Jacques Lacan
Vom psychoanalytischen Diskurs
Übersetzt von Max Kleiner
Kopulierende Libellen
Foto: Iwan Ramawan, Wikimedia Commons
Vom psychoanalytischen Diskurs
Übersetzung von: J. Lacan: Du discours psychanalytique. in: Lacan in Italia. 1953–1978. En Italie Lacan. Hg. v. der Scuola Freudiana. La Salamandra, Milano 1978, S. 27–39.
Vortrag an der Universität Mailand am 12. Mai 1972, Transkription einer Tonaufnahme
Die Übersetzung wird zweimal gebracht, zunächst nur deutsch, dann Satz für Satz französisch/deutsch.
Zahlen in geschweiften Klammern, z.B. {27}, verweisen auf die Seitenzahlen von Lacan in Italia. 1953–1978. En Italie Lacan. .
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Deutsch
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{27} Ich danke Herrn Cesa-Bianchi1 sehr dafür, dass er uns einige Anhaltspunkte gegeben hat, einige Worte der Information, die sehr genau waren über das, was eine gewisse Reihe von Etappen darstellen kann.
Was ich also im Laufe dieser Jahre gemacht habe, hat dazu geführt, dass ich sagen kann…
Meine Verlegenheit rührt daher, dass ich nicht weiß… ich kann überhaupt nicht beurteilen, wie hoch der Grad des Verständnisses für das Französische in Ihrer Versammlung ist. Ich bin sehr glücklich, eine große Anzahl junger Leute darin zu sehen, da ich auf sie… nun, in sie, in diese Leute, meine ich, meine Hoffnung lege.
Ich muss sagen, dass ich es überhaupt nicht mag, vor Leuten Französisch zu sprechen, von denen ich weiß, dass sie mit dieser Sprache nicht vertraut sind. Ich hoffe also, dass ich ein Gefühl dafür bekomme, wie weit ich in dieser Art von Hervorbringung gehen kann.
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Ich habe beim Mittagessen einige Freunde an ein Erlebnis erinnert, das mir an der Johns Hopkins University passiert ist.2
Es war so offensichtlich, dass meine Versammlung nichts verstehen würde, wenn ich Französisch sprechen würde, dass ich, nachdem ich zuerst, einfach so… auf die allgemeine Bitte hin, den Vorsatz gefasst hatte, Französisch zu sprechen, mich zunächst auf Englisch dafür entschuldigte, dass ich nicht fortfahren konnte, d.h. Französisch zu sprechen, und dann dauerte diese Entschuldigung anderthalb Stunden, natürlich auf Englisch… Es ist schrecklich, wenn man mich Englisch sprechen hört. Aber die Amerikaner sind so nachsichtig, da kann man sich doch solche Abweichungen erlauben, nicht wahr? Ich sehe, dass Sie Französisch verstehen – gut – das ermutigt mich.
Ich werde also nicht weiter über die Amerikaner sprechen: Hier bin ich völlig unfähig, mit Ihnen Italienisch zu sprechen, deshalb spreche ich Französisch.
Also, ich habe angekündigt, dass ich über den psychoanalytischen Diskurs sprechen werde – das ist kein Ausdruck, den ich schon lange verwende, aber immerhin seit drei Jahren.
Es ist nicht bequem, vor einem Publikum, das nicht zu meinen Schülern gehört, das nicht ausgebildet ist, das nicht mit etwas vertraut ist … (sehen Sie, ich fange an, Klammern zu öffnen)… das nicht mit etwas vertraut ist, das meine Lehre ist, mein Seminar, wie man es nennt: Es ist gar kein Seminar, da nur ich spreche.
Jedenfalls ist es so geworden. Jahrelang habe ich andere Leute in meinem Seminar sprechen lassen, das hat mir Erholung verschafft, aber schließlich habe ich nach und nach, vielleicht weil die Zeit drängt, darauf verzichtet.
Also, diese Lehre, die seit zwanzig Jahren andauert, von der die Schriften… nun, ich bin gezwungen, von den Schriften zu sprechen, da sie gerade erschienen sind, zumindest ein erstes Stück – es wird vielleicht weitere geben, dank Giacomo Contri3, der bereit war, sehr viel Sorgfalt und sehr viel Zeit darauf zu verwenden.
Ich bin gezwungen, ein wenig über die Schriften zu sprechen, die Ihnen angeblich nicht leicht erscheinen.
Das ist wahr: Sie sind es nicht, ganz und gar nicht.
Sie wurden nie gemacht, diese berühmten Schriften… sie wurden nie gemacht, um meine Lehre zu ersetzen.
Erst einmal wurde gut die Hälfte davon geschrieben, bevor ich mit ihr begonnen habe, das heißt, sie sind nicht erst von gestern, denn ich habe Ihnen gesagt, dass ich seit zwanzig Jahren das mache, was man mein Seminar nennt.
Gut die Hälfte davon stammt aus der Zeit davor, und insbesondere diejenigen, von denen viele noch immer den Dreh- und Angelpunkt dessen bilden, was ich zum psychoanalytischen Diskurs beitragen konnte, darunter das Spiegelstadium. Das Spiegelstadium war ein Vortrag, den ich auf einem Kongress zu Zeiten gehalten habe, als ich noch Teil der sogenannten IPA war – InternationaI Psychanalytique Avouée4 – oder avouable5, wie Sie wollen. Jedenfalls ist das eine Art, diese Worte zu übersetzen.
Der zweite Teil dieser Schriften besteht dann aus einer Reihe von Artikeln, in denen ich mich veranlasst sah, sagen wir, jedes Jahr ab einem bestimmten Zeitpunkt, zwischen einem bestimmten Zeitpunkt und einem anderen …, in denen ich mich |{28} jedes Jahr veranlasst sah, eine Art Orientierungshilfe zu geben, die es denjenigen, die mich im Seminar gehört hatten, ermöglichte, in komprimierter, ja konzentrierter Form das vorzufinden, was ich hatte vorbringen können oder was ich selbst glaubte, als axial in dem, was ich gesagt hatte, bestimmen zu können.
Das ändert jedoch nichts daran, dass es eine sehr schlechte Art ist, ein Publikum zu versammeln.
Der Begriff des Publikums ist zunächst einmal sehr schwierig. Ich werde es wagen, daran zu erinnern, dass ich bei dieser Publikation das Wortspiel betrieben habe, sie als Poubellication6 zu bezeichnen – ich sehe, dass es Leute gibt, die wissen, was das Wort poubelle [Mülltonne] ist. Es gibt heutzutage in der Tat eine zu große Verwirrung zwischen dem, was publik ist, und dem, was poubelle ist! Das ist sogar der Grund, warum ich Interviews ablehne, denn alles in allem ist es die Veröffentlichung von Vertraulichkeiten, die ein Interview ausmacht.
Es ist also durchaus ein Angriff auf die Öffentlichkeit [public] auf dem Niveau der Mülltonne.
Man darf die Mülltonne nicht mit dem Schambein [pubis] verwechseln - das ist etwas ganz anderes.
Das Schambein hat viel mit der Entstehung des Wortes Öffentlichkeit [public] zu tun.
Das stimmt, oder?
Darüber lässt sich nicht streiten, jedenfalls… denke ich das.
Es gab eine Zeit, in der die Öffentlichkeit nicht dasselbe war wie das Auspacken des Privaten, und wenn man an die Öffentlichkeit ging, wusste man, dass es eine Enthüllung war, aber jetzt wird nichts mehr enthüllt, weil alles enthüllt ist.
Nun, natürlich bin ich nicht geneigt, Ihnen Vertraulichkeiten mitzuteilen, aber dennoch bin ich gezwungen, etwas zu sagen, das, da ich Sie nur einmal sehen werde – es würde mich wundern, wenn ich Sie bald wiedersehen würde –, ich bin gezwungen, Ihnen trotzdem etwas zu sagen, das von der Art dieser Vertraulichkeit ist.
Nämlich, wie ich mich derzeit in dieser Position fühle, die ich bei Menschen einnehme, die nicht zu meinem Auditorium gehören.
Was ich wohl anmerken kann, ist das, was ich zuerst gesagt habe, nämlich dass es mir schwierig erscheint, dass die Schriften, wenn sie exportiert werden, als solche, außerhalb des Kontextes einer bestimmten Anstrengung, die ich unternehme und von der ich Ihnen sagen werde, worauf sie sich richtet, dass die Schriften also überhaupt ausreichen, dass man damit irgendetwas zusammenpusseln kann, was wirklich meiner Rede [discours] entspricht.
Das Auditorium und das Editorium, wenn ich mich so ausdrücken darf, sie liegen keineswegs auf derselben Ebene, wie Sie sehen.
Wir spielen also hier, Editorium, so… Poubellication… das klingt obszön, und zugleich wird Auditorium kontaminiert.
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All das ist letztlich eine Art und Weise, um zu sehen, was ich sagen kann, und um Sie so ganz langsam an das heranzuführen, was sehr wichtig ist.
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Das, was ich das Spiel der Signifikanten nennen möchte.
Das Spiel der Signifikanten, das gleitet zum Sinn hin.
Aber das Wichtige an dem, was ich sage, ist, dass es immer nur in der Art eines Ausrutschers gleitet.
Für diejenigen, die mit diesen Ausdrücken gar nicht vertraut sind, sage ich einfach Folgendes: Die Signifikanten oder das Spiel der Signifikanten, das ist verknüpft mit der Tatsache der Sprache, der langue, der langage – das ist nicht äquivalent. Die Sprache [langue] ist etwas ziemlich Spezifisches für jeden, das ist die Muttersprache, Italienisch für die meisten von Ihnen.
Das ist es, was die Sprache [langue] ausmacht.
Und dann gibt es etwas, das man für alle Sprachen [langues] als auf dasselbe Ziel hin determiniert bestimmen kann, und man spricht verallgemeinernd, wie man sich ausdrückt, von der Sprache [langage]: als kennzeichnend für den Menschen.
(Unruhe im Saal)
Was ist los?… Ich würde nichts lieber tun, als das Wort jemandem zu überlassen, der mir dadurch beweist, dass ich selbst nicht umsonst rede…
Also, die Sprache [langage], man hat das Gefühl, dass sie ein Wesen definiert, das man allgemein als Mensch bezeichnet, |{29} und schließlich, wenn man sich strikt darauf beschränkt, es so zu definieren, warum?
Es ist gewiss, dass es ein Tier gibt, auf das die Sprache [langage] herabgekommen ist, wenn ich das so sagen darf, und dass dieses Tier wirklich davon geprägt [marqué] ist.
Es ist so sehr von ihr geprägt, dass ich nicht weiß, wie weit ich gehen kann, um es richtig auszudrücken.
Nicht nur ist die Sprache [langue] Teil seiner Welt, sondern sie trägt seine Welt von Anfang bis Ende.
Das ist der Grund, weshalb… Versuchen Sie nicht herauszufinden, was meine Weltanschauung* ist – ich habe keine Weltanschauung*, denn was ich allenfalls an Derartigem haben könnte, besteht darin zu sagen, dass die Welt* mit Sprache [langage] gebaut ist.
Das ist kein Anschauen der Welt, es lässt keinen Platz für ein Schauen – was man sich vorstellt, dass es gesehen wird, dass es intuitiv ist, ist offensichtlich damit verbunden, dass wir Augen haben, und dass der Blick wirklich eine Leidenschaft des Menschen ist.
Das Sprechen natürlich auch. Er merkt es nur weniger.
Dann gibt es noch andere Elemente, die durchaus Ursache seines Begehrens sind.
Aber es ist eine Tatsache, dass die Psychoanalyse, die psychoanalytische Praxis uns den radikalen Charakter des Signifikanteneinflusses in der Verfasstheit der Welt gezeigt hat.
Ich sage nicht für das Wesen/Sein [être], das spricht, denn das, was ich vorhin diesen Ausrutscher, diese Rutschpartie, die mit dem Signifikantenapparat stattfindet, genannt habe… das ist es, was das Sein bei dem Sprechenden bestimmt. Das Wort „Sein“ hat außerhalb der Sprache keinerlei Bedeutung.
Man hat immerhin schließlich erkannt, dass man keinen Schritt weiterkommt, wenn man über das Sein meditiert.
Man hat es schließlich an der Konsequenz – der etwas weiter getriebenen Konsequenz – an den Folgen dieser Praxis erkannt, die ich als das Gleiten mit dem Signifikanten bezeichnet habe.
Die Art und Weise, wie man, mehr oder weniger gelehrt, an der Oberfläche dessen, was man die Dinge nennt, abrutscht… dessen, was man die Dinge nennt, bis zu dem Moment, an dem man beginnt, die Dinge als etwas zu betrachten, das nicht sehr seriös ist.
Man schafft es tatsächlich, die Macht des Signifikanten auf eine Weise zu konzentrieren, dass ein Teil dieser Welt schließlich einfach in einer mathematischen Formel geschrieben wird.
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Mathematische Formeln, denen man, natürlich für Schulkinder, eine Bedeutung zuzuordnen versucht.
Tatsächlich gelingt es: Einsteins und sogar Heisenbergs Formel sind kleine Terme, die die Masse bezeichnen.
Und Masse macht immer Eindruck, nicht wahr, man bildet sich ein, dass man weiß, was es ist. Und tatsächlich bildet man sich das nicht immer ein – manchmal, wenn man genaue physikalische Kenntnisse hat, weiß man, wie man sie berechnet, aber es wäre falsch, zu glauben, dass die Masse dies oder das ist… aus dem Gefühl heraus.
Nur weil wir ein klein bisschen wiegen, können wir uns nicht einbilden, dass wir wissen, was der Begriff der Masse ist.
Erst wenn man anfängt, etwas in Drehung zu bringen, sieht man, dass Körper eine Masse haben. Aber das bleibt immer so kontaminiert mit etwas, das mit der Tatsache verbunden ist, dass es eine Korrelation zwischen Masse und Gewicht gibt, dass man in Wirklichkeit besser daran tut, nicht zu versuchen, es zu verstehen, sondern sich einfach an die Formeln zu halten.
Darin zeigt die Mathematik wirklich, was der Punkt bei der Verwendung des Signifikanten ist. Natürlich sind wir dahin gekommen… (…) … dass wir de facto bereits in die Sprache eingetaucht sind.
Wie Sie sehen, sage ich nicht: Wir sind sprechende Wesen [êtres].
Wir sind in der Sprache, und ich sehe mich überhaupt nicht in der Lage, Ihnen zu sagen, warum wir da sind, oder zu sagen, wie es angefangen hat.
Es ist sogar so, dass man damit beginnen konnte, ein bisschen etwas über die Sprache zu sagen, befreit von dem Vorurteil, dass es wesentlich wäre, dass sie eine Bedeutung hat: Es ist nicht wesentlich, dass sie eine Bedeutung hat, und darauf beruht sogar diese neue Praxis, die sich Linguistik nennt.
{30} Was nötig ist – und hier zentriert sich die Linguistik gut – ist die Zentrierung auf den Signifikanten als solchen.
Man darf nicht glauben, dass das Signifikat – das natürlich im Gefolge des Signifikanten entsteht – etwas ist, das in irgendeiner Weise primär ist; und zu sagen, dass die Sprache da ist, um zu ermöglichen, dass es Bedeutung gibt, ist ein Schritt, der, gelinde gesagt, übereilt ist.
Es gibt etwas noch Primäreres als die Bedeutungseffekte, und hier kann die Suche – wenn überhaupt jemals etwas gesucht wird, das nicht zuvor schon gefunden worden ist, hm? – hier kann das Finden eine Wirkung haben.
Schließlich, sehen Sie, was den Signifikanten betrifft, so bin ich vorhin darauf gekommen über das, was ich den Ausrutscher, die Gleitwirkung genannt habe…
Schließlich bin ich geneigt, Ihnen die Metapher zu geben, dass der Signifikant wie der Stil7 ist: Er ist bereits das Gleiche, er ist der Stil, den man schon da hätte.
Es ist vielleicht möglich, dass das menschliche Tier ihn eines Tages hergestellt hat… Wir haben nicht die geringste Spur von dem, was man als Erfindung der Sprache bezeichnen könnte… So weit zurück in die Vergangenheit, wie wir sie funktionieren sehen, hat sie die Oberhand.
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Nun, also, werden Sie mir sagen, was hat das mit der Psychoanalyse zu tun?
Es hat auf das Engste mit ihr zu tun, denn wenn man nicht von dieser Ebene ausgeht, die die Ausgangsebene ist, kann man im Bereich der psychoanalytischen Erfahrung absolut nichts weiter tun… kann man nichts weiter tun, als gute Psychotherapie zu machen.
Das heißt, wie es auch die Psychoanalytiker zugeben… sie geben alles zu, sie packen alles aus…
Es gab einmal… Claudel… also, der sich vorstellte, dass die Bestrafung von Pontius Pilatus, nun ja, so aussehen müsse: weil er sehr unpassend gefragt hatte: Was ist die Wahrheit? – dass jedes Mal, wenn er vor einem Götzen sprach, der Götze seinen Bauch öffnete, und was heraus kam? Das war ein großartiges Auspacken von Geld damals, von Dingen, die man in die Sparbüchse steckte…
Psychoanalytiker sind so, sie geben Ihnen alles zu… sie geben alles zu… und alles, was sie erzählen, beweist, dass sie offensichtlich sehr gute Menschen sind.
Es ist verrückt, wie sehr sie den Menschen lieben, wie sehr sie sein Wohl wollen, seine Normalität – das ist unerhört, schließlich, nicht wahr, das ist unerhört, diese Verrücktheit, zu heilen, zu heilen von was? Genau das ist es, was man niemals in Frage stellen darf….
Im Namen von was betrachtet man sich als krank? Inwiefern ist ein Neurotiker kränker als ein normaler, ein normal genannter Mensch? Wenn Freud etwas beigetragen hat, dann ist es genau das, um zu zeigen, dass die Neurose schließlich strikt irgendwo in einen Riss eingefügt ist, den er benennt, den er perfekt bezeichnet, den er Sexualität nennt, und er spricht darüber auf eine Weise, dass das, was klar ist, eben… das ist, dass sich der Mensch [l’homme] da überhaupt nicht wohl fühlt.
Der Mensch [l’homme], natürlich im weitesten Sinne so genannt, die Frau auch nicht; schließlich gibt es nichts, was so schlecht läuft wie das Verhältnis von Mann und Frau.
So ist es, es ist bewundernswert, dass es hier Leute gibt, die das scheinbar zum ersten Mal hören. Das ist absolut erhaben [sublime], als ob Sie da nicht hineingeboren worden wären… Nämlich dass es für Sie nie funktioniert, mit einem Mädchen zu ficken. Für das Mädchen ist es dasselbe… und seit die Welt Welt ist, gibt es eine ganze Literatur, gibt es die Literatur, die nur dazu da ist, das zu sagen.
Also, Freud spricht eines Tages von Sexualität (im Falsett) und es genügt, dass dieses süße Wort aus seinem Mund gekommen ist, damit alle glauben, dass damit die Frage gelöst ist.
Das heißt, dass von dem Moment an, wie ich Ihnen vorhin gesagt habe, dass wenn man eine Frage stellt, es bereits die Antwort gibt, wenn er also die Frage stellt, bedeutet das, dass er die Antwort hat – das heißt, damit muss es funktionieren.
Was voraussetzen würde, dass Freud die Idee der sexuellen Übereinstimmung hat.
Nun, schließlich braucht man nur zu lesen, sein Werk zu öffnen, um zu sehen, dass er bis zum Ende, weil er ein Mann war, nun ja, dass er dabei geblieben ist.
Und er sagt es, er schreibt es, er breitet es aus, schließlich, um sich zu fragen: Eine Frau, was kann sie wohl |{31} wollen? (Gelächter)
Dazu braucht man nicht auf Freuds Biographie anzuspielen, denn auf diese Weise verengt man die Frage immer, zumal er neurotisch war wie jeder andere, dann hatte er eine Frau, die eine Nervensäge war… Nun, das ist bekannt… Die alte Madame Freud…
Das ist wirklich eine Verkürzung der Frage.
Genau aus diesem Grund würde ich mich nie auf die Psychoanalyse von Freud einlassen, zumal es sich um eine Person handelt, die ich nicht gekannt habe.
Das, was Freud sagt, ist das, was ich gerade gesagt habe. Es ist dieses Ausrutschen des Signifikanten, von dem ich vorhin sprach, das bewirkt, dass im Namen der Tatsache, dass er das als „Sexualität“ gezeichnet hat, angenommen wird, dass er wusste, was das bedeutet: Sexualität.
Aber was er uns eben erklärt, ist, dass er es nicht weiß.
Er weiß es nicht. Der Grund, warum er es nicht weiß, ist genau das, was ihn dazu gebracht hat, das Unbewusste zu entdecken.
Das heißt, zu bemerken, dass die Effekte der Sprache an dieser Stelle spielen, wo das Wort „Sexualität“ einen Sinn haben könnte.
Wenn die Sexualität beim sprechenden Wesen anders funktionieren würde, als sich in diesen Spracheffekten zu verstricken…
Ich bin nicht dabei, Ihnen zu sagen, dass die Sprache da aufgetaucht ist, um das Loch zu füllen – ich weiß nicht, ob das Loch ursprünglich oder ob es sekundär ist: das heißt, ob es die Sprache ist, die alles durcheinander gebracht hat.
Ich würde mich wundern, wenn die Sprache da wäre, um alles durcheinander zu bringen.
Es gibt Felder, auf denen es gelingt… wo es aber immer nur gelingt, um an dem teilzuhaben, was bei Tieren gut zu laufen scheint – nämlich dass sie auf eine sehr höfliche Art und Weise zu ficken scheinen.
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Denn es stimmt, bei den Tieren sieht es so aus – das fällt uns im Kontrast auf – es sieht so aus, als ob es anmutig abläuft.
Es gibt die Parade. Es gibt alle möglichen charmanten Annäherungsversuche, und dann scheint es bis zum Schluss glatt zu laufen. Bei den Tieren gibt es allem Anschein nach keine Vergewaltigungen und auch nicht all diese Komplikationen, all das Geschwafel, das man darum herum macht.
Es geschieht bei ihnen, kurz gesagt, auf eine zivilisierte Weise (Gelächter).
Bei den Menschen führt das zu dem, was man Dramen nennt (…). Dadurch dann natürlich das ganze Missverständnis (…).
Hätte es doch der Himmel so eingerichtet, dass die Menschen Liebe machen wie die Tiere, das wäre angenehm.
Ich lasse mich mal eben ein bisschen hinreißen zu etwas… na ja, das so offensichtlich ist.
Man muss es aber trotzdem in Erinnerung rufen (…) etwas, das immerhin zum Erfahrungsbereich des Psychoanalytikers gehört.
Dass er so tut, als wüsste er nichts davon, hängt mit einer Notwendigkeit des Diskurses zusammen, die hier an die Tafel geschrieben ist..|{32}
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An der Tafel:
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Dass man sagt, bleibt als Tatsache vergessen hinter dem, was gesagt wird, in dem, was gehört wird.
Diese Aussage, die ihrer Form nach behauptend ist, gehört zum Modalen aufgrunddessen, was sie an Existenz hervorbringt.
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Nun muss ich das ja wohl benutzen, da ich immerhin eine Viertelstunde vorher gekommen bin, um es an die Tafel zu schreiben.
Es führt die Schlüsselzeichen in jedem Diskurs auf, von dem Punkt aus, den ich den Schein nenne.
Mein letztes Seminar – oder nennen Sie es, wie Sie wollen, aber es ist nicht das letzte, denn das letzte ist das, das ich gerade beende – mein letztes Seminar also, das davor, hieß: D’un discours qui ne serait pas du semblant (Von einem Diskurs, der kein Schein wäre).
Ich habe mein ganzes Jahr damit verbracht, zu zeigen, dass es sich um einen Diskurs handelt, der völlig ausgeschlossen ist.
Es gibt keinen möglichen Diskurs, der nicht Schein wäre.
Das ist doch Schein, oder?
Gut, also ist es auf einer gewissen Ebene durchaus zulässig, dass der Psychoanalytiker Anschein macht, als ob er dazu da wäre, dass die Dinge auf der Ebene des Sexuellen funktionieren. Das Ärgerliche ist, dass er das irgendwann glaubt, und das lässt ihn dann völlig erstarren.
Das heißt, um die Dinge beim Namen zu nennen, er wird darüber zum Schwachkopf.
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Ich glaube, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt notwendig war – um ihm zu ermöglichen, ein wenig Gymnastik zu machen, damit er, in einem Erfahrungsbereich, so wie er eingerichtet ist, einen Schritt weiter gehen kann –, dass man ihn zumindest daran erinnern musste, was er tut: nämlich trotz allem, dass es darum geht, jemanden zum Sprechen zu bringen, indem man ihm erklärt, wie er es tun soll, das heißt, nicht einfach irgendetwas. Ihm die Regel zu erklären: einer Person zu sagen, wie sie sprechen soll… Und dass das zu etwas führt, dass es darum geht, zu verstehen, warum etwas, das mit diesem Apparat, den ich den Signifikanten nenne, gemacht wird, etwas bewirken kann.
Dass ein Abheben notwendig ist, das eben darin besteht… nicht zu schnell zu verstehen, das ist es, was ich versucht habe, zu produzieren.
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Zu einer bestimmten Zeit… natürlich war es keine sehr gut gewählte Zeit, aber ich hatte |{33} keine andere Wahl… Ich bin sozusagen etwas verspätet in die Psychoanalyse eingestiegen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nämlich… in der Neurologie eines schönen Tages… was ist nur in mich gefahren?… ich habe den Fehler begangen, zu sehen, was das sein kann, was man einen Psychotiker nennt.
Darüber habe ich meine Dissertation geschrieben: Von der paranoischen Psychose – oh Skandal! – in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit.
Persönlichkeit, denken Sie, es ist nicht so, dass ich mir nie darüber das Maul zerreißen würde. Aber schließlich stellte sie zu dieser Zeit für mich so etwas dar wie einen Nebel, na ja, etwas … das für die damalige Zeit schon skandalös genug war, ich meine, es löste regelrecht Entsetzen aus.
Schließlich führte es dazu, dass ich selbst die Erfahrung der Psychoanalyse machte. Dann kam der Krieg, während dessen ich diese Erfahrung fortsetzte. Als der Krieg vorbei war, begann ich zu sagen, dass ich vielleicht ein bisschen etwas dazu sagen könnte.
„Machen Sie das bloß nicht“, sagte man mir, „niemand würde etwas verstehen… man kennt Sie, man hat Sie schon seit einiger Zeit im Visier.“
Jedenfalls bedurfte es dazu einer Art Krise, einer politischen Krise, einer innenpolitischen Krise… Mauscheleien unter Psychoanalytikern, damit ich mich in einer extrahierten Position befand.
Und da es einige gab, die anscheinend wollten, dass ich etwas für sie tue…
Ich hätte nur, wie man sagt, sehr spät angefangen: aber mich hat es nie gestört, spät dran zu sein… ich hatte schließlich kein Bedürfnis, die Leute zu drängen.
Um sie nicht zu drängen, begann ich, die Dinge auf der Ebene zu erzählen, auf der ich sie gesehen hatte.
Zurück zu Freud: Man hat mir natürlich dieses Etikett angeheftet, das ich auch verdiene, denn so habe ich es zunächst selbst vorgebracht.
Ich pfeif’ auf dich, Freud. Es war einfach das Vorgehen, damit die Psychoanalytiker merken sollten, dass das, was ich ihnen gerade sagte, bereits bei Freud stand.
Nämlich, dass man nur einen Traum analysieren muss, um zu sehen, dass es sich nur um Signifikanten handelt. Und um Signifikanten in all dieser Mehrdeutigkeit, die ich vorhin die Funktion des Ausrutschers8 genannt habe.
Nämlich, dass es nicht einen Signifikanten gibt, dessen Bedeutung gesichert wäre. Sie kann immer etwas anderes sein, und sie verbringt sogar ihre Zeit damit, so weit in der Bedeutung zu rutschen, wie man will.
Das ist dermaßen spürbar in der Traumdeutung*, und nicht weniger war es das in der Psychopathologie des Alltagslebens, noch mehr ist es das im Witz.
Das scheint mir wesentlich zu sein, es ist wesentlich.
Die Sache, die mir auffällt, ist…
(Der Vortrag wird für den Bandwechsel unterbrochen)
… diese Priorität des Signifikanten.
Jetzt ist jeder auf der Höhe der Zeit. Was Sie in einer Zeitschrift der Avantgarde, oder noch nicht einmal der Avantgarde, von irgendetwas finden werden, was diesen Signifikanten angeht… man liegt uns damit in den Ohren.
Wenn ich daran denke, dass wir, als ich anfing, unter der Herrschaft des Existentialismus standen, und jetzt… ich weiß nicht… Ich möchte schließlich nicht den Eindruck erwecken, als würde ich den Stil, die Größe eines Schriftstellers angreifen, den ich sehr bewundere: Es handelt sich um Sartre.
Und selbst Sartre… nun ja, jetzt ist der Signifikant in sein Vokabular eingegangen.
Dabei weiß jeder, dass Signifikant Lacanisation bedeutet.
Was heißt das?
Na ja.
Von Zeit zu Zeit stelle ich mir vor, dass ich etwas dafür kann, und in diesem Fall ist es das, was mich dazu gebracht hat…
… ich habe in meinen Notizen wiedergefunden, dass ich etwas geschrieben habe am 11. April 1956, in einem zusammengefassten Seminar9 … es stimmt, dass lange bevor es etwas geworden ist, das absolut… nun, mein Werk, so wie es jetzt bekannt ist, war natürlich ganz anders…
… es stimmt nicht weniger, dass das, was ich Ihnen jetzt sage – was natürlich in zwanzig Jahren ausgewertet werden wird – was ich Ihnen jetzt sage, wenn ich auf die Strukturen der mathematischen Logik zurückgreife, um zu definieren, worum es sich bei dem handelt, was ich psychoanalytischen Diskurs nenne, dass ich dann sehr wohl feststellen kann, dass es lustige Dinge gibt: Sie |{34} verstehen zum Beispiel, dass, wenn ich Ihnen natürlich gesagt habe, dass Sie sich nicht mit meinen Schriften abmühen sollten… aber dennoch, im vorletzten Absatz meiner „Wortmeldung zur Übertragung“ heißt es: „Der Fall Dora erscheint darin privilegiert für unsere Beweisführung, dass, da es um eine Hysterische geht, der Schirm des Ichs darin genügend durchsichtig ist, so dass, wie Freud festgestellt hat, nirgendwo die Schwelle zwischen dem Unbewussten und dem Bewussten oder, um es besser zu sagen, zwischen dem analytischen Diskurs und dem Wort des Symptoms niedriger sei“10.
Natürlich, das ist 1951, der analytische Diskurs: Ich habe natürlich lange gebraucht, um ihm seinen Platz einzuräumen. Aber schließlich schreibe ich die Worte nie zufällig, und den analytischen Diskurs habe ich immerhin an diesem Tag vorgebracht, nicht wahr?
Schließlich, fünf Jahre später, als ich meine Lehre begonnen hatte, ist die Struktur… die Struktur, schrieb ich damals… denn jetzt werde ich aufpassen, ich möchte mich nicht diesem Salat, den man Strukturalismus nennt, anschließen oder den Anschein erwecken.
Aber nun, die Struktur, ich habe damals von ihr gesprochen, weil niemand dieses Wort kannte.
Also, die Struktur ist etwas, das sich zunächst als eine Gruppe von Elementen darstellt, die eine kovariante Menge bilden.
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Ich bin gerade dabei, mich an etwas zu orientieren, das eben Mengenlehre heißt.
Gleich darauf spreche ich von geschlossenen und offenen Strukturen, was ebenfalls ganz auf der Höhe dessen ist, was ich jetzt formuliere.
Und insbesondere… sehen wir dort Gruppenbeziehungen, die auf dem Begriff der Menge beruhen, ich betone: offene oder geschlossene Beziehungen.
Zur damaligen Zeit… kann ich mich nicht anders ausdrücken, als zu sagen, dass das Herausarbeiten eines Naturgesetzes das Herausarbeiten einer reinen Signifikantenformel ist. Je weniger sie etwas bedeutet, desto mehr können wir sie vom wissenschaftlichen Standpunkt aus setzen…
Ich weise darauf hin (…), dass der Schritt zur Wissenschaft genau darin besteht: die Dinge strikt auf der Ebene der sogenannten signatura rerum zu schneiden… (…), das Signifikante wäre dort arrangiert – arrangiert natürlich von wem? von Gott, denn die signatura rerum, das ist von Jakob Böhme… – um etwas zu bedeuten. Das ist das wissenschaftliche Vorgehen.
Das heißt natürlich, die Welt mit mathematischen Signifikanten zu interpunktieren… aber gerade dabei innezuhalten… damit etwas zu bedeuten… Denn das war es ja, worin sich bis dahin alle Lande verstrickt hatten, und das, was man unzutreffend als Finalismus bezeichnet.
Wir sind genauso finalistisch wie alles, was vor dem Diskurs der Wissenschaft existierte.
Es ist völlig klar, dass nichts in irgendeinem Gesetz für etwas anderes da ist als natürlich dafür, einen bestimmten Punkt zu erreichen.
Der wissenschaftliche Diskurs ist finalistisch, ganz und gar, im Sinne des Funktionierens (…), wir sind uns nicht im Klaren, dass dieser Finalismus, der Finalismus etwas wäre… dass dazu da ist, um uns etwas zu lehren, zum Beispiel um uns zur Tugend anzuspornen, um uns einfach zu unterhalten (…) in einer Welt, die vollständig auf Finalursachen hin strukturiert sein kann… es wäre leicht zu beweisen, dass die moderne Physik vollkommen finalistisch ist.
Selbst die Idee der Energieerhaltung ist eine finalistische Idee… ebenso die der Entropie, denn was sie gerade zeigt, ist, auf welche Schranke es sich zubewegt, und zwar notwendigerweise.
Was sich geändert hat, ist, dass es keinen Finalismus gibt, und zwar genau aus diesem Grund: dass es überhaupt keinen Sinn hat.
(…)
(…) den Sinn, der gemeinhin dem Subjektiven und dem Objektiven gegeben wird, abzulösen… das Subjektive ist etwas, das wir im Realen antreffen.
Nicht, dass das Subjektive in dem Sinne gegeben ist, den wir üblicherweise unter „real“ verstehen, das heißt, der die Objektivität impliziert: Diese Verwechslung geschieht in den analytischen Schriften ohne Unterlass.
Es erscheint im Realen insofern, als das Subjektive voraussetzt, dass wir ein Subjekt vor uns haben, das in der Lage ist, den Signifikanten als solchen zu benutzen… und den Signifikanten so zu benutzen, wie wir ihn |{35} benutzen, das Spiel des Signifikanten nicht zu benutzen, um etwas zu bedeuten, sondern gerade um uns über das, was es zu bedeuten gibt, zu täuschen… die Tatsache zu nutzen, dass der Signifikant etwas anderes ist als die Bedeutung, um uns einen trügerischen Signifikanten zu präsentieren.
Kurz gesagt, wie Sie sehen, ist das nicht erst seit gestern so.
Ich bestehe auf dieser entscheidenden Wendung.
Es ist sehr merkwürdig, dass die Position des Analytikers es nicht erlaubt, sich auf unbestimmte Zeit darin zu halten.
Nicht nur weil das, was man… was wir vorhin die Internationale genannt haben… aus ganz und gar kontingenten Gründen dem im Wege stand.
Und sogar Männer, also, die ich früher ausgebildet hatte, sie (…).
Was ich schließlich versucht habe zu etablieren, hat zu dem geführt, was ich irgendwo schwarz auf weiß als Scheitern bezeichnet habe.
Das ist nicht das Wesentliche, denn wir wissen aus der analytischen Erfahrung sehr gut, was ein Scheitern ist: Es ist eine der Formen des Erfolgs.
Man kann nicht sagen, dass mir nicht letztlich etwas gelungen ist… es ist mir gelungen, dass sich einige Analytiker mit dieser Wendung befassen, die ich Ihnen zu erklären versucht habe: was die Spaltung zwischen dem analytischen Diskurs und den anderen ist.
Und dann würde ich sagen, dass sich seit einigen Jahren jeder dafür interessiert.
Jeder interessiert sich dafür aus eben diesem Grund: dass es etwas gibt, das nicht mehr glatt läuft.
Es gibt irgendwo auf der Seite dessen, was man so nett, so zärtlich die Jugend nennt… als ob das ein Charakteristikum wäre… auf der Ebene der Jugend gibt es etwas, das auf der Seite eines bestimmten Diskurses nicht mehr funktioniert… des universitären Diskurses zum Beispiel… Ich werde wahrscheinlich nicht die Zeit haben, ihn zu kommentieren, den universitären Diskurs…
Dieser hier, das ist der ewige Diskurs, der Grunddiskurs. Der Mensch ist schon ein seltsames Tier, nicht wahr? Wo im Tierreich gibt es den Diskurs des Herrn? Wo im Tierreich gibt es einen Herrn?…
{36} Wenn es Ihnen nicht sofort in die Augen springt, beim ersten Erfassen, dass es, wenn es keine Sprache gäbe, auch keinen Herrn gäbe, dass der Herr niemals durch Gewalt gegeben ist oder einfach nur dadurch, dass er befiehlt, und dass Sie, da es die Sprache gibt, gehorchen.
Und sogar, dass es Sie krank macht, dass es so nicht weitergeht.
Alles, was auf der Ebene, so wie hier, der sogenannten Jugend passiert, ist sehr sensibel, denn was ich denke, ist, dass, wenn der analytische Diskurs Gestalt angenommen hätte… sie besser wüssten, was zu tun ist, um die Revolution zu machen.
Natürlich darf man sich nicht täuschen, nicht wahr? Die Revolution zu machen, ich denke schon, dass Sie, die Sie hier sind und an die ich mich hauptsächlich wende… Sie sollten schon verstanden haben, was das bedeutet… dass es bedeutet… zurückzukehren zum Ausgangspunkt.
Es ist sogar, weil Sie merken, dass es historisch bewiesen ist: nämlich, dass es keinen fieseren Diskurs des Herrn gibt als an dem Ort, an dem die Revolution gemacht wurde…
Sie würden sich wünschen, dass es anders wäre. Natürlich könnte es besser sein. Was wir erreichen sollten, ist, dass der Diskurs des Herrn ein bisschen weniger primitiv und, um es kurz zu sagen, ein bisschen weniger bescheuert ist.
… (Gelächter im Publikum)…
… wie gut Sie Französisch können, nicht wahr?… das ist wunderbar.
Und in der Tat, wenn Sie sich meine kleinen drehenden Formeln ansehen, müssen Sie sehen, dass die Art und Weise, wie ich diesen analytischen Diskurs strukturiere… dass das genau das Gegenteil von dem ist, vom Herrendiskurs… nämlich dass auf der Ebene des Herrendiskurses das, was ich vorhin den Herrensignifikanten genannt habe, das ist, das, womit ich mich im Moment beschäftige: es gibt Eins [de l’Un].
Der Signifikant ist das, was die Eins in die Welt gebracht hat, und es genügt, dass es die Eins gibt, damit sie… sie beginnt [commence], sie… (zeigt die Formel an der Tafel)… sie dem S2 gebietet [commande].
… das heißt dem Signifikanten, der nach… der kommt, nachdem die Eins funktioniert: Er gehorcht.
Das Wunderbare daran ist, dass er, um zu gehorchen, etwas wissen muss.
Die Eigenschaft des Knechts, wie Hegel es ausdrückte, ist, dass er etwas weiß.
Wenn er nichts wüsste, würde man sich nicht einmal die Mühe machen, ihm irgendetwas zu gebieten.
Aber allein durch dieses Privileg, diese Vorrangstellung, diese anfängliche Existenz, die den Signifikanten ausmacht… dadurch, dass es die Sprache gibt, läuft der Diskurs des Herrn. Das ist übrigens alles, was er braucht, der Herr: dass es läuft.
Um also etwas mehr über die Auswirkungen eben der Sprache zu erfahren, um zu erfahren, wie sie das bestimmt, was ich mit einem Ausdruck bezeichnet habe, der nicht ganz dem üblichen Sprachgebrauch entspricht: das Subjekt…
… wenn es eine Arbeit gegeben hätte, eine gewisse Arbeit, die beizeiten in der Linie Freuds gemacht worden wäre, hätte es vielleicht… an diesem Platz… an diesem Platz, den er bezeichnet, in dieser grundlegenden Stütze, die getragen wird von diesen Termen: dem Schein, der Wahrheit, des Genießens, des Mehrgenießens… hätte es vielleicht… auf der Ebene der Produktion, denn das Mehrgenießen ist das, was dieser Spracheffekt hervorbringt… hätte es vielleicht das gegeben, was vom analytischen Diskurs impliziert wird, nämlich einen klein bisschen besseren Gebrauch des Signifikanten als Eins.
Es hätte vielleicht… aber nun, es wird nicht… weil es jetzt zu spät ist…
… die Krise, nicht des Herrendiskurses, sondern des kapitalistischen Diskurses, der dessen Ersatz ist, hat begonnen.
Es ist keineswegs so, dass ich Ihnen sagen möchte, dass der kapitalistische Diskurs hässlich wäre, er ist im Gegenteil etwas wahnsinnig Raffiniertes, nicht wahr?
Wahnsinnig raffiniert, aber zum Scheitern11 verurteilt.
Schließlich ist es das Raffinierteste, was je an Diskurs gemacht worden ist. Trotzdem ist er zum Scheitern verurteilt. Er ist nämlich unhaltbar. Er ist unhaltbar… in einer Sache, die ich Ihnen erklären könnte… weil, der kapitalistische Diskurs ist da, Sie sehen es… (zeigt die Formel an der Tafel)… eine ganz kleine Umkehrung einfach zwischen dem S1 und dem durchgestrichenen S… das das Subjekt ist… das reicht aus, damit es wie am Schnürchen läuft, es könnte nicht besser laufen, aber eben er läuft zu schnell, er verbraucht sich [se consomme], er verbraucht sich so sehr, dass er verbrennt [se consume].
Jetzt sind Sie mit im Boot… Sie sind mit im Boot… aber es gibt nur geringe Chancen, dass im Verlauf des analytischen Diskurses etwas Ernsthaftes passiert, außer einfach so, nun, zufällig.
In Wahrheit glaube ich, dass man nicht vom Psychoanalytiker in der Nachkommenschaft, wenn ich so sagen darf, meines Diskurses sprechen wird… meines analytischen Diskurses. Es wird etwas anderes auftauchen, das natürlich die Position des Scheins aufrechterhalten muss, aber dennoch wird es… aber es wird vielleicht PS-Diskurs heißen. Ein PS und dann ein T, das wird übrigens ganz im Einklang mit der Art und Weise stehen, wie man sagt, dass Freud den Import des psychoanalytischen Diskurses nach Amerika gesehen hat… das wird der PST-Diskurs sein. Fügen Sie ein E hinzu, das ergibt dann PEST.
Ein Diskurs, der endlich wirklich pestartig wäre, ganz und gar dem Dienst am kapitalistischen Diskurs gewidmet.
Vielleicht kann das eines Tages zu etwas dienen, natürlich wenn nicht vorher die ganze Sache völlig zusammenbricht.
Wie dem auch sei, es ist viertel vor acht und ich spreche seit eineinhalb Stunden. Ich habe Ihnen natürlich nur ein Viertel von dem gesagt, was ich Ihnen heute Abend zu sagen hatte. Aber es ist vielleicht nicht undenkbar, dass mir jemand ausgehend von dem, was ich Ihnen aufgezeigt habe, von der Struktur des kapitalistischen Diskurses und des psychoanalytischen Diskurses, ein paar Fragen stellt.
(…)
Sehr gute Leute, aber völlig unwissend darüber, was Marx selbst gesagt hat… lachen sich tot… ohne Marx.
Und siehe da, Marx lehrt sie, dass es ausschließlich um den Mehrwert geht.
Der Mehrwert, das ist… das ist das Mehrgenießen, nicht wahr?
(Unruhe im Saal)
Aber was haben diese Leute verstanden, das ist wunderbar… Sie haben sich gesagt: „Gut, hier, das ist wahr!“
Das ist das Einzige, was das System am Laufen hält. Das ist der Mehrwert. Der Kapitalismus hat dadurch schließlich diesen Aufschwung genommen… diesen Flügelschlag, mit dem derzeit (…).
Es ist etwas, ein wenig analog, aber nicht im gleichen Sinne, von dem ich sagen würde, das sie hätten tun können, wenn die Leute wirklich ein wenig arbeiten würden, wenn sie wirklich den |{37} Signifikanten, die Funktionsweise der Sprache, hinterfragen würden. Wenn sie ihn auf die gleiche Weise hinterfragen würden wie ein Analysant, wie ich ihn nenne, d.h. nicht ein Analysierter, da er die Arbeit macht: der Typ, der in Analyse ist…
… wenn sie12 es auf die gleiche Weise hinterfragen würden, würde vielleicht etwas dabei herauskommen.
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Das ist die analytische Regel. Es ist ihm noch nie passiert, dass man (…), nicht nur der Typ, der eine Anwandlung verspürt. Man zwingt ihn, etwas zu sagen, und da erwischt man ihn dann, weil die analytische Deutung, selbst wenn sie von einem Dummkopf vorgenommen wird, trotzdem etwas ins Schwingen bringt, auf der Ebene der Deutung. Man zeigt ihm einige logische Effekte dessen, was er sagt, das sich zugleich selbst widerspricht. Sich selbst zu widersprechen, ist nicht jedermanns Sache.
Aber man kann sich auch nicht auf jede beliebige Weise widersprechen. Es gibt Widersprüche, auf denen man etwas aufbauen13 kann, und dann gibt es andere, auf denen man überhaupt nichts aufbauen kann.
Das ist der analytische Diskurs. Man sagt dieses Etwas, ganz genau auf der Ebene, wo der Signifikant die Eins [l’Un] ist, die Wurzel des Signifikanten selbst. Was bewirkt, dass der Signifikant funktioniert, denn da erwischt man die Eins, da gibt es Eins.
(Die Transkription ist aufgrund von Aufzeichnungsfehlern stellenweise lückenhaft. Der verlorene Abschnitt wird mit (…) angegeben.)
Wir sind im Übrigen immerhin zu einigen kleinen Überlegungen gelangt, die uns hinsichtlich der Befragung der ganzen Zahlen nicht völlig überflüssig erscheinen – denn schließlich besteht die Mengenlehre, Cantor und all die anderen, eben darin, sich zu fragen, warum es die Eins gibt. Sie ist nichts anderes.
Und vielleicht würde man mit ein wenig Mühe zu der Erkenntnis gelangen, dass die ganzen Zahlen, die wir als natürliche Zahlen bezeichnen, gar nicht so natürlich sind… wie der Rest der Zahlen.
Kurz gesagt, es gibt etwas, das auf einer bestimmten Ebene auftreten sollte, auf der Ebene der Struktur.
Das letzte dreiviertel Jahrhundert, das nunmehr vergangen ist, seit Freud diese fabelhafte Subversion hervorgebracht hat, von allem, was es… gibt es eine andere Sache, die Fahrt aufgenommen hat, und zwar verdammt gut, die nichts anderes ist als der Diskurs der Wissenschaft, der im Moment den Ton angibt… der den Ton angibt, bis man seine Grenze sieht: Und wenn es etwas gibt, das mit dem Aufkommen des Wissenschaftsdiskurses Hand in Hand geht, etwas, das vor dem Triumph des Wissenschaftsdiskurses auf keinen Fall hätte erscheinen können, dann ist es der analytische Diskurs.
Freud ist absolut undenkbar vor dem Auftauchen nicht nur des Diskurses der Wissenschaft, sondern auch seiner Effekte, seiner Effekte, die natürlich immer offensichtlicher, immer offenkundiger, immer kritischer sind, und von denen man schließlich annehmen kann (…) man hat es noch nicht getan, vielleicht wird es eines Tages einen Diskurs geben, der so genannt wird: „das Übel der Jugend“.
Aber es gibt etwas, das auf sich aufmerksam macht14… und eine neue Funktion, die unweigerlich auftauchen wird, nicht wahr, die vielleicht, wenn nichts dazwischen kommt, einen Wiederbeginn einleiten wird bei der Einrichtung dessen, was… was ich als Diskurs bezeichne.
Ich habe kaum gesagt, was ein Diskurs ist.
Was ist der Diskurs? Es ist das, was in der Ordnung… in der Anordnung dessen, was durch die Existenz der Sprache entstehen kann, als soziales Band fungiert. Vielleicht gibt es ein soziales Band15, einfach so, natürlich, da teilen sich die Soziologen ewig auf… aber ich persönlich glaube nichts Derartiges.
Und es gibt nicht zig mögliche, es gibt sogar nur vier…
Signifikanten muss es mindestens zwei geben.
Das meint den Signifikanten, insofern er als Element funktioniert, was man gerade in der Mengenlehre als Element bezeichnet: den Signifikanten, insofern er der Modus ist, nach dem sich die Welt strukturiert, die Welt des sprechenden Wesens, das heißt alles Wissen.
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Es gibt also S1 und S2 – das ist der Ausgangspunkt für die Definition, dass (…) der Signifikant das ist, was ein Subjekt für einen anderen Signifikanten repräsentiert.
{38} Dieses Subjekt ist nicht das, was wir glauben, es ist nicht der Traum, die Illusion, (…) es ist alles, was durch diese Wirkung des Signifikanten bestimmt wird. Und das geht viel weiter als sich ein jeder bewusst [conscient] ist… oder Komplize [connivent] ist.
Das ist Freuds Entdeckung: dass es bei den Signifikanteneffekten einen ganzen Teil gibt, der sich dem, was wir gemeinhin als Subjekt bezeichnen, völlig entzieht. Es ist, das sei hier angemerkt, das Subjekt, das bis in all seine Einzelheiten durch die Effekte des Signifikanten bestimmt ist (…). Wir wissen, was die Sprache produziert: Was produziert sie? Das, was ich dort das Mehrgenießen genannt habe, weil es der Ausdruck ist, der auf dieser Ebene angewandt wird, das wir gut kennen, das Begehren genannt wird.
Genauer gesagt, sie produziert die Ursache des Begehrens. Und diese ist es, die man das Objekt klein a nennt.
Das Objekt klein a ist der wahre Träger all dessen, was wir haben funktionieren sehen und was auf immer reinere Weise funktioniert, um jeden in seinem Begehren zu spezifizieren.
Das, was die analytische Erfahrung unter dem Begriff des Triebes katalogisiert (…) Trieb, den man oral nennt (…) ein sehr schönes Objekt, ein Objekt, das damit verbunden ist (…) sobald es die Gewohnheit des Saugens angenommen hat (…). Es gibt Leute, die so ihr ganzes Leben lang saugen.
Aber warum würden sie ihr ganzes Leben lang saugen, wenn es nicht in der Lücke, im Intervall der Spracheffekte wäre? Der Spracheffekt, insofern er zur gleichen Zeit gelernt wird, außer von dem, der ein völliger Idiot bleibt, nicht wahr?…
Das ist es, was sein Wesen ausmacht… und sein Wesen, das so wesentlich ist, dass es die Persönlichkeit ausmacht: es ist die Art und Weise, wie jemand angesichts dieses Objekts klein a bestehen bleibt… Es gibt noch andere, und ich habe versucht zu sagen, welche das sind.
Aber diesbezüglich hat die Psychoanalyse, ebenso wie Freud, nie mehr als Freud, nie mehr oder besser als Freud… Man hat natürlich Details hinzugefügt, eine Struktur, einen Status, zu dieser Funktion des Objekts klein a… Melanie Klein hat ihren weitreichenden Beitrag geleistet, und einige andere auch, Winnicott… das Übergangsobjekt…
Das ist sie, das ist die wahre Seele… die neue Subjektivität, im antiken Sinne…
Das ist es, was uns die analytische Erfahrung lehrt.
Das ist also da, wo viele Psychoanalytiker… Das ist die Rolle, die sie auf der Ebene des Scheins spielen.
Das ist es, was sie überwältigt, das ist die Ursache des Begehrens, in dem, dem sie die Laufbahn als Analysant eröffnen.
Daraus könnte… könnte vielleicht etwas anderes herauskommen… etwas, das einen Schritt in Richtung einer anderen Konstruktion machen sollte…
Das heißt, dass es am Ende letztlich darum geht, dass die Erfahrung so kurz wie möglich gehalten wird – das heißt, dass das Subjekt mit einigen Deutungen davonkommt und eine Form des Missverständnisses findet, in der es bestehen kann.
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Welche andere Person hat mir noch eine Frage gestellt?
X: Was ist der Unterschied zwischen dem Diskurs des Herrn und dem Diskurs des Kapitalisten?
L: Ich habe ihn doch vorhin angezeigt, ich habe Latein gesprochen, das alte Lied, nicht wahr, zwischen dem Subjekt und dem S1. Wenn Sie wollen, sprechen wir am Ende darüber, in kleinerem Kreis, aber ich habe es angezeigt.der algo
Y: Welche Rolle spielt |{39} der algorithmische Apparat in – verzeihen Sie das Wort – dem System? Wenn wir uns in der Sprache befinden, welche Metasprache könnte die Signifikantenkette sprechen?… und Ihr Stil selbst ist der Beweis dafür, dass es keine mögliche Metasprache gibt…
L: Man muss den Leuten, die von Metasprache reden, sagen: Wo ist dann die Sprache?
Y: Okay, da sind Sie sehr einfach… aber was ist der algorithmische Apparat, insofern er sich der natürlichen Sprache entzieht, die keine Metasprache hat, die nicht der Metasprache unterworfen ist? Sobald Sie einen algorithmischen Apparat verwenden, versuchen Sie dann nicht, diese Flucht, dieses ständige Abrutschen der Signifikantenkette mit etwas zu blockieren, das sie von außen definiert? Es sei denn, die Signifikantenkette ist nicht die natürliche Sprache, sondern ein darüberstehender logischer, algorithmischer Apparat. Wenn Sie den algorithmischen Apparat einsetzen, um sie zu definieren und zu blockieren, ist er, der algorithmische Apparat, dann nicht das einzige Begehren, das am Ende erfüllt wird?
L: Das ist sehr relevant, abgesehen davon, dass das, worum es geht bei dem, was Sie zu Recht als Algorithmus bezeichnen… dieser Algorithmus nicht aus der analytischen Erfahrung selbst hervorgeht.
Das, was Sinn ergibt, ich habe es immer ausdrücklich artikuliert, das, was wirksam Sinn ergibt, ist immer mit dem verbunden, was ich, wenn Sie einverstanden sind, den Berührungspunkt nennen möchte. Und oft ist ein Berührungspunkt das Ideal, wie die mathematische Theorie (…).
Insofern dieses S1, diese Eins des Signifikanten, an verschiedenen Punkten funktioniert, an verschiedenen Orten, in diesem Versuch der radikalen Reduktion, kann es dadurch Sinn erhalten, dass es, wenn ich so sagen darf, übersetzt wird (…), kann es von einem dieser Diskurse in den anderen übersetzt werden.
Insofern in diesen vier Diskursen die Terme (…) niemals an der gleichen funktionalen Stelle stehen, ist es schließlich… – im Hinblick darauf, was uns interessiert, im Hinblick darauf, was die aktuelle Auswirkung der subjektivierenden Effekte betrifft, bezogen darauf, was uns interessiert, kann es im Moment…, ich sage nicht, dass dies die einzig mögliche Formel ist, aber es kann sich im Moment auf diese Weise mit dem Algorithmus verbinden – dass es eine Konvergenz gibt zwischen der Grenze, an der die mathematische Logik im Moment steht, und den Problemen von uns Analytikern, die wir ein ganz klein bisschen versuchen, das, was wir tun, zu beherrschen.
Dass es eine Konvergenz gibt… dass es die gleiche algorithmische Grenze gibt (…), die Funktion der Grenze…
Wir können nicht einfach irgendetwas sagen.
Selbst die traditionellsten Analytiker würden sich nicht erlauben, irgendetwas zu sagen.
Das ist es, was ich dort geschrieben habe: „dass man sagt“ – ich weiß nicht einmal, wann ich das geschrieben hatte –, „dass man sagt, bleibt als Tatsache vergessen“ – ich meine üblicherweise – „hinter dem, was gesagt wird, in dem, was gehört wird“.
„In dem, was gehört wird“: Worauf bezieht sich das? Das ist vollkommen zweideutig. Es kann sich auf „bleibt vergessen“ beziehen – das „dass man sagt“ kann vergessen bleiben in dem, was gehört wird, – oder ist es das „was gesagt wird, in dem, was gehört wird“?
Das ist ein vollkommen exemplarischer Gebrauch der Mehrdeutigkeit auf der Ebene der allgemeinen Struktur – transformatorisch16, nicht wahr?
Das ist bescheuert, jeder macht es, abgesehen davon, dass man es nicht bemerkt.
Was steht dann darunter?
„Diese Aussage, die ihrer Form nach behauptend ist“, die ich als universal gekennzeichnet habe, „gehört zum Modalen aufgrunddessen, was sie an Existenz hervorbringt.“
Ich hatte heute kaum Zeit, mich damit zu beschäftigen, was es mit der Existenz auf sich hat: Ich hatte ziemlich klar angefangen und dann schließlich habe ich, wie üblich, unter meiner Last mehr oder weniger nachgegeben.
Aber schließlich ist es ganz klar, dass wir an diesem Punkt angelangt sind: das „es existiert“ auf der Ebene des Mathems, auf der Ebene des Algorithmus zu befragen.
Nur auf der Ebene des Algorithmus ist die Existenz als solche zulässig. Sobald sich der wissenschaftliche Diskurs etabliert, das heißt alles Wissen, schreibt er sich nur in das Mathem ein. Alles Wissen ist lehrbares Wissen… Wir sind an diesem Punkt angelangt, die Existenz als das zu setzen, was mit der Algorithmusstruktur verbunden ist.
Es ist ein Effekt der Geschichte, dass wir so weit sind, nicht nach unserem Sein, sondern nach unserer Existenz zu fragen: dass ich denke „also bin ich“ – „also bin ich“ in Anführungszeichen. Nämlich das, woraus die Existenz entstanden ist, das ist der Punkt, an dem wir uns befinden. Die Tatsache des „dass man sagt“ – das Sagen steht hinter allem, was gesagt wird –, ist dieses Etwas, das in der historischen Aktualität zum Vorschein kommt.
Und hier können Sie keineswegs sagen, dass es sich um ein Faktum von theoretischem Wunsch, zum Beispiel von meiner Seite, handelt.
So liegen die Dinge, so tauchen sie auf… das Auftauchen als solches der Anordnung des Diskurses: Von hier aus gibt es die Hervorbringung der Existenz, der Existenz als etwas, das ebenso gut auf der Ebene dieses kleinen a ist, mit dem sich das Subjekt teilt.
Das ist eine Frage, die mir, nun, weil ich Ihnen gerade geantwortet habe, nun doch erreicht scheint…
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Französisch/deutsch
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{27} Je remercie beaucoup M. Cesa Bianchi de nous avoir donné ces quelques repères, ces quelques mots d’information qui étaient fort exacts sûr ce qui peut constituer un certain nombre d’étapes.
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Donc, ce que j’ai fait au cours de ces années a mené à dire…
Was ich also im Laufe dieser Jahre gemacht habe, hat dazu geführt, dass ich sagen kann…
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Mon embarras tient à ce que je ne sais pas… je ne peux pas apprécier d’aucune façon le degré d’audition du français que représente votre assemblée. Je suis très heureux d’y voir un très grand nombre de figures jeunes puisque c’est sur… enfin, c’est dans elles je veux dire, ces figures, que je mets mon espoir.
Meine Verlegenheit rührt daher, dass ich nicht weiß… ich kann überhaupt nicht beurteilen, wie hoch der Grad des Verständnisses für das Französische in Ihrer Versammlung ist. Ich bin sehr glücklich, eine große Anzahl junger Leute darin zu sehen, da ich auf sie… nun, in sie, in diese Leute, meine ich, meine Hoffnung lege.
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Je dois dire que je n’aime pas du tout parler français devant des gens dont je sais qu’ils ne sont pas familiers avec cette langue. Alors, j’espère que je vais sentir jusqu’où je peux aller dans cet ordre d’émissions.
Ich muss sagen, dass ich es überhaupt nicht mag, vor Leuten Französisch zu sprechen, von denen ich weiß, dass sie mit dieser Sprache nicht vertraut sind. Ich hoffe also, dass ich ein Gefühl dafür bekomme, wie weit ich in dieser Art von Hervorbringung gehen kann.
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J’ai rappelé à déjeuner à quelques amis une expérience qui m’est arrivée à John Hopkins University.
Ich habe beim Mittagessen einige Freunde an ein Erlebnis erinnert, das mir an der Johns Hopkins University passiert ist.18
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C’était tellement manifeste que mon assemblée n’entendrait rien si je parlais français que, ayant pris d’abord, comme ça… à la prière générale, la résolution de parler français, j’ai commencé par m’excuser en anglais de ne pas pouvoir continuer, c’est à dire de parler français, et puis cette excuse a duré une heure et demie, en anglais bien sûr… C’est affreux quand on m’entend parler anglais. Mais les Américains sont si complaisants, on peut se permettre de telles dérogations, n’est-ce pas? Je vois que vous comprenez le français − bon − alors ça m’encourage.
Es war so offensichtlich, dass meine Versammlung nichts verstehen würde, wenn ich Französisch sprechen würde, dass ich, nachdem ich zuerst, einfach so… auf die allgemeine Bitte hin, den Vorsatz gefasst hatte, Französisch zu sprechen, mich zunächst auf Englisch dafür entschuldigte, dass ich nicht fortfahren konnte, d.h. Französisch zu sprechen, und dann dauerte diese Entschuldigung anderthalb Stunden, natürlich auf Englisch… Es ist schrecklich, wenn man mich Englisch sprechen hört. Aber die Amerikaner sind so nachsichtig, da kann man sich doch solche Abweichungen erlauben, nicht wahr? Ich sehe, dass Sie Französisch verstehen – gut – das ermutigt mich.
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Donc je ne continuerai pas à parler des américains: là je suis tout à fait incapable de vous parler italien, c’est pour ça que je parle français.
Ich werde also nicht weiter über die Amerikaner sprechen: Hier bin ich völlig unfähig, mit Ihnen Italienisch zu sprechen, deshalb spreche ich Französisch.
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Alors, j’ai annoncé que je parlerais Du discours psychanalytique - c’est pas un terme que j’ai avancé depuis longtemps, mais quand même depuis trois ans.
Also, ich habe angekündigt, dass ich über den psychoanalytischen Diskurs sprechen werde – das ist kein Ausdruck, den ich schon lange verwende, aber immerhin seit drei Jahren.
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C’est pas commode, devant un auditoire qui n’est pas de mes élèves, qui n’est pas formé, rompu à quelque chose… (vous voyez, je commence à ouvrir des parenthèses)… qui n’est pas rompu à quelque chose qui est mon enseignement, mon Séminaire comme on appelle ça: c’est pas un séminaire du tout, puisque il n’y a que moi qui parle.
Es ist nicht bequem, vor einem Publikum, das nicht zu meinen Schülern gehört, das nicht ausgebildet ist, das nicht mit etwas vertraut ist … (sehen Sie, ich fange an, Klammern zu öffnen)… das nicht mit etwas vertraut ist, das meine Lehre ist, mein Seminar, wie man es nennt: Es ist gar kein Seminar, da nur ich spreche.
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Enfin, c’est devenu comme ça. Pendant des années j’ai fait parler d’autres personnes à mon séminaire, ça me reposait, mais enIch werde also nicht weiter über die Amerikaner sprechen: Hier bin ich völlig unfähig, mit Ihnen Italienisch zu sprechen, deshalb spreche ich Französisch.fin peu à peu, peut être parce-que le temps presse, j’y ai renoncé.
Jedenfalls ist es so geworden. Jahrelang habe ich andere Leute in meinem Seminar sprechen lassen, das hat mir Erholung verschafft, aber schließlich habe ich nach und nach, vielleicht weil die Zeit drängt, darauf verzichtet.
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Alors, cet enseignement qui dure depuis vingt ans, dont les Écrits… − enfin, je suis bien forcé de parler des Écrits puisqu’ils viennent de paraître, au moins un premier morceau − il y en aura peut être d’autres, ceci grâce à Giacomo Contri qui a bien voulu y consacrer un très grand soin et un très grand temps.
Also, diese Lehre, die seit zwanzig Jahren andauert, von der die Schriften… nun, ich bin gezwungen, von den Schriften zu sprechen, da sie gerade erschienen sind, zumindest ein erstes Stück – es wird vielleicht weitere geben, dank Giacomo Contri19, der bereit war, sehr viel Sorgfalt und sehr viel Zeit darauf zu verwenden.
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Je suis bien forcé de parler un peu des Écrits qui, paraît-il, ne vous paraissent pas faciles.
Ich bin gezwungen, ein wenig über die Schriften zu sprechen, die Ihnen angeblich nicht leicht erscheinen.
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Ça c’est vrai: ils ne le sont pas, pas du tout même. C’est qu’ils n’ont jamais été faits, ces fameux écrits… ils n’ont jamais été faits pour remplacer mon enseignement.
Das ist wahr: Sie sind es nicht, ganz und gar nicht. Sie wurden nie gemacht, diese berühmten Schriften… sie wurden nie gemacht, um meine Lehre zu ersetzen.
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Il y en a d’abord une bonne moitié qui ont été écrits avant que je le commence, c’est à dire que ça n’est pas d’hier puisque je vous ai dit qu’il y a vingt ans que je fais ce qu’on appelle mon séminaire.
Erst einmal wurde gut die Hälfte davon geschrieben, bevor ich mit ihr begonnen habe, das heißt, sie sind nicht erst von gestern, denn ich habe Ihnen gesagt, dass ich seit zwanzig Jahren das mache, was man mein Seminar nennt.
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Il y en a une bonne moitié qui sont d’avant, et en particulier ceux dont beaucoup en sont encore à faire le pivot de ce que j’ai pu apporter au discours psychanalytique, dont Le stade du miroir. Le stade du miroir, c’était une communication que j’ai faite dans un congrès aux temps où je faisais encore partie de ce qu’on appelle IPA − International Psychanalytique Avouée - ou avouable, corne vous voudrez. Enfin, c’est une façon de traduire ces mots.
Gut die Hälfte davon stammt aus der Zeit davor, und insbesondere diejenigen, von denen viele noch immer den Dreh- und Angelpunkt dessen bilden, was ich zum psychoanalytischen Diskurs beitragen konnte, darunter das Spiegelstadium. Das Spiegelstadium war ein Vortrag, den ich auf einem Kongress zu Zeiten gehalten habe, als ich noch Teil der sogenannten IPA war – InternationaI Psychanalytique Avouée20 – oder avouable21, wie Sie wollen. Jedenfalls ist das eine Art, diese Worte zu übersetzen.
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Puis, la seconde partie de ces Écrits consiste dans une série d’articles où je me suis trouvé, disons chaque année à partir d’un certain moment, entre un certain moment et un autre… où je me |{28} suis trouvé chaque année donner une sorte de repère, qui permettait à ceux qui m’avaient entendu au séminaire de trouver là, enfin, condensé, en somme concentré, ce que j’avais pu apporter ou ce que je croyais moi-même pouvoir repérer comme étant axial dans ce que j’avais énoncé.
Der zweite Teil dieser Schriften besteht dann aus einer Reihe von Artikeln, in denen ich mich veranlasst sah, sagen wir, jedes Jahr ab einem bestimmten Zeitpunkt, zwischen einem bestimmten Zeitpunkt und einem anderen …, in denen ich mich jedes Jahr veranlasst sah, eine Art Orientierungshilfe zu geben, die es denjenigen, die mich im Seminar gehört hatten, ermöglichte, in komprimierter, ja konzentrierter Form das vorzufinden, was ich hatte vorbringen können oder was ich selbst glaubte, als axial in dem, was ich gesagt hatte, bestimmen zu können.
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Ça n’empêche pas que c’est une très mauvaise façon, en somme, de rassembler un public.
Das ändert jedoch nichts daran, dass es eine sehr schlechte Art ist, ein Publikum zu versammeln.
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C’est très difficile d’abord, la notion de public. Je vais me risquer à rappeler que lors de cette publication, je me suis livré au jeu de mots de l’appeler poubellication − je vois qu’il y a des gens qui savent ce que c’est le mot poubelle. Il y a une trop grande confusion en effet, de nos jours, entre ce qui fait public et ce qui fait poubelle! C’est même pour ça que je refuse les interviews, parce-que malgré tout, la publication des confidences, c’est ça qui fait l’interview.
Der Begriff des Publikums ist zunächst einmal sehr schwierig. Ich werde es wagen, daran zu erinnern, dass ich bei dieser Publikation das Wortspiel betrieben habe, sie als Poubellication22 zu bezeichnen – ich sehe, dass es Leute gibt, die wissen, was das Wort poubelle [Mülltonne] ist. Es gibt heutzutage in der Tat eine zu große Verwirrung zwischen dem, was publik ist, und dem, was poubelle ist! Das ist sogar der Grund, warum ich Interviews ablehne, denn alles in allem ist es die Veröffentlichung von Vertraulichkeiten, die ein Interview ausmacht.
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Ça consiste alors tout à fait à attaquer le public au niveau de la poubelle.
Es ist also durchaus ein Angriff auf die Öffentlichkeit [public] auf dem Niveau der Mülltonne.
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Il ne faut pas confondre la poubelle avec le pubis − c’est pas du tout pareil.
Man darf die Mülltonne nicht mit dem Schambein [pubis] verwechseln - das ist etwas ganz anderes.
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Le pubis a beaucoup de rapports avec la naissance du mot public.
Das Schambein hat viel mit der Entstehung des Wortes Öffentlichkeit [public] zu tun.
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C’est vrai, hein?
Das stimmt, oder?
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Ça ne se discute pas, enfin… je pense.
Darüber lässt sich nicht streiten, jedenfalls… denke ich das.
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C’était un temps où le public, ce n’était pas la même chose que le déballage du privé, et où quand on passait au public on savait que c’était un dévoilement, mais maintenant ça ne dévoile plus rien puisque tout est dévoilé.
Es gab eine Zeit, in der die Öffentlichkeit nicht dasselbe war wie das Auspacken des Privaten, und wenn man an die Öffentlichkeit ging, wusste man, dass es eine Enthüllung war, aber jetzt wird nichts mehr enthüllt, weil alles enthüllt ist.
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Enfin, évidemment je ne suis pas porté à vous faire des confidences, et pourtant je suis forcé quand même de dire quelque chose qui, étant donné que je ne vous verrai qu’une fois − enfin, ça m’étonnerait de vous revoir d’ici peu − je suis forcé de vous dire quelque chose tout de même qui est de l’ordre de cette confidence.
Nun, natürlich bin ich nicht geneigt, Ihnen Vertraulichkeiten mitzuteilen, aber dennoch bin ich gezwungen, etwas zu sagen, das, da ich Sie nur einmal sehen werde – es würde mich wundern, wenn ich Sie bald wiedersehen würde –, ich bin gezwungen, Ihnen trotzdem etwas zu sagen, das von der Art dieser Vertraulichkeit ist.
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A savoir, comment je peux me sentir actuellement dans cette position que j’occupe auprès de gens qui ne font pas partie de mon auditoire.
Nämlich, wie ich mich derzeit in dieser Position fühle, die ich bei Menschen einnehme, die nicht zu meinem Auditorium gehören.
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Ce qua je peux bien marquer, n’est-ce pas, c’est ce que j’ai dit d’abord, c’est que les Écrits, ça me semble difficile qu’exportés, comme ça, hors du contexte d’un certain effort que je fais et dont je vais vous dire sûr quoi il est centré, que les Écrits, enfin, ça suffise du tout à ce qu’on puisse là dessus élucubrer quoi que ce soit qui corresponde vraiment à mon discours.
Was ich wohl anmerken kann, ist das, was ich zuerst gesagt habe, nämlich dass es mir schwierig erscheint, dass die Schriften, wenn sie exportiert werden, als solche, außerhalb des Kontextes einer bestimmten Anstrengung, die ich unternehme und von der ich Ihnen sagen werde, worauf sie sich richtet, dass die Schriften also überhaupt ausreichen, dass man damit irgendetwas zusammenpusseln kann, was wirklich meiner Rede [discours] entspricht.
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L’auditoire et l’éditoire, si je peux m’exprimer ainsi, c’est pas du tout du même niveau, vous le voyez.
Das Auditorium und das Editorium, wenn ich mich so ausdrücken darf, sie liegen keineswegs auf derselben Ebene, wie Sie sehen.
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Nous jouons enfin là, éditoire, comme ça… poubellication… ça fait obscène et du même coup auditoire se contamine.
Wir spielen also hier, Editorium, so… Poubellication… das klingt obszön, und zugleich wird Auditorium kontaminiert.
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Tout ça, c’est une façon en somme de voir ce que je peux dire et de vous introduire comme ça, tout doucement, à ce qui est très important.
All das ist letztlich eine Art und Weise, um zu sehen, was ich sagen kann, und um Sie so ganz langsam an das heranzuführen, was sehr wichtig ist.
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Ce que j’appellerai le jeu des signifiants.
Das, was ich das Spiel der Signifikanten nennen möchte.
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Le jeu des signifiants, ça glisse au sens.
Das Spiel der Signifikanten, das gleitet zum Sinn hin.
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Mais l’important dans ce que j’énonce c’est que ça ne glisse jamais qu’à la manière d’un dérapage.
Aber das Wichtige an dem, was ich sage, ist, dass es immer nur in der Art eines Ausrutschers gleitet.
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Pour ceux qui sont tout à fait inaccoutumés à ces termes, je dis simplement ceci: les signifiants ou le jeu des signifiants, c’est lié au fait de la langue, du langage. C’est pas équivalent. La langue c’est quelque chose d’assez spécifié pour chacun, c’est la langue maternelle, l’Italien pour la plupart d’entre vous.
Für diejenigen, die mit diesen Ausdrücken gar nicht vertraut sind, sage ich einfach Folgendes: Die Signifikanten oder das Spiel der Signifikanten, das ist verknüpft mit der Tatsache der Sprache, der langue, der langage – das ist nicht äquivalent. Die Sprache [langue] ist etwas ziemlich Spezifisches für jeden, das ist die Muttersprache, Italienisch für die meisten von Ihnen.
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C’est ça qui fait la langue.
Das ist es, was die Sprache [langue] ausmacht.
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Il se trouve qu’il y a quelque chose qu’on peut repérer, comme étant déterminé fin, pour toutes les langues, et c’est en généralisant, comme on s’exprime, qu’on parle du langage: comme caractérisant l’homme.
Und dann gibt es etwas, das man für alle Sprachen [langues] als auf dasselbe Ziel hin determiniert bestimmen kann, und man spricht verallgemeinernd, wie man sich ausdrückt, von der Sprache [langage]: als kennzeichnend für den Menschen.
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[Rumore nell’aula]
(Unruhe im Saal)
Qu’est-ce qu’il y a?… Je ne demanderais pas mieux que de laisser la parole à quelqu’un, qui me prouverait par-là que moi même je ne parle pas en vain…
Was ist los?… Ich würde nichts lieber tun, als das Wort jemandem zu überlassen, der mir dadurch beweist, dass ich selbst nicht umsonst rede…
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Alors, le langage, on a le sentiment que ça définit un être, qu’on appelle généralement l’homme, |{29} et après tout, en se contenant strictement de le définir ainsi, pourquoi ?
Also, die Sprache [langage], man hat das Gefühl, dass sie ein Wesen definiert, das man allgemein als Mensch bezeichnet, und schließlich, wenn man sich strikt darauf beschränkt, es so zu definieren, warum?
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Il est certain qu’il y a un animal sûr qui le langage est descendu, si je puis dire, et que cet animal en est vraiment marqué.
Es ist gewiss, dass es ein Tier gibt, auf das die Sprache [langage] herabgekommen ist, wenn ich das so sagen darf, und dass dieses Tier wirklich davon geprägt [marqué] ist.
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Il en est marqué au point que je ne sais pas jusqu je peux aller bien le dire.
Es ist so sehr von ihr geprägt, dass ich nicht weiß, wie weit ich gehen kann, um es richtig auszudrücken.
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C’est pas seulement que la langue fasse partie de son monde, c’est que c’est ça qui soutient son monde de bout en bout.
Nicht nur ist die Sprache [langue] Teil seiner Welt, sondern sie trägt seine Welt von Anfang bis Ende.
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C’est pour ça que… N’essayez pas de chercher quelle est ma Weltanschauung − je n’ai aucune Weltanschauung, pour la raison que ce que je pourrais à la rigueur en avoir, ça consiste à dire que le Welt… le monde, c’est bâti avec du langage.
Das ist der Grund, weshalb… Versuchen Sie nicht herauszufinden, was meine Weltanschauung* ist – ich habe keine Weltanschauung*, denn was ich allenfalls an Derartigem haben könnte, besteht darin zu sagen, dass die Welt* mit Sprache [langage] gebaut ist.
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C’est pas une vue sûr le monde, ça ne laisse place à aucune vue − ce qu’on s’imagine être vu, être intuitif, est évidemment lié à quelque chose qui est le fait que nous avons les yeux, et que le regard, c’est vraiment une passion de l’homme.
Das ist kein Anschauen der Welt, es lässt keinen Platz für ein Schauen – was man sich vorstellt, dass es gesehen wird, dass es intuitiv ist, ist offensichtlich damit verbunden, dass wir Augen haben, und dass der Blick wirklich eine Leidenschaft des Menschen ist.
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La parole aussi, bien sûr. Il s’en aperçoit moins.
Das Sprechen natürlich auch. Er merkt es nur weniger.
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Puis il y a d’autres éléments qui sont tout à fait cause de son désir.
Dann gibt es noch andere Elemente, die durchaus Ursache seines Begehrens sind.
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Mais c’est un fait que la psychanalyse, la pratique psychanalytique nous a montré le caractère radical de l’incidence signifiante dans cette constitution du monde.
Aber es ist eine Tatsache, dass die Psychoanalyse, die psychoanalytische Praxis uns den radikalen Charakter des Signifikanteneinflusses in der Verfasstheit der Welt gezeigt hat.
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Je ne dis pas pour l’être qui parle, parce-que ce que j’ai appelé tout à l’heure ce dérapage, cette glissade qui se fait avec l’appareil du signifiant… c’est ça qui détermine l’être chez celui qui parle. Le mot d’être n’a aucun sens au dehors du langage.
Ich sage nicht für das Wesen/Sein [être], das spricht, denn das, was ich vorhin diesen Ausrutscher, diese Rutschpartie, die mit dem Signifikantenapparat stattfindet, genannt habe… das ist es, was das Sein bei dem Sprechenden bestimmt. Das Wort „Sein“ hat außerhalb der Sprache keinerlei Bedeutung.
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On a fini quand même par s’apercevoir que c’est pas à méditer sûr être qu’on fera en rien le moindre pas.
Man hat immerhin schließlich erkannt, dass man keinen Schritt weiterkommt, wenn man über das Sein meditiert.
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On a fini par s’en apercevoir par la conséquence… conséquence un peu poussée… les suites de cette pratique que j’ai appelé le glissement avec le signifiant.
Man hat es schließlich an der Konsequenz – der etwas weiter getriebenen Konsequenz – an den Folgen dieser Praxis erkannt, die ich als das Gleiten mit dem Signifikanten bezeichnet habe.
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La façon qu’on a, plus ou moins savante, de déraper à la surface de ce qu’on appelle les choses… de ce qu’on appelle les choses jusqu’au moment où on commence à considérer que les choses, c’est pas très sérieux.
Die Art und Weise, wie man, mehr oder weniger gelehrt, an der Oberfläche dessen, was man die Dinge nennt, abrutscht… dessen, was man die Dinge nennt, bis zu dem Moment, an dem man beginnt, die Dinge als etwas zu betrachten, das nicht sehr seriös ist.
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On arrive vraiment à concentrer la puissance du signifiant d’une façon telle qu’une part de ce monde finit par, simplement, s’écrire dans une formule mathématique.
Man schafft es tatsächlich, die Macht des Signifikanten auf eine Weise zu konzentrieren, dass ein Teil dieser Welt schließlich einfach in einer mathematischen Formel geschrieben wird.
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Formules mathématiques auxquelles, bien sûr pour les écoliers, on essaye de conjoindre un sens.
Mathematische Formeln, denen man, natürlich für Schulkinder, eine Bedeutung zuzuordnen versucht.
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En effet on y parvient: la formule d’Einstein et même d’Heisenberg, enfin, sont des petits termes qui désignent la masse.
Tatsächlich gelingt es: Einsteins und sogar Heisenbergs Formel sind kleine Terme, die die Masse bezeichnen.
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Et la masse, ça fait toujours de l’effet, n’est-ce pas, on s’imagine qu’on sait ce que c’est. Et en effet on ne se l’imagine pas toujours − quelques fois quand on a des notions psychiques précises, on sait comment ça se calcule, mais on aurait tort de croire que la masse c’est ça ou ça… par le sentiment.
Und Masse macht immer Eindruck, nicht wahr, man bildet sich ein, dass man weiß, was es ist. Und tatsächlich bildet man sich das nicht immer ein – manchmal, wenn man genaue physikalische Kenntnisse hat, weiß man, wie man sie berechnet, aber es wäre falsch, zu glauben, dass die Masse dies oder das ist… aus dem Gefühl heraus.
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C’est pas seulement parce-que nous pesons un petit peu qu’on peut s’imaginer qu’on sait ce que c’est que la notion de masse.
Nur weil wir ein klein bisschen wiegen, können wir uns nicht einbilden, dass wir wissen, was der Begriff der Masse ist.
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C’est seulement à partir du moment où on commence à faire tourner quelque chose, que l’on voit que les corps ont une masse.
Erst wenn man anfängt, etwas in Drehung zu bringen, sieht man, dass Körper eine Masse haben.
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Mais ça reste toujours tellement contaminé par quelque chose qui est lié au fait qu’il y a une corrélation entre la masse et le poids qu’en réalité on fait mieux de ne pas chercher à comprendre, et simplement de s’en tenir aux formules.
Aber das bleibt immer so kontaminiert mit etwas, das mit der Tatsache verbunden ist, dass es eine Korrelation zwischen Masse und Gewicht gibt, dass man in Wirklichkeit besser daran tut, nicht zu versuchen, es zu verstehen, sondern sich einfach an die Formeln zu halten.
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C’est en ça que la mathématique démontre vraiment quel est le point de l’usage du signifiant. Bien sûr, nous sommes arrivés à [… ] que de fait nous sommes déjà plongés dans la langage.
Darin zeigt die Mathematik wirklich, was der Punkt bei der Verwendung des Signifikanten ist. Natürlich sind wir dahin gekommen… (…) … dass wir de facto bereits in die Sprache eingetaucht sind.
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Vous le voyez, je ne dis pas: nous sommes des êtres parlants.
Wie Sie sehen, sage ich nicht: Wir sind sprechende Wesen [êtres].
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Nous sommes dans le langage, et je ne me crois pas du tout en mesure de vous dire pourquoi nous y sommes, ni de dire comment ça a commencé.
Wir sind in der Sprache, und ich sehe mich überhaupt nicht in der Lage, Ihnen zu sagen, warum wir da sind, oder zu sagen, wie es angefangen hat.
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C’est même comme ça qu’on a pu commencer à dire sur le langage quelque petite chose, débarrassés du préjugé que c’est essentiel que ça ait un sens: c’est pas essentiel que ça ait un sens, et c’est même là-dessus qu’est fondée cette nouvelle pratique qui s’appelle la linguistique.
Es ist sogar so, dass man damit beginnen konnte, ein bisschen etwas über die Sprache zu sagen, befreit von dem Vorurteil, dass es wesentlich wäre, dass sie eine Bedeutung hat: Es ist nicht wesentlich, dass sie eine Bedeutung hat, und darauf beruht sogar diese neue Praxis, die sich Linguistik nennt.
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{30} Ce qu’il faut − c’est là que la linguistique se centre bien − c’est se centrer sur le signifiant en tant que tel.
Was nötig ist – und hier zentriert sich die Linguistik gut – ist die Zentrierung auf den Signifikanten als solchen.
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Il ne faut pas croire que le signifié − qui bien entendu se produit dans le sillage du signifiant − que ça soit là quelque chose d’aucune façon premier; et se dire que le langage est là pour qu’il permette qu’il y ait la signification, c’est une démarche dont le moins qu’on puisse dire c’est qu’elle est précipitée.
Man darf nicht glauben, dass das Signifikat – das natürlich im Gefolge des Signifikanten entsteht – etwas ist, das in irgendeiner Weise primär ist; und zu sagen, dass die Sprache da ist, um zu ermöglichen, dass es Bedeutung gibt, ist ein Schritt, der, gelinde gesagt, übereilt ist.
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Il y a quelque chose de plus primaire que les effets de signification, et c’est là que la recherche − si tant est que jamais on cherche quelque chose, si on ne l’a pas d’abord trouvé, hein? − c’est là que la trouvaille est susceptible d’avoir d’effet.
Es gibt etwas noch Primäreres als die Bedeutungseffekte, und hier kann die Suche – wenn überhaupt jemals etwas gesucht wird, das nicht zuvor schon gefunden worden ist, hm? – hier kann das Finden eine Wirkung haben.
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Enfin voyez-vous, pour le signifiant, tout à l’heure j’y suis arrivé avec ce que j’ai appelé la dérapage, l’effet de glissement…
Schließlich, sehen Sie, was den Signifikanten betrifft, so bin ich vorhin darauf gekommen über das, was ich den Ausrutscher, die Gleitwirkung genannt habe…
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Enfin, je serai porté à vous faire la métaphore que le signifiant, c’est comme le style: c’est déjà pareil, c’est du style qu’on aurait déjà là.
Schließlich bin ich geneigt, Ihnen die Metapher zu geben, dass der Signifikant wie der Stil23 ist: Er ist bereits das Gleiche, er ist der Stil, den man schon da hätte.
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C’est peut être possible que l’animal humain l’ait un jour fabriqué… Nous n’avons pas la moindre trace de ce qui pourrait s’appeler l’invention du langage… Aussi loin dans le passé que nous le voyons fonctionner, c’est lui qui a le dessus du pavé.
Es ist vielleicht möglich, dass das menschliche Tier ihn eines Tages hergestellt hat… Wir haben nicht die geringste Spur von dem, was man als Erfindung der Sprache bezeichnen könnte… So weit zurück in die Vergangenheit, wie wir sie funktionieren sehen, hat sie die Oberhand.
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Bon, alors, vous me direz, qu’est-ce que ça à faire avec la psychanalyse?
Nun, also, werden Sie mir sagen, was hat das mit der Psychoanalyse zu tun?
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Ça a à faire de la façon la plus étroite, parce-que si on ne part pas de ce niveau qui est le niveau de départ, on ne peut absolument rien faire de plus dans l’expérience psychanalytique… on ne peut rien faire de plus que de faire de la bonne psychothérapie…
Es hat auf das Engste mit ihr zu tun, denn wenn man nicht von dieser Ebene ausgeht, die die Ausgangsebene ist, kann man im Bereich der psychoanalytischen Erfahrung absolut nichts weiter tun… kann man nichts weiter tun, als gute Psychotherapie zu machen.
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C’est à dire, comme aussi bien les psychanalystes l’avouent… ils avouent tout, ils déballent tout…
Das heißt, wie es auch die Psychoanalytiker zugeben… sie geben alles zu, sie packen alles aus…
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Il y a eu un jour… Claudel… comme ça, qui a imaginé que le châtiment de Ponce Pilate, enfin, ça devait être ceci: parce-qu’il avait demandé, très mal à propos: Qu’est-ce que la vérité? − que chaque fois qu’il parlait devant une idole, l’idole ouvrait son ventre, ci qu’est-ce qu’il en sortait? C’était un formidable déballage de sous de l’époque, des trucs qu’on mettait dans la tire-lire…
Es gab einmal… Claudel… also, der sich vorstellte, dass die Bestrafung von Pontius Pilatus, nun ja, so aussehen müsse: weil er sehr unpassend gefragt hatte: Was ist die Wahrheit? – dass jedes Mal, wenn er vor einem Götzen sprach, der Götze seinen Bauch öffnete, und was heraus kam? Das war ein großartiges Auspacken von Geld damals, von Dingen, die man in die Sparbüchse steckte…
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Les psychanalystes sont comme ça, ils vous avouent tout… ils avouent tout… et tout ce qu’ils racontent prouve qu’évidemment ils sont des très bonnes personnes.
Psychoanalytiker sind so, sie geben Ihnen alles zu… sie geben alles zu… und alles, was sie erzählen, beweist, dass sie offensichtlich sehr gute Menschen sind.
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C’est fou ce qu’ils aiment l’être humain, qu’ils veulent son bien, sa normalité – c’est inouï, enfin, n’est-ce pas, c’est inouï la folie de guérir, de guérir de quoi? C’est justement ça qu’il ne faut jamais mettre en question…
Es ist verrückt, wie sehr sie den Menschen lieben, wie sehr sie sein Wohl wollen, seine Normalität – das ist unerhört, schließlich, nicht wahr, das ist unerhört, diese Verrücktheit, zu heilen, zu heilen von was? Genau das ist es, was man niemals in Frage stellen darf….
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Au nom de quoi est-ce qu’on se considère comme malade? En quoi est-ce qu’un névrosé est plus malade qu’un être normal, dit normal? Si Freud a apporté quelque chose, c’est justement pour démontrer que la névrose, enfin, est strictement insérée quelque part dans une faille qu’il nomme, qu’il désigne parfaitement, qu’il appelle sexualité, et il en parle d’une telle façon que ce qui est clair, c’est justement… c’est ce dans quoi l’homme n’est pas du tout à son aise.
Im Namen von was betrachtet man sich als krank? Inwiefern ist ein Neurotiker kränker als ein normaler, ein normal genannter Mensch? Wenn Freud etwas beigetragen hat, dann ist es genau das, um zu zeigen, dass die Neurose schließlich strikt irgendwo in einen Riss eingefügt ist, den er benennt, den er perfekt bezeichnet, den er Sexualität nennt, und er spricht darüber auf eine Weise, dass das, was klar ist, eben… das ist, dass sich der Mensch [l’homme] da überhaupt nicht wohl fühlt.
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L’homme, bien sûr, appelé au sens large, la femme non plus; enfin, il n’y a rien qui aille si mal que les rapports de l’homme et de la femme.
Der Mensch [l’homme], natürlich im weitesten Sinne so genannt, die Frau auch nicht; schließlich gibt es nichts, was so schlecht läuft wie das Verhältnis von Mann und Frau.
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C’est ça, ce qu’il y a d’admirable, c’est qu’il y a des gens ici qui ont l’air d’entendre ça pour la première fois. C’est absolument sublime, comme si vous n’étiez pas nés là dedans… A savoir que pour vous baiser avec une fille, ça ne marche jamais. Pour la fille c’est la même chose… et depuis que le monde est monde, il y a toute une littérature, il y a la littérature qui sert qu’à dire ça.
So ist es, es ist bewundernswert, dass es hier Leute gibt, die das scheinbar zum ersten Mal hören. Das ist absolut erhaben [sublime], als ob Sie da nicht hineingeboren worden wären… Nämlich dass es für Sie nie funktioniert, mit einem Mädchen zu ficken. Für das Mädchen ist es dasselbe… und seit die Welt Welt ist, gibt es eine ganze Literatur, gibt es die Literatur, die nur dazu da ist, das zu sagen.
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Alors, Freud un jour parle de sexualité [in falsetto] et il suffit que ce mot sucré soit sorti de sa bouche pour que tout le monde croie que c’est pour résoudre la question.
Also, Freud spricht eines Tages von Sexualität (im Falsett) und es genügt, dass dieses süße Wort aus seinem Mund gekommen ist, damit alle glauben, dass damit die Frage gelöst ist.
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C’est à dire qu’à partir du moment, comme je vous l’ai dit tout à l’heure, que si l’on pose une question, c’est à dire qu’avec ça, ça doit marcher.
Das heißt, dass von dem Moment an, wie ich Ihnen vorhin gesagt habe, dass wenn man eine Frage stellt, es bereits die Antwort gibt, wenn er also die Frage stellt, bedeutet das, dass er die Antwort hat – das heißt, damit muss es funktionieren.
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Ce qui supposerait que Freud ait l’idée de l’accord sexuel.
Was voraussetzen würde, dass Freud die Idee der sexuellen Übereinstimmung hat.
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Or, enfin, il suffit de lire, d’ouvrir son œuvre pour voir que jusqu’à la fin, lui, parce-qu’il était homme, enfin, il est resté là.
Nun, schließlich braucht man nur zu lesen, sein Werk zu öffnen, um zu sehen, dass er bis zum Ende, weil er ein Mann war, nun ja, dass er dabei geblieben ist.
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Et il le dit, il l’écrit, il l’étale, enfin, à se demander: une femme, qu’est-ce que ça peut bien |{31} vouloir? [risa]
Und er sagt es, er schreibt es, er breitet es aus, schließlich, um sich zu fragen: Eine Frau, was kann sie wohl wollen? (Gelächter)
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Il n’y a pas besoin pour ça de faire allusion à la biographie de Freud, parce-que c’est toujours comme ça qu’on rétrécit la question d’autant plus qu’il était névrosé comme tout le monde, puis il avait une femme qui était une emmerdeuse… Enfin, ça c’est connu… La vieille Madame Freud…
Dazu braucht man nicht auf Freuds Biographie anzuspielen, denn auf diese Weise verengt man die Frage immer, zumal er neurotisch war wie jeder andere, dann hatte er eine Frau, die eine Nervensäge war… Nun, das ist bekannt… Die alte Madame Freud…
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C’est vraiment rapetisser la question.
Das ist wirklich eine Verkürzung der Frage.
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C’est justement pour ça que je ne me mettrais jamais à faire la psychanalyse de Freud, d’autant plus que c’est une personne qua je n’ai pas connue.
Genau aus diesem Grund würde ich mich nie auf die Psychoanalyse von Freud einlassen, zumal es sich um eine Person handelt, die ich nicht gekannt habe.
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Ce qui est dit par Freud c’est ça, ce que je viens de dire. C’est ce dérapage du signifiant dont je parlais tout à l’heure, qui fait qu’au nom du fait qu’il a dépeint ça «sexualité», on suppose qu’il savait ce que ça voulait dire: sexualité.
Das, was Freud sagt, ist das, was ich gerade gesagt habe. Es ist dieses Ausrutschen des Signifikanten, von dem ich vorhin sprach, das bewirkt, dass im Namen der Tatsache, dass er das als „Sexualität“ gezeichnet hat, angenommen wird, dass er wusste, was das bedeutet: Sexualität.
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Mais justement ce qu’il nous explique c’est qu’il ne le sait pas.
Aber was er uns eben erklärt, ist, dass er es nicht weiß.
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Il ne le sait pas. La raison pour laquelle il ne le sait pas, justement, c’est ce qu’il lui a fait découvrir l’inconscient.
Er weiß es nicht. Der Grund, warum er es nicht weiß, ist genau das, was ihn dazu gebracht hat, das Unbewusste zu entdecken.
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C’est à dire, s’apercevoir que les effets du langage jouent à cette place où le mot «sexualité» pourrait avoir un sens.
Das heißt, zu bemerken, dass die Effekte der Sprache an dieser Stelle spielen, wo das Wort „Sexualität“ einen Sinn haben könnte.
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Si la sexualité chez l’être parlant, ça fonctionnait autrement qu’à s’empêtrer dans ces effets du langage…
Wenn die Sexualität beim sprechenden Wesen anders funktionieren würde, als sich in diesen Spracheffekten zu verstricken…
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Je ne suis pas en train de vous dire que le langage est venu là pour remplir le trou − je ne sais pas si le trou est primitif ou s’il est second: à savoir si c’est le langage qui a tout détraqué.
Ich bin nicht dabei, Ihnen zu sagen, dass die Sprache da aufgetaucht ist, um das Loch zu füllen – ich weiß nicht, ob das Loch ursprünglich oder ob es sekundär ist: das heißt, ob es die Sprache ist, die alles durcheinander gebracht hat.
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Je m’étonnerais que le langage soit là pour tout détraquer.
Ich würde mich wundern, wenn die Sprache da wäre, um alles durcheinander zu bringen.
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Il y a des champs où ça réussit… mais où ça ne réussit jamais que pour faire partage de ce qui paraît aller bien chez les animaux − à savoir qu’ils ont l’air de baiser d’une façon bien polie.
Es gibt Felder, auf denen es gelingt… wo es aber immer nur gelingt, um an dem teilzuhaben, was bei Tieren gut zu laufen scheint – nämlich dass sie auf eine sehr höfliche Art und Weise zu ficken scheinen.
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Parce-que c’est vrai, chez les animaux ça a l’air − c’est ce qui nous frappe par contraste − ça a l’air de se passer gracieusement.
Denn es stimmt, bei den Tieren sieht es so aus – das fällt uns im Kontrast auf – es sieht so aus, als ob es anmutig abläuft.
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Il y a la parade. Il y a toutes sortes d’approches charmantes, et puis ça a l’air de tourner rond jusqu’à la fin. Il n’y a pas d’apparence, chez les animaux, ni de viols ni non plus de toutes ces complications, tout ce baratin qu’on fait autour.
Es gibt die Parade. Es gibt alle möglichen charmanten Annäherungsversuche, und dann scheint es bis zum Schluss glatt zu laufen. Bei den Tieren gibt es allem Anschein nach keine Vergewaltigungen und auch nicht all diese Komplikationen, all das Geschwafel, das man darum herum macht.
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Ça se passe chez eux d’une façon pour tout dire civilisée [risa].
Es geschieht bei ihnen, kurz gesagt, auf eine zivilisierte Weise (Gelächter).
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Chez l’homme, ça fait ce qu’on appelle des drames […] Par quoi bien sûr tout le malentendu […]
Bei den Menschen führt das zu dem, was man Dramen nennt (…). Dadurch dann natürlich das ganze Missverständnis (…).
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Plût au ciel que les hommes fassent l’amour comme les animaux, ça serait agréable.
Hätte es doch der Himmel so eingerichtet, dass die Menschen Liebe machen wie die Tiere, das wäre angenehm.
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Je me laisse un petit peu, comme ça, entraîner à quelque chose… enfin, de tellement patent.
Ich lasse mich mal eben ein bisschen hinreißen zu etwas… na ja, das so offensichtlich ist.
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Il faut quand même bien le rappeler […] quelque chose qui est quand même ce qui est de l’expérience du psychanalyste.
Man muss es aber trotzdem in Erinnerung rufen (…) etwas, das immerhin zum Erfahrungsbereich des Psychoanalytikers gehört.
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Qu’il fasse comme s’il n’en savait rien, ça tient à une nécessité de discours qui est écrite au tableau. |{32}
Dass er so tut, als wüsste er nichts davon, hängt mit einer Notwendigkeit des Diskurses zusammen, die hier an die Tafel geschrieben ist.
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An der Tafel
Qu’on dise comme fait reste oublié derrière ce qui est dit dans ce qui s’entend.
Cet énoncé qui est assertif par sa forme, appartient au modal pour ce qu’il émet d’existence.
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Dass man sagt, bleibt als Tatsache vergessen hinter dem, was gesagt wird, in dem, was gehört wird.
Diese Aussage, die ihrer Form nach behauptend ist, gehört zum Modalen aufgrunddessen, was sie an Existenz hervorbringt.
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Il faut bien quand même que je m’en serve, puisque je suis venu un quart d’heure à l’avance pour l’écrire au tableau.
Nun muss ich das ja wohl benutzen, da ich immerhin eine Viertelstunde vorher gekommen bin, um es an die Tafel zu schreiben.
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Ça tient les caractères-clefs dans tout discours de ce point que j’appelle le semblant.
Es führt die Schlüsselzeichen in jedem Diskurs auf, von dem Punkt aus, den ich den Schein nenne.
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Mon dernière séminaire − ou appelez-le comme vous voudrez, mais c’est pas le dernier puisque le dernier séminaire donc, celui d’avent, s’appelait : Du discours qui ne serait pas du semblant.
Mein letztes Seminar – oder nennen Sie es, wie Sie wollen, aber es ist nicht das letzte, denn das letzte ist das, das ich gerade beende – mein letztes Seminar also, das davor, hieß: D’un discours qui ne serait pas du semblant (Von einem Diskurs, der kein Schein wäre).
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J’ai passé mon année à démontrer que c’est un discours tout a fait exclu.
Ich habe mein ganzes Jahr damit verbracht, zu zeigen, dass es sich um einen Diskurs handelt, der völlig ausgeschlossen ist.
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Il n’y a aucun discours possible qui ne serait pas du semblant.
Es gibt keinen möglichen Diskurs, der nicht Schein wäre.
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Ça c’est du semblant, hein?
Das ist doch Schein, oder?
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Bon, alors c’est tout à fait admissible à un certain niveau que le psychanalyste fasse semblant, comme s’il était là pour que les choses marchent sur le plain du sexuel. L’ennuyeux c’est qu’il finit par le croire, et alors ça le fige lui-même, complètement.
Gut, also ist es auf einer gewissen Ebene durchaus zulässig, dass der Psychoanalytiker Anschein macht, als ob er dazu da wäre, dass die Dinge auf der Ebene des Sexuellen funktionieren. Das Ärgerliche ist, dass er das irgendwann glaubt, und das lässt ihn dann völlig erstarren.
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C’est à dire, pour appeler les choses par leur nom, il en devient imbécile.
Das heißt, um die Dinge beim Namen zu nennen, er wird darüber zum Schwachkopf.
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Je crois qu’il était, à une certaine date, nécessaire − pour lui permettre de faire un peu de gymnastique, pour, dans une expérience telle qu’elle est instituée, qu’il puisse y faire quelque pas de plus − qu’il fallait au moins lui rappeler ce qu’il fait: à savoir, malgré tout, que c’est de faire parler quelqu’un en lui expliquant comment il faut faire, c’est à dire pas n’importe quoi. Lui expliquer la règle: dire à une personne comment il faut qu’elle parle… Et que ça arrive à donner quelque chose, qu’il s’agit dé comprendre pourquoi quelque chose qui se fait avec cet appareil que j’appelle le signifiant, ça peut avoir des effets.
Ich glaube, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt notwendig war – um ihm zu ermöglichen, ein wenig Gymnastik zu machen, damit er, in einem Erfahrungsbereich, so wie er eingerichtet ist, einen Schritt weiter gehen kann –, dass man ihn zumindest daran erinnern musste, was er tut: nämlich trotz allem, dass es darum geht, jemanden zum Sprechen zu bringen, indem man ihm erklärt, wie er es tun soll, das heißt, nicht einfach irgendetwas. Ihm die Regel zu erklären: einer Person zu sagen, wie sie sprechen soll… Und dass das zu etwas führt, dass es darum geht, zu verstehen, warum etwas, das mit diesem Apparat, den ich den Signifikanten nenne, gemacht wird, etwas bewirken kann.
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Qu’il y ait un décollage nécessaire, qui consiste justement… à ne pas comprendre trop vite, c’est ça que j’ai essayé de produire.
Dass ein Abheben notwendig ist, das eben darin besteht… nicht zu schnell zu verstehen, das ist es, was ich versucht habe, zu produzieren.
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A une certaine époque… évidemment ce n’était pas une époque très bien choisie, mais je n’avais |{33} pas le choix… Je suis entré dans la psychanalyse, comme ça, un peu sur le tard. En effet jusqu’à ce moment là… en neurologie un beau jour… qu’est ce qu’il a pu me prendre?… j’ai eu le tort de voir ce que ça peut être ce qu’on appelle un psychotique.
Zu einer bestimmten Zeit… natürlich war es keine sehr gut gewählte Zeit, aber ich hatte keine andere Wahl… Ich bin sozusagen etwas verspätet in die Psychoanalyse eingestiegen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nämlich… in der Neurologie eines schönen Tages… was ist nur in mich gefahren?… ich habe den Fehler begangen, zu sehen, was das sein kann, was man einen Psychotiker nennt.
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J’ai fait ma thèse là dessus: De la psychose paranoïaque − oh scandale! − dans ses rapports avec la personnalité.
Darüber habe ich meine Dissertation geschrieben: Von der paranoischen Psychose – oh Skandal! – in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit.
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Personnalité, vous pensez, c’est pas moi qui n’en ferais jamais des gorges chaudes.
Persönlichkeit, denken Sie, es ist nicht so, dass ich mir nie darüber das Maul zerreißen würde. Aber schließlich stellte sie zu dieser Zeit für mich so etwas dar wie einen Nebel, na ja, etwas … das für die damalige Zeit schon skandalös genug war, ich meine, es löste regelrecht Entsetzen aus.
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Mais enfin, à cette époque ça représentait pour moi, comme ça, une nébuleuse, enfin, quelque chose… quelque chose qui était déjà bien suffisamment scandaleux pour l’époque, je veux dire que ça a fait un véritable effet d’horreur.
Persönlichkeit, denken Sie, es ist nicht so, dass ich mir nie darüber das Maul zerreißen würde. Aber schließlich stellte sie zu dieser Zeit für mich so etwas dar wie einen Nebel, na ja, etwas … das für die damalige Zeit schon skandalös genug war, ich meine, es löste regelrecht Entsetzen aus.
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Enfin, ça m’a mené à faire l’expérience de la psychanalyse moi même. Après ça il y a eu la guerre, pendant laquelle j’ai poursuivi cette expérience. Au sortir de la guerre j’ai commencé à dire que je pourrais peut être en dire un peu quelque chose.
Schließlich führte es dazu, dass ich selbst die Erfahrung der Psychoanalyse machte. Dann kam der Krieg, während dessen ich diese Erfahrung fortsetzte. Als der Krieg vorbei war, begann ich zu sagen, dass ich vielleicht ein bisschen etwas dazu sagen könnte.
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« Surtout pas − m’a-t-on dit − personne n’y comprendrait rien… on vous connaît, on vous a repéré déjà depuis un moment ».
„Machen Sie das bloß nicht“, sagte man mir, „niemand würde etwas verstehen… man kennt Sie, man hat Sie schon seit einiger Zeit im Visier.“
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Enfin, bref, il a fallu pour ça une espèce de crise, de crise politique, politique intérieure… le micmac entre psychanalystes, pour que je me sois trouvé dans une position extraite.
Jedenfalls bedurfte es dazu einer Art Krise, einer politischen Krise, einer innenpolitischen Krise… Mauscheleien unter Psychoanalytikern, damit ich mich in einer extrahierten Position befand.
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Et comme il y en avait qui avaient raire de vouloir que je fasse quelque chose pour eux…
Und da es einige gab, die anscheinend wollten, dass ich etwas für sie tue…
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Je n’aurais commencé que, comme on dit, très sur le tard: mais moi je n’ai jamais été ennuyé d’être tard… je n’éprouvais aucun besoin, après-tout, de forcer les gens.
Ich hätte nur, wie man sagt, sehr spät angefangen: aber mich hat es nie gestört, spät dran zu sein… ich hatte schließlich kein Bedürfnis, die Leute zu drängen.
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Pour ne pas les forcer j’ai commencé à raconter les choses au niveau où je les avais vues.
Um sie nicht zu drängen, begann ich, die Dinge auf der Ebene zu erzählen, auf der ich sie gesehen hatte.
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Retour à Freud: on m’a naturellement mis cette étiquette, que je mérite bien, parce-que c’est comme ça que je l’ai d’abord moi-même produite.
Zurück zu Freud: Man hat mir natürlich dieses Etikett angeheftet, das ich auch verdiene, denn so habe ich es zunächst selbst vorgebracht.
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Je m’en fous de toi Freud. Simplement, c’était le procédé pour que les psychanalystes s’aperçoivent que ce, que j’étais en train de leur dire, c’était déjà dans Freud.
Ich pfeif’ auf dich, Freud. Es war einfach das Vorgehen, damit die Psychoanalytiker merken sollten, dass das, was ich ihnen gerade sagte, bereits bei Freud stand.
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A savoir, qu’il suffit qu’on analyse un rêve pour voir qu’il ne s’agit que de signifiant. Et de signifiant dans toute cette ambiguïté que j’ai appelée tout à l’heure la fonction de dérapage. A savoir, qu’il n’y a pas un signifiant dont la signification serait assurée. Elle peut toujours être autre chose, et même elle passe son temps à glisser aussi loin qu’on veut dans la signification. Tellement sensible dans La Traumdeutung, ça ne l’était pas moins dans La psychopathologie de la vie quotidienne… ça l’est encore plus dans Le mot d’esprit.
Nämlich, dass man nur einen Traum analysieren muss, um zu sehen, dass es sich nur um Signifikanten handelt. Und um Signifikanten in all dieser Mehrdeutigkeit, die ich vorhin die Funktion des Ausrutschers24 genannt habe. Nämlich, dass es nicht einen Signifikanten gibt, dessen Bedeutung gesichert wäre. Sie kann immer etwas anderes sein, und sie verbringt sogar ihre Zeit damit, so weit in der Bedeutung zu rutschen, wie man will. Das ist dermaßen spürbar in der Traumdeutung*, und nicht weniger war es das in der Psychopathologie des Alltagslebens, noch mehr ist es das im Witz.
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Ça me parait essentiel, c’est essentiel. La chose qui me frappe c’est…
[Il discorso si interrompe per il cambio del nastro]
… cette priorité du signifiant.
Das scheint mir wesentlich zu sein, es ist wesentlich. Die Sache, die mir auffällt, ist…
[Der Vortrag wird für den Bandwechsel unterbrochen]
… diese Priorität des Signifikanten.
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Maintenant tout le monde est à la page. Ce que vous trouverez dans une revue d’avant-garde, ou même pas d’avant-garde, de n’importe quoi, quant à ce signifiant… on nous en rabat les oreilles.
Jetzt ist jeder auf der Höhe der Zeit. Was Sie in einer Zeitschrift der Avantgarde, oder noch nicht einmal der Avantgarde, von irgendetwas finden werden, was diesen Signifikanten angeht… man liegt uns damit in den Ohren.
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Quand je pense qu’au moment où j’ai commencé, nous étions sous le règne de l’existentialisme, et maintenant… je ne sais pas… Je ne voudrais pas avoir l’air enfin, d’attenter au style, à la hauteur d’un écrivain dont j’ai la plus grande admiration: il s’agit de Sartre.
Wenn ich daran denke, dass wir, als ich anfing, unter der Herrschaft des Existentialismus standen, und jetzt… ich weiß nicht… Ich möchte schließlich nicht den Eindruck erwecken, als würde ich den Stil, die Größe eines Schriftstellers angreifen, den ich sehr bewundere: Es handelt sich um Sartre.
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Et même Sartre… enfin, maintenant le signifiant est entré dans son vocabulaire.
Und selbst Sartre… nun ja, jetzt ist der Signifikant in sein Vokabular eingegangen.
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Tout le monde, enfin, sait que signifiant signifie lacanisation.
Dabei weiß jeder, dass Signifikant Lacanisation bedeutet.
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Qu’est-ce que ça veut dire?
Was heißt das?
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Ouais.
Na ja.
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De temps en temps je m’imagine que j’y suis pour quelque chose, et dans ce cas là, c’est bien ça qui m’a fait…
Von Zeit zu Zeit stelle ich mir vor, dass ich etwas dafür kann, und in diesem Fall ist es das, was mich dazu gebracht hat…
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… j’ai retrouvé dans mes notes, comme ça, que j’avais écrit quelque chose le 11 avril 1956, dans un séminaire recueilli… c’est vrai que bien avant que ce soit devenu absolument… enfin, mon œuvre maintenant connue, bien sûr, il était tout autre…
… ich habe in meinen Notizen wiedergefunden, dass ich etwas geschrieben habe am 11. April 1956, in einem zusammengefassten Seminar25 … es stimmt, dass lange bevor es etwas geworden ist, das absolut… nun, mein Werk, so wie es jetzt bekannt ist, war natürlich ganz anders…
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… il n’en est pas moins vrai que ce que je suis en train de dire maintenant − qui lui bien sûr sera exploité dans vingt ans − ce que je suis en train de vous dire maintenant, quand c’est aux structures de la logique mathématique que je recours pour définir de quoi il s’agit dans ce que j’appelle discours psychanalytique, je peux très bien m’apercevoir qu’il y a des choses drôles: vous |{34} comprenez par exemple, que si je vous ai dit, bien sûr, que de mes Écrits il ne fallait pas vous fatiguer… mais quand même, à l’avant-dernier paragraphe de mon Intervention sûr le transfert il est écrit: « Le cas de Dora paraît privilégie pour notre démonstration en ce que, s’agissant d’une hystérique, l’écran du moi y est assez transparent pour que nulle part, comme l’a dit Freud, ne soit plus bas le seuil entre l’inconscient et le conscient, ou pour mieux dire, entre le discours analytique et le mot du symptôme ».
… es stimmt nicht weniger, dass das, was ich Ihnen jetzt sage – was natürlich in zwanzig Jahren ausgewertet werden wird – was ich Ihnen jetzt sage, wenn ich auf die Strukturen der mathematischen Logik zurückgreife, um zu definieren, worum es sich bei dem handelt, was ich psychoanalytischen Diskurs nenne, dass ich dann sehr wohl feststellen kann, dass es lustige Dinge gibt: Sie verstehen zum Beispiel, dass, wenn ich Ihnen natürlich gesagt habe, dass Sie sich nicht mit meinen Schriften abmühen sollten… aber dennoch, im vorletzten Absatz meiner „Wortmeldung zur Übertragung“ heißt es: „Der Fall Dora erscheint darin privilegiert für unsere Beweisführung, dass, da es um eine Hysterische geht, der Schirm des Ichs darin genügend durchsichtig ist, so dass, wie Freud festgestellt hat, nirgendwo die Schwelle zwischen dem Unbewussten und dem Bewussten oder, um es besser zu sagen, zwischen dem analytischen Diskurs und dem Wort des Symptoms niedriger sei“26.
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Evidemment, c’est en ‘51, le discours analytique: j’ai évidemment mis du temps à lui donner sa place. Mais enfin, je n’écris jamais les mots au hasard, et le discours analytique c’est tout de même ce jour là, n’est ce pas, que je l’ai produit.
Natürlich, das ist 1951, der analytische Diskurs: Ich habe natürlich lange gebraucht, um ihm seinen Platz einzuräumen. Aber schließlich schreibe ich die Worte nie zufällig, und den analytischen Diskurs habe ich immerhin an diesem Tag vorgebracht, nicht wahr?
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Enfin, cinq ans plus tard, lorsque j’avais commencé mon enseignement, la structure… la structure, écris-je alors… parce-que maintenant je ferai attention, je ne voudrais pas me rallier ou paraître me rallier à cette salade qu’on appelle le Structuralisme.
Schließlich, fünf Jahre später, als ich meine Lehre begonnen hatte, ist die Struktur… die Struktur, schrieb ich damals… denn jetzt werde ich aufpassen, ich möchte mich nicht diesem Salat, den man Strukturalismus nennt, anschließen oder den Anschein erwecken.
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Mais enfin, la structure, j’en parlais alors parce que personne ne connaissait ce mot. Enfin, la structure est une chose qui se présente d’abord comme un groupe d’éléments, formant un ensemble covariant.
Aber nun, die Struktur, ich habe damals von ihr gesprochen, weil niemand dieses Wort kannte. Also, die Struktur ist etwas, das sich zunächst als eine Gruppe von Elementen darstellt, die eine kovariante Menge bilden.
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Je suis maintenant à me repérer sur quelque chose qui s’appelle précisément la Théorie des ensembles.
Ich bin gerade dabei, mich an etwas zu orientieren, das eben Mengenlehre heißt.
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Je parle tout de suite après de structures choses et de structures ouvertes, ce qui est également tout à fait à la page de ce que j’énonce maintenant.
Gleich darauf spreche ich von geschlossenen und offenen Strukturen, was ebenfalls ganz auf der Höhe dessen ist, was ich jetzt formuliere.
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Et spécialement… nous y voyons des relations de groupe fondées sur la notion d’ensemble, je souligne: relations ouvertes ou fermées.
Und insbesondere… sehen wir dort Gruppenbeziehungen, die auf dem Begriff der Menge beruhen, ich betone: offene oder geschlossene Beziehungen.
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A l’époque… je ne peux pas m’exprimer autrement qu’à dire que dégager une loi naturelle, c’est dégager une formule signifiante pure. Moins elle signifie quelque chose, plus nous pouvons la mettre du point de vue scientifique…
Zur damaligen Zeit… kann ich mich nicht anders ausdrücken, als zu sagen, dass das Herausarbeiten eines Naturgesetzes das Herausarbeiten einer reinen Signifikantenformel ist. Je weniger sie etwas bedeutet, desto mehr können wir sie vom wissenschaftlichen Standpunkt aus setzen…
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Je fais remarquer […] que le pas scientifique, ça consiste justement en ça: à couper les choses, strictement, au niveau dit signatura rerum […] du signifiant serait là arrangé − arrangé, bien-sûr, par qui? par Dieu, parce-que la signature rerum c’est de Jakob Bóhme… − pour signifier quelque chose. La démarche scientifique, c’est ça.
Ich weise darauf hin (…), dass der Schritt zur Wissenschaft genau darin besteht: die Dinge strikt auf der Ebene der sogenannten signatura rerum zu schneiden… (…), das Signifikante wäre dort arrangiert – arrangiert natürlich von wem? von Gott, denn die signatura rerum, das ist von Jakob Böhme… – um etwas zu bedeuten. Das ist das wissenschaftliche Vorgehen.
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C’est, bien sûr, ponctuer le monde de signifiants mathématiques… mais s’arrêter justement à ceci… que ce soit pour signifier… Car c’était bien ce qui jusque là avait empêtré toutes les terres, et ce qu’on appelle improprement le Finalisme.
Das heißt natürlich, die Welt mit mathematischen Signifikanten zu interpunktieren… aber gerade dabei innezuhalten… damit etwas zu bedeuten… Denn das war es ja, worin sich bis dahin alle Lande verstrickt hatten, und das, was man unzutreffend als Finalismus bezeichnet.
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Nous sommes aussi finalistes que tout ce qui a existé avant le discours de la science.
Wir sind genauso finalistisch wie alles, was vor dem Diskurs der Wissenschaft existierte.
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Il est tout à fait clair que rien dans aucune loi n’est là pour autre chose que pour aboutir à un certain point, bien sûr.
Es ist völlig klar, dass nichts in irgendeinem Gesetz für etwas anderes da ist als natürlich dafür, einen bestimmten Punkt zu erreichen.
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Le discours scientifique est finaliste, tout à fait, au sens du fonctionnement […] nous ne nous rendons pas compte que ce finalisme, ça serait le finalisme… que ce soit fait pour nous enseigner quelque chose, par exemple pour nous inciter à la vertu, pur nous amuser simplement […] dans un monde qui peut être tout à fait structuré sur des causes finales… il serait facile de démontrer que la physique moderne est parfaitement finaliste.
Der wissenschaftliche Diskurs ist finalistisch, ganz und gar, im Sinne des Funktionierens (…), wir sind uns nicht im Klaren, dass dieser Finalismus, der Finalismus etwas wäre… dass dazu da ist, um uns etwas zu lehren, zum Beispiel um uns zur Tugend anzuspornen, um uns einfach zu unterhalten (…) in einer Welt, die vollständig auf Finalursachen hin strukturiert sein kann… es wäre leicht zu beweisen, dass die moderne Physik vollkommen finalistisch ist.
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L’idée même de la conservation de l’énergie est une idée finaliste… celle aussi de l’entropie, puisque justement, ce qu’elle montre, c’est vers quel frein ça va, et ça va nécessairement.
Selbst die Idee der Energieerhaltung ist eine finalistische Idee… ebenso die der Entropie, denn was sie gerade zeigt, ist, auf welche Schranke es sich zubewegt, und zwar notwendigerweise.
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Ce qu’il y a de changé, c’est qu’il n’y a pas de finalisme, justement pour ça: que ça n’a aucune espèce de sens.
Was sich geändert hat, ist, dass es keinen Finalismus gibt, und zwar genau aus diesem Grund: dass es überhaupt keinen Sinn hat.
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[…]
[…] faire décoller le sens qui est donné couramment au subjectif et à l’objectif… le subjectif est quelque chose que nous rencontrons dans le réel.
(…) den Sinn, der gemeinhin dem Subjektiven und dem Objektiven gegeben wird, abzulösen… das Subjektive ist etwas, das wir im Realen antreffen.
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Non pas que le subjectif soit donné au sens que nous entendons habituellement pour «réel», c’est-à-dire qui implique l’objectivité: la confusion est sans cesse faite dans les écrits analytiques.
Nicht, dass das Subjektive in dem Sinne gegeben ist, den wir üblicherweise unter „real“ verstehen, das heißt, der die Objektivität impliziert: Diese Verwechslung geschieht in den analytischen Schriften ohne Unterlass.
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Il apparaît dans le réel en tant que le subjectif suppose que nous avons en face de nous un sujet qui est capable de se servir du signifiant comme tel… et de se servir du signifiant comme nous nous |{35} en servons, se servir du jeu du signifiant non pas pour signifier quelque chose, mais précisément pour nous tromper sur ce qu’il y a à signifier… se servir du fait que le signifiant est autre chose que la signification, pour nous présenter un signifiant trompeur.
Es erscheint im Realen insofern, als das Subjektive voraussetzt, dass wir ein Subjekt vor uns haben, das in der Lage ist, den Signifikanten als solchen zu benutzen… und den Signifikanten so zu benutzen, wie wir ihn benutzen, das Spiel des Signifikanten nicht zu benutzen, um etwas zu bedeuten, sondern gerade um uns über das, was es zu bedeuten gibt, zu täuschen… die Tatsache zu nutzen, dass der Signifikant etwas anderes ist als die Bedeutung, um uns einen trügerischen Signifikanten zu präsentieren.
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Bref, comme vous le voyez, enfin, c’est pas d’hier.
Kurz gesagt, wie Sie sehen, ist das nicht erst seit gestern so.
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J’insiste sur ce biais-clé.
Ich bestehe auf dieser entscheidenden Wendung.
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C’est très curieux que la position d’analyste ne permette pas de s’y soutenir indéfiniment.
Es ist sehr merkwürdig, dass die Position des Analytikers es nicht erlaubt, sich auf unbestimmte Zeit darin zu halten.
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C’est pas seulement parce-que ce qu’on appelle… ce qu’on appelait tout à l’heure l’Internationale… pour des raisons tout à fait contingentes, y a fait obstacle.
Nicht nur weil das, was man… was wir vorhin die Internationale genannt haben… aus ganz und gar kontingenten Gründen dem im Wege stand.
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Et même des hommes, enfin, que j’avais formés à un moment, ils […]
Und sogar Männer, also, die ich früher ausgebildet hatte, sie (…).
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Ce que en somme j’ai essayé d’en instituer a abouti à ce que j’ai appelé quelque part, noir sur blanc, un échec.
Was ich schließlich versucht habe zu etablieren, hat zu dem geführt, was ich irgendwo schwarz auf weiß als Scheitern bezeichnet habe.
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C’est pas là l’essentiel, parce qu’un échec, nous savons très bien par expérience analytique ce que c’est: c’est une des formes de la réussite.
Das ist nicht das Wesentliche, denn wir wissen aus der analytischen Erfahrung sehr gut, was ein Scheitern ist: Es ist eine der Formen des Erfolgs.
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On ne peut pas dire que, en fin de compte, je n’ai pas réussi quelque chose… j’ai réussi à ce que quelques analystes se préoccupent de ce biais que j’ai essayé de vous expliquer: quel est le clivage entre le discours analytique et les autres.
Man kann nicht sagen, dass mir nicht letztlich etwas gelungen ist… es ist mir gelungen, dass sich einige Analytiker mit dieser Wendung befassen, die ich Ihnen zu erklären versucht habe: was die Spaltung zwischen dem analytischen Diskurs und den anderen ist.
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Et puis je dirais que tout le monde depuis quelques années y est intéressé.
Und dann würde ich sagen, dass sich seit einigen Jahren jeder dafür interessiert.
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Tout le monde y est intéressé au nom de ceci: qu’il y a quelque chose qui ne tourne plus rond.
Jeder interessiert sich dafür aus eben diesem Grund: dass es etwas gibt, das nicht mehr glatt läuft.
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Il y a quelque part, du coté de ce qu’on appelle si gentiment, si tendrement, la jeunesse… comme si c’était une caractéristique… au niveau de la jeunesse il y a quelque chose qui ne marche plus du coté d’un certain discours… du discours universitaire, par exemple… Je n’aurais probablement pas le temps de vous le commenter, le discours universitaire…
Es gibt irgendwo auf der Seite dessen, was man so nett, so zärtlich die Jugend nennt… als ob das ein Charakteristikum wäre… auf der Ebene der Jugend gibt es etwas, das auf der Seite eines bestimmten Diskurses nicht mehr funktioniert… des universitären Diskurses zum Beispiel… Ich werde wahrscheinlich nicht die Zeit haben, ihn zu kommentieren, den universitären Diskurs…
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Celui-là, c’est le discours éternel, le discours fondamental. L’homme est quand-même un drôle d’animal, n’est-ce pas? Où, dans le règne animal, y a-t-il le discours du maître. Où est-ce que dans le règne animal y a-t il un maître?…
Dieser hier, das ist der ewige Diskurs, der Grunddiskurs. Der Mensch ist schon ein seltsames Tier, nicht wahr? Wo im Tierreich gibt es den Diskurs des Herrn? Wo im Tierreich gibt es einen Herrn?…
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{36} S’il ne vous saute pas aux yeux tout de suite, à la première appréhension, que s’il n’y avait pas de langage il n’y aurait pas de maître, que le maître ne se donne jamais par force ou simplement parce-qu’il commande, et que comme le langage existe vous obéissez.
Wenn es Ihnen nicht sofort in die Augen springt, beim ersten Erfassen, dass es, wenn es keine Sprache gäbe, auch keinen Herrn gäbe, dass der Herr niemals durch Gewalt gegeben ist oder einfach nur dadurch, dass er befiehlt, und dass Sie, da es die Sprache gibt, gehorchen.
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Et même que ça vous rend malades, que ça ne continue pas comme ça.
Und sogar, dass es Sie krank macht, dass es so nicht weitergeht.
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Tout ce qui se passe au niveau, comme ça, de ce qu’on appelle la jeunesse, est très sensible parce que ce que je pense c’est que si le discours analytique avait pris corps… ils sauraient mieux ce qu’il y a à faire pour faire le révolution.
Alles, was auf der Ebene, so wie hier, der sogenannten Jugend passiert, ist sehr sensibel, denn was ich denke, ist, dass, wenn der analytische Diskurs Gestalt angenommen hätte… sie besser wüssten, was zu tun ist, um die Revolution zu machen.
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Naturellement il ne faut pas se tromper, hein? Faire la révolution, je pense que quand-même, enfin, vous autres, vous qui êtes là et à qui je m’adresse le plus… vous devez quand-même avoir compris ce que ça signifie… que ça signifie… revenir au point de départ.
Natürlich darf man sich nicht täuschen, nicht wahr? Die Revolution zu machen, ich denke schon, dass Sie, die Sie hier sind und an die ich mich hauptsächlich wende… Sie sollten schon verstanden haben, was das bedeutet… dass es bedeutet… zurückzukehren zum Ausgangspunkt.
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C’est même parce-que vous vous apercevez que c’est démontré historiquement: à savoir qu’il n’y a pas de discours du maître plus vache qu’à l’endroit où l’on a fait la révolution…
Es ist sogar, weil Sie merken, dass es historisch bewiesen ist: nämlich, dass es keinen fieseren Diskurs des Herrn gibt als an dem Ort, an dem die Revolution gemacht wurde…
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Vous voudriez que ça se passe autrement. Evidemment ça pourrait être mieux. Ce qu’il faudrait, c’est arriver à ce que le discours du maître soit un peu moins primaire, et pour tout dire un peu moins con.
Sie würden sich wünschen, dass es anders wäre. Natürlich könnte es besser sein. Was wir erreichen sollten, ist, dass der Diskurs des Herrn ein bisschen weniger primitiv und, um es kurz zu sagen, ein bisschen weniger bescheuert ist.
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… [risa tra il pubblico]…
… (Gelächter im Publikum) …
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… comme vous savez le français, hein?… c’est merveilleux.
… wie gut Sie Französisch können, nicht wahr?… das ist wunderbar.
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Et en effet, si vous regardez là mes petites formules tournantes, vous devez voir que la façon dont, ce discours analytique, je le structure… c’est exactement à l’opposé de ça qu’est le discours du maître… à savoir qu’au niveau du discours du maître, ce que je vous ai appelé tout à l’heure le signifiant-maître, c’est ça, c’est ce dont je m’occupe pour l’instant: il y a de l’Un.
Und in der Tat, wenn Sie sich meine kleinen drehenden Formeln ansehen, müssen Sie sehen, dass die Art und Weise, wie ich diesen analytischen Diskurs strukturiere… dass das genau das Gegenteil von dem ist, vom Herrendiskurs… nämlich dass auf der Ebene des Herrendiskurses das, was ich vorhin den Herrensignifikanten genannt habe, das ist, das, womit ich mich im Moment beschäftige: es gibt Eins [de l’Un].
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Le signifiant, c’est ce qui a introduit dans le monde l’Un, et il suffit qua y ait de l’Un pour que ça… ça commence, ça [indica le formule alla lavagna] ça commande à S2.
Der Signifikant ist das, was die Eins in die Welt gebracht hat, und es genügt, dass es die Eins gibt, damit sie… sie beginnt [commence], sie… (zeigt die Formel an der Tafel)… sie dem S2 gebietet [commande].
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… c’est-à-dire au signifiant qui vient après… après que l’Un fonctionne: il obéit.
… das heißt dem Signifikanten, der nach… der kommt, nachdem die Eins funktioniert: Er gehorcht.
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Ce qu’il y a de merveilleux, c’est que pour obéir il faut qu’il sache quelque chose.
Das Wunderbare daran ist, dass er, um zu gehorchen, etwas wissen muss.
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Le propre de l’esclave, comme s’exprimait Hegel, c’est de savoir quelque chose.
Die Eigenschaft des Knechts, wie Hegel es ausdrückte, ist, dass er etwas weiß.
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S’il ne savait rien, on ne prendrait même pas la peine de le commander, quoi que ce soit.
Wenn er nichts wüsste, würde man sich nicht einmal die Mühe machen, ihm irgendetwas zu gebieten.
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Mais par ce seul privilège, cette seule primarité, cette seule existence inaugurale qui fait le signifiant… du fait qu’il y a le langage, le discours du maître ça marche. C’est tout ce qu’il lui faut d’ailleurs, au maître, c’est que ça marche.
Aber allein durch dieses Privileg, diese Vorrangstellung, diese anfängliche Existenz, die den Signifikanten ausmacht… dadurch, dass es die Sprache gibt, läuft der Diskurs des Herrn. Das ist übrigens alles, was er braucht, der Herr: dass es läuft.
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Alors, pour en savoir un peu plus sur les effets justement du langage, pour savoir comment ça détermine ce que j’ai appelé d’un nom qui n’est pas tout à fait celui de l’usage reçu: le sujet…
Um also etwas mehr über die Auswirkungen eben der Sprache zu erfahren, um zu erfahren, wie sie das bestimmt, was ich mit einem Ausdruck bezeichnet habe, der nicht ganz dem üblichen Sprachgebrauch entspricht: das Subjekt…
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… s’il y avait eu un travail, un certain travail fait à temps dans la ligne de Freud, il y aurait peut être eu… à cette place… à cette place qu’il désigne, dans ce support fondamental qui est soutenu de ces termes: le semblant, la vérité, la jouissance, le plus de jouir… il y aurait peut être eu… au niveau de la production, car le plus de jouir c’est ce que produit cet effet de langage… il y aurait peut être eu ce qui s’implique du discours analytique, à savoir un tout petit peu meilleur usage du signifiant comme Un.
… wenn es eine Arbeit gegeben hätte, eine gewisse Arbeit, die beizeiten in der Linie Freuds gemacht worden wäre, hätte es vielleicht… an diesem Platz… an diesem Platz, den er bezeichnet, in dieser grundlegenden Stütze, die getragen wird von diesen Termen: dem Schein, der Wahrheit, des Genießens, des Mehrgenießens… hätte es vielleicht… auf der Ebene der Produktion, denn das Mehrgenießen ist das, was dieser Spracheffekt hervorbringt… hätte es vielleicht das gegeben, was vom analytischen Diskurs impliziert wird, nämlich einen klein bisschen besseren Gebrauch des Signifikanten als Eins.
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Il y aurait peut être eu… mais d’ailleurs, il n’y aura pas… parce-que maintenant c’est trop tard…
Es hätte vielleicht… aber nun, es wird nicht… weil es jetzt zu spät ist…
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… la crise, non pas du discours du maître, mais du discours capitaliste, qui en est le substitut, est ouverte.
… die Krise, nicht des Herrendiskurses, sondern des kapitalistischen Diskurses, der dessen Ersatz ist, hat begonnen.
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C’est pas du tout que je vous dise que le discours capitaliste ce soit moche, c’est au contrarie quelque chose de follement astucieux, hein?
Es ist keineswegs so, dass ich Ihnen sagen möchte, dass der kapitalistische Diskurs hässlich wäre, er ist im Gegenteil etwas wahnsinnig Raffiniertes, nicht wahr?
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De follement astucieux, mais voué à la crevaison.
Wahnsinnig raffiniert, aber zum Scheitern27 verurteilt.
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Enfin, c’est après tout ce qu’on a fait de plus astucieux comme discours. Ça n’en est pas moins voué à la crevaison. C’est que c’est intenable. C’est intenable… dans un truc que je pourrais vous expliquer… parce-que, le discours capitaliste est là, vous le voyez… [indica la formula alla lavagna]… une toute petite inversion simplement entre le S1 et le $… qui est le sujet… ça suffit à ce que ça marche comme sur des roulettes, ça ne peut pas marcher mieux, mais justement ça marche trop vite, ça se consomme, ça se consomme si bien que ça se consume.
Schließlich ist es das Raffinierteste, was je an Diskurs gemacht worden ist. Trotzdem ist er zum Scheitern verurteilt. Er ist nämlich unhaltbar. Er ist unhaltbar… in einer Sache, die ich Ihnen erklären könnte… weil, der kapitalistische Diskurs ist da, Sie sehen es… (zeigt die Formel an der Tafel)… eine ganz kleine Umkehrung einfach zwischen dem S1 und dem durchgestrichenen S… das das Subjekt ist… das reicht aus, damit es wie am Schnürchen läuft, es könnte nicht besser laufen, aber eben er läuft zu schnell, er verbraucht sich [se consomme], er verbraucht sich so sehr, dass er verbrennt [se consume].
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Maintenant vous êtes embarqués… vous êtes embarqués… mais il y a peu de chances que quoi que ce soit se passe de sérieux au fil du discours analytique, sauf comme ça, bon, au hasard.
Jetzt sind Sie mit im Boot… Sie sind mit im Boot… aber es gibt nur geringe Chancen, dass im Verlauf des analytischen Diskurses etwas Ernsthaftes passiert, außer einfach so, nun, zufällig.
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A la vérité je crois qu’on ne parlera pas du psychanalyste dans la descendance, si je puis dire, de mon discours… mon discours analytique. Quelque chose d’autre apparaîtra qui, bien sûr, doit maintenir la position du semblant, mais quand-même ça sera… mais ça s’appellera peut être le discours PS. Un PS et puis un T, ça sera d’ailleurs tout à fait conforme à la façon dont on énonce que Freud voyait l’importation du discours psychanalytique en Amérique… ça sera le discours PST. Ajoutez un E, ça fait PESTE.
In Wahrheit glaube ich, dass man nicht vom Psychoanalytiker in der Nachkommenschaft, wenn ich so sagen darf, meines Diskurses sprechen wird… meines analytischen Diskurses. Es wird etwas anderes auftauchen, das natürlich die Position des Scheins aufrechterhalten muss, aber dennoch wird es… aber es wird vielleicht PS-Diskurs heißen. Ein PS und dann ein T, das wird übrigens ganz im Einklang mit der Art und Weise stehen, wie man sagt, dass Freud den Import des psychoanalytischen Diskurses nach Amerika gesehen hat… das wird der PST-Diskurs sein. Fügen Sie ein E hinzu, das ergibt dann PEST.
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Un discours qui serait enfin vraiment pesteux, tout entier, voué, enfin, au service du discours capitaliste.
Ein Diskurs, der endlich wirklich pestartig wäre, ganz und gar dem Dienst am kapitalistischen Diskurs gewidmet.
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Ça pourra peut être un jour servir à quelque chose, si, bien sûr, toute l’affaire ne lâche pas totalement, avant.
Vielleicht kann das eines Tages zu etwas dienen, natürlich wenn nicht vorher die ganze Sache völlig zusammenbricht.
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Bref, il est huit heure moins le quart et ça fait une heure et demie que je parle. Je ne vous ai dit, bien entendu, que le quart de ce que j’avais ce soir à vous dire. Mais il n’est peut être pas impensable qu’à partir de ce que je vous ai indiqué, de la structure du discours capitaliste et du discours psychanalytique, que quelqu’un me pose quelques questions.
Wie dem auch sei, es ist viertel vor acht und ich spreche seit eineinhalb Stunden. Ich habe Ihnen natürlich nur ein Viertel von dem gesagt, was ich Ihnen heute Abend zu sagen hatte. Aber es ist vielleicht nicht undenkbar, dass mir jemand ausgehend von dem, was ich Ihnen aufgezeigt habe, von der Struktur des kapitalistischen Diskurses und des psychoanalytischen Diskurses, ein paar Fragen stellt.
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[…]
De très braves gens, mais tout à fait inconscients de ce que disait Marx lui-même… s’en marrent… sans Marx.
Sehr gute Leute, aber völlig unwissend darüber, was Marx selbst gesagt hat… lachen sich tot… ohne Marx.
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Et voilà que Marx leur apprend que ce dont il s’agit c’est uniquement de la plus-value.
Und siehe da, Marx lehrt sie, dass es ausschließlich um den Mehrwert geht.
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La plus-value c’est ça… c’est le plus de jouir… hein?
Der Mehrwert, das ist… das ist das Mehrgenießen, nicht wahr?
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[rumore nella sala]
(Unruhe im Saal)
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Mais qu’est que ces gens ont compris, c’est merveilleux. Ils se sont dit: «Bien, voilà, c’est vrai!».
Aber was haben diese Leute verstanden, das ist wunderbar… Sie haben sich gesagt: „Gut, hier, das ist wahr!“
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Il n’y a que ça qui fait fonctionner le système. C’est la plus-value. Le capitalisme en a reçu enfin ce bond… ce coup d’ailes qui fait qu’actuellement. […]
Das ist das Einzige, was das System am Laufen hält. Das ist der Mehrwert. Der Kapitalismus hat dadurch schließlich diesen Aufschwung genommen… diesen Flügelschlag, mit dem derzeit (…).
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C’est quelque chose, comme ça, d’un petit peu analogue, mais pas du même sens, que je dirais qu’ils auraient pu faire si vraiment les gens travaillaient un peu, si vraiment ils interrogeaient le |{37} signifiant, le fonctionnement du langage. S’ils l’interrogeaient de la même façon que rinterroge un analysant, comme je l’appelle, c’est à dire pas un analysé, puisque c’est lui qui fait le travail: le type qui est en analyse…
Es ist etwas, ein wenig analog, aber nicht im gleichen Sinne, von dem ich sagen würde, das sie hätten tun können, wenn die Leute wirklich ein wenig arbeiten würden, wenn sie wirklich den Signifikanten, die Funktionsweise der Sprache, hinterfragen würden. Wenn sie ihn auf die gleiche Weise hinterfragen würden wie ein Analysant, wie ich ihn nenne, d.h. nicht ein Analysierter, da er die Arbeit macht: der Typ, der in Analyse ist…
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… s’il l’interrogeait de la même façon, peut être qu’il en sortirait quelque chose.
… wenn sie28 es auf die gleiche Weise hinterfragen würden, würde vielleicht etwas dabei herauskommen.
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C’est ça la règle analytique. Ça ne lui était jamais arrivé qu’on […] pas simplement le type qui a une velléité. On le force à dire quelque chose, et là, c’est là qu’on l’attrape, parce que quand même l’interprétation analytique, même quand elle est faite par un imbécile, ça joue quand-même sur quelque chose, au niveau de l’interprétation. On lui montre quelques effets logiques de ce qu’il dit, qui se contredit à la fois. Se contredire c’est pas de tout le monde.
Das ist die analytische Regel. Es ist ihm noch nie passiert, dass man (…), nicht nur der Typ, der eine Anwandlung verspürt. Man zwingt ihn, etwas zu sagen, und da erwischt man ihn dann, weil die analytische Deutung, selbst wenn sie von einem Dummkopf vorgenommen wird, trotzdem etwas ins Schwingen bringt, auf der Ebene der Deutung. Man zeigt ihm einige logische Effekte dessen, was er sagt, das sich zugleich selbst widerspricht. Sich selbst zu widersprechen, ist nicht jedermanns Sache.
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Mais on ne peut pas se contredire de n’importe quelle façon. Il y a des contradictions sur lesquelles on peut construire quelque chose, et puis d’autres sur lesquelles on ne peut rien construire du tout.
Aber man kann sich auch nicht auf jede beliebige Weise widersprechen. Es gibt Widersprüche, auf denen man etwas aufbauen29 kann, und dann gibt es andere, auf denen man überhaupt nichts aufbauen kann.
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C’est tel le discours analytique. On dit ce quelque chose, très précisément au niveau où le signifiant est l’Un, la racine même du signifiant. Ce qui fait que le signifiant, ça fonctionne, parce- que c’est là qu’on attrape l’Un, c’est là qu’il y a de l’Un.
Das ist der analytische Diskurs. Man sagt dieses Etwas, ganz genau auf der Ebene, wo der Signifikant die Eins [l’Un] ist, die Wurzel des Signifikanten selbst. Was bewirkt, dass der Signifikant funktioniert, denn da erwischt man die Eins, da gibt es Eins.
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[La trascrizione, per difetti di registrazione, subirà in alcuni punti un andamento frammentario. Il tratto perduto sarà indicato con […].]
(Die Transkription ist aufgrund von Aufzeichnungsfehlern stellenweise lückenhaft. Der verlorene Abschnitt wird mit (…) angegeben.)
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Nous en sommes, par ailleurs, tout de même arrivés à quelques petites cogitations qui ne nous paraissent pas complètement superflues du coté de l’interrogation des nombres entiers − parce-que quand − même la théorie des ensembles, Cantor et tout le reste, ça consiste juste à se demander pourquoi il y a de l’Un. C’est pas autre chose.
Wir sind im Übrigen immerhin zu einigen kleinen Überlegungen gelangt, die uns hinsichtlich der Befragung der ganzen Zahlen nicht völlig überflüssig erscheinen – denn schließlich besteht die Mengenlehre, Cantor und all die anderen, eben darin, sich zu fragen, warum es die Eins gibt. Sie ist nichts anderes.
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Et peut-être, avec un peu d’effort, on arriverait à s’apercevoir que les nombres entiers, qu’on appelle naturels, ils ne sont pas si naturels que ça… comme le reste des nombres.
Und vielleicht würde man mit ein wenig Mühe zu der Erkenntnis gelangen, dass die ganzen Zahlen, die wir als natürliche Zahlen bezeichnen, gar nicht so natürlich sind… wie der Rest der Zahlen.
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Bref, il y a quelque chose qui devrait survenir à un certain niveau, qui est celui de la structure.
Kurz gesagt, es gibt etwas, das auf einer bestimmten Ebene auftreten sollte, auf der Ebene der Struktur.
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Ces trois-quarts de siècle, qui sont maintenant écoulés depuis que Freud a sorti cette fabuleuse subversion de tout ce qu’il en est… il y a une autre chose qui a cavalé, et rudement bien, qui s’appelle rien de moins que le discours de la science, qui pour l’instant mène le jeu… même le jeu jusqu’à ce qu’on en voie la limite: et s’il y a quelque chose qui est corrélatif de cette issue du discours de la science, quelque chose dont il n’y avait aucune chance que ça ne parût avant le triomphe du discours de la science, c’est le discours analytique.
Das letzte dreiviertel Jahrhundert, das nunmehr vergangen ist, seit Freud diese fabelhafte Subversion hervorgebracht hat, von allem, was es… gibt es eine andere Sache, die Fahrt aufgenommen hat, und zwar verdammt gut, die nichts anderes ist als der Diskurs der Wissenschaft, der im Moment den Ton angibt… der den Ton angibt, bis man seine Grenze sieht: Und wenn es etwas gibt, das mit dem Aufkommen des Wissenschaftsdiskurses Hand in Hand geht, etwas, das vor dem Triumph des Wissenschaftsdiskurses auf keinen Fall hätte erscheinen können, dann ist es der analytische Diskurs.
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Freud est absolument impensable avant l’émergence, non seulement du discours de la science, mais aussi de ses effets, de ses effets qui sont, bien entendu, toujours plus évidents, toujours plus patents, toujours plus critiques, et dont après tout on peut considérer […] on ne l’a pas encore fait, peut être un jour il y aura un discours appelé, comme ça: « le mal de la jeunesse ».
Freud ist absolut undenkbar vor dem Auftauchen nicht nur des Diskurses der Wissenschaft, sondern auch seiner Effekte, seiner Effekte, die natürlich immer offensichtlicher, immer offenkundiger, immer kritischer sind, und von denen man schließlich annehmen kann (…) man hat es noch nicht getan, vielleicht wird es eines Tages einen Diskurs geben, der so genannt wird: „das Übel der Jugend“.
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Mais il y a quelque chose qui crie… et une nouvelle fonction qui ne manquera pas de surgir, n’est-ce pas, d’aborder peut-être, sauf accident, un redépart dans l’instauration de ce qui est… de ce que j’appelle discours.
Aber es gibt etwas, das auf sich aufmerksam macht30… und eine neue Funktion, die unweigerlich auftauchen wird, nicht wahr, die vielleicht, wenn nichts dazwischen kommt, einen Wiederbeginn einleiten wird bei der Einrichtung dessen, was… was ich als Diskurs bezeichne.
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J’ai à peine dit ce que c’est qu’un discours.
Ich habe kaum gesagt, was ein Diskurs ist.
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Le discours c’est quoi? C’est ce qui, dans l’ordre… dans l’ordonnance de ce qui peut se produire par l’existence du langage, fait fonction de lien social. Il y a peut-être un lien social, comme ça, naturel, c’est là que se partagent, éternellement, les sociologues… mais personnellement, je n’en crois rien.
Was ist der Diskurs? Es ist das, was in der Ordnung… in der Anordnung dessen, was durch die Existenz der Sprache entstehen kann, als soziales Band fungiert. Vielleicht gibt es ein soziales Band31, einfach so, natürlich, da teilen sich die Soziologen ewig auf… aber ich persönlich glaube nichts Derartiges.
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Et il n’y en a pas trente-six possibles, il n’y en a même que quatre…
Und es gibt nicht zig mögliche, es gibt sogar nur vier…
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Des signifiants, il faut au moins qu’il y en ait deux.
Signifikanten muss es mindestens zwei geben.
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Ça veut dire, le signifiant en tant qu’il fonctionne comme élément, ce qu’on appelle élément justement dans la théorie des ensembles: le signifiant en tant que c’est le mode dont se structure le monde, le monde de l’être parlant, c’est-à-dire tout le savoir.
Das meint den Signifikanten, insofern er als Element funktioniert, was man gerade in der Mengenlehre als Element bezeichnet: den Signifikanten, insofern er der Modus ist, nach dem sich die Welt strukturiert, die Welt des sprechenden Wesens, das heißt alles Wissen.
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Il y a donc S1 et S2 − c’est d’où il faut partir pour cette définition que […] le signifiant, c’est ce qui représente un sujet pour un autre signifiant.
Es gibt also S1 und S2 – das ist der Ausgangspunkt für die Definition, dass (…) der Signifikant das ist, was ein Subjekt für einen anderen Signifikanten repräsentiert.
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{38} Ce sujet, c’est pas ce que nous croyons, c’est pas le rêve, l’illusion […] c’est tout ce qu’il y a de déterminé par cet effet de signifiant. Et ça va beaucoup plus loin que ce dont quiconque est conscient… soit connivent.
Dieses Subjekt ist nicht das, was wir glauben, es ist nicht der Traum, die Illusion, (…) es ist alles, was durch diese Wirkung des Signifikanten bestimmt wird. Und das geht viel weiter als sich ein jeder bewusst [conscient] ist… oder Komplize [connivent] ist.
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C’est ça, la découverte de Freud: c’est que, les effets du signifiant, il y en a toute une part qui échappe totalement à ce que nous appelons couramment le sujet. C’est, notons-le bien, le sujet, déterminé jusque dans tous se détails par les effets du signifiant […] Nous savons ce que produit le langage: il produit quoi? Ce que j’ai appelé là le plus de jouir, parce que c’est le terme qui est appliqué à ce niveau, que nous connaissons bien, qui s’appelle le désir.
Das ist Freuds Entdeckung: dass es bei den Signifikanteneffekten einen ganzen Teil gibt, der sich dem, was wir gemeinhin als Subjekt bezeichnen, völlig entzieht. Es ist, das sei hier angemerkt, das Subjekt, das bis in all seine Einzelheiten durch die Effekte des Signifikanten bestimmt ist (…). Wir wissen, was die Sprache produziert: Was produziert sie? Das, was ich dort das Mehrgenießen genannt habe, weil es der Ausdruck ist, der auf dieser Ebene angewandt wird, das wir gut kennen, das Begehren genannt wird.
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Plus exactement, il produit la cause du désir. Et c’est ça qui s’appelle l’objet petit a.
Genauer gesagt, sie produziert die Ursache des Begehrens. Und diese ist es, die man das Objekt klein a nennt.
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L’objet petit a, c’est le vrai support de tout ce que nous avons vu fonctionner et qui fonctionne de façon de plus en plus pure pour spécifier chacun dans son désir.
Das Objekt klein a ist der wahre Träger all dessen, was wir haben funktionieren sehen und was auf immer reinere Weise funktioniert, um jeden in seinem Begehren zu spezifizieren.
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Ce dont l’expérience analytique donne le catalogue sous le terme de pulsion […] pulsion qu’on appelle orale […] un très bel objet, un objet lié à ceci […] dès qu’il a pris l’habitude de sucer […]. Il y en a qui sucent comme ça toute leur vie.
Das, was die analytische Erfahrung unter dem Begriff des Triebes katalogisiert (…) Trieb, den man oral nennt (…) ein sehr schönes Objekt, ein Objekt, das damit verbunden ist (…) sobald es die Gewohnheit des Saugens angenommen hat (…). Es gibt Leute, die so ihr ganzes Leben lang saugen.
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Mais pourquoi suceraient-ils toute leur vie si ce n’était pas dans l’interstice, dans l’intervalle des effets de langage? L’effet de langage en tant qu’il est appris en même temps, sauf à qui reste complètement idiot, n’est-ce pas? …
Aber warum würden sie ihr ganzes Leben lang saugen, wenn es nicht in der Lücke, im Intervall der Spracheffekte wäre? Der Spracheffekt, insofern er zur gleichen Zeit gelernt wird, außer von dem, der ein völliger Idiot bleibt, nicht wahr?…
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C’est ça qui donne son essence… et son essence tellement essentielle que c’est ça, la personnalité: c’est la façon dont quelqu’un subsiste face à cet objet petit a… Il y en a d’autres et j’ai essayé de dire lesquels.
Das ist es, was sein Wesen ausmacht… und sein Wesen, das so wesentlich ist, dass es die Persönlichkeit ausmacht: es ist die Art und Weise, wie jemand angesichts dieses Objekts klein a bestehen bleibt… Es gibt noch andere, und ich habe versucht zu sagen, welche das sind.
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Mais là-dessus la psychanalyse, autant que Freud, jamais plus que Freud, jamais plus ni mieux que Freud… On a ajouté, bien sûr, des détails, une structure, un statut, sur cette fonction de l’objet petit a… Mélanie Klein a apporté largement sa contribution, et quelques autres aussi, Winnicott… l’objet transitionnel…
Aber diesbezüglich hat die Psychoanalyse, ebenso wie Freud, nie mehr als Freud, nie mehr oder besser als Freud… Man hat natürlich Details hinzugefügt, eine Struktur, einen Status, zu dieser Funktion des Objekts klein a… Melanie Klein hat ihren weitreichenden Beitrag geleistet, und einige andere auch, Winnicott… das Übergangsobjekt…
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C’est ça, c’est ça la véritable âme… la nouvelle subjectivité, au sens ancien…
Das ist sie, das ist die wahre Seele… die neue Subjektivität, im antiken Sinne…
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C’est ça, ce que nous apprend l’expérience analytique.
Das ist es, was uns die analytische Erfahrung lehrt.
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C’est donc là que beaucoup de psychanalystes… C’est le rôle qu’ils jouent au niveau du semblant.
Das ist also da, wo viele Psychoanalytiker… Das ist die Rolle, die sie auf der Ebene des Scheins spielen.
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C’est ça qui les accable, c’est la cause du désir, dans celui auquel il ouvrent la carrière de l’analysant.
Das ist es, was sie überwältigt, das ist die Ursache des Begehrens, in dem, dem sie die Laufbahn als Analysant eröffnen.
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C’est de là que pourrait… pourrait peut être sortir autre chose… quelque chose qui devrait faire un pas vers une autre construction…
Daraus könnte… könnte vielleicht etwas anderes herauskommen… etwas, das einen Schritt in Richtung einer anderen Konstruktion machen sollte…
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C’est à savoir que ce dont il s’agit après tout, en fin de compte, c’est que l’expérience tourne aussi court que possible − c’est à dire que le sujet avec quelques interprétations s’en tient quitte et trouve une forme de malentendu dans laquelle il puisse subsister.
Das heißt, dass es am Ende letztlich darum geht, dass die Erfahrung so kurz wie möglich gehalten wird – das heißt, dass das Subjekt mit einigen Deutungen davonkommt und eine Form des Missverständnisses findet, in der es bestehen kann.
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Quelle est l’autre personne qui m’a posé une autre question?
Welche andere Person hat mir noch eine Frage gestellt?
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X: Quelle est la différence entre le discours du maître et le discours du capitaliste?
X: Was ist der Unterschied zwischen dem Diskurs des Herrn und dem Diskurs des Kapitalisten?
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L.: Je l’ai quand même indiquée tout à l’heure, j’ai parlé latin, la chanson de toujours n’est-ce pas, entre le sujet et le S1. Si vous voulez nous en parlerons à la fin, en plus petit comité, mais je l’ai indiqué.
L: Ich habe ihn doch vorhin angezeigt, ich habe Latein gesprochen, das alte Lied, nicht wahr, zwischen dem Subjekt und dem S1. Wenn Sie wollen, sprechen wir am Ende darüber, in kleinerem Kreis, aber ich habe es angezeigt.
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Y: Quel est le rôle de |{39} l’appareil algorithmique dans − excusez-moi le mot − le «système»? Si nous sommes dans le langage, quel métalangage pourrait parier la chaîne signifiante? … et votre style lui-même est la preuve qua n’y a pas de métalangage possible…
Y: Welche Rolle spielt der algorithmische Apparat in – verzeihen Sie das Wort – dem System? Wenn wir uns in der Sprache befinden, welche Metasprache könnte die Signifikantenkette sprechen?… und Ihr Stil selbst ist der Beweis dafür, dass es keine mögliche Metasprache gibt…
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L.: Il faut dire aux gens qui parlent du métalangage: alors, où est le langage?
L: Man muss den Leuten, die von Metasprache reden, sagen: Wo ist dann die Sprache?
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Y: D’accord, sur ça vous êtes très facile… mais quel est l’appareil algorithmique dans la mesure où il échappe au langage naturel, qui n’a pas de métalangage, qui n’est pas soumis au métalangage? Du moment où vous employez un appareil algorithmique, n’essayez-vous pas de bloquer cette fuite, ce dérapage continuel de la chaîne signifiante dans quelque chose qui la définit du dehors?
Y: Okay, da sind Sie sehr einfach… aber was ist der algorithmische Apparat, insofern er sich der natürlichen Sprache entzieht, die keine Metasprache hat, die nicht der Metasprache unterworfen ist? Sobald Sie einen algorithmischen Apparat verwenden, versuchen Sie dann nicht, diese Flucht, dieses ständige Abrutschen der Signifikantenkette mit etwas zu blockieren, das sie von außen definiert?
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Sauf si la chaîne signifiante n’est pas le langage naturel mais un appareil logique, algorithmique au-dessus. Si vous employez l’appareil algorithmique pour la définir et la bloquer, n’est il pas, l’appareil algorithmique, le seul désir finalement accompli?
Es sei denn, die Signifikantenkette ist nicht die natürliche Sprache, sondern ein darüberstehender logischer, algorithmischer Apparat. Wenn Sie den algorithmischen Apparat einsetzen, um sie zu definieren und zu blockieren, ist er, der algorithmische Apparat, dann nicht das einzige Begehren, das am Ende erfüllt wird?
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L.: C’est très pertinent, à ceci près, que ce dont il s’agit dans ce que vous appelez à très juste titre algorithme… cet algorithme ne sort pas de l’expérience analytique elle-même.
L: Das ist sehr relevant, abgesehen davon, dass das, worum es geht bei dem, was Sie zu Recht als Algorithmus bezeichnen… dieser Algorithmus nicht aus der analytischen Erfahrung selbst hervorgeht.
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Ce qui prend sens, je l’ai toujours expressément articulé, ce qui prend sens valablement est toujours et ce que j’appellerai, si vous le voulez, le point de contact. Et souvent est un point de contact idéal, comme la théorie mathématique […].
Das, was Sinn ergibt, ich habe es immer ausdrücklich artikuliert, das, was wirksam Sinn ergibt, ist immer mit dem verbunden, was ich, wenn Sie einverstanden sind, den Berührungspunkt nennen möchte. Und oft ist ein Berührungspunkt das Ideal, wie die mathematische Theorie (…).
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C’est pour autant que ce S1 , cet Un du signifiant, fonctionne en des points, en des lieux différents, dans cette tentative de réduction radicale, qu’il peut prendre sens d’être, si je peux dire, traduit […] qu’il peut être traduit d’un de ces discours dans l’autre.
Insofern dieses S1, diese Eins des Signifikanten, an verschiedenen Punkten funktioniert, an verschiedenen Orten, in diesem Versuch der radikalen Reduktion, kann es dadurch Sinn erhalten, dass es, wenn ich so sagen darf, übersetzt wird (…), kann es von einem dieser Diskurse in den anderen übersetzt werden.
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C’est pour autant que, dans ces quatre discours, jamais les termes […] ne sont à la même place fonctionnelle, qu’après tout… − pour ce qui nous intéresse, pour ce qui est incidence actuelle des effets subjectivants, dans ce qui nous intéresse, ça se peut pour l’instant…, je ne dis pas que ce soit la seule formule possible, mais ça peut pour l’instant s’articuler de cette façon à l’algorithme − qu’il y ait convergence entre la limite où se tient pour l’instant la logique mathématique et les problèmes de nous analystes qui essayons un tout petit peu de maîtriser ce que nous faisons.
Insofern in diesen vier Diskursen die Terme (…) niemals an der gleichen funktionalen Stelle stehen, ist es schließlich… – im Hinblick darauf, was uns interessiert, im Hinblick darauf, was die aktuelle Auswirkung der subjektivierenden Effekte betrifft, bezogen darauf, was uns interessiert, kann es im Moment…, ich sage nicht, dass dies die einzig mögliche Formel ist, aber es kann sich im Moment auf diese Weise mit dem Algorithmus verbinden – dass es eine Konvergenz gibt zwischen der Grenze, an der die mathematische Logik im Moment steht, und den Problemen von uns Analytikern, die wir ein ganz klein bisschen versuchen, das, was wir tun, zu beherrschen.
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Qu’il y a convergente… qu’il y a la même limite algorithmique […] la fonction de la limite…
Dass es eine Konvergenz gibt… dass es die gleiche algorithmische Grenze gibt (…), die Funktion der Grenze…
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Nous ne pouvons pas dire n’importe quoi.
Wir können nicht einfach irgendetwas sagen.
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Même les analystes les plus traditionnels ne se permettraient pas de dire n’importe quoi.
Selbst die traditionellsten Analytiker würden sich nicht erlauben, irgendetwas zu sagen.
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C’est ce que j’ai écrit là: « qu’on dise − je ne sais même pas quand j’avais écrit ça − qu’on dise comme fait reste oublié − je dis habituellement − derrière ce qui est dit dans ce qui s’entend ».
Das ist es, was ich dort geschrieben habe: „dass man sagt“ – ich weiß nicht einmal, wann ich das geschrieben hatte –, „dass man sagt, bleibt als Tatsache vergessen“ – ich meine üblicherweise – „hinter dem, was gesagt wird, in dem, was gehört wird“.
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Dans ce qui s’entend: à quoi ça se rapporte? C’est parfaitement ambigu. Ça peut se rapporter à reste oublié − c’est le qu’on dise qui peut rester oublié dans ce qui s’entend − ou c’est ce qui est dit dans ce qui s’entend?
„In dem, was gehört wird“: Worauf bezieht sich das? Das ist vollkommen zweideutig. Es kann sich auf „bleibt vergessen“ beziehen – das „dass man sagt“ kann vergessen bleiben in dem, was gehört wird, – oder ist es das „was gesagt wird, in dem, was gehört wird“?
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C’est un usage parfaitement exemplaire de l’ambiguïté au niveau de la structure générale − transformationnelle, hein?
Das ist ein vollkommen exemplarischer Gebrauch der Mehrdeutigkeit auf der Ebene der allgemeinen Struktur – transformatorisch32, nicht wahr?
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C’est con, tout le monde le fait, à ceci près qu’on ne s’en aperçoit pas.
Das ist bescheuert, jeder macht es, abgesehen davon, dass man es nicht bemerkt.
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Qu’est ce qu’il y a ensuite dessous?
Was steht dann darunter?
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« Cet énoncé qui est assertif par sa forme, que j’ai qualifiée d’universelle, appartient au modal pour ce qu’il émet d’existence ».
„Diese Aussage, die ihrer Form nach behauptend ist“, die ich als universal gekennzeichnet habe, „gehört zum Modalen aufgrunddessen, was sie an Existenz hervorbringt.“
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J’ai à peine eu le temps d’assister aujourd’hui à ce qu’il en est de l’existence: j’avais commencé assez clair et puis enfin, comme d’habitude, je suis moi-même sous mon fardeau plus au moins fléchissant.
Ich hatte heute kaum Zeit, mich damit zu beschäftigen, was es mit der Existenz auf sich hat: Ich hatte ziemlich klar angefangen und dann schließlich habe ich, wie üblich, unter meiner Last mehr oder weniger nachgegeben.
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Mais enfin, ce qui est tout à fait clair, c’est que nous en sommes à ça: à interroger l’«il existe» au niveau du mathème, au niveau de l’algorithme.
Aber schließlich ist es ganz klar, dass wir an diesem Punkt angelangt sind: das „es existiert“ auf der Ebene des Mathems, auf der Ebene des Algorithmus zu befragen.
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Il n’est qu’au niveau de l’algorithme que l’existence est recevable comme telle. A partir du moment où le discours scientifique s’instaure, ça veut dire tout savoir, il ne s’inscrit que dans le mathème. Tout savoir est un savoir enseignable… Nous en sommes là, à poser l’existence comme étant ce qui est lié à la structure-algorithme.
Nur auf der Ebene des Algorithmus ist die Existenz als solche zulässig. Sobald sich der wissenschaftliche Diskurs etabliert, das heißt alles Wissen, schreibt er sich nur in das Mathem ein. Alles Wissen ist lehrbares Wissen… Wir sind an diesem Punkt angelangt, die Existenz als das zu setzen, was mit der Algorithmusstruktur verbunden ist.
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C’est un effet l’histoire que nous en sommes à nous interroger, non pas sur notre être mais sur notre existence: que je pense « donc je suis » − entre guillemets: donc je suis. Soit ce à partir de quoi est née l’existence, c’est là que nous en sommes. C’est le fait du qu’on dise − c’est le dire qui est derrière tout ce qui est dit − qui est le quelque chose qui en vient à surgir dans l’actualité historique.
Es ist ein Effekt der Geschichte, dass wir so weit sind, nicht nach unserem Sein, sondern nach unserer Existenz zu fragen: dass ich denke „also bin ich“ – „also bin ich“ in Anführungszeichen. Nämlich das, woraus die Existenz entstanden ist, das ist der Punkt, an dem wir uns befinden. Die Tatsache des „dass man sagt“ – das Sagen steht hinter allem, was gesagt wird –, ist dieses Etwas, das in der historischen Aktualität zum Vorschein kommt.
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Et là vous ne pouvez aucunement dire que c’est un fait de désir théorique, de ma part par exemple.
Und hier können Sie keineswegs sagen, dass es sich um ein Faktum von theoretischem Wunsch, zum Beispiel von meiner Seite, handelt.
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C’est ainsi que les choses se situent, émergent l’émergence comme telle de l’ordonnance du discours: c’est à partir de là qu’il y a émission d’existence, d’existence comme de quelque chose qui est aussi bien du niveau de ce petit a dont le sujet se divise.
So liegen die Dinge, so tauchen sie auf… das Auftauchen als solches der Anordnung des Diskurses: Von hier aus gibt es die Hervorbringung der Existenz, der Existenz als etwas, das ebenso gut auf der Ebene dieses kleinen a ist, mit dem sich das Subjekt teilt.
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C’est une question qui me parait, enfin, parce que je viens de vous répondre, enfin atteinte…
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Das ist eine Frage, die mir, nun, weil ich Ihnen gerade geantwortet habe, nun doch erreicht scheint…
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- Jacques Lacan: Note italienne – Italienische Note (Übersetzung)
- Jacques Lacan: Seminar 18, Über einen Diskurs, der nicht vom Schein wäre (Übersetzung)
Anmerkungen des Übersetzers
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Marcello Cesa-Bianchi, 1926-2018, Leiter des Instituts für experimentelle Psychologie der Stadt Mailand und des Instituts für Psychologie der Medizinischen Fakultät von Mailand
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Lacan bezieht sich wohl auf seinen Vortrag am 20. Oktober 1966 Of Structure as an Inmixing of an Otherness Prerequisite to Any Subject Whatever im Rahmen der Konferenz in Baltimore unter dem Titel: The Language of Criticism and the Sciences of Man – s.a. den Artikel von Rolf Nemitz: Kommentar zu Lacans Vortrag „Über Struktur als Einmischen einer Andersheit“. In: Lacan entziffern, 17. September 2015, hier.
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Giacomo Contri, 1941-2022, Arzt und Psychoanalytiker, Gründer und Präsident der Gesellschaft der Freunde des Denkens von Sigmund Freud; veröffentlichte die Schriften von J. Lacan bei Einaudi (1972, Teilausgabe, und 1974, Gesamtausgabe). Im Jahr 1972 gründete er, anlässlich der Einladung Lacans an das Institut für medizinische Pschologie, die Scuola Freudiana, Herausgeber des zweisprachigen Sammelbandes Lacan in Italia/En Italie Lacan, La Salamandra, Milano 1978
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offen aussprechbar, redlich – s.a. weiter unten: die Psychoanalytiker, die alles zugeben (avouent)
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dérapage – korrigiert aus dem unsinnigen: déparage in der Textvorlage, dort auch als Fußnote angemerkt
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J.-B. Pontalis Zusammenfassende Wiedergabe der Seminare IV–VI von Jacques Lacan, Turia + Kant 2018, Hg. von Hans-Dieter Gondek / Peter Widmer – davor erschienen als RISS-Extra 3, RISS-Verlag Zürich 1998
-
Lacan, Schriften I, Turia + Kant, Wien 2016, S. 265 (Übersetzung von Gondek)
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Verweis auf die „Generative Transformationsgrammatik“ von Noam Chomsky
Marcello Cesa-Bianchi, 1926-2018, Leiter des Instituts für experimentelle Psychologie der Stadt Mailand und des Instituts für Psychologie der Medizinischen Fakultät von Mailand
Lacan bezieht sich wohl auf seinen Vortrag am 20. Oktober 1966 Of Structure as an Inmixing of an Otherness Prerequisite to Any Subject Whatever im Rahmen der Konferenz in Baltimore unter dem Titel: The Language of Criticism and the Sciences of Man – s.a. den Artikel von Rolf Nemitz: Kommentar zu Lacans Vortrag „Über Struktur als Einmischen einer Andersheit“. In: Lacan entziffern, 17. September 2015, hier.
Giacomo Contri, 1941-2022, Arzt und Psychoanalytiker, Gründer und Präsident der Gesellschaft der Freunde des Denkens von Sigmund Freud; veröffentlichte die Schriften von J. Lacan bei Einaudi (1972, Teilausgabe, und 1974, Gesamtausgabe). Im Jahr 1972 gründete er, anlässlich der Einladung Lacans an das Institut für medizinische Pschologie, die Scuola Freudiana, Herausgeber des zweisprachigen Sammelbandes Lacan in Italia/En Italie Lacan, La Salamandra, Milano 1978
offen aussprechbar, redlich – s.a. weiter unten: die Psychoanalytiker, die alles zugeben (avouent)
dérapage – korrigiert aus dem unsinnigen: déparage in der Textvorlage, dort auch als Fußnote angemerkt
J.-B. Pontalis Zusammenfassende Wiedergabe der Seminare IV–VI von Jacques Lacan, Turia + Kant 2018, Hg. von Hans-Dieter Gondek / Peter Widmer – davor erschienen als RISS-Extra 3, RISS-Verlag Zürich 1998
Lacan, Schriften I, Turia + Kant, Wien 2016, S. 265 (Übersetzung von Gondek)
Verweis auf die „Generative Transformationsgrammatik“ von Noam Chomsky