Nach der schockierenden Nachricht über Trumps Wahlsieg vor drei Tagen erinnerte ich mich daran, dass es von Lacan eine kurze Bemerkung über den zu erwartenden Aufstieg des Rassismus gibt. Ich übersetze sie nach der gesprochenen Fassung von Télévision, die bislang nicht ins Deutsche gebracht wurde.
„Die Wirkungen der Artikulation des Scheins – der algebraischen Artikulation, meine ich, und dabei geht es nur um Buchstaben –, das ist der einzige Apparat, mit dessen Hilfe wir bezeichnen, was real ist. Was real ist, ist das, was in diesem Schein ein Loch macht, in diesem artikulierten Schein, der der wissenschaftliche Diskurs ist.“
Soeben erschien mein Artikel:
„Die Einverleibung der Schrift. Über Gérard Haddads Manger le Livre“.
In: Y – Revue für Psychoanalyse, 2015, Schreiben und Begehren, hg. v. Corinna Sigmund
Wie funktioniert das „Schreibbegehren“? Wie lässt sich dieser Terminus an Lacans Theorie des Begehrens anschließen? Hier eine Annäherung, gestützt auf einen autobiographischen Text von Ian McEwan. Zugleich: Einführung in Lacans Graphen des Begehrens am Beispiel der Frage nach dem „Schreibbegehren“.
Lacan zufolge ist für den Mann eine Frau ein Symptom. Ich übersetze und kommentiere die Passage aus Seminar 22 von 1974/75, RSI, in der er diese These entwickelt.
Die Psychoanalyse hat es dann mit dem Gender zu tun, wenn die Analysanten in einer Sitzung die (meist verletzenden) Namen anführen, mit denen sie im Hinblick auf ihre Geschlechtlichkeit bezeichnet worden sind: „Memme“, „Zicke“, „Schwuchtel“ usw. Diese Benennungen sind Anrufungen im Sinne der Ideologietheorie von Louis Althusser. Wie sie funktionieren, zeigt der Film Maman und Ich).
Ab sofort veröffentliche ich auf dieser Seite auch Beiträge anderer Autoren mit oder über Lacan. Die Reihe hat den Titel „Lacan entziffern – LACANIANA“.
Im Grafen des Begehrens steht die von A ausgehende, senkrecht nach oben führende Linie für die Frage Que vuoi?, Was willst du? Explizit sagt das Lacan allerdings nur für die zweite Konstruktionsstufe des Schemas. Gilt diese Zuordnung auch für den vollständigen Grafen?
Écrits Den Titel Écrits tragen fünf unterschiedliche Ausgaben von Lacans Hauptwerk.. Dies ist die Erstausgabe: Écrits. 1. Aufl. Éditions du Seuil, Paris 1966, 911 S. * Im selben Jahr erschien eine zweite, erweiterte Auflage. Hinzugefügt wurde u.a. Lacans Aufsatz La …mehr…