Lacans Sentenzen und Formeln
„Ein Signifikant ist das, wodurch für einen anderen Signifikanten das Subjekt repräsentiert wird.“
Teil II: Die Formel und vier Beispiele
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Dritte Fassung vom 21. Dezember 2024
(zweite Fassung vom 1. März 2023, erste Fassung vom 14. März 2019)
Den ersten Teil dieses Beitrags, „Die Definition“, findet man hier.
Lacans Definition des Signifikanten lautet: Ein Signifikant ist das, wodurch für einen anderen Signifikanten das Subjekt repräsentiert wird. In Seminar 12 von 1964/65, Schlüsselprobleme für die Psychoanalyse, führt er für diese Definition eine Formel ein und erläutert sie durch Beispiele. Im Folgenden übersetze und kommentiere ich diese Passage.1
Drei Punkte vor einem Zitat besagen, dass es an das vorangehende Zitat lückenlos anschließt. Einschübe in eckigen Klammern sind von mir.
Die Formel
Lacan steht an der Tafel, an der zwei Formeln stehen. Dies ist die erste:
Formel zur Definition des Signifikanten
Seminar 12, Sitzung vom 5. Mai 1965
Er beschreibt sie so:
„die erste bezeichnet uns das S1, das bei S2 das $ repräsentiert, d.h. das Subjekt“2.
S1 meint: Signifikant 1.
S2 meint: Signifikant 2.
$ steht für le sujet barré, das ausgestrichene Subjekt.
— : der Querstrich, la barre, die Schranke, steht hier für eine Repräsentationsbeziehung: das, was unter dem Strich steht, wird durch das repräsentiert, was darüber steht.
→ : der von links nach rechts zeigende Pfeil bedeutet „bei“.
Zu diesem Zeitpunkt stehen S1 und S2 noch nicht für „Herrensignifikant“ und „Wissen“, diese Zuordnung wird erst später eingeführt. Die Ausdrücke S1 und S2 beziehen sich in der Formel also zunächst einmal ganz schlicht auf zwei Signifikanten, im einfachsten Fall auf zwei Wörter, genauer: auf deren Lautseite.
Die linke Seite des Ausdrucks ist so zu lesen: Signifikant 1 repräsentiert das ausgestrichene Subjekt. Insgesamt also: Der erste Signifikant repräsentiert das ausgestrichene Subjekt und er repräsentiert es bei etwas. Wobei? Bei einem anderen Signifikanten.
Als Definition des Signifikanten kann man den Ausdruck so lesen: Ein Signifikant (S1) ist das, wodurch bei einem anderen Signifikanten (S2) das Subjekt ($) repräsentiert wird.
Die Formel zeigt an, dass die beiden Signifikanten unterschiedliche Funktionen haben, der erste Signifikant repräsentiert das Subjekt, der zweite Signifikant ist derjenige, bei dem der erste Signifikant das Subjekt repräsentiert.
Im Vergleich zur Einführung der Signifikanten-Definition in Seminar 9, Die Identifizierung, fällt auf, dass der erste Signifikant das Subjekt jetzt „bei“ einem anderen Signifikanten repräsentiert, auprès de, nicht „für“ einen anderen Signifikanten, nicht pour. Auch das „bei“ verwendet Lacan immer wieder bei der Wiederholung seiner Signifikantendefinition, allerdings seltener als das „für“. Das pour konnotiert eine Beziehung des Ersetzens, das auprès de ein räumliches Nebeneinander. Das „für“ zeigt also eher in die Richtung der Metapher (im Sinne von Lacan, also der Signifikanten-Substitution), das „bei“ verweist stärker auf die Metonymie (im Sinne von Lacan, also der Signifikanten-Kombination).
In Lacans Symbolisierung der Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat steht der Signifikant oben und das Signifikat unten3 (im Gegensatz zu Saussures Darstellung):
Das Subjekt, $, ist demnach am Platz des Signifikats. Signifikant 1 repräsentiert bei Signifikant 2 als Signifikat das ausgestrichene Subjekt, was man so schreiben kann:
Durch die Beziehung des ersten Signifikanten zum zweiten Signifikanten erscheint das Subjekt als Signifikat, als Sinn.
Auf diese Weise also wird von Lacan, drei Jahre nach der Definition des Signifikanten, die Formel für den Signifikanten eingeführt, auf die er später häufig zurückkommt; sie wird eine Grundlage für die Formeln der vier Diskurse bilden, die er in Seminar 17 von 1969/70, Die Kehrseite der Psychoanalyse, ausarbeitet.
Nach einer knappen Bemerkung zu einer zweiten Formel, die an der Tafel darunter steht (und auf die ich am Schluss dieses Beitrags zurückkommen werde), beginnt Lacan, die erste Formel zu erläutern:
„Diese kleine Präsentation, diese Präambel ist wesentlich, um anzugeben, was in Frage gestellt werden muss. Was ist auf dieser ersten Ebene – insofern sie die ist, auf der wir bei einer Analyse vorgehen müssen –, was ist hier, was muss hier sein, wie stellt sich hier das dar, was wir den Status des Wissens nennen wollen? Denn schließlich haben wir gesagt – und selbst wenn wir es nicht gesagt hätten, so ist doch klar –, dass in der [psychoanalytischen] Situation an den Psychoanalytiker als jemand appelliert wird, der das Subjekt ist, dem Wissen unterstellt wird.
Das, was er wissen muss, ist kein Klassifikationswissen, kein Allgemeinwissen, kein Zoologenwissen. Was er wissen muss, ist durch die primäre Ebene bestimmt, auf der es ein Subjekt gibt, das durch unser Vorgehen an den Moment herangeführt wird, in dem etwas auftaucht, das so artikuliert wird: ‚Ich wusste nicht.‘
Ich wusste nicht [$]: entweder, dass der Signifikant, der hier ist [S1], den ich jetzt erkenne, dass dieser Signifikant da war, wo ich als Subjekt war [$], oder, dass der Signifikant, der dort ist [S2], auf den Sie mich hinweisen, den Sie für mich artikulieren, dass dieser Signifikant da war, um bei ihm zu repräsentieren, dass ich dies oder das war [S1]. Das ist das, was die Psychoanalyse aufdeckt.“4
Ich trage das in die Formel ein und erhalte den folgenden Ausdruck:
Warum „Ich wusste nicht“? Das Subjekt am Platz des Signifikats ist gewissermaßen ein Nicht-Wissen, es ist diejenige Größe, die über die Beziehungen zu den beiden Signifikanten nichts weiß. Es weiß nicht, dass es durch Signifikant 1 repräsentiert wird, oder es weiß nicht dass es von Signifikant 1 bei Signifikant 2 repräsentiert wird. Dieser Zusammenhang ist ihm jedoch zugänglich – durch eine Psychoanalyse. Es kann dann gewissermaßen sagen: „Ich wusste nicht, dass ich durch S1 bei S2 repräsentiert werde.“
Damit bekommt auch der Ausdruck sujet barré, „ausgestrichenes“ oder „versperrtes Subjekt“, eine Bedeutung, Das Subjekt ist in dem Sinne ausgestrichen, dass ihm der Zugang zum Repräsentiertwerden durch die Beziehung von S1 zu S2 versperrt ist.
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Vier Beispiele
Weiter in Lacans Erläuterung der Formel:
… „Und indem ich fast zufällig einige Beispiele aus den ersten Artikulationen von Freud heranziehe, möchte ich hier für Sie hervorheben, wie sehr das, was ‚Struktur des Symptoms‘ genannt wird, auf angemessene Weise so ausgedrückt werden muss.
Die Aphonie von Dora5 wird als das, wodurch das Subjekt Dora repräsentiert wird, nur erkannt, ist nur erkennbar durch das Verhältnis zu dem Signifikanten, der, wenn man das Funktionieren des Symptoms korrekt angeht, keinen anderen Status hat als den eines Signifikanten, der so artikuliert wird: ‚mit ihr allein‘, mit ihr allein, nämlich mit Frau K. Sie kann nicht mehr sprechen und dies in Abhängigkeit davon, dass sie mit ihr allein ist. Durch die Aphonie wird Dora keineswegs bei Frau K. repräsentiert, mit der sie unter gewöhnlichen Umständen durchaus spricht, allzu reichlich sogar, sondern wenn sie mit ihr allein ist, dann nämlich, wenn Herr K. verreist ist.“6
Der gesamte dreigliedrige Ausdruck lässt sich demnach als Darstellung der Struktur des Symptoms deuten. Ein Symptom funktioniert so, dass darin ein Signifikant bei einem anderen Signifikanten das Subjekt repräsentiert. S1 steht also nicht nur für die symbolische Identifizierung (vgl. Teil I dieses Beitrags), sondern auch für das Symptom.
Wie kann sich S1 sowohl auf die Identifizierung als auch auf das Symptom beziehen? Der Zusammenhang wird klar, wenn man sich an Freuds Verständnis von Identifizierung hält. Umgangssprachlich versteht man unter Identifizierung heute, dass man mit einer anderen Person oder einer fiktiven Figur voll und ganz übereinstimmt, dass man ihre Emotionen, Motive und Ideale teilt. Dabei geht es um eine bewusste Identifizierung; mit Freuds Begriff von Identifizierung hat das wenig zu tun. Freud versteht unter einer Identifizierung einen unbewussten Vorgang, der sich, außer in Träumen, in Symptomen zeigt. Man lese hierzu sein Bruchstück einer Hysterie-Analyse. Dass Dora sich mit ihrer Cousine identifiziert, zeigt sich in ihren Magenschmerzen7, dass sie sich mit Frau K. identifiziert, manifestiert sich in ihrem Husten8. Charakteristisch ist die diese Formulierung:
„Sie [Dora] identifizierte sich einige Tage lang in kleinen Symptomen und Eigentümlichkeiten mit der Mutter, was ihr Gelegenheit gab, Hervorragendes in Unausstehlichkeit zu leisten […].“9
Doras Aphonie – ihre Stimmlosigkeit – repräsentiert also ihr „ich wusste nicht“ bei dem Signifikanten „mit ihr allein“. Wenn ich das in die Formel eintrage, erhalte ich:
Die Aphonie ist ein Symptom und damit ist sie ein Signifikant, das heißt ein Element, dessen Signifikat versperrt ist. Falls Dora sich die Frage stellt „Was bedeutet meine Aphonie?“, verhält sie sich zu ihrer Stimmlosigkeit als Signifikant. Dieses Symptom bezieht sich auf die Lautseite des Sprechens und damit ein weiteres Mal auf die Ebene des Signifikanten.
Der Symptom-Signifikant Aphonie repräsentiert das nichtwissende Subjekt bei dem Signifikanten „mit ihr allein“. Lacan betont, dass es nicht um die Beziehung zu Frau K. geht, anders gesagt, nicht zu Frau K. als andere mit kleinem a, sondern um die Beziehung zu diesem Signifikanten. Freud hatte festgestellt, dass sich Doras Aphonie einstellte, wenn Herr K. abwesend war; in der Aphonie zeigt sich, Freud zufolge, ihre heimliche Liebe zu Herrn K.10 Lacan deutet das um: Die Aphonie erscheint nicht etwa dann, wenn Herr K. abwesend ist, sondern wenn Dora mit Frau K. allein ist, und das Alleinsein mit Frau K. ist nicht als räumlich-soziale Beziehung aufzufassen, sondern als Signifikant, als Signifikant „mit ihr allein“, und damit als Bedeutungsrätsel. Welche Signifikate hat der Signifikant „mit ihr allein“? Lacan lässt das offen.
Er beschreibt den Pfeil zwischen S1 und S2 hier so, dass S1 in Abhängigkeit von S2 auftritt, was man deutlicher durch einen umgekehrt verlaufenden Pfeil anzeigen könnte: S1 ← S2.
Danach:
… „Der Husten von Dora.11 Der Husten von Dora, wo wird er von Freud verortet? Lesen Sie den Text. Wenn er hier ein Symptom bezeichnet, dann in Abhängigkeit davon, dass dieser Husten eine Signifikantenfunktion annimmt, die Funktion einer Warnung, möchte ich sagen, die von Dora gegeben wird, bezogen auf etwas, das hierbei auftaucht und auf andere Weise nicht aufgetaucht wäre. Und man muss den Text von Freud lesen, um der rein signifikanten Wegführung zu folgen, der des Wortspiels über den Vater, der ein vermögender Mann ist, und das heißt, wie Freud sagt, der unvermögend ist, in dem Sinne, in dem das Wort ‚Vermögen‘ im Deutschen auch ‚sexuelle Potenz‘ bedeutet.12 Unvermögend – was wäre signifikanter, was wäre reiner signifikant als dieses homonyme Wortspiel und dazu noch die negative Umkehrung dessen, was ‚Vermögen‘ bedeutet, ohne die in Doras Husten nichts den Sinn hätte, den Freud ihm zuschreibt und der auch darin besteht, dass dieses Symptom ein Ersatz ist, den das Paar – Doras Vaters und Frau K. – für diese Impotenz liefert, insbesondere das, was Freud – übrigens ohne die Dinge wirklich zu Ende zu führen – über die genital-orale Beziehung äußert.“13
Ich fülle damit wieder die Formel aus:
Auch hier ist S1 wieder ein Symptom: der Husten. Das Husten-Symptom ist ein Signifikant, insofern die Bedeutung des Symptoms gesucht wird, das Signifikat. Darüber hinaus hat dieser Signifikant sprachlichen Charakter im Sinne einer Kommunikationsfunktion, er funktioniert als Warnung. In Seminar 6, Das Begehren und seine Deutung, hatte Lacan sich ausführlich mit einem Hüstel-Symptom beschäftigt, das als Warnung funktionierte (der Fall des Patienten von Ella Sharpe14); offenbar nimmt er hier an, dass Doras Husten auf ähnliche Weise unbewusst die Funktion hatte, das in sexuellen Aktivitäten versunkene Paar zu warnen. Das lässt sich insofern auf Freuds Dora-Analyse beziehen, als Dora, Freud zufolge, die sexuelle Beziehung zwischen ihrem Vater und Frau K. begünstigt hatte.
Man könnte den Husten aber auch mit Freud auf Doras Identifizierungen mit ihrer Mutter und mit Frau K. beziehen15 sowie auf die Identifizierung mit ihrem Vater16, eine Deutung, die Lacan an anderer Stelle übernommen hatte17. Freud betont, dass Dora mit dem Husten nur einen „einzigen Zug“ des Vaters übernimmt und Lacan hatte den einzigen Zug im Identifizierungs-Seminar als Signifikanten theoretisiert18. Doras Husten-Symptom ist also auch insofern ein Signifikant, als es dabei um einen „einzigen Zug“ geht, um einen trait unaire.
Der Symptom-Signifikant Husten repräsentiert das nicht-wissende Subjekt für den Signifikanten (un)vermögend. Diese Wortbildung ist „rein“ signifikant, was heißen soll, die Beziehung zwischen den beiden Bedeutungen von vermögend und von unvermögend wird, wie bei jedem Wortspiel, auf der Ebene des Signifikanten hergestellt, nicht auf der des Signifikats, und damit gibt es hier einen Primat des Signifikanten unabhängig von der Frage der Analysantin oder des Psychoanalytikers nach der Bedeutung. (Un)vermögend bezieht sich an dieser Stelle auf den Penis des Vaters, insofern er in seiner sexuellen Funktion ausfällt, in Lacans Terminologie auf minus klein phi, (–φ), Auseinanderfallen von Begehren und Jouissance.
Das Symptom des Hustens, also S1, ist ein Ersatz für die Impotenz des Vaters, für (–φ). Das Wort „Ersatz“ verweist bei Lacan auf die Struktur der Metapher, die er häufig durch zwei übereinanderstehende Signifikanten formal darstellt. Also kann man in der Formel an der Stelle von „ich wusste nicht“ vielleicht auch „(–φ)“ einfügen. Sie wusste zwar, dass ihr Vater impotent war, sie wusste jedoch nicht, dass ihr Husten sich darauf bezog.
Lacans nächstes Beispiel bezieht sich auf Freuds Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben, also auf den Fall des „kleinen Hans“, und darin auf die Phantasien, die Hans seinem Vater über Hanna erzählt, seine einjährige Schwester.
… „Nehmen Sie den kleinen Hans, die extravagante Geschichte von der Abfahrt aus Gmunden mit ich weiß nicht was, dem Kindermädchen zu Pferde auf dem Gestell des Schlittens19 – wie deutet Freud uns das? Er deutet es so: ‚Wenn ihr mir solche Lügengeschichten auftischt, kann ich euch auch welche erzählen. Ich frage euch, wie die Kinder geboren werden, und ihr erzählt mir was vom Storch.‘ Ein Signifikant ist so viel wert wie ein anderer. Die einzige Person, die das – bis man es ihr sagt – nicht weiß, ist das Subjekt, der kleine Hans. Das ist übrigens keineswegs dasselbe [wie bei Dora], denn die Signifikantenfunktion besteht hier aus einem weitaus größeren Molekül, der kleine Hans ergeht sich da in einer längeren Fabel.“20
Um auch dies wieder auf die Formel zu beziehen:
Hans hatte erzählt, dass Hanna auf einem Pferd geritten sei, „Hüöh“ gerufen und die Peitsche geschwungen habe. Offenbar fasst Lacan das Erzählen dieser wilden Geschichte als Symptom auf. Um einen Signifikanten geht es dabei durch die Frage „Was bedeutet es, dass Hans diese Geschichte erzählt?“ Und auch hier hat der Signifikant sprachlichen Charakter im engeren Sinne, er besteht aus einer Erzählung.
Der Symptom-Signifikant Lügengeschichte über Hanna repräsentiert das nicht-wissende Subjekt bei der Storchengeschichte der Eltern. Auch sie ist ein Signifikant, wenn man fragt, „Was bedeutet es, dass die Eltern diese Geschichte erzählen?“, und auch in diesem Fall geht es um eine Erzählung.
Die Bei-Beziehung zwischen den beiden Signifikanten hat hier den Charakter einer parodistischen Antwort. Die Eltern hatten Hans erzählt, Hanna sei von einem Storch gebracht worden, und darauf antwortet Hans, Freud zufolge, mit einer Parodie, mit einer eigenen Lügengeschichte (auch hier könnte man den Pfeil zwischen S1 und S2 umkehren und von S2 nach S1 führen). Möglicherweise bezieht Lacan sich mit der Deutung der beiden Erzählungen als Signifikant auch auf ihren lügnerischen Charakter, dann hätte „Signifikant“ hier vielleicht auch die Konnotation von „bloßes Gerede ohne jede Bedeutung“.
Das Signifikat besteht darin, dass Hans nicht weiß, dass er die Hanna-Phantasie als Antwort auf die Storchen-Geschichte erzählt; das Nichtwissen hat hier die Form der Isolierung, des unverbundenen Nebeneinanderstellens.21
In Seminar 4, Die Objektbeziehung, hatte Lacan die phantastische Geschichte von Hans so gedeutet: Darin, dass er phantasiert, dass Hanna das Pferd peitscht, wird sie für ihn zum Ichideal, zur Herrin der Signifikanten, und das ermöglicht es Hans, selbst diese Position einzunehmen. Er begibt sich damit auf einen Weg, um die Beziehung zur Mutter zu stabilisieren, allerdings auf einen imaginären Weg, unter Umgehung des Kastrationskomplexes.22 Also kann man bei Hans am Platz des Signifikats, am Platz des „ich wusste nicht“, wohl auch einsetzen: „Ich wusste nicht, dass es mir bei dieser Phantasie darum ging, mich dem Begehren (nach) der Mutter zu entziehen.“
Lacan fährt fort:
… „Und um ein drittes [bzw. viertes] Beispiel anzuführen und unsere Hysterikerin und unseren Phobiker durch den Zwangsneurotiker zu vervollständigen – erinnern Sie sich doch bitte an den Rattenmann, was da geschieht, bei den verzweifelten Abmagerungsversuchen, denen er sich hingibt. Wovon hängt das ab? Davon, dass zu diesem Zeitpunkt seine geliebte Dame von einem gewissen Dick begleitet wird. Der Rattenmann will abmagern, um auf keinen Fall dick zu sein.23 Sein ganzes Bemühen abzumagern --; er bemüht sich abzumagern, bis er fast krepiert, und dies deshalb, um sich bei dem Signifikanten Dick zu signifizieren und nichts mehr.“24
Auch dies lässt sich in die Formel eintragen:
Das Symptom ist hier das nahezu selbstmörderische Abmagern des Patienten; durch die Frage „Was bedeutet dieses Abmagern?“ wird es zum Signifikanten.
Durch den Symptom-Signifikanten abmagern wird das nicht-wissende Subjekt für den Signifikanten Dick repräsentiert, für den Namen seines Rivalen. Auch hier ist wieder ein „reiner“ Signifikant im Spiel, das Wortspiel dick/Dick; in solchen Wortspielen hat der Signifikant den Primat gegenüber dem Signifikat. (Freud bezieht sich nicht darauf, dass das englische Wort dick auch ein vulgärer Ausdruck für den Penis ist.)
Am Platz des Signifikats ist hier ein Nichtwissen, das darin besteht, dass die beiden Signifikanten gegeneinander isoliert sind und dem Subjekt die Verbindung abmagern – dick – Dick unzugänglich ist.25 Auch hier geht es um ein unbewusstes Begehren, wenn man unter Begehren nicht nur die libidinöse, sondern auch die aggressive Strebung begreift.
… im Vergleich
Lacans Beispiele für Signifikant 1 sind also:
– die Aphonie von Freuds Patientin Dora,
– der Husten von Dora,
– die Phantasiegeschichte des kleinen Hans (der indirekt, auf dem Weg über den Vater, ein Patient von Freud ist),
– das Abmagern des „Rattenmanns“, eines Patienten von Freud.
Signifikant 1 steht in allen Fällen für ein Symptom, für das Symptom eines Patienten, für das sich im Rahmen der Psychoanalyse die Frage nach der Bedeutung stellt, nach dem Signifikat. Der Symptom-Signifikant bezieht sich in verschiedener Weise auf die Sprache und das Sprechen:
– Doras Aphonie bezieht sich negativ auf die Lautseite des Sprechens und insofern ein weiteres Mal auf den Signifikanten.
– Doras Husten funktioniert als Warnung und hat damit eine Kommunikationsfunktion. Man könnte aber auch sagen, der Husten beruht auf ihrer Identifizierung mit dem Vater durch Übernahme eines einzigen Zugs, das heißt eines Signifikanten.
– Hansens Hanna-Phantasie ist eine Erzählung und darin ein Spiel mit Wahrheit und Lüge.
– Das Abmagern des Rattenmanns beruht auf der Opposition der Signifikate mager und dick, die durch die Doppeldeutigkeit dick/Dick von der Ebene des Signifikanten dominiert wird.
Worauf bezieht sich Signifikant 2?
– Im Falle des Hustens von Dora ist S2 „mit ihr allein“, eine räumlich-soziale Beziehung, die von Lacan als Signifikant aufgefasst wird, als Träger einer verdeckten Bedeutung. .
– Im Falle von Doras Aphonie ist S2 eine Doppeldeutigkeit, „vermögend“ im finanziellen und im sexuellen Sinne, verbunden mit einer Negation: „un/vermögend“.
– Beim kleinen Hans ist S2 eine Erzählung, die Geschichte vom Klapperstorch, an die Hans nicht glauben will, die für ihn also unter dem Gesichtspunkt der mangelnden Wahrheit funktioniert.
– Im Falle des „Rattenmanns“ ist S2 wieder eine Doppeldeutigkeit: Dick/dick.
Die These, dass es beim Symptom um Signifikanten geht (und nicht um Signifikate), funktioniert demnach auf drei Ebenen. Primär geht es darum, dass im psychoanalytischen Zusammenhang angenommen wird, dass ein bestimmtes Verhalten eine Bedeutung hat, die mit diesem Verhalten nicht unmittelbar mitgegeben ist, die erst erschlossen werden muss. Auf einer zweiten Ebene kommen Doppeldeutigkeiten ins Spiel, nicht immer, aber häufig; bei den Doppeldeutigkeiten hat der Signifikant auch unabhängig vom psychoanalytischen Kontext den Primat. Eine dritte Ebene besteht darin, dass es häufig um sprachliche Phänomene geht, hier geht es um Signifikanten in einem lockeren Sinn, nicht im Gegensatz zum Signifikat.
Was sieht man, wenn man S1 und S2 einander gegenüberstellt? Als Symptom repräsentiert S1 immer das Subjekt, während S2 sich in den Beispielen auf den (imaginären) anderen mit kleinem a bezieht oder auf den (symbolischen) Anderen mit großem A. Lacan verwendet den Terminus Anderer mit großem A in zwei Bedeutungen, zum einen für das Unbewusste, zum anderen für den Adressaten in einer sprachlichen Beziehung; das Symbol S2 bezieht sich in den Beispielen bisweilen auf den Anderen mit großem A in der zweiten Bedeutung.
– Die Beziehung zwischen Doras Aphonie und dem Signifikanten mit ihr allein ist eine Beziehung zwischen einer Identifizierung und einem Signifikanten, der auf ihre Beziehung zu Frau K. und zu Herrn K. verweist.
– Wenn man Doras Husten als Warnung deutet, richtet sich diese Warnung an die anderen, an das Paar.
– Die erste Lügengeschichte ist die des Subjekts, also von Hans, die zweite kommt vom Anderen mit großem A, von den Eltern in einer symbolischen Funktion. Sie sind diejenigen, die eine Frage beantworten sollen, die nach der Herkunft der Kinder, und ihre Antwort wird von Hans vor dem Hintergrund der Alternative von Wahrheit und Lüge wahrgenommen. Dabei reichen die Eltern eine durch die Generationen tradierte und in einer bestimmten Kultur zirkulierende Erzählung nur weiter, sie haben ihre Geschichte vom Anderen übernommen, vom Anderen im Sinne einer sprachlich verfassten Öffentlichkeit.
– Die Beziehung zwischen abmagern und Dick beruht zunächst auf der Opposition zwischen dem Subjekt und Richard als dem Rivalen, also dem anderen mit kleinem a. Durch das Wortspiel dick/Dick kommt das Symbolische ins Spiel: Dick als Eigenname.
Die beiden Signifikanten lassen sich diesen beiden Seiten zuordnen: S1 der Seite des Subjekts, S2 der Seite des anderen oder des Anderen.
Worum handelt es beim ausgestrichenen Subjekt, $?
– Doras „ich wusste nicht“ bezieht sich in beiden Beispielen auf ihr Begehren: nach ihrem Vater, nach Herrn K., nach Frau K.
– Hansens Nichtwissen besteht darin, dass ihm nicht klar ist, dass er mit seiner Lügengeschichte eine parodistische Antwort auf die Lügengeschichte der Eltern gibt. Letztlich aber geht es um seinen Versuch, sich dem Begehren (nach) der Mutter zu entziehen, durch Konstruktion eines Ichideals als Herr der Signifikanten.
– Im Falle des „Rattenmanns“ verweist das Nichtwissen auf einen Todeswunsch; der Patient kann sich nicht eingestehen, dass er seinen Konkurrenten umbringen will.
In Seminar 12 hieß es in einer früheren Sitzung, also vor der Einführung der Signifikanten-Formel:
„Für diejenigen, die meinem bisherigen Diskurs gefolgt sind, ist das sicherlich eine neue Akzentuierung von etwas, dessen Platz Sie in meinen früheren Schemata wiederfinden können, und worin Sie sogar sehen können, dass das, worum es sich bei der Signifikatswirkung handelte – zu der ich Sie hinführen musste, um Ihnen den Platz davon anzuzeigen, zu dem Zeitpunkt, als ich im letzten Jahr das Schema der Alienation vorstellte26 –, dass dieser Bezugspunkt das Begehren war, insofern es irgendwo in der Bildung, in der Einsetzung des Subjekts anzusiedeln ist, und dass es dort in den Zwischenraum zwischen den beiden Signifikanten eingelassen ist, der beiden Signifikanten, die in der Definition des Signifikanten selbst im Wesentlichen angesprochen werden.“27
Das Element „ich wusste nicht“ ist demnach am Platz des Signifikats. Und das Nichtwissen des Subjekts bezieht sich auf ein Begehren. Das Symbol $ steht für ein Begehren, von dem das Subjekt nichts weiß.
Das Begehren – und damit das Subjekt – ist in den „Zwischenraum“ zwischen den beiden Signifikanten eingelassen. Damit haben wir, nach für und bei, eine dritte Präposition, um die Relation der beiden Signifikanten zu bestimmen: zwischen, was man so formulieren könnte: In der Beziehung zwischen zwei Signifikanten wird das Subjekt repräsentiert. Beschreibt man das Sigifikantenverhältnis so, betrachtet man es gewissermaßen aus größerer Ferne. Es verschwindet die Orientierung des Pfeils und die funktionale Differenzierung der beiden Signifikanten, also die Unterscheidung zwischen dem Signifikanten, durch den das Subjekt repräsentiert wird, und dem Signifikanten, für den oder bei dem es repräsentiert wird.
Hier noch einmal die Formel zur Definition des Signifikanten:
Formel zur Definition des Signifikanten
Signifikant 1 ist demnach dem Symptom zuzuordnen. Signifikant 1 repräsentiert das Subjekt, $, das heißt, das Symptom repräsentiert ein Begehren, von dem das Subjekt nichts weiß, ein unbewusstes Begehren. Signifikant 1 repräsentiert das Subjekt bei Signifikant 2, der auf der Seite des anderen oder des Anderen zu verorten ist – das Begehren ist das Begehren des Anderen, anders gesagt, das Begehren des Subjekts ist unvermeidlich verwickelt in das Begehren nach dem Anderen (nach dem anderen) und in das Begehren auf der Seite des Anderen (auf der Seite des anderen). S2 ist auf der Seite des Anderen, das heißt aber auch: S2 ist eine Signifikantenkette, die im Unbewussten verortet ist, im ausgestrichenen/versperrten Anderen (Ⱥ).28
Diskurs des Herrn
Die Formel für den Signifikanten, vorgestellt in Seminar 12, ist eine Vorläuferin für die Formel des Herrendiskurses, die Lacan einige Jahre später einführen wird, in Seminar 17, Die Kehrseite der Psychoanalyse (1969/70)29:
Formel des Herrendiskurses
In Seminar 17 wird Lacan außerdem zum ersten Mal den Terminus Herrensignifikant (signifiant maître) verwenden und dafür das Symbol S1 festlegen.30 In Seminar 12, Schlüsselprobleme für die Psychoanalyse (1964/65), hatte er für das Unbewusste den Begriff Wissen (savoir) eingeführt31; als Symbol für Wissen dient ihm ab Seminar 16, Von einem Anderen zum anderen (1968/69), die Zeichenfolge S232. In dieser Terminologie kann man sagen: Der Herrensignifikant (S1) repräsentiert das Subjekt für das Wissen (S2), anders gesagt: durch das Ichideal wird das Subjekt für das Unbewusste repräsentiert.
In der Formel der Signifikantendefinition aus Seminar 12 fehlt, verglichen mit der Formel des Herrendiskurses, nur noch, am Platz unten rechts, das kleine a für das Objekt a im Sinne des Partialobjekts als Ursache des Begehrens.
Das kleine a ist jedoch bereits in Wartestellung. In Seminar 12 steht In der Sitzung vom 5. Mai 1965, in der Lacan seine Formel zur Definition des Signifikanten präsentiert, darunter an der Tafel, wie anfangs erwähnt, eine weitere Formel, und diese zweite Formel bezieht sich auf das Objekt a:
Seminar 12, Sitzung vom 5. Mai 1965
Der Zusammenhang zwischen den beiden übereinanderstehenden Formeln wird von Lacan in dieser Sitzung so erläutert:
„Wir müssen davon ausgehen – sagt die Formel, die ich Ihnen vorgestellt habe –, dass der Signifikant das ist, wodurch ein Subjekt für einen anderen Signifikanten repräsentiert wird.
Was wird uns von dieser Formel suggeriert? Naja, warum nicht der Schlüssel und das Schloss.
Beim Schloss geht es nicht um das, was es uns, wenn der Riegel oder die Sperre gefallen sind, entdecken lässt, sondern um seine Beziehung zu dem, wodurch es zum Funktionieren gebracht wird.
Aber was ist der Schlüssel? Zwischen dem Schlüssel und dem Schloss gibt es noch den Zifferncode, der Schlüssel ist hier trügerisch. Ein Schloss, das aus einer Signifikantenverbindung besteht – was uns daran interessiert, ist das Innere dieser Verbindung, mit der Mehrwertigkeit, der Wahl und gelegentlich dem Rätsel des Zifferncodes, durch den es funktioniert. Bei einem bestimmten Zustand des Schlosses gibt es nur eine einzige Ziffernfolge, durch die es sich öffnen lässt: die Eins, sie setzt ein Subjekt voraus, das reduziert ist auf die Eins einer Kombination. Es gibt hier keinen Spielraum, das Subjekt ist nicht der universelle Empfänger – entweder es hat diesen Zifferncode oder es hat ihn nicht.
Und die Rolle des Schlüssels ist wirklich suggestiv und amüsant, denn sie stellt uns dar, dass es einen Rest gibt, ein kleines operatives Etwas, einen hierbei entstehenden Abfall, der jedoch, ohne Zweifel, unverzichtbar ist, der letztlich die wirksame und reale Stütze darstellt, wo dann das Subjekt ins Spiel kommen wird.
Mit anderen Worten, in der Formel, die Sie hier als zweite sehen und die an die Stelle der ersten tritt – wobei die erste uns das S1 bezeichnet, das bei S2 das ausgestrichene S repräsentiert, das heißt das Subjekt –, darunter sehen Sie hier, wenn Sie wollen, das S1 des Zifferncodes, wie es beim S2 des Schlosses Folgendes repräsentiert: , nämlich die Eins des Subjekts, insofern es darauf reduziert ist, der zu liefernde Schlüssel entweder zu sein oder nicht zu sein.“33
Danach geht es weiter mit den oben bereits zitierten Sätzen: „Diese kleine Präsentation, diese Präambel ist wesentlich, um anzugeben, was in Frage gestellt werden muss“ usw.
Die zweite Formel gewinnt man aus der ersten, indem man das Symbol $ durch den „Bruch“ ersetzt und den Pfeil verschiebt, weg von: von oben links nach oben rechts, hin zu: von unten links nach oben rechts.
Das Subjekt, $, ist demnach gespalten in die 1 und das Objekt a.
Die 1 bezieht sich auf das Subjekt, insofern es auf eine bestimmte Ziffernfolge reduziert ist, ich nehme an, dass gemeint ist: die Singularität (oder Individualität) des Subjekts besteht in einer einzigartigen Signifikantenkombination. Sie gilt es in einer Psychoanalyse zu rekonstruieren, und diese Rekonstruktion ist richtig oder falsch. Ist sie richtig, öffnet sich das Schloss.
Das Objekt a ist ein Rest, der in der Signifikantenkombination nicht aufgeht.34 Durch den Zifferncode (die Signifikantenkombination) wird der Schlüssel überflüssig, er wird zu einem Rest, der abgestoßen wird und in genau dieser Funktion entspricht der Schlüssel dem Objekt a, also dem Partialobjekt als Ursache des Begehrens. Mit dem zum Abfall gewordenen Schlüssel kommt das Subjekt ins Spiel (das Subjekt im Gegensatz zum Anderen); dies entspricht dem Objekt a im Phantasma als Stütze des begehrenden Subjekts.
In einer Psychoanalyse geht es also nicht nur darum, die richtige Signifikantenkombination ins Sprechen zu bringen; es muss auch noch das Objekt a ins Spiel kommen, das heißt ein Element, das nicht symbolisiert werden kann.
Die Verbindung zwischen der Definition des Signifikanten und dem Objekt a wird dann in Seminar 17, Die Kehrseite der Psychoanalyse, mit diesem Satz hergestellt:
„Der Signifikant artikuliert sich also dadurch, dass er ein Subjekt bei einem anderen Signifikanten repräsentiert. Von da gehen wir aus, um dieser inauguralen Wiederholung, insofern sie auf das Genießen abzielende Wiederholung ist, Sinn zu verleihen.“35
Die „auf das Genießen abzielende inaugurale Wiederholung“ – das ist eine Beschreibung des Funktionierens des Objekts a.
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Anmerkungen
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J. Lacan, Seminar 12, Schlüsselprobleme für die Psychoanalyse, Sitzung vom 5. Mai 1965, übersetzt nach der von Michel Roussan erstellten kritischen Ausgabe des Seminars (J. Lacan: Problèmes cruciaux pour la psychanalyse, dit „Séminaire XII“. Textherstellung durch Michel Roussan. Mit Anmerkungen, kritischem Apparat und Index. Paris 2000. Nicht im Buchhandel, beziehbar durch Roussan: m.roussan2@free.fr).
-
Lacan, Seminar 12, Sitzung vom 5. Mai 1965, a.a.O. Hier und im Folgenden meine Übersetzung nach der Edition von Michel Roussan.
-
Vgl. J. Lacan: Das Drängen des Buchstabens im Unbewussten oder die Vernunft seit Freud. In: Ders.: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 587.
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Vgl. S. Freud: Bruchstück einer Hysterie-Analyse (1905). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 6. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 83–186; zur Aphonie S. 105, 115–117, 127, 185.
- GW 5, S. 237.
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Vgl. Freud, Bruchstück, a.a.O., S. 100 f., 105, 115, 117, 121–123, 125–127, 129, 151.
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Vgl. Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse (1921). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 9. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 99 f.
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Vgl. Lacans Kommentar zur Dora-Analyse in: J.L.: Wortmeldung zur Übertragung (1952). In: Ders.: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 252–265.
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Vgl. Lacan, Seminar 9, Die Identifizierung, Sitzung vom 6. Dezember 1961, S. {15}.
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Vgl. S. Freud: Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben (1909). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 8. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 9–124, hier: S. 63–71.– Tatsächlich geht es in der Geschichte, die Hans erzählt, nicht um das Kindermädchen, sondern um Hanna, seine kleine Schwester, und nicht um eine Schlittenfahrt, sondern um die Fahrt mit einer Kutsche in einer Kiste.
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Zur Isolierung als Abwehrmechanismus vgl. Freud: Hemmung, Symptom und Angst (1926). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 6. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 263–266, 301.
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Vgl. Lacan, Seminar 4, Sitzung vom 26. Juni 1957, Version Miller/Gondek S. 479 f.
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Vgl. S. Freud: Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose (1909). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 7. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 31–104; hier: S. 59.
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Freud schreibt:
„Diesen Dick wollte er nun umbringen, er war auf ihn viel eifersüchtiger und wütender, als er sich eingestehen konnte, und darum legte er sich zur Selbstbestrafung die Pein jener Abmagerungskur auf.“
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Vgl. Seminar 11, Vier Grundbegriffe der Psychoanalyse, Sitzungen vom 27. Mai und vom 17. Juni 1964.
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Zum ausgestrichenen Anderen als das Unbewusste vgl. Seminar 10, Die Angst, Sitzung vom 13. März 1963, Version Miller/Gondek S. 224.
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Man findet die Formel des Herrendiskurses zuerst in der Sitzung vom 26. November 1969, Version Miller/Gondek S. 10.
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Zuerst in der Sitzung vom 18. Februar 1970; vgl. Seminar 17, Version Miller/Gondek S. 111, Gondek übersetzt mit „Herrn-Signifikant“.
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Zuerst in der Sitzung vom 27. November 1968, Version Miller/Gondek S. 61.
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Lacan, Seminar 12, Sitzung vom 5. Mai 1965, a.a.O., S1 und S2 im letzten Absatz nach Version Staferla.
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Die These vom Objekt a als Rest, der im Anderen nicht aufgeht, wird von Lacan ausführlich entwickelt in Seminar 10, Die Angst, dort in den Schemata der Teilung.
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Lacan, Seminar 17, Sitzung vom 14. Januar 1970, Version Miller/Gondek S. 57.
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