir nicht stark auf die Träger der Vokale festgelegt sind – werden wir nicht wissen, wie genau dieses m ergänzt wird.28
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Mais nous en savons en tout cas largement assez, d’après ce que nous pouvons reconstruire de la syntaxe, pour savoir que ce m peut aussi bien représenter une certaine fonction, qui est à peu près : une fonction introductrice du type voyez, une fonction de fixation attentionnelle, si on peut dire, un voici.
Aber von dem her, was wir von der Syntax rekonstruieren können, wissen wir jedenfalls mehr als genug, um sagen zu können, dass dieses m außerdem eine bestimmte Funktion darstellen kann, die ungefähr eine hinführende Funktion vom Typ „schauen Sie!“ ist, eine Funktion zur Fixierung der Aufmerksamkeit, wenn man so sagen darf, ein „hier ist“.29
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Ou encore, dans d’autres cas où très probablement il devait se distinguer par son appui vocalique, représenter une des formes, non pas de la négation, mais de quelque chose qu’il faut préciser, avec plus d’accent, du verbe négatif, de quelque chose qui isole la négation sous une forme verbale, sous une forme conjugable, sous une |{9} forme, non pas simplement ne, mais de quelque chose comme il est dit que non.
Oder in anderen Fällen, in denen es sich sehr wahrscheinlich durch seine vokalische Ergänzung unterscheiden dürfte, kann es eine der Formen nicht etwa der Negation darstellen, sondern von etwas, dass man mit einer stärkeren Gewichtung des negativen Verbs präzisieren muss, etwas, wodurch die Negation in verbaler Form, in konjugierbarer Form isoliert wird, in Form nicht einfach von „nicht“, sondern von so etwas wie „es wird gesagt, dass nicht“.30
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Bref, que c’est un temps particulier d’un verbe que nous connaissons, qui est certes négatif, ou même plus exactement une forme particulière dans deux verbes négatifs, le verbe iμi d’une part, qui semble vouloir dire « ne pas être », et le verbe tm d’autre part, qui indiquerait plus spécialement la non-existence effective.
Kurz, es handelt sich um eine bestimmte Zeitform eines Verbs, das wir kennen, das mit Sicherheit negativ ist, oder noch genauer um eine bestimmte Form von zwei negativen Verben, einerseits dem Verb iμi, das „nicht sein“ zu bedeuten scheint, und andererseits dem Verb tm, das spezieller die effektive Nicht-Existenz anzuzeigen scheint.
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C’est vous dire à ce propos, et <en> introduisant à ce propos d’une façon anticipante la fonction, que ce n’est pas par hasard que ce devant quoi nous nous trouvons en nous avançant dans cette voie, c’est le rapport qui ici s’incarne, se manifeste tout de suite de la coalescence la plus primitive du signifiant avec quelque chose qui tout de suite pose la question de ce que c’est que la négation, de quoi elle est le plus près.
Damit will ich Ihnen sagen – wobei ich vorwegnehmend diese Funktion einführe –, dass es kein Zufall ist, dass das, womit wir uns konfrontiert sehen, wenn wir auf diesem Weg voranschreiten, die Beziehung ist, die sich hier sofort verkörpert, sofort manifestiert, die Beziehung der primitivsten Koaleszenz des Signifikanten zu etwas, das unmittelbar die Frage aufwirft, was die Negation ist, was ihr am nächsten kommt.
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Est-ce que la négation est simplement une connotation, qui donc pourtant se propose comme : de la question du moment où, par rapport à l’existence, à l’exercice, à la constitution d’une chaîne signifiante, s’y introduit une sorte d’indice, de sigle surajouté, de mot outil comme on s’exprime, qui devrait donc être toujours conçu comme une sorte d’invention seconde, tenue par les nécessités de l’utilisation de quelque chose qui se situe à divers niveaux ?
Ist die Negation einfach eine Konnotation, die sich demnach allerdings auf so etwas wie die Frage nach dem Moment bezieht, in dem – im Verhältnis zur Existenz, zur Ausübung, zur Konstituierung einer Signifikantenkette – eine Art von zusätzlichem Index oder Kürzel eingeführt wird, von Hilfswort, wie man sich ausdrückt, das von daher immer als eine Art sekundäre Erfindung zu verstehen wäre, erforderlich durch die Notwendigkeiten der Verwendung von etwas, das auf verschiedenen Ebenen liegt?
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Au niveau de la réponse, ce qui est mis en question par l’interrogation signifiante, cela n’y est pas ?, est-ce que c’est au niveau de la réponse que ce n’est-ce ? semble bien se manifester dans le langage comme la possibilité de l’émission pure de la néga|{10}tion non ?
Auf der Ebene der Antwort? Was in Frage gestellt wird durch die Signifikanten der Frage „das ist nicht da?“, liegt es auf der Ebene der Antwort, dass dieses „ist es nicht?“ sich in der Sprache als Möglichkeit der reinen Hervorbringung der Negation nein/nicht zu manifestieren scheint?31
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Est-ce que c’est, d’autre part, dans la marque des rapports que la négation s’impose, est suggérée, par la nécessité de la disjonction : telle chose n’est pas, si telle autre est, ou ne saurait être avec telle autre.
Oder nötigt sich die Negation vielmehr bei der Markierung der Beziehungen auf, wird sie durch die Notwendigkeit der Disjunktion nahegelegt: „dieses ist nicht, wenn jenes ist“ oder „kann nicht mit jenem zusammen sein“ – ?32
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Bref, l’instrument de la négation, nous le savons, certes, pas moins que d’autres.
Kurzum, das Instrument der Negation, wir kennen es natürlich nicht weniger als andere.33
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Mais <si>, pour ce qui est donc de la genèse du langage, on en est réduit à faire du signifiant quelque chose qui doit peu à peu s’élaborer à partir du signe émotionnel, le problème de la négation est quelque chose qui se pose comme celui, à proprement <parler> d’un saut, voire d’une impasse.
Wenn man jedoch, was also die Genese der Sprache betrifft, darauf beschränkt ist, aus dem Signifikanten etwas zu machen, das sich nach und nach aus dem emotionalen Zeichen entwickeln soll, dann stellt sich das Problem der Negation als das eines Sprungs dar, wenn nicht sogar einer Sackgasse.34
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Si, faisant du signifiant quelque chose de tout autre… quelque chose dont la genèse est problématique, nous porte au niveau d’une interrogation sur un certain rapport existentiel, celle qui comme telle déjà se situe dans une référence à la négativité …le mode sous lequel la négation apparaît, sous lequel le signifiant d’une négativité effective et vécue peut surgir, est quelque chose qui prend un intérêt tout autre, et qui n’est pas dès lors par hasard sans être de nature à nous éclairer, quand nous voyons que, dès les premières problématiques, la structuration du langage s’identifie, si l’on peut dire, au repérage de la première conjugaison d’une émission vocale avec le signe comme tel, c’est-à-dire avec quelque chose qui déjà se réfère à une première manipulation de l’objet.
Wenn wir aus dem Signifikanten etwas ganz anderes machen – etwas, dessen Genese problematisch ist, das uns auf die Ebene der Befragung eines bestimmten existenziellen Verhältnisses bringt, wobei diese Befragung bereits als solche in einem Bezug zur Negativität verortet ist –, dann bekommt die Art, wie die Negation erscheint, wie der Signifikant einer wirksamen und erlebten Negativität auftauchen kann, einen ganz anderen Stellenwert, und von daher ist es nicht zufällig – ohne dass es uns Aufklärung geben könnte –, wenn wir sehen, dass seit den ersten Problemformulierungen die Strukturierung der Sprache gleichgesetzt wird, wie man sagen könnte, mit dem Auffinden der ersten Verbindung einer stimmlichen Hervorbringung mit dem Zeichen als solchem, das heißt mit etwas, das sich bereits auf eine erste Manipulation des Objekts bezieht.35
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Nous l’avons appelée simplificatrice quand il s’est |{11} agi de définir la genèse du trait.
Als es darum ging, die Genese des Strichs (trait) zu definieren, haben wir das als Vereinfachung bezeichnet.
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Qu’est-ce qu’il y a de plus détruit, de plus effacé qu’un objet ?
Was kann zerstörter, ausgelöschter sein als ein Objekt?36
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Si c’est de l’objet que le trait surgit, c’est quelque chose de l’objet que le trait retient, justement son unicité.
Wenn der Strich aus dem Objekt hervorgeht, dann gibt es etwas vom Objekt, das der Strich beibehält, eben seine Einzigkeit (unicité).37
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L’effacement, la destruction absolue de toutes ses autres émergences, de tous ses autres prolongements, de tous ses autres appendices, de tout ce qu’il peut y avoir de ramifié, de palpitant, eh bien, ce rapport de l’objet à la naissance de quelque chose qui s’appelle ici le signe, pour autant qu’il nous intéresse dans la naissance du signifiant, c’est bien là autour de quoi nous sommes arrêtés, et autour de quoi il n’est pas sans promesse que nous ayons fait, si l’on peut dire, une découverte, car je crois que c’en est une : cette indication qu’il y a, disons dans un temps, un temps repérable, historiquement défini, un moment où quelque chose est là pour être lu, lu avec du langage, quand il n’y a pas d’écriture encore.
Die Auslöschung, die absolute Zerstörung all seiner anderen Emergenzen, all seiner anderen Verlängerungen, all seiner anderen Anhängsel, all dessen, was es an Verzweigungen, an Pochendem geben mag, nun, die Beziehung des Objekts zur Geburt von etwas, das hier Zeichen genannt wird, insofern es uns bei der Geburt des Signifikanten interessiert, eben davor stehen wir jetzt, wobei es nicht ohne Verheißung ist, dass wir, wenn man so will, eine Entdeckung gemacht haben, denn ich glaube, dass es eine ist: der Hinweis, dass es, sagen wir, zu einem bestimmten historisch definierten Zeitpunkt einen Moment gibt, in dem etwas da ist, um gelesen zu werden, mit Sprache gelesen zu werden, zu einer Zeit, in der es noch keine Schrift gibt.
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C’est par le renversement de ce rapport, et de ce rapport de lecture du signe, que peut naître ensuite l’écriture pour autant qu’elle peut servir à connoter la phonématisation.
Durch die Umkehrung dieser Beziehung, der Beziehung des Lesens des Zeichens, kann dann die Schrift entstehen, insofern sie dazu dienen kann, die Phonematisierung zu konnotieren.38
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Mais s’il apparaît à ce niveau que justement le nom propre, en tant qu’il spécifie, qu’il identifie comme tel l’enracinement du sujet, est plus spécialement lié qu’un autre, non pas à la phonétisation comme telle, à la structure du langage, mais à ce qui déjà dans le langage est prêt, si l’on peut dire, à recevoir cette information du trait.
Wenn jedoch auf dieser Ebene erscheint, dass gerade der Eigenname – insofern er als solcher die Verwurzelung des Subjekts spezifiziert und identifiziert –, dass er spezieller als eine andere Bezeichnung verbunden ist nicht mit der Phonetisierung als solcher, mit der Struktur der Sprache, sondern mit dem, was in der Sprache bereit steht, wenn man so sagen kann, um diese Information des Zugs / des Strichs (trait) zu empfangen --.
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Si le nom propre |{12} en porte encore, jusque pour nous et dans notre usage, la trace – sous cette forme que d’un langage à l’autre il ne se traduit pas, puisqu’il se transpose simplement, il se transfère et c’est bien là sa caractéristique : je m’appelle Lacan dans toutes les langues, et vous aussi de même, chacun par votre nom –, ce n’est pas là un fait contingent, un fait de limitation, d’impuissance, un fait de non-sens puisqu’au contraire c’est ici que gît, que réside la propriété toute particulière du nom, du nom propre dans la signification.
Wenn der Eigenname bis zu uns und unserem Sprachgebrauch noch eine Spur davon aufweist – in der Form, dass er von einer Sprache in eine andere nicht übersetzt wird, da er schlicht übernommen wird, übertragen wird, und eben dies ist sein Charakteristikum, in allen Sprachen heiße ich Lacan, und für Sie gilt dasselbe, für jeden mit seinem Namen –, dann ist dies nicht dem Zufall geschuldet,auch nicht einer Beschränkung, einem Unvermögen oder einem Nicht-Sinn, denn darin besteht vielmehr, darauf beruht vielmehr die ganz spezielle Eigenschaft des Namens, des Eigennamens, bei der Bedeutungszuschreibung (signification).
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Est-ce que ceci n’est pas fait pour nous faire nous interroger sur ce qu’il en est en ce point radical, archaïque, qu’il nous faut de toute nécessité supposer à l’origine de l’inconscient, c’est-à-dire de ce quelque chose par quoi, en tant que le sujet parle, il ne peut faire que de s’avancer toujours plus avant dans la chaîne, dans le déroulement des énoncés, mais que, se dirigeant vers les énoncés, de ce fait même, dans l’énonciation il élide quelque chose qui est à proprement parler ce qu’il ne peut savoir, à savoir : le nom de ce qu’il est en tant que sujet de l’énonciation.
Sollte uns das nicht dazu bringen, dass wir uns fragen, was es damit auf sich hat an diesem radikalen archaischen Punkt, den wir mit aller Notwendigkeit am Ursprung des Unbewussten annehmen müssen, das heißt dessen, wodurch das Subjekt, wenn es spricht, sich in der Kette, im Ablauf der Aussagen (énoncés) immer nur weiter vorwärts bewegen kann, wodurch es jedoch, indem es sich auf das Ausgesagte (les énoncés) richtet, eben dadurch in der Äußerung (énonciation) etwas elidiert, das im strengen Sinne das ist, was es nicht wissen kann, nämlich den Namen dessen, was es als Subjekt der Äußerung ist.
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Dans l’acte de l’énonciation il y a cette nomination latente qui est concevable comme étant le premier noyau, comme signifiant, de ce qui ensuite va s’organiser comme chaîne tournante telle que je vous l’ai représentée depuis toujours, de |{13} ce centre, ce cœur parlant du sujet que nous appelons l’inconscient.
Im Akt der Äußerung gibt es diese latente Benennung, die sich, als Signifikant, als der erste Kern dessen auffassen lässt, was sich dann, wie ich es Ihnen seit jeher dargestellt habe, als sich drehende Kette organisieren wird, dieses Zentrums, dieses sprechende Herz des Subjekts, das wir das Unbewusste nennen.
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Ici, avant que nous nous avancions plus loin, je crois devoir indiquer quelque chose qui n’est que la convergence, la pointe d’une thématique que nous avons abordée déjà à plusieurs reprises dans ce séminaire, à plusieurs reprises en la reprenant aux divers niveaux auxquels Freud a été amené à l’aborder, à la représenter, à représenter le système, premier système psychique tel qu’il lui a fallu le représenter de quelque façon pour faire sentir ce dont il s’agit, système qui s’articule comme inconscient-préconscient-conscient.
Ich denke, hier sollte ich, bevor wir weitergehen, auf etwas hinweisen, das nur die Konvergenz, die Spitze einer Thematik ist, die wir in diesem Seminar bereits mehrfach angesprochen haben, mehrfach, indem wir sie auf den verschiedenen Ebenen aufgegriffen haben, auf denen Freud dazu gebrachte wurde, sie anzugehen, sie darzustellen, das System darzustellen, das erste psychische System, so wie er es irgendwie darstellen musste, um spürbar zu machen, worum es sich handelt, ein System, das so artikuliert wird: unbewusst – vorbewusst – bewusst.
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Maintes fois j’ai eu à décrire sur ce tableau, sous des formes diversement élaborées, les paradoxes auxquels les formulations de Freud, au niveau de l’Entwurf par exemple, nous confrontent.
Immer wieder musste ich an dieser Tafel, in unterschiedlich ausgearbeiteten Formen, die Paradoxien beschreiben, mit denen uns Freuds Formulierungen konfrontieren, zum Beispiel auf der Ebene des Entwurfs*.39
Abb. 4: Schema des psychischen Apparats in der „Traumdeutung“40
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Aujourd’hui je m’en tiendrai à une topologisation aussi simple que celle qu’il donne à la fin de la Traumdeutung, à savoir celle des couches à travers lesquelles peuvent se passer des franchissements, des seuils, des irruptions d’un niveau dans un autre, tel ce qui nous intéresse au plus haut chef : le passage de l’inconscient dans le préconscient par exemple, qui est en effet un problème, qui est un problème.
Heute will ich mich an eine so einfache Topologisierung halten wie die, die er am Ende der Traumdeutung* gibt, also die der Schichten, über die hinweg es zu Durchbrüchen kommen kann, zu Schwellen, zu Einbrüchen einer Ebene in eine andere, darunter das, was uns in höchstem Maße interessiert, zum Beispiel der Übergang des Unbewussten ins Vorbewusste, der in der Tat ein Problem ist, der ein Problem ist.41
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D’ailleurs, je le note avec satisfaction en passant, ça n’est certes pas le moindre effet que je puisse attendre de l’effort de rigueur où je vous entraîne, que je |{14} m’impose à moi-même pour vous ici, et que ceux qui m’écoutent, qui m’entendent, portent eux-mêmes à un degré susceptible même à l’occasion d’aller plus avant, eh bien, dans leur très remarquable texte publié dans Les Temps modernes sur le sujet de L’Inconscient, Laplanche et Leclaire – je ne distingue pas pour l’instant leur part à chacun dans ce travail – s’interrogent sur quelle ambiguïté reste dans l’énonciation freudienne, concernant ce qui se passe quand nous pouvons parler du passage de quelque chose qui était dans l’inconscient et qui va dans le préconscient.
Im Übrigen, das nehme ich am Rande mit Genugtuung zur Kenntnis, ist es sicherlich nicht der geringste Effekt, den ich von dem Bemühen um Strenge erwarten kann, in das ich Sie hineinziehe, das ich mir selbst hier für Sie auferlege und das diejenigen, die mich hören, die mich verstehen, selbst bis zu einem Grade führen, der sogar noch weiter gehen kann --; also, in ihrem sehr bemerkenswerten Text, der in Les Temps modernes zum Thema des Unbewussten veröffentlicht wurde, fragen sich Laplanche und Leclaire – ich unterscheide jetzt nicht ihre Anteile an dieser Arbeit –, welche Mehrdeutigkeiten Freuds Ausführungen bergen, hinsichtlich dessen, was geschieht, wenn wir vom Übergang von etwas sprechen können, das im Unbewussten war und ins Vorbewusste übergeht.42
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Est-ce à dire qu’il ne s’agit que d’un changement d’investissement, comme ils posent très justement la question, ou bien est-ce qu’il y a double inscription ?
Heißt das, wie sie sehr richtig fragen, dass es sich nur um eine Veränderung der Besetzung handelt oder gibt es eine zweite Niederschrift?43
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Les auteurs ne dissimulent pas leur préférence pour la double inscription, ils nous l’indiquent dans leur texte.
Die Autoren machen keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für die zweite Niederschrift, in ihrem Text weisen Sie uns darauf hin.
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C’est là pourtant un problème que le texte laisse ouvert et dont, somme toute, ce à quoi nous avons affaire nous permettra cette année d’y apporter peut-être quelque réponse, ou à tout le moins quelque précision.
Es gibt hier jedoch ein Problem, das der Text offen lässt und zu dem insgesamt das, womit wir uns beschäftigen, es uns in diesem Jahr erlauben wird, vielleicht eine Antwort beizutragen oder zumindest eine Präzisierung.
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Je voudrais, de façon introductive, vous suggérer ceci, c’est que si nous devons considérer que, l’inconscient, c’est ce lieu du sujet où ça parle, nous en venons maintenant à approcher ce point où nous pouvons dire que quelque chose, à l’insu du sujet, est profondément remanié par les effets de rétroaction du signifiant impliqué dans la parole.
Einleitend möchte ich Ihnen Folgendes vorschlagen: Wenn wir davon ausgehen, dass das Unbewusste der Ort des Subjekts ist, an dem Es spricht, dann nähern wir uns jetzt dem Punkt, an dem wir sagen können, dass, ohne Wissen des Subjekts, durch die Rückwirkungen des Signifikanten, die mit dem Sprechen einhergehen, etwas tiefgreifend umgestaltet wird.
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C’est pour autant, |{15} et pour la moindre de ses paroles, que le sujet parle, qu’il ne peut faire que de toujours une fois de plus se nommer sans le savoir, et sans savoir de quel nom.
In dem Maße, in dem das Subjekt spricht – und das gilt für das geringste seiner Worte –, kann es nicht vermeiden, dass es sich stets ein weiteres Mal selbst benennt, ohne es zu wissen und ohne zu wissen, mit welchem Namen.
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Est-ce que nous ne pouvons pas voir que, pour situer dans leurs rapports l’inconscient et le préconscient, la limite pour nous n’est pas à situer d’abord quelque part à l’intérieur, comme on dit, d’un sujet qui ne serait simplement que l’équivalent de ce qu’on appelle au sens large le psychique ?
Können wir nicht sehen, dass, um die Beziehungen zwischen dem Unbewussten und dem Vorbewussten zu verorten, die Grenze für uns nicht zunächst irgendwo „im Inneren“, wie man sagt, eines Subjekts zu verorten ist, das nur einfach das Äquivalent dessen wäre, was man im weiteren Sinne das Psychische nennt?
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Le sujet dont il s’agit pour nous, et surtout si nous essayons de l’articuler comme le sujet inconscient, comporte une autre constitution de la frontière : ce qu’il en est du préconscient, pour autant que ce qui nous intéresse dans le préconscient c’est le langage, le langage tel qu’effectivement, non seulement nous le voyons, l’entendons parler, mais tel qu’il scande, qu’il articule nos pensées.
Das Subjekt, mit dem wir es zu tun haben, vor allem, wenn wir versuchen, es als das unbewusste Subjekt zu artikulieren, enthält eine andere Verfasstheit der Grenze: das, worum es beim Vorbewussten geht, insofern das, was uns am Vorbewussten interessiert, die Sprache ist, und zwar die Sprache, wie wir sie tatsächlich nicht nur als gesprochene sehen und hören, sondern wie sie unsere Gedanken skandiert, sie artikuliert.44
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Chacun sait que les pensées dont il s’agit au niveau de l’inconscient, même si je dis qu’elles sont structurées comme un langage, bien sûr c’est pour autant qu’elles sont structurées au dernier terme et à un certain niveau comme un langage qu’elles nous intéressent, mais la première chose à constater, celles dont nous parlons, c’est qu’il n’est pas facile de les faire s’exprimer dans le langage commun.
Jeder weiß, dass die Gedanken, um die es auf der Ebene des Unbewussten geht – selbst wenn ich sage, dass sie strukturiert sind wie eine Sprache, natürlich, insofern sie letztlich und auf einer bestimmten Ebene wie eine Sprache strukturiert sind, sind Sie für uns von Interesse –, als erstes ist jedoch festzuhalten, dass es nicht einfach ist, diejenigen <unbewussten Gedanken>, von denen wir sprechen, dazu zu bringen, sich in der gewöhnlichen Sprache auszudrücken.
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Ce dont il s’agit, c’est de voir que le langage articulé du discours commun, par rapport au sujet de l’inconscient en tant qu’il nous intéresse, il est au-dehors, un au-dehors qui conjoint en lui ce que nous appelons nos pensées intimes.
Es geht darum zu sehen, dass im Verhältnis zum Subjekt des Unbewussten, wie es uns interessiert, die artikulierte Sprache des gewöhnlichen Diskurses außen ist, ein Außen, das in sich das versammelt, was wir unsere privaten Gedanken nennen.
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{16} Et ce langage qui court au-dehors, non pas d’une façon immatérielle, puisque nous savons bien – parce que toutes sortes de choses sont là pour nous le représenter, nous savons ce que ne savaient peut-être pas les cultures où tout se passe dans le souffle de la parole, nous qui avons devant nous des kilos de langage, et qui savons par-dessus le marché inscrire la parole la plus fugitive sur des disques –, nous savons bien que ce qui est parlé, le discours effectif, le discours préconscient, est entièrement homogénéisable comme quelque chose qui se tient au-dehors.
Und diese Sprache, die außerhalb abläuft, nicht auf immaterielle Weise, denn wir wissen gut – weil alle möglichen Dinge da sind, um sie uns zu repräsentieren, wir wissen etwas, das die Kulturen, in denen sich alles im Atem des gesprochenen Wortes abspielt, vielleicht nicht wussten, wir, die wir kiloweise Sprache vor uns haben und die wir obendrein das flüchtigste Sprechen auf Scheiben einschreiben können –, wir wissen gut, dass das, was gesprochen wird, der effektive Diskurs, der vorbewusste Diskurs, völlig homogenisierbar ist als etwas, das außen stattfindet.
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Le langage, en substance, court les rues, et là, il y a effectivement une inscription : sur une bande magnétique au besoin.
Im Wesentlichen treibt die Sprache sich auf den Straßen herum, und es gibt tatsächlich eine Einschreibung, bei Bedarf auf einem Magnetband.45
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Le problème de ce qui se passe quand l’inconscient vient à s’y faire entendre est le problème de la limite entre cet inconscient et ce préconscient.
Das Problem, was geschieht, wenn es dem Unbewussten gelingt, sich Gehör zu verschaffen, ist das Problem der Grenze zwischen dem Unbewussten und dem Vorbewussten.
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Cette limite, comment nous faut-il la voir ?
Wie sollen wir diese Grenze auffassen?
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C’est le problème que, pour l’instant, je vais laisser ouvert.
Das ist das Problem, das ich vorerst offen lassen werde.
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Mais ce que nous pouvons à cette occasion indiquer, c’est qu’à passer de l’inconscient dans le préconscient, ce qui s’est constitué dans l’inconscient rencontre un discours déjà existant, si l’on peut dire, un jeu de signes en liberté, non seulement interférant avec les choses du réel, mais on peut dire étroitement, tel un mycelium tissé dans leur intervalle.
Aber wir können hier schon darauf hinweisen, dass beim Übergang des Unbewussten ins Vorbewusste das, was sich im Unbewussten gebildet hat, auf einen bereits existierenden Diskurs trifft, auf ein freies Spiel von Zeichen, wenn man so sagen kann, die nicht nur mit den Dingen des Realen interferieren, sondern, wie man sagen kann, eng wie ein Myzel in ihre Intervalle eingewoben sind.
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Aussi bien, n’est-ce pas là la véritable raison de ce qu’on peut appeler la fascination, |{17} l’empêtrement idéaliste dans l’expérience philosophique ?
Ist das nicht auch der wahre Grund für das, was man, bezogen auf die philosophische Erfahrung, die idealistische Faszination, die idealistische Verstrickung nennen kann?
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Si l’homme s’aperçoit, ou croit s’apercevoir qu’il n’a jamais que des idées des choses, c’est-à-dire que, des choses, il ne connaît enfin que les idées, c’est justement parce que déjà dans le monde des choses cet empaquetage dans un univers du discours est quelque chose qui n’est absolument pas dépêtrable.
Wenn der Mensch bemerkt oder zu bemerken glaubt, dass er von den Dingen immer nur Vorstellungen (idées) hat, dass er von den Dingen also letztlich nur die Vorstellungen kennt, liegt das daran, dass diese Verpackung in ein Diskursuniversum bereits in der Welt der Dinge etwas ist, woraus er sich absolut nicht lösen kann.46
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Le préconscient, pour tout dire, est d’ores et déjà dans le réel, et le statut de l’inconscient, lui, s’il pose un problème, c’est pour autant qu’il s’est constitué à un tout autre niveau, à un niveau plus radical de l’émergence de l’acte d’énonciation.
Das Vorbewusste ist, kurz gesagt, bereits im Realen, und wenn der Status des Unbewussten ein Problem darstellt, dann deshalb, weil es sich auf einer ganz anderen Ebene gebildet hat, auf einer radikaleren Ebene, auf der des Auftauchens des Aktes der Äußerung.
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Il n’y a pas en principe, d’objection au passage de quelque chose de l’inconscient dans le préconscient, ce qui tend à se manifester, dont Laplanche et Leclaire notent si bien le caractère contradictoire.
Im Prinzip gibt es keinen Einwand gegen den Übergang aus dem Unbewussten ins Vorbewusste, von etwas, das danach strebt, sich zu manifestieren, dessen widersprüchlichen Charakter Laplanche und Leclaire so treffend festhalten.
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L’inconscient a comme tel son statut comme quelque chose qui, de position et de structure, ne saurait pénétrer au niveau où il est susceptible d’une verbalisation préconsciente.
Das Unbewusste als solches hat seinen Status als etwas, das aufgrund seiner Position und Struktur nicht in der Lage ist, auf die Ebene vorzudringen, auf der es einer vorbewussten Verbalisierung zugänglich ist.
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Et pourtant, nous dit-on, cet inconscient à tout instant fait effort, pousse dans le sens de se faire reconnaître.
Und dennoch, so wird uns gesagt, bemüht sich das Unbewusste in jedem Moment, drängt es dahin, sich zu erkennen zu geben.
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Assurément, et pour cause : c’est qu’il est chez lui, si on peut dire, dans un univers structuré par le discours.
Gewiss und mit Grund, denn es ist in einem Universum zu Hause, wenn man so sagen kann, das durch den Diskurs strukturiert ist.
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Ici, le passage de l’inconscient vers le préconscient n’est, on peut dire, qu’une sorte d’effet d’irradiation normale de ce qui tourne dans la constitution de l’inconscient comme tel, de ce qui, dans l’inconscient, |{18} maintient présent le fonctionnement premier et radical de l’articulation du sujet en tant que sujet parlant.
Der Übergang des Unbewussten ins Vorbewusste ist hier nur, so kann man sagen, eine Art normaler Ausstrahlungseffekt dessen, was in der Konstitution des Unbewussten als solchen rotiert, dessen, was im Unbewussten das erste und radikale Funktionieren der Artikulation des Subjekts als sprechendes Subjekt präsent hält.
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Ce qu’il faut voir, c’est que l’ordre qui serait celui de l’inconscient <au> préconscient puis arriverait à la conscience, n’est pas à accepter sans être révisé, et l’on peut dire que d’une certaine façon, pour autant que nous devons admettre ce qui est préconscient comme défini, comme étant dans la circulation du monde, dans la circulation réelle, nous devons concevoir que ce qui se passe au niveau du préconscient est quelque chose que nous avons à lire de la même façon, sous la même structure, qui est celle que j’essayais de vous faire sentir à ce point de racine où quelque chose vient apporter au langage ce qu’on pourrait appeler sa dernière sanction : cette lecture du signe.
Wir müssen sehen, dass die Abfolge, die vom Unbewussten zum Vorbewussten führen und dann zum Bewusstsein gelangen soll, nicht ohne Revision akzeptiert werden kann, und man darf sagen, dass wir in gewisser Weise begreifen müssen – insofern wir das Vorbewusste, wie definiert, als in der Zirkulation der Welt, in der realen Zirkulation befindlich akzeptieren müssen –, dass das, was auf der Ebene des Vorbewussten geschieht, etwas ist, das wir auf dieselbe Weise, in derselben Struktur zu lesen haben, also derjenigen, die ich versucht habe, für Sie an diesem Punkt der Verwurzelung spürbar zu machen, an dem etwas dazu kommt, der Sprache das hinzuzufügen, was man ihre letzte Sanktion nennen könnte: das Lesen des Zeichens.47
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Au niveau actuel de la vie du sujet constitué, d’un sujet élaboré par une longue histoire de culture, ce qui se passe c’est, pour le sujet, une lecture au-dehors de ce qui est ambiant, du fait de la présence du langage dans le réel.
Auf der heutigen Ebene des Lebens des konstituierten Subjekts, eines Subjekts, das sich durch eine lange Kulturgeschichte herausgebildet hat, ist das, was geschieht, für das Subjekt eine Lektüre außerhalb dessen, was es umgibt, aufgrund der Anwesenheit der Sprache im Realen.
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Et au niveau de la conscience – ce niveau qui, pour Freud, a toujours semblé faire problème, il n’a jamais cessé d’indiquer qu’il était certainement l’objet futur à précision, à articulation plus précise quant à sa fonction économique –, au niveau où il nous le décrit au début, au moment où se dégage sa pensée, souvenons-nous comment il nous décrit cette couche protectrice qu’il désigne du terme φ.
Und auf der Ebene des Bewusstseins – jener Ebene, die für Freud offenbar immer ein Problem war, nie hat er aufgehört, darauf hinzuweisen, dass es sicherlich der Gegenstand einer zukünftigen Präzisierung sei, einer genaueren Artikulation seiner ökonomischen Funktion –, auf der Ebene, auf der er es uns zu Beginn beschreibt, in dem Moment, in dem sich sein Denken herausbildet, sollten wir uns daran erinnern, wie er uns diese Schutzschicht beschreibt, die er mit dem Term Φ bezeichnet.48
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C’est avant tout quelque chose qui, pour lui, est à comparer avec la pel|{19}licule de surface des organes sensoriels, c’est-à-dire essentiellement avec quelque chose qui filtre, qui ferme, qui trie, qui ne retient que cet indice de qualité dont nous pouvons montrer que la fonction est homologue avec cet indice de réalité qui nous permet juste de goûter l’état où nous sommes, assez pour être sûrs que nous ne rêvons pas, s’il s’agit de quelque chose d’analogue, c’est vraiment du visible que nous voyons.
Das ist für ihn vor allem etwas, das mit dem Oberflächenhäutchen der Sinnesorgane zu vergleichen ist, also im Wesentlichen mit etwas, das filtert, verschließt und sortiert und das nur das Qualitätszeichen zurückbehält, von dem wir zeigen können, dass diese Funktion dem Realitätszeichen homolog ist, das uns gerade noch erlaubt, den Zustand zu verkosten, in dem wir uns befinden, genug, um sicher zu sein, dass wir, wenn es sich um etwas Ähnliches handelt, nicht träumen, dass das, was wir sehen, wirklich etwas Sichtbares ist.49
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De même la conscience, par rapport à ce qui constitue le préconscient et nous fait ce monde étroitement tissé par nos pensées, la conscience est la surface par où la perception de ce quelque chose qui est au cœur du sujet reçoit, si l’on peut dire, du dehors ses propres pensées, son propre discours.
Ebenso ist das Bewusstsein – im Vergleich zu dem, wodurch das Vorbewusste konstituiert wird und wodurch uns diese durch unsere Gedanken eng verwobene Welt geschaffen wird –, ist das Bewusstsein die Oberfläche, durch welche die Wahrnehmung dieser Sache, die im Herzen des Subjekts ist, gewissermaßen von außen ihre eigenen Gedanken, ihren eigenen Diskurs empfängt.
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La conscience est là pour que l’inconscient, si l’on peut dire, bien plutôt refuse ce qui lui vient du préconscient, ou y choisisse de la façon la plus étroite ce dont il a besoin pour ses offices.
Das Bewusstsein ist dazu da, damit das Unbewusste, wenn man so sagen darf, vielmehr das, was aus dem Vorbewussten zu ihm kommt, entweder zurückweist oder daraus ganz eng das auswählt, was es für seine Zwecke benötigt.
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Et qu’est-ce que c’est ?
Und was ist das?
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Abb. 5: Entrecroisement des fonctions systémique50
C’est bien là que nous rencontrons ce paradoxe qui est ce que j’ai appelé l’entrecroisement des fonctions systémiques.
Genau hier stoßen wir auf die Paradoxie, die ich als Verschränkung der systemischen Funktionen bezeichnet habe.51
Abb.5: Verschränkung der systemischen Funktionen
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À ce premier niveau, si essentiel à reconnaître, de l’articulation freudienne, l’inconscient vous est représenté par lui comme un flux, comme un monde, comme une chaîne de pensées.
Auf dieser primären Ebene der Freud’schen Ausführungen, die zu berücksichtigen so wesentlich ist, wird das Unbewusste von ihm als ein Fließen dargestellt, als eine Welt, als eine Kette von Gedanken.
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Sans doute, la conscience aussi est faite de la cohérence des perceptions : le test de réalité, c’est l’articulation des perceptions entre elles dans un monde organisé.
Zweifellos besteht auch das Bewusstsein aus der Kohärenz der Wahrnehmungen, die Realitätsprüfung ist die Artikulation der Wahrnehmungen untereinander in einer organisierten Welt.52
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Inversement, ce que nous trouvons |{20} dans l’inconscient, c’est cette répétition significative qui nous mène de quelque chose qu’on appelle les pensées, Gedanken, fort bien formées, dit Freud, à une concaténation de pensées qui nous échappe à nous-mêmes.
Umgekehrt ist das, was wir im Unbewussten finden, diese bedeutsame Wiederholung, die uns von etwas, das man wohlgeformte Gedanken* nennt, zu einer Gedankenverkettung führt, die uns selbst entgeht.53
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Or, qu’est-ce que Freud lui-même va nous dire ?
Nun, was wird Freud selbst uns sagen?
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Qu’est-ce que cherche le sujet au niveau de l’un et l’autre des deux systèmes ?
Was sucht das Subjekt auf der Ebene des einen und des anderen der beiden Systeme?
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Qu’au niveau du préconscient ce que nous cherchons ce soit à proprement parler l’identité des pensées, c’est ce qui a été élaboré par tout ce chapitre de l’épistémologie depuis Platon.
Dass das, was wir auf der Ebene des Vorbewussten suchen, genau gesagt die Denkidentität ist, das ist durch dieses ganze Kapitel der Epistemologie seit Platon ausgearbeitet worden.54
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L’effort de notre organisation du monde, l’effort logique, c’est à proprement parler réduire le divers à l’identique, c’est identifier pensée à pensée, proposition à proposition dans des relations diversement articulées qui forment la trame même de ce que l’on appelle la logique formelle.
Unser Bemühen um Organisation der Welt, die logische Bemühung, besteht genau genommen darin, das Verschiedene auf das Identische zu reduzieren, Gedanken mit Gedanken, Aussagen mit Aussagen zu identifizieren, in unterschiedlich artikulierten Beziehungen, die das eigentliche Gerüst dessen ausmachen, was man formale Logik nennt.
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Ce qui pose, pour celui qui considère d’une façon extrêmement idéale l’édifice de la science comme pouvant ou devant, même virtuellement, être déjà achevé, ce qui pose le problème de savoir si effectivement toute science, tout savoir, toute saisie du monde d’une façon ordonnée et articulée, ne doit pas aboutir à une tautologie.
Womit sich das Problem stellt – für denjenigen, der auf äußerst ideale Weise das Gebäude der Wissenschaft so auffasst, als könne oder müsse es bereits fertiggestellt sein und sei es virtuell –, womit sich das Problem stellt, ob nicht tatsächlich jede Wissenschaft, jedes Wissen, jede geordnete und artikulierte Welterfassung zu einer Tautologie führen muss.
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Ce n’est pas pour rien que vous m’avez entendu à plusieurs reprises évoquer le problème de la tautologie, et nous ne saurions d’aucune façon terminer cette année notre discours sans y apporter un jugement définitif.
Nicht umsonst haben Sie mich mehrfach das Problem der Tautologie ansprechen hören, und wir können unseren Diskurs dieses Jahr keinesfalls beenden, ohne hierzu ein abschließendes Urteil abzugeben.
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Le monde donc, ce monde dont la fonction de réalité |{21} est liée à la fonction perceptive, est tout de même ce autour de quoi nous ne progressons dans notre savoir que par la voie de l’identité des pensées.
Die Welt also, diese Welt, deren Realitätsfunktion an die Wahrnehmungsfunktion gebunden ist, ist gleichwohl etwas, in Bezug auf das wir in unserem Wissen nur auf dem Weg der Denkidentität voranschreiten.
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Ceci n’est point pour nous un paradoxe.
Das ist für uns keine Paradoxie.
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Mais ce qui est paradoxal, c’est de lire dans le texte de Freud que ce que cherche l’inconscient, ce qu’il veut, si l’on peut dire, que ce qui est la racine de son fonctionnement, de sa mise en jeu, c’est l’identité des perceptions, c’est-à-dire que ceci n’aurait littéralement aucun sens si ce dont il s’agit ce n’était pas que ceci : que le rapport de l’inconscient à ce qu’il cherche dans son mode propre de retour, c’est justement ce qui dans l’une fois perçu est l’identiquement identique si l’on peut dire, c’est le perçu de cette fois-là, c’est cette bague qu’il s’est passée au doigt cette fois-là, avec le poinçon de cette fois-là.
Paradox ist jedoch, im Text von Freud zu lesen, dass das, was das Unbewusste sucht, was es will, wenn man so sagen darf, was die Wurzel seines Funktionieren ist, seines Einsatzes, dass dies die Wahrnehmungsidentität ist, das heißt, dies hätte buchstäblich keinen Sinn, wenn das, worum es geht, nicht Folgendes wäre: dass die Beziehung des Unbewussten zu dem, was es durch seine eigene Art der Wiederkehr sucht, genau das ist, was in dem, was damals wahrgenommen wurde, auf identische Weise identisch ist, wenn man so sagen darf, gesucht wird das Wahrgenommene von damals, der Ring, den es sich damals an den Finger steckte, mit der Punzierung von eben damals.55
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Et c’est justement cela qui manquera toujours.
Und genau das wird immer fehlen.
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C’est qu’à toute espèce d’autre réapparition de ce qui répond au signifiant originel, point où est la marque que le sujet a reçue de ce, quoi que ce soit, qui est à l’origine de l’Urverdrängt, il manquera toujours, à quoi que ce soit qui vienne le représenter.
Das heißt, bei jeder weiteren Art von Wiedererscheinen dessen, was dem ursprünglichen Signifikanten entspricht, dem Punkt, an dem die Markierung ist, die das Subjekt von dem erhalten hat, was am Ursprung des Urverdrängten* ist, was immer es sein mag –, wird dies immer fehlen, wodurch auch immer es repräsentiert werden mag.56
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Cette marque qui est la marque unique du surgissement originel d’un signifiant originel qui s’est présenté une fois au moment où le point, le quelque chose de l’Urverdrängt en question est passé à l’existence inconsciente, à l’insistance dans cet ordre interne qu’est l’inconscient, entre, d’une part ce qu’il reçoit du monde extérieur et où il a des choses à lier, du fait que de |{22} les lier sous une forme signifiante, il ne peut les recevoir que dans leur différence.
Diese Markierung – das heißt die einzigartige Markierung des ursprünglichen Auftauchens eines Ursignifikanten, der sich einmal in dem Moment präsentiert hat, in dem dieser Punkt, dieses Etwas des fraglichen Urverdrängten* in die unbewusste Existenz überging, in das Insistieren in dieser inneren Ordnung, also im Unbewussten, zwischen einerseits dem, was es von der Außenwelt empfängt und wo es Dinge zu verbinden hat –, deshalb, weil es sie in Form von Signifikanten verbindet, kann es sie nur in ihrer Differenz aufnehmen.57
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Et c’est bien pour ça qu’il ne peut d’aucune façon être satisfait par cette recherche comme telle de l’identité perceptive, si c’est ça même qui le spécifie comme inconscient.
Und eben dies ist der Grund, warum es in keiner Weise durch die Suche nach Wahrnehmungsidentität als solcher befriedigt werden kann, wenn es eben das ist, wodurch es als unbewusst spezifiziert ist.
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Ceci nous donne la triade conscient-inconscient- préconscient dans un ordre légèrement modifié, et d’une certaine façon qui justifie la formule que j’ai déjà une fois essayé de vous donner de l’inconscient en vous disant qu’il était entre perception et conscience, comme on dit entre cuir et chair.
Damit ergibt sich die Triade bewusst – unbewusst – vorbewusst in leicht abgewandelter Anordnung und auf eine Weise, durch welche die Formulierung begründet wird, die ich Ihnen schon einmal über das Unbewusste zu geben versucht habe, als ich Ihnen sagte, es liege zwischen Wahrnehmung und Bewusstsein, so wie man sagt zwischen Haut und Fleisch.58
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C’est bien là quelque chose qui, une fois que nous l’avons posé, nous indique de nous reporter à ce point dont je suis parti en formulant les choses à partir de l’expérience philosophique de la recherche du sujet telle qu’elle existe dans Descartes, en tant qu’il est strictement différent de tout ce qui a pu se faire à aucun autre moment de la réflexion philosophique, pour autant que c’est bien le sujet qui lui-même est interrogé, qui cherche à l’être comme tel : le sujet en tant qu’il y va de toute la vérité à son propos ; que ce qui y est interrogé c’est non pas le réel et l’apparence, le rapport de ce qui existe et de ce qui n’existe pas, de ce qui demeure et de ce qui fuit, mais de savoir si on peut se fier à l’Autre, si comme tel ce que le sujet reçoit de l’extérieur est un signe fiable.
Das ist ja etwas, das uns darauf verweist – wenn wir es einmal angenommen haben –, dass wir uns auf den Punkt beziehen sollten, von dem ich ausgegangen bin, als ich die Dinge ausgehend von der philosophischen Erfahrung der Untersuchung des Subjekts, wie sie bei Descartes vorliegt, formuliert habe, insofern er sich streng von allem unterscheidet, was in irgendeinem anderen Moment der philosophischen Reflexion geschehen konnte, insofern es tatsächlich das Subjekt ist, das selbst befragt wird, das versucht, es als solches zu sein: das Subjekt, insofern als es hier um die ganze Wahrheit über es geht; dass das, was hier befragt wird, nicht das Reale und die Erscheinung ist, nicht das Verhältnis zwischen dem, was existiert und dem, was nicht existiert, zwischen dem, was bleibt und dem, was verschwindet, sondern, ob man dem Anderen trauen kann, ob das, was das Subjekt von außen empfängt, als solches ein zuverlässiges Zeichen ist.
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Le je pense, donc je suis je l’ai trituré |{23} suffisamment devant vous pour que vous puissiez voir maintenant à peu près comment s’en pose le problème.
Das Ich denke, also bin ich habe ich vor Ihren Augen hinreichend zerpflückt, sodass Sie jetzt ungefähr sehen können, worin das Problem besteht.
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Ce je pense dont nous avons dit à proprement parler qu’il était un non-sens – et c’est ce qui fait son prix – il n’a, bien sûr, pas plus de sens que le je mens mais il ne peut faire, à partir de son articulation, que de s’apercevoir lui-même que donc je suis, ça n’est pas la conséquence qu’il en tire, mais c’est qu’il ne peut faire que de penser, à partir du moment où vraiment il commence à penser.
Dieses Ich denke, von dem wir gesagt haben, dass es strenggenommen ein Nicht-Sinn ist – und das macht seinen Wert aus –, hat natürlich nicht mehr Sinn als das Ich lüge, es kann jedoch, ausgehend von seiner Artikulation, nichts anderes tun als sich selbst klarzumachen, dass also bin ich nicht etwa die Konsequenz ist, die es daraus zieht, sondern dass es von dem Moment an, in dem es wirklich zu denken beginnt, nichts anderes tun kann als zu denken.59
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C’est-à-dire que c’est en tant que ce je pense impossible passe à quelque chose qui est de l’ordre du préconscient, qu’il implique comme signifié – et non pas comme conséquence, comme détermination ontologique –, qu’il implique comme signifié que ce je pense renvoie à un je suis qui désormais n’est plus que le x de ce sujet que nous cherchons, à savoir de ce qu’il y a au départ pour que puisse se produire l’identification de ce je pense.
Das heißt, insofern dieses unmögliche Ich denke zu etwas übergeht, das zur Ordnung des Vorbewussten gehört, impliziert es als Signifikat – und nicht als Konsequenz, nicht als ontologische Bestimmung –, impliziert es als Signifikat, dass dieses Ich denke auf ein Ich bin zurückverweist, das fortan nur noch das x des Subjekts ist, das wir suchen, also dessen, was es zu Anfang gibt, damit sich die Identifizierung dieses Ich denke herstellen kann.60
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vgl. dazu Hooson Fußnote Nr. 35 --
Abb. 6
Remarquez que ceci continue, et ains i de suite [Abb. 6] : si je pense que je pense que je suis – je ne suis plus à ironiser si je pense que je ne peux faire qu’être un pensêtre ou un êtrepensant –, le je pense qui est ici au dénominateur voit très facilement se reproduire la même duplicité, à savoir que je ne peux faire que de m’apercevoir que, pensant que je pense, ce je pense, qui est au bout de ma pensée sur ma pensée, est lui-même un je pense qui reproduit le je pense : « donc je suis ».
Beachten Sie, dass sich das fortsetzt und immer so weiter [Abb. 6]: wenn ich denke, dass ich denke, dass ich bin – ich bin jetzt nicht ironisch: wenn ich denke, dass ich nicht anders kann als ein Seindenken oder ein denkendes Wesen zu sein –, dann reproduziert sich für das Ich denke, das hier im Nenner steht, sehr leicht dieselbe Duplizität, nämlich dass ich nicht anders kann als einzusehen, dass, wenn ich denke, dass ich denke, dieses Ich denke, das am Ende meines Denkens über mein Denken steht, selbst ein Ich denke ist, mit dem das Ich denke: „Also bin ich“ reproduziert wird.61
Abb. 6
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Est-ce ad infinitum ? |{24} Sûrement pas !
Geht das ad infinitum weiter? Gewiss nicht.
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C’est aussi un des modes les plus courants des exercices philosophiques, quand on a commencé d’établir une telle formule, que d’appliquer que ce qu’on a pu y retenir d’expérience effective est en quelque sorte indéfiniment multipliable comme dans un jeu de miroirs.
Es ist auch eine der häufigsten Formen philosophischer Übungen, wenn man einmal begonnen hat, eine solche Formel aufzustellen, sie so zu verwenden, dass das, was man darin an wirklicher Erfahrung festhalten konnte, gewissermaßen unendlich multiplizierbar ist, wie in einem Spiegelspiel.
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Il y a un petit exercice qui est celui auquel je me suis livré dans un temps : mon petit sophisme personnel, celui de l’assertion de certitude anticipée à propos du jeu des disques, où c’est du repérage de ce que font les deux autres qu’un sujet doit déduire la marque pair ou impair dont lui-même est affecté dans son propre dos, c’est-à-dire quelque chose de fort voisin de ce dont il s’agit ici.
Es gibt da eine kleine Übung, der ich mich einmal gewidmet habe, mein kleines persönliches Sophisma, jenes von der Behauptung antizipierter Gewissheit, in Bezug auf das Scheibenspiel, bei dem ein Subjekt aus der Beobachtung dessen, was die beiden anderen tun, die Markierung gerade oder ungerade, die es selbst auf dem Rücken trägt, ableiten muss, also etwas, das dem, worum es hier geht, sehr nahe kommt.62
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Il est facile de voir dans l’articulation de ce jeu, que loin que l’hésitation… qui est en effet tout à fait possible à voir se produire, car si je vois les autres décider trop vite, de la même décision que je veux prendre, à savoir que je suis comme eux marqué d’un disque de la même couleur, si je les vois tirer trop vite leur conclusion, j’en tirerai justement la conclusion… je peux à l’occasion voir surgir pour moi quelque hésitation, à savoir que s’ils ont vu si vite qui ils étaient, c’est que moi-même je suis assez distinct d’eux pour me repérer.
In der Artikulation dieses Spiels ist leicht zu sehen, dass, weit davon entfernt, dass das Zögern, bei dem es in der Tat durchaus möglich ist, zu sehen, wie es sich herstellt --. Denn wenn ich sehe, wie die anderen zu schnell die gleiche Entscheidung treffen, die ich treffen will, nämlich dass ich mit einer Scheibe derselben Farbe wie sie markiert bin, wenn ich sehe, dass sie zu schnell ihre Schlussfolgerung ziehen, werde ich genau daraus den Schluss ziehen und dabei kann ich bemerken, wie in mir ein gewisses Zögern aufkommt, nämlich, wenn sie so schnell gesehen haben, wer sie sind, dann liegt es daran, dass ich selbst mich von ihnen, um mich zu verorten, hinreichend unterscheide.
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Car en toute bonne logique ils doivent se faire la même réflexion, nous les verrons aussi osciller et se dire : « Regardons-y à deux fois ».
Da sie logischerweise dieselbe Überlegung vollziehen müssen, werden wir sehen, wie auch sie schwanken und sich sagen: „Lasst uns zwei Mal hinschauen.“
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C’est-à-dire que les trois sujets dont il s’agit auront la même hésitation ensemble, et on démontre facilement que c’est effectivement au |{25} bout de trois oscillations hésitantes que seulement ils pourront vraiment avoir, et auront certainement et en quelque sorte en plein, figurées par la scansion de leurs hésitations, les limitations de toutes les possibilités contradictoires.
Sodass die drei Subjekte, um die es geht, zusammen dasselbe Zögern haben, und man kann leicht zeigen, dass sie erst nach dreimaligem zögerlichem Schwanken wirklich in der Lage gewesen sein werden, sich mit Gewissheit und sozusagen vollständig, durch die Skandierung ihres Zögerns, die Grenzen aller widersprüchlichen Möglichkeiten klarzumachen.
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Il y a quelque chose d’analogue ici.
Hier gibt es etwas Entsprechendes.
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Ce n’est pas indéfiniment qu’on peut inclure tous les je pense : « donc je suis » dans un je pense.
Es ist nicht unbegrenzt möglich, sämtliche Ich denke: „Also bin ich.“ in ein Ich denke einzuschließen.
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Où est la limite ?
Wo liegt die Grenze?
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C’est ce que nous ne pouvons pas tout de suite ici si facilement dire et savoir.
Das können wir hier nicht gleich so einfach sagen und wissen.
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Mais la question que je pose, ou plus exactement celle que je vais vous demander de suivre…
Aber die Frage, die ich stelle, oder genauer gesagt, die ich Sie bitten möchte, zu verfolgen --.
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Parce que bien sûr vous allez peut-être être surpris, mais c’est de la suite, que vous verrez venir ici s’adjoindre ce qui peut modifier, je veux dire rendre opérant ultérieurement ce qui ne m’a semblé au premier abord qu’une sorte de jeu, voire, comme on dit, de récréation mathématique.
Denn natürlich werden Sie vielleicht überrascht sein, aber Sie werden später sehen, wie hier etwas hinzukommt, wodurch etwas, das mir beim ersten Zugang nur als eine Art Spiel erschien, ja, wie man sagt, als mathematisches Amüsement, späterhin modifiziert, ich meine, wirksam gemacht werden kann.
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Si nous voyons que quelque chose dans l’appréhension cartésienne, qui se termine sûrement dans son énonciation à des niveaux différents… puisque aussi bien il y a quelque chose qui ne peut pas aller plus loin que ce qui est inscrit ici, et il faut bien qu’il fasse intervenir quelque chose qui vient, non pas de la pure élaboration, « sur quoi puis-je me fonder ?», « qu’est-ce qui est fiable ?».
Wenn wir sehen, dass etwas im cartesischen Verständnis, das sicherlich in seiner Äußerung auf verschiedenen Ebenen endet, da es auch etwas gibt, das nicht weiter gehen kann als das, was hier angeschrieben ist --; und er muss etwas ins Spiel bringen, das nicht aus der reinen Ausarbeitung <der Frage> kommt, worauf kann ich mich gründen?, was ist vertrauenswürdig?.
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Il va bien être amené comme tout le monde à essayer de se débrouiller avec ce qui se vit à l’extérieur.
Wie jeder andere wird er versuchen müssen, mit dem zurechtzukommen, was im Außen erfahren wird.
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Mais dans l’identification |{26} qui est celle qui se fait au trait unaire …est-ce qu’il n’y en a pas assez pour supporter ce point impensable et impossible du je pense au moins sous sa forme de différence radicale ?
Aber gibt es in der Identifizierung, die sich mit dem unären Zug herstellt, nicht genug, um diesen undenkbaren und unmöglichen Punkt des Ich denke zu stützen, zumindest in seiner Form als radikale Differenz?
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Si c’est par 1 que nous le figurons ce je pense… je vous le répète : en tant qu’il ne nous intéresse que pour autant qu’il a rapport avec ce qui se passe à l’origine de la nomination, en tant que c’est ce qui intéresse la naissance du sujet – le sujet est ce qui se nomme.
Wenn wir dieses Ich denke durch eine 1 darstellen, ich wiederhole es für Sie: insofern es uns nur soweit interessiert, wie es sich auf das bezieht, was am Ursprung der Benennung geschieht, insofern diese die Geburt des Subjekts betrifft – das Subjekt ist das, was sich benennt.63
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Si nommer c’est d’abord quelque chose qui a affaire avec une lecture du trait 1 désignant la différence absolue, nous pouvons nous demander comment chiffrer la sorte de je suis qui ici se constitue, en quelque sorte rétroactivement, simplement de la re-projection de ce qui se constitue comme signifié du je pense, à savoir la même chose, l’inconnu de ce qui est à l’origine sous la forme du sujet.
Wenn das Benennen zunächst etwas ist, das mit einem Lesen des Einser-Strichs (trait 1) zu tun hat, der die absolute Differenz bezeichnet, können wir uns fragen, wie die Art von ich bin zu chiffrieren ist, das sich hier gewissermaßen rückwirkend herstellt, einfach durch die Rückprojektion dessen, was als Signifikat des Ich denke konstituiert wird, nämlich dasselbe, das Unbekannte (inconnu) dessen, was in Form des Subjekts am Ursprung ist.64
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Abb. 7
Si le i, qu’ici [Abb. 7] j’indique sous la forme définitive que je vais lui laisser, est quelque chose qui ici se suppose dans une problématique totale, à savoir qu’il est aussi bien vrai qu’il n’est pas, puisque ici il n’est qu’à penser à penser, est pourtant corrélatif, indispensable – et c’est bien ce qui fait <la> force de l’argument cartésien – de toute appréhension d’une pensée dès lors qu’elle s’enchaîne, cette voie lui est ouverte vers un cogitatum de quelque chose qui s’articule : cogito ergo sum.
Wenn das i – das ich hier [Abb. 7] in der endgültigen Form, die ich ihm lassen werde, anzeige – etwas ist, das hier in einer totalen Problematik vorausgesetzt wird, nämlich dass ebenso wahr ist, dass es nicht ist, da es hier nur insofern ist, als es denkt zu denken, und wenn das i gleichwohl das unentbehrliche Korrelat jeder Erfassung eines Gedankens ist, sobald er sich verkettet – das ist ja das, was die Stärke des cartesischen Arguments ausmacht –, dann steht ihm der Weg zu einem cogitatum von etwas offen, das so artikuliert wird: cogito ergo sum.65
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Je vous en saute pour aujourd’hui les |{27} intermédiaires parce que vous verrez dans la suite d’où ils viennent, et qu’après tout, au point où j’en suis, il a bien fallu que j’en passe par là.
Ich überspringe für Sie heute die Zwischenschritte, weil Sie später noch sehen werden, wo sie herkommen und ich sie ja schließlich an dem Punkt, an dem ich stehe, notwendigerweise getan habe.
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Il y a quelque chose dont je dirai que c’est à la fois paradoxal <et> pourquoi ne pas dire amusant, mais je vous le répète, si cela a un intérêt c’est pour ce que cela peut avoir d’opérant.
Es gibt etwas, worüber ich sagen möchte, dass es zugleich paradox und, warum nicht, amüsant ist; aber – um es Ihnen noch einmal zu sagen – wenn das von Interesse ist, dann wegen dem, was es an Wirksamkeit haben kann.
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Une telle formule, en mathématiques, c’est ce qu’on appelle une série.
Eine Formel wie diese ist in der Mathematik das, was man eine Reihe nennt.66
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Je vous passe ce qui aussitôt peut, pour toute personne qui a une pratique des mathématiques, se poser comme question : si c’est une série, est-ce une série convergente ?
Ich übergehe hier das, was sich jedem, der mit Mathematik vertraut ist, sofort als Frage aufdrängt: Wenn es eine Reihe ist, ist es dann eine konvergente Reihe?67
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Cela veut dire quoi ?
Was heißt das?
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Cela veut dire que si au lieu d’avoir i vous aviez des 1 partout [Abb. 8], un effort de mise en forme vous permettrait tout de suite de voir que cette série est convergente, c’est-à-dire que, si m.on souvenir est bon, elle est égale à quelque chose comme .
Das heißt, dass Sie, wenn Sie statt i überall Einsen hätten [Abb. 8],
Abb. 8
dann würde man, wenn man sie umformt, sofort sehen können, dass diese Reihe konvergent ist, und zwar, wenn ich mich recht erinnere, dass sie in etwa gleich diesem hier ist: .
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L’important, c’est que ceci veut dire que si vous effectuez les opérations dont il s’agit, vous avez donc les valeurs qui, si vous les reportez, prendront à peu près cette forme-là [Abb. 9]:
Abb. 9
…jusqu’à venir converger sur une valeur parfaitement constante qu’on appelle une limite.
Wichtig ist, dass dies heißt, dass Sie, wenn Sie die entsprechenden Operationen ausführen, die Werte haben werden, die, wenn Sie sie übertragen, in etwa diese Form annehmen werden [Abb. 9]:
Abb. 9
bis sie in einem Wert konvergieren, der völlig konstant ist und den man als Grenzwert bezeichnet.68
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Trouver une formule convergente dans la formule précédente nous intéresserait d’autant moins que cela voudrait dire que le sujet est |{28} une fonction qui tend à une parfaite stabilité.
In der vorigen Formel eine konvergente Formel zu finden, wäre für uns umso uninteressanter, als dies heißen würde, dass das Subjekt eine Funktion ist, die nach perfekter Stabilität strebt.
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Mais ce qui est intéressant – et c’est là que je fais un saut, parce que pour éclairer ma lanterne je ne vois pas d’autre façon que de commencer à projeter la tache [tâche?] et de revenir après à la lanterne –, prenez i, en me faisant confiance, pour la valeur qu’il a exactement dans la théorie des nombres où on l’appelle imaginaire, ça n’est pas une homonymie qui, à elle toute seule, me parait ici justifier cette extrapolation méthodique, ce petit moment de saut et de confiance que je vous demande de faire, cette valeur imaginaire est celle-ci : .
Was jedoch interessant ist – und hier mache ich einen Sprung, denn um meine Laterne zu erhellen, sehe ich keine andere Möglichkeit als dass ich erst den Fleck [die Aufgabe?] projiziere und dann zur Laterne zurückkehre –, geben Sie i, indem Sie mir vertrauen, den Wert, den es genau in der Zahlentheorie hat, wo man es imaginär nennt – es ist nicht allein diese Homonymie, die mir diese methodische Extrapolation zu rechtfertigen scheint, diesen kleinen Moment des Sprungs und des Vertrauens, um das ich Sie bitte –, dieser imaginäre Wert ist der folgende: [Quadratwurzel aus minus eins].69
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Vous savez quand même assez d’arithmétique élémentaire pour savoir que n’est aucun nombre réel.
Sie kennen sich ja wohl genügend in elementarer Arithmetik aus, dass Sie wissen, dass keine reelle Zahl ist.
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Il n’y a aucun nombre négatif, –1 par exemple, qui puisse d’aucune façon remplir la fonction d’être la racine d’un nombre quelconque dont serait le facteur.
Es gibt keine negative Zahl, beispielsweise –1, die in irgendeiner Weise die Funktion erfüllen könnte, die Wurzel [sic] einer Zahl zu sein, wovon der Faktor wäre.70
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Pourquoi ? Parce que pour être la racine carrée d’un nombre négatif, cela veut dire qu’élevé au carré, ça donne un nombre négatif, or aucun nombre élevé au carré ne peut donner un nombre négatif, puisque tout nombre négatif élevé au carré devient positif.
Und warum? Weil Quadratwurzel einer negativen Zahl zu sein bedeutet, dass sie zum Quadrat erhoben eine negative Zahl ergibt; nun kann aber keine zum Quadrat erhobene Zahl eine negative Zahl ergeben, denn jede quadrierte negative Zahl wird positiv.
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C’est pourquoi n’est rien qu’un algorithme, mais c’est un algorithme qui sert.
Aus diesem Grunde ist nicht mehr als ein Algorithmus, jedoch ein Algorithmus, der brauchbar ist.
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Si vous définissez comme nombre complexe tout nombre composé d’un nombre réel a auquel est adjoint un nombre imaginaire [a + ib], c’est-à-dire un nombre qui ne peut aucunement |{29} s’additionner à lui, puisqu’il n’est pas un nombre réel fait du produit de avec b [ib = ∙b], si vous définissez ceci nombre complexe, vous pourrez faire avec ce nombre complexe, et avec le même succès, toutes les opérations que vous pouvez faire avec des nombres réels.
Wenn Sie als komplexe Zahl jede Zahl definieren, die aus einer reellen Zahl a besteht, zu der eine imaginäre Zahl [ib] hinzukommt [a + ib], das heißt eine [imaginäre] Zahl, die in keine Weise mit ihr [mit a] addiert werden kann, da sie [die imaginäre Zahl], die aus dem Produkt von und b besteht [ib = ∙b], keine reelle Zahl ist, wenn Sie dies als komplexe Zahl definieren, können Sie mit dieser komplexen Zahl, und mit demselben Erfolg, sämtliche Operationen durchführen, die Sie mit reellen Zahlen vornehmen können.
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Et quand vous vous serez lancés dans cette voie, vous n’aurez pas eu seulement la satisfaction de vous apercevoir que ça marche, mais que ça vous permettra de faire des découvertes, c’est-à-dire de vous apercevoir que les nombres ainsi constitués ont une valeur qui vous permet notamment d’opérer de façon purement numérique avec ce qu’on appelle des vecteurs, c’est-à-dire avec des grandeurs qui, elles, seront non seulement pourvues d’une valeur diversement représentable par une longueur, mais en plus que, grâce aux nombres complexes, vous pourrez impliquer dans votre connotation, non seulement ladite grandeur, mais sa direction, et surtout l’angle qu’elle fait avec telle autre grandeur, de sorte que , qui n’est pas un nombre réel, s’avère, du point de vue opératoire, avoir une puissance singulièrement plus époustouflante, si je puis dire, que tout ce dont vous avez disposé jusque-là en vous limitant à la série des nombres réels.
Und wenn Sie diesen Weg einmal eingeschlagen haben, werden Sie nicht nur die Befriedigung haben, zu sehen, dass es funktioniert, sondern auch, dass es Ihnen erlauben wird, Entdeckungen zu machen, nämlich zu sehen, dass die so gebildeten Zahlen einen Wert haben, der es Ihnen insbesondere erlaubt, rein numerisch mit sogenannten Vektoren zu arbeiten, das heißt mit Größen, die dann nicht nur mit einem Wert ausgestattet sind, der auf verschiedene Weise durch eine Länge dargestellt werden kann, sondern dass Sie außerdem, dank der komplexen Zahlen, in Ihre Konnotation nicht nur die erwähnte Größe einbeziehen können, sondern auch ihre Richtung und vor allem den Winkel, den sie mit einer anderen Größe bildet, sodass sich erweist, dass , die keine reelle Zahl ist, unter operativem Gesichtspunkt eine Leistungsfähigkeit aufweist, die weitaus atemberaubender ist, wenn ich so sagen darf, als alles, was Sie zur Verfügung hatten, als Sie sich auf die Reihe der reellen Zahlen beschränkten.71
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Ceci pour vous introduire ce que c’est que ce petit i.
Dies um Sie in das einzuführen, was es mit dem klein i auf sich hat.
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Et alors, si l’on suppose que ce que nous cherchons ici à connoter d’une façon numérique, c’est quelque chose sur quoi nous pouvons opérer en lui donnant cette valeur conventionnelle , cela veut dire quoi, conventionnelle ?
Und wenn wir annehmen, dass das, was wir hier auf numerische Weise zu konnotieren suchen, etwas ist, womit wir arbeiten können, indem wir ihm den konventionellen Wert geben – was soll das dann heißen, konventionell?
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Que, de même que nous nous sommes appliqués à |{30} élaborer la fonction de l’unité comme fonction de la différence radicale dans la détermination de ce centre idéal du sujet qui s’appelle idéal du moi, de même dans la suite, et pour une bonne raison, c’est que nous l’identifierons à ce que nous avons jusqu’ici introduit dans notre connotation à nous personnelle comme φ [petit phi], c’est-à-dire la fonction imaginaire du phallus, nous allons nous employer à extraire de cette connotation tout ce en quoi il peut nous servir d’une façon opératoire.
Dass wir – so wie wir uns bemüht haben, die Funktion der Einheit als Funktion der radikalen Differenz herauszuarbeiten, der radikalen Differenz in der Bestimmung des idealen Zentrums des Subjekts, das Ichideal genannt wird –, dass wir es [das kleine i] im Folgenden ebenso, und aus gutem Grund, dass wir es mit dem identifizieren werden, was wir in unsere persönliche Konnotation bisher als φ [klein phi] eingeführt haben, das heißt die imaginäre Funktion des Phallus, und wir uns daran machen werden, aus dieser Konnotation alles herauszuziehen, was uns operativ von Nutzen sein kann.72
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Abb. 10
Mais en attendant, l’utilité de son introduction à ce niveau s’illustre en ceci, c’est que si vous recherchez ce qu’elle fait cette fonction, en d’autres termes, c’est qui est là partout où vous avez vu petit i [Abb. 10], vous voyez apparaître une fonction qui n’est point une fonction convergente, qui est une fonction périodique, qui est facilement calculable : c’est une valeur qui se renouvelle, si l’on peut dire, tous les trois temps dans la série.
Bis dahin jedoch lässt sich der Nutzen ihrer Einführung auf dieser Ebene durch Folgendes veranschaulichen, nämlich wenn Sie untersuchen, was diese Funktion bewirkt – anders gesagt, ist jetzt überall dort, wo Sie klein i gesehen haben [Abb. 1o] –, dann sehen Sie eine Funktion erscheinen, die keine konvergente Funktion ist, sondern eine periodische Funktion, die leicht zu berechnen ist, es ist ein Wert, der sich, wenn man so sagen darf, nach jedem dritten Schritt in der Reihe erneuert.73
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La série se définit ainsi :
.….….…..: premier terme de la série,
.….…..: second terme de la série, et
.……: troisième terme.
Die Reihe ist so definiert:
.….….….: erster Term der Reihe,
.….….: zweiter Term der Reihe und
.…..: dritter Term.
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Vous retrouverez périodiquement, c’est-à-dire toutes les trois fois dans la série, cette même valeur, ces mêmes trois valeurs que je vais vous donner.
Sie werden periodisch, das heißt jedes dritte Mal in der Reihe, denselben Wert wiederfinden, dieselben drei Werte, die ich Ihnen nennen werde.
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{31} La première c’est i + 1, c’est-à-dire le point d’énigme où nous sommes pour nous demander quelle valeur nous pourrons bien donner à « i » pour connoter le sujet en tant que le sujet d’avant toute nomination, problème qui nous intéresse.
Der erste ist (i + 1), das heißt der Punkt des Rätsels, vor dem wir stehen und uns fragen, welchen Wert wir i geben können, um das Subjekt als Subjekt vor jeder Benennung zu konnotieren, ein Problem, das uns interessiert.74
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La deuxième valeur que vous trouverez, à savoir , est strictement égale à , et ceci est assez intéressant, car la première chose que nous rencontrerons c’est ceci, c’est que le rapport essentiel de ce quelque chose que nous cherchons comme étant le sujet avant qu’il se nomme à l’usage qu’il peut faire de son nom tout simplement pour être le signifiant de ce qu’il y a à signifier – c’est-à-dire de la question du signifié justement de cette addition de lui-même à son propre nom –, c’est immédiatement de splitter, de diviser en deux, de faire qu’il ne reste qu’une moitié de, littéralement , ce qu’il y avait en présence.
Der zweite Wert, den Sie finden werden, nämlich , ist strikt gleich , und das ist recht interessant, denn das erste, dem wir begegnen werden, ist dies, dass die wesentliche Beziehung von diesem Etwas, das wir suchen, nämlich des Subjekts, bevor es sich selbst benennt, zu dem Gebrauch, den es von seinem Namen machen kann, um ganz einfach der Signifikant dessen zu sein, was es zu signifizieren gibt – also die Frage eben des Signifikats dieser Addition von sich selbst zu seinem Eigennamen –, die wesentliche Beziehung besteht unmittelbar darin, zu splitten, in zwei zu teilen, sodass nur noch die Hälfte, buchstäblich , von dem, was da war, übrigbleibt.75
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Comme vous pouvez le voir, mes mots ne sont pas préparés, mais ils sont quand même bien calculés, et ces choses sont tout de même le fruit d’une élaboration que j’ai refaite par trente six portes d’entrée en m’assurant d’un certain nombre de contrôles, ayant à la suite un certain nombre d’aiguillages dans les voies qui vont suivre.
Wie Sie sehen, sind meine Worte nicht vorbereitet, aber dennoch sind sie wohlkalkuliert, und immerhin sind diese Dinge die Frucht einer Ausarbeitung, die ich über eine ganze Reihe von Zugängen immer wieder durchgeführt habe, wobei ich mich einer bestimmten Anzahl von Kontrollen versichert habe, von woher ich auf den Wegen, die folgen werden, eine bestimmte Anzahl von Weichenstellungen habe.
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La troisième valeur, c’est-à-dire quand vous arrêterez là le terme de la série, ce sera 1, tout simplement, |{32} ce qui par bien des côtés peut avoir pour nous la valeur d’une sorte de confirmation de boucle.
Der dritte Wert – das heißt, wenn Sie dort das Ende der Reihe festlegen – wird ganz einfach 1 sein, was für uns in mehrfacher Hinsicht den Wert einer Bestätigung haben kann, einer Schließung der Schleife.
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Je veux dire que c’est à savoir que si c’est au troisième temps – chose curieuse, temps vers lequel aucune méditation philosophique ne nous a poussés à spécialement nous arrêter, c’est-à-dire au temps du je pense, en tant qu’il est lui-même objet de pensée et qu’il se prend comme objet –, si c’est à ce moment-là que nous semblons arriver à atteindre cette fameuse unité, dont le caractère satisfaisant pour définir quoi que ce soit n’est assurément pas douteux, mais dont nous pouvons nous demander si c’est bien de la même unité qu’il s’agit que de celle dont il s’agissait au départ, à savoir dans l’identification primordiale et déclenchante.
Ich will sagen, wenn es uns in der dritten Zeit – merkwürdige Sache, eine Zeit, bei der keine philosophische Meditation uns gedrängt hat, speziell bei ihr zu verweilen, nämlich bei der Zeit des Ich denke, insofern es selbst Gegenstand des Denkens ist und sich zum Objekt nimmt –, wenn es uns also in diesem Moment zu gelingen scheint, die berühmte Einheit zu erreichen, deren befriedigender Charakter, um irgendetwas zu definieren, sicherlich nicht zweifelhaft ist, dann können wir uns dabei jedoch fragen, ob es sich dabei um dieselbe Einheit handelt wie der, um die es zu Anfang ging, also die ursprüngliche und einleitende Identifizierung.76
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À tout le moins, il faut que je laisse pour aujourd’hui ouverte cette question.
Diese Frage muss ich, zumindest für heute, offen lassen.
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Anmerkungen
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Abbildung aus: Geoffrey Tassie u.a.: Corpus of potmarks from the protodynastic to early dynastic cemetery at Kafer-Hassen Dawood, Wadi Tumilat, East Delata, Egypt. ResearchGate Januar 2005, S. 223, gezeichnet von Subhadra Das, im Internet hier.
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Abbildung aus: James G. Février: Histoire de l’écriture. Payot, Paris 1984, S.198, Abb. 53 (übernommen aus Roussans Edition des Identifizierungs-Seminars).
-
Abbildung der Hieroglyphe mit dem Lautwert m aus dem Wikipedia-Artikel Gardiner-Liste., G17.
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Abbildung aus Roussans Ausgabe des Identifizierungs-Seminars S. 72, dort ohne Quellenangabe.
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Abbildung aus: S. Freud: Die Traumdeutung, GW 2/3, S. 546.
W = Wahrnehmung
Er = Erinnerungsspur
Ubw = das Unbewusste
Vbw = das Vorbewusste
M = Motilität -
mit dem einzigen Zug: Vgl. S. Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse (1921). In: Ders., GW 13, S. 117.
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Sprachwissenschaftler und Mathematiker: Gemeint sind Alan Gardiner und Bertrand Russell, vgl. Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {9} bis {20}.
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verwechseln: Man muss also auseinanderhalten:
– das Phonem, z. B. /j/,
– den Buchstaben, z. B. j oder J ,
– den Namen des Buchstabens, z.B. Jot. -
einem protosemitischen Alphabet: Lacan stützt sich hier, wie schon in der vorigen Sitzung, auf: Février, Histoire de l’écriture, a.a.O., S. 224 f. (Anmerkung von Roussan in seiner Edition des Identifizierungs-Seminars).
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Abbildung aus: James Février: Histoire de l’écriture. Payot, Paris 1984, S.198, Abb. 53 (übernommen aus Roussans Edition des Identifizierungs-Seminars).
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mit dem Rind zu tun hat: Abbildung zum Buchstaben Alef usw. aus Roussans Ausgabe des Identifizierungs-Seminars, Quelle: Février, Histoire de l’écriture, a.a.O., S. 198 Abb. 53.
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Gimel: Laut Wikipedia „geht Gimel vermutlich auf die stilisierte Darstellung eines Kamelhöckers (gamel = Kamel) zurück“.
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Diskussionen: Vgl. Février, Histoire de l’écriture, a.a.O., S. 227. (Anmerkung von Ben Hooson in seiner englischen Übersetzung des Identifizierungs-Seminars)
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konsonantische Tertiarität: In Gimel sind die drei Konsonanten g, m und l.
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Markierungen auf prädynastischen Keramiken: Vgl. Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {26}. Lacan stützt sich dort auf: William Matthew Flinders Petrie: The formation of the alphabet. Macmillan, London 1912.– Die prädynastische Zeit reicht von ca. 6000 bis ca. 3100 v. Chr.
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Die alphabetische Verwendung dieser Zeichen entstand Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr.; siehe hier.
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Kieselsteine von Mas-d’Azil: Vgl. Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {24}.
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Geister, die keineswegs besonders medioker waren: Gemeint ist Salomon Reinach; vgl. Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {25}.
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das im Realen ihre Markierung trägt: Ein Beispiel dafür, dass etwas im Realen die Markierung der Sprache trägt, wäre also die Markierung einer Töpferware. Vgl. in der vorhergehenden Sitzung Lacans zustimmenden Hinweis auf John Stuart Mills These, dass der Eigenname den Charakter einer Markierung hat, die auf einem Gegenstand angebracht wird (Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {16}).
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zentrifugal oder zentripetal?: Gemeint ist möglicherweise Folgendes: Wenn wir die Markierung als Beziehung zwischen der Sprache und dem Realen begreifen und die Sprache als Zentrum, das Reale als Peripherie auffassen, können wir uns fragen, welche Richtung diese Beziehung hat, führt sie von der Sprache zum Realen, ist sie also zentrifugal, oder geht sie vom Realen zur Sprache, ist sie zentripetal? Und vielleicht bezieht sich diese Unterscheidung auf die beiden Hypothesen über die Entstehung der Schrift. Die Erklärung durch „Ideogramme“ könnte man als zentrifugal bezeichnen, da sie vom Begriff ausgeht, vom Signifikat und in diesem Sinne von der Sprache. Die Erklärung der Schrift durch Schriftzeichen vor der Schrift, Zeichen, die im Realen gewissermaßen auf die Phonetisierung warten, führt vom Realen zur Sprache, wäre also zentripetal.
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für sein Wissen: für das Wissen des Subjekts, das bereits „liest“, bevor es sich dabei um Schriftzeichen im engeren Sinne des Wortes handelt.
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Freud hat sich immer wieder auf die Hieroglyphen bezogen. Vgl.
– Die Traumdeutung (1900), GW 2/3, S. 342, 347;
– Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose (1909), GW 7, S. 450 Anm.;
– Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci (1910) , GW 8, S. 156 (mit Hinweis auf Champollion);
– Über den Gegensinn der Urworte (1910), GW 8, S. 215, 219;
– Das Interesse an der Psychoanalyse (1913), GW 8, S. 404;
– Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1916/17), GW 11, S. 236 f.;
– Der Mann Moses und die monotheistische Religion (1939), GW 16, S. 143 Anm. -
Hieroglypheninschrift: Einen guten Überblick über die darin verwendeten Schriftzeichen gibt die sogenannte Gardiner-Liste.
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Abbildung der Hieroglyphe mit dem Lautwert m aus dem Wikipedia-Artikel Gardiner-Liste., G17.
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Figur eines Uhus [sic]: Laut Gardiner-Liste handelt es sich bei der Figur mit dem Lautwert m um eine Schleiereule (wissenschaftliche Bezeichnung tyto alba, französisch Effraie des clochers), nicht um einen Uhu (bulbo bulbo, französisch hibou Grand-duc).
Abbildung aus Roussans Ausgabe des Identifizierungs-Seminars S. 72, dort ohne Quellenangabe.
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Aussprache „m“: Zum Phonem /m/ vgl. im Identifizierungs-Seminar Sitzung vom 15. November 1961, S. {5} (même) und Sitzung vom 29. November 1961, S. {16} (mama). Das m ist in diesem Seminar ein drängender Buchstabe.
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nicht zusätzlich die Vokalpunkte: Die Hieroglyphen enthalten Konsonanten, jedoch keine Vokale, durch das Fehlen der Vokale erhöht sich die Mehrdeutigkeit der Konsonanten und Konsonantenverbindungen. Vokale fehlten ursprünglich auch im Hebräischen, später wurden die Vokale durch Punkte und Striche angegeben.
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„schauen Sie!“: Das „schauen Sie!“ und das „hier ist“ entsprechen in etwa Russells Begriff des Eigennamens; vgl. im Identifizierungs-Seminar Sitzung vom 6. Dezember 1961, S. {10 f.} und Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {10–14}.
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Negation: Zur Negation hatte Lacan sich bereits in früheren Sitzungen des Identifizierungs-Seminars geäußert:
– Sitzung 2 vom 22. November 1962: Ausgehend von „je pense et je ne suis », « »j’sais pas » ist etwas anderes als « je ne sais », in « je ne sais » bezieht sich die Negation auf das „je“, im Französischen gibt es eine natürliche Nähe zwischen dem „je“ und dem „ne“ (vgl. S. {15} f.).
– Sitzung 4 vom 6. Dezember 1962: Wortspiel zur Erläuterung des Unterschied zwischen dem Zeichen und dem Signifikanten: „le trace d’un pas“ (die Spur eines Schritts / eines nicht), zwischen den beiden Enden dieser Kette erscheint das Subjekt und nirgendwo sonst (vgl. S. {7}). -
Auf der Ebene der Antwort: Vielleicht ist Folgendes gemeint: Die Reinform der Negation, nämlich das logische Partikel non (nicht/nein), soll durch Bezug auf elementare Formen der sprachlichen Äußerung rekonstruiert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, von Frage und Antwort auszugehen und zwar von der Frage „Ist es nicht da?“ Wo soll man hierbei die Reinform der Negation verorten, erst auf der Ebene der Antwort („Nein, es ist nicht da“) oder bereits auf der Ebene der Frage?
In der Sitzung vom 21. Februar 1962 des Identifizierungs-Seminars wird Lacan sich ausführlich zur Negation äußern, ausgehend von: Otto Jespersen: Negation in English and other languages. Høst, Kopenhagen 1917.
Das von Lacan hier skizzierte Vorgehen erinnert an die von Kuno Lorenz und Paul Lorenzen entwickelte dialogische Logik. Die Programmschrift ist: P. Lorenzen: Logik und Agon. In: Atti del XII Congresso Internazionale di Filosofia, vol. 4. Sansoni Editore, Florenz 1960, S. 187–194.
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Negation bei der Markierung: Eine Alternative zu dem im vorigen Satz angedeuteten Vorgehen besteht darin, dass man nicht von Frage und Antwort, sondern von einem Behauptungssatz ausgeht, in dem es um die ausschließende Beziehung zwischen zwei Sachverhalten geht.
Eine Beziehung zwischen der Negation und dem Einprägen einer Markierung stellt Lacan bereits in seinem Kommentar über Freuds Die Verneinung her. Er erläutert dort den von Hyppolite gebrauchten Terminus „Enturteilung“ (déjugement) folgendermaßen:
„Sinn, den der folgende Satz hinreichend anzeigt, indem er an die Verurteilung* anschließt, die er als Äquivalent (Ersatz*) der Verdrängung bezeichnet und deren Nein selbst als ein Merkzeichen, als ein Ursprungszertifikat aufzufassen ist, vergleichbar dem einem Gegenstand aufdgeprägten made in Germany. (J.L.)“
(Fußnote von Lacan in: Jean Hyppolite: Gesprochener Kommentar über die „Verneinung*“ von Freud. In: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek, a.a.O., S. 627–638, hier: S. 628 Fn. 3).
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wir kennen es: Vgl. S. Freud: Die Verneinung (1925), GW 14, S. 9–15); J. Lacan: Einführung in den Kommentar von Jean Hyppolite über die „Verneinung“ von Freud, und: J. Lacan: Antwort auf den Kommentar von Jean Hyppolite über die „Verneinung“ von Freud (beides Vorträge von 1954, veröffentlicht 1956). In: J. Lacan: Schriften. Band I. Vollständiger Text, a.a.O., S. 436–449 und S. 450–471.
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aus dem emotionalen Zeichen entwickeln soll: Anspielung auf die folgende Bemerkung von Freud:
„Ein verdrängter Vorstellungs- oder Gedankeninhalt kann also zum Bewußtsein durchdringen, unter der Bedingung, daß er sich verneinen läßt. Die Verneinung ist eine Art, das Verdrängte zur Kenntnis zu nehmen, eigentlich schon eine Aufhebung der Verdrängung, aber freilich keine Annahme des Verdrängten. Man sieht, wie sich hier die intellektuelle Funktion vom affektiven Vorgang scheidet. Mit Hilfe der Verneinung wird nur die eine Folge des Verdrängungsvorganges rückgängig gemacht, daß dessen Vorstellungsinhalt nicht zum Bewußtsein gelangt. Es resultiert daraus eine Art von intellektueller Annahme des Verdrängten bei Fortbestand des Wesentlichen an der Verdrängung.“
(S. Freud: Die Verneinung (1925). In: Ders., GW 14, S. 12)
Freud bezieht sich anschließend auf die Opposition von Lebenstrieben und Todestrieben und bringt die Lebenstriebe mit der Bejahung, die Todestriebe mit der Verneinung in Verbindung; der „affektive Vorgang“ verweist für ihn offenbar auf die Wirksamkeit dieser Triebe.
Freud bringt die Negation mit der „Schöpfung des Verneinungssymbols“ (a.a.O., S. 15) zusammen, also mit der Wirksamkeit eines Signifikanten.
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Befragung eines bestimmten existenziellen Verhältnisses (…) in einem Bezug zur Negativität: Gemeint ist offenbar die Frage: „Ist es nicht da?“
Manipulation des Objekts: Hier offenbar im Sinne der Handhabung von Gegenständen wie beispielsweise Töpferwaren.
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Zerstörteres: Lacan wechselt hier von der Frage nach der Verneinung zur Konstituierung des Unärstrichs durch Zerstörung des Objekts. Möglicherweise beizieht er sich dabei indirekt auf eine Bemerkung von Freud über den Destruktionstrieb als Grundlage der Negation:
„Das Studium des Urteils eröffnet uns vielleicht zum erstenmal die Einsicht in die Entstehung einer intellektuellen Funktion aus dem Spiel der primären Triebregungen. Das Urteilen ist die zweckmäßige Fortentwicklung der ursprünglich nach dem Lustprinzip erfolgten Einbeziehung ins Ich oder Ausstoßung aus dem Ich. Seine Polarität scheint der Gegensätzlichkeit der beiden von uns angenommenen Triebgruppen zu entsprechen. Die Bejahung – als Ersatz der Vereinigung – gehört dem Eros an, die Verneinung – Nachfolge der Ausstoßung – dem Destruktionstrieb.“
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Einzigkeit: Gemeint ist vielleicht: Der Strich geht aus der Zerstörung eines Objekts hervor, wie im Beispiel des steinzeitlichen Jägers (vgl. Sitzung vom 6. Dezember 1961, S. {18} – {21}). Für je ein zerstörtes Objekt steht hier je ein Strich; unter „Einzigkeit“ versteht Lacan also vermutlich, dass etwas „je eins“ ist und als solches gezählt wird, mit einer Zählung vom Typ „und noch eins und noch eins usw.“.
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Umkehrung dieser Beziehung: Vermutlich ist die Beziehung zwischen Schreiben und Lesen gemeint, die sich hier umkehrt: erst kommt das Lesen, dann die Schrift.
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Entwurf: Vgl. S. Freud: Entwurf einer Psychologie (1895). In: Ders.: Gesammelte Werke. Nachtragsband. S. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 375–486.
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Abbildung aus: S. Freud: Die Traumdeutung, GW 2/3, S. 546.
W = Wahrnehmung
Er = Erinnerungsspur
Ubw = das Unbewusste
Vbw = das Vorbewusste
M = Motilität -
am Ende der „Traumdeutung“: Vgl. S. Freud: Die Traumdeutung (1900). In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 2/3, S. 546.
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Laplanche und Leclaire: Vgl. Jean Laplanche, Serge Leclaire: L’inconscient, une étude psychanalytique. In: Les Temps modernes, 17. Jg. (1961), Nr. 183, S. 81–129. Auch in: Henri Ey (Hg.): L’inconscient. VIe Colloque du Bonneval. Desclée de Brouwer, Paris 1966, S. 96–130.
Lacan wird diese Arbeit einige Jahre später (1969) scharf zurückweisen, sein Vorwort zu: Anika Rifflet-Lemaire: Jacques Lacan. Dessart, Brüssel 1970 (abgedruckt in : J.L.: Autres écrits. Seuil, Paris 2001, S. 393-402).
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Veränderung der Besetzung oder zweite Niederschrift: Was geschieht mit einer unbewussten Vorstellung, wenn sie bewusst wird?
Freuds erste These ist von 1896 und bezieht sich auf die Unterscheidung von Zeichenarten. Das Gedächtnis besteht demnach aus verschiedenen Niederschriften mit unterschiedlichen Arten von Zeichen. Die erste Niederschrift ist die der Wahrnehmungen, bestehend aus Wahrnehmungszeichen. Die zweite Niederschrift ist das Unbewusstsein, die dritte Niederschrift ist das Vorbewusstsein, das an Wortvorstellungen gebunden ist. Wenn etwas Unbewusstes bewusst wird, kommt es zu einer „Umschrift“. Diese These formuliert Freud in einem Brief an Wilhelm Fließ vom 6. Dezember 1896 (vgl. S. Freud: Briefe an Wilhelm Fließ. Hg v. Jeffrey Moussaieff Masson. S. Fischer, Frankfurt am Main 1986, S. 217-226.) (Freuds Ausdruck „zweite Niederschrift“ ist mit „double inscription“ ins Französische übersetzt worden; durch Rückübersetzung wurde daraus der Begriff der „doppelten Einschreibung“.)
Freuds zweite Hypothese bezieht sich nicht auf die Unterscheidung von Zeichenarten, sondern auf unterschiedliche Arten von Energie; dies ist die Version der Traumdeutung (1900). Das Unbewusste und das Vorbewusste unterscheiden sich hiernach durch die Art der „Besetzungsenergie“. Im Unbewussten werden die Erregungsquantitäten schnell abgeführt (freie Energie), im Vorbewussten bleiben sie zum größten Teil in Ruhe erhalten, die Abfuhr wird hier gehemmt (gebundene Energie). Beim Bewusstwerden einer unbewussten Vorstellung kommt es zu einem Wechsel von freier in gebundene Energie. (Vgl. Die Traumdeutung, a.a.O., S. 605.)
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wie sie unsere Gedanken skandiert: Lacan folgt hier Freud, der das Vorbewusste an die Wortvorstellungen bindet, so bereits im Brief an Wilhelm Fließ vom 6. Dezember 1896, a.a.O.
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treibt die Sprache sich auf den Straßen herum: Im Französischen courir les rues, Redewendung für etwas, das überall anzutreffen ist.
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nicht lösen kann: Der Ausdruck dépêtrable bezieht sich auf empêtrement (Verstrickung); er kann sich nicht aus der Verstrickung lösen.
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ihre letzte Sanktion: Lacan verwendet Sanktion hier im Sinne von „Bestätigung“, nicht von „Bestrafung“.
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seiner ökonomischen Funktion: Als „ökonomisch“ bezeichnet Freud die Betrachtungsweise, die sich auf die Energie bezieht, auf ihre Erhöhung und Verringerung.
Φ: Im Entwurf einer Psychologie unterscheidet Freud zwei Neuronensysteme, durchlässige Neuronen, die der Wahrnehmung dienen, und undurchlässige Neuronen als Träger des Gedächtnisses. Das Symbol Φ steht für die durchlässigen Neuronen, das Symbol Ψ für die undurchlässigen; vgl. Entwurf, a.a.O., S. 308.
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Qualitätszeichen, Realitätszeichen: Dies sind Begriffe des Entwurfs, a.a.O., S. 331.
Ubw = das Unbewusste
Vbw = das Vorbewusste
Bw = Bewusstsein
LP = Lustprinzip
RP = Realitätsprinzip-
Verschränkung der systemischen Funktionen: Das Diagramm zeigt: Das Unbewusste (Ubw) ist mit dem Lustprinzip verbunden (LP), das Vorbewusste (Vbw) mit dem Realitätsprinzip (RP); vgl. hierzu Freud: Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens (GW 8, S. 229–238). Von hier gehen zwei Pfade aus, die durch Pfeile angezeigt werden. Der Primärprozess geht vom Lustprinzip (LP) aus, verläuft über die Suche nach Wahrnehmungsidentität (Wahrnehmung) und führt zur Befriedigung im Unbewussten (Ubw). Der Sekundärprozess beginnt beim Realitätsprinzip (RP), verläuft über die Suche nach Denkidentität (Gedanken) und führt zum Sprechen (wie Sprechen). (Vgl. Christian Fierens: Lecture de „L’identification“ de Lacan : de l’utopie d’identité au moteur de l’invention. EME Editions, Louvain-la-Neuve, Belgien, 2023, S. 54)
Ein ähnliches Diagramm verwendet Lacan in Seminar 7, Die Ethik der Psychoanalyse, um die Verschränkung von Lustprinzip und Realitätsprinzip darzustellen. Vgl. Sitzung vom 25. November 1959, Version Miller/Haas S. 45.
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Realitätsprüfung: Begriff von Freud, vgl. vor allem S. Freud: Metapsychologische Ergänzung zur Traumlehre (1917), GW 10, S. 411–426, zur Realitätsprüfung: S. 422-425.
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was wir im Unbewussten finden: Der Wiederholungszwang ist demnach dem Unbewussten zuzuschreiben; ähnlich bereits in Seminar 2, Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse:
„Sie [die Wiederholung] beruht wesentlich darauf, sagt er [Freud], dass es auf seiten dessen, was verdrängt ist, auf seiten des Unbewußten, keinerlei Widerstand gibt, sondern nur die Tendenz, sich zu wiederholen.“
(Sitzung vom 29. Juni 1955, Version Miller/Metzger S. 407)
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Denkidentität: Vgl. S. Freud: Die Traumdeutung (1900). In: Ders., GW 2/3, S. 607 f.
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Wahrnehmungsidentität: Vgl. S. Freud: Die Traumdeutung, GW 2/3, S. 607, 610.
Punzierung: Was hier angesprochen wird, ist die Punze (die Raute) in der Formel des Phantasmas ($ ◊ a).
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Urverdrängt: Zur Urverdrängung vgl. S. Freud: Die Verdrängung (1915), GW 10, S. 250 f.; Das Unbewusste (1915), GW 10, S. 280; Hemmung, Symptom und Angst (1926), GW 14, S. 121.
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Ursignifikant: In der Antwort auf den Kommentar von Hyppolite zu Freuds Verneinung spricht Lacan von einer „Ursymbolisierung“:
„Das Affektive in diesem Freud’schen Text wird als das begriffen, was von einer Ursymbolisierung deren Effekte bis in die diskursive Strukturierung bewahrt. Diese noch intellektuell geheißene Strukturierung ist dazu da, in der Form einer Verkennung auszudrücken, was diese erste Symbolisierung dem Tod schuldet.“
(Antwort auf den Kommentar von Jean Hyppolite über die „Verneinung*“ von Freud, a.a.O., S. 452)
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zwischen Haut und Knochen: Vgl. J. Lacan: Seminar 7, Die Ethik der Psychoanalyse (1959/60), Sitzung vom 9. Dezember 1959, Version Miller/Haas S. 65; Sitzung vom 16. Dezember 159, Version Miller/Haas S. 77.
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nicht mehr Sinn als das „Ich lüge“: Das „ich lüge“ ist paradox, weil es sich auf sich selbst bezieht, das heißt, die Ebene des Ausgesagten und die der Äußerung werden nicht getrennt. Dasselbe gilt für das „ich denke“, es fungiert zugleich als Ausgesagtes und als Äußerung.
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nicht als Konsequenz, nicht als ontologische Bestimmung: nicht als „also ich bin“. Die Beziehung zwischen „ich denke“ und „ich bin“ soll nicht als Folgerungsbeziehung zwischen Denken und Sein aufgefasst werden, sondern als Verhältnis zwischen Signifikant und Signifikat.
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Denksein: Vgl. Identifizierungs-Seminar, Sitzung vom 22. November 1961, S. {12}.
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mein kleines persönliches Sophisma: Vgl. J. Lacan: Die logische Zeit und die vorweggenommene Gewissheitsbehauptung (1945). In: Ders.: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek, a.a.O., S. 231–251.– Lacan kommt darauf zurück in Seminar 2, Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse, Sitzung vom 15. Juni 1955, Version Miller/Metzger S. 365–370.
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„Ich denke“ durch eine 1 darstellen: Das Ich denke ist eine Form der Identifizierung; die Identifizierung mit dem einzigen Zug ist eine Identifizierung mit einem Einzelstrich, also mit einer 1 (so in der Sitzung vom 29. November 1961, S. {1}); jetzt wird die Identifizierung als Selbst-Benennung aufgefasst; also lässt sich die Selbstbenennung qua Identifizierung durch die Zahl 1 darstellen.
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l’inconnu könnte auch als l’inconnue verstanden werden, also: die Unbekannte, in der mathematischen Verwendung.
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das i: Der Buchstabe i steht an dieser Stelle vermutlich für inconnu aus dem vorhergehenden Satz. (Anm. v. B. Hooson).
cogitatum: lateinisch für „das Gedachte“.
cogito ergo sum: „Ich denke, also bin ich“. Descartes, Meditationes de prima philosophia, Prime objectiones, AT VII, 94 (19); in der AT-Ausgabe mit Komma: „cogito, ergo sum“.
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Reihe: Ein kurzes Erklärvideo über Reihen gibt es beispielsweise hier.
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konvergente Reihe: Erklärvideo hier.
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bis sie in einem Wert konvergieren: Beispiel für eine konvergente Reihe (aus Roussans Ausgabe des Identifizierungs-Seminars, S. 79):
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um meine Laterne zu erhellen: von „éclairer sa lanterne“ (seine Laterne erleuchten), Redewendung für „jemandem den eigenen Standpunkt klarmachen“, „Licht ins Dunkel bringen“.
imaginär: Das Symbol i steht jetzt für die imaginäre Einheit i. Wird i mit einer reellen Zahl multipliziert – mit b – erhält man die imaginäre Zahl b∙i.– Erklär-Videos zu den Begriffen imaginäre Einheit, imaginäre Zahl und komplexe Zahl findet man hier und hier.
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Wurzel: Lacan verwechselt hier die Gegenteile Wurzel und Quadrat. Richtig wäre: „Es gibt keine negative Zahl, beispielsweise –1, die in irgendeiner Weise die Funktion erfüllen könnte, das Quadrat einer Zahl zu sein, wovon der Faktor wäre.“
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Vektor: Erklärvideo zu Vektoren hier.
nicht nur die erwähnte Größe: nämlich die Länge.
Darstellung einer komplexen Zahl durch einen Vektor:
x-Achse: reelle Zahlen
y-Achse: imaginäre Zahlen(Abbildung aus Roussans Ausgabe des Identifizierungs-Seminars S. 80)
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die imaginäre Funktion des Phallus: Über den Phallus hatte Lacan im Identifizierungs-Seminar bisher zweimal gesprochen:
– Phallus als Fels des Autoerotismus, d.h. als der Teil der Libido, der nicht auf das Objekt überfließt, anschließend an Abrahams Konzept der Partialliebe (Sitzung vom 15. November 1961, S. {1});
– Giraffen-Phantasie des kleinen Hans; darin ist die große Giraffe die Mutter, insofern sie mit ihrem langen Hals, endend in einem gefräßigen Maul, der immense Phallus des Begehrens (Sitzung vom 20. Dezember 1961, S. {7}).Falls der Phallus in der ersten Bedeutung gemeint ist, deutet Lacan hier die Beziehung zwischen dem „Ich denke“ und dem „Ich bin“ (zwischen 1 und ) als Beziehung zwischen dem vom Anderen übernommenen einzigen Zug als Grundlage des Ichideals und dem Phallus als dem autoerotischen Libidorest, der sich der Idealisierung entzieht.
Wurzel aus minus 1: Zu Beginn der nächsten Sitzung wird Lacan sagen:
„Ich glaube nicht, dass, so paradox die die Symbolisierung, mit der ich meine Rede beim letzten Mal beendet habe, auf den ersten Blick erscheinen mag, und und worin das Subjekt durch das mathematische Symbol gestützt wird, ich glaube nicht, dass alles darin für Sie nur eine reine Überraschung sein kann.“
Demnach dient an dieser Stelle als Symbol für das Subjekt.
Diese psychoanalytische Adaption von hatte Lacan von zuerst in Seminar 6, Das Begehren und seine Deutung, vorgetragen Der Ausdruck wird dort von ihm mit $ in der Formel für das Phantasma ($ ◊ a) gleichgesetzt (vgl. Seminar 6, Sitzung vom 3. Juni 1959, Version Miller/Gondek S. 547).
Die Beziehung zwischen $ und wird in Seminar 6 so erläutert:
„In der Tat, wenn es etwas gibt, dem nichts Intuitionierbares entsprechen kann, und das dennoch verlangt, mit seiner vollen Funktion erhalten zu bleiben, dann ist es die Beziehung des Objekts zu dem verborgenen Element, das der lebende Träger des Subjekts ist, insofern es [dieses Element], da es die Funktion eines Signifikanten annimmt, nicht als solches subjektiviert werden kann
Der Wurzel aus minus Eins kann an sich nichts Reelles, im mathematischen Sinne des Ausdrucks, entsprechen. Ebenso verhält es sich, wenn es um das Objekt geht. Wir können seine wahre Funktion deshalb nur so erfassen, dass wir die Reihe seiner möglichen Beziehungen zu dem ausgestrichenen S durchlaufen, das heißt zu dem S, das genau an dem Punkt, an dem das a seinen maximalen Wertes annimmt, nur verdunkelt sein kann.“
(Sitzung vom 22. April 1959, Version Miller/Gondek S. 424, Übersetzung geändert)
(Der Wurzel aus minus Eins kann nichts Reelles entsprechen, gemeint ist: Wurzel aus minus Eins kann keiner reellen Zahl entsprechen)
$ bzw. repräsentieren demnach den lebendigen Träger des Subjekts, insofern er nicht subjektiviert werden kann, da er Signifikantenfunktion angenommen hat. Das Leben, insofern es dadurch, dass es Signifikantenfunktion angenommen hat, urverdrängt ist, wird ebenfalls durch den Phallus repräsentiert (vgl. Lacans Aufsatz Die Bedeutung des Phallus von 1958). Von daher ergibt sich die Äquivalenzenkette $ ≅ ≅ (–φ). Man wird vielleicht sagen können, repräsentiert das durch die Versprachlichung verlorene Leben, das als Urverdrängtes die Verdrängung in Gang hält.
Im laufenden Seminar 10, Die Identifizierung, wird Lacan auf mehrfach zurückkommen, in den Sitzungen vom 17. Januar (S. {1}), vom 24. Januar (S. {5} und {14}), vom 7. März (S. {26}), vom 4. April (S. {11 f.}) und vom 9. Mai 1962 (S. {12}).
In den Schriften bezieht Lacan sich auf die imaginäre Einheit in dem Aufsatz Subversion des Subjekts und Dialektik des Begehrens im Freud’schen Unbewussten (Endfassung vermutlich 1962), in: Schriften, Band II, Vollständiger Text, Übersetzt von Hans-Dieter Gondek, a.a.O., S. 358.
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periodische Funktion: Gegenbegriff zur konvergenten Reihe ist der Begriff der divergenten Reihe. Eine divergente Reihe ist eine Reihe ohne Grenzwert. Die divergenten Reihen zerfallen wiederum in bestimmt divergente Reihen und unbestimmt divergente Reihen. Bestimmt divergente Reihen sind etwa solche Reihen, die beständig größer werden. Unbestimmt divergente Reihen sind zum Beispiel Reihen mit periodisch wechselnden Werten wie hier Lacans „periodische Funktion“.
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Der erste ist (i + 1): Der erste Wert ist „ich bin und ich denke“.
ein Problem, das uns interessiert: Vgl. weiter oben in dieser Sitzung:
„das x des Subjekts […], das wir suchen, also dessen, was es zu Anfang gibt, damit sich die Identifizierung dieses Ich denke herstellen kann“. (S. {23}).
Die imaginäre Einheit bzw. i steht demnach für das Subjekt vor jeder Benennung und die Zahl 1 für die Identifizierung mit dem unären Zug.
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die Frage eben des Signifikats dieser Addition: Die Addition ist i+1, sie wird hier als Signifikant aufgefasst. Das Signifikat dieser Addition ist 2.
nur noch die Hälfte: Der zweite Wert ist die Hälfte von„ich bin und ich denke“.
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in der dritten Zeit: Die dritte Zeit ist „ich denke“ ohne „ich bin“.
Es wiederholen sich demnach periodisch die folgenden drei Zahlenwerte: (i + 1), und 1.
Lacans Zuordnungen der drei Zahlenwerte zu „Ich denke, also bin ich“:
(i + 1) : „Ich bin und ich denke“,
: Die Hälfte von „Ich bin und ich denke“,
1 : „Ich denke“ ohne „ich bin“.
Lacans Zuordnungen der drei Zahlenwerte zur Psychoanalyse:
(i + 1) : das Subjekt bevor es sich selbst mit einem Eigennamen benennt plus Identifizierung mit dem unären Zug. Hiermit könnte der Moment der Einprägung des unären Zugs in das Subjekt gemeint sein.
: Hierzu gibt Lacan keinen zuordnender Hinweis. Ist hier möglicherweise das gespaltene Subjekt gemeint?
1 : Wir sollen uns fragen, ob dies dieselbe Einheit ist wie die ursprüngliche Identifizierung mit dem unären Zug, womit angedeutet wird, dass eine andere Einheit gemeint ist. Welche? Das Ichideal? Der Eigenname?
Damit endet im Identifizierungs-Seminar die Auseinandersetzung mit Descartes’ Ich denke, also bin ich, die in der ersten Sitzung begonnen hatte. Andere Theoreme von Descartes werden in diesem Seminar jedoch weiterhin ein Thema sein, u.a. der Raumbegriff und der Gottesbegriff.