„Insofern das Unbewusste existiert, realisieren Sie in jedem Augenblick die Demonstration, auf die sich die Inexistenz als Voraussetzung des Notwendigen gründet. Das ist die Inexistenz dessen, was Prinzip des Symptom ist, nämlich die Inexistenz der Wahrheit, die es unterstellt, auch wenn es ihren Platz markiert.“
„Der Analytiker muss mit seinem Körper, mit seiner Existenz als Analytiker, eine Repräsentation der Verschmutzung liefern, die auf der Oberfläche des Globus die sicherste Wirkung ist […]. Die lieben Kleinen sind krank davon, und ich muss Ihnen sagen, dass auch ich mich in dieser Situation nicht wohler fühle.“
„Ich möchte sagen, worauf sich das bezieht, dieses Es existiert kein x, das in der Aussage des Neinsagens zur phallischen Funktion als Subjekt bestimmt ist: das ist im strengen Sinne des Wortes die Jungfrau. […] Das Wichtige ist, was man zu dieser Funktion des [lat.] vir sagen kann, diese Funktion des vir, die darin so erstaunlich ist, dass letztlich immer nur über eine Frau gesagt wird, sie sei viril.“
„Er [der Analytiker] besetzt […] die Position des Scheins. Er besetzt sie legitimerweise, weil es im Verhältnis zur Jouissance – zu der Jouissance, wie sie von den Psychoanalytikern erfasst werden muss, in den Worten desjenigen, den sie, als Analysanten, in seiner Äußerung als Subjekt unterstützen –, weil es im Verhältnis dazu keine andere haltbare Position gibt. […] Er, dieser Schein, macht sich zum Sprachrohr von etwas, das nicht er selbst ist, und dies dadurch, dass er sich als Maske zeigt, ich meine als eine Maske, die wie auf der griechischen Bühne offen getragen wird.“
„Das Eins, um das es geht, dasjenige, das vom Subjekt produziert wird, sagen wir: der Idealpunkt in der Analyse, das ist ja genau – im Gegensatz zu dem, worum es in der Wiederholung geht – das Eins als einziges Eins, das Eins, insofern alle Differenzen, welches auch immer irgendeine existierende Differenz sein mag, gleichwertig sind; es gibt nur eine davon, nämlich die Differenz.“
„Das Reale, von dem ich spreche – und bei dem der analytische Diskurs dazu da ist, daran zu erinnern, dass der Zugang dazu das Symbolische ist –, dieses Reale ist in und durch das Unmögliche, das nur durch das Symbolische definiert wird, durch das Unmögliche, zu dem wir hierdurch einen Zugang haben.“
„Also: y a d’l’Un, ’s gibt Eins. Das sollte man schreiben; heute ist mir nicht besonders nach Schreiben, aber warum nicht [schreibt an die Tafel]: Yad’lun.“
„Wenn die Frau nicht alle ist, dann heißt das, dass ihre Jouissance dual ist. Und das ist ja das, was Teiresias, als er zurückkam, offenbarte, nachdem er, Zeus sei Dank, eine Zeitlang Therese gewesen war.“
„Ist denn nicht klar, dass sich der Diskurs des Analysanten darauf gründet: Ich bitte dich, mir zu verweigern, was ich dir anbiete, denn das ist es nicht – ?“
„Ich möchte sagen, dass man von Liebe nicht sprechen kann, es sei denn auf eine Weise, die dumm ist oder niederträchtig, dass man davon jedoch schreiben kann.“
„Ich werde heute damit anfangen, Ihnen zu zeigen, wie es durch Verwendung logischer Funktionen möglich ist, das, worum es bei der Kastration geht, anders als anekdotisch zu artikulieren.“
„Die Wirkungen der Artikulation des Scheins – der algebraischen Artikulation, meine ich, und dabei geht es nur um Buchstaben –, das ist der einzige Apparat, mit dessen Hilfe wir bezeichnen, was real ist. Was real ist, ist das, was in diesem Schein ein Loch macht, in diesem artikulierten Schein, der der wissenschaftliche Diskurs ist.“
„Der Ausgangspunkt des wissenschaftlichen Denkens, ich spreche über die Geschichte, was ist das? Die Beobachtung der Sterne. Was ist das anderes als die Konstellation, d..h. der typische Schein?“
„Das Reale bezieht sich darauf, dass Sie, bei dem, was unsere allgemeinste Funktion ist, in der Signifikanz baden und dass Sie nicht alle Signifikanten zugleich erwischen können. Das ist durch die Struktur der Signifikanten untersagt – wenn Sie ein paar davon haben, wenn sie ein Paket davon haben, dann haben Sie nicht mehr die anderen, sie sind verdrängt.“
„Es gibt kein sexuelles Verhältnis. Was mein Titel behauptet, ist, dass es keine Mehrdeutigkeit gibt: dass Sie nur Schlechteres sagen werden, wenn Sie sich davon entfernen.“
Pascalsches Dreieck (eines der Themen von Seminar 19) Jeder Eintrag ist die Summe der beiden darüberstehenden Einträge Quelle: Hersfold in der englischen Wikipedia, von Wikimedia Commons . Jacques Lacan: … ou pire (… oder schlimmer) Seminar 19 von 1971/72, zwölf Sitzungen …mehr…