Franz Kaltenbeck
Karl Kraus gegenüber Hitler
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„Man frage nicht, was all die Zeit ich machte.
Ich bleibe stumm;
Und sage nicht, warum.“
.….….….….….….….….….….….……Karl Kraus
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„Man frage nicht, was all die Zeit ich machte.
Ich bleibe stumm;
Und sage nicht, warum.“
.….….….….….….….….….….….……Karl Kraus
In den Formeln der Sexuierung (Seminare 18 bis 21) bezeichnet Lacan den Ausdruck Φx als „phallische Funktion“. Dabei stützt er sich auf den Funktionsbegriff von Frege. Eine Funktion ist hiernach ein Satz mit einer Leerstelle, die durch ein Argument ausgefüllt werden kann, so dass der Satz wahr oder falsch wird. Was ist für Lacan die Funktion, was die Leerstelle und was das Argument?
David Foster Wallace konnte den Schmerz, der ihn umbringen sollte, klinisch beschreiben. Das, was Lacan „Sinthome“ nennt, die Verknüpfung künstlerischer Schöpfung mit einer das Subjekt vor dem psychotischen Abgrund rettenden Struktur, ist ihm zumindest in seinem letzten Roman, Der bleiche König, nicht gelungen. Was hatte sich diesem mächtigen Schriftsteller in den Weg gestellt?
Das Reale der Gesellschaft äußert sich unter anderem dann, wenn eine Gesellschaft für die Gefahren, die ihre das Leben erhaltenden Funktionen bedrohen, blind wird und die Menschen ihre Panik durch einstimmige Massenbewegungen auszuschalten versuchen. Zum Beispiel fürchtet die Mehrheit der Franzosen die Immigration der syrischen Kriegsflüchtlinge in ihr Land viel mehr als die immer realistischer werdende Prognose, dass nach den nächsten Wahlen der Front National an die Macht kommen könnte. Ist der Begriff der Verleugnung geeignet, um einen solchen Vorgang zu erfassen? Oder benötigt man andere Begriffe, etwa den des Akts? Oder den der Auslöschung des Wissens?
Übersetzung von Lacans Hamlet-Vorlesungen aus Seminar 6, Das Begehren und seine Deutung
Franz Kaltenbeck untersucht die Funktion des verstoßenen Kindes in Becketts Endspiel und in Shakespeares Wintermärchen und bezieht sie auf einen Fall von Kindsmord.
Über das Verhältnis von Sprechen und Geschriebenem, von Signifikant und Buchstabe.
Was versteht Lacan unter dem „Begehren des Analytikers“ und was unter dem „analytischen Akt“? Erläuterung anhand von zwei Filmen: Teorema von Pasolini und Der Exorzist von Friedkin und Blatty.
Was erfährt man von Robert Musil über das Begehren von Frauen? Einiges – wenn man, wie hier, seine Novelle „Die Vollendung der Liebe“ mit Lacan liest. Oder sollte man sagen: wenn man Lacan mit Musil liest?
Das Buch ist im Februar 2015 entstanden, kurz nach den Pariser Morden in der Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Jenseits des Pathos der allgemeinen Solidarität will Žižek Mut zum Nachdenken machen.
mehr…Bericht über die Veranstaltung „Terroristische Modalitäten der passage à l’acte“ in Lille am 21. November 2015
Notizen für eine Versammlung in der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin am 18. November 2015
Vorbemerkung der Redaktion von Savoirs et clinique. Revue de psychanalyse zum demnächst erscheinenden Heft
mehr…In dem Roman Unendlicher Spaß schildert David Foster Wallace eine Form der Depression, an der er selbst gelitten hat; Franz Kaltenbeck nennt sie „psychotische Melancholie“. Hierbei geht es um die Erfahrung des Realen: die Schmerzen sind unerträglich und sie können nicht kommuniziert werden. Über seinen unvollendeten Roman Der bleiche König sagt Wallace, er habe die Struktur eines Tornados. Kaltenbeck zufolge verknotet sich hier die Struktur des Werks mit dem Symptom des Autors. Dadurch entsteht ein „Sinthom“ im Sinne von Lacan, allerdings eines, bei dem das Schreiben keine heilende Kraft hat.
Bipolarität ist die Krankheit unserer Zeit. Von 25 Prozent der US-Amerikaner wird behauptet, sie litten an der einen oder anderen Form der Bipolarität. Ist Bipolarität eine legitime Diagnose oder das Ergebnis des Marketings der Pharma-Industrie? Darian Leader argumentiert, dass die Hochphasen und Tiefphasen der manischen Depression neu gedacht werden müssen.
Marie-Claude Thomas fragt, welche Anregungen Lacan von Melanie Klein erhalten hat. Der Körper der Mutter ist eine Präfiguration des Anderen als Schatz der Signifikanten; die Mutter als „totales Objekt“ wird von Lacan beim Konzept des Spiegelstadiums aufgegriffen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Klein der Symbolbildung, insbesondere beschäftigte sie das Schweigen eines Symbols, der Effekt der Symboldeutung, die Verankerung des Symbols im Körper und das Verhältnis von Symbolisierung und Sublimierung.
Franz Kaltenbeck sieht die Gefahr, dass das Gender-Konzept die von Lacan entwickelte Logik der Sexuierung verdrängt und das heißt vor allem: die Abgründe dieses Prozesses. Das Subjekt schreibt sich das Geschlecht meist selbst zu; die Wahl des Geschlechts geht kaum jemals ohne Symptombildung vonstatten. Ursache der Symptome ist nicht die Sexualität, sondern deren falsche Verknüpfung mit den von Lacan herausgearbeiteten Bezugsgrößen: dem Anderen, der Sprache, der Wahrheit, dem Wissen und dem Genießen.
Der Autor erläutert eine solche Verknüpfung am Beispiel von Kafka. Dieser verdankte es der Liebe zu einer Frau, dass er das Fantasma überschreiten und auf sublime Weise vom Trieb sprechen konnte, von einem mystischen Genießen. Eine Frau kam für ihn an den Platz der Wahrheit.
Geneviève Morel zufolge hat die Psychoanalyse es dann mit dem Gender zu tun, wenn die Analysanten in einer Sitzung die (meist verletzenden) Namen anführen, mit denen sie im Hinblick auf ihre Geschlechtlichkeit bezeichnet worden sind: „Memme“, „Zicke“, „Schwuchtel“ usw. Sie begreift diese Benennungen als Anrufungen im Sinne der Ideologietheorie von Louis Althusser. Wie diese Anrufungen funktionieren, zeigt sie am Beispiel des Films Les garçons et Guillaume, à table! (im Deutschen: Maman und Ich).
Ab sofort veröffentliche ich auf dieser Seite auch Beiträge anderer Autoren mit oder über Lacan. Die Reihe hat den Titel „Lacan entziffern – LACANIANA“.
Die Übersetzung von Lacans Aufsatz Kant mit Sade in Schriften II (hg. v. N. Haas) hat zahlreiche Mängel. Hier eine überarbeitete Fassung, erstellt von Mai Wegener.
Der Text wird in zwei Versionen dargestellt,
– einsprachig deutsch,
– ein Satz französisch, ein Satz deutsch.