Jacques Lacan
Seminar XIX, … oder schlimmer
(XIII) Sitzung vom 17. Mai 1972
Übersetzung und Erläuterung
Man Ray: Begegnung einer Nähmaschie und eines Regenschirms
auf einem Seziertisch..1932–1933.
Collage und Zeichnung, Tusche und Silbergelatine-Abzug,
27,4 x 47,5 cm1
Jacques Lacan:
Seminar XIX (1971/72): „… oder schlimmer“
und
Vortragsreihe „Das Wissen des Psychoanalytikers“ (1971/72)
(XIII) Sitzung vom 17. Mai 1972
Übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen versehen von Rolf Nemitz
Vollständige Übersetzung von Seminar 19 und
Übersetzung von „Das Wissen des Psychoanalytikers“ ab der vierten Sitzung
auf der Grundlage der Staferla-Version und von Tonaufnahmen
Teil 13 von 16 Übersetzungen. Etwa jeden Monat erscheint die Übersetzung einer weiteren Sitzung.
Die übrigen Übersetzungen findet man hier.
In Millers Version des Seminars ist dies Kapitel XIII, Au fondement de la différence des sexes, S. 181–192.
Die Übersetzung wird zweimal gebracht, zunächst nur deutsch, dann vergleichend: Satz für Satz französisch/deutsch.
Die zweisprachige Fassung enthält in den Anmerkungen zum französischen Text Hinweise auf Transkriptionsprobleme und auf größere Abweichungen in Millers Version; im deutschen Text findet man Links und Bilder, in den Anmerkungen zum deutschen Text Literaturangaben und inhaltliche Erläuterungen.
Einen Überblick über die verschiedenen Ausgaben von Seminar 19 findet man hier.
Herzlichen Dank an Gerhard Herrgott für großzügige Hilfe beim Übersetzen! Anregungen verdanke ich auch der englischen Übersetzung von Adrian Price.2
Zur Übersetzung
Seminar und Vortragsreihe
Jacques-Alain Miller hat in seine Ausgabe von Seminar XIX einen Teil einer Vortragsreihe integriert, die Lacan parallel, unter dem Titel Das Wissen des Analytikers, im Sainte-Anne-Krankenhaus in Paris hielt. Ab der vierten Sitzung vom 3. Februar 1972 beziehen sich diese Vorträge eng auf das Seminar, weshalb Miller sie ab dieser Sitzung in seine Seminar-Edition aufgenommen hat. Ich folge dem Vorbild von Miller und integriere die Vortragsreihe Das Wissen des Psychoanalytikers ab der Sitzung vom 3. Februar 1972 in die Übersetzung von Seminar XIX.
Die ersten drei Sitzungen von Das Wissen des Psychoanalytikers wurden getrennt veröffentlicht: Je parle aux murs. Entretiens de la chapelle de Sainte-Anne. Le Seuil, Paris 2011. Deutsch: Ich spreche zu den Wänden. Gespräche aus der Kapelle von Sainte-Anne. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2013.
Textgrundlage
Grundlage der Übersetzung ist:
Version Staferla von Seminar 19:
Jacques Lacan: … ou pire. Auf der Website staferla.free.fr, PDF-Datei, Fassung vom 25.10.2015
Die Lacan-Seminare auf der Staferla-Website werden von Zeit zu Zeit überarbeitet, ohne dass dies kenntlich gemacht wird. Aus diesem Grunde habe ich oben das Datum der von mir verwendeten Fassung angegeben.3 Zur Sicherheit habe ich diese Fassung der Staferla-Version hier gespeichert.
Die Transkription der Staferla-Version wurde von mir mit einer Tonbandaufnahme der Sitzung und mit der von Jacques-Alain Miller erstellten (redaktionell bearbeiteten) Version verglichen und an wenigen Stellen geändert. In Zweifelsfällen wurde die Stenotypie des Seminars und der Vortragsreihe, die man auf der Website der École lacanienne de psychanalyse findet, zu Rate gezogen. Wortwiederholungen, bei denen offenkundig ist, dass Lacan nach einer Formulierung sucht, habe ich gestrichen; Betonungs-Adverbien wie justement oder précisément habe ich nicht immer mitübersetzt. Der Schnitt der Sätze (Punkt oder Semikolon oder Komma) sowie die Orthografie wurden bisweilen verändert. Die Gliederung in Absätze ist von mir.
Stenotypien des Seminars und der Vortragsreihe gibt es auf der Website der École lacanienne de psychanalyse (ELP) hier. Tonaufnahmen von Seminar 19 und von Das Wissen des Psychoanalytikers findet man auf der Website von Patrick Valas, valas.fr, hier. Millers Version ist: J. Lacan: Le séminaire, livre XIX. … ou pire. 1971–1972. Textherstellung durch Jacques-Alain Miller. Le Seuil, Paris 2011.
Zur Notation
– Zwei Bindestriche, also: --, markieren, dass an dieser Stelle ein Satz grammatisch unvollständig abbricht.
– Wörter mit Sternchen: im Original deutsch.
– Der Schrägstrich / verbindet Übersetzungsvarianten.
– Einfügungen in eckigen Klammern dienen der Erläuterung und sind nicht von Lacan.
– Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift, z.B. {10}, verweisen auf die Seiten von Millers Ausgabe des Seminars bei Le Seuil.
– Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift, z..B. [10], verweisen auf die Seitenzahlen der Stenotypie von Seminar 19 auf der Website der École lacanienne de psychanalyse, hier.
Sitzung vom 17. Mai 1972
Tonaufnahme und Stenotypie.
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Eine Stenotypie der Sitzung vom 17. Mai 1972 findet man hier (von der Website der École lacanienne de psychanalyse).
Deutsch
Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift , z.B. {11}, verweisen auf die Seiten von Millers Ausgabe des Seminars bei Le Seuil.
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Université Paris 1 Panthéon Sorbonne, Rechtsfakultät, Place du Panthéon
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{181} Haben Sie mal ein Blatt weißes Papier? Was? Gut. Voilà!
Φx
Es handelt sich darum, dass die Analyse uns dazu bringt, diese Funktion zu formulieren, Φ von x, in Bezug worauf es darum geht, ob ein x existiert, dass die Funktion erfüllt. Und das setzt natürlich voraus, dass wir artikulieren, was das sein könnte: die Existenz.
Es ist nahezu sicher, dass, historisch gesehen, der Begriff der Existenz erst mit dem Eindringen des mathematisch Realen aufgetaucht ist. Das beweist jedoch gar nichts, denn wir sind nicht hier, um Geschichte des Denkens zu betreiben. Eine Geschichte des Denkens ist nicht abzusehen, das Denken ist an sich eine Fluchtbewegung. Unter dem Namen mémoire – Gedächtnis, Erinnerung – projiziert sie la méconnaissance de sa moire, die Verkennung seines Moirés, seines Musters.
All das schließt nicht aus, dass wir versuchen können, eine gewisse Erkundung vorzunehmen, und dass wir von dem ausgehen, was ich nicht zufällig in Form einer Funktion angeschrieben habe.
Ich habe damit begonnen, etwas zu äußern, das Ihnen, so hoffe ich, nützlich sein wird: ein Sagen, das, wenn ich es schreibe, in eine Richtung geht, in die Richtung, dass es eine Funktion ist ohne Beziehung zu irgendetwas, qui fonde d’eux Un – d, Apostroph, e, u, x: „das sie zu einem Eins verschmelzen würde“ / „das von ihnen her Eins begründen würde“.
Also, Sie sehen, der ganze Witz besteht in dem Subjunktiv, der sowohl zum Verb fonder, „gründen“, gehört, als auch zum Verb fondre, „verschmelzen“. Zwei ist nicht zu Eins verschmolzen, noch ist Eins durch zwei gegründet.
Das ist das, was Aristophanes in einer hübschen kleinen Fabel im Gastmahl erzählt. Sie sind zweigeteilt worden. Sie hatten zunächst die Gestalt eines Tieres à deux dos, mit zwei Rücken, oder eines Tieres à dos d’œufs, mit dem Rücken von Eiern. Was natürlich – wenn die Fabel auch nur |{182} einen Moment lang daran gedacht hätte, etwas anderes zu sein als eine Fabel, also daran, konsistent zu sein –, was natürlich keineswegs implizieren würde, dass sie nicht wieder kleine à deux dos produzieren, à dos d’œufs – mit zwei Rücken, mit Rücken von Eiern –, was niemandem auffällt und dies glücklicherweise, denn ein Mythos ist ein Mythos und dieser sagt genug darüber.
Das ist derjenige, den ich zunächst in einer moderneren Form projiziert habe, in Form des Φ von x. Das ist, kurz gesagt, das, was sich uns, in Bezug auf die sexuellen Verhältnisse, als die Art von Diskurs darstellt – ich spreche von der mathematischen Funktion –, als die Art von Diskurs – zumindest schlage ich Ihnen das als Modell vor –, die es uns erlauben würde, zu diesem Punkt etwas anderes zu begründen: vom Schein her – oder schlimmer.
*
Ich selbst habe heute früh mit dem Schlimmsten angefangen, und dennoch finde ich es nicht überflüssig, Sie daran teilhaben zu lassen, und sei es nur, um zu sehen, wohin das führen kann.
Das war bei diesem kleinen Stromausfall, von dem ich nicht weiß, bis wann Sie ihn hatten, aber ich hatte ihn bis um zehn. Er hat mich enorm geärgert, weil das die Zeit ist, in der ich für gewöhnlich diese kleinen Notizen zusammenstelle und nochmal drüber nachdenke, und weil mir das dadurch nicht einfacher gemacht wurde. Außerdem hat mir jemand wegen dieses Stromausfalls ein Zahnputzglas zerschmettert, an dem mir viel lag. [Gelächter] Falls es hier Leute gibt, die mich lieben, können sie mir ein anderes schicken. [Gelächter] Dann hätte ich vielleicht gleich mehrere, was es mir erlauben würde, alle zu zerbrechen bis auf dasjenige, das mir besonders gefällt. [Gelächter] Ich habe einen kleinen Hof, der genau dafür da ist.
Also, ich habe mir gesagt, ich habe gedacht, dass wir diesen Ausfall natürlich nicht durch niemanden hatten, dass wir ihn durch eine Entscheidung der Arbeiter hatten. Ich jedenfalls habe vor der Freundlichkeit dieser Sache, die man Ausfall nennt, Streik, einen Respekt, den man sich überhaupt nicht vorstellen kann. Was für ein Feingefühl, sich daran zu halten! Aber hier schien es mir so, dass angesichts der Zeit …
Was?
X (im Hörsaal): Man versteht nichts!
Lacan: Man versteht nicht? Man versteht nicht!
Ich war dabei zu sagen, ein Streik, das ist die sozialste Sache der Welt, er bezeugt eine Achtung vor dem sozialen Band, die wirklich sagenhaft ist.
Dieser Fall jedoch hatte eine Pointe, dieser Stromausfall mit der Bedeutung eines Streiks, nämlich dass es genau die Zeit war, in der es – ganz wie bei mir, der ich gerade mein Menü zubereitete, um jetzt zu Ihnen zu sprechen –, in der es möglich war, diejenige zu nerven, die folgendermaßen genannt wird – trotz allem, auch wenn sie hierbei die Frau des Arbeiters ist, die selbst aus dem Mund des Arbeiters so genannt wird, immerhin kenne ich einige –, die la bourgeoise genannt wird, „die Bürgerin“. Sie nennen sie wirklich so!
Und dann fing ich doch an, vor mich hin zu träumen, denn das passt alles zusammen. Sie sind Arbeiter, Ausgebeutete. Das ist jedoch gut, weil sie dies der sexuellen Ausbeutung durch die bourgeoise immer noch vorziehen. Also, das ist schlimmer. Das ist das … oder schlimmer, verstehen Sie? Denn was bringt es, Artikulationen zu Dingen vorzutragen, gegen die man nichts ausrichten kann? Man kann nicht sagen, dass sich das sexuelle Verhältnis nur |{183} in Form der Ausbeutung darstellt, es liegt noch davor. Aufgrund dessen wird die Ausbeutung organisiert, weil es da jedenfalls diese Ausbeutung nicht gibt. Also, das ist schlimmer, das ist das … oder schlimmer.
Das ist nichts Ernstes. Das ist nichts Ernstes, auch wenn wir klar sehen, dass ein Diskurs, der nicht vom Schein wäre, dort hinführen müsste. Das ist jedoch ein Diskurs, der schlecht ausgehen würde. Das wäre überhaupt kein soziales Band, wie es das sein muss, damit es sich um einen Diskurs handelt.
*
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Gut, jetzt geht es also um den psychoanalytischen Diskurs und es handelt sich darum, dafür zu sorgen, dass derjenige, der darin die Funktion von klein a hat, eine Position einnimmt – ich habe Ihnen das ja bereits beim letzten Mal erläutert, und natürlich ist das an Ihnen abgetropft wie das Wasser vom Gefieder einer Ente, aber na ja, einige scheinen davon doch ein bisschen nass geworden zu sein –, also dass er die Position des Scheins einnimmt.
Diejenigen, die daran wirklich interessiert sind – immerhin habe ich davon verschiedene Echos erhalten –, die hat das berührt. Es gibt einige Psychoanalytiker, die etwas haben, das sie quält, das sie hin und wieder ängstigt. Nicht etwa deshalb sage ich das, nicht deshalb insistiere ich darauf, dass das Objekt a die Position des Scheins einnehmen muss, das tue ich nicht, um ihnen Angst einzujagen, ich würde es sogar vorziehen, sie hätten keine. Es ist aber kein schlechtes Zeichen, dass ihnen das Angst macht, denn das bedeutet, dass mein Diskurs nicht ganz überflüssig ist, dass er einen Sinn annehmen kann.
Aber das genügt nicht; dass ein Diskurs einen Sinn hat, garantiert überhaupt nichts, denn es ist ja zumindest erforderlich, dass man diesen Sinn / diese Richtung, feststellen kann, nicht wahr? Wenn Sie das tun, na ja, dann hat die brownsche Bewegung in jedem Moment einen sens, eine Richtung. Das ist ja das, was die Position des Psychoanalytikers schwierig macht, denn die Funktion des Objekts klein a besteht in der Verschiebung.
Graph des Begehrens; gelb markiert: Objekt a4
Und da es, als ich das Objekt klein a zum ersten Mal vom Himmel herniederfahren ließ, nicht um den Psychoanalytiker ging, habe ich damals begonnen – in einem kleinen Graphen, der den Bildungen des Unbewussten einen Halt, eine Orientierung geben sollte –, habe ich begonnen, das Objekt a an einem Punkt einzukreisen, an dem es sich nicht rühren konnte. Wenn es in der Position des Scheins ist, ist es weit weniger einfach, dabei zu bleiben, denn das Objekt klein a saust einem, ehe man sich’s versieht, zwischen den Beinen durch, denn das ist – wie ich bereits damsl erklärt habe, als ich, bezogen auf die Sprache, anfing, darüber zu sprechen –, das ist: es rennt, es rennt, das Frettchen, bei allem, was Sie sagen, ist es in jedem Moment anderswo.
Ja und deshalb versuchen wir zu erfassen, von woher etwas, das jenseits des Sinns läge, verortet werden könnte, jenseits des Sinns, der bewirkt, |{184} dass es möglich ist, dass ich als Wirkung auch nichts als Angst hervorrufen kann, da, wo ich gar nicht darauf abziele.
*
Von daher sind wir daran interessiert, dass dieses Reale verankert ist, dieses Reale, von dem ich nicht ohne Grund sage, dass es mathematisch ist, denn angesichts der gesamten Erfahrung – angesichts der Erfahrung dessen, worum es geht, dessen, was formuliert wird, dessen, was gelegentlich geschrieben wird –, angesichts dieser Erfahrung sehen wir, ist für uns spürbar, dass es hier etwas gibt, das sich widersetzt, ich meine, etwas, worüber man nicht einfach irgendwas sagen kann. Dem mathematisch Realen kann man nicht einfach irgendeinen Sinn geben.
Es ist sogar ziemlich bemerkenswert, dass diejenigen, die sich in jüngerer Zeit diesem Realen genähert haben, [es getan haben] mit der vorgefassten Idee, es, ausgehend vom Wahren, über seinen Sinn Auskunft geben zu lassen. Es gab da so einen großen Exzentriker, den Sie, seinem Ruf nach, natürlich kennen, da er in der Welt ein gewisses Aufsehen erregt hat, der Bertrand Russell hieß und der im Zentrum dieses Abenteuers steht. Und dennoch war er es, der ungefähr Folgendes formuliert hat – die Mathematik sei etwas, das so artikuliert ist, dass wir letztlich weder wissen, ob das, was da artikuliert wird, wahr ist, noch, ob es einen Sinn hat.
Das ändert nichts daran, dass eben dies beweist, dass man ihr nicht etwas Beliebiges davon geben kann, weder in der Ordnung der Wahrheit noch in der des Sinns, dass es sich dem widersetzt, so sehr, dass ich es deshalb, weil es zu diesem Ergebnis gelangt, als einen Erfolg ansehe. Der Erfolg selbst, nicht wahr, die Art und Weise, wie sich aufzwingt, dass dies real ist, besteht eben darin, dass hier weder das Wahre dominiert noch der Sinn, sie sind sekundär.
Und von daher blieb diese Position für sie ungewohnt – die sekundäre Position dieser beiden Sachen, die das Wahre und der Sinn genannt werden –, und es macht die Leute ein bisschen schwindlig, wenn sie sich die Mühe machen zu denken. Das war bei Bertrand Russell der Fall: er dachte. Das war --; das ist eine Aristokratenschrulle, nicht wahr, und es gibt wirklich keinen Grund für die Annahme, das sei hier eine wesentliche Funktion.
Aber diejenigen, die das Gebäude der Mengenlehre errichten – ich bin jetzt keineswegs ironisch –, haben wirklich genug mit diesem Realen zu tun, um auch noch Zeit zu finden, nebenbei zu denken. Die Art und Weise, wie man einen Weg eingeschlagen hat, den man nicht nur nicht verlassen kann, sondern der mit einer gewissen Notwendigkeit irgendwohin führt und, mehr noch, mit einer gewissen Fruchtbarkeit, lässt einen spüren, dass man es mit etwas ganz anderem zu tun hat als mit dem, was jedoch verwendet wird.
In initio bestand das Vorgehen dieser Theorie darin, |{185} alles zu untersuchen, was mit diesem Realen zu tun hatte, denn von da ist man ausgegangen, da nicht zu übersehen war, dass die Zahl real war und dass es mit dem Eins seit einiger Zeit Trouble gab.
Dennoch war es keine Kleinigkeit, sich klarzumachen, dass man sich die Frage stellen konnte, ob die reelle Zahl etwas mit der Eins zu tun hat, mit dieser 1, der ersten der ganzen Zahlen, der sogenannten natürlichen Zahlen. Das heißt, vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte man Zeit gehabt, die Zahl ein ganz klein bisschen anders anzugehen, als man es in der Antike getan hatte.
Wenn ich von da ausgehe, dann deshalb, weil dies das Wesentliche ist. Nicht nur Yad’lun, nicht nur gibt es Eins, sondern das lässt sich daran sehen, dass das Eins selbst nicht denkt. Insbesondere denkt es nicht also bin ich. Wenn ich sage „es denkt nicht also bin ich“, dann hoffe ich, dass Sie sich daran erinnern, dass es selbst bei Descartes nicht das ist, was er sagt. Er sagt: Es denkt sich: „Also bin ich“, in Anführungszeichen. Das Eins, es denkt sich nicht, auch nicht allein, aber es sagt etwas, das ist sogar das, wodurch es sich auszeichnet.
Und es hat nicht darauf gewartet, dass Leute sich zu ihm, zu seinen Beziehungen, die Frage stellen, was das unter dem Aspekt der Wahrheit bedeutet. Es hat nicht einmal auf die Logik gewartet. Denn eben das ist Logik, die Logik besteht darin, in der Grammatik das festzuhalten, was die Form der Setzung von Wahrheit annimmt, wodurch die Sprache dazu adäquat ist, Wahrheit zu machen. Adäquat, das heißt nicht, dass es ihr immer gelingen wird. Also, indem man die Formen der Sprache genau untersucht, glaubt man, dem, was es mit der Wahrheit auf sich hat, näher zu kommen.
Doch bevor Aristoteles darauf verfällt, also auf die Beziehung zur Grammatik, hatte das Eins bereits gesprochen, und keineswegs, um nichts zu sagen, es sagt, was es zu sagen hat. Im Parmenides ist es das Eins, qui se dit, das sich sagt. Es sagt sich, so muss man wohl sagen, indem es darauf abzielt, wahr zu sein. Von daher natürlich die Panik, die daraus hervorgeht; unter den Köchen des Wissens gibt es niemanden, der nicht jedes Mal das Gefühl hätte, dass ihm das einen kräftigen Stoß versetzt, das zerschmettert das Zahnputzglas. Deshalb ist es ja so, dass man doch – obwohl manche einen gewissen guten Willen aufgebracht haben, einen gewissen Mut, wenn sie sagen, dass man das ja doch zugeben kann, auch wenn das ein bisschen an den Haaren herbeigezogen ist –, dass man mit dieser Sache noch nicht am Ende ist, die jedoch einfach war, nämlich sich klarzumachen, dass das Eins, wenn es wahrheitsgetreu ist, wenn es sagt, was es zu sagen hat, dass man dann sieht, wohin das führt: in jedem Fall zur völligen Zurückweisung irgendeiner Beziehung zum Sein.
Es gibt nur eine Sache, die dabei herauskommt, wenn es sich artikuliert, und das ist genau Folgendes: Es gibt nicht zwei. Ich habe es Ihnen gesagt, das ist ein Sagen. Und Sie können darin sogar, in |{186} unmittelbarer Reichweite, die Bestätigung für das finden, was ich sage, wenn ich sage, die Wahrheit lässt sich nur halbsagen. Denn Sie müssen die Formel nur zerschlagen. Um das zu sagen, kann es nur Folgendes sagen, entweder: ’s gibt, und wie ich es sage: Skip-teins, oder aber: nicht zwei, was für uns sofort gedeutet wird – es gibt kein sexuelles Verhältnis.
Es ist also, wie Sie sehen, bereits in Reichweite unserer Hand – natürlich nicht in Reichweite der einlichen Hand des Eins –, daraus etwas in Richtung des Sinns zu machen, dans le sens du sens. Deshalb empfehle ich ja denjenigen, die die Position des Analytikers einnehmen wollen – mit dem, was an Wissen dazugehört, um diese Position zu halten –, empfehle ich ihnen, sich hierzu aufs Laufende zu bringen, was von ihnen natürlich so gelesen werden könnte, dass sie nur den Parmenides durcharbeiten, das würde jedoch etwas zu kurz greifen, man beißt sich die Zähne daran aus. Statt dass etwas anderes geschehen ist, wodurch der Unterschied völlig klar wird – natürlich nur, wenn man ein bisschen hartnäckig ist, wenn man sich daran abarbeitet, selbst dann, wenn man daran scheitert –, der Unterschied zwischen einem Realen, das ein mathematisches Reales ist, und irgendwas von diesen Scherzen, die von diesem ich-weiß-nicht-was ausgehen, von unserer widerlichen Position, die sich das Wahre nennt oder der Sinn.
Aber sicher, natürlich, das heißt nicht, dass dies [die Lektüre des Parmenides] keine Wirkung haben wird – die Wirkung einer Massage, einer Wiederbelebung, einer Durchlüftung, einer Reinigung, eine Wirkung auf das, was wir dann, bezogen auf das Wahre oder den Sinn, für erforderlich halten. Was ich aber davon erwarte, ist Folgendes: Wenn man sich darin schult, auszumachen, was es mit dem Eins auf sich hat, einfach indem man sich demjenigen Realen nähert, um das es insofern geht, als von ihm die Zahl gestützt wird, dann wird bereits dies dem Analytiker Vieles ermöglichen. Ich meine, es kann ihn auf dem Umweg erreichen, auf dem es darum geht zu deuten, den Sinn zu erneuern, von daher Dinge zu sagen, die etwas weniger kurzschlüssig sind, etwas weniger schillernd als all die Blödheiten, die uns einfallen können, und wovon ich Ihnen vorhin, … oder schlimmer, das Muster geliefert habe, einfach von etwas ausgehend, das für mich nur ein ärgerlicher Vorfall am Vormittag war. Ich hätte das ja ausschmücken können, über den Arbeiter und seine bourgoise, und da eine Mythologie herausholen können. Im Übrigen hat Sie das zum Lachen gebracht, denn in diesem Genre gibt es --.
Das ist ein weites Feld, der Sinn und das Wahre, daran mangelt es nicht, das ist ja sogar die universitäre Futterkrippe geworden, davon gibt’s viele. Es gibt eine solche Palette, dass sich eines Tages wohl jemand finden wird, um aus dem, was ich Ihnen sage, eine Ontologie zu machen, um zu behaupten, ich hätte gesagt, das Sprechen sei ein Effekt des Auffüllens dieser Klaffung, also dessen, was ich so artikuliere: es gibt kein sexuelles Verhältnis. So geht |{187} das ganz von selbst, subjektivistische Deutung, nicht wahr: weil er sie nicht kitzeln kann, bequatscht er sie. Das ist einfach, das ist wirklich einfach!
Das, was ich versuche, ist etwas anderes. Es besteht darin, dafür zu sorgen, dass Sie in Ihrem Diskurs weniger Blödheiten vorbringen – ich sprechen von den Analytikern –, und dass Sie versuchen, hierfür den Sinn etwas zu durchlüften, mit Elementen, die ein bisschen neu wären.
*
Das ist keineswegs eine Forderung, die sich nicht aufnötigen würde, denn es ist ja klar, dass es nicht möglich ist, zwei beliebige Serien von Attributen – beliebige, sage ich – so aufzuteilen, dass sie auf der einen Seite eine serie mâle bilden würden, eine männliche Serie, und auf der anderen Seite la série femme, die Frau-Serie. Ich habe zunächst nicht homme gesagt – Mann/Mensch –, um keine Verwirrung zu stiften, denn ich werde das noch weiter ausschmücken, um im --, im Schlimmeren zu bleiben.
Natürlich ist das verlockend, selbst für mich; ich amüsiere mich ja. Und dann bin ich mir auch sicher, Sie zu amüsieren, wenn ich zeige, dass das, was man das Aktive nennt – wenn es das ist, worauf Sie sich stützen, denn das ist natürlich gängige Münze –, dass dies der Mann ist: er ist aktiv, der süße Kerl. Beim sexuellen Verhältnis, na ja, da scheint es mir eher die Frau zu sein, die die Sache anpackt. Gut.
Und dann muss man das ja nur in Positionen sehen, die wir keineswegs als primitiv bezeichnen möchten. Aber da man dem in der dritten Welt begegnet, dans le tiers monde – welche die Welt von Monsieur Thiers ist, nicht wahr? [Gelächter] –, dann ist ja offensichtlich, dass im normalen Leben – ich spreche natürlich nicht von den Typen von Gaz et l’Électricité de France, die davon Abstand genommen haben, die sich in die Arbeit gestürzt haben –, aber dass in einem solchen Leben, bezeichnen wir es einfach als das, was es überall ist, außer es hat eine große christliche Subversion gegeben, unsere große christliche Subversion, dass der Mann hier Däumchen dreht. Die Frau, sie mahlt, sie zerkleinert, sie näht, sie kauft ein und sie findet auch noch die Mittel – in diesen soliden Zivilisationen, die nicht untergegangen sind –, sie findet auch noch die Mittel, anschließend mit dem Hintern zu wackeln – ich spreche natürlich von einem Tanz –, für die unbändige Befriedigung des Typen, der da ist. Also bezogen auf das Aktive und das Passive, erlauben Sie mir zu --.
Es stimmt, er geht auf die Jagd. [Gelächter] Und da gibts nichts zu lachen, meine Kleinen, das ist ganz wichtig! Da Sie mich provozieren, werde ich mich weiterhin amüsieren. Das ist bedauerlich, denn auf diese Weise werde ich mit dem, was ich Ihnen heute über das Eins sagen wollte, nicht zu Ende kommen, es ist zwei Uhr. Aber dennoch, da das zum Lachen bringt, die Jagd, ich weiß nicht, ob es nicht dennoch, trotz allem, keineswegs überflüssig ist, eben darin die Tugend des Mannes zu sehen, die Tugend, durch die sich zeigt, was bei ihm zum Besten gehört: passiv zu sein.
{188} Denn nach allem, was man weiß – ich weiß nicht, ob Ihnen das klar ist –, denn natürlich sind Sie alle hier Taugenichtse. Und falls es hier keine Bauern gibt, geht hier niemand auf die Jagd, aber falls es auch hier Bauern geben sollte: sie jagen schlecht. Für den Bauern – das ist nicht unbedingt ein Mann, der Bauer, was man auch sagen mag –, für den Bauern ist es so, dass das Wild getrieben wird: peng, peng!, man treibt alles auf ihn zu. Das ist aber keineswegs die Jagd. Die Jagd – wenn es sie gibt, muss man ja nur sehen, in welche Trancezustände sie das versetzt hat. Denn das wissen wir, schließlich haben wir kleine Spuren von all dem, was sie der Sache als Sühne dargeboten haben, der Sache, die jedoch nicht mehr da war. Verstehen Sie, die waren ja nicht verrückter als wir, ein getötetes Tier ist ein getötetes Tier. Doch wenn Sie das Tier hatten töten können, dann deshalb, weil sie sich so gut all dem unterworfen hatten, was zu seinem Gang gehört, zu seiner Spur, zu seinen Grenzen, zu seinem Territorium, zu seinen sexuellen Betätigungen, so gut, dass sie sich selbst an die Stelle dessen gesetzt hatten, was all das nicht ist, an die Stelle der Nicht-Verteidigung, der Nicht-Schließung, der Nicht-Grenzen des Tieres – an die Stelle seines Lebens, das Wort muss gesagt werden. Und wenn sie dieses Leben hatten nehmen müssen, nachdem sie selbst dermaßen dieses Leben geworden waren, dann ist natürlich verständlich, dass sie den Eindruck hatten, dass dies nicht nur nicht schön war, sondern dass es gefährlich war, dass es ja auch ihnen zustoßen konnte.
Das könnte zu den Dingen gehören, von denen einige sogar zum Denken gebracht wurden, denn diese Dinge da, immerhin, das kann man ja weiterhin spüren. Und ich selbst habe gehört, wie das auf merkwürdige Weise von jemanden formuliert wurde, der äußerst intelligent ist, von einem Mathematiker, nämlich dass – allerdings extrapoliert der Knabe da, aber na ja, ich gebe Ihnen das weiter, denn es ist anregend –, also dass in einem Organismus das Nervensystem ja vielleicht nichts anderes ist als etwas, das aus einer Identifizierung mit der Beute hervorgeht, nicht wahr? Gut, ich überlasse Ihnen diese Idee, ich übergebe sie Ihnen; Sie werden daraus natürlich machen, was Sie wollen, aber man kann von da aus eine neue Evolutionstheorie ausspinnen, die ein klein bisschen lustiger wäre als die bisherigen. Ich gebe sie Ihnen vor allem deswegen umso lieber weiter, als sie nicht mir gehört, auch mir hat man sie weitergereicht. Ich bin mir jedoch sicher, dass es die ontologischen Hirne anregen wird. Das gilt natürlich ebenso für den Fischer, letztlich bei allem, wodurch der Mann eine Frau ist. Denn die Art, wie ein Fischer die Hand unter den Bauch der Forelle schiebt, die unter ihrem Felsen ist – es muss hier einen Forellenfischer geben, das ist ja durchaus möglich, er muss wissen, was ich da sage –, also das ist doch was!
Kurz, zum Thema des Aktiven und des Passiven liefert uns all das keine ordentliche Aufteilung. Also ich werde mich nicht weiter darüber ausbreiten, denn es genügt ja, dass |{189} ich jedes dieser gängigen Paare mit irgendeinem Versuch der bisexuellen Aufteilung konfrontiere, um zu Ergebnissen zu gelangen, die genauso albern sind.
*
Also, was könnte das wohl sein, wenn ich Skip-teins sage? Ich muss ja vor meiner Haustür fegen, und dann sehe ich nicht, warum ich es nicht dabei belassen sollte, denn ich werde ja am Donnerstag – am Donnerstag, dem 1. Juni, glaube ich – zu Ihnen über so etwas sprechen. Stellen Sie sich vor, am ersten Donnerstag im Juni bin ich gezwungen, von ein paar Tagen Urlaub zurückzukommen, um Sainte-Anne nicht zu verpassen. Also, da werde ich ja doch wohl die Bemerkung machen, dass Skip-teins nicht bedeutet – mir scheint, das dürfte vielen jedoch bereits klar sein, aber warum nicht? –, dass es nicht bedeutet, dass es etwas von der Art des Individuums gibt.
Eben deshalb – verstehen Sie – bitte ich Sie, dieses Skip-teins dort anzusiedeln, wo es herkommt. Das heißt, es gibt keine andere Existenz des Eins als die mathematische Existenz. Es gibt ein Etwas, ein Argument, durch das eine Formel erfüllt wird. Und ein Argument ist etwas, das von Sinn völlig entleert ist, es ist einfach das Eins als Eins. Das ist das, was ich für Sie am Anfang bei der Mengenlehre hervorheben wollte. Bevor ich gehe, werde ich Sie vielleicht dennoch zumindest darauf hinweisen können.
Zunächst aber müssen wir ja damit aufräumen, dass nicht etwa die Idee des Individuums --; in keinem Falle wird dadurch das Eins konstituiert. Denn man sieht ja doch, das könnte, was das sexuelle Verhältnis angeht, in Reichweite sein, wobei sich ja nicht wenige Leute vorstellen, dass sich das [auf Folgendes] gründet: es gibt so viele Individuen auf der einen Seite wie auf der anderen, im Prinzip, zumindest bei dem Wesen, das spricht. Die Anzahl der Männer und der Frauen [ist gleich,] ohne Ausnahme, nicht wahr, bis auf kleine Ausnahmen; auf den britischen Inseln gibt es etwas weniger Männer als Frauen. Es gibt die großen Massaker, natürlich der Männer. Gut, aber letztlich verhindert das nicht, dass eine jede den ihren gefunden hat.
Um das sexuelle Verhältnis zu begründen, dafür genügt es keineswegs, dass sie eins-zu-eins gehen.
Es ist immerhin merkwürdig, dass Sie gesehen habe, dass es hier, zu dieser Idee der eineindeutigen Entsprechung, eine Art Unreinheit der Mengenlehre gibt. Man sieht hier gut, wie die Menge auf die Klasse zurückgeht, und dass die Klasse – wie alles, was durch ein Attribut fixiert wird – etwas ist, das mit dem sexuellen Verhältnis zu tun hat. Das ist jedoch genau das, worum ich Sie bitte [, nämlich sich klarzumachen], dass Sie durch die Funktion der Menge erfassen können, dass es ein Eins gibt, das sich von dem unterscheidet, das, als Attribut, eine Klasse vereinigt.
{190} Vermittelt durch diese eineindeutige Entsprechung gibt es einen Übergang. Auf der einen Seite gibt es genauso viele wie auf der anderen, und einige gründen darauf die Idee der Monogamie – man fragt sich, wie sich das halten lässt, aber schließlich steht es im Evangelium –, da es davon gleich viele gibt. Bis zu dem Moment, in dem sich dann eine soziale Katastrophe ereignet. Das hat sich, so scheint es, mitten im Mittelalter in Deutschland ereignet, und in diesem Moment konnte man offenbar befinden, das sexuelle Verhältnis könne auch anders als eineindeutig sein.
Es ist jedoch ziemlich amüsant, dass es, zur sex-ratio, Leute gibt, die sich ist das Problem so gestellt haben: Gibt es so viele Männchen wie Weibchen? Und darüber hat es eine Literatur gegeben, die wirklich schrill ist, wirklich amüsant, denn dieses Problem ist letztlich ein Problem, das am häufigsten durch das gelöst wird, was wir Chromosomenselektion nennen wollen. Der häufigste Fall ist natürlich die Aufteilung der beiden Geschlechter auf eine Quantität von Individuen, die bei jedem Geschlecht gleich reproduziert wird, in gleicher Anzahl. Aber es ist wirklich hübsch, dass man sich die Frage gestellt hat, was denn nun passiert, wenn sich ein Ungleichgewicht herauszubilden beginnt. Man kann leicht zeigen, dass dieses Ungleichgewicht in bestimmten Fällen nur so ablaufen kann, dass es sich steigert, wenn man sich dabei an die Chromosomenselektion hält – die wir nicht als zufällig bezeichnen möchten, da es sich um eine Aufteilung handelt.
Die wirklich elegante Lösung, die man dem gegeben hat, besteht nun aber darin, dass dies in einem solchen Fall durch natürliche Auslese kompensiert werden soll. Die natürliche Auslese, man sieht sie hier so, wie sie sich nackt zeigt. Ich meine, das läuft darauf hinaus, dass man sagt, die Stärksten sind zwangsläufig die weniger Zahlreichen, und da sie die Stärksten sind, prosperieren sie und deshalb werden sie die anderen zahlenmäßig einholen. Die Verbindung der Idee der natürlichen Auslese ausgerechnet mit dem sexuellen Verhältnis ist einer der Fälle, an denen sich gut zeigt, was man bei jedem Zugang zum sexuellen Verhältnis riskiert: dass es bei einem Witz bleibt, und tatsächlich ist alles, was darüber gesagt wurde, von dieser Art.
Wenn es wichtig ist, dass man etwas anderes artikulieren kann als etwas, das zum Lachen bringt, dann ist es eben das, was wir suchen, um die Position des Analytikers von etwas anderem her zu sichern als von dem her, was sie in vielen Fällen zu sein scheint: ein Gag.
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Der Ausgangspunkt liest sich in der Mengenlehre so: dass es die Funktion des Elements gibt. Element einer Menge zu sein, heißt, etwas zu sein, das nichts damit zu tun hat, dass es zu einem Register gehören würde, das sich als universal qualifizieren ließe, das heißt zu etwas, das unter die Kategorie des Attributs fallen würde. Das ist der Versuch der Mengenlehre, das Prädikat definitiv vom Attribut zu dissoziieren, zu desartikulieren.
{191} Was bis zu dieser Theorie den Begriff charakterisiert – der ja in Frage steht, wenn es um den sexuellen Typus geht, insofern dieser Typus etwas von einem Verhältnis anbahnen würde –, was bis dahin den Begriff charakterisiert, ist eben dies, dass das Universale sich auf ein gemeinsames Attribut gründet. Außerdem gibt es hier den ersten Ansatz der logischen Unterscheidung zwischen dem Attribut und dem Subjekt, und darauf gründet sich das Subjekt, darauf, dass etwas, das sich davon unterscheidet, Attribut genannt werden kann. Aus dieser Unterscheidung des Attributs ergibt sich ganz natürlich, dass man beispielsweise Äpfel und Birnen nicht derselben Menge zuordnet.
Im Gegensatz zu der Kategorie, die als Klasse bezeichnet wird, gibt es die der Menge, worin Apfel und Birne nicht nur vereinbar sind, sondern in der es, in einer Menge als solcher, von jeder dieser beiden Arten nur eins geben kann. In einer Menge kann es, wenn sich ein Apfel in nichts von einem anderen unterscheidet, nur einen Apfel geben, wie es hier auch nur eine Birne geben kann.
Das Eins als reine Differenz ist das, was den Begriff des Elements auszeichnet. Davon unterscheidet sich also das Eins als Attribut.
Der Unterschied zwischen dem Differenz-Eins und dem Attribut-Eins ist folgender: Wenn Sie sich, um eine Klasse zu definieren, irgendeiner attributiven Aussage bedienen, wird in dieser Definition das Attribut nicht überzählig sein.
Das heißt, wenn Sie sagen, der Mensch ist gut, und wenn hierzu --; was ja gesagt werden kann, denn wer wäre nicht genötigt, das zu sagen? Zu behaupten, dass der Mensch gut ist, schließt nicht aus, dass man berücksichtigen muss, dass er dieser Bezeichnung nicht immer gerecht wird. Im Übrigen findet man stets genügend Gründe, um zu zeigen, dass es ihm möglich ist, diesem Attribut nicht zu entsprechen, eine Schwäche darin zu haben, es zu erfüllen. Das ist die Theorie, die man aufstellt und wo man sich dem widmet --; man muss nur wirklich --. Man hat den gesamten Sinn zur Verfügung, um damit fertig zu werden, um zu erklären, dass er zwar hin und wieder schlecht ist, aber das ändert nichts an seinem Attribut.
Und wenn es dann dazu käme, dass man, unter dem Gesichtspunkt der Zahl, die Bilanz aufstellen müsste – wie viele gibt es, die sich daran halten, und wie viele, die dem nicht entsprechen? –, dann fiele das Attribut gut nicht zusätzlich in die Waagschale, zusätzlich zu jedem dieser guten Menschen.
Genau das ist der Unterschied zum Eins der Differenz – das Eins der Differenz muss, wenn es darum geht, seine Konsequenz zu artikulieren, als solches gezählt werden, bei dem, was über das gesagt wird, was von ihm gegründet wird, nämlich eine Menge, die Teile hat. Das Eins der Differenz ist nicht nur zählbar, es muss vielmehr zu den Teilmengen gezählt werden.
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{192} Ich bin pünktlich, genau zwei. Deshalb kann ich heute nur darauf hinweisen, wie es weitergehen wird, wofür ich, wie gewöhnlich, einen Schnitt vornehmen muss, das heißt sehr oft auf nahezu beliebige Weise und heute sicherlich wegen eines anderen Schnitts, wegen meines Stromausfalls von heute früh, mit all seinen Folgen. Ich kann Ihnen also nur den Hinweis auf das geben, was hier zu der folgenden Behauptung, einer entscheidenden Behauptung, wieder aufgenommen werden soll. Dabei geht es um Folgendes:
Das Verhältnis dieses Eins, das zusätzlich gezählt werden muss, zu dem --, bei dem, was ich als etwas beschreibe, das nicht etwa einen Ersatz bildet, sondern das sich an einem Ort ausbreitet, am Platz des sexuellen Verhältnisses, dieses Verhältnis ist folgendermaßen spezifiziert: durch „es existiert“ – nicht etwa Φ von x, sondern – „das Sagen, dass dieses Φ von x nicht die Wahrheit ist“:
dass also von daher das Eins auftaucht, was zur Folge hat, dass dieses – und das ist das einzige charakteristische Element – auf die Seite dessen gesetzt werden muss, was den Mann als solchen begründet.
Heißt das nun, dass es durch diese Grundlegung sexuell spezifiziert wird? Das ist eben das, was später in Frage gestellt werden muss, denn natürlich ändert das nichts daran, dass das Verhältnis zu Φ von x das ist, was den Mann hier auf attributive Weise definiert, was ihn als jeder Mann definiert:
Was ist dieses jeder oder dieses alle? Was ist mit diesem alle Männer, insofern sie eine Seite dieser Artikulation der Supplementierung begründen? Das ist der Punkt, an dem wir weitermachen werden, wenn wir uns wiedersehen, wenn ich Sie das nächste Mal treffe.
Die Frage alle, was ist ein alle, muss völlig neu gestellt werden, ausgehend von der Funktion, die so artikuliert wird: Skip-teins.
Französisch/deutsch mit erläuternden Anmerkungen
Zahlen in geschweiften Klammern und grauer Schrift, z.B. {11}, verweisen auf die Seiten von Millers Ausgabe des Seminars bei Le Seuil.
Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift, z.B. [1], verweisen auf die Seiten der Stenotypie auf der Website der École lacanienne de psychanalyse (ELP) (hier).
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Université Paris 1 Panthéon Sorbonne, Rechtsfakultät, Place du Panthéon
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{181} [1] Vous n’avez pas un bout de papier blanc?
Haben Sie mal ein Blatt weißes Papier?5
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Quoi?… Bon! Voilà !
Was? Gut. Voilà!
Φx.
Ça tourne autour de… de ce que l’analyse nous conduit à formuler cette fonction, Φ de x, de ce par rapport à quoi il s’agit de savoir s’il existe, s’il existe un x qui satisfasse à la fonction.
Es handelt sich darum, dass die Analyse uns dazu bringt, diese Funktion zu formulieren, Φ von x, in Bezug worauf es darum geht, ob ein x existiert, dass die Funktion erfüllt.6
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Alors, naturellement, ça suppose d’articuler ce que ça peut être que l’existence.
Und das setzt natürlich voraus, dass wir artikulieren, was das sein könnte: die Existenz.
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Il est à peu près certain que, historiquement, ça n’a surgi, cette notion de l’existence, qu’avec l’intrusion du réel, du réel mathématique comme tel.
Es ist nahezu sicher, dass, historisch gesehen, der Begriff der Existenz erst mit dem Eindringen des mathematisch Realen aufgetaucht ist.7
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Mais c’est une preuve de rien parce que nous ne sommes pas ici pour faire l’histoire de la pensée.
Das beweist jedoch gar nichts, denn wir sind nicht hier, um Geschichte des Denkens zu betreiben.
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Il ne peut y avoir aucune histoire de la pensée, la pensée est une fuite en elle-même.
Eine Geschichte des Denkens ist nicht abzusehen, das Denken ist an sich eine Fluchtbewegung.
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Elle projette sous le nom de mémoire, n’est-ce pas, la méconnaissance de sa moire.
Unter dem Namen mémoire – Gedächtnis, Erinnerung – projiziert sie la méconnaissance de sa moire, die Verkennung seines Moirés, seines Musters.
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Tout ça n’empêche pas que nous pouvons essayer de faire certain repérage et, pour partir de ce qui n’est pas par hasard que j’ai écrit en forme de fonction.
All das schließt nicht aus, dass wir versuchen können, eine gewisse Erkundung vorzunehmen, und dass wir von dem ausgehen, was ich nicht zufällig in Form einer Funktion angeschrieben habe.
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J’ai commencé d’énoncer quelque chose qui j’espère vous rendra service, un dire que, si je l’écris, c’est dans un sens, dans le sens que c’est une fonction sans rapport avec quoi que ce soit qui fonde d’eux – d, apostrophe, e, u, x – Un.
Ich habe damit begonnen, etwas zu äußern, das Ihnen, so hoffe ich, nützlich sein wird: ein Sagen, das, wenn ich es schreibe, in eine Richtung geht, in die Richtung, dass es eine Funktion ist ohne Beziehung zu irgendetwas, qui fonde d’eux Un – d, Apostroph, e, u, x: „das sie zu einem Eins verschmelzen würde“ / „das von ihnen her Eins begründen würde“.8
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Alors vous voyez que toute l’astuce est sur le subjonctif qui appartient à la fois au verbe fonder et au verbe fondre.
Also, Sie sehen, der ganze Witz besteht in dem Subjunktiv, der sowohl zum Verb fonder, „gründen“, gehört, als auch zum Verb fondre, „verschmelzen“.
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Deux n’est pas fondu en Un, ni Un fondé par deux.
Zwei ist nicht zu Eins verschmolzen, noch ist Eins durch zwei gegründet.
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C’est ce que dit Aristophane dans une très jolie petite fabulette du Banquet.
Das ist das, was Aristophanes in einer hübschen kleinen Fabel im Gastmahl erzählt.9
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Ils ont été séparés en deux.
Sie sind zweigeteilt worden.10
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Ils étaient d’abord en forme de bête à deux dos, ou de bête à dos d’œufs [Audio : döf oder dö ? Miller transkribiert mit œuf, ohne s; Staferla und Ali mit s].
Sie hatten zunächst die Gestalt eines Tieres à deux dos, mit zwei Rücken, oder eines Tieres à dos d’œufs, mit dem Rücken von Eiern.11
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Ce qui bien sûr… si la fable songeait le moins |{182} du monde un instant à être autre chose qu’une fable, c’est-à-dire à être consistante …n’impliquerait nullement qu’ils ne refassent pas des petits à deux dos, à dos d’œufs, ce dont personne ne fait la remarque et heureusement, parce qu’un mythe est un mythe et celui-là en dit assez.
Was natürlich – wenn die Fabel auch nur einen Moment lang daran gedacht hätte, etwas anderes zu sein als eine Fabel, also daran, konsistent zu sein –, was natürlich keineswegs implizieren würde, dass sie nicht wieder kleine à deux dos produzieren, à dos d’œufs – mit zwei Rücken, mit Rücken von Eiern –, was niemandem auffällt und dies glücklicherweise, denn ein Mythos ist ein Mythos und dieser sagt genug darüber.
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C’est celui que j’ai d’abord projeté sous une forme plus moderne, sous la forme de Φ de x.
Das ist derjenige, den ich zunächst in einer moderneren Form projiziert habe, in Form des Φ von x.12
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C’est en somme ce qui, concernant les rapports sexuels, se présente à nous comme l’espèce de discours – je parle de la fonction mathématique – l’espèce de discours – tout au moins je vous le propose comme modèle – qui sur ce point nous permettrait de fonder autre chose : du semblant … ou pire.
Das ist, kurz gesagt, das, was sich uns, in Bezug auf die sexuellen Verhältnisse, als die Art von Diskurs darstellt – ich spreche von der mathematischen Funktion –, als die Art von Diskurs – zumindest schlage ich Ihnen das als Modell vor –, die es uns erlauben würde, zu diesem Punkt etwas anderes zu begründen: vom Schein her – oder schlimmer.13
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[2] Ce matin moi, j’ai commencé dans le pire et malgré tout je trouve pas superflu de vous en faire part, ne serait-ce que pour voir où ça peut aller.
Ich selbst habe heute früh mit dem Schlimmsten angefangen, und dennoch finde ich es nicht überflüssig, Sie daran teilhaben zu lassen, und sei es nur, um zu sehen, wohin das führen kann.
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C’était à propos de cette petite coupure de courant dont je ne sais pas jusqu’où vous l’avez eue, mais moi je l’ai eue jusqu’à dix heures.
Das war bei diesem kleinen Stromausfall, von dem ich nicht weiß, bis wann Sie ihn hatten, aber ich hatte ihn bis um zehn.
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Elle m’a énormément emmerdé, parce que c’est l’heure où d’habitude je rassemble, je repense à ces petites notes, et que ça ne me le facilitait pas.
Er hat mich enorm geärgert, weil das die Zeit ist, in der ich für gewöhnlich diese kleinen Notizen zusammenstelle und nochmal drüber nachdenke, und weil mir das dadurch nicht einfacher gemacht wurde.
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En plus, à cause de la même coupure, on m’a cassé un verre à dents auquel je tenais beaucoup. [Gelächter]
Außerdem hat mir jemand wegen dieses Stromausfalls ein Zahnputzglas zerschmettert, an dem mir viel lag. [Gelächter]
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S’il y a des gens qui m’aiment ici, ils peuvent m’en envoyer un autre. [Gelächter]
Falls es hier Leute gibt, die mich lieben, können sie mir ein anderes schicken. [Gelächter]
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J’en aurais peut-être comme ça plusieurs, ce qui me permettra de les casser tous sauf celui que je préférerai. [Gelächter]
Dann hätte ich vielleicht gleich mehrere, was es mir erlauben würde, alle zu zerbrechen bis auf dasjenige, das mir besonders gefällt. [Gelächter]
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J’ai une petite cour qui est faite exprès pour ça.
Ich habe einen kleinen Hof, der genau dafür da ist.14
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Alors, je me disais, en pensant que bien sûr cette coupure, ça ne nous venait pas de personne, ça nous venait d’une décision des travailleurs.
Also, ich habe mir gesagt, ich habe gedacht, dass wir diesen Ausfall natürlich nicht durch niemanden hatten, dass wir ihn durch eine Entscheidung der Arbeiter hatten.
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Moi j’ai un respect que l’on ne peut même pas imaginer pour la gentillesse de cette chose qui s’appelle une coupure, une grève.
Ich jedenfalls habe vor der Freundlichkeit dieser Sache, die man Ausfall nennt, Streik, einen Respekt, den man sich überhaupt nicht vorstellen kann,
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Quelle délicatesse de s’en tenir là !
Was für ein Feingefühl, sich daran zu halten!
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Mais là il me semblait que, vu l’heure…
Aber hier schien es mir so, dass angesichts der Zeit …
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Quoi ?
Was?
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X dans salle : On n’entend rien !
X (im Hörsaal): Man versteht nichts!
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Lacan : On n’entend pas ?
Lacan: Man versteht nicht?
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On n’entend pas !
Man versteht nicht!
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J’étais en train de dire qu’une grève, c’était la chose du monde la plus sociale qui soit, qui représente un respect du lien social qui est quelque chose de fabuleux.
Ich war dabei zu sagen, ein Streik, das ist die sozialste Sache der Welt, er bezeugt eine Achtung vor dem sozialen Band, die wirklich sagenhaft ist.
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Mais là il y avait une pointe dans cette coupure de courant qui avait une signification d’une grève, c’est que c’était justement l’heure où, tout comme à moi, qui préparais ma cuisine, comme ça, pour vous parler maintenant, qu’est-ce que ça devait pouvoir enquiquiner celle qui – malgré tout, étant à l’occasion la femme du travailleur – s’appelle, de la bouche même du travailleur, qui – quand même, j’en fréquente ! – s’appelle la bourgeoise !
Dieser Fall jedoch hatte eine Pointe, dieser Stromausfall mit der Bedeutung eines Streiks, nämlich dass es genau die Zeit war, in der es – ganz wie bei mir, der ich gerade mein Menü zubereitete, um jetzt zu Ihnen zu sprechen –, in der es möglich war, diejenige zu nerven, die folgendermaßen genannt wird – trotz allem, auch wenn sie hierbei die Frau des Arbeiters ist, die selbst aus dem Mund des Arbeiters so genannt wird, immerhin kenne ich einige –, die la bourgeoise genannt wird, „die Bürgerin“.15
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C’est vrai qu’ils les app-ellent comme ça !
Sie nennen sie wirklich so!
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Et alors je me mettais quand même à rêver, parce que tout ça se tient.
Und dann fing ich doch an, vor mich hin zu träumen, denn das passt alles zusammen.
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Ce sont des travailleurs, des exploités.
Sie sind Arbeiter, Ausgebeutete.
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C’est tout de même bien parce qu’ils préfèrent encore ça à l’exploitation sexuelle de la bourgeoise.
Das ist jedoch gut, weil sie dies der sexuellen Ausbeutung durch die bourgeoise immer noch vorziehen.16
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Voilà, ça c’est pire.
Also, das ist schlimmer.
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C’est le … ou pire, vous comprenez ?
Das ist das … oder schlimmer, verstehen Sie?17
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Parce que, à quoi ça mène de prononcer des articulations sur des choses à quoi on ne peut rien ?
Denn was bringt es, Artikulationen zu Dingen vorzutragen, gegen die man nichts ausrichten kann?
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Le rapport sexuel ne se |{183} présente, on ne peut pas dire que sous la forme de l’exploitation, c’est d’avant.
Man kann nicht sagen, dass sich das sexuelle Verhältnis nur in Form der Ausbeutung darstellt, es liegt noch davor.
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C’est à cause de ça que l’exploitation s’organise parce que, il n’y a même pas cette exploitation-là.
Aufgrund dessen wird die Ausbeutung organisiert, weil es da jedenfalls diese Ausbeutung nicht gibt.18
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Voilà, ça c’est pire, c’est le …ou pire.
Also, das ist schlimmer, das ist das … oder schlimmer.
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C’est pas sérieux.
Das ist nichts Ernstes.
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C’est pas sérieux quoiqu’on voit bien que c’est là que devrait aller un discours qui ne serait pas du semblant.
Das ist nichts Ernstes, auch wenn wir klar sehen, dass ein Diskurs, der nicht vom Schein wäre, dort hinführen müsste.19
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Mais c’est un discours qui finirait mal.
Das ist jedoch ein Diskurs, der schlecht ausgehen würde.
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Ça serait pas du tout un lien social, comme c’est ce qu’il faut que soit un discours.
Das wäre überhaupt kein soziales Band, wie es das sein muss, damit es sich um einen Diskurs handelt.20
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Bon, alors il s’agit maintenant du discours psychanalytique et il s’agit de faire que celui qui y fait fonction de petit a tienne une position … je vous ai déjà expliqué ça la dernière fois, bien sûr, naturellement ça vous est passé |[3] comme l’eau sur les plumes d’un canard, mais enfin certains quand même en ont paru un peu comme ça mouillés … tienne la position du semblant.
Gut, jetzt geht es also um den psychoanalytischen Diskurs und es handelt sich darum, dafür zu sorgen, dass derjenige, der darin die Funktion von klein a hat, eine Position einnimmt – ich habe Ihnen das ja bereits beim letzten Mal erläutert, und natürlich ist das an Ihnen abgetropft wie das Wasser vom Gefieder einer Ente, aber na ja, einige scheinen davon doch ein bisschen nass geworden zu sein –, also dass er die Position des Scheins einnimmt.
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Ceux qui sont vraiment intéressés là-dedans, j’en ai eu quand même des échos, ça les a émus.
Diejenigen, die daran wirklich interessiert sind – immerhin habe ich davon verschiedene Echos erhalten –, die hat das berührt.
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Il y a certains psychanalystes qui ont quelque chose qui les tourmente, qui les angoisse de temps en temps.
Es gibt einige Psychoanalytiker, die etwas haben, das sie quält, das sie hin und wieder ängstigt.
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C’est pas pour ça que je dis ça, que j’insiste sur le fait que l’objet a doive tenir la position du semblant, c’est pas pour leur foutre de l’angoisse, je préférerais même qu’ils n’en aient pas.
Nicht etwa deshalb sage ich das, nicht deshalb insistiere ich darauf, dass das Objekt a die Position des Scheins einnehmen muss, das tue ich nicht, um ihnen Angst einzujagen, ich würde es sogar vorziehen, sie hätten keine.
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Enfin, c’est pas un mauvais signe que ça la leur donne parce que ça veut dire que mon discours n’est pas complètement superflu, qu’il peut prendre un sens.
Es ist aber kein schlechtes Zeichen, dass ihnen das Angst macht, denn das bedeutet, dass mein Diskurs nicht ganz überflüssig ist, dass er einen Sinn annehmen kann.21
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Mais ça ne suffit pas, ça n’assure absolument rien qu’un discours ait un sens, parce que, il faut au moins que ce sens, on puisse le repérer, n’est-ce pas ?
Aber das genügt nicht; dass ein Diskurs einen Sinn hat, garantiert überhaupt nichts, denn es ist ja zumindest erforderlich, dass man diesen Sinn / diese Richtung, feststellen kann, nicht wahr?
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Si vous faites ça, enfin, le mouvement brownien, à chaque instant, ça a un sens.
Wenn Sie das tun, na ja, dann hat die brownsche Bewegung in jedem Moment einen sens, eine Richtung.
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C’est bien ce qui rend la position du psychanalyste difficile, c’est parce que l’objet petit a, sa fonction c’est le déplacement.
Das ist ja das, was die Position des Psychoanalytikers schwierig macht, denn die Funktion des Objekts klein a besteht in der Verschiebung.
Graph des Begehrens; gelb markiert: Objekt a22
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Et comme ce n’est pas à propos du psychanalyste que j’ai fait descendre du ciel pour la première fois l’objet a, j’ai commencé dans un petit graphe… qui était fait pour donner os, ou repère, aux formations de l’inconscient …à le cerner dans un point d’où il ne pouvait pas bouger.
Und da es, als ich das Objekt klein a zum ersten Mal vom Himmel herniederfahren ließ, nicht um den Psychoanalytiker ging, habe ich damals begonnen – in einem kleinen Graphen, der den Bildungen des Unbewussten einen Halt, eine Orientierung geben sollte –, habe ich begonnen, das Objekt a an einem Punkt einzukreisen, an dem es sich nicht rühren konnte.23
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Dans la position du semblant c’est beaucoup moins facile, beaucoup moins facile d’y rester parce que l’objet petit a il vous fout le camp en moins de deux entre les pattes puisque c’est… comme je l’ai déjà expliqué quand j’ai commencé – à propos du langage – à en parler …c’est il court, il court, le furet : dans tout ce que vous dites, il est à chaque instant ailleurs.
Wenn es in der Position des Scheins ist, ist es weit weniger einfach, dabei zu bleiben, denn das Objekt klein a saust einem, ehe man sich’s versieht, zwischen den Beinen durch, denn das ist – wie ich bereits damals erklärt habe, als ich, bezogen auf die Sprache, anfing, darüber zu sprechen –, das ist: es rennt, es rennt, das Frettchen, bei allem, was Sie sagen, ist es in jedem Moment anderswo.24
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Alors c’est pour ça que nous essayons d’appréhender d’où pourrait se situer quelque chose qui serait au-delà du sens, de ce sens qui fait |{184} qu’aussi bien je ne peux pas obtenir d’autre effet que l’angoisse là où c’est pas du tout ma visée.
Ja und deshalb versuchen wir zu erfassen, von woher etwas, das jenseits des Sinns läge, verortet werden könnte, jenseits des Sinns, der bewirkt, dass es möglich ist, dass ich als Wirkung auch nichts als Angst hervorrufen kann, da, wo ich gar nicht darauf abziele.
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C’est en ça que nous intéresse que soit ancré ce réel, ce réel que je dis – pas pour rien – être mathématique, parce que, somme toute à l’expérience, à l’expérience de ce qu’il s’agit, de ce qui se formule, de ce qui s’écrit à l’occasion, nous voyons, nous pouvons toucher du doigt que là, il y a quelque chose qui résiste, je veux dire dont on ne peut pas dire n’importe quoi.
Von daher sind wir daran interessiert, dass dieses Reale verankert ist, dieses Reale, von dem ich nicht ohne Grund sage, dass es mathematisch ist, denn angesichts der gesamten Erfahrung – angesichts der Erfahrung dessen, worum es geht, dessen, was formuliert wird, dessen, was gelegentlich geschrieben wird –, angesichts dieser Erfahrung sehen wir, ist für uns spürbar, dass es hier etwas gibt, das sich widersetzt, ich meine, etwas, worüber man nicht einfach irgendwas sagen kann.25
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On peut pas donner au réel mathématique n’importe quel sens.
Dem mathematisch Realen kann man nicht einfach irgendeinen Sinn geben.
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Il est même tout à fait frappant que ceux qui se sont en somme, dans une époque récente, approchés de ce réel avec l’idée préconçue de lui faire rendre compte de son sens à partir du vrai.
Es ist sogar ziemlich bemerkenswert, dass diejenigen, die sich in jüngerer Zeit diesem Realen genähert haben, [es getan haben] mit der vorgefassten Idee, es, ausgehend vom Wahren, über seinen Sinn Auskunft geben zu lassen.
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Il y avait comme ça un immense farfelu, que vous connaissez bien sûr de réputation, parce qu’il a fait son petit bruit dans le monde, qui s’appelait Bertrand Russell, qui est au cœur de cette aventure.
Es gab da so einen großen Exzentriker, den Sie, seinem Ruf nach, natürlich kennen, da er in der Welt ein gewisses Aufsehen erregt hat, der Bertrand Russell hieß und der im Zentrum dieses Abenteuers steht.
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Et c’est quand même lui qui a formulé quelque chose comme ceci, que la |[4] mathématique, c’est quelque chose qui s’articule d’une façon telle qu’en fin de compte on ne sait même pas si c’est vrai, ce qui s’articule, ni si ça a un sens.
Und dennoch war er es, der ungefähr Folgendes formuliert hat – die Mathematik sei etwas, das so artikuliert ist, dass wir letztlich weder wissen, ob das, was da artikuliert wird, wahr ist, noch, ob es einen Sinn hat.26
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Ça n’empêche pas que – justement – ça prouve ceci, c’est qu’on ne peut lui en donner n’importe lequel, ni dans l’ordre de la vérité, ni dans l’ordre du sens et que ça résiste au point que, pour aboutir à ce résultat que moi je considère comme un succès.
Das ändert nichts daran, dass eben dies beweist, dass man ihr nicht etwas Beliebiges davon geben kann, weder in der Ordnung der Wahrheit noch in der des Sinns, dass es sich dem widersetzt, so sehr, dass ich es deshalb, weil es zu diesem Ergebnis gelangt, als einen Erfolg ansehe.
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Le succès même, n’est-ce pas le mode sous lequel ça s’impose, que c’est réel, c’est que justement ni le vrai ni le sens n’y dominent, ils sont secondaires.
Der Erfolg selbst, nicht wahr, die Art und Weise, wie sich aufzwingt, dass dies real ist, besteht eben darin, dass hier weder das Wahre dominiert noch der Sinn, sie sind sekundär.
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Et que de là, la position, cette position seconde, à ces deux machins qui s’appellent le vrai et le sens, leur restait inhabituelle à eux, enfin que ça donne un peu le tournis aux gens quand ils prennent la peine de penser.
Und von daher blieb diese Position für sie ungewohnt – die sekundäre Position dieser beiden Sachen, die das Wahre und der Sinn genannt werden –, und es macht die Leute ein bisschen schwindlig, wenn sie sich die Mühe machen zu denken.27
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C’était le cas de Bertrand Russell, il pensait.
Das war bei Bertrand Russell der Fall: er dachte.
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C’était… c’est une manie d’aristocrate, n’est-ce pas, et il y a vraiment aucune raison de trouver que ce soit là une fonction essentielle.
Das war --; das ist eine Aristokratenschrulle, nicht wahr, und es gibt wirklich keinen Grund für die Annahme, das sei hier eine wesentliche Funktion.28
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Mais ceux qui édifient – je suis pas en train de faire de l’ironie – la théorie des ensembles ont bien assez à faire dans ce réel pour trouver le temps de penser à côté.
Aber diejenigen, die das Gebäude der Mengenlehre errichten – ich bin jetzt keineswegs ironisch –, haben wirklich genug mit diesem Realen zu tun, um auch noch Zeit zu finden, nebenbei zu denken.
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La façon dont on s’est engagé dans une voie non seulement dont on ne peut pas en sortir, mais dont ça mène quelque part avec une nécessité et puis en plus une fécondité, fait qu’on touche, qu’on a affaire à tout autre chose que ce qui est pourtant employé.
Die Art und Weise, wie man einen Weg eingeschlagen hat, den man nicht nur nicht verlassen kann, sondern der mit einer gewissen Notwendigkeit irgendwohin führt und, mehr noch, mit einer gewissen Fruchtbarkeit, lässt einen spüren, dass man es mit etwas ganz anderem zu tun hat als mit dem, was jedoch verwendet wird.
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Ce qui a été la démarche dans l’initium de cette théorie, |{185} c’était d’interroger tout ce qu’il en était de ce réel, car c’est de là qu’on est parti parce qu’on ne pouvait pas ne pas voir que le nombre c’était réel, et que depuis quelque temps, enfin il y avait du rififi avec l’Un.
In initio bestand das Vorgehen dieser Theorie darin, alles zu untersuchen, was mit diesem Realen zu tun hatte, denn von da ist man ausgegangen, da nicht zu übersehen war, dass die Zahl real war und dass es mit dem Eins seit einiger Zeit Trouble gab.
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C’était pas quand même une mince affaire de s’apercevoir que le nombre réel, on pouvait mettre en question si ça avait à faire quelque chose avec l’Un, l’1 comme ça, le premier des nombres entiers, des nombres dits naturels.
Dennoch war es keine Kleinigkeit, sich klarzumachen, dass man sich die Frage stellen konnte, ob die reelle Zahl etwas mit der Eins zu tun hat, mit dieser 1, der ersten der ganzen Zahlen, der sogenannten natürlichen Zahlen.29
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C’est que, on avait eu le temps, depuis le XVIIème siècle jusqu’au début du XIXème siècle, d’approcher le nombre un tout petit peu autrement que les Anciens ne l’avaient fait.
Das heißt, vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte man Zeit gehabt, die Zahl ein ganz klein bisschen anders anzugehen, als man es in der Antike getan hatte.30
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Si je pars de ça, c’est bien parce que c’est ça l’essentiel.
Wenn ich von da ausgehe, dann deshalb, weil dies das Wesentliche ist.
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Non seulement Yad’lun, mais ça se voit à ça que l’Un, lui, il ne pense pas.
Nicht nur Yad’lun, nicht nur gibt es Eins, sondern das lässt sich daran sehen, dass das Eins selbst nicht denkt.
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Il pense pas donc je suis, en particulier.
Insbesondere denkt es nicht also bin ich.
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Quand je dis : il pense pas donc je suis, j’espère que vous vous souvenez que même Descartes, c’est pas ce qu’il dit.
Wenn ich sage „es denkt nicht also bin ich“, dann hoffe ich, dass Sie sich daran erinnern, dass es selbst bei Descartes nicht das ist, was er sagt.
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Il dit Ça se pense : « donc je suis », entre guillemets.
Er sagt: Es denkt sich: „Also bin ich“, in Anführungszeichen.
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L’Un ça se pense pas, même tout seul, mais ça dit quelque chose, c’est même ça qui le distingue.
Das Eins, es denkt sich nicht, auch nicht allein, aber es sagt etwas, das ist sogar das, wodurch es sich auszeichnet.
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Et il n’a pas attendu que des gens se posent à son propos, à propos de ses rapports, la question de ce que ça veut dire du point de vue de la vérité.
Und es hat nicht darauf gewartet, dass Leute sich zu ihm, zu seinen Beziehungen, die Frage stellen, was das unter dem Aspekt der Wahrheit bedeutet.
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Il n’a pas attendu même la logique.
Es hat nicht einmal auf die Logik gewartet.
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Car c’est ça la logique, la logique, c’est de repérer dans la grammaire ce qui prend forme de la position de vérité, ce qui dans le langage le rend adéquat à faire vérité.
Denn eben das ist Logik, die Logik besteht darin, in der Grammatik das festzuhalten, was die Form der Setzung von Wahrheit annimmt, wodurch die Sprache dazu adäquat ist, Wahrheit zu machen.31
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Adéquat, ça veut pas dire |[5] qu’il réussira toujours.
Adäquat, das heißt nicht, dass es ihr immer gelingen wird.
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Alors à bien rechercher ses formes, on croit approcher ce qu’il en est de la vérité.
Also, indem man die Formen der Sprache genau untersucht, glaubt man, dem, was es mit der Wahrheit auf sich hat, näher zu kommen.32
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Mais avant qu’Aristote s’avise de ça, à savoir du rapport à la grammaire, l’Un avait déjà parlé, et pas pour rien dire, il dit ce qu’il a à dire.
Doch bevor Aristoteles darauf verfällt, also auf die Beziehung zur Grammatik, hatte das Eins bereits gesprochen, und keineswegs, um nichts zu sagen, es sagt, was es zu sagen hat.
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Dans le Parménide c’est l’Un qui se dit.
Im Parmenides ist es das Eins, qui se dit, das sich sagt.33
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Il se dit – il faut bien le dire – en visant à être vrai.
Es sagt sich, so muss man wohl sagen, indem es darauf abzielt, wahr zu sein.
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D’où naturellement l’affolement qui en résulte ; il y a personne, il n’y a personne parmi les personnes qui font la cuisine du savoir, qui ne se sente pas à chaque fois en prendre un bon coup, ça casse le verre à dents.
Von daher natürlich die Panik, die daraus hervorgeht; unter den Köchen des Wissens gibt es niemanden, der nicht jedes Mal das Gefühl hätte, dass ihm das einen kräftigen Stoß versetzt, das zerschmettert das Zahnputzglas.34
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C’est bien pour ça qu’après tout… encore que certains aient mis une certaine bonne volonté, un certain courage à dire, qu’après tout ça peut s’admettre quoique ce soit un peu tiré par les cheveux …on n’en est pas encore venu à bout de cette chose qui était pourtant simple : de s’apercevoir que l’Un, quand il est véridique, quand il dit ce qu’il a à dire, on voit où ça va : en tout cas [Audio : « où ça va en tous cas », gebunden ?] à la totale récusation d’aucun rapport à l’Être.
Deshalb ist es ja so, dass man doch – obwohl manche einen gewissen guten Willen aufgebracht haben, einen gewissen Mut, wenn sie sagen, dass man das ja doch zugeben kann, auch wenn das ein bisschen an den Haaren herbeigezogen ist –, dass man mit dieser Sache noch nicht am Ende ist, die jedoch einfach war, nämlich sich klarzumachen, dass das Eins, wenn es wahrheitsgetreu ist, wenn es sagt, was es zu sagen hat, dass man dann sieht, wohin das führt: in jedem Fall zur völligen Zurückweisung irgendeiner Beziehung zum Sein.
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Il n’y a qu’une chose qui en ressorte quand il s’articule, c’est très exactement ceci : il y en a pas deux.
Es gibt nur eine Sache, die dabei herauskommt, wenn es sich artikuliert, und das ist genau Folgendes: Es gibt nicht zwei.35
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Je vous l’ai dit, c’est un dire.
Ich habe es Ihnen gesagt, das ist ein Sagen.
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Et même vous pouvez y trouver, comme ça, à |{186} la portée de la main, la confirmation de ce que moi je dis, quand je dis que la vérité ne peut que se mi-dire.
Und Sie können darin sogar, in unmittelbarer Reichweite, die Bestätigung für das finden, was ich sage, wenn ich sage, die Wahrheit lässt sich nur halbsagen.
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Parce que, vous n’avez qu’à casser la formule,
Denn Sie müssen die Formel nur zerschlagen.
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Pour dire ça il ne peut que dire : ou bien y en a, et comme je le dis : Yad’lun, ou bien pas deux, ce qui s’interprète tout de suite pour nous – il n’y a pas de rapport sexuel.
Um das zu sagen, kann es nur Folgendes sagen, entweder: ’s gibt, und wie ich es sage: Skip-teins, oder aber: nicht zwei, was für uns sofort gedeutet wird – es gibt kein sexuelles Verhältnis.36
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C’est donc déjà, vous voyez bien, à la portée de notre main – bien sûr, pas à la portée de la main unienne de l’Un – d’en faire quelque chose dans le sens du sens.
Es ist also, wie Sie sehen, bereits in Reichweite unserer Hand – natürlich nicht in Reichweite der einlichen Hand des Eins –, daraus etwas in Richtung des Sinns zu machen, dans le sens du sens.
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C’est bien pour ça que je recommande à ceux qui veulent tenir la position de l’analyste – avec ce que ça comporte de savoir ne pas en glisser – de se mettre à la page de ce qui bien sûr, pourrait pour eux se lire à seulement travailler le Parménide, mais ça serait quand même un peu court, on se casse les dents là-dessus.
Deshalb empfehle ich ja denjenigen, die die Position des Analytikers einnehmen wollen – mit dem, was an Wissen dazugehört, um diese Position zu halten –, empfehle ich ihnen, sich hierzu aufs Laufende zu bringen, was von ihnen natürlich so gelesen werden könnte, dass sie nur den Parmenides durcharbeiten, das würde jedoch etwas zu kurz greifen, man beißt sich die Zähne daran aus.37
man beißt sich die Zähne daran aus: Hier darf man wohl ergänzen: „… und bleibt deswegen daran hängen.“[/note]
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Au lieu qu’il est arrivé autre chose qui rend tout à fait clair… si bien sûr on s’obstine un peu, si on… si on s’y rompt, si on s’y brise, même …qui rend tout à fait claire la distinction qu’il y a d’un réel qui est un réel mathématique avec quoi que ce soit de ces badinages qui partent de ce je ne sais quoi qui est notre position nauséeuse qui s’appelle le vrai ou le sens.
Statt dass etwas anderes geschehen ist, wodurch der Unterschied völlig klar wird – natürlich nur, wenn man ein bisschen hartnäckig ist, wenn man sich daran abarbeitet, selbst dann, wenn man daran scheitert –, der Unterschied zwischen einem Realen, das ein mathematisches Reales ist, und irgendwas von diesen Scherzen, die von diesem ich-weiß-nicht-was ausgehen, von unserer widerlichen Position, die sich das Wahre nennt oder der Sinn.
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Bien sûr, naturellement, ça veut pas dire que ça n’aura pas d’effet, d’effet de massage, d’effet de revigoration, d’effet de soufflage, d’effet de nettoiement, …sur ce qui nous paraîtra exigible au regard du vrai ou bien du sens.
Aber sicher, natürlich, das heißt nicht, dass dies [die Lektüre des Parmenides] keine Wirkung haben wird – die Wirkung einer Massage, einer Wiederbelebung, einer Durchlüftung, einer Reinigung, eine Wirkung auf das, was wir dann, bezogen auf das Wahre oder den Sinn, für erforderlich halten.
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Mais justement, c’est bien ce que j’en attends, c’est qu’à se former à distinguer ce qu’il en est de l’Un, simplement à s’approcher de ce réel dont il s’agit en ce qu’il supporte le nombre, déjà ça permettra beaucoup à l’analyste.
Was ich aber davon erwarte, ist Folgendes: Wenn man sich darin schult, auszumachen, was es mit dem Eins auf sich hat, einfach indem man sich demjenigen Realen nähert, um das es insofern geht, als von ihm die Zahl gestützt wird, dann wird bereits dies dem Analytiker Vieles ermöglichen.
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Je veux dire que, il peut lui |[6] venir dans ce biais où il s’agit d’interpréter, de rénover le sens, de dire des choses de ce fait un peu moins court-circuitées, un peu moins chatoiement, que toutes les conneries qui peuvent nous venir et dont tout à l’heure, …ou pire, comme ça, je vous ai donné l’échantillon à partir simplement de ce qui pour moi n’était que la contrariété du matin.
Ich meine, es kann ihn auf dem Umweg erreichen, auf dem es darum geht zu deuten, den Sinn zu erneuern, von daher Dinge zu sagen, die etwas weniger kurzschlüssig sind, etwas weniger schillernd als all die Blödheiten, die uns einfallen können, und wovon ich Ihnen vorhin, … oder schlimmer, das Muster geliefert habe, einfach von etwas ausgehend, das für mich nur ein ärgerlicher Vorfall am Vormittag war.
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J’aurais pu broder comme ça sur le travailleur et sa bourgeoise et en tirer une mythologie.
Ich hätte das ja ausschmücken können, über den Arbeiter und seine bourgoise, und da eine Mythologie herausholen können.
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Ça vous a fait rire d’ailleurs, parce que dans ce genre, il y a…
Im Übrigen hat Sie das zum Lachen gebracht, denn in diesem Genre gibt es --.
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Le champ est vaste, le sens et le vrai, ça ne manque pas, c’est même devenu la mangeoire universitaire justement, il y en a tellement.
Das ist ein weites Feld, der Sinn und das Wahre, daran mangelt es nicht, das ist ja sogar die universitäre Futterkrippe geworden, davon gibt’s viele.
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Il y a un tel éventail qu’il s’en trouvera bien un, un jour pour faire avec ce que je vous dis, une ontologie, pour dire que j’ai dit que la parole, c’était un effet de comblement de cette béance qui est ce que j’articule : il n’y a pas de rapport sexuel.
Es gibt eine solche Palette, dass sich eines Tages wohl jemand finden wird, um aus dem, was ich Ihnen sage, eine Ontologie zu machen, um zu behaupten, ich hätte gesagt, das Sprechen sei ein Effekt des Auffüllens dieser Klaffung, also dessen, was ich so artikuliere: es gibt kein sexuelles Verhältnis.
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Ça va |{187} tout seul comme ça, interprétation subjectiviste, n’est-ce pas – c’est parce qu’il ne peut pas la chatouiller qu’il lui fait du baratin.
So geht das ganz von selbst, subjektivistische Deutung, nicht wahr: weil er sie nicht kitzeln kann, bequatscht er sie.38
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C’est simple ça, c’est simple !
Das ist einfach, das ist wirklich einfach!
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Moi ce que j’essaie, c’est autre chose.
Das, was ich versuche, ist etwas anderes.
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C’est de faire que dans votre discours, vous mettiez moins de conneries – je parle des analystes –, pour ça, que vous essayiez d’aérer un peu le sens avec des éléments qui seraient un peu nouveaux.
Es besteht darin, dafür zu sorgen, dass Sie in Ihrem Diskurs weniger Blödheiten vorbringen – ich sprechen von den Analytikern –, und dass Sie versuchen, hierfür den Sinn etwas zu durchlüften, mit Elementen, die ein bisschen neu wären.
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Alors c’est pourtant pas, c’est pourtant pas une exigence qui ne s’impose pas, parce qu’il est bien clair qu’il n’y a aucun moyen de répartir deux séries quelconques – quelconques, je dis – d’attributs qui fassent une série mâle d’un côté et de l’autre côté la série femme.
Das ist keineswegs eine Forderung, die sich nicht aufnötigen würde, denn es ist ja klar, dass es nicht möglich ist, zwei beliebige Serien von Attributen – beliebige, sage ich – so aufzuteilen, dass sie auf der einen Seite eine serie mâle bilden würden, eine männliche Serie, und auf der anderen Seite la série femme, die Frau-Serie.
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J’ai d’abord pas dit homme pour ne pas faire de confusion, parce que je vais broder là dessus encore pour rester dans… dans le pire.
Ich habe zunächst nicht homme gesagt – Mann/Mensch –, um keine Verwirrung zu stiften, denn ich werde das noch weiter ausschmücken, um im --, im Schlimmeren zu bleiben.39
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Évidemment c’est tentant, même pour moi ; moi, je m’amuse.
Natürlich ist das verlockend, selbst für mich; ich amüsiere mich ja.
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Et puis je suis sûr de vous amuser à montrer que ce qu’on appelle l’actif – si c’est là-dessus que vous vous fondez parce que, naturellement, c’est la monnaie courante – que c’est ça l’homme : il est actif le cher mignon !
Und dann bin ich mir auch sicher, Sie zu amüsieren, wenn ich zeige, dass das, was man das Aktive nennt – wenn es das ist, worauf Sie sich stützen, denn das ist natürlich gängige Münze –, dass dies der Mann ist: er ist aktiv, der süße Kerl.40
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Dans le rapport sexuel alors, il me semble que c’est, c’est plutôt la femme qui, elle, en met un coup. Bon !
Beim sexuellen Verhältnis, na ja, da scheint es mir eher die Frau zu sein, die die Sache anpackt. Gut.
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Puis il y a qu’à le voir quand même dans des positions que nous appellerons nullement primitives.
Und dann muss man das ja nur in Positionen sehen, die wir keineswegs als primitiv bezeichnen möchten.41
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Mais c’est pas parce que on en rencontre dans le tiers monde – qui est le monde de Monsieur Thiers, n’est-ce pas ? [Gelächter] – que c’est pas évident que dans la vie normale – je parle pas bien sûr naturellement des types du Gaz et de l’Électricité de France qui eux ont pris leur distance, qui se sont rués dans le travail –, mais dans une vie comme ça, appelons-la simplement ce qu’elle est, ce qu’elle est partout – sauf dans… quand il y a eu une grande subversion chrétienne, notre grande subversion chrétienne, l’homme il se les roule.
Aber da man dem in der dritten Welt begegnet, dans le tiers monde – welche die Welt von Monsieur Thiers ist, nicht wahr? [Gelächter] –, dann ist ja offensichtlich, dass im normalen Leben – ich spreche natürlich nicht von den Typen von Gaz et l’Électricité de France, die davon Abstand genommen haben, die sich in die Arbeit gestürzt haben –, aber dass in einem solchen Leben, bezeichnen wir es einfach als das, was es überall ist, außer es hat eine große christliche Subversion gegeben, unsere große christliche Subversion, dass der Mann hier Däumchen dreht.42
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La femme elle moud, elle broie, elle coud, elle fait les courses et elle trouve le moyen encore, dans ces solides civilisations qui ne sont pas perdues, elle trouve encore le moyen de tortiller du derrière après pour – je parle d’une danse bien sûr, hein ! – pour la |[7] satisfaction jubilatoire du type qui est là !
Die Frau, sie mahlt, sie zerkleinert, sie näht, sie kauft ein und sie findet auch noch die Mittel – in diesen soliden Zivilisationen, die nicht untergegangen sind –, sie findet auch noch die Mittel, anschließend mit dem Hintern zu wackeln – ich spreche natürlich von einem Tanz –, für die unbändige Befriedigung des Typen, der da ist.
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Alors pour ce qu’il en est de l’actif et du passif permettez-moi de…
Also bezogen auf das Aktive und das Passive, erlauben Sie mir zu --.
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C’est vrai qu’il chasse ! [Gelächter]
Es stimmt, er geht auf die Jagd. [Gelächter]
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Et il y a pas de quoi rigoler mes petites, c’est très important !
Und da gibts nichts zu lachen, meine Kleinen, das ist ganz wichtig!
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Puisque vous me provoquez, alors je continuerai à m’amuser.
Da Sie mich provozieren, werde ich mich weiterhin amüsieren.
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C’est malheureux parce que comme ça, je n’arriverai pas au bout de ce que j’avais à vous dire aujourd’hui concernant l’Un, il est deux heures.
Das ist bedauerlich, denn auf diese Weise werde ich mit dem, was ich Ihnen heute über das Eins sagen wollte, nicht zu Ende kommen, es ist zwei Uhr.
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Mais quand même puisque ça fait rigoler, la chasse, je sais pas, je sais pas si tout de même, malgré tout, c’est pas absolument superflu de… si c’est pas absolument superflu d’y voir justement la vertu de l’homme, la vertu justement par laquelle il se montre, il se montre ce qu’il a de mieux : être passif.
Aber dennoch, da das zum Lachen bringt, die Jagd, ich weiß nicht, ob es nicht dennoch, trotz allem, keineswegs überflüssig ist, eben darin die Tugend des Mannes zu sehen, die Tugend, durch die sich zeigt, was bei ihm zum Besten gehört: passiv zu sein.
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{188} Parce que, d’après tout ce qu’on sait, quand même, je sais pas si vous vous rendez bien compte, parce que bien sûr vous êtes tous ici des jean-foutres.
Denn nach allem, was man weiß –, ich weiß nicht, ob Ihnen das klar ist –, denn natürlich sind Sie alle hier Taugenichtse.
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Et s’il y a pas ici de paysans, personne ne chasse, mais s’il y avait aussi ici des paysans : ils chassent mal.
Und falls es hier keine Bauern gibt, geht hier niemand auf die Jagd, aber falls es auch hier Bauern geben sollte: sie jagen schlecht.
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Pour le paysan – c’est pas forcément un homme, hein, le paysan, quoiqu’on en dise – pour le paysan, le gibier ça se rabat : pan ! pan !, on lui ramène tout ça.
Für den Bauern – das ist nicht unbedingt ein Mann, der Bauer, was man auch sagen mag –, für den Bauern ist es so, dass das Wild getrieben wird: peng, peng!, man treibt alles auf ihn zu.
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C’est pas ça du tout, la chasse.
Das ist aber keineswegs die Jagd.
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La chasse quand elle existe, il y a qu’à voir dans quelles transes ça les mettait, ça.
Die Jagd – wenn es sie gibt, muss man ja nur sehen, in welche Trancezustände sie das versetzt hat.43
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Parce que on le sait, enfin on en a eu des petites traces de tout ce qu’ils offraient de propitiatoire à la chose, quoi, qui pourtant n’était plus là.
Denn das wissen wir, schließlich haben wir kleine Spuren von all dem, was sie der Sache als Sühne dargeboten haben, der Sache, die jedoch nicht mehr da war.
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Vous comprenez ils étaient quand même pas plus dingues que nous, une bête tuée est une bête tuée.
Verstehen Sie, die waren ja nicht verrückter als wir, ein getötetes Tier ist ein getötetes Tier.
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Seulement, s’ils avaient pu tuer la bête, c’est parce qu’ils s’étaient si bien soumis à tout ce qui est de sa démarche, de sa trace, de ses limites, de son territoire, de ses préoccupations sexuelles, pour s’être justement, eux, substitués à ce qui n’est pas tout ça, à la non-défense, à la non-clôture, aux non-limites de la bête – à sa vie il faut dire le mot.
Doch wenn Sie das Tier hatten töten können, dann deshalb, weil sie sich so gut all dem unterworfen hatten, was zu seinem Gang gehört, zu seiner Spur, zu seinen Grenzen, zu seinem Territorium, zu seinen sexuellen Betätigungen, so gut, dass sie sich selbst an die Stelle dessen gesetzt hatten, was all das nicht ist, an die Stelle der Nicht-Verteidigung, der Nicht-Schließung, der Nicht-Grenzen des Tieres – an die Stelle seines Lebens, das Wort muss gesagt werden.
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Et que quand cette vie ils avaient dû la soustraire, après y être devenus tellement, eux, cette vie même, que ça se comprend bien sûr, qu’ils aient trouvé que non seulement ça faisait moche mais que c’était dangereux – que ça pouvait bien, à eux, leur arriver aussi.
Und wenn sie dieses Leben hatten nehmen müssen, nachdem sie selbst dermaßen dieses Leben geworden waren, dann ist natürlich verständlich, dass sie den Eindruck hatten, dass dies nicht nur nicht schön war, sondern dass es gefährlich war, dass es ja auch ihnen zustoßen konnte.
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Ça pourrait être de ces choses qui ont même fait penser, comme ça, quelques-uns, parce que ces choses-là quand même, ça continue à se sentir.
Das könnte zu den Dingen gehören, von denen einige sogar zum Denken gebracht wurden, denn diese Dinge da, immerhin, das kann man ja weiterhin spüren.
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Et j’ai entendu ça, moi, formulé d’une façon curieuse par quelqu’un d’excessivement intelligent, un mathématicien, que – mais alors là il extrapole le gars quand même, mais enfin je vous le fournis parce que c’est excitant – que le système nerveux dans un organisme, c’était peut-être bien pas autre chose que ce qui résulte d’une identification à la proie, hein ?
Und ich selbst habe gehört, wie das auf merkwürdige Weise von jemanden formuliert wurde, der äußerst intelligent ist, von einem Mathematiker, nämlich dass – allerdings extrapoliert der Knabe da, aber na ja, ich gebe Ihnen das weiter, denn es ist anregend –, also dass in einem Organismus das Nervensystem ja vielleicht nichts anderes ist als etwas, das aus einer Identifizierung mit der Beute hervorgeht, nicht wahr?
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Bon, je vous lâche l’idée comme ça, je vous la donne, vous en ferez ce que vous voudrez bien sûr mais on peut déconner là-dessus une nouvelle théorie de l’évolution qui sera un tout petit peu plus drôle que les précédentes.
Gut, ich überlasse Ihnen diese Idee, ich übergebe sie Ihnen; Sie werden daraus natürlich machen, was Sie wollen, aber man kann von da aus eine neue Evolutionstheorie ausspinnen, die ein klein bisschen lustiger wäre als die bisherigen.
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Je vous la donne d’autant plus volontiers, d’abord, qu’elle est pas à |[8] moi, à moi aussi on me l’a refilée.
Ich gebe sie Ihnen vor allem deswegen umso lieber weiter, als sie nicht mir gehört, auch mir hat man sie weitergereicht.
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Mais je suis sûr que ça… que ça excitera les cervelles ontologiques.
Ich bin mir jedoch sicher, dass es die ontologischen Hirne anregen wird.
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C’est vrai bien sûr aussi pour le pêcheur, enfin dans tout ce par quoi l’homme est femme.
Das gilt natürlich ebenso für den Fischer, letztlich bei allem, wodurch der Mann eine Frau ist.
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Parce que la façon dont un pêcheur passe la main sous le ventre de la truite qui est sous son rocher – faut qu’il y ait ici un pêcheur de truite, quand même il y a des chances, il doit savoir ce que je dis là –, ça, c’est quelque chose !
Denn die Art, wie ein Fischer die Hand unter den Bauch der Forelle schiebt, die unter ihrem Felsen ist – es muss hier einen Forellenfischer geben, das ist ja durchaus möglich, er muss wissen, was ich da sage –, also das ist doch was!44
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Enfin tout ça ne nous met pas sur le sujet de l’actif et du passif, dans une répartition bien claire.
Kurz, zum Thema des Aktiven und des Passiven liefert uns all das keine ordentliche Aufteilung.
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Alors je ne vais pas m’étendre parce qu’il suffit que |{189} je confronte chacun de ces couples habituels avec un essai de répartition bisexuelle quelconque pour arriver à des résultats aussi bouffons.
Also ich werde mich nicht weiter darüber ausbreiten, denn es genügt ja, dass ich jedes dieser gängigen Paare mit irgendeinem Versuch der bisexuellen Aufteilung konfrontiere, um zu Ergebnissen zu gelangen, die genauso albern sind.
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Alors qu’est-ce que ça pourrait bien être, quand je dis Yad’lun ?
Also, was könnte das wohl sein, wenn ich Skip-teins sage?
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Il faut quand même que je balaie le pas de ma porte et puis je vois pas pourquoi je n’en resterai pas là puisque je vous parlerai donc le jeudi, le jeudi 1er Juin je crois, quelque chose comme ça.
ich muss ja vor meiner Haustür fegen, und dann sehe ich nicht, warum ich es nicht dabei belassen sollte, denn ich werde ja am Donnerstag – am Donnerstag, dem 1. Juni, glaube ich – zu Ihnen über so etwas sprechen.
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Vous vous rendez compte, le 1er jeudi de juin je suis forcé de revenir des quelques jours de vacances pour ne pas manquer à Sainte Anne.
Stellen Sie sich vor, am ersten Donnerstag im Juni bin ich gezwungen, von ein paar Tagen Urlaub zurückzukommen, um Sainte-Anne nicht zu verpassen.45
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Alors, je vais quand même là, tout de même faire la remarque que Yad’lun, ça ne veut pas dire… il me semble que quand même pour beaucoup ça doit être déjà su, mais pourquoi pas ? …ça veut pas dire qu’il y a de l’individu.
Also, da werde ich ja doch wohl die Bemerkung machen, dass Skip-teins nicht bedeutet – mir scheint, das dürfte vielen jedoch bereits klar sein, aber warum nicht? –, dass es nicht bedeutet, dass es etwas von der Art des Individuums gibt.46
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C’est bien pour ça, vous comprenez, que je vous demande d’enraciner cet Yad’lun de là où il vient.
Eben deshalb – verstehen Sie – bitte ich Sie, dieses Skip-teins dort anzusiedeln, wo es herkommt.
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C’est-à-dire qu’il n’y a pas d’autre existence de l’Un que l’existence mathématique.
Das heißt, es gibt keine andere Existenz des Eins als die mathematische Existenz.47
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Il y a un quelque chose, un argument qui satisfait à une formule.
Es gibt ein Etwas, ein Argument, durch das eine Formel erfüllt wird.48
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Et un argument c’est quelque ose de complètement vidé de sens, c’est simplement l’Un comme Un.
Und ein Argument ist etwas, das von Sinn völlig entleert ist, es ist einfach das Eins als Eins.49
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C’est ça que j’avais, au départ, l’intention de vous bien marquer dans la théorie des ensembles.
Das ist das, was ich für Sie am Anfang bei der Mengenlehre hervorheben wollte.
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Je vais peut-être quand même pouvoir vous l’indiquer tout au moins avant de vous quitter.
Bevor ich gehe, werde ich Sie vielleicht dennoch zumindest darauf hinweisen können.
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Mais il faut liquider aussi ceci d’abord que même pas l’idée de l’individu, ça ne constitue en aucun cas l’Un.
Zunächst aber müssen wir ja damit aufräumen, dass nicht etwa die Idee des Individuums --; in keinem Falle wird dadurch das Eins konstituiert.
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Parce que, on voit bien quand même, que ça pourrait être à la portée, pour ce qui est du rapport sexuel, sur lequel en somme, pas mal de gens s’imaginent que ça se fonde : il y a autant d’individus d’un côté que de l’autre… en principe, au moins chez l’être qui parle.
Denn man sieht ja doch, das könnte, was das sexuelle Verhältnis angeht, in Reichweite sein, wobei sich ja nicht wenige Leute vorstellen, dass sich das [auf Folgendes] gründet: es gibt so viele Individuen auf der einen Seite wie auf der anderen, im Prinzip, zumindest bei dem Wesen, das spricht.
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Le nombre des hommes et des femmes sauf exception, n’est-ce pas, je veux dire des petites exceptions, dans les îles Britanniques, il y a un peu moins d’hommes que de femmes.
Die Anzahl der Männer und der Frauen [ist gleich,] ohne Ausnahme, nicht wahr, bis auf kleine Ausnahmen; auf den britischen Inseln gibt es etwas weniger Männer als Frauen.
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Il y a les grands massacres, naturellement des hommes.
Es gibt die großen Massaker, natürlich der Männer.50
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Bon mais enfin ça n’empêche pas que chacune a eu son chacun.
Gut, aber letztlich verhindert das nicht, dass eine jede den ihren gefunden hat.
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Ça ne suffit pas du tout à motiver le rapport sexuel, qu’ils aillent un par un.
Um das sexuelle Verhältnis zu begründen, dafür genügt es keineswegs, dass sie eins-zu-eins gehen.
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C’est quand même drôle que vous l’ayez vu, qu’il y ait là une espèce d’impureté de la théorie des ensembles autour de cette idée de la correspondance biunivoque.
Es ist immerhin merkwürdig, dass Sie gesehen habe, dass es hier, zu dieser Idee der eineindeutigen Entsprechung, eine Art Unreinheit der Mengenlehre gibt.
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On voit bien en quoi là l’ensemble se rattache à la classe et que la classe, comme tout |[9] ce qui s’épingle d’un attribut, c’est quelque chose qui a affaire avec le rapport sexuel.
Man sieht hier gut, wie die Menge auf die Klasse zurückgeht, und dass die Klasse – wie alles, was durch ein Attribut fixiert wird – etwas ist, das mit dem sexuellen Verhältnis zu tun hat.51
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Seulement c’est justement ça, c’est justement ça que je vous demande de pouvoir appréhender grâce à la fonction de l’ensemble, c’est qu’il y a un Un distinct de ce qui unifie, comme attribut, une classe.
Das ist jedoch genau das, worum ich Sie bitte [, nämlich sich klarzumachen], dass Sie durch die Funktion der Menge erfassen können, dass es ein Eins gibt, das sich von dem unterscheidet, das, als Attribut, eine Klasse vereinigt.52
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{190} Il y a une transition par l’intermédiaire de cette correspondance biunivoque.
Vermittelt durch diese eineindeutige Entsprechung gibt es einen Übergang.
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Il y en a autant d’un côté que de l’autre et que certains fondent là-dessus l’idée de la monogamie – on se demande en quoi c’est soutenable, mais enfin c’est dans l’Évangile – comme il y en a autant.
Auf der einen Seite gibt es genauso viele wie auf der anderen, und einige gründen darauf die Idee der Monogamie – man fragt sich, wie sich das halten lässt, aber schließlich steht es im Evangelium53 –, da es davon gleich viele gibt.
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Jusqu’au moment où il y aura une catastrophe sociale.
Bis zu dem Moment, in dem sich dann eine soziale Katastrophe ereignet.
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Ça, c’est arrivé, parait-il, au milieu du Moyen-Age en Allemagne ; on a pu statuer parait-il à ce moment là que le rapport sexuel pouvait être autre chose que bi-univoque.
Das hat sich, so scheint es, mitten im Mittelalter in Deutschland ereignet, und in diesem Moment konnte man offenbar befinden, das sexuelle Verhältnis könne auch anders als eineindeutig sein.54
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Mais c’est assez amusant ceci, c’est que le sex-ratio, il y a des gens qui se sont posé le problème en tant que tel : y a-t-il autant de mâles que de femelles ?
Es ist jedoch ziemlich amüsant, dass es, zur sex-ratio, Leute gibt, die sich ist das Problem so gestellt haben: Gibt es so viele Männchen wie Weibchen?
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Et il y a eu une littérature là-dessus, qui est vraiment très piquante, très amusante, parce que ce problème est en somme un problème qui est résolu le plus fréquemment par ce que nous appellerons la sélection chromosomique.
Und darüber hat es eine Literatur gegeben, die wirklich schrill ist, wirklich amüsant, denn dieses Problem ist letztlich ein Problem, das am häufigsten durch das gelöst wird, was wir Chromosomenselektion nennen wollen.
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Le cas le plus fréquent est évidemment la répartition des deux sexes en une quantité d’individus reproduits égaux dans chaque sexe, égaux en nombre.
Der häufigste Fall ist natürlich die Aufteilung der beiden Geschlechter auf eine Quantität von Individuen, die bei jedem Geschlecht gleich reproduziert wird, in gleicher Anzahl.
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Mais c’est vraiment très joli qu’on se soit posé la question de ce qui arrive si un déséquilibre commence à se produire.
Aber es ist wirklich hübsch, dass man sich die Frage gestellt hat, was denn nun passiert, wenn sich ein Ungleichgewicht herauszubilden beginnt.
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On peut très facilement démontrer que dans certains cas de ce déséquilibre, ça ne peut aller qu’en s’accroissant ce déséquilibre, si on s’en tient à la sélection chromosomique, que nous n’appellerons pas de hasard puisqu’il s’agit d’une répartition.
Man kann leicht zeigen, dass dieses Ungleichgewicht in bestimmten Fällen nur so ablaufen kann, dass es sich steigert, wenn man sich dabei an die Chromosomenselektion hält – die wir nicht als zufällig bezeichnen möchten, da es sich um eine Aufteilung handelt.
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Mais alors la solution tellement élégante qu’on y a donnée, c’est que dans ce cas ça doit être compensé par la sélection naturelle.
Die wirklich elegante Lösung, die man dem gegeben hat, besteht nun aber darin, dass dies in einem solchen Fall durch natürliche Auslese kompensiert werden soll.
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La sélection naturelle on la voit, là, se montrer à nu.
Die natürliche Auslese, man sieht sie hier so, wie sie sich nackt zeigt.
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Je veux dire que ça se résume à dire ceci : que les plus forts sont forcément les moins nombreux et que comme ils sont les plus forts, ils prospèrent et que donc ils vont rejoindre les autres en nombre.
Ich meine, das läuft darauf hinaus, dass man sagt, die Stärksten sind zwangsläufig die weniger Zahlreichen, und da sie die Stärksten sind, prosperieren sie und deshalb werden sie die anderen zahlenmäßig einholen.
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La connexion de cette idée de la sélection naturelle avec justement le rapport sexuel, est un des cas où se montre bien que ce qu’on risque à tout abord du rapport sexuel, c’est de rester dans le mot d’esprit, et en effet, tout ce qui s’en est dit est de cet ordre.
Die Verbindung der Idee der natürlichen Auslese ausgerechnet mit dem sexuellen Verhältnis ist einer der Fälle, an denen sich gut zeigt, was man bei jedem Zugang zum sexuellen Verhältnis riskiert: dass es bei einem Witz bleibt, und tatsächlich ist alles, was darüber gesagt wurde, von dieser Art.
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S’il est important qu’on puisse articuler autre chose que quelque chose qui fasse rire, c’est bien justement ce que nous cherchons pour assurer la position de l’analyste d’autre chose que de ce qu’elle paraît être, dans beaucoup de cas : un gag.
Wenn es wichtig ist, dass man etwas anderes artikulieren kann als etwas, das zum Lachen bringt, dann ist es eben das, was wir suchen, um die Position des Analytikers von etwas anderem her zu sichern als von dem her, was sie in vielen Fällen zu sein scheint: ein Gag.
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Le départ se lit en ceci dans la théorie des ensembles : que il y a fonction d’élément.
Der Ausgangspunkt liest sich in der Mengenlehre so: dass es die Funktion des Elements gibt.
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Être un élément dans un ensemble, c’est être quelque chose qui n’a rien à faire à appartenir à un registre qualifiable |[10] d’universel, c’est-à-dire à quelque chose qui tombe sous le coup de l’attribut.
Element einer Menge zu sein, heißt, etwas zu sein, das nichts damit zu tun hat, dass es zu einem Register gehören würde, das sich als universal qualifizieren ließe, das heißt zu etwas, das unter die Kategorie des Attributs fallen würde.55
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C’est la tentative de la théorie des ensembles de dissocier, de désarticuler d’une façon définitive le prédicat de l’attribut.
Das ist der Versuch der Mengenlehre, das Prädikat definitiv vom Attribut zu dissoziieren, zu desartikulieren.56
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{191} Ce qui, jusqu’à cette théorie, caractérise la notion justement en cause dans ce qu’il en est du type sexuel, pour autant qu’il amorcerait quelque chose d’un rapport, c’est très précisément ceci, que l’universel se fonde sur un commun attribut.
Was bis zu dieser Theorie den Begriff charakterisiert – der ja in Frage steht, wenn es um den sexuellen Typus geht, insofern dieser Typus etwas von einem Verhältnis anbahnen würde –, was bis dahin den Begriff charakterisiert, ist eben dies, dass das Universale sich auf ein gemeinsames Attribut gründet.57
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Il y a là en outre l’amorce de la distinction logique de l’attribut au sujet, et le sujet, de là, se fonde, c’est à quoi quelque chose qui se distingue peut être appelé attribut.
Außerdem gibt es hier den ersten Ansatz der logischen Unterscheidung zwischen dem Attribut und dem Subjekt, und darauf gründet sich das Subjekt, darauf, dass etwas, das sich davon unterscheidet, Attribut genannt werden kann.58
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De cette distinction de l’attribut, ce qui résulte, c’est tout naturellement ceci : qu’on ne met pas sous un même ensemble les torchons et les serviettes, par exemple.
Aus dieser Unterscheidung des Attributs ergibt sich ganz natürlich, dass man beispielsweise Äpfel und Birnen nicht derselben Menge zuordnet.59
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À l’opposé de cette catégorie qui s’appelle la classe, il y a celle de l’ensemble dans laquelle non seulement le torchon et la serviette sont compatibles, mais qu’il ne peut, dans un ensemble comme tel de chacune de ces deux espèces, y en avoir qu’un.
Im Gegensatz zu der Kategorie, die als Klasse bezeichnet wird, gibt es die der Menge, worin Apfel und Birne nicht nur vereinbar sind, sondern in der es, in einer Menge als solcher, von jeder dieser beiden Arten nur eins geben kann.60
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Dans un ensemble il ne peut y avoir, si rien ne distingue un torchon d’un autre, il ne peut y avoir qu’un torchon, de même qu’il ne peut y avoir qu’une serviette.
In einer Menge kann es, wenn sich ein Apfel in nichts von einem anderen unterscheidet, nur einen Apfel geben, wie es hier auch nur eine Birne geben kann.
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L’Un en tant que différence pure est ce qui distingue la notion de l’élément.
Das Eins als reine Differenz ist das, was den Begriff des Elements auszeichnet.61
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L’Un en tant qu’attribut en est donc distinct.
Davon unterscheidet sich also das Eins als Attribut.62
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La différence entre l’Un de différence et l’Un attribut est celle-ci : c’est que quand vous vous servez pour définir une classe d’un énoncé attributif quelconque, l’attribut ne viendra pas, dans cette définition, en surnombre.
Der Unterschied zwischen dem Differenz-Eins und dem Attribut-Eins ist folgender: Wenn Sie sich, um eine Klasse zu definieren, irgendeiner attributiven Aussage bedienen, wird in dieser Definition das Attribut nicht überzählig sein.63
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C’est-à-dire que si vous dites l’homme est bon, et si à ce propos – ce qui peut se dire, car qui n’est obligé de le dire ?
Das heißt, wenn Sie sagen, der Mensch ist gut, und wenn hierzu --; was ja gesagt werden kann, denn wer wäre nicht genötigt, das zu sagen?
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Poser que l’homme est bon n’exclut pas qu’on ait à rendre compte de ce qu’il ne réponde pas toujours à cette appellation.
Zu behaupten, dass der Mensch gut ist, schließt nicht aus, dass man berücksichtigen muss, dass er dieser Bezeichnung nicht immer gerecht wird.64
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On trouve d’ailleurs toujours suffisamment de raisons pour montrer qu’à cet attribut il est capable de ne pas répondre, d’éprouver une défaillance à le remplir.
Im Übrigen findet man stets genügend Gründe, um zu zeigen, dass es ihm möglich ist, diesem Attribut nicht zu entsprechen, eine Schwäche darin zu haben, es zu erfüllen.
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C’est la théorie qu’on fait et où on se livre… on n’a que vraiment…
Das ist die Theorie, die man aufstellt und wo man sich dem widmet --; man muss nur wirklich --.
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On a tout le sens à sa disposition pour, pour y faire face, à expliquer que de temps en temps quand même, il est mauvais mais ça change rien à son attribut.
Man hat den gesamten Sinn zur Verfügung, um damit fertig zu werden, um zu erklären, dass er zwar hin und wieder schlecht ist, aber das ändert nichts an seinem Attribut.
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Que si on en venait alors à devoir faire la balance du point de vue du nombre – combien y en a qui y tiennent et combien y a qui n’y répondent pas ? – l’attribut bon ne viendrait pas dans la balance en plus, en plus de chacun des hommes bons.
Und wenn es dann dazu käme, dass man, unter dem Gesichtspunkt der Zahl, die Bilanz aufstellen müsste – wie viele gibt es, die sich daran halten, und wie viele, die dem nicht entsprechen? –, dann fiele das Attribut gut nicht zusätzlich in die Waagschale, zusätzlich zu jedem dieser guten Menschen.65
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C’est très précisément la différence avec le Un de différence, c’est que quand il s’agit d’articuler sa conséquence, ce Un de différence a comme tel, à être compté dans ce qui s’énonce de ce qu’il fonde, qui est ensemble et qui a des parties.
Genau das ist der Unterschied zum Eins der Differenz – das Eins der Differenz muss, wenn es darum geht, seine Konsequenz zu artikulieren, als solches gezählt werden, bei dem, was über das gesagt wird, was von ihm gegründet wird, nämlich eine Menge, die Teile hat.66
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Le Un de différence, non seulement est comptable, mais doit être compté dans les parties de l’ensemble.
Das Eins der Differenz ist nicht nur zählbar, es muss vielmehr zu den Teilmengen gezählt werden.
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{192}[11] J’arrive à l’heure, deux précisément.
Ich bin pünktlich, genau zwei.
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Je ne peux donc que vous indiquer ce qui sera la suite de ce pour quoi, comme d’habitude, je suis amené à couper, c’est-à-dire très souvent à peu près n’importe comment et, aujourd’hui sans doute, en raison justement d’une autre coupure, qui est celle de mon courant de ce matin, avec ses conséquences.
Deshalb kann ich heute nur darauf hinweisen, wie es weitergehen wird, wofür ich, wie gewöhnlich, einen Schnitt vornehmen muss, das heißt sehr oft auf nahezu beliebige Weise und heute sicherlich wegen eines anderen Schnitts, wegen meines Stromausfalls von heute früh, mit all seinen Folgen.
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Je suis donc amené à ne pouvoir que vous donner l’indication de ce qui, sur cette affirmation, affirmation-pivot, sera là repris.
Ich kann Ihnen also nur den Hinweis auf das geben, was hier zu der folgenden Behauptung, einer entscheidenden Behauptung, wieder aufgenommen werden soll.
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C’est ceci, le rapport de cet Un qui a à se compter en plus avec ce qui – dans ce que j’énonce comme, non pas suppléant, mais se déployant en un lieu d’à la place du rapport sexuel – se spécifie de il existe, non pas Φ de x, mais le dire que ce Φ de x n’est pas la vérité:
,
que c’est de là que surgit l’Un qui fait que cet doit être mis – et c’est le seul élément caractéristique – doit être mis du côté de ce qui fonde l’homme comme tel.
Dabei geht es um Folgendes: Das Verhältnis dieses Eins, das zusätzlich gezählt werden muss, zu dem --, bei dem, was ich als etwas beschreibe, das nicht etwa einen Ersatz bildet, sondern das sich an einem Ort ausbreitet, am Platz des sexuellen Verhältnisses, dieses Verhältnis ist folgendermaßen spezifiziert: durch „es existiert“ – nicht etwa Φ von x, sondern – „das Sagen, dass dieses Φ von x nicht die Wahrheit ist“:
dass also von daher das Eins auftaucht, was zur Folge hat, dass dieses – und das ist das einzige charakteristische Element – auf die Seite dessen gesetzt werden muss, was den Mann als solchen begründet.67
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Est-ce à dire que ce fondement le spécifie sexuellement ?
Heißt das nun, dass es durch diese Grundlegung sexuell spezifiziert wird?68
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C’est très précisément ce qui sera dans la suite à mettre en cause, car bien entendu il n’en reste pas moins que la relation à Φ de x est ce qui définit l’homme, là attributivement, comme tout homme:
Das ist eben das, was später in Frage gestellt werden muss, denn natürlich ändert das nichts daran, dass das Verhältnis zu Φ von x das ist, was den Mann hier auf attributive Weise definiert, was ihn als jeder Mann definiert:
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Qu’est-ce que c’est que ce tout ou ce tous ?
Was ist dieses jeder oder dieses alle?
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Qu’est-ce que c’est que tout les hommes en tant qu’ils fondent un côté de cette articulation de suppléance ?
Was ist mit diesem alle Männer, insofern sie eine Seite dieser Artikulation der Supplementierung begründen?
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C’est où nous reprendrons à nous revoir la prochaine fois que je vous rencontrerai.
Das ist der Punkt, an dem wir weitermachen werden, wenn wir uns wiedersehen, wenn ich Sie das nächste Mal treffe.
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La question tous, qu’est-ce qu’un tous, est entièrement à reposer à partir de la fonction qui s’articule Yad’lun.
Die Frage alle, was ist ein alle, muss völlig neu gestellt werden, ausgehend von der Funktion, die so artikuliert wird: Skip-teins.69
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Anmerkungen
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Man Rays Bild bezieht auf auf eine Zeile von Lautréamont: „Schön wie das zufällige Zusammentreffen einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch“ (Die Gesänge des Maldoror, 1869).
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Vgl. Jacques Lacan: … or Worse. The Seminar of Jacques Lacan, Book XIX. Edited by Jacques-Alain Miller. Translated by Adrian R. Price. Polity Press, Cambridge (UK) 2018.
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Das Erstellungsdatum einer PDF-Datei findet man im Adobe Acrobat Reader DC Version 2015 unter Datei > Eigenschaften > Beschreibung > Erstellt am.
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Abbildung aus: J. Lacan: Subversion des Subjekts und Dialektik des Begehrens im Freudschen Unbewußten. In: Ders.: Schriften II. Walter-Verlag, Olten und Freiburg i. Br. 1975, S. 165–204, hier: S. 193.
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Offenbar schreibt Lacan zu Beginn der Sitzung „Φx“ auf ein Blatt Papier und wirft es dann mit einem Episkop an die Wand – einige Sätze später wird er sagen, er habe das Φx „projiziert“.
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Die Frage ist demnach, ob ∃x.Φx geschrieben werden kann.
Unter Funktion versteht Lacan hier, wie auch früher schon, den gesamten Ausdruck „Φx“ (nicht ausschließlich die Funktion im engeren Sinne, das wäre „Φ“); x ist die Variable. Die Frage lautet: Gibt es ein x, durch das die Funktion wahr wird, das also dann, wenn man es einsetzt, den Wahrheitswert „wahr“ ergibt.
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Im Hintergrund geht es bei diesem Satz um die Abgrenzung von „Sein“ und „Existenz“. Das Sein hat mit Sinn und Wahrheit zu tun, die Existenz hingegen mit dem mathematisch Realen, d.h. mit dem Mathematischen, insofern es keinen Bezug zu Sinn und Wahrheit hat und zu Unmöglichkeiten führt.
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Wortspiel mit der Lautgleichheit von d’eux, „von ihnen“, und deux, „zwei“.
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Lacan hatte diesen Mythos in Seminar 8, Die Übertragung, kommentiert, in der Sitzung vom 21. Dezember 1960.
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Aristophanes erzählt im Gastmahl, dass die Menschen ursprünglich Kugeln waren, mit zwei Rücken, und dass sie dann entzweigeteilt wurden.
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Wortspiel mit der Lautgleichheit von deux, „zwei“, und d’œufs, „von Eiern“.
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Offenbar wurde das Φx, das Lacan zu Beginn geschrieben hatte, mit einem Episkop an die Wand geworfen.
Aristophanes’ Mythos erzählt, dass der Eros dadurch bestimmt ist, dass den Menschen etwas fehlt (die andere Hälfte). Die Formel Φx bezieht sich auf einen anderen Mangel, verbunden mit dem Kastrationskomplex.
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/_/ Sinn dieses Satzes?
Anspielung auf den Titel des vorangegangenen Seminars (Über einen Diskurs, der nicht vom Schein wäre) sowie auf den Titel des laufenden Seminars.
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In der nächsten Sitzung (1. Juni 1972) wird Lacan berichten, dass ihm jemand ein schönes Glasgefäß geschickt hat (vgl. Version Miller S. 198).
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La bourgeoise („die Alte“, „die Olle“) konnotiert, dass sie diejenige ist, die die Hosen anhat, wie Lacan in Seminar 20, Encore, erläutert (Sitzung vom 20. Februar 1973, Version Miller/Haas u.a. S. 80 f.).
Hier geht es Lacan darum, dass Arbeiter, wenn sie so sprechen, ihre Ehefrauen mit dem Namen des Klassengegners bezeichnen, des Ausbeuters, und dass sich damit die Frage nach der Beziehung zwischen dem Geschlechterverhältnis und dem Klassenverhältnis stellt.
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Wie Freud (in Massenpsychologie und Ich-Analyse, 1921) fragt Lacan, worauf die Bindung innerhalb der Masse beruht, die Solidarität. Freud erklärte sie durch die Beziehung zum Führer; Lacan (zumindest an dieser Stelle) durch die Beziehung zur Inexistenz des sexuellen Verhältnisses.
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Der Titel des laufenden Seminars, … oder schlimmer, kann demnach auch so gedeutet werden: Dass es kein sexuelles Verhältnis gibt, ist schlimmer als die Tatsache, ausgebeutet zu werden.
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Vielleicht im Sinne von: Die ökonomische Ausbeutung wird deshalb akzeptiert, weil man es dabei zumindest nicht mit der sexuellen „Ausbeutung“ zu tun hat.
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Dieser Satz spielt ein weiteres Mal darauf an, dass dem laufenden Seminar … oder schlimmer das Seminar Über einen Diskurs, der nicht vom Schein wäre vorausging.
Lacan macht häufig Wortspiele mit sérieux/sériel (seriös/seriell); möglicherweise will er an dieser Stelle mit sérieux darauf anspielen, dass die beiden Seminare eine Serie bilden (die Ausarbeitung der Formeln der vier Diskurse hatte bereits in Seminar 17 begonnen, die Entwicklung der Formeln der Sexuierung in Seminar 18).
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Ein Diskurs, der nicht vom Schein wäre, wäre demnach ein Diskurs, der kein soziales Band stiften würde.
Vielleicht bezieht Lacan sich damit auf das Verhältnis zwischen den vier Diskursen und den Formeln der Sexuierung.
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Demnach gibt es eine Beziehung zwischen dem Sinn und der Angst, eventuell auf dem Weg über das Phantasma.
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Abbildung aus: J. Lacan: Subversion des Subjekts und Dialektik des Begehrens im Freudschen Unbewußten. In: Ders.: Schriften II. Walter-Verlag, Olten und Freiburg i. Br. 1975, S. 165–204, hier: S. 193.
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Vom Himmel herniederfahren ließ: Möglicherweise eine Anspielung auf Pfingsten als Fest der Aussendung des Heiligen Geistes und Gründung der Gemeinde bzw. der Kirche. Vier Tage nach dieser Sitzung, also am 21. Mai 1972, ist Pfingsten.
Im Graphen des Begehrens ist das Objekt a das kleine a in der Formel des Phantasmas, $◊a.
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Il court, il court, le furet ist ein in Frankreich sehr bekanntes Kinderlied.
Im sogenannten Rom-Vortrag hieß es:
„Daher folgen wir ihm [Freud], indem wir in der Tat die Schuld auf das Wort zurückwerfen, aber auf das im Diskurs realisierte Wort, das wie das Frettchen von Mund zu Mund läuft, um dem Akt des Subjekts, das davon die Botschaft empfängt, den Sinn zu geben, der aus diesem Akt einen Akt seiner Geschichte macht und der ihm seine Wahrheit verleiht.“
(J. Lacan: Funktion und Feld des Sprechens und der Sprache in der Psychoanalyse (1953). In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 278–381, hier: S. 305, Übersetzung geändert, RN)
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Charakteristisch für das mathematisch Reale sind demnach die formalen Zwänge, wie sie mit den mathematischen Beweisen und Ableitungen verbunden sind; sie sorgen dafür, dass das Einfach-irgendwas-Sagen auf einen Widerstand stößt, und darin besteht der Gegensatz zum Sinn.
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Vgl. Bertrand Russell:
„In der reinen Mathematik gehen wir von bestimmten Schlussregeln aus, mit denen wir folgern können, dass, falls eine Aussage wahr ist, auch eine andere Aussage wahr ist. Diese Schlussregeln bilden den Hauptteil der Prinzipien der formalen Logik. Wir nehmen dann eine beliebige Hypothese, die uns amüsant erscheint, und leiten ihre Konsequenzen ab. Falls sich unsere Hypothese auf irgendetwas bezieht, und nicht auf ein oder mehrere bestimmte Dinge, handelt sich bei unseren Ableitungen um Mathematik. Demnach kann Mathematik als das Fach definiert werden, bei dem wir nie wissen, worüber wir sprechen, noch ob das, was wir sagen, wahr ist.“
(B. Russell: Mathematics and the metaphysicians (1901). In: Ders.: Mysticism and logic and other essays. Allen & Unwin, London, 11. Aufl. 1959, S. 74–96, hier: S. 75, meine Übersetzung, RN)
In Das Wissen des Analytikers hatte Lacan gesagt:
„Das mathematische Unverstehen geht gerade aus der Frage hervor, ob, Wahrheit oder Schein, dies nicht alles eins ist. Gestatten Sie mir, das so zu sagen, ich werde das in einem anderen Kontext wissenschaftlicher wieder aufgreifen.
Mit Sicherheit jedenfalls wird sich nicht die Ausarbeitung des Logikers, die durch die Mathematik durchgeführt wurde, in diesem Punkt widersetzen. Bertrand Russell hat im Übrigen Sorge getragen, in seinen eigenen Worten zu sagen, dass die Mathematik sich mit Aussagen befasst, von denen es unmöglich ist zu sagen, ob sie eine Wahrheit haben, noch nicht einmal, ob sie irgendetwas bedeuten. Es ist eine ein wenig gewagte Weise zu sagen, dass all die Sorge, die er umfänglich auf die Strenge der Ausgestaltung der mathematischen Deduktion verwandt hat, sich mit Sicherheit an alles andere als die Wahrheit richtet, sondern an eine Seite, die dennoch nicht ohne einen Bezug zu ihr ist, ohne was es keinen Bedarf gäbe, sie auf eine so betonte Weise davon zu trennen.“
(J. Lacan: Ich spreche zu den Wänden. Gespräche aus der Kapelle von Sainte-Anne. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2013, Sitzung vom 2. Dezember 1971, S. 52)
Von den Begriffen wird traditionell gesagt, dass sie einen Sinn haben, dass sie etwas bedeuten, von den Aussage, dass sie wahr oder falsch ist. In der Logik treten an die Stelle von Begriffen Buchstaben, die nur „irgendwas“ bedeuten; die Wahrheit der Prämissen wird vorausgesetzt, nicht begründet.
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Vielleicht eine Anspielung auf Heideggers Frage nach dem Denken in Was heißt Denken? (1954).
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Russell war der dritte Earl Russell, Mitglied einer prominenten Adelsfamilie des Vereinigten Königreichs.
Gemeint ist vielleicht: Das Denken war im Falle von Russell eine höchst individuelle Leidenschaft, eine Art Spleen; das Denken ist kein Charakteristikum der Aristokratie.
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Reelle Zahlen sind die rationalen Zahlen (die als Quotient zweier ganzer Zahlen geschrieben werden können) plus die irrationalen Zahlen (schreibbar als nichtperiodische unendliche Dezimalbrüche).
Beziehungen zwischen den Zahlenarten
ℕ: natürliche Zahlen (1, 2, 3 usw. mit oder ohne Null)
ℤ: ganze Zahlen (… –3, –2, –1, 0, 1, 2, 3 …)
ℚ: rationale Zahlen (Zahlen, die sich als Brüche von ganzen Zahlen schreiben lassen)
ℝ: reelle Zahlen (rationale Zahlen plus irrationale Zahlen)Die irrationalen Zahlen entsprechen in diesem Diagramm der Menge ℝ abzüglich der Menge ℚ.
Bezieht sich Lacan hier auf Cantors zweites Diagonalargument, mit dem bewiesen wird, dass die Menge der reellen Zahlen nicht abzählbar ist und insofern „nichts mit der Eins zu tun hat“ – ?
Im 17. Jahrhundert begründeten Newton und Leibniz die Infinitesimalrechnung, im 18. Jahrhundert legte Gauß die Grundlagen für die algebraische Zahlentheorie, Leonard Euler konstruierte die imaginäre Zahl.
Die Logik: Gemeint ist die traditionelle Logik, im Gegensatz zur symbolischen Logik, die sich an der Mathematik orientiert.
Setzung von Wahrheit: Die Formulierung bezieht sich möglicherweise darauf, dass in der Logik vorausgesetzt wird, dass bestimmte Aussagen wahr oder falsch sind – untersucht wird etwa: Angenommen, der Satz p ist wahr und der Satz q ist ebenfalls wahr, was folgt daraus? Die Prämissen haben hypothetischen Charakter.
Adäquat: Vielleicht eine Anspielung auf die Adäquatheitstheorie der Wahrheit, wonach Wahrheit in der adaequatio intellectus et rei (in der Übereinstimmung von Denken und Sache) besteht. Gemeint ist möglicherweise: Die Adäquatheit, um die es in der klassischen Logik geht, ist nicht die zwischen Denken und Sache, sondern zwischen grammatischen Strukturen und Wahrheit.
Das bezieht sich vermutlich auf die formale Logik, insbesondere die Syllogistik, also die Lehre von den Formen der Schlüsse.
Lacan kommt auf seine Bemerkung zurück, dass es im Parmenides das Eins ist, das spricht; vgl. Sitzung vom 15. März 1972, Version Miller S. 128.
die Panik, die daraus hervorgeht: Vermutlich die Verwirrung in Bezug auf die Deutung des Parmenides.
Unter den Köchen des Wissens: Wörtlich „unter den Personen, welche das Wissen kochen/zubereiten“; gemeint sind die Agenten des Universitätsdiskurses, also die Hochschullehrer, hier die Parmenides-Kommentatoren.
Es gibt nicht zwei: Das ist offenbar Lacans Umdeutung von Parmenides’ These, dass es nicht Vieles gibt.
Dass die Wahrheit sich nur halbsagen lässt, besteht hier darin, dass sich entweder sagen lässt „Es gibt Eins“ (Ebene des Signifikanten) oder aber „Es gibt kein sexuelles Verhältnis“ (Ebene des Realen). Beides zusammen lässt sich nicht sagen.
Dass sie nur den „Parmenides“ durcharbeiten: Gemeint ist, wie das Folgende zeigt: statt sich außerdem mit Mathematik zu befassen, vor allem mit Mengenlehre.
Anders gesagt: Weil er keinen Sex mit ihr haben kann, spricht er mit ihr (das ist die von Lacan ironisierte Lacan-Deutung).
Freud zufolge wird die Opposition männlich/weiblich im Unbewussten durch die Opposition aktiv/passiv dargestellt. Diese Darstellung ist, wie Freud sagt, falsch, beide Geschlechter sind sowohl aktiv als auch passiv. Vgl. S. Freud: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 5. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 123 f. Fn. 1 (Zusatz von 1915).– Ders.: Das Unbehagen in der Kultur (1930). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 9. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 235 f. Fn. 2.– Ders.: Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1933). In: Ders.: Studienausgabe, Bd. 1. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 545–548.
Anspielung auf den Begriff der primitiven Gesellschaften.
In der Welt von Monsieur Thiers: Wortspiel mit der Lautgleichheit von tiers (dritte) und dem Nachnamen Thiers. Adolphe Thiers war ein mächtiger französischer Politiker (Parlamentsmitglied ab 1830) und 1871 bis 1873 der erste Staatspräsident der dritten Republik ). Zugleich Anspielung auf das zweite Kolonialreich, das 1830 mit der Besetzung von Algier begann, gefolgt von der Eroberung der Sahara und großer Teile von West- und Zentralafrika; im 19. Jahrhundert war Frankreich die zweitgrößte Kolonialmacht der Welt.
Christliche Subversion: Vielleicht eine Anspielung auf Max Webers These, dass die protestantische Ethik – und damit die Berufspflicht – bestimmend war für den Geist des modernen Kapitalismus.
Technisch gesehen bezieht Lacan sich hier auf den Unterschied zwischen Treibjagd und Pirschjagd.
Mehr über die als Forellenkitzeln bezeichnete Fangtechnik erfährt man in diesem Artikel in der englischen Wikipedia.
Lacan bezieht sich auf die kommende Sitzung der Vortragsreihe Das Wissen des Psychoanalytikers, am 1. Juni 1972.
Das Un in Yad’lun (bzw. das Eins in Skip-teins) bezieht sich nicht auf das Individuum, also nicht auf organische Einheiten.
Einigen Transkriptionen zufolge stand dieser Satz zu Beginn der Sitzung an der Tafel.
Lacan bezieht sich indirekt auf den Ausdruck ∃x in der Formel : Es gibt (mindestens) ein x, für das gilt, dass es nicht Φ ist (dass es nicht der Kastration unterliegt).
In dieser Formel ist x das Argument. Dieses Argument erfüllt die Formel: es sorgt dafür, dass die Formel wahr wird.
Unter Argument verstegt Lacan hier „Es gibt Eins“, ∃x. Das x hat hier keinen bestimmten Sinn. ∃x bedeutet beispielsweise nicht „Es gibt ein Individuum“, sondern „Es gibt ein irgendetwas“ (durch das der Ausdruck zu einer wahren Aussage wird).
Eine Klasse zeichnet sich für Lacan dadurch aus, dass ihre Mitglieder ein gemeinsames Merkmal haben, ein gemeinsames Attribut.
Inwiefern hat alles, was durch ein Attribut bestimmt wird, mit dem sexuellen Verhältnis zu tun? Insofern das Attribut mit dem Gegensatz von Haben (des Attributs) und Nichthaben (des Attributs) verbunden ist?
Eine weitere Form des Eins, die nicht gemeint ist, ist das gemeinsame Merkmal einer Klasse. Ein solches Merkmal ist eins – die Mitglieder der Klasse haben (mindestens) ein gemeinsames Merkmal.
Im Neuen Testament gibt es nur einen Hinweis auf Monogamie: Ein Bischof soll nur eine Frau haben (1. Timotheus 3, 2).
Lacan bezieht sich hier vermutlich auf polygyne Eheformen des Mittelalters wie das Konkubinat, die Kebsehe, die Friedelehe und die Muntehe.
Prädikat ist ein Begriff der Grammatik und der Logik: etwas, das von etwas ausgesagt wird.
Attribut ist ursprünglich ein Begriff der Ontologie: eine Eigenschaft eines Dings.
Die Frage ist, ob es ein „sexuelles Verhältnis“ gibt, ein „Verhältnis“ zwischen den beiden Geschlechtern. Um sie zu beantworten, kann man sich auf den sexuellen Typus beziehen – darauf, was für Männer typisch ist und was für Frauen –, und man kann fragen, ob der sexuelle Typus ein Verhältnis zwischen den Geschlechtern ermöglicht. Mit der Beschreibung eines Typus kommen unvermeidlich Begriffe ins Spiel (in diesem Fall die Begriffe „Mann“ und „Frau“), und man bildet Sätze, in denen diese Begriffe mit „alle“ verbunden sind (was dann „alle Männer …“ und „alle Frauen …“ ergibt). Damit ist man beim Universalen, beim Allgemeinen. Worauf also stützt sich das „alle“? Für gewöhnlich wird angenommen, dass es sich auf ein gemeinsames Merkmal bezieht, dass man also, beispielsweise, deshalb von „allen Männern“ sprechen kann, weil Männer eine gemeinsame Eigenschaft haben.
Ein Urteil bzw. eine Aussage wird in der klassischen Logik so strukturiert, dass sie aus einem Subjekt und einem Attribut besteht; dabei ist das Subjekt das, worüber etwas ausgesagt wird, und das Attribut ist eine Eigenschaft des Subjekts, die von ihm ausgesagt wird. Nehmen wir als Urteil bzw. Aussage „Raupen sind gefräßig“, ist „Raupen“ das Subjekt und „Gefräßigsein“ das Attribut, das Merkmal der Raupen, ihre Eigenschaft.
In diesem Satz wird Menge unterminologisch verwendet, nicht im Sinne der Mengenlehre.
In der Mengenlehre ist das einzige Merkmal eines Elements, dass es anders ist als die anderen Elemente. Dass etwas ein Element ist, reduziert sich darauf, dass es sich von den anderen Elementen unterscheidet.
In einer Klasse haben die Elemente ein gemeinsames Attribut; in einer Menge sind die Elemente insofern je eins, als sie sich voneinander unterscheiden. In einer Klasse bezieht sich das Eins auf das Gemeinsame, in einer Menge auf den Unterschied.
Eine Klasse ist nicht so gebaut, dass zu den Elementen der Klasse das Attribut als ein weiteres Element hinzukäme. Die Klasse der Raupen besteht nicht, erstens, aus allen Mitgliedern dieser Klasse als ihren Elementen und zusätzlich aus dem Element „Gefräßigsein“.
Lacan fasst die Allaussage nicht so wie in der Logik üblich. Normalerweise wird angenommen, dass eine Allaussage durch ein Gegenbeispiel falsifiziert werden kann. Lacan sieht es anders; in der nächsten Sitzung wird er das durch den Bezug auf den Modus des Möglichen präzisieren: Die Allaussage bezieht sich auf das Mögliche. Es geht um die Kastration, und die Kastration ist, in Freuds Terminologie, eine Drohung – also eine Möglichkeit. (Vgl. Sitzung vom 1. Juni 1972, Version Miller S. 207–210.– In Millers Darstellung des Schemas mit den Modalitäten, S. 207, fehlt an der Ecke unten links „possible“, das in der Stenotypie-Vorlage zu lesen ist.
Lacan kommt jetzt auf seine Bemerkung zurück, dass ein Attribut kein zusätzliches Element einer Klasse ist.
Was ist gemeint? Möglicherweise dies: Angenommen, die Grundmenge ist {a, b, c}, dann ist jedes Element eine Teilmenge. Das kann so geschrieben werden: {{a}, {b}, {c}}.
Mit anderen Worten:
(a) Φ von x breitet sich am Ort des sexuellen Verhältnisses aus, ohne dafür einen Ersatz zu bilden. Anders gesagt, man findet Φx in den Formeln auf der Seite des Mannes und auf der Seite der Frau:
– Mann-Seite:
– Frau-Seite:Gleichwohl ist die Beziehung zwischen diesen beiden Seiten ein Nicht-Verhältnis.
(b) Außerdem gibt es ein Verhältnis zwischen den folgenden beiden Größen:
– zwischen einem zusätzlichen Eins (dargestellt durch )
– und dem Sagen „Φ von x ist nicht wahr“ (dargestellt durch )
also ein Verhältnis zwischen den beiden Seiten der Aussage , zwischen dem Ausdruck links vom Punkt und dem Ausdruck rechts vom Punkt.(c) Das Eins (nämlich das , und damit ) muss auf die Seite des Mannes gesetzt werden.
Mit „sexuell“ ist hier vermutlich die Zweigeschlechtlichkeit gemeint. Lacan stellt hier offenbar die Frage, ob sich aus dem Vorhergehenden (also daraus, dass die Seite des Mannes durch ein Ausnahme-Element gegründet wird) eine Zweigeschlechtlichkeit ergibt.
Es soll also nach der Beziehung zwischen dem Existenzquantor und dem Allquantor gefragt werden.