Die Écrits aus dem Jahr 1966 sind Lacans Hauptwerk. Sie enthalten 38 Artikel aus den Jahren 1936 bis 1966, die Lacan für diese Sammlung teilweise überarbeitet hat und um einige Vorworte und Anhänge ergänzt hat.
Im Folgenden findet man zunächst Hinweise zu den französischen Ausgaben der Écrits, dann zu den deutschen Übersetzungen in Buchform und schließlich zu deutschen Übersetzungen von Texten aus den Écrits, die an verstreuten Orten erschienen sind.
Écrits
Den Titel Écrits tragen im Französischen vier unterschiedliche Ausgaben.
Dies ist die Erstausgabe:
Jacques Lacan: Écrits. Éditions du Seuil, Paris 1966, 911 S.
Im selben Jahr erschien eine zweite, erweiterte Auflage. Hinzugefügt wurde u.a. Lacans Aufsatz La Métaphore du sujet. Dies ist die üblicherweise zitierte Ausgabe:
Jacques Lacan: Écrits. Éditions du Seuil, Paris 1966, 924 S.
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1970/71 erschien im selben Verlag in der Reihe Points eine zweibändige Auswahlausgabe im Taschenbuchformat; sie umfasst knapp die Hälfte der Texte, die Lacan für die Écrits von 1966 zusammengestellte hatte:
Jacques Lacan: Écrits I. Mit einem neuen Vorwort des Autors zur Taschenbuchausgabe. Éditions du Seuil, Paris 1970
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Jacques Lacan: Écrits II. Éditions du Seuil, Paris 1971
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1999 wurde in derselben Reihe unter demselben Haupttitel eine neue Taschenbuchausgabe publiziert, diesmal mit dem vollständigen Text der Écrits von 1966, worauf der Untertitel verweist:
Jacques Lacan: Écrits I. Nouvelle édition. Texte intégral. Éditions du Seuil, Paris 1999. Neuauflagen dieser Ausgabe mit anderem Umschlagbild erschienen ? und 2014.
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Jacques Lacan: Écrits II. Nouvelle édition. Texte intégral. Éditions du Seuil, Paris 1999. Neuauflagen dieser Ausgabe mit anderem Umschlagbild erschienen ? und 2014.
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Diese „integrale“ Ausgabe enthält vollständig die Écrits von 1966, in derselben Reihenfolge. Der erste Band endet nach „L’instance de la lettre“. Der zweite Band enthält außerdem Lacans Vorwort zur ersten Taschenbuchausgabe von 1970.
Es gibt also zwei offizielle Gesamtausgaben der Écrits: die einbändige Ausgabe von 1966 mit einem Umfang von 924 Seiten und den zweibändigen Texte intégral von 1999. Die beiden Editionen haben unterschiedliche Seitenzählungen; üblicherweise werden die Écrits nach der Ausgabe von 1966 zitiert.
Schriften
Von den Écrits gibt es zwei deutsche Übersetzungen: eine von Norbert Haas herausgegebene Auswahlausgabe in drei Bänden und eine von Hans-Dieter Gondek verfasste vollständige Übersetzung in zwei Bänden. Beide Ausgaben tragen den Titel Schriften.
Die von Norbert Haas herausgegebene Auswahl-Ausgabe, die erste deutsche Übersetzung, ist das Werk von dreizehn verschiedenen Übersetzern:
Jacques Lacan: Schriften I. Ausgewählt und herausgegeben von Norbert Haas.
Übersetzt von Rodolphe Gasché, Norbert Haas, Peter Stehlin und Klaus Laermann unter Mitwirkung von Chantal Creusot.
Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1973
Von diesem Band gibt es zwei seitenidentische Nachdrucke bei anderen Verlagen:
– Nachdruck im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1975 (auf dem Umschlag mit einer arabischen 1, auf dem Innentitel mit einer römischen I)
– Nachdruck im Quadriga-Verlag, Weinheim:, 2. Auflage 1986; 3., korrigierte Auflage 1991; 4., durchgesehene Auflage 1996
– PDF der Quadriga-Ausgabe von 1991 hier
Jacques Lacan: Schriften II. Ausgewählt und herausgegeben von Norbert Haas.
Übersetzt von Chantal Creusot, Wolfgang Fietkau, Norbert Haas, Hans-Jörg Rheinberger und Samuel M. Weber.
Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1975
Von diesem Band gibt es seitenidentische Nachdrucke im Quadriga-Verlag Weinheim: 2. Auflage 1986; 3., korrigierte Auflage 1991
– PDF der Quadriga-Ausgabe von 1991 hier
Jacques Lacan: Schriften III. Ausgewählt und herausgegeben von Norbert Haas.
Übersetzt von Norbert Haas, Franz Kaltenbeck, Friedrich A. Kittler, Hans-Joachim Metzger, Monika Metzger und Ursula Rütt-Förster.
Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1980
Auch von diesem Text gibt es seitenidentische Nachdrucke im Quadriga-Verlag, Weinheim: 2. Auflage 1986; 3., korrigierte Auflage 1994
– PDF der Quadriga-Ausgabe von 1986 hier
In der Haas-Edition findet man zwei Drittel der in den Écrits enthaltenen Texte.
Haas hat in seine Ausgabe drei Texte aufgenommen, die in den Écrits von 1966 nicht enthalten sind:
– Vorwort zur deutschen Ausgabe meiner ausgewählten Schriften. In: Schriften II, S. 7–14
– Die Familie (zuerst veröffentlicht 1938). In: Schriften III, S. 39–100
– Maurice Merleau-Ponty (zuerst veröffentlicht 1961). In: Schriften III, S. 237–249
Hans-Dieter Gondek hat die Écrits neu übersetzt und die erste vollständige deutsche Übersetzung vorgelegt:
Jacques Lacan: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016
– PDF des Inhaltsverzeichnisses
Jacques Lacan: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015
– PDF des Inhaltsverzeichnisses
Es handelt sich hierbei nicht um eine Übersetzung der Écrits von 1966, sondern des Texte integrale von 1999, d.h. in der Gondek-Ausgabe findet man auch Lacans Vorwort zum ersten Band der Taschenbuch-Auswahlausgabe von 1970.
Spezielle Ausgaben einzelner Beiträge aus den Écrits
Einer von Lacans bekanntesten Aufsätzen ist der sogenannte Rom-Vortrag, Fonction et champ de la parole et du langage dans la psychanalyse (Funktion und Feld des Sprechens und der Sprache in der Psychoanalyse). Diesen Text gibt es in drei Versionen: die erste ist von 1953 (vor dem Kongress mit einem Matrizendrucker vervielfältigt), die zweite von 1956 (in der Zeitschrift La psychanalyse veröffentlicht) und die letzte erschien 1966 (in den Écrits). Eine Gegenüberstellung der drei Versionen findet man auf der Internetseite der École lacanienne de psychanalyse (ELP): für Kapitel 1 hier, für Kapitel 2 hier und für Kapitel 3 hier.
Den Aufsatz Kant avec Sade (Kant mit Sade) gibt es in zwei Fassungen, die erste ist von 1963, die zweite von 1966 (letztere in den Écrits). Einen Vergleich der Versionen enthält die folgende Arbeit:
Jean Allouch: Ça de Kant, cas de Sade. Sur „Kant avec Sade“ de Jacques Lacan. Unebévue, Paris 2001
Übersetzungen einzelner Aufsätze aus den Écrits
Außerhalb dieser beiden deutschen Ausgaben der Schriften wurden Übersetzungen von Artikeln aus den Écrits an verstreuten Stellen veröffentlicht:
Die Psychoanalyse und ihre Lehre. Übersetzt von Hinrich Lühmann. Im Internet auf der Webstie des Übersetzers hier
Das Freud’sche Ding oder Der Sinn einer Rückkehr zu Freud in der Psychoanalyse. Übersetzt von Monika Mager. Turia und Kant, Wien 2005
Das optische Modell. Passage aus dem Aufsatz Anmerkung zum Bericht von Daniel Lagache „Psychoanalyse und Struktur der Persönlichkeit“ (1961 geschrieben, 1963 veröffentlicht) Übersetzt von Rolf Nemitz und Gerhard Herrgott. In: Lacan entziffern, veröffentlicht am 23. Februar 2012, hier
Kant mit Sade. Überarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Fietkau durch Mai Wegener. In: Lacan entziffern, veröffentlicht am 27. Januar 2014, hier
Position des Unbewussten. Übersetzt von Regula Schindler. In: Riss. Zeitschrift für Psychoanalyse. Freud – Lacan. 20. Jahrgang (2006), Heft 63, S. 13–38
Über den „Trieb“ bei Freud und das Begehren des Psychoanalytikers. In: Christian Kupke (Hg.): Trieb und Begehren. Parodos, Berlin 2007, S. 13–17 (der Name des Übersetzers wird nicht genannt)
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