Jacques Lacan
Lituraterre (II)
Übersetzt von Rolf Nemitz
Dies ist die 2. Fassung der Übersetzung, 29. März 2025.
1. Fassung vom 9. Mai 2019. hier.
„Lituraterre (II)“ ist die im Druck erschiemene Version von „Lituraterre“. Die im Seminar gesprochene Version, „Lituraterre (I)“, findet man hier.
Erste deutsche Übersetzung von Lacans Aufsatz Lituraterre (Druckfassung von 1971).
Vorbemerkung zur Übersetzung
Lituraterre gibt es in zwei Fassungen; ich nenne sie Lituraterre (I) und Lituraterre (II). Dies hier ist die Übersetzung von Lituraterre (II).
Seinen ersten Auftritt hatte Lituraterre in Seminar 18 von 1971, Über einen Diskurs, der nicht des Scheins wäre, in der Sitzung vom 12. Mai 1971; Lacan hat den Aufsatz hier vollständig vorgelesen. Von dieser Lese-Fassung gibt es mehrere Transkriptionen, diese Transkriptionen nenne ich Lituraterre (I). Meine Übersetzung von Lituraterre (I) habe ich 2015 auf dieser Website veröffentlicht, hier.
Einige Monate nach dem Vortragen des Aufsatzes im Seminar erschien der Text im Druck, in der Zeitschrift Littérature, Nr. 3 (Themenheft Littérature et psychanalyse), 1. Jg., Oktober 1971, S. 3–10. Diese gedruckte Endfassung ist Lituraterre (II), also der hier übersetzte Text. Eine Abschrift der französischen Druckfassung findet man im Internet auf der Seite der ELP, Pas-tout Lacan, hier.
Die inhaltlichen Unterschiede zwischen den beiden Fassungen sind gering. Dennoch handelt es sich deutlich um zwei Fassungen, nur wenige Sätze haben exakt denselben Wortlaut. Lituraterre (II) ist knapper als Lituraterre (I); viele schwierige Stellen erschließen sich, wenn man die Transkription der gesprochenen Fassung heranzieht. Einen Vergleich der beiden Fassungen (von unbekannter Hand) gibt es auf der Website von Patrick Valas, hier.
Im Folgenden findet man die Übersetzung zunächst nur deutsch, dann Satz für Satz deutsch/französisch. Im zweisprachigen Teil hat die Übersetzung Anmerkungen mit Literaturhinweisen. Ausführlichere Anmerkungen mit Erläuterungen zum Verständnis des Textes findet man nicht hier, sondern in der Übersetzung von Lituraterre (I).
Lituraterre (II) wurde von Jacques-Alain Miller in Lacans Autres écrits aufgenommen, als einleitenden Aufsatz außerhalb der Chronologie, analog zum Poe-Aufsatz in Lacans Schriften.1 Millers Nachdruck von Lituraterre (II) weicht in einigen kleinen Punkten von der Erstveröffentlichung ab; in den Anmerkungen zum französischen Text habe ich die Abweichungen benannt.
Ein wichtiger Hintergrund für Lituraterre in beiden Fassungen ist Lacans Seminar 18 von 1971, Über einen Diskurs, der nicht des Scheins wäre; meine Übersetzung dieses Seminars gibt es auf dieser Website hier. Sekundärliteratur zu Lituraterre findet man am Ende meiner Übersetzung von Lituraterre (I), hier.
Viele Anregungen verdankt diese Übersetzung von Lituraterre (II) Gerhard Herrgott sowie der von Beatrice Khiara-Foxton und Adrian Price erstellten englischen Übersetzung des Aufsatzes.2
Zur Notation
– Einschübe in runden Klammern sind von Lacan.
– Ein Sternchen nach einem Wort* weist darauf hin, dass es im Original deutsch ist.
– Der Schrägstrich / verbindet Übersetzungsvarianten.
Lituraterre (II)
Deutsch
Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift, z.B. [11], verweisen auf die Seiten von J. Lacan: Autres écrits. Seuil, Paris 2001.
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[11] Lituraterre
Dieses Wort findet seine Rechtfertigung im Ernout und Meillet: lino, litura, liturarius. Mir aber kam es durch dieses Wortspiel, aus dem man zuweilen einen Witz macht: die Lautvertauchung kam mir über die Lippen, die Umstellung ans Ohr.
Dieses Wörterbuch (in dem man nachschlagen möge) bietet mir Auspizium, denn es gründet einen Ausgangspunkt [départ], den ich bei der Äquivokation nahm (aufbrechen [partir] ist hier aufteilen [répartir]), mit der Joyce (ich meine James Joyce) von a letter zu a litter hinübergleitet, von einem Buchstaben (ich übersetze) zu einem Abfall.
Man wird sich daran erinnern, dass eine „Metz-Hähnin“, die ihm Gutes tun wollte, ihm eine Psychoanalyse anbot, wie man das mit einer Dusche tun würde. Und auch noch bei Jung …
Bei dem Spiel, das wir ansprechen, hätte er nichts gewonnen, ging er doch geradenwegs auf das Beste dessen zu, was man von einer Psychoanalyse an ihrem Ende erwarten kann.
Wenn er aus dem Buchstaben [lettre] Streu [litière] macht – ist es dann wieder der Heilige Thomas, der ihm hier in den Sinn kommt, wie das Werk es von vorne bis hinten bezeugt?
Oder bekundet die Psychoanalyse hier ihre Konvergenz mit dem, was unsere Zeit als Auflösung des alten Bandes anklagt, das in der Kultur die Verschmutzung zügelt?
Ich habe das früher einmal etwas ausgeführt, wie durch Zufall kurz vor dem Mai ’68, um die Verlorenen der Menschenmengen, die ich jetzt immer dorthin verschiebe, wo ich einen Besuch mache, nicht leer ausgehen zu lassen, an jenem Tag in Bordeaux. Die Zivilisation, daran hatte ich als Prämisse erinnert, ist der Abwasserkanal.
Man muss wohl sagen, dass ich des Mülleimers überdrüssig war, mit dem ich mein Schicksal vernietet habe. Wenn ich es als Vermächtnis eingestehe, bin ich bekanntlich nicht allein.
Das avouer, das Eingestehen, oder, auf alte Weise ausgesprochen, das avoir, das Haben, mit dem Beckett das Soll ausgleicht, das unser Sein zu Abfall macht, rettet die Ehre der Literatur und entbindet mich von dem Privileg, von dem ich glauben könnte, es aufgrund meines Platzes innezuhaben.
Die Frage ist, ob die Literatur, wie die Lehrbücher es anzubieten scheinen, Resteverwertung ist, ob es bei ihr darum geht, eine schriftliche Kollokation dessen vorzunehmen, was zunächst Gesang gewesen sei, gesprochener Mythos, Dramenprozession.
Was die Psychoanalyse angeht, so qualifiziert die Tatsache, dass sie am Ödipus hängt, sie in keiner Weise dazu, sich im Text des Sophokles zurechtzufinden. Dass Freud einen Text von Dostojewski erwähnt, reicht nicht hin, um zu sagen, die Textkritik, bisher Jagdrevier des Universitätsdiskurses, habe durch die Psychoanalyse frischen Wind bekommen.
Mein Unterricht findet hier statt in einem Wechsel der Konfiguration, der mit einem Slogan zur Förderung des Geschriebenen beworben wird, von dem jedoch andere Zeugnisse – etwa, dass heute endlich Rabelais gelesen wird – eine Interessenverschiebung anzeigen, mit der ich besser zusammengehe.
Als Autor bin ich darin weniger involviert als man sich vorstellt, und meine Schriften, ein Titel, der ironischer ist, als man glauben mag: wenn es sich entweder um Berichte handelt, eine Kongressfunktion, oder um, sagen wir, „offene Briefe“, in denen ich zu einem Stück meiner Lehre Fragen aufwerfe.
Statt mich jedoch auf das literarische Geschmuse einzulassen, das den Psychoanalytiker kennzeichnet, dem es an Erfindungsgabe mangelt, brandmarke ich darin den unausbleiblichen Versuch, die Unausgeglichenheit seiner Praxis zu beweisen, wenn es darum geht, das geringste literarische Urteil zu begründen.
Es fällt jedoch auf, dass ich diese Sammlung mit einem Artikel eröffne, den ich aus der Chronologie herausnehme, und dass es sich dabei um eine Erzählung handelt, die selbst insofern recht speziell ist, als sie in der geordneten Liste dramatischer Situationen nicht unterzubringen ist: eine Erzählung darüber, was sich durch das Versenden eines Briefes [lettre] ereignet, wer von dessen Nachsendungen Kenntnis hat und auf welche Elemente sich stützt, dass ich sagen kann, er habe seinen Bestimmungsort erreicht, nachdem die Erzählung [conte] und ihre Darlegung [compte] sich auf die Umwege, denen er unterworfen war, gestützt haben, ohne jeden Bezug auf seinen Inhalt [contenu]. Dabei ist umso bemerkenswerter, dass die Wirkung, die er auf diejenigen, die nacheinander in seinen Besitz gelangen, ausübt – wobei alles für die Macht spricht, die er überträgt, wenn sie Anspruch auf ihn erheben können –, dass diese Wirkung so gedeutet werden kann wie ich es tue, als Feminisierung.
Damit haben Sie eine gute Zusammenfassung dessen, was den Brief / den Buchstaben von dem Signifikanten, den er übermittelt, unterscheidet. Wobei aus der Epistel keine Metapher gemacht wird. Denn die Erzählung besteht darin, dass in ihr, wie in einer Taschenspielerei, die Botschaft zum Verschwinden gebracht wird und der Brief die Wendepunkte ohne die Botschaft herbeiführt.
Sollte meine Kritik zur Recht für Literaturkritik gehalten werden, kann sie sich nur auf das beziehen – und darum bemühe ich mich –, was Poe daraus, dass er Schriftsteller ist, macht, wenn er eine solche Botschaft über den Brief / Buchstaben gestaltet. Wenn er es nicht als solches sagt, ist klar, dass er es damit nicht unzureichend, sondern umso rigoroser eingesteht.
Dennoch ließe sich diese Elision nicht mithilfe eines Zuges seiner Psychobiografie aufklären: eher würde sie man sie dadurch verschütten.
(So wirft denn auch die Psychoanalytikerin, die die anderen Texte von Poe abgeschrubbt hat, hier das Handtuch.)
Genauso wenig wie mein eigener Text durch meine Psychobiografie aufgeschlüsselt werden könnte: etwa durch den Wunsch, den ich gebildet hätte, endlich auf angemessene Weise gelesen zu werden. Denn dafür müsste man noch darlegen, was ich darunter verstehe, dass der Brief so weit trägt, dass er immer seinen Bestimmungsort erreicht.
Es ist sicher, dass die Psychoanalyse hier wie üblich von der Literatur etwas empfängt, wenn sie von ihr, für ihr eigenes Gebiet, eine weniger psychobiographische Vorstellung der Verdrängung übernimmt.
Was mich angeht, wenn ich der Psychoanalyse den Brief / den Buchstaben als unzustellbar [en souffrance] vorlege, dann deshalb, weil sie hierbei ihr Scheitern [échec] zeigt. Und dadurch kläre ich sie auf: wenn ich so die Aufklärung beschwöre, dann um zu zeigen, wo die Psychoanalyse Loch macht. Man weiß das seit langem: in der Optik nichts Wichtigeres, und die neueste Physik des Photons wappnet sich damit.
Eine Methode, mit welcher die Psychoanalyse ihre Einmischung besser rechtfertigt: denn wenn die Literaturkritik sich tatsächlich erneuern könnte, dann von daher, dass die Psychoanalyse da wäre, damit die Texte sich an ihr messen, wobei das Rätsel auf ihrer Seite ist.
Diejenigen aber, bei denen es keine Verleumdung ist, zu behaupten, dass sie, statt die Psychoanalyse auszuüben, von ihr ausgeübt werden, zumindest als Gemeinschaft [en corps] genommen, verstehen meine Worte schlecht.
An sie gewendet setze ich Wahrheit und Wissen einander entgegen: erstere ist das, worin sie ihr Amt sogleich erkennen, während es, auf der Anklagebank, ihre Wahrheit ist, die ich erwarte. Ich bestehe darauf, meinen Schuss mit einem savoir en échec zu korrigieren, mit einem Wissen im Schach, so wie man sagt figure en abyme, abgründige Figur [= Figur, die sich in sich selbst wiederholt], das ist nicht ein Scheitern des Wissens [échec du savoir]. Daraufhin erfahre ich, dass man sich davon dispensiert glaubt, irgendein Wissen unter Beweis zu stellen.
Sollte es ein toter Buchstabe sein, den ich in den Titel eines der Stücke gesetzt habe, die ich Schriften .… genannt habe, des Buchstabens, das Drängen, als Grund/Räson des Unbewussten?
Genügt das nicht, um im Buchstaben das zu bezeichnen, was, da es insistieren muss, nicht mit vollem Recht da ist, mit wie starker Räson auch immer es sich vorbringt? Diese Räson / dieses Maßverhältnis als mittleres oder äußeres zu bezeichnen, heißt, die Zweiteilung zu zeigen, in der sich jede Messung vollzieht; gibt es aber nichts im Realen, das ohne diese |[14] Vermittlung auskommt? Die Grenze symbolisisert sicherlich, indem sie zwei Gebiete voneinander trennt, dass die Gebiete für jeden, der die Grenze überschreitet, gleich sind, dass sie ein gemeinsames Maß haben. Das ist das Prinzip der Umwelt*, die eine Widerspiegelung der Innenwelt* ist. Ein Ärgernis, diese Biologie, die sich von vornherein ganz als Prinzip gibt: die Tatsache der Anpassung vor allem; ganz zu schweigen von der Auslese, sie ist offen Ideologie, die sich damit segnet, natürlich zu sein.
Ist der Buchstabe nicht eigentlich – litoral, d.h. stellt er nicht dar, dass ein ganzer Bereich für den anderen eine Grenze bildet, von daher, dass sie einander fremd sind, bis dahin, dass sie nicht reziprok sind?
Der Rand des Lochs im Wissen – ist es nicht das, was der Buchstabe umreißt? Und wie könnte die Psychoanalyse, wenn sie das, was der Buchstabe mit ihrem Mund „buchstäblich“ sagt, nicht verkennen sollte, wie könnte sie leugnen, dass es dieses Loch gibt, da sie ja, um es zu füllen, darauf zurückgreift, hier die Jouissance aufzurufen?
Es bleibt zu klären, wie das Unbewusste – von dem ich sage, dass es eine Wirkung von Sprache ist, da es deren Struktur als notwendig und hinreichend voraussetzt – diese Funktion des Buchstabens bestimmt.
Dass er ein geeignetes Werkzeug für das Schreiben des Diskurses ist, macht ihn nicht dazu ungeeignet, das Wort, das im Satz für ein anderes, ja durch ein anderes genommen wird, zu bezeichnen, also bestimmte Signifikanteneffekte zu symbolisieren, zwingt jedoch nicht dazu, dass er in diesen Effekten primär wäre.
Eine Untersuchung drängt sich nicht hinsichtlich dieses Primats auf, welches nicht einmal zu vermuten ist, sondern in Bezug auf das, was in der Sprache das Litorale dem Literalen zuweist.
Was ich mithilfe von Buchstaben über die Bildungen des Unbewussten geschrieben habe, um sie zurückzugewinnen aus dem, was Freud darüber formuliert, da sie sind, was sie sind, Signifikanteneffekte, ermächtigt nicht dazu, aus dem Buchstaben einen Signifikanten zu machen, und nicht dazu, ihm darüber hinaus dem Signifikanten gegenüber einen Primat zuzuweisen.
Ein verworrener Diskurs wie dieser konnte nur von dem Diskurs her aufkommen, der für mich von Bedeutung ist [qui m’importe]. Er importiert mich [il m’importe] jedoch in einen anderen, den ich zu gegebener Zeit als Universitätsdiskurs etikettiere, nämlich Diskurs des ausgehend vom Schein [semblant] in Gebrauch genommenen Wissens.
Das geringste Gefühl dafür, dass die Erfahrung, mit der ich mich auseinandersetze, nur von einem anderen Diskurs her verortet werden kann, hätte verhindern müssen, ihn zu produzieren, ohne es also von mir einzubekennen. Dass man mir dies, Gott sei Dank, erspart, ändert nichts daran, dass man mich, indem man mich in genannten Sinn importiert, belästigt [importune].
Hätte ich die Modelle für akzeptabel gehalten, die Freud in einem Entwurf artikuliert, über das Bohren von Bahnungen, hätte ich daraus dennoch |[15] nicht eine Metapher für die Schrift genommen. Sie ist nicht die Einprägung, auch wenn das dem Wunderblock nicht gefallen mag.
Wenn ich den zweiundfünfzigsten Brief an Fließ heranziehe, dann um darin zu lesen, was Freud mit einem von ihm gebildeten Ausdruck als Wz bezeichnen konnte, als Wahrnehmungszeichen*, was dem Signifikanten am nächsten kommt, zu einem Zeitpunkt, als Saussure ihn (vom signans der Stoiker) noch nicht wiederaufgegriffen hatte.
Dass Freud dies mit zwei Buchstaben schreibt, beweist nicht mehr als in meinem Fall, dass der Buchstabe primär wäre.
Ich werde also versuchen, den Kern dessen aufzuzeigen, was mir als Konsequenz den Buchstaben hervorzubringen scheint, sowie der Sprache, genau gesagt dessen, dass ich sage, dass derjenige, der spricht, sie bewohnt.
Dafür werde ich die Züge dem entnehmen, was es aufgrund einer Ökonomie der Sprache gestattet, zu umreißen, wodurch meines Erachtens gefördert wird, dass Literatur möglicherweise in Lituraterre umschlägt.
Es wird niemanden überraschen, zu sehen, dass ich hier in einer literarischen Beweisführung voranschreite, denn das heißt, in dem Schritt zu gehen, in dem die Frage vorankommt. Wodurch sich aber feststellen lässt, was das ist, eine solche Beweisführung.
Ich bin gerade zurückgekommen von einer Reise nach Japan, auf die ich mich gefreut hatte, wegen dem, was ich auf einer ersten Reise an … Litoralem erfahren hatte. Man möge mich ohne viel Worte von dem her verstehen, was ich vorhin von der Umwelt* zurückgewiesen habe, da sie die Reise unmöglich macht: also, meiner Formel zufolge, nach einer Seite hin ihr Reales sichert, jedoch verfrüht, indem nur, allerdings versehentlich, der Abflug unmöglich gemacht wird oder höchstens „Fort nun!“ gesungen wird.
Ich möchte nur den Moment festhalten, den ich auf einer neuen Route erfasst habe, die genommen wurde, weil sie nicht mehr, wie beim ersten Mal, verboten war. Ich gestehe jedoch, dass es nicht auf dem Hinflug war, entlang des Polarkreises, dass mir das, was ich von der sibirischen Ebene sah, etwas zu lesen gab.
Mein gegenwärtiger Essay, insofern er als eine Sibiriethik tituliert werden könnte, hätte also nicht das Tageslicht erblickt, wenn das Misstrauen der Sowjets mich die Städte, ja die Industrieanlagen und die militärischen Einrichtungen hätte sehen lassen, die für sie den Wert Sibiriens ausmachen, das ist jedoch nur eine akzidentelle Bedingung, wenn auch vielleicht weniger, wenn ich sie okzidentell nenne, um hier den Unfall [accident] einer Aufschichtung des Tötens [occire] anzuzeigen.
Die einzig entscheidende Bedingung ist die des Litorals, und sie kam erst auf dem Rückflug ins Spiel, da sie buchstäblich darin bestand, dass Japan mir durch seinen Buchstaben zweifellos dieses Ein-wenig-zu-viel verschafft hatte, was genau das ist, was es braucht, damit ich es spüre, denn ich hatte ja bereits gesagt, dass es das ist, wovon seine Sprache in besonderem Maße betroffen ist.
[16] Dieses zu viel rührt gewiss von dem her was die Kunst davon übermittelt: damit spreche ich über die Tatsache, dass die Malerei hier ihre Ehe mit dem Buchstaben demonstriert, und zwar genau in Gestalt der Kalligrafie.
Wie soll ich sagen, was mich an diesen Sachen fasziniert, die dort hängen, Kakemono, so brabbelt man das, die an diesen Orten an jeder Museumswand hängen und die Inschriften aus Schriftzeichen tragen, die ihrer Bildung nach chinesisch sind, das ich ein wenig kenne, was mir immerhin, so wenig ich sie auch kenne, zu ermessen erlaubt, was in der Kursivschrift davon getilgt ist, in der das Singuläre der Hand das Universale erdrückt, also eigentlich das, wozu ich Ihnen beibringe, dass es nur vom Signifikanten her Wert hat: ich finde es darin nicht wieder, jedoch weil ich Anfänger bin. Was hier im Übrigen nicht das Wichtige ist, denn selbst wenn dieses Singuläre eine festere Form unterstützt und zu ihm die Dimension hinzufügt, ich habe bereits „die demansion“ gesagt, die demansion des nichmeerallzeins, diejenige, durch welche das evoziert wird, was ich vom Subjekt in das Ein’s-Mär einführe, von daher, dass es die Angst vor dem Un-Ding lindert, dann fungiert das, was ich hier mit dem klein a konnotiere, als das Objekt, da es Einsatz in welcher Wette ist, die mit Tinte und Pinsel gewonnen wird?
So erschien mir unwiderstehlich, dieser Umstand ist nicht ohne Belang: von zwischen-den-Wolken her, das auf der Oberfläche abfließende Wasser, einzige Spur, die sich zeigte, durch die in diesen Breiten die Oberflächengestalt mehr noch hervorgebracht als angezeigt wird, auf dem, was aus Sibirien eine Ebene macht, eine von jeder Vegetation verlassene Ebene, bis auf einen leuchtenden Glanz, der das, was nicht schimmert, in den Schatten stößt.
Das Abfließen ist eine Bündelung aus dem ersten Zug oder Strich [trait premier] und dem, was ihn auslöscht. Ich habe es bereits gesagt: ihre Verbindung ist das, woraus das Subjekt gebildet wird, jedoch dadurch, dass sich darin zwei Schritte abzeichnen. Also muss darin die Streichung [rature] unterschieden werden.
Streichung [rature] jeglicher Spur, die zuvor gewesen sein mag, es ist dies, wodurch das Litoral zur terre wird, zum Terrain. Reine litura [lat. Streichung], das ist das Literale, das Buchstäbliche. Diese Streichung zu produzieren, heißt, die unpaare Hälfte zu reproduzieren, durch welche das Subjekt Bestand hat. Solcherart ist die Leistung der Kalligrafie. Versuchen Sie mal, den waagerechten Balken, der von links nach rechts gezogen wird, zu zeichnen, um durch einen Strich das unäre Eins als Schriftzeichen zu bilden, Sie werden eine Weile brauchen, um herauszufinden, mit welchem Druck er angegangen wird und bei welcher Spannung er zu einem Ende kommt. Für einen Verwesteten ist das, offen gesagt, hoffnungslos.
Man braucht hier eine Bewegungsabfolge, die man nur erreicht, wenn man sich von allem löst, was einen durchstreicht.
Zwischen Zentrum und Abwesenheit, zwischen Wissen und Jouissance, liegt ein Litoral, das nur dann zum Literalen abbiegt, zum Buchstäblichen, wenn Sie in der Lage sind, jederzeit dieselbe Kurve zu nehmen. Einzig das ermöglicht es Ihnen, sich für einen Agenten zu halten, der es unterstützt.
Was sich durch meine Vision des Fließens offenbart, insofern darin die Streichung |[17] dominiert, ist dies, dass sie sich von Zwischen-den-Wolken aus herstellt und dadurch mit ihrer Quelle verbunden ist, und dass es tatsächlich die Wolken sind, zu denen Aristophanes mich ruft, um herauszufinden, worum es beim Signifikanten geht: um den Schein par excellence, wenn es durch ihren Bruch dazu kommt, dass es regnet, eine Wirkung, bei der das, was Materie im Schwebezustand war, daraus hinabstürzt.
Dieser Bruch, der auflöst, was Gestalt, Phänomen, Meteor bildete und worüber ich gesagt habe, dass die Wissenschaft so vorgeht dass sie deren Anblick zerbricht, ist es nicht auch so, dass von daher, das zu verabschieden, was durch diesen Bruch Jouissance bereiten würde, die Welt [monde] oder auch der Schmutz [immonde] einen Trieb hat, das Leben zu figurieren?
Was an Jouissance evoziert wird, wenn ein Schein zerbricht, ist das, was sich im Realen als Erosionsrinne darstellt.
Durch die gleiche Wirkung kommt es, dass die Schrift im Realen die Rinne des Signifikats ist, das nämlich, was vom Schein, insofern er den Signifikanten bildet, herabgeregnet ist. Die Schrift gibt nicht den Signifikanten wieder, sondern seine Sprachwirkungen [effets de langue], das, was daraus durch denjenigen, der sie spricht, geschmiedet wird. Zum Signifikanten steigt die Schrift nur wieder auf, wenn sie von ihm einen Name annimmt, so wie es mit den Wirkungen unter jenen Dingen geschieht, die die Signifikantenbatterie benennt, da sie sie abgezählt hat.
Später waren vom Flugzeug aus andere Spuren zu sehen, die sich in Isobaren hielten, indem sie bei Aufschüttungen die Richtung änderten, Normalen im Verhältnis zu denen, deren starkes Gefälle durch Wasserläufe markiert wurde.
Hatte ich nicht bereits in Osaka gesehen, wie die Autobahnen sich übereinanderlegen als kämen Segelflugzeuge vom Himmel herab? Und auch dies, dass die modernste Architektur sich dort mit der alten vereint, indem sie sich zu einem Vogelflügel macht, der dabei ist, geschlagen zu werden.
Wie hätte der kürzeste Weg von einem Punkt zu einem anderen sich gezeigt, wenn nicht durch die Wolke, die der Wind treibt, ohne den Kurs zu ändern? Weder die Amöbe, noch der Mensch, noch der Ast, noch die Fliege, noch die Ameise hätten dafür ein Beispiel gegeben, bevor sich erwies, dass das Licht mit einer Krümmung des Universums zusammengeht, derjenigen, bei der die Gerade nur dadurch gestützt wird, dass sie in die Wirkfaktoren einer kaskadenartigen Dynamik den Abstand einschreibt.
Eine Gerade gibt es nur durch Schrift, wie Vermessung nur als eine, die vom Himmel kommt.
Schrift und Vermessung sind jedoch Artefakte, da sie nur die Sprache bewohnen. Wie könnten wir das vergessen, wo unsere Wissenschaft doch nur durch ein Fließen von kleinen Buchstaben und Verbunddiagrammen zum Tragen kommt?
[18]Sous le pont Mirabeau, gewiss, wie unter der Brücke, die von einer Zeitschrift, die einst meine war, zum Aushängeschild gemacht wurde, wobei sie die Ohrenbrücke Horus Apollo entlieh, unter der Mirabeau-Brücke, ja, da fließt die Ur-Seine, eine Szene von der Art, dass in ihr die römische V der fünften Stunde schlagen kann (vgl. Der Wolfsmann). Man genießt es aber auch nur, wenn das Sprechen der Deutung darauf regnet.
Dass das Symptom die Ordnung errichtet, zu der unsere Politik sich als zugehörig erweist, impliziert andererseits, dass alles, was von dieser Ordnung artikuliert wird, einer Deutung unterzogen werden kann.
Deshalb ist es ganz richtig, wenn man die Psychoanalyse der Politik voranstellt. Und es wäre vielleicht für das, was von der Politik bislang Gestalt angenommen hat, nicht besonders geruhsam, wenn der Psychoanalyse das klar würde.
Es würde vielleicht genügen, wird man sich wohl sagen, wenn wir von der Schrift einen anderen Gebrauch machten als den der Tribüne oder des Tribunals, sodass darin andere Worte ins Spiel kommen, um den Preis, dass wir den Tribut zollen.
Es gibt keine Metasprache, aber das Geschriebene, das aus der Sprache verfertigt wird, ist vielleicht ein Material, das die Kraft hätte, dass sich unsere Behauptungen hierüber ändern.
Ist es möglich, vom Litoral her einen Diskurs zu bilden, der dadurch gekennzeichnet wäre, dass er nicht vom Schein ausgeht? Hier ist die Frage, die sich nur zu der Literatur stellt, die Avantgarde genannt wird und die selbst aus Litoralem besteht: und sich daher nicht auf den Schein stützt, dennoch aber nichts als den Bruch beweist, den, mit Produktionswirkung, einzig ein Diskurs produzieren kann.
Das, was eine Literatur in ihrem Bestreben, Lituraterrain zu betreten / die Streichung zu landen, zu beanspruchen scheint, ist, sich durch eine Bewegung bestimmen zu lassen, die sie wissenschaftlich nennt.
Es ist eine Tatsache, dass die Schrift hier Wunder gewirkt hat und dass alles darauf hindeutet, dass dieses Wunder nicht so bald versiegen wird.
Jedoch wird die physikalische Wissenschaft dazu gebracht oder dazu gebracht werden, in den Tatsachen das Symptom zu bedenken, aufgrund der Verschmutzung dessen, was man, von der Erde, ohne weitere Kritik Umwelt* nennt: das ist die Idee von Uexküll, behaviorisiert, das heißt verblödet.
Da ich selbst Lituraterrain betreten habe, möchte ich darauf hinweisen, dass ich aus der Rinne, die es verbildlicht, keine Metapher gemacht habe. Die Schrift ist genau diese Rinne, und wenn ich von Jouissance spreche, berufe ich mich zu Recht auf das, was ich an Zuhörerschaft anhäufe: nicht weniger damit auf diejenigen, deren ich mich beraube, denn das beschäftigt mich.
[19] Ich möchte etwas bezeugen, das sich aus einer Tatsache ergibt, auf die bereits hingewiesen wurde: aus der Tatsache einer Sprache, des Japanischen, insofern in ihr die Schrift am Werk ist.
Dass in der japanischen Sprache ein Schrifteffekt enthalten ist, daran ist das Wichtige, dass er an die Schrift gebunden bleibt und dass der Träger dieses Schrifteffekts eine Schrift ist, die insofern speziell ist, als sie im Japanischen mit zwei verschiedenen Aussprachen gelesen werden kann: in on’yomi, ihrer Aussprache als Schriftzeichen, wird das Schriftzeichen als solches auf besondere Weise ausgesprochen, in kun’yomi wird es so ausgesprochen, wie man auf Japanisch sagt, was es bedeutet.
Es wäre komisch, wenn man darin, unter dem Vorwand, dass das Schriftzeichen Buchstabe ist, bezeichnet sähe, dass die Trümmer des Signifikanten zu den Flüssen des Signifikats hinunterströmen. Es ist der Buchstabe als solcher, der, gemäß dem Gesetz der Metapher, dem Signifikanten eine Stütze liefert. Es kommt von anderswo her: vom Diskurs, dass der Signifikant den Buchstaben im Netz des Scheins erfasst.
Von dort aus wird der Buchstabe jedoch als ein Referent befördert, der genauso wesentlich ist wie jedwedes Ding, und dies verändert den Status des Subjekts. Dass dieses sich für seine grundlegende Identifizierung auf einen konstellierten Himmel stützt und nicht nur auf den unären Zug, erklärt, dass es sich nur auf das Du stützen kann, und dies in sämtlichen grammatischen Formen, nach denen sich noch die kleinste Aussage entsprechend den Höflichkeitsbeziehungen verändert, die sie in ihrem Signifikat impliziert.
Die Wahrheit verstärkt hier die Struktur der Fiktion, die ich darin bezeichne, dadurch, dass diese Fiktion den Gesetzen der Höflichkeit unterworfen ist.
Bemerkenswerterweise scheint dies zu dem Ergebnis zu führen, dass vom Verdrängten nichts abzuwehren ist, da es dem Verdrängten gelingt, durch den Bezug auf den Buchstaben unterzukommen.
Mit anderen Worten, wie überall ist das Subjekt durch die Sprache gespalten, aber eines seiner Register kann sich mit dem Bezug auf die Schrift und das andere auf das Sprechen befriedigen.
Das war es wohl, was Roland Barthes das berauschende Gefühl gab, das japanische Subjekt mit all seinen Manieren sei eine Hülle für nichts. Das Reich der Zeichen betitelt er seinen Essay, was heißen soll: Reich des Scheins.
Der Japaner, so wurde mir gesagt, findet sie schlecht. Denn nichts unterscheidet sich stärker von der durch die Schrift ausgehöhlten Leere als der Schein. Ersterer ist Napf, immer bereit, die Jouissance in Empfang zu nehmen oder sie zumindest mit seinem Kunstgriff [artifice] aufzurufen.
[20] Unseren Gewohnheiten nach kommuniziert nichts von sich weniger als ein solches Subjekt, das letztlich nichts verbirgt. Ihm bleibt nur, Sie zu manipulieren: Sie sind ein Element unter anderen in dem Zeremoniell, in dem sich das Subjekt genau daraus zusammensetzt, dass es sich zersetzen kann. Das Bunraku, ein Figurentheater, macht die ganz gewöhnliche Struktur davon für diejenigen sichtbar, denen diese Struktur ihre eigenen Sitten vermittelt.
Ebenso könnte, wie im Bunraku, alles, was gesagt wird, von einem Rezitator vorgelesen werden. Das ist das, was Barthes sicherlich erleichtert hat. Japan ist der Ort, an dem es ganz natürlich ist, sich auf einen Dolmetscher [interprète] oder eine Dolmetscherin zu stützen, eben deshalb, weil eine Deutung [interprétation] nicht erforderlich ist.
Es ist die zu Sprache [langage] gemachte ständige Übersetzung.
Was mir gefällt, ist dies, dass die einzige Kommunikation, die ich dort hatte (neben den Europäern, mit denen ich unser kulturelles Missverständnis zu handhaben weiß), auch die einzige ist, die dort wie anderswo Kommunikation sein kann, indem sie kein Dialog ist: nämlich die wissenschaftliche Kommunikation.
Sie brachte einen namhaften Biologen dazu, mir seine Arbeiten zu demonstrieren, natürlich an der Tafel. Die Tatsache, dass ich mangels Information nichts verstand, schließt nicht aus, dass das, was dort geschrieben blieb, gültig ist. Gültig für die Moleküle, zu deren Subjekten sich meine Nachkommen machen werden, ohne dass ich je hätte wissen müssen, wie ich sie an sie übermittelt habe, was es wahrscheinlich machte, dass ich mich, rein logisch, zu den Lebewesen zähle.
Eine Askese der Schrift scheint mir nur dann durchgehen zu können, wenn sie an ein „es steht geschrieben“ anschließt, durch welches das sexuelle Verhältnis eingesetzt werden würde.
Französisch/deutsch
Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift, z.B. [11], verweisen auf die Seiten von J. Lacan: Autres écrits. Seuil, Paris 2001.
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[11] Lituraterre
Lituraterre
Ce mot se légitime de l’Ernout et Meillet : lino, litura, liturarius.
Dieses Wort findet seine Rechtfertigung im Ernout und Meillet3: lino, litura, liturarius.
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Il m’est venu, pourtant, de ce jeu du mot dont il arrive qu’on fasse esprit : le contrepet revenant aux lèvres, le renversement à l’oreille.
Mir aber kam es durch dieses Wortspiel, aus dem man zuweilen einen Witz macht: die Lautvertauschung kam mir über die Lippen, die Umstellung ans Ohr.
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Ce dictionnaire (qu’on y aille) m’apporte auspice d’être fondé d’un départ que je prenais (partir, ici est répartir) de l’équivoque dont Joyce (James Joyce, dis-je), glisse d’a letter à a litter, d’une lettre (je traduis) à une ordure.
Dieses Wörterbuch (in dem man nachschlagen möge) bietet mir Auspizium, denn es gründet einen Ausgangspunkt [départ], den ich bei der Äquivokation nahm (aufbrechen [partir] ist hier aufteilen [répartir]), mit der Joyce (ich meine James Joyce) von a letter zu a litter hinübergleitet, von einem Buchstaben (ich übersetze) zu einem Abfall.
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On se souvient qu’une « messehaine » à lui vouloir du bien, lui offrait une psychanalyse, comme on ferait d’une douche.
Man wird sich daran erinnern, dass eine „Metz-Hähnin“, die ihm Gutes tun wollte, ihm eine Psychoanalyse anbot, wie man das mit einer Dusche tun würde.
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Et de Jung encore…
Und auch noch bei Jung …
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Au jeu que nous évoquons, il n’y eût rien gagné, y allant tout droit au mieux de ce qu’on peut attendre de la psychanalyse à sa fin.
Bei dem Spiel, das wir ansprechen, hätte er nichts gewonnen, ging er doch geradenwegs auf das Beste dessen zu, was man von einer Psychoanalyse an ihrem Ende erwarten kann.
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A faire litière de la lettre, est-ce saint Thomas encore qui lui revient, comme l’œuvre en témoigne tout de son long?
Wenn er aus dem Buchstaben [lettre] Streu [litière] macht – ist es dann wieder der Heilige Thomas, der ihm hier in den Sinn kommt, wie das Werk es von vorne bis hinten bezeugt?
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Ou bien la psychanalyse atteste-t-elle là sa convergence avec ce que notre époque accuse du débridement du lien antique dont se contient la pollution dans la culture ?
Oder bekundet die Psychoanalyse hier ihre Konvergenz mit dem, was unsere Zeit als Auflösung des alten Bandes anklagt, das in der Kultur die Verschmutzung zügelt?
Rom, Cloaca Maxima4
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J’avais brodé là-dessus, comme par hasard un peu avant le mai de 68, pour ne pas faire défaut au paumé de ces affluences que je déplace où je fais visite maintenant, à Bordeaux ce jour-là.
Ich habe das früher einmal etwas ausgeführt, wie durch Zufall kurz vor dem Mai ’68, um die Verlorenen der Menschenmengen, die ich jetzt immer dorthin verschiebe, wo ich einen Besuch mache, nicht leer ausgehen zu lassen, an jenem Tag in Bordeaux.
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La civilisation, y rappelai-je en prémisse, c’est l’égout.
Die Zivilisation, daran hatte ich als Prämisse erinnert, ist der Abwasserkanal.5
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Il faut dire sans doute que j’étais las de la poubelle à laquelle j’ai rivé mon sort.
Man muss wohl sagen, dass ich des Mülleimers überdrüssig war, mit dem ich mein Schicksal vernietet habe..
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On sait que je ne suis pas seul à, pour partage, l’avouer.
Wenn ich es als Vermächtnis eingestehe, bin ich bekanntlich nicht allein.
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L’avouer ou, prononcé à l’ancienne, l’avoir dont Beckett fait balance au doit qui fait déchet de notre être, sauve l’honneur de la littérature, et me relève du privilège que je croirais tenir de ma place.6
Das avouer, das Eingestehen, oder, auf alte Weise ausgesprochen, das avoir, das Haben, mit dem Beckett das Soll ausgleicht, das unser Sein zu Abfall macht, rettet die Ehre der Literatur und entbindet mich von dem Privileg, von dem ich glauben könnte, es aufgrund meines Platzes innezuhaben.
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La question est de savoir si ce dont les manuels semblent faire étal, soit que la littérature soit accommodation des restes, est affaire |[12] de collocation dans l’écrit de ce qui d’abord serait chant, mythe parlé, procession dramatique.
Die Frage ist, ob die Literatur, wie die Lehrbücher es anzubieten scheinen, Resteverwertung ist, ob es bei ihr darum geht, eine schriftliche Kollokation dessen vorzunehmen, was zunächst Gesang gewesen sei, gesprochener Mythos, Dramenprozession.
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Pour la psychanalyse, qu’elle soit appendue à l’Œdipe, ne la qualifie en rien pour s’y retrouver dans le texte de Sophocle.
Was die Psychoanalyse angeht, so qualifiziert die Tatsache, dass sie am Ödipus hängt, sie in keiner Weise dazu, sich im Text des Sophokles zurechtzufinden.
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L’évocation par Freud d’un texte de Dostoïevski ne suffit pas pour dire que la critique de textes, chasse jusqu’ici gardée du discours universitaire, ait reçu de la psychanalyse plus d’air.
Dass Freud einen Text von Dostojewski erwähnt, reicht nicht hin, um zu sagen, die Textkritik, bisher Jagdrevier des Universitätsdiskurses, habe durch die Psychoanalyse frischen Wind bekommen.7
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Ici mon enseignement a place dans un changement de configuration qui s’affiche d’un slogan de promotion de l’écrit, mais dont d’autres témoignages, par exemple, que ce soit de nos jours qu’enfin Rabelais soit lu, montrent un déplacement des intérêts à quoi je m’accorde mieux.
Mein Unterricht findet hier in einem Konfigurationswechsel statt, der mit einem Slogan zur Förderung des Geschriebenen beworben wird, von dem jedoch andere Zeugnisse – etwa, dass heute endlich Rabelais gelesen wird – eine Interessenverschiebung anzeigen, mit der ich besser zusammengehe.
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J’y suis comme auteur moins impliqué qu’on n’imagine, et mes Écrits, un titre plus ironique qu’on ne croit : quand il s’agit soit de rapports, fonction de Congrès, soit disons de « lettres ouvertes » où je fais question d’un pan de mon enseignement.
Als Autor bin ich darin weniger involviert als man sich vorstellt, und meine Schriften, ein Titel, der ironischer ist, als man glauben mag: wenn es sich entweder um Berichte handelt, eine Kongressfunktion, oder um, sagen wir, „offene Briefe“, in denen ich zu einem Stück meiner Lehre Fragen aufwerfe.
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Loin en tout cas de me commettre en ce frotti-frotta littéraire dont se dénote le psychanalyste en mal d’invention, j’y dénonce la tentative immanquable à démontrer l’inégalité de sa pratique à motiver le moindre jugement littéraire.
Statt mich jedoch auf das literarische Geschmuse einzulassen, das den Psychoanalytiker kennzeichnet, dem es an Erfindungsgabe mangelt, brandmarke ich darin den unausbleiblichen Versuch, die Unausgeglichenheit seiner Praxis zu beweisen, wenn es darum geht, das geringste literarische Urteil zu begründen.
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Il est pourtant frappant que j’ouvre ce recueil d’un article que j’isole de sa chronologie, et qu’il s’y agisse d’un conte, lui-même bien particulier de ne pouvoir rentrer dans la liste ordonnée des situations dramatiques : celui de ce qu’il advient de la poste d’une lettre missive, d’au su de qui se passent ses renvois, et de quels termes s’appuie que je puisse la dire venue à destination, après que, des détours qu’elle y a subis, le conte et son compte se soient soutenus sans aucun recours à son contenu.
Es fällt jedoch auf, dass ich diese Sammlung mit einem Artikel eröffne, den ich aus der Chronologie herausnehme, und dass es sich dabei um eine Erzählung handelt, die selbst insofern recht speziell ist, als sie in der geordneten Liste dramatischer Situationen nicht unterzubringen ist: eine Erzählung darüber, was sich durch das Versenden eines Briefes [lettre] ereignet, wer von dessen Nachsendungen Kenntnis hat und auf welche Elemente sich stützt, dass ich sagen kann, er habe seinen Bestimmungsort erreicht, nachdem die Erzählung [conte] und ihre Darlegung [compte] sich auf die Umwege, denen er unterworfen war, gestützt haben, ohne jeden Bezug auf seinen Inhalt [contenu].
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Il n’en est que plus remarquable que l’effet qu’elle porte sur ceux qui tour à tour la détiennent, tout arguant du pouvoir qu’elle confère qu’ils soient pour y prétendre, puisse s’interpréter, ce que je fais, d’une féminisation.
Dabei ist umso bemerkenswerter, dass die Wirkung, die er auf diejenigen, die nacheinander in seinen Besitz gelangen, ausübt – wobei alles für die Macht spricht, die er überträgt, wenn sie Anspruch auf ihn erheben können –, dass diese Wirkung so gedeutet werden kann wie ich es tue, als Feminisierung.
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Voilà le compte bien rendu de ce qui distingue la lettre du signifiant même qu’elle emporte.
Damit haben Sie eine gute Zusammenfassung dessen, was den Brief / den Buchstaben von dem Signifikanten, den er übermittelt, unterscheidet.
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En quoi ce n’est pas faire métaphore de l’épistole.
Wobei aus der Epistel keine Metapher gemacht wird.
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Puisque le conte consiste en ce qu’y passe comme muscade le message dont la lettre y fait péripétie sans lui.
Denn die Erzählung besteht darin, dass in ihr, wie in einer Taschenspielerei, die Botschaft zum Verschwinden gebracht wird und der Brief die Wendepunkte ohne die Botschaft herbeiführt.
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Ma critique, si elle a lieu d’être tenue pour littéraire, ne saurait porter, je m’y essaie, que sur ce que Poe fait d’être écrivain à former un tel message sur la lettre.
Sollte meine Kritik zur Recht für Literaturkritik gehalten werden, kann sie sich nur auf das beziehen – und darum bemühe ich mich –, was Poe daraus, dass er Schriftsteller ist, macht, wenn er eine solche Botschaft über den Brief / Buchstaben gestaltet.
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Il est clair qu’à n’y pas le dire tel quel, ce |[13] n’est pas insuffisamment, c’est d’autant plus rigoureusement qu’il l’avoue.
Wenn er es nicht als solches sagt, ist klar, dass er es damit nicht unzureichend, sondern umso rigoroser eingesteht.
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Néanmoins l’élision n’en saurait être élucidée au moyen de quelque trait de sa psychobiographie : bouchée plutôt qu’elle en serait.
Dennoch ließe sich diese Elision nicht mithilfe eines Zuges seiner Psychobiografie aufklären: eher würde sie man sie dadurch verschütten.
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(Ainsi la psychanalyste qui a récuré les autres textes de Poe ici déclare forfait de son ménage.)
(So wirft denn auch die Psychoanalytikerin, die die anderen Texte von Poe abgeschrubbt hat, hier das Handtuch.)8
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Pas plus mon texte à moi ne saurait-il se résoudre par la mienne : le vœu que je formerais par exemple d’être lu enfin convenablement.
Genauso wenig wie mein eigener Text durch meine Psychobiografie aufgeschlüsselt werden könnte: etwa durch den Wunsch, den ich gebildet hätte, endlich auf angemessene Weise gelesen zu werden.
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Car encore faudrait-il pour cela qu’on développe ce que j’entends que la lettre porte pour arriver toujours à sa destination.
Denn dafür müsste man noch darlegen, was ich darunter verstehe, dass der Brief so weit trägt, dass er immer seinen Bestimmungsort erreicht.
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Il est certain que, comme d’ordinaire, la psychanalyse ici reçoit, de la littérature, si elle en prend du refoulement dans son ressort une idée moins psychobiographique.
Es ist sicher, dass die Psychoanalyse hier wie üblich von der Literatur etwas empfängt, wenn sie von ihr, für ihr eigenes Gebiet, eine weniger psychobiographische Vorstellung der Verdrängung übernimmt.
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Pour moi si je propose à la psychanalyse la lettre comme en souffrance, c’est qu’elle y montre son échec.
Was mich angeht, wenn ich der Psychoanalyse den Brief / den Buchstaben als unzustellbar [en souffrance] vorlege, dann deshalb, weil sie hierbei ihr Scheitern [échec] zeigt.
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Et c’est par là que je l’éclairé : quand j’invoque ainsi les lumières, c’est de démontrer où elle fait trou.
Und dadurch kläre ich sie auf: wenn ich so die Aufklärung beschwöre, dann um zu zeigen, wo die Psychoanalyse Loch macht.
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On le sait depuis longtemps : rien de plus important en optique, et la plus récente physique du photon s’en arme.
Man weiß das seit langem: in der Optik nichts Wichtigeres, und die neueste Physik des Photons wappnet sich damit.
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Méthode par où la psychanalyse justifie mieux son intrusion : car si la critique littéraire pouvait effectivement se renouveler, ce serait de ce que la psychanalyse soit là pour que les textes se mesurent à elle, l’énigme étant de son côté.
Eine Methode, mit welcher die Psychoanalyse ihre Einmischung besser rechtfertigt: denn wenn die Literaturkritik sich tatsächlich erneuern könnte, dann von daher, dass die Psychoanalyse da wäre, damit die Texte sich an ihr messen, wobei das Rätsel auf ihrer Seite ist.
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Mais ceux dont ce n’est pas médire à avancer que, plutôt qu’ils l’exercent, ils en sont exercés, à tout le moins d’être pris en corps, entendent mal mes propos.
Diejenigen aber, bei denen es keine Verleumdung ist, zu behaupten, dass sie, statt die Psychoanalyse auszuüben, von ihr ausgeübt werden, zumindest als Gemeinschaft [en corps] genommen, verstehen meine Worte schlecht.
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J’oppose à leur adresse vérité et savoir : c’est la première où aussitôt ils reconnaissent leur office, alors que sur la sellette, c’est leur vérité que j’attends.
An sie gewendet setze ich Wahrheit und Wissen einander entgegen: erstere ist das, worin sie ihr Amt sogleich erkennen, während es, auf der Anklagebank, ihre Wahrheit ist, die ich erwarte.9
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J’insiste à corriger mon tir d’un savoir en échec : comme on dit figure en abyme, ce n’est pas échec du savoir.
Ich bestehe darauf, meinen Schuss mit einem savoir en échec zu korrigieren, mit einem Wissen im Schach, so wie man sagt figure en abyme, abgründige Figur [= Figur, die sich in sich selbst wiederholt], das ist nicht ein Scheitern des Wissens [échec du savoir].
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J’apprends alors qu’on s’en croit dispensé de faire preuve d’aucun savoir.
Daraufhin erfahre ich, dass man sich davon dispensiert glaubt, irgendein Wissen unter Beweis zu stellen.
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Serait-ce lettre morte que j’aie mis au titre d’un de ces morceaux que j’ai dits Écrits…, de la lettre l’instance, comme raison de l’inconscient?
Sollte es ein toter Buchstabe sein, den ich in den Titel eines der Stücke gesetzt habe, die ich Schriften .… genannt habe, des Buchstabens, das Drängen, als Grund/Räson des Unbewussten?10
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N’est-ce pas désigner assez dans la lettre ce qui, à devoir insister, n’est pas là de plein droit si fort de raison que ça s’avance?
Genügt das nicht, um im Buchstaben das zu bezeichnen, was, da es insistieren muss, nicht mit vollem Recht da ist, mit wie starker Räson auch immer es sich vorbringt?
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La dire moyenne ou bien extrême, c’est montrer la bifidité où s’engage toute mesure, mais n’y a-t-il rien dans le réel qui se passe de cette |[14] médiation ?
Diese Räson / dieses Maßverhältnis als mittleres oder äußeres zu bezeichnen, heißt, die Zweiteilung zu zeigen, in der sich jede Messung vollzieht; gibt es aber nichts im Realen, das ohne diese Vermittlung auskommt?
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La frontière certes, à séparer deux territoires, en symbolise qu’ils sont mêmes pour qui la franchit, qu’ils ont commune mesure.
Die Grenze symbolisisert sicherlich, indem sie zwei Gebiete voneinander trennt, dass die Gebiete für jeden, der die Grenze überschreitet, gleich sind, dass sie ein gemeinsames Maß haben.
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C’est le principe de Umwelt, qui fait reflet de Innenwelt.
Das ist das Prinzip der Umwelt*, die eine Widerspiegelung der Innenwelt* ist.
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Fâcheuse, cette biologie qui se donne déjà tout de principe : le fait de l’adaptation notamment; ne parlons pas de la sélection, elle franche idéologie à se bénir d’être naturelle.
Ein Ärgernis, diese Biologie, die sich von vornherein ganz als Prinzip gibt: die Tatsache der Anpassung vor allem; ganz zu schweigen von der Auslese, sie ist offen Ideologie, die sich damit segnet, natürlich zu sein.
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Topographie eines Sees11
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La lettre n’est-elle pas… littorale plus proprement, soit figurant qu’un domaine tout entier fait pour l’autre frontière, de ce qu’ils sont étrangers, jusqu’à n’être pas réciproques?
Ist der Buchstabe nicht eigentlich – litoral, d.h. stellt er nicht dar, dass ein ganzer Bereich für den anderen eine Grenze bildet, von daher, dass sie einander fremd sind, bis dahin, dass sie nicht reziprok sind?
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Le bord du trou dans le savoir, voilà-t-il pas ce qu’elle dessine.
Der Rand des Lochs im Wissen – ist es nicht das, was der Buchstabe umreißt?
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Et comment la psychanalyse, si, justement ce que la lettre dit « à la lettre » par sa bouche, il ne lui fallait pas le méconnaître, comment pourrait-elle nier qu’il soit, ce trou, de ce qu’à le combler, elle recoure à y invoquer la jouissance?
Und wie könnte die Psychoanalyse, wenn sie das, was der Buchstabe mit ihrem Mund „buchstäblich“ sagt, nicht verkennen sollte, wie könnte sie leugnen, dass es dieses Loch gibt, da sie ja, um es zu füllen, darauf zurückgreift, hier die Jouissance aufzurufen?
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Reste à savoir comment l’inconscient que je dis être effet de langage, de ce qu’il en suppose la structure comme nécessaire et suffisante, commande cette fonction de la lettre.
Es bleibt zu klären, wie das Unbewusste – von dem ich sage, dass es eine Wirkung von Sprache ist, da es deren Struktur als notwendig und hinreichend voraussetzt – diese Funktion des Buchstabens bestimmt.
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Qu’elle soit instrument propre à l’écriture du discours, ne la rend pas impropre à désigner le mot pris pour un autre, voire par un autre, dans la phrase, donc à symboliser certains effets de signifiant, mais n’impose pas qu’elle soit dans ces effets primaire.
Dass er ein geeignetes Werkzeug für das Schreiben des Diskurses ist, macht ihn nicht dazu ungeeignet, das Wort, das im Satz für ein anderes, ja durch ein anderes genommen wird, zu bezeichnen, also bestimmte Signifikanteneffekte zu symbolisieren, zwingt jedoch nicht dazu, dass er in diesen Effekten primär wäre.
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Un examen ne s’impose pas de cette primarité, qui n’est même pas à supposer, mais de ce qui du langage appelle le littoral au littéral.
Eine Untersuchung drängt sich nicht hinsichtlich dieses Primats auf, welches nicht einmal zu vermuten ist, sondern in Bezug auf das, was in der Sprache das Litorale dem Literalen zuweist.
Ce que j’ai inscrit, à l’aide de lettres, des formations de l’inconscient pour les récupérer de ce dont Freud les formule, à être ce qu’elles sont, des effets de signifiant, n’autorise pas à faire de la lettre un signifiant, ni à l’affecter, qui plus est, d’une primarité au regard du signifiant.
Was ich mithilfe von Buchstaben über die Bildungen des Unbewussten geschrieben habe, um sie zurückzugewinnen aus dem, was Freud darüber formuliert, da sie sind, was sie sind, Signifikanteneffekte, ermächtigt nicht dazu, aus dem Buchstaben einen Signifikanten zu machen, und nicht dazu, ihm darüber hinaus dem Signifikanten gegenüber einen Primat zuzuweisen.12
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Die vier Diskurse (Seminar 17, Die Kehrseite der Psychoanalyse)13
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Un tel discours confusionnel n’a pu surgir que de celui qui m’importe.
Ein verworrener Diskurs wie dieser konnte nur von dem Diskurs her aufkommen, der für mich von Bedeutung ist [qui m’importe].
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Die vier Diskurse (Radiophonie)14
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Mais il m’importe dans un autre que j’épingle, le temps venu, du discours universitaire, soit du savoir mis en usage à partir du semblant.
Er importiert mich [il m’importe] jedoch in einen anderen, den ich zu gegebener Zeit als Universitätsdiskurs etikettiere, nämlich Diskurs des ausgehend vom Schein [semblant] in Gebrauch genommenen Wissens.
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Le moindre sentiment que l’expérience à quoi je pare, ne peut se situer que d’un autre discours, eûs dû le garder de le produire, sans l’avouer de moi.
Das geringste Gefühl dafür, dass die Erfahrung, mit der ich mich auseinandersetze, nur von einem anderen Diskurs her verortet werden kann, hätte verhindern müssen, ihn zu produzieren, ohne es als von mir einzubekennen.
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Qu’on me l’épargne Dieu merci ! n’empêche pas qu’à m’importer au sens que je viens de dire, on m’importune.
Dass man mir dies, Gott sei Dank, erspart, ändert nichts daran, dass man mich, indem man mich in genannten Sinn importiert, belästigt [importune].
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Freuds Zeichnungen im Entwurf einer Psychologie (1895)15
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Si j’avais trouvé recevables les modèles que Freud articule dans une Esquisse à se forer de routes impressives, je n’en aurais pas pour |[15] autant pris métaphore de l’écriture.
Hätte ich die Modelle für akzeptabel gehalten, die Freud in einem Entwurf artikuliert, über das Bohren von Bahnungen, hätte ich daraus dennoch nicht eine Metapher für die Schrift genommen.16
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Elle n’est pas l’impression, ce n’en déplaise au bloc magique.
Sie ist nicht die Einprägung, auch wenn das dem Wunderblock nicht gefallen mag.17
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Quand je tire parti de la lettre à Fliess 52e, c’est d’y lire ce que Freud pouvait énoncer sous le terme qu’il forge du Wz, Wahrnehmungszeichen, de plus proche du signifiant, à la date où Saussure ne l’a pas encore reproduit (du signans stoïcien).
Wenn ich den zweiundfünfzigsten Brief an Fließ heranziehe, dann um darin zu lesen, was Freud mit einem von ihm gebildeten Ausdruck als Wz bezeichnen konnte, als Wahrnehmungszeichen*, was dem Signifikanten am nächsten kommt, zu einem Zeitpunkt, als Saussure ihn (vom signans der Stoiker) noch nicht wiederaufgegriffen hatte.18
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Que Freud l’écrive de deux lettres, ne prouve pas plus que de moi, que la lettre soit primaire.
Dass Freud dies mit zwei Buchstaben schreibt, beweist nicht mehr als in meinem Fall, dass der Buchstabe primär wäre.
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Je vais donc essayer d’indiquer le vif de ce qui me paraît produire la lettre comme conséquence, et du langage, précisément de ce que je dis : que l’habite qui parle.
Ich werde also versuchen, den Kern dessen aufzuzeigen, was mir als Konsequenz den Buchstaben hervorzubringen scheint, sowie der Sprache, genau gesagt dessen, dass ich sage, dass derjenige, der spricht, sie bewohnt.
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J’en emprunterai les traits à ce que d’une économie du langage permet de dessiner ce que promeut à mon idée que littérature peut-être vire à lituraterre.
Dafür werde ich die Züge dem entnehmen, was es aufgrund einer Ökonomie der Sprache gestattet, zu umreißen, wodurch meines Erachtens gefördert wird, dass Literatur möglicherweise in Lituraterre umschlägt.
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On ne s’étonnera pas de m’y voir procéder d’une démonstration littéraire puisque c’est là marcher du pas dont la question se produit.
Es wird niemanden überraschen, zu sehen, dass ich hier in einer literarischen Beweisführung voranschreite, denn das heißt, in dem Schritt zu gehen, in dem die Frage vorankommt.
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En quoi pourtant peut s’affirmer ce qu’est une telle démonstration.
Wodurch sich aber feststellen lässt, was das ist, eine solche Beweisführung.
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Je reviens d’un voyage que j’attendais de faire au Japon de ce que d’un premier j’avais éprouvé… de littoral.
Ich bin gerade zurückgekommen von einer Reise nach Japan, auf die ich mich gefreut hatte, wegen dem, was ich auf einer ersten Reise an … Litoralem erfahren hatte.
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Qu’on m’entende à demi-mot de ce que tout à l’heure de Umwelt j’ai répudié comme rendant le voyage impossible : d’un côté donc, selon ma formule, assurant son réel, mais prématurément, seulement d’en rendre, mais de maldonne, impossible le départ, soit tout au plus de chanter « Partons ».
Man möge mich ohne viel Worte von dem her verstehen, was ich vorhin von der Umwelt* zurückgewiesen habe, da sie die Reise unmöglich macht: also, meiner Formel zufolge, nach einer Seite hin ihr Reales sichert, jedoch verfrüht, indem nur, allerdings versehentlich, der Abflug unmöglich gemacht wird oder höchstens „Fort nun!“ gesungen wird.
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Je ne noterai que le moment que j’ai recueilli d’une route nouvelle, à la prendre de ce qu’elle ne fut plus comme la première fois interdite.
Ich möchte nur den Moment festhalten, den ich auf einer neuen Route erfasst habe, die genommen wurde, weil sie nicht mehr, wie beim ersten Mal, verboten war.
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J’avoue pourtant que ce ne fut pas à l’aller le long du cercle arctique en avion, que me fit lecture ce que je voyais de la plaine sibérienne.
Ich gestehe jedoch, dass es nicht auf dem Hinflug war, entlang des Polarkreises, dass mir das, was ich von der sibirischen Ebene sah, etwas zu lesen gab.
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Polarkreis über Sibirien (gestrichelte Linie „Arctic Circle“)19
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Mon essai présent, en tant qu’il pourrait s’intituler d’une sibériéthique, n’aurait donc pas vu le jour si la méfiance des Soviétiques m’avait laissé voir les villes, voire les industries, les installations militaires qui leur font prix de la Sibérie, mais ce n’est que condition accidentelle, quoique moins peut-être à la nommer occidentelle20, à y indiquer l’accident d’un amoncellement de l’occire.
Mein gegenwärtiger Essay, insofern er als eine Sibiriethik tituliert werden könnte, hätte also nicht das Tageslicht erblickt, wenn das Misstrauen der Sowjets mich die Städte, ja die Industrieanlagen und die militärischen Einrichtungen hätte sehen lassen, die für sie den Wert Sibiriens ausmachen, das ist jedoch nur eine akzidentelle Bedingung, wenn auch vielleicht weniger, wenn ich sie okzidentell nenne, um hier den Unfall [accident] einer Aufschichtung des Tötens [occire] anzuzeigen.
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Seule décisive est la condition littorale, et celle-là ne jouait qu’au retour d’être littéralement ce que le Japon de sa lettre m’avait21 sans doute fait ce petit peu trop qui est juste ce qu’il faut pour que je le ressente, puisque après tout j’avais déjà dit que c’est là ce dont sa langue s’affecte éminemment.
Die einzig entscheidende Bedingung ist die des Litorals, und sie kam erst auf dem Rückflug ins Spiel, da sie buchstäblich darin bestand, dass Japan mir durch seinen Buchstaben zweifellos dieses Ein-wenig-zu-viel verschafft hatte, was genau das ist, was es braucht, damit ich es spüre, denn ich hatte ja bereits gesagt, dass es das ist, wovon seine Sprache in besonderem Maße betroffen ist.
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[16] Sans doute ce trop tient-il à ce que l’art en véhicule : j’en dirai le fait de ce que la peinture y démontre de son mariage à la lettre, très précisément sous la forme de la calligraphie.
Dieses zu viel rührt gewiss von dem her was die Kunst davon übermittelt: damit spreche ich über die Tatsache, dass die Malerei hier ihre Ehe mit dem Buchstaben demonstriert, und zwar genau in Gestalt der Kalligrafie..
Kakemono (hängendes Rollbild) mit chinesischen Schriftzeichen (Kanji)
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Comment dire ce qui me fascine dans ces choses qui pendent, kakémono que ça se jaspine, pendent aux murs de tout musée en ces lieux, portant inscrits des caractères, chinois de formation, que je sais un peu, mais qui, si peu que je les sache, me permettent de mesurer ce qui s’en élide dans la cursive, où le singulier de la main écrase l’universel, soit proprement ce que je vous apprends ne valoir que du signifiant : je ne l’y retrouve plus mais c’est que je suis novice.
Wie soll ich sagen, was mich an diesen Sachen fasziniert, die dort hängen, Kakemono, so brabbelt man das, die an diesen Orten an jeder Museumswand hängen und die Inschriften aus Schriftzeichen tragen, die ihrer Bildung nach chinesisch sind, das ich ein wenig kenne, was mir immerhin, so wenig ich sie auch kenne, zu ermessen erlaubt, was in der Kursivschrift davon getilgt ist, in der das Singuläre der Hand das Universale erdrückt, also eigentlich das, wozu ich Ihnen beibringe, dass es nur vom Signifikanten her Wert hat: ich finde es darin nicht wieder, jedoch weil ich Anfänger bin.
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Entwicklung der Silbenschrift Hiragana (unten) aus der chinesischen Regelschrift (oben) auf dem Weg über die Grasschrift (mitte, rot)22
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Là au reste n’étant pas l’important, car même à ce que ce singulier appuie une forme plus ferme, et y ajoute la dimension, la demansion, ai-je déjà dit, la demansion du papeludun, celle dont s’évoque ce que j’instaure du sujet dans le Hun-En-Peluce, à ce qu’il meuble l’angoisse de l’Achose, soit ce que je connote du petit a ici fait l’objet d’être enjeu de quel pari qui se gagne avec de l’encre et du pinceau ?
Was hier im Übrigen nicht das Wichtige ist, denn selbst wenn dieses Singuläre eine festere Form unterstützt und zu ihm die Dimension hinzufügt, ich habe bereits „die demansion“ gesagt, die demansion des nichmeerallzeins, diejenige, durch welche das evoziert wird, was ich vom Subjekt in das Ein’s-Mär einführe, von daher, dass es die Angst vor dem Un-Ding lindert, dann fungiert das, was ich hier mit dem klein a konnotiere, als das Objekt, da es Einsatz in welcher Wette ist, die mit Tinte und Pinsel gewonnen wird?
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Oberflächenabfluss (ruissellement)23
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Le ruissellement est bouquet du trait premier et de ce qui l’efface.
Das Abfließen ist eine Bündelung aus dem ersten Zug oder Strich [trait premier] und dem, was ihn auslöscht.
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Je l’ai dit : c’est de leur conjonction qu’il se fait sujet, mais de ce que s’y marquent deux temps.
Ich habe es bereits gesagt: ihre Verbindung ist das, woraus das Subjekt gebildet wird, jedoch dadurch, dass sich darin zwei Schritte abzeichnen.
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Il y faut donc que s’y distingue la rature.
Also muss darin die Streichung [rature] unterschieden werden.
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Rature d’aucune trace qui soit d’avant, c’est ce qui fait terre du littoral.
Streichung [rature] jeglicher Spur, die zuvor gewesen sein mag, es ist dies, wodurch das Litoral zur terre wird, zum Terrain.
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Litura pure, c’est le littéral.
Reine litura [lat. Streichung], das ist das Literale, das Buchstäbliche.
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La produire, c’est reproduire cette moitié sans paire dont le sujet subsiste.
Diese Streichung zu produzieren, heißt, die unpaare Hälfte zu reproduzieren, durch welche das Subjekt Bestand hat.
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Tel est l’exploit de la calligraphie.
Solcherart ist die Leistung der Kalligrafie.
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Essayez de faire cette barre horizontale qui se trace de gauche à droite pour figurer d’un trait l’un unaire comme caractère, vous mettrez longtemps à trouver de quel appui elle s’attaque, de quel suspens elle s’arrête.
Versuchen Sie mal, den waagerechten Balken, der von links nach rechts gezogen wird, zu zeichnen, um durch einen Strich das unäre Eins als Schriftzeichen zu bilden, Sie werden eine Weile brauchen, um herauszufinden, mit welchem Druck er angegangen wird und bei welcher Spannung er zu einem Ende kommt.
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A vrai dire, c’est sans espoir pour un occidenté.
Für einen Verwesteten ist das, offen gesagt, hoffnungslos.
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Il y faut un train qui ne s’attrape qu’à se détacher de quoi que ce soit qui vous raye.
Man braucht hier eine Bewegungsabfolge, die man nur erreicht, wenn man sich von allem löst, was einen durchstreicht.
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Entre centre et absence, entre savoir et jouissance, il y a littoral qui ne vire au littéral qu’à ce que ce virage, vous puissiez le prendre le même à tout instant.
Zwischen Zentrum und Abwesenheit, zwischen Wissen und Jouissance, liegt ein Litoral, das nur dann zum Literalen abbiegt, zum Buchstäblichen, wenn Sie in der Lage sind, jederzeit dieselbe Kurve zu nehmen.24
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Diskurs der Universität (oben links),
Diskurs des Herrn (oben rechts) und
Diskurs des Analytikers (unten links)
mit Bezeichnung der vier Plätze
(Seminar 17, Die Kehrseite der Psychoanalyse)25
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C’est de ça seulement que vous pouvez vous tenir pour agent qui le soutienne.
Einzig das ermöglicht es Ihnen, sich für einen Agenten zu halten, der es unterstützt.
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Szene aus Aristophanes, Die Wolken, mit Sokrates in einem Wolken-Korb26
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Ce qui se révèle de ma vision du ruissellement, à ce qu’y domine |[17] la rature, c’est qu’à se produire d’entre les nuages, elle se conjugue à sa source, que c’est bien aux nuées qu’Aristophane me hèle de trouver ce qu’il en est du signifiant : soit le semblant, par excellence, si c’est de sa rupture qu’en pleut, effet à ce qu’il s’en précipite, ce qui y était matière en suspension.
Was sich durch meine Vision des Fließens offenbart, insofern darin die Streichung dominiert, ist dies, dass sie sich von Zwischen-den-Wolken aus herstellt und dadurch mit ihrer Quelle verbunden ist, und dass es tatsächlich die Wolken sind, zu denen Aristophanes mich ruft, um herauszufinden, worum es beim Signifikanten geht: um den Schein par excellence, wenn es durch sein Zerbersten dazu kommt, dass es regnet, eine Wirkung, bei der das, was Materie im Schwebezustand war, daraus hinabstürzt...
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Newtons Formel für das Gravitationsgesetz
Cette rupture qui dissout ce qui faisait forme, phénomène, météore, et dont j’ai dit que la science s’opère à en percer l’aspect, n’est-ce pas aussi que ce soit d’en congédier ce qui de cette rupture ferait jouissance à ce que le monde ou aussi bien l’immonde, y ait pulsion à figurer la vie.
Dieser Bruch, der auflöst, was Gestalt, Phänomen, Meteor bildete und worüber ich gesagt habe, dass die Wissenschaft so vorgeht dass sie deren Anblick zerbricht, ist es nicht auch so, dass von daher, das zu verabschieden, was durch diesen Bruch Jouissance bereiten würde, die Welt [monde] oder auch der Schmutz [immonde] einen Trieb hat, das Leben zu figurieren?
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Erosionsrinne im Grand-Canyon-Nationalpark27
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Ce qui de jouissance s’évoque à ce que se rompe un semblant, voilà ce qui dans le réel se présente comme ravinement.
Was an Jouissance evoziert wird, wenn ein Schein zerbricht, ist das, was sich im Realen als Erosionsrinne darstellt.
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C’est du même effet que l’écriture est dans le réel le ravinement du signifié, ce qui a plu du semblant en tant qu’il fait le signifiant.
Durch die gleiche Wirkung kommt es, dass die Schrift im Realen die Rinne des Signifikats ist, das nämlich, was vom Schein, insofern er den Signifikanten bildet, herabgeregnet ist.
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Elle ne décalque pas celui-ci, mais ses effets de langue, ce qui s’en forge par qui la parle.
Die Schrift gibt nicht den Signifikanten wieder, sondern seine Sprachwirkungen [effets de langue], das, was daraus durch denjenigen, der sie spricht, geschmiedet wird.
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Elle n’y remonte qu’à y prendre nom, comme il arrive à ces effets parmi les choses que dénomme la batterie signifiante pour les avoir dénombrées.
Zum Signifikanten steigt die Schrift nur wieder auf, wenn sie von ihm einen Name annimmt, so wie es mit den Wirkungen unter jenen Dingen geschieht, die die Signifikantenbatterie benennt, da sie sie abgezählt hat.
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Plus tard de l’avion se virent à s’y soutenir en isobares, fut-ce à obliquer d’un remblai, d’autres traces normales à celles dont la pente suprême du relief se marquait de cours d’eau.
Später waren vom Flugzeug aus andere Spuren zu sehen, die sich in Isobaren hielten, indem sie bei Aufschüttungen die Richtung änderten, Normalen im Verhältnis zu denen, deren starkes Gefälle durch Wasserläufe markiert wurde.
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Autobahnkreuz in Osaka28
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N’ai-je pas vu à Osaka comment les autoroutes se posent les unes sur les autres comme planeurs venus du ciel?
Hatte ich nicht bereits in Osaka gesehen, wie die Autobahnen sich übereinanderlegen als kämen Segelflugzeuge vom Himmel herab?
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Outre que là-bas l’architecture la plus moderne retrouve l’ancienne à se faire aile à s’abattre d’un oiseau.
Und auch dies, dass die modernste Architektur sich dort mit der alten vereint, indem sie sich zu einem Vogelflügel macht, der dabei ist, geschlagen zu werden.
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Comment le plus court chemin d’un point à un autre se serait-il montré sinon du nuage que pousse le vent tant qu’il ne change pas de cap ?
Wie hätte der kürzeste Weg von einem Punkt zu einem anderen sich gezeigt, wenn nicht durch die Wolke, die der Wind treibt, ohne den Kurs zu ändern?
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Ni l’amibe, ni l’homme, ni la branche, ni la mouche, ni la fourmi n’en eussent fait exemple avant que la lumière s’avère solidaire d’une courbure universelle, celle où la droite ne se soutient que d’inscrire la distance dans les facteurs effectifs d’une dynamique de cascade.
Weder die Amöbe, noch der Mensch, noch der Ast, noch die Fliege, noch die Ameise hätten dafür ein Beispiel gegeben, bevor sich erwies, dass das Licht mit einer Krümmung des Universums zusammengeht, derjenigen, bei der die Gerade nur dadurch gestützt wird, dass sie in die Wirkfaktoren einer kaskadenartigen Dynamik den Abstand einschreibt.
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Il n’y a de droite que d’écriture, comme d’arpentage que venu du ciel.
Eine Gerade gibt es nur durch Schrift, wie Vermessung nur als eine, die vom Himmel kommt.
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Mais écriture comme arpentage sont artefacts à n’habiter que le langage.
Schrift und Vermessung sind jedoch Artefakte, da sie nur die Sprache bewohnen.
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Comment l’oublierions-nous quand notre science n’est opérante que d’un ruissellement de petites lettres et de graphiques combinés ?
Wie könnten wir das vergessen, wo unsere Wissenschaft doch nur durch ein Fließen von kleinen Buchstaben und Verbunddiagrammen funktioniert?
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Titelemblem von „La Psychanalyse“ aus Horus Apollo
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La Psychanalyse, Bd. 1, 195629
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[18] Sous le pont Mirabeau certes, comme sous celui dont une revue qui fut la mienne se fit enseigne, à l’emprunter ce pont-oreille à Horus Apollo, sous le pont Mirabeau, oui, coule la Seine primitive, et c’est une scène telle qu’y peut battre le V romain de l’heure cinq (cf. L’Homme aux loups).
Sous le pont Mirabeau, gewiss, wie unter der Brücke, die von einer Zeitschrift, die einst meine war, zum Aushängeschild gemacht wurde, wobei sie die Ohrenbrücke Horus Apollo entlieh, unter der Mirabeau-Brücke, ja, da fließt die Ur-Seine, eine Szene von der Art, dass in ihr die römische V der fünften Stunde schlagen kann (vgl. Der Wolfsmann).30
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Mais aussi bien n’en jouit-on qu’à ce qu’y pleuve la parole d’interprétation.
Man genießt es aber auch nur, wenn das Sprechen der Deutung darauf regnet.
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Que le symptôme institue l’ordre dont s’avère notre politique, implique d’autre part que tout ce qui s’articule de cet ordre soit passible d’interprétation.
Dass das Symptom die Ordnung errichtet, zu der unsere Politik sich als zugehörig erweist, impliziert andererseits, dass alles, was von dieser Ordnung artikuliert wird, einer Deutung unterzogen werden kann.
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C’est pourquoi on a bien raison de mettre la psychanalyse au chef de la politique.
Deshalb ist es ganz richtig, wenn man die Psychoanalyse der Politik voranstellt.
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Et ceci pourrait n’être pas de tout repos pour ce qui de la politique a fait figure jusqu’ici, si la psychanalyse s’en avérait avertie.
Und es wäre vielleicht für das, was von der Politik bislang Gestalt angenommen hat, nicht besonders geruhsam, wenn der Psychoanalyse das klar würde.
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Il suffirait peut-être, on se dit ça sans doute, que de l’écriture nous tirions un autre parti que de tribune ou de tribunal, pour que s’y jouent d’autres paroles à nous en faire le tribut.
Es würde vielleicht genügen, wird man sich wohl sagen, wenn wir von der Schrift einen anderen Gebrauch machten als den der Tribüne oder des Tribunals, sodass darin andere Worte ins Spiel kommen, um den Preis, dass wir den Tribut zollen.
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Il n’y a pas de métalangage, mais l’écrit qui se fabrique du langage est matériel peut-être de force à ce que s’y changent nos propos.
Es gibt keine Metasprache, aber das Geschriebene, das aus der Sprache verfertigt wird, ist vielleicht ein Material, das die Kraft hätte, dass sich unsere Behauptungen hierüber ändern.
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Esti-l possible du littoral de constituer tel discours qui se caractérise de ne pas s’émettre du semblant?
Ist es möglich, vom Litoral her einen Diskurs zu bilden, der dadurch gekennzeichnet wäre, dass er nicht vom Schein ausgeht?
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Là est la question qui ne se propose que de la littérature dite d’avantgarde, laquelle est elle-même fait de littoral : et donc ne se soutient pas du semblant, mais pour autant ne prouve rien que la cassure, que seul un discours peut produire, avec effet de production.
Hier ist die Frage, die sich nur zu der Literatur stellt, die Avantgarde genannt wird und die selbst aus Litoralem besteht: und sich daher nicht auf den Schein stützt, dennoch aber nichts als den Bruch beweist, den, mit Produktionswirkung, einzig ein Diskurs produzieren kann.
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Ce à quoi semble prétendre une littérature en son ambition de lituraterrir, c’est de s’ordonner d’un mouvement qu’elle appelle scientifique.
Das, was eine Literatur in ihrem Bestreben, Lituraterrain zu betreten / die Streichung zu landen, zu beanspruchen scheint, ist, sich durch eine Bewegung bestimmen zu lassen, die sie wissenschaftlich nennt.
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Il est de fait que l’écriture y a fait merveille et que tout marque que cette merveille n’est pas près de se tarir.
Es ist eine Tatsache, dass die Schrift hier Wunder gewirkt hat und dass alles darauf hindeutet, dass dieses Wunder nicht so bald versiegen wird.
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Cependant la science physique se trouve, va se trouver ramenée à la considération du symptôme dans les faits, par la pollution de ce que du terrestre on appelle, sans plus de critique de Umwelt, l’environnement : c’est l’idée d’Uexküll behaviourisée, c’est-à-dire crétinisée.
Jedoch wird die physikalische Wissenschaft dazu gebracht oder dazu gebracht werden, in den Tatsachen das Symptom zu bedenken, aufgrund der Verschmutzung dessen, was man, von der Erde, ohne weitere Kritik Umwelt* nennt: das ist die Idee von Uexküll, behaviorisiert, das heißt verblödet.
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Pour lituraterrir moi-même, je fais remarquer que je n’ai fait dans le ravinement qui l’image, aucune métaphore.
Da ich selbst Lituraterrain betreten habe, möchte ich darauf hinweisen, dass ich aus der Rinne, die es verbildlicht, keine Metapher gemacht habe.
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L’écriture est ce ravinement même, et quand je parle de jouissance, j’invoque légitimement ce que j’accumule d’auditoire : pas moins par là celles dont je me prive, car ça m’occupe.
Die Schrift ist genau diese Rinne, und wenn ich von Jouissance spreche, berufe ich mich zu Recht auf das, was ich an Zuhörerschaft anhäufe: nicht weniger damit auf diejenigen, deren ich mich beraube, denn das beschäftigt mich.
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[19] Je voudrais témoigner de ce qui se produit d’un fait déjà marqué : à savoir celui d’une langue, le japonais, en tant que la travaille l’écriture.
Ich möchte etwas bezeugen, das sich aus einer Tatsache ergibt, auf die bereits hingewiesen wurde: aus der Tatsache einer Sprache, des Japanischen, insofern in ihr die Schrift am Werk ist.
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Qu’il y ait inclus dans la langue japonaise un effet d’écriture, l’important est qu’il reste attaché à l’écriture et que ce qui est porteur de l’effet d’écriture y soit une écriture spécialisée en ceci qu’en japonais elle puisse se lire de deux prononciations différentes : en on-yomi sa prononciation en caractères, le caractère se prononce comme tel distinctement, en kun-yomi la façon dont se dit en japonais ce qu’il veut dire.
Dass in der japanischen Sprache ein Schrifteffekt enthalten ist, daran ist das Wichtige, dass er an die Schrift gebunden bleibt und dass der Träger dieses Schrifteffekts eine Schrift ist, die insofern speziell ist, als sie im Japanischen mit zwei verschiedenen Aussprachen gelesen werden kann: in on’yomi, ihrer Aussprache als Schriftzeichen, wird das Schriftzeichen als solches auf besondere Weise ausgesprochen, in kun’yomi wird es so ausgesprochen, wie man auf Japanisch sagt, was es bedeutet.
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Ça serait comique d’y voir désigner, sous prétexte que le caractère est lettre, les épaves du signifiant courant aux fleuves du signifié.
Es wäre komisch, wenn man darin, unter dem Vorwand, dass das Schriftzeichen Buchstabe ist, bezeichnet sähe, dass die Trümmer des Signifikanten zu den Flüssen des Signifikats hinunterströmen.
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C’est la lettre comme telle qui fait appui au signifiant selon sa loi de métaphore.
Es ist der Buchstabe als solcher, der, gemäß dem Gesetz der Metapher, dem Signifikanten eine Stütze liefert.
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C’est d’ailleurs : du discours, qu’il la prend au filet du semblant.
Es kommt von anderswo her: vom Diskurs, dass der Signifikant den Buchstaben im Netz des Scheins erfasst.
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Elle est pourtant promue de là comme réfèrent aussi essentiel que toute chose, et ceci change le statut du sujet.
Von dort aus wird der Buchstabe jedoch als ein Referent befördert, der genauso wesentlich ist wie jedwedes Ding, und dies verändert den Status des Subjekts.
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Qu’il s’appuie sur un ciel constellé, et non seulement sur le trait unaire, pour son identification fondamentale, explique qu’il ne puisse prendre appui que sur le Tu, c’est-à-dire sous toutes les formes grammaticales dont le moindre énoncé se varie des relations de politesse qu’il implique dans son signifié.
Dass dieses sich für seine grundlegende Identifizierung auf einen konstellierten Himmel stützt und nicht nur auf den unären Zug, erklärt, dass es sich nur auf das Du stützen kann, und dies in sämtlichen grammatischen Formen, nach denen sich noch die kleinste Aussage entsprechend den Höflichkeitsbeziehungen verändert, die sie in ihrem Signifikat impliziert.
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La vérité y renforce la structure de fiction que j’y dénote, de ce que cette fiction soit soumise aux lois de la politesse.
Die Wahrheit verstärkt hier die Struktur der Fiktion, die ich darin bezeichne, dadurch, dass diese Fiktion den Gesetzen der Höflichkeit unterworfen ist.
Singulièrement ceci semble porter le résultat qu’il n’y ait rien à défendre de refoulé, puisque le refoulé lui-même trouve à se loger de la référence à la lettre.
Bemerkenswerterweise scheint dies zu dem Ergebnis zu führen, dass vom Verdrängten nichts abzuwehren ist, da es dem Verdrängten gelingt, durch den Bezug auf den Buchstaben unterzukommen.
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En d’autres termes le sujet est divisé comme partout par le langage, mais un de ses registres peut se satisfaire de la référence à l’écriture et l’autre de la parole.
Mit anderen Worten, wie überall ist das Subjekt durch die Sprache gespalten, aber eines seiner Register kann sich mit dem Bezug auf die Schrift und das andere auf das Sprechen befriedigen.
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C’est sans doute ce qui a donné à Roland Barthes ce sentiment enivré que de toutes ses manières le sujet japonais ne fait enveloppe à rien.
Das war es wohl, was Roland Barthes das berauschende Gefühl gab, das japanische Subjekt mit all seinen Manieren sei eine Hülle für nichts.
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L’Empire des signes, intitule-t-il son essai voulant dire : empire des semblants.
Das Reich der Zeichen betitelt er seinen Essay, was heißen soll: Reich des Scheins.31
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Le Japonais, m’a-t-on dit, la trouve mauvaise.
Der Japaner, so wurde mir gesagt, findet sie schlecht.
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Car rien de plus distinct du vide creusé par l’écriture que le semblant.
Denn nichts unterscheidet sich mehr von der durch die Schrift ausgehöhlten Leere als der Schein.
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Le premier est godet prêt toujours à faire accueil à la jouissance, ou tout au moins à l’invoquer de son artifice.
Ersterer ist Napf, immer bereit, die Jouissance in Empfang zu nehmen oder sie zumindest mit seinem Kunstgriff [artifice] aufzurufen.
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[12] D’après nos habitudes, rien ne communique moins de soi qu’un tel sujet qui en fin de compte ne cache rien.
Unseren Gewohnheiten nach kommuniziert nichts von sich weniger als ein solches Subjekt, das letztlich nichts verbirgt.
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Il n’a qu’à vous manipuler : vous êtes un élément entre autres du cérémonial où le sujet se compose justement de pouvoir se décomposer.
Ihm bleibt nur, Sie zu manipulieren: Sie sind ein Element unter anderen in dem Zeremoniell, in dem sich das Subjekt genau daraus zusammensetzt, dass es sich zersetzen kann.
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Bunraku32
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Le bunraku, théâtre des marionnettes, en fait voir la structure tout ordinaire pour ceux à qui elle donne leurs mœurs elles-mêmes.
Das Bunraku, ein Figurentheater, macht die ganz gewöhnliche Struktur davon für diejenigen sichtbar, denen diese Struktur ihre eigenen Sitten vermittelt..
Tayū (Rezitator) und Samisen-Spieler beim Bunraku33
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Aussi bien, comme au bunraku tout ce qui se dit pourrait-il être lu par un récitant.
Ebenso könnte, wie im Bunraku, alles, was gesagt wird, von einem Rezitator vorgelesen werden.
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C’est ce qui a dû soulager Barthes.
Das ist das, was Barthes sicherlich erleichtert hat.
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Le Japon est l’endroit où il est le plus naturel de se soutenir d’un ou d’une interprète, justement de ce qu’il ne nécessite pas l’interprétation.
Japan ist der Ort, an dem es ganz natürlich ist, sich auf einen Dolmetscher [interprète] oder eine Dolmetscherin zu stützen, eben deshalb, weil eine Deutung [interprétation] nicht erforderlich ist.
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C’est la traduction perpétuelle faite langage.
Es ist die zu Sprache [langage] gemachte ständige Übersetzung.
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Ce que j’aime, c’est que la seule communication que j’y aie eue (hors les Européens avec lesquels je sais manier notre malentendu culturel), c’est aussi la seule qui là-bas comme ailleurs puisse être communication, de n’être pas dialogue : à savoir la communication scientifique.
Was mir gefällt, ist dies, dass die einzige Kommunikation, die ich dort hatte (neben den Europäern, mit denen ich unser kulturelles Missverständnis zu handhaben weiß), auch die einzige ist, die dort wie anderswo Kommunikation sein kann, indem sie kein Dialog ist: nämlich die wissenschaftliche Kommunikation.
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Elle poussa un éminent biologiste à me démontrer ses travaux, naturellement au tableau noir.
Sie brachte einen namhaften Biologen dazu, mir seine Arbeiten zu demonstrieren, natürlich an der Tafel.
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Le fait que, faute d’information, je n’y compris rien, n’empêche pas d’être valable ce qui restait écrit là.
Die Tatsache, dass ich mangels Information nichts verstand, schließt nicht aus, dass das, was dort geschrieben blieb, gültig ist.
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Valable pour les molécules dont mes descendants se feront sujets, sans que j’aie jamais eu à savoir comment je leur transmettais ce qui rendait vraisemblable qu’avec moi je les classe, de pure logique, parmi les êtres vivants.
Gültig für die Moleküle, zu deren Subjekten sich meine Nachkommen machen werden, ohne dass ich je hätte wissen müssen, wie ich sie an sie übermittelt habe, was es wahrscheinlich machte, dass ich mich, rein logisch, zu den Lebewesen zähle.
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Une ascèse de l’écriture ne me semble pouvoir passer qu’à rejoindre un « c’est écrit » dont s’instaurerait le rapport sexuel.
Eine Askese der Schrift scheint mir nur dann durchgehen zu können, wenn sie an ein „es steht geschrieben“ anschließt, durch welches das sexuelle Verhältnis eingesetzt werden würde.
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Anmerkungen
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Vgl. J. Lacan: Lituraterre. In: Ders.: Autres écrits. Seuil, Paris 2001, S. 11–20.
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Vgl. J. Lacan: Lituraterre. Übersetzt von Beatrice Khiara-Foxton und Adrian Price. In: Hurly-Burly. The International Lacanian Journal of Psychoanalysis 9 (2013), S. 29–38. Im Internet gibt es diese Übersetzung auf der Website freud2lacan.com (Richard G. Klein), zusammen mit drei weiteren englischen Übersetzungen, hier.
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Vgl. Alfred Ernout, Antoine Meillet: Dictionnaire étymologique de la langue latine. Histoire des mots. Klincksieck, Paris 1959.
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Quelle der Abbildung: Artikel „Cloaca Maxima“ der deutschen Wikipedia.
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Lacan bezieht sich hier auf den Vortrag Mon enseignement, sa nature et ses fins, den er am 20. April 1967 im psychiatrischen Krankenhaus Charles Perrens in Bordeaux gehalten hatte: J. Lacan: Meine Lehre, ihre Beschaffenheit und ihre Zwecke. In: J. Lacan: Meine Lehre. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2008, S. 67–100.)
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Die Formulierung „tenir de ma place“ findet man in der Originalversion von 1971; der Autres-écrits-Nachdruck von 2001 hat hier „tenir ma place“.
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Vgl. S. Freud: Dostojewski und die Vatertötung (1928). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 10. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 267–286.
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Anspielung auf Marie Bonaparte: Edgar Poe. Étude psychanalytique. Denoël, Paris 1933 (dt.: Edgar Poe. Eine psychoanalytische Studie. 3 Bände. Internationaler psychoanalytischer Verlag, Wien 1934, Band 1 hier, Band 2 hier, Band 3/4 hier).
Die Erzählung Der gestohlene Brief wird in Band 2 kurz behandelt (S. 415–418 der deutschen Übersetzung). Poe bringt hier, Bonaparte zufolge, sein Bedauern über das Fehlen des mütterlichen Phallus zum Ausdruck.
-
Vgl. J. Lacan: Die Wissenschaft und die Wahrheit (1966). In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 401–427; Stenogramm der Eröffnungsvorlesung von Seminar 13 am 1. Dezember 1965.
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Lacan bezieht sich auf seinen Aufsatz L’instance de la lettre dans l’inconscient ou la raison depuis Freud, deutsch: Das Drängen des Buchstabens im Unbewussten oder die Vernunft seit Freud (1957), in: Ders.: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 582–626.
-
Quelle der Abbildung: Artikel „Litoral“ in der deutschsprachigen Wikipedia.
-
Lacan bezieht sich hier und in den folgenden Sätzen (ohne ihn zu nennen) auf Jacques Derrida: Freud und der Schauplatz der Schrift (1966). In: Ders.: Die Schrift und die Differenz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, S. 302–350.
-
Sitzung vom 11. Februar 1970, vgl. Version Miller/Gondek S. 87
-
Abbildungen aus: S. Freud: Gesammelte Werke. Nachtragsband. S. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 407, 417, 446.
-
Vgl. S. Freud: Entwurf einer Psychologie (1895). Von diesem Text gibt es zwei deutsche Ausgaben mit unterschiedlichen Transkriptionen:
(a) S. Freud: Aus den Anfängen der Psychoanalyse 1887–1902. Briefe an Wilhelm Fließ. S. Fischer, Frankfurt am Main 1950, S. 299–384.– Abschrift (mit den Seitenzahlen dieser Ausgabe) auf der Website Lutecium, hier.
(b) Da die 1950 veröffentlichte Transkription fehlerhaft ist, wurde in den Gesammelten Werken eine neue Transkription veröffentlicht, erstellt von Ingeborg Meyer-Palmedo: S. Freud: Gesammelte Werke. Nachtragsband. S. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 375–486.
-
Vgl. S. Freud: Notiz über den „Wunderblock“ (1925). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 3. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 363–370.
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Vgl. Brief von Freud an Wilhelm Fließ vom 6. Dezember 1896. Vgl. S. Freud, Aus den Anfängen der Psychoanalyse, a.a.O., S. 151–156. In der Neuausgabe der Fließ-Briefe ist dies der 112. Brief: S. Freud: Briefe an Wilhelm Fließ 1887–1904. Ungekürzte Ausgabe. Hg. v. Jeffrey Moussaieff Masson. S. Fischer, Frankfurt am Main 1986, S. 217–226.
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Abbildung aus: getamap.net, hier
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„Occidentelle“ heißt es in der Originalversion von 1971; in den Autres écrits steht hier „accidentelle“.
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Die Schreibweise „m’avait“ findet man in der Version von 1971; in den Autres écrits steht hier „n’avait“.
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Quelle der Abbildung: Artikel „Hiragana“ in der deutschen Wikipedia.
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Quelle der Abbildung: Artikel „Ruissellement“ in der französischen Wikipedia
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Entre centre et absence, „Zwischen Zentrum und Abwesenheit“, Titel eines Gedichts von Henri Michaux (1936), hier.
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Quelle der Abbildung: Seminar 17, Sitzung vom 10. Juni 1970, Version Miller/Gondek, a.a.O., S. 221
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Quelle der Abbildung: Artikel „The Clouds“ in der englischen Wikipedia. Aus: Emblemata et aliquot nummis antiqui operis, cum emendatione et auctario copioso ipsius autoris by Joannes Sambucus, 1564.
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Quelle der Abbildung: Robert E. Kayen auf der Seite research.gat, hier.
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Quelle des Fotos: Flickr, https://www.flickr.com/photos/41119677@N05/4275301195
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Quelle der Abbildung: amazon.fr, hier.
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Sous le pont Mirabeau: Anfang des Gedichts Le Pont Mirabeau von Guillaume Apollinaire (1912).
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Vgl. Roland Barthes: L’empire des signes. Skira, Genf 1970; dt.: Das Reich der Zeichen. Übersetzt von Michael Bischoff. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981.
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Foto von der Website American Cinematographer, hier.
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Quelle der Abbildung: Artikel „Bunraku“ in der deutschen Wikipedia.