Jacques Lacan
Seminar IX, Die Identifizierung
(VI) Sitzung vom 20. Dezember 1961
Übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen versehen von Max Kleiner und Rolf Nemitz
Bemalte Kiesel aus der Höhle von Mas-d’Azil1
Allgemeines zur Übersetzung
Das Seminar hat 26 Sitzungen. Etwa alle zwei Monate erscheint auf „Lacan entziffern“ die Übersetzung einer weiteren Sitzung. Die bereits veröffentlichten Übersetzungen von Sitzungen dieses Seminars findet man hier.
Die Übersetzung wird zweimal gebracht, zunächst nur deutsch, dann gegenüberstellend: Satz für Satz französisch/deutsch.
Die zweisprachige Fassung enthält in den Anmerkungen zum französischen Text Hinweise auf Transkriptionsprobleme; im deutschen Text findet man Links und Bilder, in den Anmerkungen zum deutschen Text Literaturangaben, Belege und inhaltliche Erläuterungen.
Die Übersetzung stützt sich auf folgende Vorlagen:
- Stenotypie des Seminars auf der Seite der École lacanienne de psychanalyse, hier
- Jacques Lacan: L’identification, dit ‚Séminaire IX“. Prononcé à Ste. Anne en 1961–1962. Herausgegeben und erstellt von Michel Roussan. Mit Anmerkungen, kritischem Apparat und Index. Paris 1992. Nicht im Buchhandel, beziehbar durch den Herausgeber.
Ausgaben des Identifizierungs-Seminars im Internet:
- französisch: hier (Stenotypie), hier (Staferla), hier (ALI) S. 1547–1966, hier (Chollet), hier (rue CB)
- englische Übersetzung: hier (Cormac Gallagher), hier (Ben Hooson)
- von Gallagher gelesene Audioaufnahme seiner Übersetzung hier
Eine von Jacques-Alain Miller herausgegebene offizielle Edition des Seminars gibt es nicht.
Vielen Dank an Peter Müller (Psychoanalytiker in Karlsruhe) für die Überlassung seiner Übersetzung dieses Seminars!
Zur Notation
– Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift, z.B. {10}, verweisen auf die Seiten der Transkription, die Roussan als „Daktylographie 1“ bezeichnet; diese Seitenzahlen sind am Rand von Roussans Edition angegeben und beginnen dort mit einer linken eckigen Klammer, also etwa mit „[10“. Daktylographie 1 ist die Transkription, die man auf der Seite der ELP findet (mit Ausnahme der 20. Sitzung), hier.
– Ein doppelter Bindestrich, also: --, markiert, dass an dieser Stelle ein Satz grammatisch unvollständig abbricht.
– Wörter mit Sternchen: im Original deutsch.
– Der Schrägstrich / verbindet Übersetzungsvarianten.
– Einfügungen in runden Klammern enthalten Formulierungen des französischen Originals.
– Einfügungen in eckigen Klammern dienen der Erläuterung und sind nicht von Lacan.
– Einfügungen in spitzen Klammern: Ersatz für vermutlich ausgefallenen Text..
Sitzung vom 20. Dezember 1961
Deutsch
{1} Beim letzten Mal habe ich Sie mit dem Hinweis verlassen, der Ihnen das Gefühl geben sollte, dass mein Vortrag keineswegs seine Vertäuungen verliert, nämlich dass für uns in diesem Jahr die Wichtigkeit der Untersuchung in Folgendem besteht: Die Paradoxie des Wiederholungszwangs liegt darin, dass Sie sehen, wie ein Verhaltenszyklus auftaucht, der sich als solcher in den Kategorien der Auflösung einer Spannung im Paar Bedürfnis – Befriedigung beschreiben lässt, und dass dennoch – welches auch immer die Funktion sein mag, die an diesem Zyklus beteiligt ist, so fleischlich man sie sich auch vorstellen mag –, dass sie dennoch, als Wiederholungszwang, bedeutet, dass sie da ist, um etwas auftauchen zu lassen, an etwas zu erinnern, etwas insistieren zu lassen, das seinem Wesen nach nichts anderes ist als ein Signifikant, der sich durch seine Funktion bezeichnen lässt, vor allem unter dem Aspekt, dass diese Funktion in den Zyklus ihrer Wiederholungen – die ihrem Wesen nach immer dieselben sind und sich also auf etwas beziehen, das immer dasselbe ist –, dass sie darin die Differenz einführt, den Unterschied, die Einzigkeit.
Dass dies deshalb so ist, weil ursprünglich |{2} etwas geschehen ist, worin das ganze Geheimnis des Traumas besteht, das heißt, dass sich einmal etwas ereignet hat, das von da an die Form a angenommen hat, dass in der Wiederholung das Verhalten – so komplex und verwickelt Sie es bei der tierischen Individualität auch annehmen mögen – nur da ist, um das Zeichen a wieder auftauchen zu lassen
Sagen wir, dass sich von da an das Verhalten als Verhalten Nummer soundsoviel ausdrücken lässt. Das Verhalten Nummer soundsoviel ist, sagen wir, beispielsweise ein hysterischer Anfall. Eine der Formen bei einem bestimmten Subjekt sind seine hysterischen Anfälle, sie sind das, was als Verhalten Nummer soundsoviel auftaucht. Nur die Nummer ist für das Subjekt verloren. Genau insofern die Nummer verloren ist, tritt dieses Verhalten auf, wobei die Funktion, die Nummer wieder auftauchen zu lassen, hinter etwas verschleiert ist, das man die Psychologie seines Anfalls nennen wird, hinter den scheinbaren Motivationen. Und Sie wissen, dass an diesem Punkt niemand wählerisch sein wird, um etwas zu finden, das nach einem Grund dafür aussieht; die Psychologie zeichnet sich dadurch aus, dass es ihr stets gelingt, einen Schatten von Motivation erscheinen zu lassen.
Mit der analytischen Erfahrung sind wir also bei der strukturellen Verklammerung von etwas, das radikal in die vitale Individualität eingefügt ist, mit der Signifikantenfunktion. Vorstellungsrepräsentanz*, das ist hier das Verdrängte, das ist die verlorene Nummer des Verhaltens soundsoviel.
Wo ist darin das Subjekt?
Ist es in der |{3} radikalen, realen Individualität? Im reinen Patienten dieses Erfasstseins? Im Organismus, der von nun an angesaugt wird von den Wirkungen des es spricht, von der Tatsache, dass unter allen Lebewesen eines, da es von den Mechanismen des Signifikanten erfasst wurde, dazu berufen wurde, das zu werden, was Herr Heidegger den Hirten des Seins nennt?
Lässt es sich, am anderen Extrem, mit dem Spiel des Signifikanten identifizieren? Und ist das Subjekt nur das Subjekt des Diskurses, gewissermaßen aus seiner vitalen Immanenz herausgerissen, dazu verurteilt, sie zu überfliegen und in einer Art Trugbild zu leben, als Ergebnis dieser Verdoppelung, die dazu führt, dass es alles, was es erlebt, nicht nur spricht, sondern dass es, wenn es dies erlebt, es erlebt indem es es spricht, und dass sich das, was es lebt, bereits in ein Epos einschreibt, in eine Saga, die sein gesamtes Handeln durchwebt?
Der Sinn unserer Bemühung in diesem Jahr besteht darin, zu zeigen, wie die Funktion des Subjekts artikuliert ist: nicht an dem einen oder an dem anderen dieser Pole, sondern zwischen den beiden spielend. Das ist wohl das, so stelle ich mir vor, was Ihnen Ihr Nachdenken – zumindest möchte ich das nach diesen Seminar-Jahren glauben – jederzeit als Bezugspunkt geben kann, und sei es nur implizit.
Reicht es aus zu wissen, dass die Funktion des Subjekts dazwischen liegt, zwischen den idealisierenden Effekten der Signifikantenfunktion und der vitalen Immanenz (die Sie, nehme ich an, trotz meiner Warnungen, immer noch gern mit der Funktion des Triebs verwechseln dürften)? |{4} Das ist genau das, womit wir uns beschäftigen und was wir weiter voranzutreiben versuchen, und das ist auch der Grund, warum ich dachte, mit dem cartesischen Cogito beginnen zu müssen, um dieses Feld spürbar zu machen, also das, in dem wir versuchen werden, genauere Ausführungen hinsichtlich der Identifizierung zu machen.
*
Vor einigen Jahren habe ich zu Ihnen über den kleinen Hans gesprochen. In der Geschichte des kleinen Hans – ich denke, dass Sie irgendwo die Erinnerung daran bewahrt haben – gibt es die Geschichte von dem Traum, den man mit dem Titel *Zerwutzelte Giraffe* versehen kann. Dieses Verb, zerwutzeln*, ist kein ganz übliches Verb des allgemeinen deutschen Wörterbuchs; auch wenn wutzeln* darin zu finden ist, zerwutzeln* ist nicht darin. Zerwutzeln* bedeutet: eine Kugel machen. Im Text des Traums von der zerknüllten Giraffe wird darauf hingewiesen, dass es sich um eine Giraffe handelt, die neben der lebendigen großen Giraffe steht, um eine Giraffe aus Papier, und die man deshalb zur Kugel formen kann.
Sie kennen die ganze Symbolik, die im Laufe dieser Fallgeschichte entwickelt wird, die Symbolik der Beziehung zwischen der großen Giraffe und der kleinen Giraffe, die einerseits eine zerknüllte Giraffe ist und die andererseits als reduzierte Giraffe aufgefasst werden kann, als zweite Giraffe, als Giraffe, die viele Dinge symbolisieren kann. Wenn die große Giraffe die Mutter symbolisiert, dann symbolisiert die andere Giraffe die Tochter, und die Beziehung des kleinen Hans zur Giraffe wird an dem Punkt, an dem man in diesem Moment mit seiner Analyse ist, mit Vorliebe dazu neigen, |{5} sich im lebendigen Wechselspiel der Familienrivalitäten zu verkörpern.
Ich erinnere mich an das Erstaunen – heute wäre es nicht mehr angebracht –, das ich seinerzeit hervorrief, als ich damals in der Fallgeschichte des kleinen Hans diese Dimension herausstellte, die des Symbolischen, die in den psychischen Produktionen des kleinen Patienten, die zerwutzelte Giraffe betreffend, in Handlung umgesetzt wurde. Was könnte für die radikale Differenz des Symbolischen als solchen aufschlussreicher sein, als in dieser Produktion etwas erscheinen zu sehen – das an diesem Punkt sicherlich nicht suggeriert ist, da es zu diesem Zeitpunkt über die indirekte Funktion des Symbols keine Spur einer vergleichbaren Artikulation gibt –, als in dieser Fallgeschichte etwas zu sehen, das in der psychischen Dialektik für uns wahrhaft das Erscheinen des Symbolischen als solchen verkörpert und verbildlicht.
„Aber wirklich, wie haben Sie das herausgefunden?“, sagte mir nach dieser Sitzung freundlich einer von Ihnen. Das Überraschende ist nicht, dass ich es dort gesehen habe, denn es kann im Material selbst kaum deutlicher angezeigt werden, sondern dass man hierbei sagen kann, dass sich Freud selbst nicht damit abgibt, ich meine, dass er nicht die ganze angemessene Betonung auf dieses Phänomen legt, auf das, was es für unsere Augen materialisiert, wenn man so sagen darf. Das beweist ja den wesentlichen Charakter dieser strukturalen Umrisse – wenn wir sie nicht vornehmen, wenn wir nicht auf sie hinweisen, wenn wir sie nicht mit all der Energie, zu der wir fähig sind, |{6} artikulieren, dann verurteilen wir uns gewissermaßen dazu, eine bestimmte Seite, eine bestimmte Dimension der Phänomene selbst zu verkennen.
Ich werde Ihnen an dieser Stelle die Artikulation dessen nicht noch einmal darlegen, worum es geht und was im Fall des kleinen Hans auf dem Spiel steht. Diese Dinge sind zur Genüge und ausreichend gut veröffentlicht worden, sodass Sie sich darauf beziehen können. Aber die Funktion als solche – in diesem kritischen Moment, der durch seine radikale Abhängigkeit vom Begehren seiner Mutter bestimmt ist, in einer Weise, die, wenn man so sagen kann, ohne Ausgleich ist, ohne Rettung, ohne Ausweg – ist die Funktion des Kunstgriffs, den ich Ihnen als den der Phobie aufgezeigt habe, insofern sie als treibende Kraft einen Schlüsselsignifikanten einführt, der es dem Subjekt ermöglicht, das zu bewahren, worum es ihm geht, nämlich ein Minimum an Verankerung, an Zentrierung seines Seins, der es ihm ermöglicht, sich nicht als ein Wesen zu fühlen, dass ganz und gar von den Launen der Mutter umgetrieben wird.
Darum geht es; was ich jedoch auf dieser Ebene hervorheben möchte, ist Folgendes: In einer Produktion, die in diesem Falle zu Vorbehalten wenig Anlass gibt – ich sage das umso mehr, als alles, worauf man den kleinen Hans bis dahin orientiert hatte (denn Gott weiß, dass man ihn orientiert, ich habe es Ihnen gezeigt), nichts von all dem ist geeignet, ihn auf ein Feld dieses Typs von Ausarbeitung zu bringen –, zeigt uns hier der kleine Hans, in einer zwar geschlossenen, jedoch beispielhaften Gestalt, den Sprung, den Übergang, die Spannung zwischen dem, was ich zu Beginn als |{7} die beiden Extreme des Subjekts definiert habe: das tierische Subjekt, von dem die Mutter repräsentiert wird, die Mutter, niemand zweifelt daran, insofern sie mit ihrem langen Hals aber auch der immense Phallus des Begehrens ist, noch dazu in dem mahlenden Maul dieses gefräßigen Tieres endend, und dann, auf der anderen Seite, etwas auf einer Papieroberfläche – auf die Dimension der Fläche werden wir noch zurückkommen –, etwas, das nicht ohne jeden subjektiven Akzent ist, denn man sieht deutlich, worum es geht: Als die große Giraffe sieht, wie er mit der kleinen zerwutzelten spielt, schreit sie sehr laut, bis sie schließlich müde wird und erschöpft zu schreien aufhört. Und der kleine Hans sanktioniert gewissermaßen die Besitzergreifung, das Besitzen* dessen, worum es geht, des geheimnisvollen Einsatzes der Affäre, indem er sich draufsetzt*.
Diese schöne Mechanik sollte uns spüren lassen, worum es sich handelt, nämlich um seine grundlegende Identifizierung, um seine Abwehr gegen das ursprüngliche Gefangensein in der Welt der Mutter – wie an dem Punkt, an dem wir bei der Aufklärung der Phobie sind, natürlich niemand bezweifelt.
Darin sehen wir bereits ein Beispiel für diese Funktion des Signifikanten.
*
Und hier möchte ich heute noch einmal innehalten, bezogen auf den Ausgangspunkt für das, was wir über die Identifizierung zu sagen haben. Die Funktion des Signifikanten, insofern sie die Vertäuungsstelle für etwas ist, von wo aus das Subjekt sich konstituiert, wird mich heute dazu bringen, mich |{8} für einen Moment bei etwas aufzuhalten, das einem, so scheint mir, ganz natürlich in den Sinn kommen muss, nicht nur aus Gründen der allgemeinen Logik, sondern auch wegen etwas, auf das Sie in ihrer Erfahrung stoßen müssen, ich meine die Funktion des Namens. Nicht noun, der grammatisch definierte Name, das, was wir in unseren Schulen als Substantiv bezeichnen, sondern der name, wie diese beiden Funktionen im Englischen, und übrigens auch im Deutschen, unterschieden werden. Darüber möchte ich hier noch etwas mehr sagen, aber Sie verstehen ja den Unterschied – der name, das ist der Eigenname.
Als Analytiker wissen Sie, welches Gewicht in jeder Analyse der Eigenname des Subjekts hat. Sie müssen immer beachten, wie Ihr Patient heißt, das ist niemals gleichgültig. Und wenn Sie in der Analyse nach Namen fragen, ist das etwas weitaus Wichtigeres als die Entschuldigung, die Sie dem Patienten dafür geben können, nämlich dass sich hinter einer Verheimlichung oder Auslöschung des Namens alle möglichen Dinge verbergen können, im Hinblick auf die Beziehungen, die er mit diesem oder jenem anderen Subjekt ins Spiel bringen muss. Das geht weit darüber hinaus, das sollten Sie ahnen oder sogar wissen.
Was ist das, ein Eigenname? Hierzu sollten wir viel zu sagen haben. |{9} Tatsache ist, dass wir zum Namen wirklich viel Material einbringen können. Was dieses Material angeht, so werden wir Analytiker tausend Mal zu illustrieren haben, gerade in den Kontrollanalysen, wie wichtig es ist.
Ich glaube nicht, dass wir an dieser Stelle dem Eigennamen seine ganze Tragweite verleihen können, ohne – und das ist hier eine weitere Gelegenheit, wo wir auf die methodologische Notwendigkeit dafür stoßen –, ohne uns auf das zu beziehen, was der Sprachwissenschaftler darüber zu sagen hat. Nicht um uns notwendigerweise dem zu unterwerfen, sondern weil wir hier – bezogen auf die Funktion, auf die Definition dieses Signifikanten, die ihre eigene Originalität hat – zumindest eine Kontrolle, wenn nicht sogar eine Ergänzung finden sollten für das, was wir sagen können. Tatsächlich ist es genau das, was passieren wird.
1954 ist eine kleine Streitschrift von Sir Alan H. Gardiner erschienen. Es gibt von ihm alle möglichen Schriften, insbesondere eine sehr gute ägyptische Grammatik, ich meine eine des alten Ägyptens. Er ist also Ägyptologe, aber auch und vor allem Sprachwissenschaftler. Gardiner hat – bei einer Reise nach London habe ich es damals erstanden – ein ganz kleines Buch mit dem Titel Die Theorie der Eigennamen verfasst. Er hat es auf eine Weise gemacht, die ein wenig zufällig ist. Er selbst nennt das einen controversial essay, einen streitbaren Essay. Man könnte sogar sagen, das ist eine Litotes – das Buch ist ein polemischer Essay.
Verfasst hat er ihn in der Folge der heftigen Verärgerung, hervorgerufen durch eine Reihe von Äußerungen eines Philosophen, auf den ich Sie |{10} nicht zum ersten Mal hinweise: Bertrand Russell, dessen bedeutende Rolle bei der Erarbeitung dessen, was man heute als mathematisierte Logik oder als logifizierte Mathematik bezeichnen könnte, Ihnen bekannt ist. Um die Principia mathematica herum, zusammen mit Whitehead, hat er uns einen allgemeinen Symbolismus der logischen und mathematischen Operationen geliefert, den man, sobald man dieses Feld betritt, nicht unberücksichtigt lassen kann.
Russell also gibt in einem seiner Werke eine bestimmte Definition <des Eigennamens>, die völlig paradox ist. Übrigens ist die Paradoxie eine Dimension, in der sich zu bewegen er keineswegs abgeneigt ist, ganz im Gegenteil, oft genug bedient er sich ihrer. Herr Russell also hat über den Eigennamen bestimmte Bemerkungen vorgebracht, die Herrn Gardiner buchstäblich außer sich brachten. Der Streit an sich ist bedeutsam genug, sodass ich glaube, ich sollte Sie heute in ihn einführen und Bemerkungen hinzufügen, die mir wichtig erscheinen.
An welchem Ende sollen wir anfangen, mit Gardiner oder mit Russell? Beginnen wir mit Russell.
Russells Position ist die des Logikers. Der Logiker hat eine Position inne, die es nicht erst seit gestern gibt; er bringt einen bestimmten Apparat zum Funktionieren, dem er unterschiedliche Titel gibt: Schlussfolgerung, Denken. Er entdeckt darin eine Reihe |{11} von impliziten Gesetzen. In einer ersten Phase löst er diese Gesetze heraus; ohne sie wäre nichts möglich, was zur Ordnung der Vernunft gehört.
Im Zuge dieser absolut originellen Erforschung des uns beherrschenden Denkens durch die Reflexion der Griechen erfassen wir beispielsweise die Bedeutung des Prinzips des Widerspruchs. Nachdem es einmal entdeckt ist, entfaltet und ordnet sich um das Widerspruchsprinzip herum etwas, das sicherlich zeigt, dass, wenn der Widerspruch und sein Prinzip nur etwas derart Tautologisches wären, die Tautologie einzigartig fruchtbar wäre, denn es sind nicht einfach nur ein paar Seiten, auf denen die aristotelische Logik entwickelt wird.
Mit der Zeit besteht die historische Tatsache jedoch darin, dass die Entwicklung der Logik keineswegs auf eine Ontologie hinausläuft, auf einen radikalen Bezug zum Sein, als das begriffen, was diese allgemeinsten Gesetze der notwendigen Auffassungsweisen der Wahrheit anzielen, diese Entwicklung richtet sich vielmehr auf einen Formalismus, also auf das, dem sich der Anführer einer Denkschule widmet, die für die Orientierung, die sie in unserer Zeit einer ganzen Denkweise gegeben hat, so wichtig ist, so entscheidend, nämlich Bertrand Russell, da es ihm gelungen ist, all das, was die Kritik der Operationen betrifft, die im Feld der Logik und der Mathematik ins Spiel gebracht werden, in eine allgemeine Formalisierung zu bringen, die so streng und so sparsam ist wie nur möglich.
{12} Kurz gesagt, die Entsprechung zu Russells Bemühung, die Einfügung von Russells Bemühung in ebendiese Richtung führt in der Mathematik zur Herausbildung dessen, was man als Mengenlehre bezeichnet, deren allgemeine Reichweite sich so charakterisieren lässt, dass man hier versucht, das gesamte Feld der mathematischen Erfahrung, in jahrhundertelanger Entwicklung angesammelt, einer Reduktion zu unterziehen, und ich glaube, man kann davon keine bessere Definition geben als die, dass es darum geht, es auf ein Spiel von Buchstaben zu reduzieren.
Dies also müssen wir berücksichtigen als eine Gegebenheit des Fortschritts des Denkens, sagen wir: in unserer Epoche, wobei diese Epoche als ein bestimmter Zeitpunkt des Diskurses der Wissenschaft definiert ist.
Was also sah sich Bertrand Russell unter diesen Bedingungen, in dem Moment, in dem er sich dafür interessierte, als Definition des Eigennamens bewogen zu geben? Das ist etwas, das an sich bereits wert ist, dass man sich damit aufhält, da es uns erlauben wird – man könnte es anderswo erfassen, und Sie werden sehen, dass ich Ihnen zeigen werde, dass man es anderswo erfasst –, sagen wir, dieses Stück Verkennung zu erfassen, das in einer bestimmten Position enthalten ist, und das ist tatsächlich die Ecke, in welche die gesamte jahrhundertelange Bemühung der Ausarbeitung der Logik getrieben worden ist.
Diese Verkennung ist streng gesagt das, was ich Ihnen sicherlich in gewisser Weise von vornherein gebe, in dem, was ich hier durch |{13} eine Notwendigkeit der Darstellung zwangsläufig behauptet habe, diese Verkennung ist exakt die radikalste Beziehung des denkenden Subjekts zum Buchstaben. Bertrand Russell sieht alles außer der Funktion des Buchstabens. Ich hoffe, ich kann Sie das spüren lassen und es Ihnen zeigen. Haben Sie Vertrauen und folgen Sie mir, Sie werden jetzt sehen, wie wir vorankommen.
Was gibt er als Definition des Eigennamens? Ein Eigenname ist, so sagt er, a word for a particular, ein Wort, um die Einzeldinge (les choses particulières) als solche zu bezeichnen, außerhalb jeder Beschreibung.
Es gibt zwei Weisen, die Dinge anzugehen, wenn ich Sie als solche bezeichnen möchte, <erstens> kann ich sie durch ihre Eigenschaften beschreiben, durch ihre Bezugspunkte, ihre Koordinaten in der Sicht des Mathematikers. Dieser Punkt beispielsweise, nehmen wir an, ich könnte Ihnen hier sagen: Er ist rechts auf der Tafel, ungefähr auf dieser Höhe, er ist weiß und dieses und jenes – das, so sagt uns Herr Russell, ist eine Beschreibung, eine Kennzeichnung, das sind die Arten, die es gibt, um ihn zu bezeichnen.
<Zweitens:> Außerhalb jeder Beschreibung, als Einzelding (particulier), werde ich es Eigenname nennen.
Der erste Eigenname für Herrn Russell – in meinen vorangehenden Seminarsitzungen habe ich das bereits erwähnt – ist das this, „dieses“, this is the question. Hier ist also das Demonstrativpronomen zu einem Eigennamen geworden. Es ist nicht weniger paradox, dass Herr Russell kaltschnäuzig die Möglichkeit ins Auge fasst, eben diesen Punkt John zu nennen. Wir müssen zugeben, dass wir hier immerhin das Zeichen dafür haben, dass es vielleicht doch etwas gibt, das die |{14} Erfahrung übersteigt, denn es ist ja eine Tatsache, dass es selten vorkommt, dass ein geometrischer Punkt John genannt wird. Dennoch, vor den extremsten Ausprägungen seines Denkens ist Russell nie zurückgeschreckt.
*
Das ist jedoch der Punkt, an dem der Sprachwissenschaftler alarmiert ist. Er ist umso alarmierter, als es zwischen den beiden Endpunkten der Russell’schen Definition word for a particular die völlig paradoxe Konsequenz gibt, dass Russell, seiner eigenen Logik folgend, behauptet, Sokrates habe keinen Anspruch darauf, als Eigenname aufgefasst zu werden, da Sokrates seit langem kein Einzelding mehr sei. Ich kürze für Sie ab, was Russell sagt, ich füge sogar eine humorvolle Note hinzu, aber das ist genau der Geist dessen, was er uns sagen will, nämlich dass Sokrates für uns „der Lehrer von Platon“ ist, „der Mensch, der den Schierling getrunken hat“ usw. – das ist eine abgekürzte Beschreibung und als solche ist es also nicht mehr das, was er so nennt: ein Wort, um das Einzelding in seiner Einzelheit zu bezeichnen.
Es ist wohl klar, dass wir hier völlig den Faden verlieren, den uns das Sprachbewusstsein liefert, und dass wir, wenn wir alles eliminieren müssen, was sich von den Eigennamen in eine Begriffsgemeinschaft einfügt, in eine Art Sackgasse geraten, eben jene, der Gardiner die spezifisch sprachwissenschaftlichen Sichtweisen als solche entgegenzusetzen sucht. Es ist bemerkenswert, dass ein |{15} Sprachwissenschaftler – dem es weder an Verdienst noch an Praxis noch an Können fehlt, da er über eine Erfahrung mit dem Signifikanten verfügt, die umso tiefgehender ist, als ich Sie nicht umsonst darauf hingewiesen habe, dass er jemand ist, dessen Arbeit sich zum Teil auf einen besonders aufregenden und reichen Erfahrungsbereich erstreckt, dem der Hieroglyphen, da er Ägyptologe ist –, dass er sich also dazu veranlasst sieht, uns mit dem, was ihm an der Funktion des Eigennamens als charakteristisch erscheint, die Gegenposition zu liefern.
Um die Charakteristik der Funktion des Eigennamens auszuarbeiten, bezieht er sich auf John Stuart Mill sowie auf einen griechischen Grammatiker des zweiten Jahrhunderts vor Christus mit Namen Dionysios Thrax. Bei ihnen stößt er vor allem auf etwas, womit sich – ohne zur selben Paradoxie zu führen wie bei Bertrand Russell – Formulierungen erklären lassen, die auf den ersten Blick <mit Russells Formulierung> als homonym erscheinen könnten, wenn man so sagen darf.
Eigenname – ἴδιον ὄνομα [idion onoma] – ist übrigens nur die Übersetzung dessen, was hierzu die Griechen und insbesondere Dionysios Thrax beigetragen haben: ἴδιον [idion, das Einzelne] im Gegensatz zu κοινόν [koinon, das Gemeinsame]. Ist idion hier dasselbe wie das Einzelding (particulier) im Russell’schen Sinne des Ausdrucks? Sicherlich nicht, weil es auch nicht das wäre, worauf Herr Gardiner sich stützen würde, wenn es ihm darum ginge, eine Übereinstimmung mit seinem Gegner zu finden. Leider gelingt es ihm nicht, hier den Unterschied zu spezifizieren zwischen dem Terminus Angemessenheit, auf das angewandt, was die ursprüngliche griechischen Sichtweise auszeichnet, und den paradoxen Konsequenzen, zu denen |{16} ein bestimmter Formalismus gelangt. Abseits des Fortschritts jedoch, der ihm, ganz im Hintergrund, durch den Bezug auf die Griechen möglich ist, dann auf Mill, der ihm näher ist, stellt er heraus, worum es sich handelt, nämlich was im Eigennamen funktioniert und uns auf Anhieb ermöglicht, ihn als Eigenname zu unterscheiden und zu erkennen.
Mit sachkundiger Sicherheit beim Zugang zum Problem betont Mill das Folgende: Das, wodurch sich ein Eigenname von einem Gemeinnamen unterscheidet, liegt auf der Seite von etwas, das zur Ebene des Sinns gehört. Der Gemeinname scheint sich auf den Gegenstand insofern zu beziehen, als er einen Sinn mit sich führt. Wenn etwas ein Eigenname ist, dann insofern, als es nicht den Sinn des Gegenstandes mit sich führt, sondern etwas, das von der Ordnung einer Markierung ist, die gewissermaßen auf dem Gegenstand angebracht ist, die ihm übergestülpt ist und die von daher umso enger mit ihm verbunden ist, als er, aufgrund der Abwesenheit von Sinn, weniger offen sein wird für jede Teilhabe an einer Dimension, durch die dieser Gegenstand über sich hinausgeht und mit den anderen Gegenständen kommuniziert.
Mill bringt hier übrigens eine Art kleinen Apolog ins Spiel, der mit einem Märchen verbunden ist: den Auftritt eines Phantasiebildes. Das ist die Geschichte von der Rolle der Fee Morgiana, die einige ihrer Schützlinge vor irgendeiner Plage bewahren will, die ihnen dadurch angekündigt wurde, dass man in der Stadt an ihrer Tür eine Markierung aus Kreide angebracht hatte. Morgiana schützt sie davor, der vernichtenden Plage zu erliegen, indem sie an allen anderen |{17} Häusern der Stadt dieselbe Markierung anbringt.
Sir Gardiner hat hier keine Mühe, die Verkennung aufzuzeigen, die dieser Apolog selbst enthält, nämlich dass Mill – wenn er einen vollständigeren Begriff von dem gehabt hätte, worum es beim Auftreten des Eigennamens geht – in seinem Machwerk nicht nur den Identifizierungscharakter der Markierung hätte herausstellen müssen, sondern auch ihren unterscheidenden Charakter.
Und der Apolog wäre als solcher noch geeigneter, wenn man sagen würde, dass die Fee Morgiana die anderen Häuser ebenfalls mit einem Kreidezeichen markieren musste, jedoch anders als das erste, sodass derjenige, der in die Stadt eindringt, um seinen Auftrag zu erfüllen, das Haus sucht, in dem er seinen tödlichen Anschlag vornehmen soll, und nicht mehr feststellen kann, um welches Zeichen es sich handelt, da er vorher nicht wusste, welches von all diesen Zeichen er suchen musste.
Das bringt Gardiner dazu, Folgendes zu artikulieren: In offensichtlichem Bezug auf die Unterscheidung von Signifikant und Signifikat, die für jeden Sprachwissenschaftler grundlegend ist, selbst wenn er sie in seinem Diskurs nicht als solche herausstellt, bemerkt Gardiner, nicht unbegründet, dass es bei der Verwendung des Eigennamens nicht so sehr um die Abwesenheit von Sinn geht, da ja alles für das Gegenteil spricht – sehr häufig haben Eigennamen einen Sinn. Selbst Herr Durand hat einen Sinn. Herr Smith bedeutet Schmied, und es ist ganz klar, dass, wenn |{18} Herr Schmied zufällig Schmied wäre, sein Name nicht weniger ein Eigenname wäre. Was im Falle des Namens Schmied den Gebrauch als Eigenname ausmacht, ist dies, sagt Herr Gardiner, dass bei seiner Verwendung der Akzent nicht auf den Sinn gesetzt wird, sondern auf den Laut, insofern er unterscheidenden Charakter hat.
Offensichtlich gibt es hier einen beträchtlichen Fortschritt in den Dimensionen, was es uns in den meisten Fällen praktisch ermöglichen wird zu erkennen, dass etwas speziell als Eigenname funktioniert.
Dennoch ist wohl ziemlich paradox, zu sehen, wie ein Sprachwissenschaftler – bei dem die erste Definition, die er für sein Material, die Phoneme, zu geben hat, die ist, dass es Laute sind, die sich voneinander unterscheiden –, wie ein Sprachwissenschaftler als besonderes Merkmal der Funktion des Eigennamens angibt, dass wir ihn als Eigennamen dadurch charakterisieren können, dass er aus distinktiven Lauten besteht. Denn unter bestimmtem Blickwinkel ist ja offensichtlich, dass jeder Gebrauch von Sprache eben darauf beruht, dass die Sprache aus einem bestimmten Material besteht, aus distinktiven Lauten.
Dieser Einwand ist dem Verfasser dieser Arbeit selbst natürlich nicht entgangen. An dieser Stelle führt er den subjektiven Begriff der Aufmerksamkeit ein, die der Signifikantendimension geschenkt wird, hier im Sinne des Lautmaterials.
Beachten Sie, worauf ich mich hier beziehe: Der Sprachwissenschaftler – der sich, ganz wie der Mathematiker, einem methodischen Prinzip zufolge bemühen soll, alles, was |{19} ein eigentlich psychologischer Bezug ist, aus seinem Feld hinauszudrängen (ich sage nicht, es völlig zu eliminieren) – sieht sich hier veranlasst, eine im eigentlichen Sinne psychologische Dimension aufzugreifen, ich meine die Tatsache, dass das Subjekt, wie er sagt, besonders das besetzt, besonders auf das achtet, was, wenn es um den Eigennamen geht, den Kern seines Interesses ausmacht. Insofern dieser Name eine bestimmte Lautdifferenz transportiert, wird er als Eigenname aufgefasst – wobei darauf hingewiesen wird, dass ich umgekehrt in der gewöhnlichen Rede (etwa in dem, was ich Ihnen gerade mitteile) keinerlei Aufmerksamkeit auf das Lautmaterial dessen richte, was ich Ihnen erzähle. Würde ich zu sehr darauf achten, müsste ich bald sehen, wie meine Rede nachlässt und versiegt. In erster Linie versuche ich, Ihnen etwas mitzuteilen. Da ich glaube, Französisch sprechen zu können, kommt mir das Material, das in seinem Grunde tatsächlich distinktiv ist. Es ist da als ein Träger, dem ich keine Aufmerksamkeit schenke, ich denke an das Ziel, das ich verfolge, nämlich bestimmte Qualitäten von Gedanken an Sie weiterzugeben, die ich Ihnen mitteile.
Stimmt es wirklich, dass wir jedes Mal, wenn wir einen Eigennamen aussprechen, psychologisch auf den Akzent ausgerichtet sind, der auf das Lautmaterial als solches gelegt wird? Das stimmt absolut nicht. Ich denke genauso wenig an das Lautmaterial Sir Alan Gardiner, wenn ich hier über ihn spreche, wie ich an das Lautmaterial denke, wenn ich von zerwutzeln spreche oder von irgendetwas anderem. Vor allem wären meine Beispiele hier schlecht gewählt, denn |{20} es sind ja bereits Wörter, die ich, wenn ich sie an die Tafel schreibe, als Wörter hervorhebe.
Es ist sicher, dass der Anspruch des Sprachwissenschaftlers, was immer hier sein Wert sein mag, ganz speziell insofern scheitert, als er glaubt, keinen anderen als einen psychologischen Bezug geltend machen zu können.
Und woran scheitert er? Eben daran, etwas zu artikulieren, das vielleicht durchaus die Funktion des Subjekts ist, jedoch des Subjekts, das ganz anderes definiert ist als durch irgendetwas, das zur Ordnung des konkret Psychologischen gehört, nämlich des Subjekts, insofern wir es, genau gesagt, durch seinen Bezug auf den Signifikanten definieren können, definieren müssen und definieren werden. Es gibt ein Subjekt, das nicht etwa mit dem Signifikanten zu verwechseln ist, das sich jedoch in dem Bezug auf den Signifikanten entfaltet, mit Zügen, mit Merkmalen, die vollkommen artikulierbar und formalisierbar sind und die es uns erlauben sollten, den „idiotischen“ Charakter des Eigennamens als solchen zu erfassen und zu unterscheiden; wenn ich mich mit „idiotisch“ auf das Griechische beziehe, dann weil ich weit davon entfernt bin, das Wort mit der Verwendung von particular in der Russell’schen Definition zu verwechseln.
*
Versuchen wir nun, anzugeben, in welchem Sinne ich es Ihnen zugänglich zu machen versuche: in dem Sinne, in dem ich seit langem auf der Ebene der Definition des Unbewussten die Funktion des Buchstabens ins Spiel bringe.
Die Funktion des Buchstabens habe ich zunächst auf gewissermaßen poetische Weise für Sie ins Spiel gebracht. |{21} Das Seminar über den Entwendeten Brief, in den allerersten Jahren unserer Ausarbeitung, sollte Ihnen zeigen, dass tatsächlich etwas – ein lettre im wörtlichen Sinne des Ausdrucks, ein Buchstabe/Brief, denn es handelte sich um ein Schriftstück –, dass es etwas gab, das wir als determinierend auffassen konnten, bis hinein in die psychische Struktur des Subjekts. Eine Fabel, sicherlich, der es jedoch gelang, die tiefste Wahrheit in ihrer Fiktionsstruktur zu erreichen.
Als ich einige Jahre später über Das Drängen des Buchstabens im Unbewussten sprach, habe ich darin mit Metapher und Metonymie weitaus genauer den Akzent gesetzt.
Mit dem Ausgangspunkt, den wir mit der Funktion des unären Zugs gewählt haben, kommen wir jetzt zu etwas, das es uns erlauben wird, weiter zu gehen. Ich behaupte, dass es eine Definition des Eigennamens nur in dem Maße geben kann, in dem wir uns das Verhältnis der benennenden Hervorbringung zu etwas klarmachen, das in seiner radikalen Natur zur Ordnung des Buchstabens gehört.
Sie werden mir sagen: Da gibt es aber eine gewaltige Schwierigkeit, schließlich gibt es eine Menge Leute, die nicht lesen können, die aber dennoch Eigennamen verwenden, und außerdem gab es Eigennamen mitsamt der durch sie bestimmten Identifizierung bereits vor dem Erscheinen der Schrift. Unter diesem Terminus, unter diesem Verzeichnis, Der Mensch vor der Schrift, ist ein sehr gutes Buch erschienen, das uns auf den neuesten Stand bringt, dazu, was über die Entwicklung des Menschen der Vorgeschichte derzeit bekannt ist. Und dann, wie wollen wir die Ethnografie definieren, bei der einige |{22} es ja für plausibel hielten, zu erklären, dass es dabei eigentlich um das geht, was sich an Kultur und Tradition außerhalb jeder Möglichkeit der Dokumentation durch das Werkzeug der Schrift entfaltet.
Ist das wirklich so?
Es gibt ein Buch, bei dem ich all jenen, die das interessiert, empfehlen kann (und einige sind meinem Hinweis bereits zuvorgekommen), sich darauf zu beziehen, nämlich das Buch von James Février über die Geschichte der Schrift. Falls Sie während der Ferien Zeit haben, bitte ich Sie, hineinzuschauen. Sie werden darin sehen, wie sich ganz offensichtlich etwas ausbreitet, auf dessen allgemeine Gültigkeit ich Sie hinweise, da sie gewissermaßen nicht freigelegt ist, die jedoch überall präsent ist, dass nämlich, prähistorisch gesprochen, wenn ich mich so ausdrücken darf – ich meine ganz in dem Maße, wie die stratigrafischen Stufen dessen, was wir finden, eine technische und materielle Entwicklung der menschlichen Gerätschaften belegen –, in prähistorischer Zeit läuft alles, was wir von dem sehen können, was sich beim Aufkommen der Schrift und also im Verhältnis der Schrift zur Sprache ereignet, läuft alles folgendermaßen ab, dessen Ergebnis Ihnen hier sehr genau dargelegt und artikuliert wird, läuft alles folgendermaßen ab:
Ohne jeden Zweifel können wir akzeptieren, dass der Mensch, seit er Mensch ist, als Sprechender eine stimmliche Hervorbringung vollzieht.
Auf der anderen Seite gibt es etwas, das zur Ordnung der Striche gehört, zu denen ich Ihnen bereits erzählt habe, |{23} wie mich das Gefühl der Bewunderung erfasste, als ich sie, in kleinen Reihen eingeprägt, auf so etwas wie einer Antilopenrippe wiedergefunden habe. Im prähistorischen Material gibt es unendlich viele Manifestationen von Linien, die keinen anderen Charakter haben als den, Signifikanten zu sein und sonst nichts, so wie dieser Strich.
Man spricht von Ideogramm oder von Ideographie – was heißt das? Was wir immer sehen, jedes Mal, wenn man das Etikett des Ideogramms anbringen kann, ist etwas, das in der Tat einem Bild sehr nahe kommt, das jedoch in dem Maße zum Ideogramm wird, wie es diesen Bildcharakter verliert, wie es mehr und mehr davon auslöscht.
So ist es bei der Entstehung der Keilschrift. Das ist beispielsweise ein Arm oder der Kopf eines Steinbocks, insofern dies von einem bestimmten Moment an für einen Arm zum Beispiel so wie hier aussieht:
das heißt, vom Ursprung ist nichts mehr zu erkennen.
Dass es dabei Übergänge gibt, hat kein anderes Gewicht als uns in unserer Position zu bestärken, dass nämlich das, was geschaffen wird – auf welchem Niveau auch immer wir die Schrift haben entstehen sehen –, ein Rüstzeug ist, eine Batterie von etwas, wobei man nicht das Recht hat, es in dem Sinne abstrakt zu nennen, wie wir heute, wenn wir von abstrakter Malerei sprechen, den Ausdruck verwenden, denn es sind tatsächlich Striche, die aus etwas hervorgehen, das seinem Wesen nach |{24} figurativ ist, und deshalb glaubt man, es sei ein Ideogramm. Es ist jedoch etwas Figuratives, das ausgelöscht ist, ja, sagen wir das Wort, dass uns hier zwangsläufig in den Sinn kommt: das verdrängt und sogar verworfen ist. Was bleibt, ist etwas von der Ordnung dieses unären Zugs, insofern er als Unterscheidungsmerkmal funktioniert, insofern er gelegentlich die Rolle einer Markierung spielen kann.
Sie wissen oder Sie wissen nicht, wie auch immer, dass im Mas-d’Azil – einem weiteren Ort, an dem Piette, über den ich beim letzten Mal sprach, Grabungen vorgenommen hat – Steine gefunden wurden, Kieselsteine, auf denen Sie Sachen wie etwa diese hier sehen.
Kiesel aus Mas-d’Azil2
Das wird beispielsweise in Rot sein, auf recht hübschen Kieselsteinen von blass grüner Farbe. Auf einem anderen werden Sie ganz deutlich dies hier sehen:
Kiesel aus Mas-d’Azil3
was umso schöner ist, als dieses Zeichen in der Mengenlehre dazu dient, die Zugehörigkeit eines Elements zu bezeichnen.
Kiesel aus Mas-d’Azil4
Und es gibt davon noch einen anderen Stein; wenn Sie ihn von weitem betrachten, ist es ein Würfel, man sieht fünf Punkte, auf der anderen Seite sehen Sie zwei Punkte und wenn Sie auf die nächste Seite schauen, sind es wieder zwei Punkte. Es ist kein Würfel wie die unsrigen, und wenn Sie sich beim Kurator erkundigen und sich die Vitrine öffnen lassen, sehen Sie, dass auf der Seite, die der Fünf gegenüberliegt, ein Balken ist, eine Eins. Das ist überhaupt kein Würfel, aber es hat auf den ersten Blick ein beeindruckendes Aussehen, sodass sie glauben konnten, es sei ein Würfel.
Und letztlich haben Sie damit nicht Unrecht, denn es ist klar, eine derartige Ansammlung von beweglichen Schriftzeichen – um sie mit ihrem Namen zu nennen – ist etwas, das in |{25} jeder Weise eine Signifikanten-Funktion hat. Sie werden niemals wissen, wozu das verwendet wurde, ob es dazu diente, Lose zu ziehen, ob es Tauschobjekte waren, Tesserae im engeren Sinne, Erkennungsobjekte oder ob es zu irgendetwas diente, das Sie sich zu mystischen Themen zusammenspinnen können. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie hier Signifikanten haben.
Dass der erwähnte Piette in der Folge Salomon Reinach dazu gebracht hat, ein bisschen über den archaischen und ursprünglichen Charakter der abendländischen Zivilisation zu delirieren, weil dies gewissermaßen bereits ein Alphabet gewesen sei, ist eine andere Sache; das ist jedoch als Symptom zu interpretieren, in seiner realen Tragweite aber auch zu kritisieren. Dass uns natürlich nichts erlaubt, von archaischer Urschrift zu sprechen, in dem Sinne, dass diese beweglichen Schriftzeichen dazu gedient hätten, eine Art Höhlendruckerei zu betreiben; darum geht es nicht.
Worum es geht, ist Folgendes. Insofern ein bestimmtes Ideogramm etwas bedeutet; nehmen wir das kleine Keilschriftzeichen, dass ich Ihnen vorhin angezeichnet habe,
auf einer sehr primitiven Stufe der akkadischen Schrift bezeichnet es den Himmel. Daraus ergibt sich, dass es an ausgesprochen wird. Das Subjekt, das sich dieses Ideogramm anschaut, nennt es an, insofern es den Himmel darstellt.
Das Ergebnis ist jedoch, dass die Position sich umkehrt und <dieses Schriftzeichen> in einer Silbenschrift als Träger für die Silbe an dient, die dann keinen |{26} Bezug mehr zum Himmel hat. Sämtliche ideographischen oder ideographisch genannten Schriften weisen ausnahmslos dieses Merkmal auf: die Gleichzeitigkeit der sogenannten ideographischen Verwendung und des sogenannten phonetischen Gebrauchs desselben Materials.
Was man jedoch nicht artikuliert, was man nicht hervorhebt, womit sich, wie mir scheint, bisher noch nie jemand befasst hat, ist dies, dass sich alles so abspielt, als seien die Signifikanten der Schrift zunächst als unterscheidende Markierungen erzeugt worden. Und dafür haben wir historische Zeugnisse, denn jemand mit Namen Sir Flinders Petrie hat gezeigt, dass wir – lange vor der Entstehung der Hieroglyphen – auf den Töpferwaren, die uns von der sogenannten prädynastischen Fertigung erhalten geblieben sind, als Markierung auf den Töpferwaren fast alle Formen finden, die später, das heißt nach einer langen historischen Entwicklung, im griechischen, etruskischen, lateinischen, phönizischen Alphabet verwendet wurden, alles, was uns als Charakteristika der Schrift in höchstem Maße interessiert.
Sie sehen, worauf ich hinaus will. Wenngleich letztlich das, was zunächst die Phönizier, dann die Griechen an Bewundernswertem geschaffen haben, nämlich etwas, wodurch eine möglichst strenge Notation der Funktionen des Phonems mithilfe der Schrift möglich wird --, sollten wir das, worum es geht, in einer ganz entgegengesetzten Perspektive betrachten. Die Schrift als Material, als Rüstzeug, sie |{27} wartete hier (im Gefolge eines bestimmten Vorgangs, auf den ich zurückkommen werde, dem der Herausbildung, wie wir sagen werden, der Markierung, die heute den Signifikanten verkörpert, über den ich zu Ihnen spreche), die Schrift wartete darauf, phonetisiert zu werden, und in dem Maße, in dem sie wie andere Objekte vokalisiert und phonetisiert wird, lernt die Schrift, wenn ich so sagen darf, als Schrift zu funktionieren.
Wenn Sie dieses Werk über die Geschichte der Schrift lesen, werden sie ständig die Bestätigung für das finden, was ich Ihnen hier als Schema liefere. Denn wenn es einen Fortschritt in der Schrift gibt, dann jedes Mal deshalb, weil eine Population versucht hat, die eigene Sprache, die eigene phonetische Artikulation mit Hilfe eines Schriftmaterials zu symbolisieren, das von einer anderen Population entlehnt wurde und die an eine andere Sprache nur scheinbar gut angepasst war, denn sie war nicht besser angepasst. Sie ist natürlich niemals gut angepasst, denn welche Beziehung gibt es schon zwischen <der Schrift und> einer so modulierten und komplexen Sache wie einer gesprochenen Artikulation? Sie war jedoch angepasst, aufgrund der Wechselwirkung zwischen einem bestimmten Material und dem Gebrauch, den man ihm zuweist in einer anderen Form von Sprache: von Phonematik, von Syntax, alles, was Sie wollen. Das heißt, es war für das, was man damit anfangen musste, scheinbar das zunächst am wenigsten geeignete Instrument.
So spielt sich also die Weitergabe dessen ab, was zunächst von den Sumerern geschaffen wurde, das heißt bevor es |{28} den Punkt erreicht, an dem wir hier sind. Und wenn es von den Akkadern aufgegriffen wird, kommen alle Schwierigkeiten daher, dass dieses Material sehr schlecht zu dem Phonembestand passt, in den es hinein soll. Wenn es jedoch einmal darin ist, beeinflusst es ihn offenbar; darauf werde ich zurückkommen müssen.
Mit anderen Worten, das Aufkommen der Schrift bedeutet Folgendes: Etwas, das bereits Schrift ist – wenn wir davon ausgehen, dass die Isolierung des Signifikantenstrichs (trait signifiant) für sie charakteristisch ist –, kann, wenn es benannt wird, dazu dienen, den berühmten Laut zu tragen, auf den Herr Gardiner bei den Eigennamen das ganze Gewicht legt.
*
Was folgt daraus? Daraus folgt, dass wir, wenn meine Hypothese richtig ist, etwas finden müssen, das ihre Gültigkeit erhärtet. Da gibt es einiges; wenn man einmal darüber nachgedacht hat, wimmelt es davon, aber das Zugänglichste, das Offenkundigste ist das, was ich Ihnen sofort sagen werde, nämlich dass eines der Charakteristika des Eigennamens (darauf werde ich natürlich zurückkommen müssen, in tausend Formen, Sie werden tausend Beweise dafür sehen) darin besteht, dass das Charakteristische des Eigennamen stets mehr oder weniger damit einher geht, dass er nicht mit dem Laut, sondern mit der Schrift verknüpft ist.
Und einer der Beweise, den ich heute in den Vordergrund stellen möchte, ist folgender: Wenn wir Schriften haben, die nicht entziffert wurden, weil wir die durch sie verkörperte Sprache nicht |{29} kennen, sind wir in beträchtlicher Verlegenheit, denn wir müssen darauf warten, dass wir über eine zweisprachige Aufzeichnung verfügen. Und auch das führt noch nicht weit, wenn wir über die Natur der betreffenden Sprache, das heißt über ihre Lautstruktur, überhaupt nichts wissen.
Worauf warten wir, wenn wir Kryptografen und Sprachwissenschaftler sind? Darauf, dass wir in dem unentzifferten Text etwas ausmachen, das ein Eigenname sein könnte. Denn es gibt diese Dimension, bei der man sich wundert, dass Herr Gardiner nicht darauf zurückgreift – wo er doch als Vorreiter Champollion hat, den Gründer und die Leitfigur seiner Wissenschaft –, und dass er sich nicht daran erinnert, dass die gesamte Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen mit Kleopatra und Ptolemaios angefangen hat, weil in allen Sprachen Kleopatra Kleopatra ist und Ptolemaios Ptolemaios. Was einen Eigennamen auszeichnet – trotz geringfügiger Tributerscheinungen, Köln heißt im Französischen Cologne –, ist dies, dass er beim Übergang von einer Sprache in eine andere in seiner Struktur erhalten bleibt. In seiner Lautstruktur natürlich, aber die Lautstruktur zeichnet sich dadurch aus, dass wir unter allen anderen gerade sie respektieren mussten, und dies eben aufgrund der Affinität des Eigennamens zur Markierung, zur direkten Anbringung des Signifikanten an einem bestimmten Gegenstand.
Und damit fallen wir anscheinend, und zwar auf die brutalste Weise, auf das word for a particular zurück. Heißt das, dass ich insofern |{30} Herrn Bertrand Russell hier Recht gebe? Sie wissen es: gewiss nicht. Denn im Intervall liegt eben die ganze Frage der Geburt des Signifikanten aus dem, wofür er das Zeichen ist.
Was bedeutet sie? Hier fügt sich als solche eine bestimmte Funktion ein, nämlich die des Subjekts – nicht des Subjekts im psychologischen Sinne, sondern des Subjekts im strukturalen Sinne.
Wie, mit welchen Algorithmen – denn es geht um Formalisierung –, können wir dieses Subjekt situieren? Haben wir in der Ordnung des Signifikanten ein Mittel, um das zu repräsentieren, was die Genese, die Entstehung, das Auftauchen des Signifikanten selbst betrifft? Darauf richtet sich mein Diskurs, und im nächsten Jahr werde ich es wieder aufnehmen.
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Französisch/deutsch
{1} La dernière fois, je vous ai laissés sur cette remarque faite pour vous donner le sentiment que mon discours ne perd pas ses amarres, à savoir que l’importance, pour nous, de cette recherche cette année tient en ceci : que le paradoxe de l’autläomatisme de répétition, c’est que vous voyez surgir un cycle de comportement, inscriptible comme tel dans les termes d’une résolution de tension du couple, donc, besoin – satisfaction, et que néanmoins, quelle que soit la fonction intéressée dans ce cycle, si charnelle que vous la supposiez, il n’en reste pas moins que ce qu’elle veut dire en tant qu’automatisme de répétition, c’est qu’elle est là pour faire surgir, pour rappeler, pour faire insister, quelque chose qui n’est rien d’autre en son essence qu’un signifiant, désignable par sa fonction, et spécialement sous cette face qu’elle introduit dans le cycle de ses répétitions – toujours les mêmes en leur essence, et donc concernant quelque chose qui est toujours la même chose –, qu’elle y introduit la différence, la distinction, l’unicité.
Beim letzten Mal habe ich Sie mit dem Hinweis verlassen, der Ihnen das Gefühl geben sollte, dass mein Vortrag keineswegs seine Vertäuungen verliert, nämlich für uns in diesem Jahr die Wichtigkeit der Untersuchung in Folgendem besteht: Die Paradoxie des Wiederholungszwangs liegt darin, dass Sie sehen, wie ein Verhaltenszyklus auftaucht, der sich als solcher in den Kategorien der Auflösung einer Spannung im Paar Bedürfnis – Befriedigung beschreiben lässt, und dass dennoch – welches auch immer die Funktion sein mag, die an diesem Zyklus beteiligt ist, so fleischlich man sie sich auch vorstellen mag –, dass sie dennoch, als Wiederholungszwang, bedeutet, dass sie da ist, um etwas auftauchen zu lassen, an etwas zu erinnern, etwas insistieren zu lassen, das seinem Wesen nach nichts anderes ist als ein Signifikant, der sich durch seine Funktion bezeichnen lässt, vor allem unter dem Aspekt, dass diese Funktion in den Zyklus ihrer Wiederholungen – die ihrem Wesen nach immer dieselben sind und sich also auf etwas beziehen, das immer dasselbe ist –, dass sie darin die Differenz einführt, den Unterschied, die Einzigkeit.5
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Que c’est parce que quelque chose à l’origine |{2} s’est passé, qui est tout le mystère du trauma, à savoir : qu’une fois il s’est produit quelque chose qui a pris dès lors la forme a, que dans la répétition le comportement – si complexe, engagé, que vous le supposiez dans l’individualité animale – n’est là que pour faire ressurgir ce signe a.
Dass dies deshalb so ist, weil ursprünglich etwas geschehen ist, worin das ganze Geheimnis des Traumas besteht, das heißt, dass sich einmal etwas ereignet hat, das von da an die Form a angenommen hat, dass in der Wiederholung das Verhalten – so komplex und verwickelt Sie es bei der tierischen Individualität auch annehmen mögen – nur da ist, um das Zeichen a wieder auftauchen zu lassen.6
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Disons que le comportement, dès lors, est exprimable comme le comportement numéro tant.
Sagen wir, dass sich von da an das Verhalten als Verhalten Nummer soundsoviel ausdrücken lässt.7
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C’est, ce comportement numéro tant, disons le… l’accès hystérique, par exemple.
Das Verhalten Nummer soundsoviel ist, sagen wir, beispielsweise ein hysterischer Anfall.8
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Une des formes chez un sujet déterminé, ce sont ses accès hystériques, c’est cela qui sort comme comportement numéro tant.
Eine der Formen bei einem bestimmten Subjekt sind seine hysterischen Anfälle, sie sind das, was als Verhalten Nummer soundsoviel auftaucht.
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Seul le numéro est perdu pour le sujet.
Nur die Nummer ist für das Subjekt verloren.9
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C’est justement en tant que le numéro est perdu qu’il sort, ce comportement, masqué dans cette fonction de faire resurgir le numéro, derrière ce qu’on appellera la psychologie de son accès, derrière les motivations apparentes.
Genau insofern die Nummer verloren ist, tritt dieses Verhalten auf, wobei die Funktion, die Nummer wieder auftauchen zu lassen, hinter etwas verschleiert ist, das man die Psychologie seines Anfalls nennen wird, hinter den scheinbaren Motivationen.
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Et vous savez que sur ce point personne ne sera difficile pour lui trouver l’air d’une raison : c’est le propre de la psychologie de faire toujours apparaître une ombre de motivation.
Und Sie wissen, dass an diesem Punkt niemand wählerisch sein wird, um etwas zu finden, das nach einem Grund dafür aussieht; die Psychologie zeichnet sich dadurch aus, dass es ihr stets gelingt, einen Schatten von Motivation erscheinen zu lassen.
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C’est donc dans cet accolement structural de quelque chose d’inséré radicalement dans cette individualité vitale avec cette fonction signifiante que nous sommes, dans l’expérience analytique.
Mit der analytischen Erfahrung sind wir also bei der strukturellen Verklammerung von etwas, das radikal in die vitale Individualität eingefügt ist, mit der Signifikantenfunktion.10:
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Vorstellungsrepräsentanz : c’est là ce qui est refoulé : c’est le numéro perdu du comportement tant.
Vorstellungsrepräsentanz*, das ist hier das Verdrängte, das ist die verlorene Nummer des Verhaltens soundsoviel.11
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Où est le sujet là-dedans ?
Wo ist darin das Subjekt?
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Est-il |{3} dans l’individualité radicale, réelle ?
Ist es in der radikalen, realen Individualität?
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Dans le patient pur de cette capture ?
Im reinen Patienten dieses Erfasstseins?12
Dans l’organisme dès lors aspiré par les effets du ça parle, par le fait qu’un vivant entre les autres a été appelé à devenir ce que monsieur Heidegger appelle le berger de l’être, ayant été pris dans les mécanismes du signifiant ?
Im Organismus, der von nun an angesaugt wird von den Wirkungen des es spricht, von der Tatsache, dass unter allen Lebewesen eines, da es von den Mechanismen des Signifikanten erfasst wurde, dazu berufen wurde, das zu werden, was Herr Heidegger den Hirten des Seins nennt?13
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Est-il, à l’autre extrême, identifiable au jeu même du signifiant ?
Lässt es sich, am anderen Extrem, mit dem Spiel des Signifikanten identifizieren?14
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Et le sujet n’est-il que le sujet du discours, en quelque sorte arraché à son immanence vitale, condamné à la survoler, à vivre dans cette sorte de mirage qui découle de ce redoublement qui fait que tout ce qu’il vit, non seulement il le parle, mais que, le vivant, il le vit en le parlant, et que déjà ce qu’il vit s’inscrit en un ἔπος [epos], une saga tissée tout au long de son acte même ?
Und ist das Subjekt nur das Subjekt des Diskurses, gewissermaßen aus seiner vitalen Immanenz herausgerissen, dazu verurteilt, sie zu überfliegen und in einer Art Trugbild zu leben, als Ergebnis dieser Verdoppelung, die dazu führt, dass es alles, was es erlebt, nicht nur spricht, sondern dass es, wenn es dies erlebt, es erlebt indem es es spricht, und dass sich das, was es lebt, bereits in ein Epos einschreibt, in eine Saga, die sein gesamtes Handeln durchwebt?
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Notre effort cette année, s’il a un sens, justement c’est de montrer comment s’articule la fonction du sujet, ailleurs que dans l’un ou dans l’autre de ces pôles, jouant entre les deux.
Der Sinn unserer Bemühung in diesem Jahr besteht darin, zu zeigen, wie die Funktion des Subjekts artikuliert ist: nicht an dem einen oder an dem anderen dieser Pole, sondern zwischen den beiden spielend.15
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C’est, après tout, moi je l’imagine, ce que votre cogitation, du moins j’aime à le penser après ces quelques années de séminaires, peut vous donner, ne serait-ce qu’implicitement, à tout instant comme repère.
Das ist wohl das, so stelle ich mir vor, was Ihnen Ihr Nachdenken – zumindest möchte ich das nach diesen Seminar-Jahren glauben – jederzeit als Bezugspunkt geben kann, und sei es nur implizit.
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Est-ce que ça suffit, de savoir que la fonction du sujet est dans l’entre-deux, entre les effets idéalisants de la fonction signifiante et cette immanence vitale que vous confondriez je pense, encore, malgré mes avertissements, volontiers avec la fonction de la pulsion ?
Reicht es aus zu wissen, dass die Funktion des Subjekts dazwischen liegt, zwischen den idealisierenden Effekten der Signifikantenfunktion und der vitalen Immanenz (die Sie, nehme ich an, trotz meiner Warnungen, immer noch gern mit der Funktion des Triebs verwechseln dürften)?16
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{4} C’est justement ce dans quoi nous sommes engagés, et ce que nous essayons de pousser plus loin, et ce pourquoi aussi j’ai cru devoir commencer par le cogito cartésien, pour rendre sensible le champ qui est celui dans lequel nous allons essayer de donner des articulations plus précises concernant l’identification.
Das ist genau das, womit wir uns beschäftigen und was wir weiter voranzutreiben versuchen, und das ist auch der Grund, warum ich dachte, mit dem cartesischen Cogito beginnen zu müssen, um dieses Feld spürbar zu machen, also das, in dem wir versuchen werden, genauere Ausführungen hinsichtlich der Identifizierung zu machen.
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Je vous ai parlé, il y a quelques années, du petit Hans.
Vor einigen Jahren habe ich zu Ihnen über den kleinen Hans gesprochen.17
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Il y a, dans l’histoire du petit Hans – je pense que vous en avez gardé le souvenir quelque part – l’histoire du rêve que l’on peut épingler avec le titre de la girafe chiffonnée, zerwutzelte Giraffe.
In der Geschichte des kleinen Hans – ich denke, dass Sie irgendwo die Erinnerung daran bewahrt haben – gibt es die Geschichte von dem Traum, den man mit dem Titel *Zerwutzelte Giraffe* versehen kann.18
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Ce verbe, zerwutzeln, qu’on a traduit par chiffonner, n’est pas un verbe tout à fait courant du lexique germanique commun, si wutzeln s’y trouve, le zerwutzeln n’y est pas.
Dieses Verb, zerwutzeln*, ist kein ganz übliches Verb des allgemeinen deutschen Wörterbuchs; auch wenn wutzeln* darin zu finden ist, zerwutzeln* ist nicht darin.19
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Zerwutzeln veut dire faire une boule.
Zerwutzeln* bedeutet: eine Kugel machen.
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Il est indiqué dans le texte du rêve de la girafe chiffonnée que c’est une girafe qui est là, à côté de la grande girafe vivante : une girafe en papier, et que comme telle on peut mettre en boule.
Im Text des Traums von der zerknüllten Giraffe wird darauf hingewiesen, dass es sich um eine Giraffe handelt, die neben der lebendigen großen Giraffe steht, um eine Giraffe aus Papier, und die man deshalb zur Kugel formen kann.
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Vous savez tout le symbolisme qui se déroule, tout au long de cette observation, du rapport entre la grande girafe et la petite girafe, girafe chiffonnée sous une de ses faces, concevable sous l’autre comme la girafe réduite, comme la girafe seconde, comme la girafe qui peut symboliser bien des choses.
Sie kennen die ganze Symbolik, die im Laufe dieser Fallgeschichte entwickelt wird, die Symbolik der Beziehung zwischen der großen Giraffe und der kleinen Giraffe, die einerseits eine zerknüllte Giraffe ist und die andererseits als reduzierte Giraffe aufgefasst werden kann, als zweite Giraffe, als Giraffe, die viele Dinge symbolisieren kann.
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Si la grande girafe symbolise la mère, l’autre girafe symbolise la fille, et le rapport du petit Hans à la girafe, au point où l’on en est à ce moment-là de son analyse, tendra assez volon|{5}tiers à s’incarner dans le jeu vivant des rivalités familiales.
Wenn die große Giraffe die Mutter symbolisiert, dann symbolisiert die andere Giraffe die Tochter, und die Beziehung des kleinen Hans zur Giraffe wird an dem Punkt, an dem man in diesem Moment mit seiner Analyse ist, mit Vorliebe dazu neigen, sich im lebendigen Wechselspiel der Familienrivalitäten zu verkörpern.
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Je me souviens de l’étonnement – il ne serait plus de mise aujourd’hui – que j’ai provoqué alors en désignant à ce moment-là dans l’observation du petit Hans, et comme telle, la dimension du symbolique mise en acte dans les productions psychiques du jeune sujet à propos de cette girafe chiffonnée.
Ich erinnere mich an das Erstaunen – heute wäre es nicht mehr angebracht –, das ich seinerzeit hervorrief, als ich damals in der Fallgeschichte des kleinen Hans diese Dimension herausstellte, die des Symbolischen, die in den psychischen Produktionen des kleinen Patienten, die zerwutzelte Giraffe betreffend, in Handlung umgesetzt wurde.
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Qu’est-ce qu’il pouvait y avoir de plus indicatif de la différence radicale du symbolique comme tel ? sinon de voir apparaître dans la production – certes sur ce point non suggérée, car il n’est pas trace à ce moment d’une articulation semblable concernant la fonction indirecte du symbole –, que de voir dans l’observation quelque chose qui vraiment incarne pour nous, et image l’apparition du symbolique comme tel dans la dialectique psychique.
Was könnte für die radikale Differenz des Symbolischen als solchen aufschlussreicher sein, als in dieser Produktion etwas erscheinen zu sehen – das an diesem Punkt sicherlich nicht suggeriert ist, da es zu diesem Zeitpunkt über die indirekte Funktion des Symbols keine Spur einer vergleichbaren Artikulation gibt –, als in dieser Fallgeschichte etwas zu sehen, das in der psychischen Dialektik für uns wahrhaft das Erscheinen des Symbolischen als solchen verkörpert und verbildlicht.20
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« Vraiment, où avez-vous pu trouver ça ? » me disait l’un d’entre vous gentiment après cette séance.
„Aber wirklich, wie haben Sie das herausgefunden?“, sagte mir nach dieser Sitzung freundlich einer von Ihnen.
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La chose surprenante, ce n’est pas que je l’y aie vu, parce que ça peut difficilement être indiqué plus crûment dans le matériel lui-même, c’est qu’à cet endroit on peut dire que Freud lui-même ne s’y arrête pas, je veux dire ne met pas tout le soulignage qu’il convient sur ce phénomène, sur ce qu’il matérialise si l’on peut dire, à nos yeux.
Das Überraschende ist nicht, dass ich es dort gesehen habe, denn es kann im Material selbst kaum deutlicher angezeigt werden, sondern dass man hierbei sagen kann, dass sich Freud selbst nicht damit abgibt, ich meine, dass er nicht die ganze angemessene Betonung auf dieses Phänomen legt, auf das, was es für unsere Augen materialisiert, wenn man so sagen darf.
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C’est bien ce qui prouve le caractère essentiel de ces délinéations structurales, c’est que à ne pas les faire, à ne pas les pointer, à ne pas les articuler, |{6} avec toute l’énergie dont nous sommes capables, c’est une certaine face, une certaine dimension des phénomènes eux-mêmes que nous nous condamnons en quelque sorte à méconnaître.
Das beweist ja den wesentlichen Charakter dieser strukturalen Umrisse – wenn wir sie nicht vornehmen, wenn wir nicht auf sie hinweisen, wenn wir sie nicht mit all der Energie, zu der wir fähig sind, artikulieren, dann verurteilen wir uns gewissermaßen dazu, eine bestimmte Seite, eine bestimmte Dimension der Phänomene selbst zu verkennen.
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Je ne vais pas vous refaire à cette occasion l’articulation de ce dont il s’agit, de l’enjeu dans le cas du petit Hans.
Ich werde Ihnen an dieser Stelle die Artikulation dessen nicht noch einmal darlegen, worum es geht und was im Fall des kleinen Hans auf dem Spiel steht.
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Les choses ont été assez publiées, et assez bien pour que vous puissiez vous y référer.
Diese Dinge sind zur Genüge und ausreichend gut veröffentlicht worden, sodass Sie sich darauf beziehen können.21
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Mais la fonction comme telle, à ce moment critique – celui déterminé par sa suspension radicale au désir de sa mère d’une façon, si l’on peut dire, qui est sans compensation, sans recours, sans issue –, est la fonction d’artifice que je vous ai montrée être celle de la phobie, en tant qu’elle introduit un ressort signifiant clef qui permet au sujet de préserver ce dont il s’agit pour lui, à savoir ce minimum d’ancrage, de centrage de son être, qui lui permette de ne pas se sentir un être complètement à la dérive du caprice maternel.
Aber die Funktion als solche – in diesem kritischen Moment, der durch seine radikale Abhängigkeit vom Begehren seiner Mutter bestimmt ist, in einer Weise, die, wenn man so sagen kann, ohne Ausgleich ist, ohne Rettung, ohne Ausweg – ist die Funktion des Kunstgriffs, den ich Ihnen als den der Phobie aufgezeigt habe, insofern sie als treibende Kraft einen Schlüsselsignifikanten einführt, der es dem Subjekt ermöglicht, das zu bewahren, worum es ihm geht, nämlich ein Minimum an Verankerung, an Zentrierung seines Seins, der es ihm ermöglicht, sich nicht als ein Wesen zu fühlen, dass ganz und gar von den Launen der Mutter umgetrieben wird.22
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C’est de cela qu’il s’agit, mais ce que je veux pointer à ce niveau c’est ceci, c’est que, dans une production éminemment peu sujette à caution dans l’occasion – je le dis d’autant plus que tout ce vers quoi on a orienté précédemment le petit Hans, car Dieu sait qu’on l’oriente, comme je vous l’ai montré, rien de tout cela n’est de nature à le mettre sur un champ de ce type d’élaboration –, le petit Hans nous montre ici, sous une figure fermée, certes, mais exemplaire, le saut, le passage, la tension entre ce que j’ai défini tout d’abord comme |{7} les deux extrêmes du sujet : le sujet animal qui représente la mère, mais aussi avec son grand cou, personne n’en doute, la mère en tant qu’elle est cet immense phallus du désir, terminé encore par le bec broutant de cet animal vorace, et puis de l’autre, quelque chose sur une surface de papier – nous reviendrons sur cette dimension de la surface –, quelque chose qui n’est pas dépourvu de tout accent subjectif, car on voit bien tout l’enjeu de ce dont il s’agit : la grande girafe, comme elle le voit jouer avec la petite chiffonnée, crie très fort jusqu’à ce qu’enfin elle se lasse, elle épuise ses cris.
Darum geht es; was ich jedoch auf dieser Ebene hervorheben möchte, ist Folgendes: In einer Produktion, die in diesem Falle zu Vorbehalten wenig Anlass gibt – ich sage das umso mehr, als alles, worauf man den kleinen Hans bis dahin orientiert hatte (denn Gott weiß, dass man ihn orientiert, ich habe es Ihnen gezeigt), nichts von all dem ist geeignet, ihn auf ein Feld dieses Typs von Ausarbeitung zu bringen –, zeigt uns hier der kleine Hans, in einer zwar geschlossenen, jedoch beispielhaften Gestalt, den Sprung, den Übergang, die Spannung zwischen dem, was ich zu Beginn als die beiden Extreme des Subjekts definiert habe: das tierische Subjekt, von dem die Mutter repräsentiert wird, die Mutter, niemand zweifelt daran, insofern sie mit ihrem langen Hals aber auch der immense Phallus des Begehrens ist, noch dazu in dem mahlenden Maul dieses gefräßigen Tieres endend, und dann, auf der anderen Seite, etwas auf einer Papieroberfläche – auf die Dimension der Fläche werden wir noch zurückkommen –, etwas, das nicht ohne jeden subjektiven Akzent ist, denn man sieht deutlich, worum es geht: Als die große Giraffe sieht, wie er mit der kleinen zerwutzelten spielt, schreit sie sehr laut, bis sie schließlich müde wird und erschöpft zu schreien aufhört.23
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Et le petit Hans, sanctionnant en quelque sorte la prise de possession, la Besitzung de ce dont il s’agit, de l’enjeu mystérieux de l’affaire, en s’asseyant dessus, draufgesetzt.
Und der kleine Hans sanktioniert gewissermaßen die Besitzergreifung, das Besitzen* dessen, worum es geht, des geheimnisvollen Einsatzes der Affäre, indem er sich draufsetzt*.
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Cette belle mécanique doit nous faire sentir ce dont il s’agit, si c’est bien de son identification fondamentale, de la défense de lui-même contre cette capture originelle dans le monde de la mère, comme personne bien sûr n’en doute, au point où nous en sommes de l’élucidation de la phobie.
Diese schöne Mechanik sollte uns spüren lassen, worum es sich handelt, nämlich um seine grundlegende Identifizierung, um seine Abwehr gegen das ursprüngliche Gefangensein in der Welt der Mutter – wie an dem Punkt, an dem wir bei der Aufklärung der Phobie sind, natürlich niemand bezweifelt.24
Ici déjà nous voyons exemplifiée cette fonction du signifiant.
Darin sehen wir bereits ein Beispiel für diese Funktion des Signifikanten.
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C’est bien là que je veux encore m’arrêter aujourd’hui, concernant le point de départ de ce que nous avons à dire sur l’identification.
Und hier möchte ich heute noch einmal innehalten, bezogen auf den Ausgangspunkt für das, was wir über die Identifizierung zu sagen haben.
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La fonction du signifiant, en tant qu’elle est le point d’amarre de quelque chose d’où le sujet se constitue, voilà ce qui va me faire |{8} m’arrêter un instant aujourd’hui sur quelque chose qui, me semble-t-il, doit venir tout naturellement à l’esprit, non seulement pour des raisons de logique générale, mais aussi pour quelque chose que vous devez toucher dans votre expérience, je veux dire : la fonction du nom.
Die Funktion des Signifikanten, insofern sie die Vertäuungsstelle für etwas ist, von wo aus das Subjekt sich konstituiert, wird mich heute dazu bringen, mich für einen Moment bei etwas aufzuhalten, das einem, so scheint mir, ganz natürlich in den Sinn kommen muss, nicht nur aus Gründen der allgemeinen Logik, sondern auch wegen etwas, auf das Sie in ihrer Erfahrung stoßen müssen, ich meine die Funktion des Namens.
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Non pas noun, le nom défini grammaticalement, ce que nous appelons le substantif dans nos écoles, mais le name, comme en anglais – et en allemand aussi bien, d’ailleurs – les deux fonctions se distinguent.
Nicht noun, der grammatisch definierte Name, das, was wir in unseren Schulen als Substantiv bezeichnen, sondern der name, wie diese beiden Funktionen im Englischen, und übrigens auch im Deutschen, unterschieden werden.25
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Je voudrais en dire un peu plus ici, mais vous comprenez bien la différence : le name, c’est le nom propre.
Darüber möchte ich hier noch etwas mehr sagen, aber Sie verstehen ja den Unterschied – der name, das ist der Eigenname.
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Vous savez, comme analystes, l’importance qu’a, dans toute analyse, le nom propre du sujet.
Als Analytiker wissen Sie, welches Gewicht in jeder Analyse der Eigenname des Subjekts hat.
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Vous devez toujours faire attention à comment s’appelle votre patient, ce n’est jamais indifférent.
Sie müssen immer beachten, wie Ihr Patient heißt, das ist niemals gleichgültig.
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Et si vous demandez les noms dans l’analyse, c’est bien quelque chose de beaucoup plus important que l’excuse que vous pouvez en donner au patient, à savoir que toutes sortes de choses peuvent se cacher derrière cette sorte de dissimulation ou d’effacement qu’il y aurait du nom, concernant les relations qu’il a à mettre en jeu avec tel autre sujet.
Und wenn Sie in der Analyse nach Namen fragen, ist das etwas weitaus Wichtigeres als die Entschuldigung, die Sie dem Patienten dafür geben können, nämlich dass sich hinter einer Verheimlichung oder Auslöschung des Namens alle möglichen Dinge verbergen können, im Hinblick auf die Beziehungen, die er mit diesem oder jenem anderen Subjekt ins Spiel bringen muss.
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Cela va beaucoup plus loin que cela, vous devez le pressentir, sinon le savoir.
Das geht weit darüber hinaus, das sollten Sie ahnen oder sogar wissen.
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Qu’est-ce que c’est qu’un nom propre ?
Was ist das, ein Eigenname?
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Ici, nous devrions avoir beaucoup à dire.
Hierzu sollten wir viel zu sagen haben.
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{9} Le fait est qu’en effet, nous pouvons apporter beaucoup de matériel au nom.
Tatsache ist, dass wir zum Namen wirklich viel Material einbringen können.26
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Ce matériel, nous analystes, dans les contrôles même, mille fois nous aurons à en illustrer l’importance.
Was dieses Material angeht, so werden wir Analytiker tausend Mal zu illustrieren haben, gerade in den Kontrollanalysen, wie wichtig es ist.
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Je ne crois pas que nous puissions, ici justement, lui donner toute sa portée sans – c’est là une occasion de plus d’en toucher du doigt la nécessité méthodologique – nous référer à ce que à cet endroit a à dire le linguiste.
Ich glaube nicht, dass wir an dieser Stelle dem Eigennamen seine ganze Tragweite verleihen können, ohne – und das ist hier eine weitere Gelegenheit, wo wir auf die methodologische Notwendigkeit dafür stoßen –, ohne uns auf das zu beziehen, was der Sprachwissenschaftler darüber zu sagen hat.
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Non pas pour nous y soumettre forcément, mais parce que, concernant la fonction, la définition de ce signifiant qui a son originalité, nous devons au moins y trouver un contrôle, sinon un complément de ce que nous pouvons dire.
Nicht um uns notwendigerweise dem zu unterwerfen, sondern weil wir hier – bezogen auf die Funktion, auf die Definition dieses Signifikanten, die ihre eigene Originalität hat – zumindest eine Kontrolle, wenn nicht sogar eine Ergänzung finden sollten für das, was wir sagen können.
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En fait, c’est bien ce qui va se produire.
Tatsächlich ist es genau das, was passieren wird.
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En 1954 est paru un petit factum de Sir Alan H. Gardiner.
1954 ist eine kleine Streitschrift von Sir Alan H. Gardiner erschienen.27
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Il y a de lui toutes sortes de travaux, et particulièrement une très bonne grammaire égyptienne, je veux dire de l’Égypte antique.
Es gibt von ihm alle möglichen Schriften, insbesondere eine sehr gute ägyptische Grammatik, ich meine eine des alten Ägyptens.28
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C’est donc un égyptologue, mais c’est aussi et avant tout un linguiste.
Er ist also Ägyptologe, aber auch und vor allem Sprachwissenschaftler.
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Gardiner a fait – c’est à cette époque que j’en ai fait l’acquisition, au cours d’un voyage à Londres – un tout petit livre qui s’appelle La théorie des noms propres.
Gardiner hat – bei einer Reise nach London habe ich es damals erstanden – ein ganz kleines Buch mit dem Titel Die Theorie der Eigennamen verfasst.
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Il l’a fait d’une façon un peu contingente.
Er hat es auf eine Weise gemacht, die ein wenig zufällig ist.
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Il appelle cela lui-même un controversial essay : un essai controversiel.
Er selbst nennt das einen controversial essay, einen streitbaren Essay.
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On peut même dire – ça c’est une litote : un essai polémique.
Man könnte sogar sagen, das ist eine Litotes – das Buch ist ein polemischer Essay.
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Il l’a fait à la suite de la vive exaspération où l’avait porté un certain nombre d’énonciations d’un philosophe que je ne vous signa{10}le pas pour la première fois : Bertrand Russell, dont vous savez l’énorme rôle dans l’élaboration de ce qu’on pourrait appeler de nos jours la logique mathématisée, ou la mathématique logifiée.
Verfasst hat er ihn in der Folge der heftigen Verärgerung, hervorgerufen durch eine Reihe von Äußerungen eines Philosophen, auf den ich Sie nicht zum ersten Mal hinweise: Bertrand Russell, dessen bedeutende Rolle bei der Erarbeitung dessen, was man heute als mathematisierte Logik oder als logifizierte Mathematik bezeichnen könnte, Ihnen bekannt ist.29
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Autour des Principia mathematica, avec Whitehead, il nous a donné un symbolisme général des opérations logiques et mathématiques dont on ne peut pas ne pas tenir compte dès qu’on entre dans ce champ.
Um die Principia mathematica herum, zusammen mit Whitehead, hat er uns einen allgemeinen Symbolismus der logischen und mathematischen Operationen geliefert, den man, sobald man dieses Feld betritt, nicht unberücksichtigt lassen kann.30
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Donc Russell, dans l’un de ses ouvrages, donne une certaine définition tout à fait paradoxale.
Russell also gibt in einem seiner Werke eine bestimmte Definition <des Eigennamens>, die völlig paradox ist.31
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Le paradoxe d’ailleurs est une dimension dans laquelle il est loin de répugner à se déplacer, bien au contraire, il s’en sert plus souvent qu’à son tour.
Übrigens ist die Paradoxie eine Dimension, in der sich zu bewegen er keineswegs abgeneigt ist, ganz im Gegenteil, oft genug bedient er sich ihrer.
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M. Russell a donc amené, concernant le nom propre, certaines remarques qui ont littéralement mis M. Gardiner hors de lui.
Herr Russell also hat über den Eigennamen bestimmte Bemerkungen vorgebracht, die Herrn Gardiner buchstäblich außer sich brachten.
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La querelle est en elle-même assez significative pour que je croie devoir aujourd’hui vous y introduire, et à ce propos accrocher des remarques qui me paraissent importantes.
Der Streit an sich ist bedeutsam genug, sodass ich glaube, ich sollte Sie heute in ihn einführen und Bemerkungen hinzufügen, die mir wichtig erscheinen.
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Par quel bout allons-nous commencer, par Gardiner ou par Russell ?
An welchem Ende sollen wir anfangen, mit Gardiner oder mit Russell?
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Commençons par Russell.
Beginnen wir mit Russell.
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Russell se trouve dans la position du logicien.
Russells Position ist die des Logikers.
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Le logicien a une position qui ne date pas d’hier, il fait fonctionner un certain appareil auquel il donne divers titres : raisonnement, pensée.
Der Logiker hat eine Position inne, die es nicht erst seit gestern gibt; er bringt einen bestimmten Apparat zum Funktionieren, dem er unterschiedliche Titel gibt: Schlussfolgerung, Denken.
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Il y découvre un certain nombre |{11} de lois implicites.
Er entdeckt darin eine Reihe von impliziten Gesetzen.
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Dans un premier temps, ces lois, il les dégage : ce sont celles sans lesquelles il n’y aurait rien, qui soit de l’ordre de la raison, qui serait possible.
In einer ersten Phase löst er diese Gesetze heraus; ohne sie wäre nichts möglich, was zur Ordnung der Vernunft gehört.
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C’est au cours de cette recherche tout à fait originelle de cette pensée qui nous gouverne, par la réflexion grecque, que nous saisissons, par exemple, l’importance du principe de contradiction.
Im Zuge dieser absolut originellen Erforschung des uns beherrschenden Denkens durch die Reflexion der Griechen erfassen wir beispielsweise die Bedeutung des Prinzips des Widerspruchs.32
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Ce principe de contradiction découvert, c’est autour du principe de contradiction que quelque chose se déploie et s’ordonne, qui montre assurément que si la contradiction et son principe n’étaient que quelque chose de si tautologique, la tautologie serait singulièrement féconde, car ça n’est pas simplement en quelques pages que se développe la logique artistotélicienne.
Nachdem es einmal entdeckt ist, entfaltet und ordnet sich um das Widerspruchsprinzip herum etwas, das sicherlich zeigt, dass, wenn der Widerspruch und sein Prinzip nur etwas derart Tautologisches wären, die Tautologie einzigartig fruchtbar wäre, denn es sind nicht einfach nur ein paar Seiten, auf denen die aristotelische Logik entwickelt wird.
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Avec le temps pourtant, le fait historique est que loin que le développement de la logique se dirige vers une ontologie, une référence radicale à l’être qui serait censé être visé dans ces lois les plus générales du mode d’appréhension nécessaire de la vérité, il s’oriente vers un formalisme, à savoir que ce à quoi se consacre le leader d’une école de pensée aussi importante, aussi décisive dans l’orientation qu’elle a donnée à tout un mode de pensée à notre époque, qu’est Bertrand Russell, soit d’arriver à mettre tout ce qui concerne la critique des opérations mises en jeu dans le champ de la logique et de la mathématique, dans une formalisation générale aussi stricte, aussi économique qu’il est possible.
Mit der Zeit besteht die historische Tatsache jedoch darin, dass die Entwicklung der Logik keineswegs auf eine Ontologie hinausläuft, auf einen radikalen Bezug zum Sein, als das begriffen, was diese allgemeinsten Gesetze der notwendigen Auffassungsweisen der Wahrheit anzielen, diese Entwicklung richtet sich vielmehr auf einen Formalismus, also auf das, dem sich der Anführer einer Denkschule widmet, die für die Orientierung, die sie in unserer Zeit einer ganzen Denkweise gegeben hat, so wichtig ist, so entscheidend, nämlich Bertrand Russell, da es ihm gelungen ist, all das, was die Kritik der Operationen betrifft, die im Feld der Logik und der Mathematik ins Spiel gebracht werden, in eine allgemeine Formalisierung zu bringen, die so streng und so sparsam ist wie nur möglich.33
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{12} Bref, la corrélation de l’effort de Russell, l’insertion de l’effort de Russell dans cette même direction, en mathématiques aboutit à la formation de ce qu’on appelle la théorie des ensembles, dont on peut caractériser la portée générale en ce qu’on s’y efforce de réduire tout le champ de l’expérience mathématique accumulée par des siècles de développement, et je crois qu’on ne peut pas en donner de meilleure définition que : c’est le réduire à un jeu de lettres.
Kurz gesagt, die Entsprechung zu Russells Bemühung, die Einfügung von Russells Bemühung in ebendiese Richtung führt in der Mathematik zur Herausbildung dessen, was man als Mengenlehre bezeichnet, deren allgemeine Reichweite sich so charakterisieren lässt, dass man hier versucht, das gesamte Feld der mathematischen Erfahrung, in jahrhundertelanger Entwicklung angesammelt, einer Reduktion zu unterziehen, und ich glaube, man kann davon keine bessere Definition geben als die, dass es darum geht, es auf ein Spiel von Buchstaben zu reduzieren.34
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Ceci donc, nous devons en tenir compte comme d’une donnée du progrès de la pensée, disons à notre époque, cette époque étant définie comme un certain moment du discours de la science.
Dies also müssen wir berücksichtigen als eine Gegebenheit des Fortschritts des Denkens, sagen wir: in unserer Epoche, wobei diese Epoche als ein bestimmter Zeitpunkt des Diskurses der Wissenschaft definiert ist.
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Qu’est-ce que Bertrand Russell se trouve amené à donner dans ces conditions, le jour où il s’y intéresse, comme définition d’un nom propre ?
Was also sah sich Bertrand Russell unter diesen Bedingungen, in dem Moment, in dem er sich dafür interessierte, als Definition des Eigennamens bewogen zu geben?
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C’est quelque chose qui en soi-même vaut qu’on s’y arrête, parce que c’est ce qui va nous permettre de saisir – on pourrait le saisir ailleurs, et vous verrez que je vous montrerai qu’on le saisit ailleurs – disons, cette part de méconnaissance impliquée dans une certaine position, qui se trouve être effectivement le coin où est poussé tout l’effort d’élaboration séculaire de la logique.
Das ist etwas, das an sich bereits wert ist, dass man sich damit aufhält, da es uns erlauben wird – man könnte es anderswo erfassen, und Sie werden sehen, dass ich Ihnen zeigen werde, dass man es anderswo erfasst –, sagen wir, dieses Stück Verkennung zu erfassen, das in einer bestimmten Position enthalten ist, und das ist tatsächlich die Ecke, in welche die gesamte jahrhundertelange Bemühung der Ausarbeitung der Logik getrieben worden ist.
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Cette méconnaissance est à proprement parler ceci, que sans aucun doute je vous donne en quelque sorte d’emblée dans ce que j’ai là posé forcément par |{13} une nécessité de l’exposé : cette méconnaissance, c’est exactement le rapport le plus radical du sujet pensant à la lettre.
Diese Verkennung ist streng gesagt das, was ich Ihnen sicherlich in gewisser Weise von vornherein gebe, in dem, was ich hier durch eine Notwendigkeit der Darstellung zwangsläufig behauptet habe, diese Verkennung ist exakt die radikalste Beziehung des denkenden Subjekts zum Buchstaben.
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Bertrand Russell voit tout sauf ceci : la fonction de la lettre.
Bertrand Russell sieht alles außer der Funktion des Buchstabens.
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C’est ce que j’espère pouvoir vous faire sentir et vous montrer.
Ich hoffe, ich kann Sie das spüren lassen und es Ihnen zeigen.
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Ayez confiance et suivez-moi, vous allez voir maintenant comment nous allons nous avancer.
Haben Sie Vertrauen und folgen Sie mir, Sie werden jetzt sehen, wie wir vorankommen.
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Qu’est-ce qu’il donne comme définition du nom propre ?
Was gibt er als Definition des Eigennamens?
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Un nom propre c’est, dit-il : a word for particular, un mot pour désigner les choses particulières comme telles, hors de toute description.
Ein Eigenname ist, so sagt er, a word for a particular, ein Wort, um die Einzeldinge (les choses particulières) als solche zu bezeichnen, außerhalb jeder Beschreibung.35
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Il y a deux manières d’aborder les choses : les décrire par leurs qualités, leurs repérages, leurs coordonnées au point de vue du mathématicien, si je veux les désigner comme telles.
Es gibt zwei Weisen, die Dinge anzugehen, wenn ich Sie als solche bezeichnen möchte, <erstens> kann ich sie durch ihre Eigenschaften beschreiben, durch ihre Bezugspunkte, ihre Koordinaten in der Sicht des Mathematikers.
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Ce point par exemple, mettons qu’ici je puisse vous dire : il est à droite du tableau, à peu près à telle hauteur, il est blanc, et ceci cela… ça, c’est une description, nous dit M. Russel, ce sont les manières qu’il y a de le désigner.
Dieser Punkt beispielsweise, nehmen wir an, ich könnte Ihnen hier sagen: Er ist rechts auf der Tafel, ungefähr auf dieser Höhe, er ist weiß und dieses und jenes – das, so sagt uns Herr Russell, ist eine Beschreibung, eine Kennzeichnung, das sind die Arten, die es gibt, um ihn zu bezeichnen.36
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Hors de toute description, comme particulier, c’est ça que je vais appeler nom propre.
<Zweitens:> Außerhalb jeder Beschreibung, als Einzelding (particulier), werde ich es Eigenname nennen.
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Le premier nom propre pour M. Russell – j’y ai déjà fait allusion, à mes séminaires précédents – c’est le this, celui-ci : this is the question.
Der erste Eigenname für Herrn Russell – in meinen vorangehenden Seminarsitzungen habe ich das bereits erwähnt – ist das this, „dieses“, this is the question.37
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Voilà le démonstratif passé au rang de nom propre.
Hier ist also das Demonstrativpronomen zu einem Eigennamen geworden.
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Ce n’est pas moins paradoxal que M. Russell envisage froidement la possibilité d’appeler ce même point John.
Es ist nicht weniger paradox, dass Herr Russell kaltschnäuzig die Möglichkeit ins Auge fasst, eben diesen Punkt John zu nennen.38
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Il faut reconnaître que nous avons tout de même là le signe que peut-être il y a quelque chose qui dépasse l’expé|{14}rience, car le fait est qu’il est rare qu’on appelle John un point géométrique !
Wir müssen zugeben, dass wir hier immerhin das Zeichen dafür haben, dass es vielleicht doch etwas gibt, das die Erfahrung übersteigt, denn es ist ja eine Tatsache, dass es selten vorkommt, dass ein geometrischer Punkt John genannt wird.39
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Néanmoins, Russell n’a jamais reculé devant les expressions les plus extrêmes de sa pensée.
Dennoch, vor den extremsten Ausprägungen seines Denkens ist Russell nie zurückgeschreckt.
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C’est tout de même ici que le linguiste s’alarme.
Das ist jedoch der Punkt, an dem der Sprachwissenschaftler alarmiert ist.
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S’alarme d’autant plus qu’entre ces deux extrémités de la définition russellienne word for particular, il y a cette conséquence tout à fait paradoxale que, logique avec lui-même, Russell nous dit que Socrate n’a aucun droit à être considéré par nous comme un nom propre, étant donné que depuis longtemps Socrate n’est plus un particulier.
Er ist umso alarmierter, als es zwischen den beiden Endpunkten der Russell’schen Definition word for a particular die völlig paradoxe Konsequenz gibt, dass Russell, seiner eigenen Logik folgend, behauptet, Sokrates habe keinen Anspruch darauf, als Eigenname aufgefasst zu werden, da Sokrates seit langem kein Einzelding mehr sei.40
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Je vous abrège ce que dit Russell, j’y ajoute même une note d’humour, mais c’est bien l’esprit de ce qu’il veut nous dire, à savoir que Socrate c’était pour nous « le maître de Platon », « l’homme qui a bu la ciguë », etc. : c’est une description abrégée, ça n’est donc plus comme tel ce qu’il appelle un mot pour désigner le particulier dans sa particularité.
Ich kürze für Sie ab, was Russell sagt, ich füge sogar eine humorvolle Note hinzu, aber das ist genau der Geist dessen, was er uns sagen will, nämlich dass Sokrates für uns „der Lehrer von Platon“ ist, „der Mensch, der den Schierling getrunken hat“ usw. – das ist eine abgekürzte Beschreibung und als solche ist es also nicht mehr das, was er so nennt: ein Wort, um das Einzelding in seiner Einzelheit zu bezeichnen.41
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Il est bien certain qu’ici nous voyons que nous perdons tout à fait la corde de ce que nous donne la conscience linguistique, à savoir que s’il faut que nous éliminions tout ce qui, des noms propres, s’insère dans une communauté de la notion, nous arrivons à une sorte d’impasse, qui est bien ce contre quoi Gardiner essaie de contreposer les perspectives proprement linguistiques comme telles.
Es ist wohl klar, dass wir hier völlig den Faden verlieren, den uns das Sprachbewusstsein liefert, und dass wir, wenn wir alles eliminieren müssen, was sich von den Eigennamen in eine Begriffsgemeinschaft einfügt, in eine Art Sackgasse geraten, eben jene, der Gardiner die spezifisch sprachwissenschaftlichen Sichtweisen als solche entgegenzusetzen sucht.42
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Ce qui est remarquable, c’est que le linguis|{15}te – non sans mérite, et non sans pratique, et non sans habitude, par une expérience d’autant plus profonde du signifiant que ce n’est pas pour rien que je vous ai signalé que c’est quelqu’un dont une partie du labeur se déploie dans un angle particulièrement suggestif et riche de l’expérience qui est celui de l’hiéroglyphe, puisqu’il est égyptologue – va, lui, être amené à contre-formuler pour nous ce qui lui parait caractéristique de la fonction du nom propre.
Es ist bemerkenswert, dass ein Sprachwissenschaftler – dem es weder an Verdienst noch an Praxis noch an Können fehlt, da er über eine Erfahrung mit dem Signifikanten verfügt, die umso tiefgehender ist, als ich Sie nicht umsonst darauf hingewiesen habe, dass er jemand ist, dessen Arbeit sich zum Teil auf einen besonders aufregenden und reichen Erfahrungsbereich erstreckt, dem der Hieroglyphen, da er Ägyptologe ist –, dass er sich also dazu veranlasst sieht, uns mit dem, was ihm an der Funktion des Eigennamens als charakteristisch erscheint, die Gegenposition zu liefern.
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Cette caractéristique de la fonction du nom propre, il va, pour l’élaborer, prendre référence à John Stuart Mill et à un grammairien grec du IIe siècle avant Jésus Christ qui s’appelle Dionysios Thrax.
Um die Charakteristik der Funktion des Eigennamens auszuarbeiten, bezieht er sich auf John Stuart Mill sowie auf einen griechischen Grammatiker des zweiten Jahrhunderts vor Christus mit Namen Dionysios Thrax.43
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Singulièrement, il va rencontrer chez eux quelque chose qui, sans aboutir au même paradoxe que Bertrand Russell, rend compte des formules qui, au premier aspect, pourront apparaître comme homonymiques si l’on peut dire.
Bei ihnen stößt er vor allem auf etwas, womit sich – ohne zur selben Paradoxie zu führen wie bei Bertrand Russell – Formulierungen erklären lassen, die auf den ersten Blick <mit Russells Formulierung> als homonym erscheinen könnten, wenn man so sagen darf.
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Le nom propre, ἴδιον ὄνομα [idion onoma], d’ailleurs n’est que la traduction de ce qu’ont apporté là-dessus les Grecs, et nommément ce Dionysios Thrax : ἴδιον [idion] opposé à κοινόν [koinon].
Eigenname – ἴδιον ὄνομα [idion onoma] – ist übrigens nur die Übersetzung dessen, was hierzu die Griechen und insbesondere Dionysios Thrax beigetragen haben: ἴδιον [idion, das Einzelne] im Gegensatz zu κοινόν [koinon, das Gemeinsame].
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Est-ce que ἴδιον [idion] ici se confond avec le particulier au sens russellien du terme ?
Ist idion hier dasselbe wie das Einzelding (particulier) im Russell’schen Sinne des Ausdrucks?
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Certainement pas, puisque aussi bien ce ne serait pas là-dessus que prendrait appui M. Gardiner, si c’était pour y trouver un accord avec son adversaire.
Sicherlich nicht, weil es auch nicht das wäre, worauf Herr Gardiner sich stützen würde, wenn es ihm darum ginge, eine Übereinstimmung mit seinem Gegner zu finden.44
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Malheureusement, il ne parvient pas à spécifier la différence ici du terme de propriété comme appliquée à ce que distingue le point de vue grec originel avec les conséquences paradoxales auxquelles arrive |{16} un certain formalisme.
Leider gelingt es ihm nicht, hier den Unterschied zu spezifizieren zwischen dem Terminus Angemessenheit, auf das angewandt, was die ursprüngliche griechischen Sichtweise auszeichnet, und den paradoxen Konsequenzen, zu denen ein bestimmter Formalismus gelangt.
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Mais, à l’abri du progrès que lui permet la référence aux Grecs, tout à fait dans le fond, puis à Mill, plus proche de lui, il met en valeur ceci dont il s’agit, c’est-à-dire ce qui fonctionne dans le nom propre qui nous le fait tout de suite distinguer, repérer comme tel, comme un nom propre.
Abseits des Fortschritts jedoch, der ihm, ganz im Hintergrund, durch den Bezug auf die Griechen möglich ist, dann auf Mill, der ihm näher ist, stellt er heraus, worum es sich handelt, nämlich was im Eigennamen funktioniert und uns auf Anhieb ermöglicht, ihn als Eigenname zu unterscheiden und zu erkennen.
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Avec une pertinence certaine dans l’approche du problème, Mill met l’accent sur ceci, c’est que ce en quoi un nom propre se distingue du nom commun, c’est du côté de quelque chose qui est au niveau du sens.
Mit sachkundiger Sicherheit beim Zugang zum Problem betont Mill das Folgende: Das, wodurch sich ein Eigenname von einem Gemeinnamen unterscheidet, liegt auf der Seite von etwas, das zur Ebene des Sinns gehört.45
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Le nom commun parait concerner l’objet, en tant qu’avec lui il amène un sens.
Der Gemeinname scheint sich auf den Gegenstand insofern zu beziehen, als er einen Sinn mit sich führt.
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Si quelque chose est un nom propre, c’est pour autant que ça n’est pas le sens de l’objet qu’il amène avec lui, mais quelque chose qui est de l’ordre d’une marque appliquée en quelque sorte sur l’objet, superposée à lui, et qui de ce fait sera d’autant plus étroitement solidaire qu’il sera moins ouvert, du fait de l’absence de sens, à toute participation avec une dimension par où cet objet se dépasse, communique avec les autres objets.
Wenn etwas ein Eigenname ist, dann insofern, als es nicht den Sinn des Gegenstandes mit sich führt, sondern etwas, das von der Ordnung einer Markierung ist, die gewissermaßen auf dem Gegenstand angebracht ist, die ihm übergestülpt ist und die von daher umso enger mit ihm verbunden ist, als er, aufgrund der Abwesenheit von Sinn, weniger offen sein wird für jede Teilhabe an einer Dimension, durch die dieser Gegenstand über sich hinausgeht und mit den anderen Gegenständen kommuniziert.
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Mill ici fait d’ailleurs intervenir, jouer une sorte de petit apologue lié à un conte : l’entrée en jeu d’une image de la fantaisie.
Mill bringt hier übrigens eine Art kleinen Apolog ins Spiel, der mit einem Märchen verbunden ist: den Auftritt eines Phantasiebildes.46
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C’est l’histoire du rôle de la fée Morgiana qui veut préserver quelques-uns de ses protégés de je ne sais quel fléau auquel ils sont promis, par le fait qu’on a mis dans la ville une marque de craie sur leur porte.
Das ist die Geschichte von der Rolle der Fee Morgiana, die einige ihrer Schützlinge vor irgendeiner Plage bewahren will, die ihnen dadurch angekündigt wurde, dass man in der Stadt an ihrer Tür eine Markierung aus Kreide angebracht hatte.47
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Morgiana leur évite de tomber sous le coup du fléau exterminateur en faisant la même marque sur toutes les autres |{17} maisons de la même ville.
Morgiana schützt sie davor, der vernichtenden Plage zu erliegen, indem sie an allen anderen Häusern der Stadt dieselbe Markierung anbringt.
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Ici, Sir Gardiner n’a pas de peine à démontrer la méconnaissance qu’implique cet apologue lui-même : c’est que, si Mill avait eu une notion plus complète de ce dont il s’agit dans l’incidence du nom propre, ça n’est pas seulement du caractère d’identification de la marque qu’il aurait dû faire, dans sa forgerie, état, c’est aussi du caractère distinctif.
Sir Gardiner hat hier keine Mühe, die Verkennung aufzuzeigen, die dieser Apolog selbst enthält, nämlich dass Mill – wenn er einen vollständigeren Begriff von dem gehabt hätte, worum es beim Auftreten des Eigennamens geht – in seinem Machwerk nicht nur den Identifizierungscharakter der Markierung hätte herausstellen müssen, sondern auch ihren unterscheidenden Charakter.
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Et comme tel l’apologue serait plus convenable si l’on disait que la fée Morgiana avait dû, les autres maisons, les marquer aussi d’un signe de craie, mais différemment du premier, de façon à ce que celui qui, s’introduisant dans la ville pour remplir sa mission, cherche la maison où il doit faire porter son incidence fatale, ne sache plus trouver de quel signe il s’agit, faute d’avoir su à l’avance justement, quel signe il fallait chercher entre autres.
Und der Apolog wäre als solcher noch geeigneter, wenn man sagen würde, dass die Fee Morgiana die anderen Häuser ebenfalls mit einem Kreidezeichen markieren musste, jedoch anders als das erste, sodass derjenige, der in die Stadt eindringt, um seinen Auftrag zu erfüllen, das Haus sucht, in dem er seinen tödlichen Anschlag vornehmen soll, und nicht mehr feststellen kann, um welches Zeichen es sich handelt, da er vorher nicht wusste, welches von all diesen Zeichen er suchen musste.48
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Ceci mène Gardiner à une articulation qui est celle-ci, c’est qu’en référence manifeste à cette distinction du signifiant et du signifié, qui est fondamentale pour tout linguiste, même s’il ne la promeut pas comme telle dans son discours, Gardiner, non sans fondement, remarque que ça n’est pas tellement d’absence de sens dont il s’agit dans l’usage du nom propre, car aussi bien, tout dit le contraire, très souvent les noms propres ont un sens.
Das bringt Gardiner dazu, Folgendes zu artikulieren: In offensichtlichem Bezug auf die Unterscheidung von Signifikant und Signifikat, die für jeden Sprachwissenschaftler grundlegend ist, selbst wenn er sie in seinem Diskurs nicht als solche herausstellt, bemerkt Gardiner, nicht unbegründet, dass es bei der Verwendung des Eigennamens nicht so sehr um die Abwesenheit von Sinn geht, da ja alles für das Gegenteil spricht – sehr häufig haben Eigennamen einen Sinn.
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Même M. Durand, ça a un sens.
Selbst Herr Durand hat einen Sinn.49
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Smith veut dire forgeron, et il est bien clair que ce n’est pas |{18} parce que M. Forgeron serait forgeron par hasard que son nom serait moins un nom propre.
Herr Smith bedeutet Schmied, und es ist ganz klar, dass, wenn Herr Schmied zufällig Schmied wäre, sein Name nicht weniger ein Eigenname wäre.50
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Ce qui fait l’usage de nom propre, dans l’occasion du nom Forgeron, nous dit M. Gardiner, c’est que l’accent, dans son emploi, est mis, non pas sur le sens, mais sur le son en tant que distinctif.
Was im Falle des Namens Schmied den Gebrauch als Eigenname ausmacht, ist dies, sagt Herr Gardiner, dass bei seiner Verwendung der Akzent nicht auf den Sinn gesetzt wird, sondern auf den Laut, insofern er unterscheidenden Charakter hat.51
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Il y a là manifestement un très grand progrès des dimensions, ce qui dans la plupart des cas permettra pratiquement de nous apercevoir que quelque chose fonctionne plus spécialement comme un nom propre.
Offensichtlich gibt es hier einen beträchtlichen Fortschritt in den Dimensionen, was es uns in den meisten Fällen praktisch ermöglichen wird zu erkennen, dass etwas speziell als Eigenname funktioniert.
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Néanmoins, il est quand même assez paradoxal justement de voir un linguiste – dont la première définition qu’il aura à donner de son matériel, les phonèmes, c’est que ce sont justement des sons qui se distinguent les uns des autres – donner comme un trait particulier à la fonction du nom propre que ce soit justement du fait que le nom propre est composé de sons distinctifs que nous pouvons le caractériser comme nom propre.
Dennoch ist wohl ziemlich paradox, zu sehen, wie ein Sprachwissenschaftler – bei dem die erste Definition, die er für sein Material, die Phoneme, zu geben hat, die ist, dass es Laute sind, die sich voneinander unterscheiden –, wie ein Sprachwissenschaftler als besonderes Merkmal der Funktion des Eigennamens angibt, dass wir ihn als Eigennamen dadurch charakterisieren können, dass er aus distinktiven Lauten besteht.
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Car bien sûr, sous un certain angle il est manifeste que tout usage du langage est justement fondé sur ceci, c’est qu’un langage est fait avec un matériel qui est celui de sons distinctifs.
Denn unter bestimmtem Blickwinkel ist ja offensichtlich, dass jeder Gebrauch von Sprache eben darauf beruht, dass die Sprache aus einem bestimmten Material besteht, aus distinktiven Lauten.
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Bien sûr, cette objection n’est pas sans apparaître à l’auteur lui-même de cette élaboration.
Dieser Einwand ist dem Verfasser dieser Arbeit selbst natürlich nicht entgangen.
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C’est ici qu’il introduit la notion subjective, au sens psychologique du terme, de l’attention accordée à la dimension signifiante comme, ici, matériel sonore.
An dieser Stelle führt er den subjektiven Begriff der Aufmerksamkeit ein, die der Signifikantendimension geschenkt wird, hier im Sinne des Lautmaterials.52
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Observez bien ce que je pointe ici : c’est que le linguiste qui, d’après un principe de méthode, doit s’efforcer d’écarter – je ne dis pas d’éliminer totalement – de son champ, tout autant que le mathématicien, tout ce qui est |{19} référence proprement psychologique, est tout de même amené ici comme tel à faire état d’une dimension psychologique comme telle, je veux dire du fait que le sujet, dit-il, investisse, fasse attention spécialement à ce qui est le cœur de son intérêt quand il s’agit du nom propre.
Beachten Sie, worauf ich mich hier beziehe: Der Sprachwissenschaftler – der sich, ganz wie der Mathematiker, einem methodischen Prinzip zufolge bemühen soll, alles, was ein eigentlich psychologischer Bezug ist, aus seinem Feld hinauszudrängen (ich sage nicht, es völlig zu eliminieren) – sieht sich hier veranlasst, eine im eigentlichen Sinne psychologische Dimension aufzugreifen, ich meine die Tatsache, dass das Subjekt, wie er sagt, besonders das besetzt, besonders auf das achtet, was, wenn es um den Eigennamen geht, den Kern seines Interesses ausmacht.53
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C’est en tant qu’il véhicule une certaine différence sonore qu’il est pris comme nom propre, faisant remarquer qu’à l’inverse dans le discours commun, ce que je suis en train de vous communiquer par exemple pour l’instant, je ne fais absolument pas attention au matériel sonore de ce que je vous raconte.
Insofern dieser Name eine bestimmte Lautdifferenz transportiert, wird er als Eigenname aufgefasst – wobei darauf hingewiesen wird, dass ich umgekehrt in der gewöhnlichen Rede (etwa in dem, was ich Ihnen gerade mitteile) keinerlei Aufmerksamkeit auf das Lautmaterial dessen richte, was ich Ihnen erzähle.
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Si j’y faisais trop attention, je serais bientôt amené à voir s’amortir et se tarir mon discours.
Würde ich zu sehr darauf achten, müsste ich bald sehen, wie meine Rede nachlässt und versiegt.
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J’essaie d’abord de vous communiquer quelque chose.
In erster Linie versuche ich, Ihnen etwas mitzuteilen.
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C’est parce que je crois savoir parler français que le matériel, effectivement distinctif dans son fonds, me vient.
Da ich glaube, Französisch sprechen zu können, kommt mir das Material, das in seinem Grunde tatsächlich distinktiv ist.
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Il est là comme un véhicule auquel je ne fais pas attention, je pense au but où je vais, qui est de faire passer pour vous certaines qualités de pensées que je vous communique.
Es ist da als ein Träger, dem ich keine Aufmerksamkeit schenke, ich denke an das Ziel, das ich verfolge, nämlich bestimmte Qualitäten von Gedanken an Sie weiterzugeben, die ich Ihnen mitteile.
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Est-ce qu’il est si vrai que cela que chaque fois que nous prononçons un nom propre nous soyons psychologiquement avertis de cet accent mis sur le matériel sonore comme tel ?
Stimmt es wirklich, dass wir jedes Mal, wenn wir einen Eigennamen aussprechen, psychologisch auf den Akzent ausgerichtet sind, der auf das Lautmaterial als solches gelegt wird?
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Ce n’est absolument pas vrai.
Das stimmt absolut nicht.54
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Je ne pense pas plus au matériel sonore Sir Alan Gardiner quand je vous en parle qu’au moment où je parle de zerwutzeln ou n’importe quoi d’autre.
Ich denke genauso wenig an das Lautmaterial Sir Alan Gardiner, wenn ich hier über ihn spreche, wie ich an das Lautmaterial denke, wenn ich von zerwutzeln spreche oder von irgendetwas anderem.
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D’abord, mes exemples ici seraient mal choisis, parce que |{20} c’est déjà des mots que, les écrivant au tableau, je mets en évidence comme mots.
Vor allem wären meine Beispiele hier schlecht gewählt, denn es sind ja bereits Wörter, die ich, wenn ich sie an die Tafel schreibe, als Wörter hervorhebe.55
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Il est certain que, quelle que soit la valeur de la revendication ici du linguiste, elle échoue très spécifiquement pour autant qu’elle ne croit avoir d’autre référence à faire valoir que du psychologique.
Es ist sicher, dass der Anspruch des Sprachwissenschaftlers, was immer hier sein Wert sein mag, ganz speziell insofern scheitert, als er glaubt, keinen anderen als einen psychologischen Bezug geltend machen zu können.
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Et elle échoue sur quoi ?
Und woran scheitert er?
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Précisément à articuler quelque chose qui est peut-être bien la fonction du sujet, mais du sujet défini tout autrement que par quoi que ce soit de l’ordre du psychologique concret, du sujet pour autant que nous pourrions, que nous devons, que nous ferons, de le définir à proprement parler dans sa référence au signifiant.
Eben daran, etwas zu artikulieren, das vielleicht durchaus die Funktion des Subjekts ist, jedoch des Subjekts, das ganz anderes definiert ist als durch irgendetwas, das zur Ordnung des konkret Psychologischen gehört, nämlich des Subjekts, insofern wir es, genau gesagt, durch seinen Bezug auf den Signifikanten definieren können, definieren müssen und definieren werden.
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Il y a un sujet qui ne se confond pas avec le signifiant comme tel, mais qui se déploie dans cette référence au signifiant, avec des traits, des caractères parfaitement articulables et formalisables, et qui doivent nous permettre de saisir, de discerner comme tel le caractère idiotique – si je prends la référence grecque, c’est parce que je suis loin de la confondre avec l’emploi du mot particular dans la définition russellienne –, le caractère idiotique comme tel du nom propre.
Es gibt ein Subjekt, das nicht etwa mit dem Signifikanten zu verwechseln ist, das sich jedoch in dem Bezug auf den Signifikanten entfaltet, mit Zügen, mit Merkmalen, die vollkommen artikulierbar und formalisierbar sind und die es uns erlauben sollten, den „idiotischen“ Charakter des Eigennamens als solchen zu erfassen und zu unterscheiden; wenn ich mich mit „idiotisch“ auf das Griechische beziehe, dann weil ich weit davon entfernt bin, das Wort mit der Verwendung von particular in der Russell’schen Definition zu verwechseln.56
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Essayons maintenant d’indiquer dans quel sens j’entends vous le faire saisir : dans ce sens où, depuis longtemps, je fais intervenir, au niveau de la définition de l’inconscient, la fonction de la lettre.
Versuchen wir nun, anzugeben, in welchem Sinne ich es Ihnen zugänglich zu machen versuche: in dem Sinne, in dem ich seit langem auf der Ebene der Definition des Unbewussten die Funktion des Buchstabens ins Spiel bringe.
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Cette fonction de la lettre, je vous l’ai fait intervenir pour vous de façon, d’abord en quelque sorte, poétique.
Die Funktion des Buchstabens habe ich zunächst auf gewissermaßen poetische Weise für Sie ins Spiel gebracht.
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{21} Le séminaire sur La lettre volée, dans nos toutes premières années d’élaboration, était là pour vous indiquer que bel et bien quelque chose – à prendre au sens littéral du terme de lettre, puisqu’il s’agissait d’une missive – qu’il était quelque chose que nous pouvions considérer comme déterminant, jusque dans la structure psychique du sujet.
Das Seminar über den Entwendeten Brief, in den allerersten Jahren unserer Ausarbeitung, sollte Ihnen zeigen, dass tatsächlich etwas – ein lettre im wörtlichen Sinne des Ausdrucks, ein Buchstabe/Brief, denn es handelte sich um ein Schriftstück –, dass es etwas gab, das wir als determinierend auffassen konnten, bis hinein in die psychische Struktur des Subjekts.57
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Fable, sans doute, mais qui ne faisait que rejoindre la plus profonde vérité dans sa structure de fiction.
Eine Fabel, sicherlich, der es jedoch gelang, die tiefste Wahrheit in ihrer Fiktionsstruktur zu erreichen.
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Quand j’ai parlé de L’instance de la lettre dans l’inconscient quelques années plus tard, j’y ai mis, à travers métaphore et métonymie, un accent beaucoup plus précis.
Als ich einige Jahre später über Das Drängen des Buchstabens im Unbewussten sprach, habe ich darin mit Metapher und Metonymie weitaus genauer den Akzent gesetzt.58
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Nous arrivons maintenant, avec ce départ que nous avons pris dans la fonction du trait unaire, à quelque chose qui va nous permettre d’aller plus loin.
Mit dem Ausgangspunkt, den wir mit der Funktion des unären Zugs gewählt haben, kommen wir jetzt zu etwas, das es uns erlauben wird, weiter zu gehen.
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Je pose qu’il ne peut y avoir de définition du nom propre que dans la mesure où nous nous apercevons du rapport de l’émission nommante avec quelque chose qui, dans sa nature radicale, est de l’ordre de la lettre.
Ich behaupte, dass es eine Definition des Eigennamens nur in dem Maße geben kann, in dem wir uns das Verhältnis der benennenden Hervorbringung zu etwas klarmachen, das in seiner radikalen Natur zur Ordnung des Buchstabens gehört.
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Vous allez me dire : voilà donc une bien grande difficulté, car il y a des tas de gens qui ne savent pas lire et qui se servent des noms propres, et puis les noms propres ont existé, avec l’identification qu’ils déterminent, avant l’apparition de l’écriture.
Sie werden mir sagen: Da gibt es aber eine gewaltige Schwierigkeit, schließlich gibt es eine Menge Leute, die nicht lesen können, die aber dennoch Eigennamen verwenden, und außerdem gab es Eigennamen mitsamt der durch sie bestimmten Identifizierung bereits vor dem Erscheinen der Schrift.
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C’est sous ce terme, sous ce registre, l’homme avant l’écriture, qu’est paru un fort bon livre qui nous donne le dernier point de ce qui est actuellement connu de l’évolution humaine avant l’histoire.
Unter diesem Terminus, unter diesem Verzeichnis, Der Mensch vor der Schrift, ist ein sehr gutes Buch erschienen, das uns auf den neuesten Stand bringt, dazu, was über die Entwicklung des Menschen der Vorgeschichte derzeit bekannt ist.59F
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Et puis comment définirons-nous l’ethnographie ?, dont certains |{22} ont cru plausible d’avancer qu’il s’agit à proprement parler de tout ce qui, de l’ordre de la culture et de la tradition, se déploie en dehors de toute possibilité de documentation par l’outil de l’écriture.
Und dann, wie wollen wir die Ethnografie definieren, bei der einige es ja für plausibel hielten, zu erklären, dass es dabei eigentlich um das geht, was sich an Kultur und Tradition außerhalb jeder Möglichkeit der Dokumentation durch das Werkzeug der Schrift entfaltet.
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Est-ce si vrai que cela ?
Ist das wirklich so?
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Il est un livre auquel je peux demander à tous ceux que cela intéresse, et déjà certains ont devancé mon indication, de se référer, c’est le livre de James Février sur l’Histoire de l’écriture.
Es gibt ein Buch, bei dem ich all jenen, die das interessiert, empfehlen kann (und einige sind meinem Hinweis bereits zuvorgekommen), sich darauf zu beziehen, nämlich das Buch von James Février über die Geschichte der Schrift.60
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Si vous en avez le temps pendant les vacances, je vous prie de vous y reporter.
Falls Sie während der Ferien Zeit haben, bitte ich Sie, hineinzuschauen.
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Vous y verrez s’étaler avec évidence quelque chose, dont je vous indique le ressort général parce qu’il n’est en quelque sorte pas dégagé et qu’il est partout présent, c’est que, préhistoriquement parlant si je peux m’exprimer ainsi – je veux dire dans toute la mesure où les étages stratigraphiques de ce que nous trouvons attestent une évolution technique et matérielle des accessoires humains –, préhistoriquement, tout ce que nous pouvons voir de ce qui se passe dans l’avènement de l’écriture, et donc dans le rapport de l’écriture au langage, tout se passe de la façon suivante, dont voici très précisément le résultat posé, articulé devant vous, tout se passe de la façon suivante :
Sie werden darin sehen, wie sich ganz offensichtlich etwas ausbreitet, auf dessen allgemeine Gültigkeit ich Sie hinweise, da sie gewissermaßen nicht freigelegt ist, die jedoch überall präsent ist, dass nämlich, prähistorisch gesprochen, wenn ich mich so ausdrücken darf – ich meine ganz in dem Maße, wie die stratigrafischen Stufen dessen, was wir finden, eine technische und materielle Entwicklung der menschlichen Gerätschaften belegen –, in prähistorischer Zeit läuft alles, was wir von dem sehen können, was sich beim Aufkommen der Schrift und also im Verhältnis der Schrift zur Sprache ereignet, läuft alles folgendermaßen ab, dessen Ergebnis Ihnen hier sehr genau dargelegt und artikuliert wird, läuft alles folgendermaßen ab:
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Sans aucun doute nous pouvons admettre que l’homme, depuis qu’il est homme, a une émission vocale comme parlant.
Ohne jeden Zweifel können wir akzeptieren, dass der Mensch, seit er Mensch ist, als Sprechender eine stimmliche Hervorbringung vollzieht.
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D’autre part, il y a quelque chose qui est de l’ordre de ces traits dont je vous ai dit |{23} l’émotion admirative que j’avais eue, à les retrouver marqués en petites rangées sur quelque côte d’antilope.
Auf der anderen Seite gibt es etwas, das zur Ordnung der Striche gehört, zu denen ich Ihnen bereits erzählt habe, wie mich das Gefühl der Bewunderung erfasste, als ich sie, in kleinen Reihen eingeprägt, auf so etwas wie einer Antilopenrippe wiedergefunden habe.
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Il y a dans le matériel préhistorique une infinité de manifestations de tracés qui n’ont pas d’autre caractère que d’être, comme ce trait, des signifiants et rien de plus.
Im prähistorischen Material gibt es unendlich viele Manifestationen von Linien, die keinen anderen Charakter haben als den, Signifikanten zu sein und sonst nichts, so wie dieser Strich. .
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On parle d’idéogramme ou d’idéographisme, qu’est-ce à dire ?
Man spricht von Ideogramm oder von Ideographie – was heißt das?
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Ce que nous voyons toujours, chaque fois qu’on peut faire intervenir cette étiquette d’idéogramme, c’est quelque chose qui se présente comme en effet très proche d’une image, mais qui devient idéogramme à mesure de ce qu’elle perd, de ce qu’elle efface de plus en plus de ce caractère d’image.
Was wir immer sehen, jedes Mal, wenn man das Etikett des Ideogramms anbringen kann, ist etwas, das in der Tat einem Bild sehr nahe kommt, das jedoch in dem Maße zum Ideogramm wird, wie es diesen Bildcharakter verliert, wie es mehr und mehr davon auslöscht.
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Telle est la naissance de l’écriture cunéiforme.
So ist es bei der Entstehung der Keilschrift.
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C’est par exemple un bras ou une tête de bouquetin, pour autant qu’à partir d’un certain moment cela prend un aspect, par exemple comme cela pour le bras :
c’est-à-dire que plus rien de l’origine n’est reconnaissable.
Das ist beispielsweise ein Arm oder der Kopf eines Steinbocks, insofern dies von einem bestimmten Moment an für einen Arm zum Beispiel so wie hier aussieht:
das heißt, vom Ursprung ist nichts mehr zu erkennen.
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Que les transitions existent là, n’a d’autre poids que de nous conforter dans notre position, à savoir que ce qui se crée c’est, à quelque niveau que nous voyions surgir l’écriture, un bagage, une batterie de quelque chose qu’on n’a pas le droit d’appeler abstrait, au sens où nous l’employons de nos jours quand nous parlons de peinture abstraite, car ce sont en effet des traits, qui sortent de quelque chose qui dans son essence est |{24} figuratif, et c’est pour ça qu’on croit que c’est un idéogramme.
Dass es dabei Übergänge gibt, hat kein anderes Gewicht als uns in unserer Position zu bestärken, dass nämlich das, was geschaffen wird – auf welchem Niveau auch immer wir die Schrift haben entstehen sehen –, ein Rüstzeug ist, eine Batterie von etwas, wobei man nicht das Recht hat, es in dem Sinne abstrakt zu nennen, wie wir heute, wenn wir von abstrakter Malerei sprechen, den Ausdruck verwenden, denn es sind tatsächlich Striche, die aus etwas hervorgehen, das seinem Wesen nach figurativ ist, und deshalb glaubt man, es sei ein Ideogramm.
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Mais c’est un figuratif effacé, poussons le mot qui nous vient ici forcément à l’esprit : refoulé, voire rejeté.
Es ist jedoch etwas Figuratives, das ausgelöscht ist, ja, sagen wir das Wort, dass uns hier zwangsläufig in den Sinn kommt: das verdrängt und sogar verworfen ist.
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Ce qui reste, c’est quelque chose de l’ordre de ce trait unaire en tant qu’il fonctionne comme distinctif, qu’il peut à l’occasion jouer le rôle de marque.
Was bleibt, ist etwas von der Ordnung dieses unären Zugs, insofern er als Unterscheidungsmerkmal funktioniert, insofern er gelegentlich die Rolle einer Markierung spielen kann.
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Vous n’ignorez pas – ou vous ignorez, peu importe – qu’au Mas-d’Azil, autre endroit fouillé par Piette dont je parlais l’autre jour, on a trouvé des cailloux, des galets sur lesquels vous voyez des choses par exemple comme ceci :
Kiesel aus Mas-d’Azil61
Sie wissen oder Sie wissen nicht, wie auch immer, dass im Mas-d’Azil – einem weiteren Ort, an dem Piette, über den ich beim letzten Mal sprach, Grabungen vorgenommen hat – Steine gefunden wurden, Kieselsteine, auf denen Sie Sachen wie etwa diese hier sehen62:
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Ce sera en rouge par exemple, sur des galets de type assez jolis, verdâtre passé.
Das wird beispielsweise in Rot sein, auf recht hübschen Kieselsteinen von blass grüner Farbe.
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Sur un autre vous y verrez même carrément ceci :
qui est d’autant plus joli que ce signe, c’est ce qui sert dans la théorie des ensembles à désigner l’appartenance d’un élément.
Auf einem anderen werden Sie ganz deutlich dies hier sehen:
Kiesel aus Mas-d’Azil63
was umso schöner ist, als dieses Zeichen in der Mengenlehre dazu dient, die Zugehörigkeit eines Elements zu bezeichnen.64
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Et il y en a un autre, quand vous le regardez de loin, c’est un dé, on voit cinq points, de l’autre vous voyez deux points, quand vous regardez de l’autre côté, c’est encore deux points.
Kiesel aus Mas-d’Azil65
Und es gibt davon noch einen anderen Stein; wenn Sie ihn von weitem betrachten, ist es ein Würfel, man sieht fünf Punkte, auf der anderen Seite sehen Sie zwei Punkte und wenn Sie auf die nächste Seite schauen, sind es wieder zwei Punkte.
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Ça n’est pas un dé comme les nôtres, et si vous vous renseignez auprès du conservateur, que vous vous faites ouvrir la vitrine, vous voyez que de l’autre côté du cinq il y a une barre, un un.
Es ist kein Würfel wie die unsrigen, und wenn Sie sich beim Kurator erkundigen und sich die Vitrine öffnen lassen, sehen Sie, dass auf der Seite, die der Fünf gegenüberliegt, ein Balken ist, eine Eins.
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C’est donc pas tout à fait un dé, mais cela a un aspect impressionnant au premier abord, que vous ayez pu croire que c’est un dé.
Das ist überhaupt kein Würfel, aber es hat auf den ersten Blick ein beeindruckendes Aussehen, sodass sie glauben konnten, es sei ein Würfel.
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Et en fin de compte vous n’aurez pas tort, car il est clair qu’une collection de caractères mobiles – pour les appeler par leur nom – de cette espèce, c’est quelque chose qui de |{25} toutes façons a une fonction signifiante.
Und letztlich haben Sie damit nicht Unrecht, denn es ist klar, eine derartige Ansammlung von beweglichen Schriftzeichen – um sie mit ihrem Namen zu nennen – ist etwas, das in jeder Weise eine Signifikanten-Funktion hat.
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Vous ne saurez jamais à quoi ça servait, si c’était à tirer des sorts, si c’était des objets d’échange, des tessères à proprement parler, objets de reconnaissance, ou si ça servait à n’importe quoi que vous pouvez élucubrer sur des thèmes mystiques.
Sie werden niemals wissen, wozu das verwendet wurde, ob es dazu diente, Lose zu ziehen, ob es Tauschobjekte waren, Tesserae im engeren Sinne, Erkennungsobjekte oder ob es zu irgendetwas diente, das Sie sich zu mystischen Themen zusammenspinnen können.
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Ça ne change rien à ce fait que vous avez là des signifiants.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie hier Signifikanten haben.
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Que le nommé Piette ait entraîné à la suite de cela Salomon Reinach à délirer un tant soit peu sur le caractère archaïque et primordial de la civilisation occidentale parce que soi-disant ça aurait été déjà un alphabet, c’est une autre affaire, mais ceci est à interpréter comme symptôme, mais aussi à critiquer dans sa portée réelle.
Dass der erwähnte Piette in der Folge Salomon Reinach dazu gebracht hat, ein bisschen über den archaischen und ursprünglichen Charakter der abendländischen Zivilisation zu delirieren, weil dies gewissermaßen bereits ein Alphabet gewesen sei, ist eine andere Sache; das ist jedoch als Symptom zu interpretieren, in seiner realen Tragweite aber auch zu kritisieren.66
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Que rien ne nous permette bien sûr de parler d’écriture archi-archaïque au sens où ceci aurait servi, ces caractères mobiles, à faire une sorte d’imprimerie des cavernes, c’est pas de cela qu’il s’agit.
Dass uns natürlich nichts erlaubt, von archaischer Urschrift zu sprechen, in dem Sinne, dass diese beweglichen Schriftzeichen dazu gedient hätten, eine Art Höhlendruckerei zu betreiben; darum geht es nicht.
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Ce dont il s’agit est ceci.
Worum es geht, ist Folgendes.
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Pour autant que tel idéogramme veut dire quelque chose ; pour prendre le petit caractère cunéiforme que je vous ai fait tout à l’heure,
ceci, au niveau d’une étape tout à fait primitive de l’écriture akkadienne, désigne le ciel.
Insofern ein bestimmtes Ideogramm etwas bedeutet; nehmen wir das kleine Keilschriftzeichen, dass ich Ihnen vorhin angezeichnet habe,
auf einer sehr primitiven Stufe der akkadischen Schrift bezeichnet es den Himmel.
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Il en résulte que c’est articulé an.
Daraus ergibt sich, dass es an ausgesprochen wird.
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Le sujet qui regarde cet idéogramme le nomme an en tant qu’il représente le ciel.
Das Subjekt, das sich dieses Ideogramm anschaut, nennt es an, insofern es den Himmel darstellt.
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Mais ce qui va en résulter, c’est que la position se retourne, qu’à servir, dans une écriture du type syllabique, à supporter la syllabe an qui n’aura plus |{26} aucun rapport à ce moment-là avec le ciel.
Das Ergebnis ist jedoch, dass die Position sich umkehrt und <dieses Schriftzeichen> in einer Silbenschrift als Träger für die Silbe an dient, die dann keinen Bezug mehr zum Himmel hat.67
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Toutes les écritures idéographiques sans exception, ou dites idéographiques, portent la trace de la simultanéité de cet emploi qu’on appelle idéographique avec l’usage qu’on appelle phonétique du même matériel.
Sämtliche ideographischen oder ideographisch genannten Schriften weisen ausnahmslos dieses Merkmal auf: die Gleichzeitigkeit der sogenannten ideographischen Verwendung und des sogenannten phonetischen Gebrauchs desselben Materials.
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Mais ce qu’on n’articule pas, ce qu’on ne met pas en évidence, ce devant quoi il me semble que personne ne se soit arrêté jusqu’à présent, c’est ceci, c’est que tout se passe comme si les signifiants de l’écriture ayant d’abord été produits comme marques distinctives.
Was man jedoch nicht artikuliert, was man nicht hervorhebt, womit sich, wie mir scheint, bisher noch nie jemand befasst hat, ist dies, dass sich alles so abspielt, als seien die Signifikanten der Schrift zunächst als unterscheidende Markierungen erzeugt worden.
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Et ceci nous en avons des attestations historiques, car quelqu’un qui s’appelle Sir Flinders Petrie a montré que, bien avant la naissance des caractères hiéroglyphes, sur les poteries qui nous restent de l’industrie dite prédynastique, nous trouvons, comme marques sur les poteries, à peu près toutes les formes qui se sont trouvées utilisées par la suite, c’est-à-dire, après une longue évolution historique, dans l’alphabet grec, étrusque, latin, phénicien, tout ce qui nous intéresse au plus haut chef comme caractéristiques de l’écriture.
Und dafür haben wir historische Zeugnisse, denn jemand mit Namen Sir Flinders Petrie hat gezeigt, dass wir – lange vor der Entstehung der Hieroglyphen – auf den Töpferwaren, die uns von der sogenannten prädynastischen Fertigung erhalten geblieben sind, als Markierung auf den Töpferwaren fast alle Formen finden, die später, das heißt nach einer langen historischen Entwicklung, im griechischen, etruskischen, lateinischen, phönizischen Alphabet verwendet wurden, alles, was uns als Charakteristika der Schrift in höchstem Maße interessiert.68
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Vous voyez où je veux en venir.
Sie sehen, worauf ich hinaus will.
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Bien qu’au dernier terme ce que les Phéniciens d’abord, puis les Grecs ont fait d’admirable, à savoir ce quelque chose qui permet une notation aussi stricte que possible des fonctions du phonème à l’aide de l’écriture, c’est dans une perspective toute contraire que nous devons voir ce dont il s’agit.
Wenngleich letztlich das, was zunächst die Phönizier, dann die Griechen an Bewundernswertem geschaffen haben, nämlich etwas, wodurch eine möglichst strenge Notation der Funktionen des Phonems mithilfe der Schrift möglich wird --, sollten wir das, worum es geht, in einer ganz entgegengesetzten Perspektive betrachten.
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L’écriture comme matériel, comme bagage, at|{27}tendait là – à la suite d’un certain processus sur lequel je reviendrai, celui de la formation, nous dirons, de la marque, qui aujourd’hui incarne ce signifiant dont je vous parle –, l’écriture attendait d’être phonétisée, et c’est dans la mesure où elle est vocalisée, phonétisée comme d’autres objets, qu’elle apprend, l’écriture, si je puis dire, à fonctionner comme écriture.
Die Schrift als Material, als Rüstzeug, sie wartete hier (im Gefolge eines bestimmten Vorgangs, auf den ich zurückkommen werde, dem der Herausbildung, wie wir sagen werden, der Markierung, die heute den Signifikanten verkörpert, über den ich zu Ihnen spreche), die Schrift wartete darauf, phonetisiert zu werden, und in dem Maße, in dem sie wie andere Objekte vokalisiert und phonetisiert wird, lernt die Schrift, wenn ich so sagen darf, als Schrift zu funktionieren.
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Si vous lisez cet ouvrage sur l’histoire de l’écriture, vous trouverez à tout instant la confirmation de ce que je vous donne là comme schéma.
Wenn Sie dieses Werk über die Geschichte der Schrift lesen, werden sie ständig die Bestätigung für das finden, was ich Ihnen hier als Schema liefere.
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Car chaque fois qu’il y a un progrès de l’écriture, c’est pour autant qu’une population a tenté de symboliser son propre langage, sa propre articulation phonétique, à l’aide d’un matériel d’écriture emprunté à une autre population, et qui n’était qu’en apparence bien adaptée à un autre langage, car elle n’était pas mieux adaptée.
Denn wenn es einen Fortschritt in der Schrift gibt, dann jedes Mal deshalb, weil eine Population versucht hat, die eigene Sprache, die eigene phonetische Artikulation mit Hilfe eines Schriftmaterials zu symbolisieren, das von einer anderen Population entlehnt wurde und die an eine andere Sprache nur scheinbar gut angepasst war, denn sie war nicht besser angepasst.
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Elle n’est jamais bien adaptée bien sûr – car quel rapport y a-t-il entre <l’écriture et> cette chose modulée et complexe qu’est une articulation parlée ? –, mais qui était adaptée par le fait même de l’interaction qu’il y a entre un certain matériel et l’usage qu’on lui donne dans une autre forme de langage, de phonématique, de syntaxe, tout ce que vous voudrez.
Sie ist natürlich niemals gut angepasst, denn welche Beziehung gibt es schon zwischen <der Schrift und> einer so modulierten und komplexen Sache wie einer gesprochenen Artikulation? Sie war jedoch angepasst, aufgrund der Wechselwirkung zwischen einem bestimmten Material und dem Gebrauch, den man ihm zuweist in einer anderen Form von Sprache: von Phonematik, von Syntax, alles, was Sie wollen.
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C’est-à-dire que c’était l’instrument en apparence le moins approprié au départ à ce qu’on avait à en faire.
Das heißt, es war für das, was man damit anfangen musste, scheinbar das zunächst am wenigsten geeignete Instrument.
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Ainsi se passe la transmission de ce qui est d’abord forgé par les Sumériens, c’est-à-dire avant que ça en |{28} arrive au point où nous sommes là.
So spielt sich also die Weitergabe dessen ab, was zunächst von den Sumerern geschaffen wurde, das heißt bevor es den Punkt erreicht, an dem wir hier sind.
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Et quand c’est recueilli par les Akkadiens, toutes les difficultés viennent de ce que ce matériel colle très mal avec le phonématisme où il lui faut entrer.
Und wenn es von den Akkadern aufgegriffen wird, kommen alle Schwierigkeiten daher, dass dieses Material sehr schlecht zu dem Phonembestand passt, in den es hinein soll.
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Mais par contre une fois qu’il y entre, il l’influence selon toute apparence, et j’aurai là-dessus à revenir.
Wenn es jedoch einmal darin ist, beeinflusst es ihn offenbar; darauf werde ich zurückkommen müssen.69
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En d’autres termes, ce que représente l’avènement de l’écriture est ceci : que quelque chose qui est déjà écriture – si nous considérons que la caractéristique est l’isolement du trait signifiant – étant nommé, vient à pouvoir servir à supporter ce fameux son sur lequel M. Gardiner met tout l’accent concernant les noms propres.
Mit anderen Worten, das Aufkommen der Schrift bedeutet Folgendes: Etwas, das bereits Schrift ist – wenn wir davon ausgehen, dass die Isolierung des Signifikantenstrichs (trait signifiant) für sie charakteristisch ist –, kann, wenn es benannt wird, dazu dienen, den berühmten Laut zu tragen, auf den Herr Gardiner bei den Eigennamen das ganze Gewicht legt.
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Qu’est-ce qui en résulte ?
Was folgt daraus?
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Il en résulte que nous devons trouver, si mon hypothèse est juste, quelque chose qui signe sa valabilité.
Daraus folgt, dass wir, wenn meine Hypothese richtig ist, etwas finden müssen, das ihre Gültigkeit erhärtet.
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Il y en a plus d’une, une fois qu’on y a pensé, elles fourmillent, mais la plus accessible, la plus apparente, c’est celle que je vais tout de suite vous donner, à savoir qu’une des caractéristiques du nom propre – j’aurai bien sûr à revenir là-dessus et sous mille formes, vous en verrez mille démonstrations –, c’est que la caractéristique du nom propre est toujours plus ou moins liée à ce trait de sa liaison, non pas au son, mais à l’écriture.
Da gibt es einiges; wenn man einmal darüber nachgedacht hat, wimmelt es davon, aber das Zugänglichste, das Offenkundigste ist das, was ich Ihnen sofort sagen werde, nämlich dass eines der Charakteristika des Eigennamens (darauf werde ich natürlich zurückkommen müssen, in tausend Formen, Sie werden tausend Beweise dafür sehen) darin besteht, dass das Charakteristische des Eigennamen stets mehr oder weniger damit einher geht, dass er nicht mit dem Laut, sondern mit der Schrift verknüpft ist.
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Et une des preuves, celle qu’aujourd’hui je veux mettre au premier plan en avant, est ceci, c’est que quand nous avons des écritures indéchiffrées, parce que nous ne connais|{29}sons pas le langage qu’elles incarnent, nous sommes bien embarrassés, car il nous faut attendre d’avoir une inscription bilingue.
Und einer der Beweise, den ich heute in den Vordergrund stellen möchte, ist folgender: Wenn wir Schriften haben, die nicht entziffert wurden, weil wir die durch sie verkörperte Sprache nicht kennen, sind wir in beträchtlicher Verlegenheit, denn wir müssen darauf warten, dass wir über eine zweisprachige Aufzeichnung verfügen.
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Et cela ne va encore pas loin si nous ne savons rien du tout sur la nature de son langage, c’est-à-dire sur son phonétisme.
Und auch das führt noch nicht weit, wenn wir über die Natur der betreffenden Sprache, das heißt über ihre Lautstruktur, überhaupt nichts wissen.
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Qu’est-ce que nous attendons, quand nous sommes cryptographistes et linguistes ?
Worauf warten wir, wenn wir Kryptografen und Sprachwissenschaftler sind?
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C’est de discerner dans ce texte indéchiffré quelque chose qui pourrait bien être un nom propre.
Darauf, dass wir in dem unentzifferten Text etwas ausmachen, das ein Eigenname sein könnte.
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Parce qu’il y a cette dimension à laquelle on s’étonne que M. Gardiner ne fasse pas recours, lui qui a tout de même comme chef de file le leader inaugural de sa science, Champollion, et qu’il ne se souvienne pas que c’est à propos de Cléopatra et de Ptolémée que tout le déchiffrage de l’hiéroglyphe égyptien a commencé, parce que dans toutes les langues Cléopatra c’est Cléopatra, Ptolémée c’est Ptolémée.
Denn es gibt diese Dimension, bei der man sich wundert, dass Herr Gardiner nicht darauf zurückgreift – wo er doch als Vorreiter Champollion hat, den Gründer und die Leitfigur seiner Wissenschaft –, und dass er sich nicht daran erinnert, dass die gesamte Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen mit Kleopatra und Ptolemaios angefangen hat, weil in allen Sprachen Kleopatra Kleopatra ist und Ptolemaios Ptolemaios.70
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Ce qui distingue un nom propre, malgré de petites apparences d’amodiations – on appelle Köln Cologne –, c’est que d’une langue à l’autre ça se conserve dans sa structure.
Was einen Eigennamen auszeichnet – trotz geringfügiger Tributerscheinungen, Köln heißt im Französischen Cologne –, ist dies, dass er beim Übergang von einer Sprache in eine andere in seiner Struktur erhalten bleibt.
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Sa structure sonore sans doute, mais cette structure sonore se distingue par le fait que justement celle-là, parmi toutes les autres, nous devions la respecter, et ce en raison de l’affinité, justement, du nom propre à la marque, à l’accolement direct du signifiant à un certain objet.
In seiner Lautstruktur natürlich, aber die Lautstruktur zeichnet sich dadurch aus, dass wir unter allen anderen gerade sie respektieren mussten, und dies eben aufgrund der Affinität des Eigennamens zur Markierung, zur direkten Anbringung des Signifikanten an einem bestimmten Gegenstand.
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Et nous voilà en apparence retombant, de la façon même la plus brutale, sur le word for particular.
Und damit fallen wir anscheinend, und zwar auf die brutalste Weise, auf das word for a particular zurück.
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Est-ce à dire que pour autant je don|{30}ne ici raison à M. Bertrand Russell ?
Heißt das, dass ich insofern Herrn Bertrand Russell hier Recht gebe?
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Vous le savez : certainement pas.
Sie wissen es: gewiss nicht.
Car dans l’intervalle est toute la question justement de la naissance du signifiant à partir de ce dont il est le signe.
Denn im Intervall liegt eben die ganze Frage der Geburt des Signifikanten aus dem, wofür er das Zeichen ist.71
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Qu’est-ce qu’elle veut dire ?
Was bedeutet sie?
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C’est ici que s’insère comme telle une fonction qui est celle du sujet, non pas du sujet au sens psychologique, mais du sujet au sens structural.
Hier fügt sich als solche eine bestimmte Funktion ein, nämlich die des Subjekts – nicht des Subjekts im psychologischen Sinne, sondern des Subjekts im strukturalen Sinne.
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Comment pouvons-nous, sous quels algorithmes pouvons-nous, puisque de formalisation il s’agit, placer ce sujet ?
Wie, mit welchen Algorithmen – denn es geht um Formalisierung –, können wir dieses Subjekt situieren?
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Est-ce dans l’ordre du signifiant que nous avons un moyen de représenter ce qui concerne la genèse, la naissance, l’émergence du signifiant lui-même ?
Haben wir in der Ordnung des Signifikanten ein Mittel, um das zu repräsentieren, was die Genese, die Entstehung, das Auftauchen des Signifikanten selbst betrifft?
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C’est là-dessus que se dirige mon discours et que je reprendrai l’année prochaine.
Darauf richtet sich mein Diskurs, und im nächsten Jahr werde ich es wieder aufnehmen..
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Anmerkungen
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Foto von hier.
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Abbildung aus der Staferla-Version des Identifizierungs-Seminars, a.a.O.
Abbildung aus Roussans Edition des Identifizierungs-Seminars, a.a.O., S. 68.
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die Differenz einführt: Am Ende der letzten Sitzung hieß es, der Wiederholungszwang hat die Funktion, einen verdrängten Signifikanten auftauchen zu lassen (einen Buchstaben, eine Nummer). Jetzt erfährt man, dass dieser verdrängte Signifikant die Differenz einführt. Von den bisherigen Bemerkungen über den einzigen Zug her ist klar, dass diese Differenz der „einzige Zug“ ist. Der Wiederholung hat demnach die Funktion, einen einzigen Zug qua Differenz auftauchen zu lassen.
Die Paradoxie der Wiederholung: besteht demnach offenbar darin, dass sie das Reale mit dem Symbolischen bzw. die Identität mit der Differenz verbindet:
– das sich wiederholende Verhalten (der Zyklus): gehört zum Realen und zur Identität (Ende der letzten Sitzung), lässt sich in der Spannung von Bedürfnis und Befriedigung beschreiben;
– der Grund der Wiederholung: gehört zum Symbolischen, bezieht sich auf die reine Differenz, den einzigen Zug. -
das von da an die Form „a“ angenommen hat: Statt vom „Buchstaben“ ist jetzt die Rede vom „Zeichen a“. Der Ausdruck „Zeichen“ wird in diesem Satz offenbar locker verwendet, im weiten Sinne, als Oberbegriff für Signifikanten, für Buchstaben und für Zeichen im engeren Sinne.
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soundsoviel: Das Wort „soundsoviel“ fungiert hier als Stellvertreter für ein Wort, das man vergessen hat, ähnlich wie man sagt, „Da habe ich den Soundso getroffen“, wenn einem der Name nicht einfällt.
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hysterischer Anfall: Charcot unterschied „große hysterische Anfälle“ und „kleine“. Der große Anfall besteht aus vier Phasen, hat also die Struktur eines Zyklus:
(1) epileptische Phase, mit Symptomen ähnlich der Epilepsie;
(2) Phase der großen Bewegung, z.B. Arc de Cercle oder Grußbewegung,
(3) Phase der leidenschaftlichen Bewegung (attaque), mit heftigen, häufig sexuellen Gefühlsäußerungen in Lauten und Gebärden,
(4) terminales Delirium, Absence.
(Vgl. den Artikel „Arc de cercle“ in der deutschsprachigen Wikipedia)Freud schließt auf der deskriptiven Ebene an Charcot an. Zum hysterischen Anfall rechnet Freud beispielsweise auch den unwillkürlichen Harnabgang und die Selbstbeschädigung. (Vgl. S. Freud: Allgemeines über den hysterischen Anfall (1909), GW 7, S. 233–240)
Freud erklärt den hysterischen Anfall anders als Charcot, nämlich durch motorische Abfuhr der verdrängten Libido (a.a.O.). Darauf zielt möglicherweise Lacans Bemerkung, dass sich die Wiederholung als Auflösung einer Spannung zwischen Bedürfnis und Befriedigung auffassen lässt.
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die Nummer ist verloren: Lacan unterscheidet hier also:
– die Nummer soundsoviel = das sich wiederholende Verhalten;
– die verlorene Nummer = die Ursache der Wiederholung.
Bereits in der vorhergehenden Sitzung hatte Lacan den Grund der Wiederholung – den verdrängten Signifikanten – als „Nummer“ bezeichnet (vgl. Sitzung vom 13. Dezember 1961, S. {19}). -
vitale Individualität: „vital“ hier im medizinischen Sinne von „auf das biologische Leben bezogen“, so wie in Vitalfunktion oder Vitalfärbung.
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Vorstellungsrepräsentanz: Vgl. Freud:
„Ich meine wirklich, der Gegensatz von bewußt und unbewußt hat auf den Trieb keine Anwendung. Ein Trieb kann nie Objekt des Bewußtseins werden, nur die Vorstellung, die ihn repräsentiert. Er kann aber auch im Unbewußten nicht anders als durch die Vorstellung repräsentiert sein. Würde der Trieb sich nicht an eine Vorstellung heften oder nicht als ein Affektzustand zum Vorschein kommen, so könnten wir nichts von ihm wissen. Wenn wir aber doch von einer unbewußten Triebregung oder einer verdrängten Triebregung reden, so ist dies eine harmlose Nachlässigkeit des Ausdrucks. Wir können nichts anderes meinen, als eine Triebregung, deren Vorstellungsrepräsentanz unbewußt ist, denn etwas anderes kommt nicht in Betracht.“4
(Das Unbewusste, 1915, GW 10, S. 275 f.)
Zu Lacans Verwendung des Terminus vgl. diesen Artikel auf dieser Website.
Die verlorene Nummer: Der Wiederholungszwang wird hier verstanden als Beziehung zwischen sich wiederholenden Verhaltensweisen und dem, wovon die Wiederholung angetrieben wird.
Die sich wiederholenden Verhaltensweisen sind beispielsweise hysterische Anfälle.
Das, wovon die Wiederholung angetrieben wird, ist ein verdrängter Signifikant – eine „verlorene Nummer“, eine „Vorstellungsrepräsentanz“, ein „Buchstabe“ (Sitzung vom 13. September 1961, S. {19}), in der klassischen Psychoanalyse ein Trauma.
Der Wiederholungszwang ist der hartnäckig scheiternde Versuch, den verdrängten Signifikanten, den „Buchstaben“, die „Vorstellungsrepräsentanz“ wieder hochkommen zu lassen.
Die sich wiederholenden Verhaltensweisen sind „immer dieselben“, damit wird ihnen die Identität zugeordnet. Der verdrängte Signifikant, der Buchstabe, ist die Differenz. In dieser Beschreibung ist die Wiederholung eine Beziehung zwischen Identität und Differenz.
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Patienten: „Patient“ hier im wörtlichen Sinne: der „etwas Erleidende“.
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Hirten des Seins: Vgl. Martin Heidegger: Brief über den Humanismus (1946). In: M. Heidegger: Gesamtausgabe, Bd. 9. Wegmarken. Klostermann, Frankfurt am Main 1976, S. 313–364, hier: S. 331.
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Spiel des Signifikanten: Das französische Wort für „Spiel“, jeu, wird meist wie je ausgesprochen, „ich“. Das „Spiel des Signifikanten“ ist von daher nahe beim „Ich (je) des Signifikanten“ und damit beim Subjekt der Äußerung.
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zwischen den beiden Polen spielend: Die Polarität zwischen, einerseits, der realen Vitalität und, andererseits, dem Spiel der Signifikanten erinnert an die für Lévi-Strauss grundlegende Opposition zwischen Natur und Kultur.
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Trieb: Der Trieb beruht auf der Einwirkung des Signifikanten in die „vitale Funktion“. Vgl. Lacans Formel für den Trieb im Graphen des Begehrens am Schnittpunkt oben rechts: ($◊D), mit D für demande, „Anspruch“:
(Abbildung aus: Schriften. Vollständiger Text. Band 2. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 355)
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kleiner Hans: Vgl. Freud: Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben (1909). In: GW 7, S. 241–377.
vor einigen Jahren: Vgl. Seminar 4, Die Objektbeziehung (1956/57); über den „kleinen Hans“ spricht er darin vom 13. März bis zum 26. Juni, über den Giraffen-Traum in den Sitzungen vom 27. März, 3. April und 10. April 1957.
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Traum von der zerwutzelten Giraffe: Hans erklärt, dass er die Sache mit den Giraffen nicht geträumt habe, sondern dass er sie sich „gedacht“ habe (GW 7, S. 272); es handelt sich demnach um eine Phantasievorstellung außerhalb des Schlafs. Er erzählt die Phantasie so:
„In der Nacht war eine große und eine zerwutzelte Giraffe im Zimmer, und die große hat geschrien, weil ich ihr die zerwutzelte weggenommen hab’. Dann hat sie aufgehört zu schreien, und dann hab’ ich mich auf die zerwutzelte Giraffe draufgesetzt.“ (GW 7, S. 272)
Freuds Analyse der Giraffen-Phantasie findet man in GW 7 auf S. 272–276 und 354–356.
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zerwutzeln: In der Schreibweise zerwuzeln ist das Wort in einem österreichischen Wörterbuch zu finden, hier.
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nicht suggeriert: Zur Frage, ob dem kleinen Hans seine Sexualtheorien suggeriert wurden, äußert Freud sich ausführlich, vgl. GW 7, S. 337 und 340. In Seminar 4 hatte Lacan das Thema aufgegriffen (Sitzung vom 27. März 1957, Version Miller/Gondek S. 303 f.).
die indirekte Funktion des Symbols: Damit könnte die Verwendung imaginärer Elemente für Darstellung einer symbolischen Beziehung gemeint sein (vgl. Seminar 4, Sitzung vom 3. April 1957, Version Miller/Gondek S. 335).
das Erscheinen des Symbolischen als solchen: In Seminar 4 deutet Lacan die Phantasie von den beiden Giraffen als Übergang vom Imaginären zum Symbolischen, speziell vom imaginären Phallus der Mutter zum symbolischen Phallus und damit zur Kastration in der Beziehung zum Vater.
Vor der Giraffen-Phantasie hatte der Vater Hans gesagt, dass Frauen keinen Penis haben, dass sie also, in Lacans Terminologie, des imaginären Phallus beraubt sind. Darauf antwortet Hans mit der Giraffenphantasie.
Die große Giraffe repräsentiert nach der imaginären Seite hin die gefräßige phallische Mutter; imaginär ist die Beziehung zum Phallus der Mutter insofern, als der Phallus hier zur Ordnung des Sehens und des Gesehenwerdens gehört, vor allem in Form des Zu-Sehen-Gebens, der Verschleierung und der überraschenden Entschleierung.
Nach der Botschaft über die Penislosigkeit der Frauen vollzieht Hans mit der Giraffenphantasie den Übergang zum Symbolischen, und dies durch zwei Operationen. Zum einen wird die Mutter verdoppelt, in die große und die kleine Giraffe; durch diese Verdoppelung beginnt der Phallus für Hans als Metonymie artikuliert zu werden. Zweitens wird das Bild der Giraffe dadurch zum Symbol, dass die kleine Giraffe nurmehr eine Zeichnung ist, auf einem Blatt Papier, das zerknüllt und zu einer Kugel zusammengedrückt werden kann; auf dieses Weise wird das Double der Mutter auf einen Signifikanten reduziert.
(Vgl. Seminar 4, Sitzung vom 13. März 1957, Version Miller/Gondek S. 270; Sitzung vom 27. März 1957, S. 309–313; Sitzung vom 3. April 1957, S. 318–324; Sitzung vom 10. April 1957, S. 345 f.)
Die Annahme, dass die kleine Giraffe eine Zeichnung ist, wird übrigens von Lacan hinzugefügt; in Freuds Fallgeschichte erfährt man nur, dass sie aus Papier ist, es könnte sich auch um eine Art Origami-Giraffe handeln.
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veröffentlicht worden: Lacan bezieht sich auf die von ihm gebilligte Zusammenfassung von Seminar IV durch Jean-Bertrand Pontalis, die 1957 im Bulletin de Psychologie erschienen war, Band X und XI. Vgl. J.-B. Pontalis: Zusammenfassende Wiedergabe der Seminare IV – VI von Jacques Lacan. Übersetzt von Johanna Drobnig unter Mitarbeit von Hans Naumann und Max Kleiner. Zweite, durchgesehene Auflage. Wien, Turia und Kant 1999.
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einen Schlüsselsignifikanten einzuführen: gemeint ist das Pferd als Ersatz für den symbolischen Vater, der ausfällt. Vgl. Lacan im Seminar Die Objektbeziehung:
„Diese Objekte [der Phobie] haben in der Tat eine ganz spezielle Funktion, nämlich den Signifikanten des symbolischen Vaters zu ersetzen.“
(Seminar 4, Sitzung vom 13. März 1957, Version Miller/Gondek S. 271; in der Staferla-Edition ist dies die Sitzung vom 7. März 1957)
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Gott weiß dass man ihn orientiert: Gemeint sind die Interventionen des Vaters von Hans.
auf die Dimension der Fläche werden wir noch zurückkommen: Ankündigung der ausführlichen Auseinandersetzung mit der Topologie in den späteren Sitzungen dieses Seminars.
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seine grundlegende Identifizierung: In Lacans Deutung der Geschichte des kleinen Hans in Seminar 4 geht es um drei Identifizierungen, um die mit der Mutter, um die mit dem Vater und um die mit dem Phallus. Hier ist diejenige Identifizierung gemeint, die als Abwehr gegen die Welt der Mutter dient und die mit dem „Draufsetzen“ in Szene gesetzt wird, also wohl die Identifizierung mit dem symbolischen Phallus.
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Nicht „noun“: Diese Klarstellung ist nötig, weil das französische Wort nom mehrdeutig ist, es bedeutet sowohl „Name“ als auch „Substantiv“.
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viel Material: Vgl. etwa Freuds Untersuchungen zum Vergessen von Eigennamen (Zur Psychopathologie des Alltagslebens, 1904, Kapitel I und III, GW 4).
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Streitschrift: Vgl. Alan H. Gardiner: The theory of proper names. A controversial essay. Oxford University Press 1940. Die zweite Auflage, um einen Rückblick von 1953 erweitert, erschien im selben Verlag 1954; im Internet hier.
Einen Hinweis auf Gardiner findet man in Jakobsons Aufsatz über den Shifter (1957), auf den sich Lacan in seinem Psychose-Aufsatz stützt sowie für die Konstruktion des Graphen des Begehrens. Für Jakobson ist ein Eigenname ein Codeelement, das sich auf den Code bezieht („Hans“ ist derjenige, der „Hans“ heißt). Vgl. R. Jakobson: Shifters, verbal categories, and the Russian verb (1957). In: Ders.: Selected Writings, Vol. II: Word and Language. Den Haag: Mouton 1972. S. 130–147.– Auf deutsch: Verschieber, Verbkategorien und das russische Verb. In: Roman Jakobson: Form und Sinn. Sprachwissenschaftliche Betrachtungen. Fink, München 1974, S. 35–54, im Internet hier.
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ägyptische Grammatik: Vgl. A. H. Gardiner: Egyptian grammar, being an introduction to the study of hieroglyphs. Clarendon Press, zuerst Oxford 1927 (im Internet hier), dritte revidierte Auflage: Griffith-Institute, Oxford 1979.
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auf den ich Sie nicht zum ersten Mal hinweise: In den Schriften verweist Lacan auf Russell in einem Vortrag von 1946, veröffentlicht 1950: Äußerungen über die psychische Kausalität. In: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 183). Er bezieht sich dort auf Russsells The analysis of mind, Allen und Unwin, London 1921 (dt.: Die Analyse des Geistes. Meiner, Leipzig 1927).
In den Seminaren bezieht Lacan sich auf Russell in Seminar 8, Die Übertragung, in den Sitzungen vom 14. und 21. Dezember 1960 (Version Miller/Gondek S. 96, 99, 106). Lacan empfiehlt dort die Lektüre von Russells Wisdom of the west. A historical survey of western philosophy in its social and political settings. Macdonald, London 1959 (dt.: Denker des Abendlandes. Eine allgemeinverständliche Geschichte der Philosophie in Wort und Bild. Belser, Stuttgart 1961).
Im laufenden Seminar 9, Die Identifizierung, hatte Lacan sich bereits zwei Mal auf Russell bezogen, in der Sitzung vom 15. November 1961, S. {4}, und in der Sitzung vom 6. Dezember 1961, S. {11}.
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Symbolismus: im Sinne einer Symbolsprache, eines Systems von geschriebenen Symbolen.
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in einem seiner Werke: Vgl. B. Russell: The philosophy of logical atomism, Serie von acht Vorträgen, die Russell Anfang 1918 hielt und die dann in der Zeitschrift The Monist veröffentlicht wurden, die ersten beiden in The Monist, 28. Jg. (1918), S. 495-527, die übrigen im 29. Jg. (1919), S. 32-63, 190-222, 345-380. Nachdruck in: Ders.: The philosophy of logical atomism. Routledge, London und New York 2010; Russells Theorie des Eigennamens findet man hier im Kapitel „Particulars, Predicates, and Relations“, S. 15–31.– Deutsch: B. Russell: Philosophie des logischen Atomismus. In: Ders.: Philosophie des Logischen Atomismus. Aufsätze zur Logik und Erkenntnistheorie 1908–1918. Übersetzt von Johannes Sinnreich. Nymphenburger, München 1976, S. 178–277, darin zum Eigennamen: „2. Individuen, Prädikate, Relationen“, S. 189–202.
In Jakobsons Shifter-Aufsatz findet man nicht nur einen Hinweis auf Gardiner, sondern auch auf Russell.
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Prinzip des Widerspruchs: Der Satz vom Widerspruch besagt, dass zwei Aussagen, die einander in derselben Hinsicht widersprechen, nicht zugleich wahr sein können. Beispielsweise können die folgenden beiden Behauptungen nicht zugleich wahr sein:
(a) Person A ist den Jahren nach älter als Person B.
(b) Person A ist den Jahren nach nicht älter als Person B. -
keineswegs auf eine Ontologie hinausläuft: Damit dürfte Hegels Logik gemeint sein. Im 19. Jahrhundert ist die in der Philosophie dominierende Logik zunächst die von Hegel. An deren Stelle tritt dann die von Frege und Russell initiierte symbolische (oder mathematische) Logik.
Anführer einer Denkschule: Russell gilt als einer der Begründer der analytischen Philosophie.
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Mengenlehre als Spiel von Buchstaben: Dieser Hinweis könnte sich auf die von David Hilbert begründete Schulrichtung des Formalismus beziehen.
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particular: Russells Terminus particular, als Substantiv verwendet, wird teils mit „Einzelding“, teils mit „Individuum“ übersetzt.
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eine Beschreibung, eine Kennzeichnung: Russells Terminus description wird teils mit „Beschreibung“, teils mit „Kennzeichnung“ übersetzt.
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in meinen vorangehenden Seminarsitzungen: Vgl. Sitzung vom 6. Dezember 1961, S. {10 f.}.
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John: Vgl. Russell, The philosophy of logical atomism, Ausgabe von 2010, a.a.O., S. 28; Übersetzung von Sinnreich, a.a.O., S. 199.
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die Erfahrung übersteigt: ironische Anspielung auf Russells Empirismus.
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den beiden Endpunkten: Damit ist offenbar gemeint, dass der Punkt von Russell einerseits als „this“ und andererseits als „John“ bezeichnet wird. (Anmerkung von Ben Hooson in seiner englischen Übersetzung des Identifizierungs-Seminars)
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abgekürzte Beschreibung: Vgl. Russell, Philosophy of logical atomism, a.a.O., S. 29 ; dt. a.a.O., S. 200.
ein Wort, um das Einzelding in seiner Einzelheit zu bezeichnen: Damit bezieht Lacan sich möglicherweise auf die folgende Bemerkung von Russell:
„you cannot ever talk about a particular particular except by means of a proper name” (Russell, op. cit., p. 28) (Anm. von B. Hooson),
„daß man über ein bestimmtes Individuum nur reden kann, wenn man einen Eigennamen gebraucht“ (Sinnreich-Übersetzung, a.a.O., S. 199).
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Begriffsgemeinschaft: hier offenbar für „Gemeinbegriff“.
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Mill: Vgl. John Stuart Mill, A system of logic, ratiocinative and inductive. In zwei Bänden. Parker, London 1843. Im Internet findet man außerdem: Auflage Longmans und Green, London 1898.– Deutsch: System der deductiven und inductiven Logik. Übersetzung der 5. erweiterten Auflage von 1862 durch J. Schiel. Vieweg, Braunschweig 1868, im Internet hier. Zu Eigennamen v.a. : Buch 1, Kapitel 2, „Of names“ bzw. „Von den Namen“.
Thrax: Gardiner zitiert dessen Definition des Eigennamens nach: Dionysii Thracis ars grammatica usw. Hg. v. Gustav Uhlig, Teubner, Leipzig 1883, S. 24 und 33 (vgl. Gardiner, Theory of proper names, a.a.O., S. 4 f.).
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Übereinstimmung: Möglicherweise spielt Lacan hier auf Gardiners Bemerkung an, dass jede fruchtbare Diskussion von Punkten der Übereinstimmung ausgehen müsse; vgl. The theory of proper names, a.a.O., 1954, S. 5.
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Mill: Vgl. Mill, A system of logic, Book I: Of names and propositions, Chapter II: Of names, § 3: General and singular names.
Eigenname versus Gemeinname: Eigennamen und Gemeinnamen unterscheiden sich nach herkömmlicher Auffassung dadurch, dass Eigennamen sich auf Unikate beziehen, wie etwa Beyoncé oder Mallorca, während sich Gemeinnamen auf Mengen von Individuen beziehen, wie etwa Sängerin oder Insel, oder auf Eigenschaften, wie etwa Wut.
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Apolog: Vgl. Mill, A system of logic, Book 1, Chapter 1, § 5.
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Fee Morgiana: Morgiana (oder Morgiane oder Mordschana oder Mardschana) ist keine Fee und wird von Mill auch nicht so bezeichnet. Mill bezieht sich auf eine Figur aus der Erzählung Ali Baba und die vierzig Räuber, die in der Sammlung Tausendundeine Nacht enthalten ist: eine kluge Sklavin, die ihrem Herrn Ali Baba mehrmals das Leben rettet und schließlich seinen schlimmsten Feind tötet, den Anführer der Räuber; zum Lohn wird sie von Ali Baba in die Freiheit entlassen und mit seinem Sohn verheiratet.
Genauer: Als die Bande der vierzig Räuber das Haus Ali Babas auskundschaftet, kann Morgiana zweimal das Haus vor einem Angriff bewahren, indem sie das angebrachte Kreuz und später die Markierung aus Rötel auch auf den Nachbarhäusern anbringt, sodass die Räuber beide Angriffe abbrechen müssen, da sie nicht in das falsche Haus eindringen wollen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Mardschana).
Anscheinend bringt Lacan diese Geschichte mit der von der „Fata Morgana“ durcheinander. Der Name ist die italienische Form der Fee Morgana, ein Name aus der im Mittelalter in ganz Europa verbreiteten Artussage. Morgana bewohnte die mystische und für Sterbliche unerreichbare Insel Avalon. Dementsprechend wurde die Erscheinung einer nicht vorhandenen Insel in der Straße von Messina zwischen dem italienischen Festland und Sizilien mit ihr in Verbindung gebracht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Fata_Morgana)
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jedoch anders als das erste: Vgl. Gardiner, The theory of proper names, 1954, a.a.O., S. 39.
da er vorher nicht wusste: Lacan ergänzt hier die von Gardiner vorgeschlagene Version der Morgiana-Geschichte und nähert sie damit dem Wiederholungszwang als Suche nach einem verlorenen Buchstaben an.
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Durand: einer der häufigsten französischen Nachnamen. Er geht, so wird angenommen, auf das lateinische Wort durare zurück, „dauern“. Vgl. den Artikel „Durand (nom de famille)“ in der französischen Wikipedia, hier.
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Smith: Schmied, forgeron, ist wohl ein Nachklang von forgerie, oben als „Machwerk“ übersetzt.
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Laut: Gardiner schreibt: „A proper name is, then, a word which identifies its object by virtue of its sound alone“ (The theory of proper names, 1954, a.a.O., S. 37).
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Gardiners vollständige Definition des Eigennamens lautet so:
„A proper name is a word or group of words recognized as indicating or tending to indicate the object or objects to which it refers by virtue of its distinctive sound alone, without regard to any meaning possessed by that sound from the start, or acquired by it through association with the said object or objects.“ (The theory of proper names, 1954, a.a.O., S. 43)
Den psychologischen Charakter seiner Definition betont Gardiner selbst:
„In my view, on the contrary, the difference between proper names and substantives that are not proper names is almost purely psychological, and depends on the importance attached to the sound of the former by the linguistic community generally.“ (The theory of proper names, 1954, a.a.O., S. 69.)
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Lacan wiederholt hier die Kritik, die S. Ullmann 1952 gegen Gardiner vorgebracht hatte. Gardiner referiert Ullmanns Kritik in seinem Nachtrag von 1953 und stimmt ihr weitgehend zu (vgl. The theory of proper names, a.a.O., S. 71–83).
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Im Nachtrag von 1953 hatte Gardiner eingeräumt, dass bei der Verwendung von Eigennamen dem Laut in der Regel keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
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bereits Wörter: Gemeint ist vielleicht: An der Tafel stehen phonetisch orientierte Schrift-Signifikanten, etwa „Alan Gardiner“, die Lautseite wird also betont. (Anm. von B. Hooson)
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„idiotisch“: Lacan spielt damit auf den griechischen Terminus für den Eigennamen an: idion onoma, „eigener Name“.
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Das Seminar über den „Entwendeten Brief“: Vgl. Seminar 2, Sitzungen vom 23. März und vom 26. April 1955; Seminar 4, Sitzung vom 20. März 1957; J. Lacan: Das Seminar über “Der entwendete Brief“ (1957), in: Ders.: Schriften. Vollständiger Text. Band I. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 12–73.
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Das Drängen des Buchstabens: Vgl. J. Lacan: Das Drängen des Buchstabens im Unbewussten oder die Vernunft seit Freud (1957). In: Ders.: Schriften. Vollständiger Text. Band I, a.a.O., S. 582–627.
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Der Mensch vor der Schrift: Vgl. André Varagnac (Hg.): L’homme avant l’écriture. Armand Colin, Paris 1959 (2. überarbeitete Auflage 1968); dt.: Der Mensch der Urzeit. 600.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Diederichs, Düsseldorf 1960.
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das Buch von James Février: James G. Février: Histoire de l’écriture. Payot, Paris 1948, überarb. 2. Aufl. 1959, Nachdruck der 2. Aufl. 1984.
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Foto von hier.
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Kieselsteine: Einige der bemalten Kiesel gibt es im Archäologischen Museum von Saint-Germain-en-Laye. Sie werden abgebildet und diskutiert in Février, a.a.O., S. 34, einschließlich des „mengentheoretischen“ Kiesels, den Lacan anschließend erwähnt. (Anm. von B. Hooson)
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Abbildung aus der Staferla-Version des Identifizierungs-Seminars, a.a.O.
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Mengenlehre: Lacan bezieht sich auf das Symbol ∈ für „Element von“. In der Mengenlehre hat der Ausdruck „x ∈ M“ die Bedeutung: „x ist ein Element der Menge M“.
Abbildung aus Roussans Edition des Identifizierungs-Seminars, a.a.O., S. 68.
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Piette: Vgl. E. Piette. “Les galets coloriés du Mas d’Azil”. In: L’Anthropologie, Bd. 7 (1896), pp. 385-427, im Internet hier.
Salomon Reinach: Möglicherweise bezieht Lacan sich auf Reinachs La collection Piette au Musée de Saint-Germain. Ernest Leroux, Paris 1902 (extrait de la Revue Archéologique, tome XLI).
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die Silbe „an“: Lacan stützt sich hier auf Février, a.a.O., S. 109. (Anm. von B. Hooson)
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Flinders Petrie: Vgl. W.M. Flinders Petrie: The formation of the alphabet. Macmillan, London 1912.– Eine gute Darstellung von Flinders-Petries Entdeckung gibt der Podcast einer im Internet zugänglichen BBC-Sendung: In Our Time: The Alphabet. (Anm. von B. Hooson).
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beeinflusst es ihn offenbar: Vgl. Février, a.a.O., S. 109. (Anm. von B. Hooson)
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Champollion: Die Entzifferung der Hieroglyphen wird prägnant erläutert in: Ernest Wallis Budge, The Rosetta Stone. British Museum, London 1913, im Internet hier. (Anm. von B. Hooson)
„Kleopatra“ und „Ptolemaios“: Vor der Entzifferung der Hieroglyphen nahm man an, dass es sich bei dieser Schrift um „Ideogramme“ handele, um Symbole für Wörter. Man hatte erraten, dass die sogenannten Kartuschen (ovale Einschließungen von Schriftzeichen) die Namen der Könige enthalten. Nun waren aber seit der Machtübernahme durch Alexander den Großen die Könige von Ägypen Griechen mit griechischen Namen. Daraus schlossen Thomas Young und Jean-François Champollion, dass die Kartuschen für die griechischen Könige Ägyptens phonetische Zeichen statt Wortzeichen enthalten müssten. Aus dem griechischen Text des dreisprachigen Steins von Rosette ging hervor, dass der Hieroglyphentext den griechischen Königsnamen Ptolemaios enthalten musste. Von hier aus kam die Entzifferung der Hieroglyphen in Gang. Der nächste Name, der auf diese Weise erschlossen wurde, war Kleopatra, ebenfalls ein griechischer Name.
Eine gute Darstellung der Entzifferung des Steins von Rosette bekommt man in diesem Video (auf englisch) von dem Ägyptologen Foy Scalf.