Jacques Lacan
Vorschlag vom 9. Oktober 1967 über den Psychoanalytiker der École
Übersetzt von Ulrike Oudée Dünkelsbühler
Anselm Feuerbach, Das Gastmahl des Plato, 1869, Öl auf Leinwand, 598 x 295 cm,
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, in größerer Auflösung hier
Original:. „Proposition du 9 octobre 1967 sur le psychanalyste de l’École“, in: Jacques Lacan, Autres Écrits, Paris: Seuil 2001, pp. 243-259 (zuerst in: Scilicet, Nr. 1, Édition du Seuil 1968, S. 14–30)
Es handelt sich hier um die sog. „zweite Version“.
Die Übersetzung ist von Juli 2008. Vorversionen dieser Übersetzung entstanden im Rahmen einer Arbeitsgruppe, die sich zwischen 2002 und 2005 mit Fragen der passe auseinander gesetzt hat. Für die Diskussionen und Beiträge, ohne die die vorliegende Übersetzung nicht zustande gekommen wäre, danke ich allen Mitgliedern der „Passe-Gruppe“: Christiane Brach, Francine Danniau, Tobias Finis, Adrienne Gräfe, Arndt Himmelreich, Birgit Pungs und Mai Wegener. Darüber hinaus gilt mein besonderer Dank Max Kleiner und André Michels für ihre unverzichtbare Hilfe bei der letzten Überarbeitung.
Einfügungen in runden Klammern sind von Lacan.
U.D.
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Vorschlag vom 9. Oktober 1967 über den Psychoanalytiker der École
Deutsch
Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift verweisen auf die Seiten der Autres écrits.
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[243] Bevor ich ihn lese, unterstreiche ich, dass er auf der Grundlage der durchzuführenden oder erneut durchzuführenden Lektüre meines Aufsatzes „Die Situation der Psychoanalyse und die Ausbildung des Psychoanalytikers im Jahre 1956“ (Seiten 459-486 meiner Écrits1) verstanden werden muss.
Es wird sich um gesicherte Strukturen in der Psychoanalyse handeln und darum, ihre Umsetzung beim Psychoanalytiker zu garantieren.
Dies bietet sich unserer École2 nach hinlänglicher Dauer von entworfenen Organen an, deren Grundlage begrenzende Prinzipien sind. Wir instituieren Neues allein im Funktionieren. Es ist wahr, dass von dorther die Lösung des Problems der psychoanalytischen Gesellschaft in Erscheinung tritt.
Sie findet sich in der Unterscheidung von Hierarchie und gradus.
Ich werde zu Beginn dieses Jahres diesen konstruktiven Schritt produzieren:
1. ihn produzieren – ihn Ihnen zeigen;
2. Sie in der Tat dazu bringen, daraus den Apparat zu produzieren, der diesen Schritt in diesen beiden Bedeutungen reproduzieren muss.
Erinnern wir an das bei uns Existierende.
Zunächst ein Prinzip: der Psychoanalytiker autorisiert sich allein durch sich selbst. Dieses Prinzip ist den ursprünglichen Texten der École eingeschrieben und entscheidet über ihre Position.
Dies schließt nicht aus, dass die École garantiert, dass ein Analytiker aus ihrer Bildung3 hervorgeht.
Sie kann es aus eigener Kraft.
Und der Analytiker kann diese Garantie wollen, was von da an nur darüber hinausgehen kann: für den Fortschritt der École verantwortlich werden, aus seiner Erfahrung selbst Psychoanalytiker werden.
Aus dieser Sicht betrachtet erkennt man vom jetzigen Zeitpunkt an, dass auf diese zwei Formen antworten:
I. der AME oder Analytiker als Mitglied der École, der schlicht durch die Tatsache konstituiert ist, dass die École ihn als Psychoanalytiker anerkennt, insofern er sich unter Beweis gestellt hat.
Eben dies stellt die Garantie her, die von der École kommt, deren Auszeichnung |[244] im Vorfeld besteht. Die Initiative geht auf die École zurück, zu der man grundsätzlich nur innerhalb eines Arbeitsprojekts und ohne Rücksicht auf Herkunft oder Qualifizierungen zugelassen wird. Ein praktizierender Analytiker wird dort zu Beginn aufgrund keines anderen Kriteriums angemeldet als man einen Arzt, Ethnologen und tutti quanti dort einschreibt.
II. der AE oder Analytiker der École, dem man zuschreibt, zu denen zu gehören, die Zeugnis geben können von den kritischen Stellen entscheidender Probleme, an denen sie sich für die Analyse gerade befinden, besonders insofern sie selbst mit der Aufgabe befasst oder zumindest im Begriff sind, diese Probleme zu lösen.
Dieser Platz impliziert, dass man ihn besetzen will: man kann dort nur sein, insofern man tatsächlich, wenn nicht formal, um ihn gebeten hat.
Dass die École das Verhältnis des Analytikers zur Bildung, die sie zur Verfügung stellt, garantieren könne, ist also etabliert.
Sie kann es, und von da an muss sie es.
An dieser Stelle taucht der Fehler auf, der Erfindungsmangel, um ein Amt auszufüllen (sei es das Amt, das die existierenden Gesellschaften sich zum Ziel setzen), indem andere Wege gefunden werden, die die Nachteile (und Missetaten) der Organisationsform dieser Gesellschaften vermeiden.
Die Idee, dass die Aufrechterhaltung einer ähnlichen Organisationsform notwendig ist, um den gradus zu regeln, ist an ihren Wirkungen des Unbehagens abzulesen. Dieses Unbehagen genügt nicht, um die Aufrechterhaltung der Idee zu rechtfertigen. Noch weniger seine praktische Wiederkehr.
Dass es eine Regel des gradus gibt, geht mit einer Schule4 einher, und zwar mit noch größerer Sicherheit als bei einer Gesellschaft. Denn letztendlich gibt es in einer Gesellschaft nicht die geringste Notwendigkeit dafür, wenn eine Gesellschaft nur wissenschaftliche Interessen hat.
Aber es gibt ein Reales, das in der Bildung selbst des Psychoanalytikers auf dem Spiel steht. Wir vertreten, dass die existierenden Gesellschaften sich auf diesem Realen gründen.
Wir gehen auch von der Tatsache aus, die für ihn jede Augenscheinlichkeit hat, dass Freud sie so wollte wie sie sind.
Die Tatsache ist nicht weniger offenkundig – und für uns vorstellbar –, dass dieses Reale seine eigene Verkennung provoziert, ja sogar seine systematische Negierung produziert.
Folglich ist klar, dass Freud das Risiko einer gewissen Aussetzung [arrêt] einging. Vielleicht mehr noch: dass er darin den einzig möglichen Schutz sah, um die Auslöschung der Erfahrung zu vermeiden.
Dass wir auf die in dieser Weise gestellten Frage stoßen, ist nicht mein Privileg. Es ist die notwendige Folge der Wahl – sagen wir es zumindest für die Analytiker der École –, die sie für die École getroffen haben.
[245] Sie finden sich dort aufgrund der Tatsache gruppiert, nicht über den Weg eines Votums akzeptiert haben zu wollen, was es mit sich brachte: das bloße und schlichte Überleben einer Lehre, der Lacans.
Wer und wo auch immer weiterhin sagt, dass es sich um die Bildung von Analytikern handelte, hat diesbezüglich gelogen. Denn es genügte, in dem von der IPA gewünschten Sinn abzustimmen, um seinen Eintritt unter vollen Segeln gewährt zu bekommen, bis zur erhaltenen „Ablution“5 für die kurze Zeit eines Sigels made in English (die French group*6 nicht zu vergessen). Meine Analysierten, wie man sagt, waren dort sogar besonders willkommen und sie wären es noch, wenn das Ergebnis derart sein könnte, mich zum Schweigen zu bringen.
Wer es hören will, wird jeden Tag daran erinnert.
Einer Gruppe also, der meine Lehre wertvoll genug, sogar wesentlich genug war, dass jeder Stimmberechtigte deutlich machte, ihre Aufrechterhaltung dem angebotenen Vorteil vorzuziehen – und dies ohne weiter zu sehen, ebenso wie ich mein Seminar ohne weiter zu sehen auf besagte Abstimmung hin unterbrach – dieser Gruppe, die um einen Ausweg bemüht war, habe ich die Gründung der École angeboten.
An dieser für die hier Anwesenden entscheidenden Wahl wird der Wert des Einsatzes kenntlich. Es kann dabei einen Einsatz geben, dessen Wert für manche bis zu dem Punkt reicht, wesentlich für sie zu sein, und das ist meine Lehre.
Wenn besagte Lehre für sie konkurrenzlos ist, ist sie es für alle, und das beweisen diejenigen, die sich dorthin drängen, ohne den Preis dafür bezahlt zu haben, wobei die Frage des Profits für sie suspendiert ist, der ihnen dabei erlaubt bleibt.
Konkurrenzlos heißt hier nicht eine Einschätzung, sondern eine Tatsache: keine einzige Lehre spricht davon, was die Psychoanalyse ist. Woanders – und eingestandenerweise – sorgt man sich nur darum, dass sie konform sei.
Es gibt eine Solidarität zwischen der Panne, ja sogar den Abwegigkeiten [déviations], die die Psychoanalyse an den Tag legt, und der dort herrschenden Hierarchie – und die wir, das möge man uns wohlwollenderweise zugestehen, als diejenige einer Ergänzungswahl von Weisen7 bezeichnen.
Der Grund dafür liegt darin, dass diese Kooptation eine Rückkehr zu einem Status des stattlichen Ansehens [prestance] fördert und damit die narzisstische Prägung mit der wetteifernden List verbindet. Eine Rückkehr indes, die Verstärkungen des Rückfalls erneut herstellt, was aufzulösen [liquider] Zielsetzung der Lehranalyse ist.
Das ist die Wirkung, die ihren Schatten auf die Praxis der Psychoanalyse wirft – deren Beendigung, das Objekt, das Ziel selbst, sich nach mindestens einem halben Jahrhundert der Erfahrung in Folge als unartikulierbar erweisen.
[246] Dem Abhilfe zu verschaffen, muss bei uns von der Feststellung des Fehlers ausgehen, auf den ich hingewiesen habe, weit entfernt davon zu träumen, ihn zu verschleiern.
Aber um dieses Manko in Angriff zu nehmen, ermangelt es der Artikulierung.
Sie bestätigt nur erneut, was man überall finden wird und was man seit jeher weiß, dass nämlich die Offensichtlichkeit einer Aufgabe nicht genügt, um sie zu erfüllen. Über den Umweg ihrer Klaffung kann sie in Aktion gesetzt werden und sie wird es jedes Mal, wenn man das Mittel findet, sich ihrer zu bedienen.
Um Sie dorthin einzuführen, werde ich mich auf zwei Momente des Übergangs dessen stützen, was ich in dieser Folgerung zum einen die Psychoanalyse in extenso nennen werde, d.h. alles, was die Funktion unserer École zusammenfasst, insofern sie die Psychoanalyse auf der Welt präsent macht, und zum anderen die Psychoanalyse in intenso, d.h. die Ausbildung8, insofern sie mehr tut als nur Operateure vorzubereiten.
Man vergisst in der Tat ihren zwingenden Daseinsgrund, der darin besteht, die Psychoanalyse als ursprüngliche Erfahrung zu konstituieren, sie bis zu dem Punkt voranzutreiben, der ihre Endlichkeit figuriert, um ihre Nachträglichkeit zu ermöglichen: ein Zeiteffekt, der, wie man weiß, radikal für sie ist.
Diese Erfahrung ist wesentlich genug, um sie vom Therapeutischen abzukoppeln, das die Psychoanalyse nicht nur insofern verzerrt, als es ihre Strenge lockert.
Werde ich tatsächlich vorfinden, dass es keinerlei mögliche Definition des Therapeutischen gibt, wenn nicht die, die Wiederherstellung eines ersten Zustands zu sein. Eine Definition, die in der Psychoanalyse eben gerade unmöglich aufzustellen ist.
Was das primum non nocere [als erstes nicht schaden] angeht, sprechen wir nicht davon, denn es ist bewegend, dass das primum zu Beginn nicht bestimmt werden kann: anhand wovon wäre darüber zu befinden, nicht zu schaden! Versuchen Sie es. Unter diesem Umstand [condition] ist es zu einfach, die Tatsache, einer Sache nicht geschadet zu haben, auf die Habenseite einer jedweglichen Kur zu setzen. Dieser forcierte Zug ist nur insofern von Interesse, als er ohne Zweifel von einem logisch Unentscheidbaren herrührt.
Man kann die längst vergangene Zeit [temps révolu] finden, wo dasjenige, dem es galt, nicht zu schaden, das Krankheitsbild war. Aber die Zeit des Arztes ist in diesem Verlauf [révolution] von mehr Interesse geprägt als man meint – in jedem Fall das prekärer gewordene Erfordernis dessen, was eine Lehre medizinisch macht oder nicht. Abschweifung.
Unsere Übergangspunkte, wo unsere Garantieorgane funktionieren müssen, sind bekannt: es ist der Anfang und das Ende der Psychoanalyse, wie im Schachspiel. Es ist einem Glücksfall zu verdanken, dass dies die für ihre Struktur exemplarischsten Punkte sind. Diese Chance muss von dem herrühren, was wir die Begegnung nennen.
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[247] Am Anfang der Psychoanalyse ist die Übertragung. Sie ist es dank desjenigen, den wir im Vorfeld dieser Angelegenheit nennen werden: den Psychoanalysanten9. Wir müssen dem, was ihn bedingt, nicht Rechnung tragen. Zumindest nicht hier. Er steht am Anfang. Aber was ist das?
Ich bin überrascht, dass niemand jemals auf die Idee kam, mir in Anbetracht bestimmter Begriffe meiner Doktrin entgegenzuhalten, dass die Übertragung allein von sich aus Einspruch gegen die Intersubjektivität erhebt. Ich bedaure das sogar, denn nichts ist wahrer: die Übertragung widerlegt die Intersubjektivität, sie ist ihr Stein des Anstoßes. Und auch um die Grundlage zu schaffen, auf der man das Gegenteil davon wahrnehmen kann, habe ich zunächst das vorangebracht, was an Intersubjektivität den Gebrauch des gesprochenen Wortes [parole] impliziert. Dieser Begriff war folglich eine Weise, ich würde sagen eine Weise wie jede andere auch, wenn sie sich mir nicht aufgedrängt hätte, um die Tragweite der Übertragung zu umschreiben.
Darauf [Bezug nehmend], und zwar dort, wo man sein universitäres Los durchaus rechtfertigen muss, bemächtigt man sich des besagten Begriffs, dem unterstellt wird, zweifellos weil ich mich seiner bedient habe, schwebend [lévitatoire] zu sein. Aber wer mich liest, kann auf das „mit Zurückhaltung“ [« en réserve »] aufmerksam werden, mit dem ich diesen Bezug für die Konzeption der Psychoanalyse ins Spiel bringe. Das ist Teil der erzieherischen Zugeständnisse, die ich an den von einem sagenhaften Ignorantismus geschlagenen Kontext machen musste, innerhalb dessen ich meine ersten Seminare halten musste.
Kann man jetzt in Zweifel ziehen, dass – indem ich dem Subjekt des cogito das zugeführt habe, was das Unbewusste uns offenbart, indem ich daraus die Unterscheidung definiert habe zwischen dem imaginären anderen, der vertrauterweise als kleiner anderer bezeichnet wird, und dem Ort der Operation der Sprache, die als das gesetzt ist, was der große Andere ist – ich ausreichend anzeige, dass kein einziges Subjekt von einem anderen Subjekt unterstellt werden kann, sofern dieser Terminus [i.e. das Subjekt des cogito] in der Tat vonseiten Descartes’ zu nehmen ist. Ob er nun Gott braucht oder eher die Wahrheit, die er ihm kreditiert, damit das Subjekt sich unter diesem selben Umhang einquartieren kann, der trügerische menschliche Schatten kleidet – ob Hegel im Rückgriff auf ihn die Unmöglichkeit der Koexistenz der Bewusstseine setzt, insofern es sich um das Subjekt handelt, das dem Wissen versprochen ist – genügt das nicht, um die Schwierigkeit zuzuspitzen, für die eben gerade unsere Sackgasse, die des Subjekts des Unbewussten, die Lösung anbietet – dem, der sie zu bilden weiß.
Es ist wahr, dass hier Jean-Paul Sartre – sehr wohl in der Lage zu bemerken, dass der Kampf bis zum Tod nicht diese Lösung ist, da man ein Subjekt nicht zerstören kann, [248] und ebenso, da sie bei Hegel seiner Geburt vorangestellt ist – hinter verschlossenen Türen die phänomenologische Sentenz ausspricht: das ist die Hölle. Da dies aber falsch ist, und zwar in der gerichtsbaren Weise der Struktur, wobei das Phänomen deutlich zeigt, dass der Feigling, wenn er nicht verrückt ist, sehr wohl mit dem ihn fixierenden Blick zurecht kommen kann, beweist die Sentenz auch, dass dem Obskurantismus nicht nur beim Festschmaus der Rechten der Tisch gedeckt ist.
Das sujet supposé savoir10 ist für uns der Angelpunkt, von dem aus sich all das artikuliert, was es mit der Übertragung auf sich hat. Deren Wirkungen sich entziehen und zur Zange werden, um sie mit dem einigermaßen ungeschickten pun* [Wortspiel] zu fassen, das sich aus dem Bedürfnis der Wiederholung nach der Wiederholung des Bedürfnisses ergibt.
Hier wird das Schwebende [lévitant] der Intersubjektivität seine zu befragende Finesse erweisen: das von wem unterstellte Subjekt? Wenn nicht von einem anderen Subjekt.
Eine Erinnerung von Aristoteles, ein Tropfen der Kategorien, flehen wir, um das Subjektive von diesem Subjekt abzukratzen. Ein Subjekt unterstellt nichts, es ist unterstellt.
Unterstellt, so lehren wir, von dem Signifikanten, der es für einen anderen Signifikanten repräsentiert.
Schreiben wir das Unterstellte dieses Subjekts entsprechend in der Weise, dass wir das Wissen an seinen Platz der Angrenzung an die Unterstellung setzen:
Man erkennt in der ersten Zeile den Signifikanten S der Übertragung, d.h. eines Subjekts, mit dessen Implikation eines Signifikanten, den wir als quelconque / irgendeinen [Sq] bezeichnen werden, d.h. der nur die Besonderheit im Sinn Aristoteles’ (der immer willkommen ist) unterstellt und der aufgrund dieser Tatsache noch andere Dinge unterstellt. Wenn er mit einem Eigennamen nennbar ist, dann heißt das – wie wir sehen werden – nicht, dass er sich durch das Wissen auszeichnet.
Unter dem Strich, aber reduziert auf die unterstellende Spannbreite des ersten Signifikanten, repräsentiert das s das Subjekt, das daraus resultiert, wobei es in der Klammer impliziert: das als gegenwärtig unterstellte Wissen der Signifikanten im Unbewussten, eine Bedeutung, die den Platz des Referenten einnimmt, der in diesem Dreierbezug, der ihn mit dem Paar Signifikant-Signifikat verbindet, noch latent ist.
Man sieht, dass wenn die Psychoanalyse in der Aufrechterhaltung einer Situation besteht, auf die sich zwei Teilhaber geeinigt haben, die sich darin als der |[249] Psychoanalysant und der Psychoanalytiker aufstellen, dann könnte sie sich nur um den Preis des dreiteiligen Konstituenten entwickeln, der der Signifikant ist, der in den sich dadurch einrichtenden Diskurs eingeführt wurde, derjenige-der-Name-hat [celui qui a nom]: le sujet supposé savoir, eine Bildung, die keine künstliche, sondern eine als Glücksfall entstandene ist, wie vom Psychoanalysanten abgetrennt.
Wir müssen sehen, was den Psychoanalytiker dazu qualifiziert, auf diese Situation zu antworten, von der man sieht, dass sie nicht seine Person umfasst. Nicht nur, dass le sujet supposé savoir tatsächlich nicht real ist, sondern es ist auch von keinerlei Notwendigkeit, dass das Subjekt, das in der Verbindung aktiv ist, der Psychoanalysant (der zu Beginn als einziger spricht), eine Forderung nach ihm geltend macht.
Das ist sogar so wenig vonnöten, dass es für gewöhnlich nicht wahr ist: das zeigt in den ersten Zeiten des Diskurses eine Art und Weise, sich zu vergewissern, dass dem Psychoanalytiker sein Gewand nicht steht – als Vergewisserung gegen die Befürchtung, dass er, wenn ich so sagen darf, zu früh seine Falten in es einbügeln könnte.
Worum es uns hier geht, ist der Psychoanalytiker in seinem Verhältnis zum Wissen des unterstellten Subjekts, das nicht zweitrangig, sondern direkt ist.
Es ist klar, dass er vom unterstellten Wissen nichts weiß. Das Sq der ersten Zeile hat nichts mit den S in der Kette der zweiten zu tun und kann sich dort nur durch die Begegnung befinden. Heben wir diese Tatsache hervor, um auf sie die Fremdartigkeit der Insistenz zurückzuführen, mit der Freud uns empfiehlt, jeden neuen Fall so anzugehen, als ob wir seinen ersten Entzifferungen nichts entnommen hätten.
Dieses autorisiert den Psychoanalytiker in keinster Weise dazu, sich darin zu genügen, zu wissen, dass er nichts weiß, denn das, worum es geht, ist das, was er zu wissen hat.
Dem, was er zu wissen hat, kann durch denselben Bezug „mit Zurückhaltung“ nachgespürt werden, entsprechend dem jede dieses Namens würdige Logik operiert. Das heißt nichts „Besonderes“, sondern es artikuliert sich in einer Kette dermaßen strenger Buchstaben, dass sich, unter der Bedingung, keinen einzigen zu verpatzen, das Nichtgewusste als der Rahmen des Wissens anordnet.
Das Erstaunliche ist, dass man damit etwas findet, die transfiniten Zahlen zum Beispiel. Was hatte es – vorher – mit ihnen auf sich? Ich weise hier auf ihren Bezug zum Begehren hin, das ihnen Konsistenz verliehen hat. Es ist nützlich, an das Abenteuer eines Cantor zu denken, das nicht gerade ohne Preis war, um die Ordnung nahe zu legen, wäre sie nicht ihrerseits transfinit, in der das Begehren des Psychoanalytikers sich situiert.
Diese Situation trägt umgekehrt der scheinbaren Leichtigkeit Rechnung, mit der sich in den Leitungspositionen der existierenden Gesellschaften das einrichtet, |[250] was man sehr wohl Nichtse [néants] nennen muss. Verstehen Sie mich [recht]: das Wichtige besteht weder in der Weise, in der diese néants sich für das Außen möblieren (Diskurs über die Güte?), noch in der Disziplin, die die im Inneren aufrecht erhaltene Leere unterstellt (es geht nicht um Dummheit), es besteht [vielmehr] darin, dass dieses Nichts (des Wissens) von allen anerkannt ist, ein für die Untergebenen wenn man so sagen kann gebräuchliches Objekt und kursierende Münze ihrer Hochschätzung der Oberen11.
Der Grund dafür findet sich in der Verwirrung über die Null, wo man in einem Feld bleibt, wo sie unangebracht ist. Niemand im gradus, der sich darum kümmert zu lehren, was die Leere vom Nichts unterscheidet, was jedoch nicht dasselbe ist – weder der Bezugspunkt für das Maß, des neutralen Elements, das in der logischen Gruppe impliziert ist, nicht mehr als die Nichtigkeit [nullité] der Inkompetenz, des Unauffälligen [non-marqué] der Naivität, von wo aus so viele Dinge ihren Platz einnehmen würden.
Um diesem Fehler Einhalt zu gebieten habe ich die Innen-Acht produziert und allgemein die Topologie, durch die das Subjekt sich stützt.
Was ein Mitglied der École zu derartigen Studien befähigen muss, ist die Prävalenz, die Sie im oben erstellten Algorithmus erfassen können, der aber dafür, dass man ihn ignoriert, um nichts weniger die Prävalenz bleibt, die egal wo manifest ist: in der Psychoanalyse in extenso ebenso wie in intenso, [die Prävalenz] dessen, was ich textuelles Wissen nennen werde, um es dem Referenzbegriff entgegenzusetzen, der sie maskiert.
Von allen Objekten, die die Sprache [langage] nicht nur dem Wissen anbietet, sondern die sie zunächst auf die Welt der Realität gebracht hat, der Realität der zwischenmenschlichen Ausbeutung, kann man nicht sagen, dass der Psychoanalytiker Experte wäre. Das wäre besser, aber tatsächlich kommt es eher kurz.
Das textuelle Wissen war nicht parasitär, insofern es eine Logik animiert hat, die der Unsrigen zu ihrer Überraschung als Lektion dient (ich spreche von der des Mittelalters), und es geschah nicht auf ihre Kosten, dass sie dem Bezug des Subjekts zur Offenbarung ins Auge zu sehen verstand.
Nicht aus dem Sachverhalt heraus, dass der religiöse Wert desselben [des Subjekts] uns indifferent geworden ist, muss seine Wirkung in der Struktur vernachlässigt werden. Die Psychoanalyse hat von Freuds Texten her Konsistenz, darin besteht eine unwiderlegbare Tatsache. Man weiß, was die Texte, von Shakespeare bis Lewis Carroll, seinem Genius und seinen Praktizierenden bringen.
Das ist also das Feld, auf dem sich abzeichnet, wer zu seinem Studium zuzulassen ist. Es ist dasjenige, aus dem der Sophist und der Talmudist, der Kolporteur von Erzählungen und der griechische Poet und |[251] der Redner [l’aède] die Kraft genommen haben, die wir in jedem Moment auf mehr oder weniger ungeschickte Weise für unseren Gebrauch zurückgewinnen.
Dass ein Lévi-Strauss ihm in seinen Mythologien seinen wissenschaftlichen Status gibt, erleichtert es uns, es zur Schwelle unserer Selektion zu machen.
Erinnern wir an die Richtschnur, die mein Graph der Analyse gibt und an die sich von ihm herleitende Artikulierung des Begehrens in den Instanzen des Subjekts.
Er dient dazu, die Identität des hier präzisierten Algorithmus mit dem zu markieren, was im Gastmahl als ἄγαλμα [agalma] konnotiert ist.
Wo wird besser gesagt als Alkibiades es tut, dass die Liebestücken der Übertragung nur das Ziel haben, das zu erhalten, von dem er meint, dass Sokrates das undankbare Behältnis ist?
Aber wer weiß besser als Sokrates, dass er nur der Halter der Bedeutung ist, die er erzeugt, um dieses Nichts zurückzuhalten, was ihm erlaubt, Alkibiades zu dem anwesenden Adressaten seines Diskurses, Agathon (wie durch Zufall), zurückzuschicken: dies, um Sie zu lehren, dass Sie, solange Sie sich in das verbohren, was im Diskurs des Psychoanalysanten Sie betrifft, noch nicht soweit sind.
Aber ist das alles? Wenn hier der Psychoanalysant identisch ist mit dem ἄγαλμα, dem Wunder, das uns, uns Dritte, in Alkibiades blendet. Ist das nicht für uns eine Gelegenheit, die reine Schräge / Abwegigkeit [le pur biais] des Subjekts als freien Bezug zum Signifikanten sich absondern zu sehen, jene, von der sich das Begehren nach Wissen als Begehren des Anderen herleitet?
Wie all diese besonderen Fälle, die das griechische Wunder ausmachen, präsentiert uns dieser die Büchse der Pandora nur geschlossen. Geöffnet ist sie die Psychoanalyse, derer Alkibiades nicht bedurfte.
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Mit dem, was ich das Ende der Partie genannt habe, sind wir – endlich – am Nerv unseres Anliegens [propos12] für den heutigen Abend. Die Beendigung der überflüssigerweise „didaktisch“ [bzw. „Lehranalyse“] genannten Psychoanalyse ist die tatsächliche [en effet] Passage vom Psychoanalysanten zum Psychoanalytiker.
Unser Anliegen besteht darin, eine Gleichung davon aufzustellen, deren Konstante das ἄγαλμα ist.
Das Begehren des Psychoanalytikers ist seine Aussage, und diese kann nur insofern zur Wirkung kommen [s’opérer], als er dort in der Position des x zu stehen kommt:
Eben jenes x, dessen Lösung für den Psychoanalysanten sein Sein ergibt und dessen Wert sich (–φ) schreibt, die Klaffung [béance], die man als die Funktion des Phallus bezeichnet, die schließlich im Kastrationskomplex zu isolieren ist, oder (a) |[252] für das, was ihn mit dem Objekt verstopft, das man unter der angenäherten Funktion des prägenitalen Verhältnisses (an)erkennt. (Wie sich erweist, ist es dieses Verhältnis, das Alkibiades’ Fall annulliert: die Verstümmelung der Hermen konnotiert dies.)
Die auf diese Weise abrissartig dargestellte Struktur erlaubt Ihnen, sich eine Idee davon zu machen, was sich am Ende der Übertragungsbeziehung abspielt, das heißt: nachdem das Begehren, das den Psychoanalysanten in seiner Wirkungsweise unterstützt hat, sich aufgelöst [résolu] hat, hat er am Ende keine Lust mehr, die Option darauf auszuüben, das heißt auf den Rest, der ihn als Determinant für seine Spaltung dazu bringt, von seinem Phantasma abzufallen und der ihn als Subjekt destituiert.
Ist das nicht das große Pst!13 , das wir unter uns bewahren müssen, wir, die wir als Psychoanalytiker unsere Selbstgefälligkeit daraus nehmen, während der Zustand der Glückseligkeit sich jenseits des Vergessens unserer selbst bietet?
Würden wir nicht losgehen und es verkünden, die Amateure entmutigen? Die subjektive Destitution, die dem Eintrittstickett eingeschrieben ist… heißt das gar nicht, den Schrecken zu provozieren, die Entwürdigung, die Panik, ja das Attentat, in jedem Fall den Vorwand für den prinzipiellen Einspruch zu geben?
Nur das Verbot dessen aufzustellen, was sich von unserem Sein her aufdrängt, heißt, uns einer Rückkehr des Schicksals darzubieten, die Fluch ist. Was im Symbolischen verweigert wird, erinnern wir uns des Lacanschen Verdikts, erscheint im Realen wieder.
Im Realen der Wissenschaft, die das Subjekt in der heutigen Zeit sehr anders destituiert, wenn einzig die eminentesten Vertreter, ein Oppenheimer, darüber den Kopf verlieren.
An dieser Stelle treten wir von dem zurück, was uns verantwortlich macht, und zwar: die Position, an der ich die Psychoanalyse in ihrem Verhältnis zur Wissenschaft festgemacht habe und die darin besteht, die Wahrheit herauszulösen, die ihr in Begriffen entspricht, deren Rest an Stimme uns zugewiesen ist.
Vor welchem Vorwand schirmen wir diese Weigerung ab, wenn man sehr gut weiß, welche Unbekümmertheit die Einheit von Wahrheit und Subjekten schützt und dass Letzteren Erstere zu versprechen nur diejenigen ganz kalt lässt, die schon nah dran sind. Von subjektiver Destitution zu sprechen wird den Unschuldigen, dessen einziges Gesetz sein Begehren ist, nie stoppen.
Wir haben nur die Wahl zwischen Uns-der-Wahrheit-Stellen oder unser Wissen lächerlich machen.
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Diesen Schatten, der so dicht ist, dass er dieses Verbindungsstück überdeckt, das mich hier beschäftigt, dasjenige, an dem der Psychoanalysant zum Psychoanalytiker übergeht [passe]: ihn auseinander zu stieben kann das sein, womit sich unsere École beschäftigt.
[253] Ich bin nicht weiter als Sie in diesem Werk, das nicht allein durchgeführt werden kann, da die Psychoanalyse den Zugang dazu schafft.
Ich muss mich hier mit einem oder zwei Flashs begnügen, die ihr vorausgehen.
Am Ursprung der Psychoanalyse, wie könnte man nicht an das erinnern, was Mannoni in unserem Kreis schließlich getan hat, nämlich daran, dass der Psychoanalytiker Fließ ist, das heißt der Quacksalber, der Nasenkitzler, der Mann, dem sich das Männchen-Weibchen-Prinzip in den Zahlen 21, 2814 enthüllt, zu Ihrem Missfallen oder nicht, kurz: das Wissen, das der Psychoanalysant – Freud der Wissenschaftler, wie sich der kleine Mund der Seelen, die der Ökumene gegenüber offen sind, ausdrückt – mit aller Kraft des Schwurs, der ihn an das Programm von Helmholtz und dessen Komplizen bindet, von sich weist.
Dass dieser Aufsatz an eine Zeitschrift gegeben wurde, die kaum gestattete, dass der Ausdruck „sujet supposé savoir“ anders als verloren mitten auf einer Seite erschien, verringert den Wert15, den er für uns haben kann, um nichts.
Indem er uns die „Uranalyse“ in Erinnerung ruft, bringt er uns zurück auf den Boden der Dimension des Trugbilds, wo die Position des Psychoanalytikers Platz nimmt und legt uns nahe, dass es nicht sicher ist, dass sie geschmälert [réduite] würde, solange eine wissenschaftliche Kritik in unserer Disziplin nicht etabliert worden sein wird.
Der Titel lädt zu der Bemerkung ein, dass nur die zweite [Analyse] die wahre ursprüngliche sein kann, indem sie die Wiederholung konstituiert, die aus der ersten einen Akt macht, denn sie [die zweite] ist es, die dabei die Nachträglichkeit in die logische Zeit einführt, die sich dadurch kennzeichnet, dass der Psychoanalysant zum Psychoanalytiker übergegangen [passé] ist. (Ich möchte sagen Freud selbst, der damit ratifiziert [sanctionne], keine Selbstanalyse gemacht zu haben.)
Ich erlaube mir außerdem, Mannoni daran zu erinnern, dass die Skandierung der logischen Zeit das einschließt, was ich die Zeit des Begreifens [le moment de comprendre] genannt habe, gerade durch den Effekt (er möge meinen Sophismus wieder aufgreifen), der durch das Nichtbegreifen gezeitigt wird; und dass er, indem er letztlich dem ausweicht, was das Herzstück seines Artikels ausmacht, dazu verhilft, dass man Daneben16 begreift.
Ich erinnere hier daran, dass das Alles-Kommende [le tout-venant], das wir auf der Basis eines „seine Kranken zu verstehen“ gewinnen, mit einem Missverständnis einsetzt, das nicht per se gesund ist.
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Jetzt ein Blitzlicht darauf, wo wir angelangt sind. Mit dem hypomanischen Ende der Analyse, das unser Balint beschreibt wie den letzten Schrei, das kann man wohl sagen, dem Ende der Identifizierung des Psychoanalysanten mit seinem Führer – wir berühren die Konsequenz der Weigerung, die oben angeprangert wurde (zweifelhafte |[254] Weigerung: Verleugnung*?), die nicht mehr als den Zufluchtsort der Losung [mot d’ordre] zulässt und die jetzt in den existierenden Gesellschaften übernommen wurde, [Losung] der Allianz mit dem gesunden Teil des Ichs, die die Passage zum Analytiker auflöst, [Losung] der Postulierung, auf seiner Seite, dieses zu Beginn gesunden Teils. Was nützt von da an seine Passage durch die Erfahrung.
Solcher Art ist die Position der existierenden Gesellschaften. Sie wälzt unser Anliegen17 auf ein Jenseits der Psychoanalyse ab.
Bei der Passage vom Psychoanalysanten zum Psychoanalytiker gibt es eine Tür, deren Türangel dieser Rest ist, der ihre Spaltung macht; denn diese Spaltung ist nichts anderes als die des Subjekts, für das dieser Rest die Ursache ist.
In dieser Drehung, wo das Subjekt die Versicherung wegkippen sieht, die es aus jenem Phantasma hernahm, wo sich für einen jeden sein Fenster zum Realen konstituiert, ist das, was wahrgenommen wird, die Tatsache, dass der Griff des Begehrens nichts anderes ist als der eines Seinsentzugs [désêtre].
In diesem Seinsentzug enthüllt sich das Unwesentliche des sujet supposé savoir, von wo aus der künftige Psychoanalytiker sich dem ἄγαλμα des Wesens des Begehrens verschreibt und bereit ist, es zu bezahlen, indem er sich, es und seinen Namen, auf irgendeinen / quelconque Signifikanten reduziert.
Denn er hat das Sein, das die Ursache seines Phantasmas nicht kannte, in genau dem Moment verworfen, wo schließlich dieses unterstellte Wissen das ist, was er geworden ist.
„Er möge von dem wissen, was ich vom Sein des Begehrens nicht wusste, wie es um ihn steht, nachdem er zum Sein des Wissens gekommen ist, und er möge zurücktreten.“ Sicut palea, wie Thomas [von Aquin] am Ende seines Lebens von seinem Werk sagt – wie Mist.
So trifft das Sein des Begehrens mit dem Sein des Wissens zusammen, um daraus dahingehend neu geboren zu werden, dass sie sich zu einem Band verknoten, das aus einem einzigen Rand besteht und wo sich ein einziger Mangel [manque] einschreibt, derjenige, der das ἄγαλμα unterstützt.
Der Frieden wird nicht sofort einkehren, um diese Metamorphose da zu besiegeln, wo der Partner wegkippt als etwas, das nicht mehr ist als vergebliches Wissen eines Seins, das sich entzieht.
Berühren wir dort die Belanglosigkeit des Terminus der Liquidierung für dieses Loch, wo sich allein die Übertragung löst. Ich sehe, entgegen dem Anschein, nur Verneinung des Begehrens des Analytikers.
Denn wer kann, wenn er die beiden Partner gleich den zwei Rotorblättern einer Umlaufblende in meinen letzten Zeilen spielen sieht, nicht begreifen, dass die Übertragung niemals mehr war als der Angelpunkt dieses Wechselspiels selbst.
So hat von dem, der den Schlüssel zur Welt in der Ritze des Nichtgeschlechtsreifen erhalten hat, der Psychoanalytiker keinen Blick mehr zu erwarten, sondern sieht sich eine Stimme werden.
[255] Und dieser andere – der, ein Kind, seinen Vorstellungsplatzhalter [représentant représentatif] in dessen Einbruch durch die aufgeschlagene Zeitung hindurch gefunden hat, die dem Rieselfeld der Gedanken seines Erzeugers Schutz gewährte – schickt dem Psychoanalytiker die Angstwirkung zurück, da, wo er in seine eigene Ausscheidung kippt.
So behält das Ende der Psychoanalyse eine Naivität in sich, von der sich die Frage stellt, ob sie für eine Garantie im Übergang zum Begehren, Psychoanalytiker zu sein, gehalten werden muss.
Von woher könnte also ein adäquates Zeugnis über denjenigen erwartet werden, der diese Passe [passe] durchläuft, wenn nicht von einem anderen, der, wie er, eben diese noch ist, diese Passe, das heißt in dem in diesem Moment der Seinsentzug [désêtre] präsent ist, bei dem sein Psychoanalytiker das Wesen dessen bewahrt, was ihm wie eine Trauer widerfahren / vergangen [passé] ist, durch die er wie jeder andere in der Funktion des Lehranalytikers [didacticien] weiß, dass es auch ihnen widerfahren / vergehen [passera] wird.
Wer könnte besser als dieser Psychoanalysant in der Passe dasjenige authentifizieren, was sie an depressiver Position hat? Wir lüften da nichts, womit man sich aufs hohe Ross schwingen könnte, wenn man dort nicht ist.
Das ist es, was ich Ihnen jetzt gleich als Amt vorschlagen werde, das einigen für die Bitte anzuvertrauen ist, Analytiker der École zu werden; wir werden sie ernennen: zu Passeuren.
Sie werden jeder von einem Analytiker der École ausgewählt worden sein, von demjenigen, der (ver-)antworten und dafür einstehen kann, dass sie in dieser Passe sind oder dass sie dorthin zurückgekommen sind, kurz: [dass sie] noch mit der Entknotung [liés au dénouement] ihrer persönlichen Erfahrung verbunden sind.
Zu ihnen wird ein Psychoanalysant, um sich als Analytiker der École autorisieren zu lassen, von seiner Analyse sprechen; und das Zeugnis, das sie aufgrund der lebendigen Erfahrung18 ihrer eigenen Vergangenheit [passé] in Empfang zu nehmen in der Lage sein werden, wird von denen kommen, die keine Bewilligungsjury jemals aufnehmen wird. Die Entscheidung einer solchen Jury wäre daraus somit erhellt, wobei diese Zeugen wohlgemerkt nicht Richter sind.
Unnütz, darauf hinzuweisen, dass dieser Vorschlag eine Anhäufung der Erfahrung impliziert, ihre Sammlung und ihre weitere Verarbeitung, eine Serialisierung ihrer Mannigfaltigkeit, eine Beurteilung ihrer Grade.
Dass Freiheiten aus der Schließung einer Erfahrung hervorgehen können, ist das, was von der Natur der Nachträglichkeit in der Bedeutungsstiftung [signifiance] herrührt.
In jedem Fall kann dieser Erfahrung nicht ausgewichen werden. Ihre Ergebnisse müssen mitgeteilt werden: zunächst der École für Kritiken, und korrelativ dazu [müssen sie] denjenigen Gesellschaften zur Verfügung gestellt werden, die, so sehr sie uns zu Ausgeschlossenen gemacht haben, deshalb nicht weniger unsere Angelegenheit bleiben.
[256] Die Jury in Funktion kann sich also nicht von einer Arbeit an der Doktrin entbinden, jenseits ihrer Funktion als Selektorin.
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Bevor ich Ihnen dafür eine Form vorschlage, möchte ich darauf hinweisen, dass sich – in Konformität mit der Topologie der projektiven Ebene – an den Horizont selbst der Psychoanalyse in extensu der innere Kreis knüpft, den wir als Klaffung der Psychoanalyse in intensu nachzeichnen.
Diesen Horizont würde ich gerne durch drei perspektivische Fluchtpunkte zentrieren, die bemerkenswert insofern sind, als sie jeder einem der Register angehören, dessen Kollusion in der Heterotopie unsere Erfahrung konstituiert.
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Im Symbolischen haben wir den Ödipus-Mythos.
Beobachten wir in Bezug auf den Erfahrungskern, auf dem wir eben insistiert haben, das, was ich technisch die Faktizität dieses Punkts nennen werde. Tatsächlich geht er aus einer Mythogenie hervor, von der man weiß, dass ihre Neuverteilung einer der Konstituenten ist. Nun wirft der Ödipus, insofern er dabei ektopisch ist (ein von einem Kroeber unterstrichener Zug), aber ein Problem auf.
Es zu (er-)öffnen würde erlauben, seine Radikalität in der Erfahrung zu restaurieren, ja sogar zu relativieren.
Ich würde meine Laterne gerne schlicht durch Folgendes erhellen: nehmen Sie den Ödipus weg, und die Psychoanalyse in extensu wird dann, wie ich sagen werde, in ihrer Ganzheit der Gerichtsbarkeit des Deliriums des Präsidenten Schreber unterstellt.
Kontrollieren Sie hierbei die Entsprechung Punkt für Punkt, die sicher nicht vermindert wurde, seit Freud sie angemerkt hat, indem er die diesbezügliche Unterstellung nicht abgelehnt hat. Aber lassen wir das, was mein Seminar über Schreber denen anbot, die es hören konnten.
Es gibt andere Aspekte dieses Punkts im Verhältnis zu unseren Bezügen zum Außen oder genauer: zu unserer Außerterritorialität – wesentlicher Begriff im Écrit, den ich als Vorwort zu dieser Proposition nehme.
Beobachten wir den Platz, den die ödipale Ideologie einnimmt, um die Soziologie seit einem Jahrhundert gewissermaßen davon zu entbinden, Partei zu ergreifen wie sie es vorher tun musste, hinsichtlich des Werts der Familie, der existierenden Familie, der kleinbürgerlichen Familie in der Kultur – also in der Gesellschaft, die durch die Wissenschaft befördert [véhiculée] wird. Ziehen wir aus dem, was wir da unwissenderweise verdecken, einen Vorteil oder keinen?
[257] Der zweite Punkt ist durch den existierenden Typus konstituiert, dessen Faktizität dieses Mal evident ist, den Typus der Einheit: Psychoanalyse-Gesellschaft als von einem Exekutivkommittee internationalen Ranges mit einer Frisur versehene.
Wir haben es gesagt, Freud wollte es so, und das verlegene Lächeln, mit dem er die Romantik von der Sorte heimlichem Komintern widerruft, dem er zunächst seine Blanko-Unterschrift gab (cf. Jones, zitiert in meinem Ecrit), unterstreicht das nur umso besser.
Die Natur dieser Gesellschaften und der Modus, in dem sie Folge leisten, erhellen sich durch Freuds Herausstellung der Kirche und der Armee als Modelle dessen, was er als Struktur der Gruppe entwirft. (Mit diesem Begriff müsste man heute tatsächlich den der Masse der Massenpsychologie übersetzen.)
Der von der derart privilegierten Struktur induzierte Effekt erhellt sich darüber hinaus, indem man die Funktion des sujet supposé savoir innerhalb der Kirche und der Armee hinzufügt. Studie für wen auch immer, der / die sie in Angriff nehmen will: sie würde weit gehen.
Wenn man sich an das Freudsche Modell hält, erscheint auf eklatante Weise die Begünstigung, die dort den imaginären Identifizierungen eingeräumt wird, und zugleich die Vernunft, die die Psychoanalyse in intenso anschließt und dadurch ihre Berücksichtigung, ja ihre Tragweite begrenzt.
Einer meiner besten Schüler hat in Bezug darauf die Trasse [le tracé] für den Ödipus selbst sehr gut aufgezeigt, indem er die Funktion des idealen Vaters definiert hat.
Diese Tendenz, wie man sagt, ist verantwortlich für die Relegation zum Horizontpunkt, der zuvor durch das definiert wurde, was in der Erfahrung als ödipal qualifizierbar ist.
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Die dritte, reale, zu reale Faktizität, real genug, um das Reale, im Prozess es zu befördern, prüder sein zu lassen als die Sprache, ist das, was den Begriff aussprechbar macht: den des Konzentrationslagers, auf den sich unsere Denker wie uns scheint im Umherschweifen vom Humanismus zum Terror nicht genügend konzentriert haben.
Kürzen wir ab, indem wir sagen, dass das, was wir – zu unserem Horror – haben auftauchen sehen, die Vorläuferreaktion in Bezug auf das repräsentiert, was [voran]gehen wird, indem es sich als Konsequenz der Umgestaltung der sozialen Gruppierungen durch die Wissenschaft entwickelt, und besonders der Universalisierung, die sie dort einführt.
Unsere Zukunft der gemeinsamen Märkte wird ihre Balance von einer immer härteren Ausweitung der Segregationsprozesse her finden.
Muss man es Freud zuschreiben, angesichts seiner Einführung |[258] von Geburt an in das säkulare Modell dieses Prozesses, das Privileg der universellen Schwimmfähigkeit – aus dem die beiden oben genannten Institutionen einen Vorteil ziehen – in seiner Gruppe sicherzustellen gewollt zu haben? Das ist nicht undenkbar.
Wie dem auch sei, dieser Rückgriff macht es dem Begehren des Psychonalytikers nicht leichter, sich innerhalb dieser Verknüpfung der Umstände zu situieren.
Erinnern wir daran, dass wenn die IPA des Mitteleuropa* ihre Voranpassung an diese Prüfung vorgeführt hat, indem sie in den besagten Lagern kein einziges ihrer Mitglieder verloren hat, dann hat sie es dieser tour de force verdankt, gesehen zu haben, wie sich nach dem Krieg ein Ansturm gebildet hat, der seiner Verdopplung des Treibens ebenso wenig entbehrte (hundert mittelmäßige Psychoanalytiker, erinnern wir uns daran) wie der von Kandidaten, in deren Kopf das Motiv, Unterschlupf vor der roten Flut zu finden, Phantasma von damals.
Auf dass die “Koexistenz”, die sich auch ihrerseits sehr wohl durch eine Übertragung erhellen ließe, uns ein Phänomen nicht in Vergessenheit bringen lasse, das eine unserer geographischen Koordinaten ist, das muss gesagt sein, und deren Tragweite das Gestammel über den Rassismus eher maskiert.
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Das Ende dieses Dokuments präzisiert den Modus, in dem dasjenige eingeführt werden könnte, was nur dazu neigt, indem es eine Erfahrung eröffnet, die gesuchten Garantien schließlich wahrhaftig werden zu lassen.
Man lasse sie dort ungeteilt in den Händen jener, die über Kenntnisse verfügen.
Man vergesse indes nicht, dass sie diejenigen sind, die unter den durch die Debatte mit der existierenden Organisation auferlegten Prüfungen am meisten gelitten haben. Was der Stil und die Zwecke dieser Organisation dem black-out schulden, der über die Funktion der Lehranalyse gelegt wurde, ist evident, sobald ein Blick in diese Richtung erlaubt wird: daher die Isolierung, durch die sie sich selbst schützt.
Die Einwände, auf die unsere Proposition gestoßen ist, rühren in unserer École nicht von einer in diesem Maß organischen Furcht.
Die Tatsache, dass sie über ein Thema hervorgebracht wurden, das motiviert war, mobilisiert bereits die Selbstkritik. Die Kontrolle der Befähigungen, angemessenere Titel zu beantragen, ist nicht mehr unaussprechlich.
Durch eine solche Prüfung erwirbt sich die Autorität Anerkennung.
Möge das Publikum der Techniker wissen, dass es sich nicht darum handelt, sie zu bestreiten, sondern sie der Fiktion zu entreißen.
Die École freudienne könnte ohne den Humor eines Psychoanalytikers, den ich während meiner letzten Reise in die USA traf, nicht in das tough fallen:
[259] „Der Grund, warum ich die instituierten Formen nie angreifen werde“, sagte er mir, „ist der, dass sie mich ohne Probleme einer Routine versichern, die mir Behaglichkeit gibt.“
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Französisch/deutsch
Zahlen in eckigen Klammern und grauer Schrift verweisen auf die Seiten der Autres écrits.
Die Anmerkungen der Übersetzerin findet man oben in der Version „deutsch“.
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[243] Avant de la lire, je souligne qu’il faut l’entendre sur le fonds de la lecture, à faire ou à refaire, de mon article : « Situation de la psychanalyse et formation du psychanalyste en 1956 » (pages 459–486 de mes Écrits).
Bevor ich ihn lese, unterstreiche ich, dass er auf der Grundlage der durchzuführenden oder erneut durchzuführenden Lektüre meines Aufsatzes „Stand der Psychoanalyse und der Bildung des Psychoanalytikers im Jahr 1956“ (Seiten 459-486 meiner Écrits verstanden werden muss.
Il va s’agir de structures assurées dans la psychanalyse et de garantir leur effectuation chez le psychanalyste.
Es wird sich um gesicherte Strukturen in der Psychoanalyse handeln und darum, ihre Umsetzung beim Psychoanalytiker zu garantieren.
Ceci s’offre à notre École, après durée suffisante d’organes ébauchés sur des principes limitatifs.
Dies bietet sich unserer École nach hinlänglicher Dauer von entworfenen Organen an, deren Grundlage begrenzende Prinzipien sind.
Nous n’instituons du nouveau que dans le fonctionnement.
Wir instituieren Neues allein im Funktionieren.
Il est vrai que de là apparaît la solution du problème de la Société psychanalytique.
Es ist wahr, dass von dorther die Lösung des Problems der psychoanalytischen Gesellschaft in Erscheinung tritt.
Laquelle se trouve dans la distinction de la hiérarchie et du gradus.
Sie findet sich in der Unterscheidung von Hierarchie und gradus.
Je vais produire au début de cette année ce pas constructif :
Ich werde zu Beginn dieses Jahres diesen konstruktiven Schritt produzieren:
1) le produire – vous le montrer ;
1. ihn produzieren – ihn Ihnen zeigen;
2) vous mettre en fait à en produire l’appareil, lequel doit reproduire ce pas en ces deux sens.
2. Sie in der Tat dazu bringen, daraus den Apparat zu produzieren, der diesen Schritt in diesen beiden Bedeutungen reproduzieren muss.
Rappelons chez nous l’existant.
Erinnern wir an das bei uns Existierende.
D’abord un principe : le psychanalyste ne s’autorise que de lui-même.
Zunächst ein Prinzip: der Psychoanalytiker autorisiert sich allein durch sich selbst.
Ce principe est inscrit aux textes originels de l’École et décide de sa position.
Dieses Prinzip ist den ursprünglichen Texten der École eingeschrieben und entscheidet über ihre Position.
Ceci n’exclut pas que l’École garantisse qu’un analyste relève de sa formation.
Dies schließt nicht aus, dass die École garantiert, dass ein Analytiker aus ihrer Bildung hervorgeht.
Elle le peut de son chef.
Sie kann es aus eigener Kraft.
Et l’analyste peut vouloir cette garantie, ce qui dès lors ne peut qu’aller au-delà : devenir responsable du progrès de l’École, devenir psychanalyste de son expérience même.
Und der Analytiker kann diese Garantie wollen, was von da an nur darüber hinausgehen kann: für den Fortschritt der École verantwortlich werden, aus seiner Erfahrung selbst Psychoanalytiker werden.
A y regarder de cette vue, on reconnaît que dès maintenant c’est à ces deux formes que répondent :
Aus dieser Sicht betrachtet erkennt man vom jetzigen Zeitpunkt an, dass auf diese zwei Formen antworten:
I. l’AME ou analyste membre de l’École, constitué simplement par le fait que l’École le reconnaît comme psychanalyste ayant fait ses preuves.
I. der AME oder Analytiker als Mitglied der École, der schlicht durch die Tatsache konstituiert ist, dass die École ihn als Psychoanalytiker anerkennt, insofern er sich unter Beweis gestellt hat.
C’est là ce qui constitue la garantie venant de l’École, distinguée |[244] d’abord.
Eben dies stellt die Garantie her, die von der École kommt, deren Auszeichnung im Vorfeld besteht.
L’initiative en revient à l’École, où l’on n’est admis à la base que dans le projet d’un travail et sans égard de provenance ni de qualifications.
Die Initiative geht auf die École zurück, zu der man grundsätzlich nur innerhalb eines Arbeitsprojekts und ohne Rücksicht auf Herkunft oder Qualifizierungen zugelassen wird.
Un analyste-praticien n’y est enregistré au départ qu’au même titre où on l’y inscrit médecin, ethnologue, et tutti quanti.
Ein praktizierender Analytiker wird dort zu Beginn aufgrund keines anderen Kriteriums angemeldet als man einen Arzt, Ethnologen und tutti quanti dort einschreibt.
II. l’AE ou analyste de l’École, auquel on impute d’être de ceux qui peuvent témoigner des problèmes cruciaux aux points vifs où ils en sont pour l’analyse, spécialement en tant qu’eux-mêmes sont à la tâche ou du moins sur la brèche de les résoudre.
II. der AE oder Analytiker der École, dem man zuschreibt, zu denen zu gehören, die Zeugnis geben können von den kritischen Stellen entscheidender Probleme, an denen sie sich für die Analyse gerade befinden, besonders insofern sie selbst mit der Aufgabe befasst oder zumindest im Begriff sind, diese Probleme zu lösen.
Cette place implique qu’on veuille l’occuper : on ne peut y être qu’à l’avoir demandé de fait, sinon de forme.
Dieser Platz impliziert, dass man ihn besetzen will: man kann dort nur sein, insofern man tatsächlich, wenn nicht formal, um ihn gebeten hat.
Que l’École puisse garantir le rapport de l’analyste à la formation qu’elle dispense, est donc établi.
Dass die École das Verhältnis des Analytikers zur Bildung, die sie zur Verfügung stellt, garantieren könne, ist also etabliert.
Elle le peut, et le doit dès lors.
Sie kann es, und von da an muss sie es.
C’est ici qu’apparaît le défaut, le manque d’invention, pour remplir un office (soit celui dont se targuent les sociétés existantes) en y trouvant des voies différentes, qui évitent les inconvénients (et les méfaits) du régime de ces sociétés.
An dieser Stelle taucht der Fehler auf, der Erfindungsmangel, um ein Amt auszufüllen (sei es das Amt, das die existierenden Gesellschaften sich zum Ziel setzen), indem andere Wege gefunden werden, die die Nachteile (und Missetaten) der Organisationsform dieser Gesellschaften vermeiden.
L’idée que le maintien d’un régime semblable est nécessaire à régler le gradus, est à relever dans ses effets de malaise.
Die Idee, dass die Aufrechterhaltung einer ähnlichen Organisationsform notwendig ist, um den gradus zu regeln, ist an ihren Wirkungen des Unbehagens abzulesen.
Ce malaise ne suffit pas à justifier la maintenance de l’idée.
Dieses Unbehagen genügt nicht, um die Aufrechterhaltung der Idee zu rechtfertigen.
Encore moins son retour pratique.
Noch weniger seine praktische Wiederkehr.
Qu’il y ait une règle du gradus est impliqué dans une école, encore plus certainement que dans une société.
Dass es eine Regel des gradus gibt, geht mit einer Schule einher, und zwar mit noch größerer Sicherheit als bei einer Gesellschaft.
Car après tout dans une société, nul besoin de cela, quand une société n’a d’intérêts que scientifiques.
Denn letztendlich gibt es in einer Gesellschaft nicht die geringste Notwendigkeit dafür, wenn eine Gesellschaft nur wissenschaftliche Interessen hat.
Mais il a un réel en jeu dans la formation même du psychanalyste.
Aber es gibt ein Reales, das in der Bildung selbst des Psychoanalytikers auf dem Spiel steht.
Nous tenons que les sociétés existantes se fondent sur ce réel.
Wir vertreten, dass die existierenden Gesellschaften sich auf diesem Realen gründen.
Nous partons aussi du fait qui a pour lui toute apparence, que Freud les a voulues telles qu’elles sont.
Wir gehen auch von der Tatsache aus, die für ihn jede Augenscheinlichkeit hat, dass Freud sie so wollte wie sie sind.
Le fait n’est pas moins patent – et pour nous concevable – que ce réel provoque sa propre méconnaissance, voire produise sa négation systématique.
Die Tatsache ist nicht weniger offenkundig – und für uns vorstellbar –, dass dieses Reale seine eigene Verkennung provoziert, ja sogar seine systematische Negierung produziert.
Il est donc clair que Freud a pris le risque d’un certain arrêt.
Folglich ist klar, dass Freud das Risiko einer gewissen Aussetzung [arrêt] einging.
Peut-être plus : qu’il y a vu le seul abri possible pour éviter l’extinction de l’expérience.
Vielleicht mehr noch: dass er darin den einzig möglichen Schutz sah, um die Auslöschung der Erfahrung zu vermeiden.
Que nous nous affrontions à la question ainsi posée, n’est pas mon privilège.
Dass wir auf die in dieser Weise gestellten Frage stoßen, ist nicht mein Privileg.
C’est la suite même, disons-le au moins pour les analystes de l’École, du choix qu’ils ont fait de l’École.
Es ist die notwendige Folge der Wahl – sagen wir es zumindest für die Analytiker der École –, die sie für die École getroffen haben.
[245] Ils s’y trouvent groupés de n’avoir pas voulu par un vote accepter ce qu’il emportait : la pure et simple survivance d’un enseignement, celui de Lacan.
Sie finden sich dort aufgrund der Tatsache gruppiert, nicht über den Weg eines Votums akzeptiert haben zu wollen, was es mit sich brachte: das bloße und schlichte Überleben einer Lehre, der Lacans.
Quiconque ailleurs reste à dire qu’il s’agissait de la formation des analystes, en a menti.
Wer und wo auch immer weiterhin sagt, dass es sich um die Bildung von Analytikern handelte, hat diesbezüglich gelogen.
Car il a suffi qu’on vote dans le sens souhaité par l’IPA, pour y obtenir son entrée toutes voiles dehors, à l’ablution reçue près pour un court temps d’un sigle made in English (on n’oubliera le French group).
Denn es genügte, in dem von der IPA gewünschten Sinn abzustimmen, um seinen Eintritt unter vollen Segeln gewährt zu bekommen, bis zur erhaltenen „Ablution“ für die kurze Zeit eines Sigels made in English (die French group* nicht zu vergessen).
Mes analysés, comme on dit, y furent même particulièrement bienvenus, et le seraient encore si le résultat pouvait être de me faire taire.
Meine Analysierten, wie man sagt, waren dort sogar besonders willkommen und sie wären es noch, wenn das Ergebnis derart sein könnte, mich zum Schweigen zu bringen.
On le rappelle tous les jours à qui veut bien l’entendre.
Wer es hören will, wird jeden Tag daran erinnert.
C’est donc à un groupe à qui mon enseignement était assez précieux, voire assez essentiel, pour que chacun délibérant ait marqué préférer son maintien à l’avantage offert, – ceci sans voir plus loin, de même que sans voir plus loin, j’interrompais mon séminaire à la suite dudit vote –, c’est à ce groupe en mal d’issue que j’ai offert la fondation de l’École.
Einer Gruppe also, der meine Lehre wertvoll genug, sogar wesentlich genug war, dass jeder Stimmberechtigte deutlich machte, ihre Aufrechterhaltung dem angebotenen Vorteil vorzuziehen – und dies ohne weiter zu sehen, ebenso wie ich mein Seminar ohne weiter zu sehen auf besagte Abstimmung hin unterbrach – dieser Gruppe, die um einen Ausweg bemüht war, habe ich die Gründung der École angeboten.
A ce choix décisif pour ceux qui sont ici, se marque la valeur de l’enjeu.
An dieser für die hier Anwesenden entscheidenden Wahl wird der Wert des Einsatzes kenntlich.
Il peut y avoir un enjeu, qui pour certains vaille au point de leur être essentiel, et c’est mon enseignement.
Es kann dabei einen Einsatz geben, dessen Wert für manche bis zu dem Punkt reicht, wesentlich für sie zu sein, und das ist meine Lehre.
Si ledit enseignement est sans rival pour eux, il l’est pour tous, comme le prouvent ceux qui s’y pressent sans en avoir payé le prix, la question étant suspendue pour eux du profit qui leur en reste permis.
Wenn besagte Lehre für sie konkurrenzlos ist, ist sie es für alle, und das beweisen diejenigen, die sich dorthin drängen, ohne den Preis dafür bezahlt zu haben, wobei die Frage des Profits für sie suspendiert ist, der ihnen dabei erlaubt bleibt.
Sans rival ici ne veut pas dire une estimation, mais un fait : nul enseignement ne parle de ce qu’est la psychanalyse.
Konkurrenzlos heißt hier nicht eine Einschätzung, sondern eine Tatsache: keine einzige Lehre spricht davon, was die Psychoanalyse ist.
Ailleurs, et de façon avouée, on ne se soucie que de ce qu’elle soit conforme.
Woanders – und eingestandenerweise – sorgt man sich nur darum, dass sie konform sei.
Il y a solidarité entre la panne, voire les déviations que montre la psychanalyse et la hiérarchie qui y règne, – et que nous désignons, bienveillamment on nous l’accordera, comme celle d’une cooptation de sages.
Es gibt eine Solidarität zwischen der Panne, ja sogar den Abwegigkeiten [déviations], die die Psychoanalyse an den Tag legt, und der dort herrschenden Hierarchie – und die wir, das möge man uns wohlwollenderweise zugestehen, als diejenige einer Ergänzungswahl von Weisen bezeichnen.
La raison en est que cette cooptation promeut un retour à un statut de la prestance, conjoignant la prégnance narcissique à la ruse compétitive.
Der Grund dafür liegt darin, dass diese Kooptation eine Rückkehr zu einem Status des stattlichen Ansehens [prestance] fördert und damit die narzisstische Prägung mit der wetteifernden List verbindet.
Retour qui restaure des renforcements du relaps ce que la psychanalyse didactique a pour fin de liquider.
Eine Rückkehr indes, die Verstärkungen des Rückfalls erneut herstellt, was aufzulösen [liquider] Zielsetzung der Lehranalyse ist.
C’est l’effet qui porte son ombre sur la pratique de la psychanalyse, – dont la terminaison, l’objet, le but même s’avèrent inarticulables après un demi-siècle au moins d’expérience suivie.
Das ist die Wirkung, die ihren Schatten auf die Praxis der Psychoanalyse wirft – deren Beendigung, das Objekt, das Ziel selbst, sich nach mindestens einem halben Jahrhundert der Erfahrung in Folge als unartikulierbar erweisen.
[246] Y porter remède chez nous doit se faire de la constatation du défaut dont j’ai fait état, loin de songer à le voiler.
Dem Abhilfe zu verschaffen, muss bei uns von der Feststellung des Fehlers ausgehen, auf den ich hingewiesen habe, weit entfernt davon zu träumen, ihn zu verschleiern.
Mais c’est pour prendre en ce défaut, l’articulation qui manque.
Aber um dieses Manko in Angriff zu nehmen, ermangelt es der Artikulierung.
Elle ne fait que recouper ce qu’on trouvera partout, et qui est su depuis toujours, c’est qu’il ne suffit pas de l’évidence d’un devoir pour le remplir.
Sie bestätigt nur erneut, was man überall finden wird und was man seit jeher weiß, dass nämlich die Offensichtlichkeit einer Aufgabe nicht genügt, um sie zu erfüllen.
C’est par le biais de sa béance, qu’il peut être mis en action, et il l’est chaque fois qu’on trouve le moyen d’en user.
Über den Umweg ihrer Klaffung kann sie in Aktion gesetzt werden und sie wird es jedes Mal, wenn man das Mittel findet, sich ihrer zu bedienen.
Pour vous y introduire, je m’appuierai sur les deux moments du raccord de ce que j’appellerai respectivement dans ce déduit la psychanalyse en extension, soit tout ce que résume la fonction de notre École en tant qu’elle présentifie la psychanalyse au monde, et la psychanalyse en intension, soit la didactique, en tant qu’elle ne fait pas que d’y préparer des opérateurs.
Um Sie dorthin einzuführen, werde ich mich auf zwei Momente des Übergangs dessen stützen, was ich in dieser Folgerung zum einen die Psychoanalyse in extenso nennen werde, d.h. alles, was die Funktion unserer École zusammenfasst, insofern sie die Psychoanalyse auf der Welt präsent macht, und zum anderen die Psychoanalyse in intenso, d.h. die Ausbildung, insofern sie mehr tut als nur Operateure vorzubereiten.
On oublie en effet sa raison d’être prégnante, qui est de constituer la psychanalyse comme expérience originale, de la pousser au point qui en figure la finitude pour en permettre l’après-coup, effet de temps, on le sait, qui lui est radical.
Man vergisst in der Tat ihren zwingenden Daseinsgrund, der darin besteht, die Psychoanalyse als ursprüngliche Erfahrung zu konstituieren, sie bis zu dem Punkt voranzutreiben, der ihre Endlichkeit figuriert, um ihre Nachträglichkeit zu ermöglichen: ein Zeiteffekt, der, wie man weiß, radikal für sie ist.
Cette expérience est essentielle à l’isoler de la thérapeutique, qui ne distord pas la psychanalyse seulement de relâcher sa rigueur.
Diese Erfahrung ist wesentlich genug, um sie vom Therapeutischen abzukoppeln, das die Psychoanalyse nicht nur insofern verzerrt, als es ihre Strenge lockert.
Observerai-je en effet qu’il n’y a aucune définition possible de la thérapeutique si ce n’est la restitution d’un état premier.
Werde ich tatsächlich vorfinden, dass es keinerlei mögliche Definition des Therapeutischen gibt, wenn nicht die, die Wiederherstellung eines ersten Zustands zu sein.
Définition justement impossible à poser dans la psychanalyse.
Eine Definition, die in der Psychoanalyse eben gerade unmöglich aufzustellen ist.
Pour le primum non nocere, n’en parlons pas, car il est mouvant de ne pouvoir être déterminé primum au départ : à quoi choisir de ne pas nuire !
Was das primum non nocere [als erstes nicht schaden] angeht, sprechen wir nicht davon, denn es ist bewegend, dass das primum zu Beginn nicht bestimmt werden kann: anhand wovon wäre darüber zu befinden, nicht zu schaden!
Essayez.
Versuchen Sie es.
Il est trop facile dans cette condition de mettre à l’actif d’une cure quelconque le fait de n’avoir pas nui à quelque chose.
Unter diesem Umstand [condition] ist es zu einfach, die Tatsache, einer Sache nicht geschadet zu haben, auf die Habenseite einer jedweglichen Kur zu setzen.
Ce trait forcé n’a d’intérêt que de tenir sans doute d’un indécidable logique.
Dieser forcierte Zug ist nur insofern von Interesse, als er ohne Zweifel von einem logisch Unentscheidbaren herrührt.
On peut trouver le temps révolu où ce à quoi il s’agissait de ne pas nuire, c’était à l’entité morbide.
Man kann die längst vergangene Zeit [temps révolu] finden, wo dasjenige, dem es galt, nicht zu schaden, das Krankheitsbild war.
Mais le temps du médecin est plus intéressé qu’on ne croit dans cette révolution, en tout cas l’exigence devenue plus précaire de ce qui rend ou non médical un enseignement.
Aber die Zeit des Arztes ist in diesem Verlauf [révolution] von mehr Interesse geprägt als man meint – in jedem Fall das prekärer gewordene Erfordernis dessen, was eine Lehre medizinisch macht oder nicht.
Digression.
Abschweifung.
Nos points de raccord, où ont à fonctionner nos organes de garantie, sont connus : c’est le début et la fin de la psychanalyse, comme aux échecs.
Unsere Übergangspunkte, wo unsere Garantieorgane funktionieren müssen, sind bekannt: es ist der Anfang und das Ende der Psychoanalyse, wie im Schachspiel.
Par chance, ce sont les plus exemplaires pour sa structure.
Es ist einem Glücksfall zu verdanken, dass dies die für ihre Struktur exemplarischsten Punkte sind.
Cette chance doit tenir de ce que nous appelons la rencontre.
Diese Chance muss von dem herrühren, was wir die Begegnung nennen.
[247] Au commencement de la psychanalyse est le transfert.
Am Anfang der Psychoanalyse ist die Übertragung.
Il l’est par la grâce de celui que nous appellerons à l’orée de ce propos : le psychanalysant (Anm. Lacan).
Sie ist es dank desjenigen, den wir im Vorfeld dieser Angelegenheit nennen werden: den Psychoanalysanten.(Anm. Lacan)
(Anm. Lacan:) Ce qu’on appelle d’ordinaire : le psychanalysé, par anticipation.
(Anm. Lacan:) Was man für gewöhnlich in Antizipierung den Psychoanlysierten [le psychanalysé] nennt.
Nous n’avons pas à rendre compte de ce qui le conditionne.
Wir müssen dem, was ihn bedingt, nicht Rechnung tragen.
Au moins ici.
Zumindest nicht hier.
Il est au départ.
Er steht am Anfang.
Mais qu’est-ce que c’est?
Aber was ist das?
Je suis étonné que personne n’ait jamais songé à m’opposer, vu certains termes de ma doctrine, que le transfert fait à lui seul objection à l’intersubjectivité.
Ich bin überrascht, dass niemand jemals auf die Idee kam, mir in Anbetracht bestimmter Begriffe meiner Doktrin entgegenzuhalten, dass die Übertragung allein von sich aus Einspruch gegen die Intersubjektivität erhebt.
Je le regrette même, vu que rien n’est plus vrai : il la réfute, il est sa pierre d’achoppement.
Ich bedaure das sogar, denn nichts ist wahrer: die Übertragung widerlegt die Intersubjektivität, sie ist ihr Stein des Anstoßes.
Aussi bien est-ce pour établir le fond où l’on puisse en apercevoir le contraire, que j’ai promu d’abord ce que d’intersubjectivité implique l’usage de la parole.
Und auch um die Grundlage zu schaffen, auf der man das Gegenteil davon wahrnehmen kann, habe ich zunächst das vorangebracht, was an Intersubjektivität den Gebrauch des gesprochenen Wortes [parole] impliziert.
Ce terme fut donc une façon, façon comme une autre, dirais-je, si elle ne s’était pas imposée à moi, de circonscrire la portée du transfert.
Dieser Begriff war folglich eine Weise, ich würde sagen eine Weise wie jede andere auch, wenn sie sich mir nicht aufgedrängt hätte, um die Tragweite der Übertragung zu umschreiben.
Là-dessus, là où il faut bien qu’on justifie son lot universitaire, on s’empare dudit terme, supposé, sans doute parce que j’en ai usé, être lévitatoire.
Darauf [Bezug nehmend], und zwar dort, wo man sein universitäres Los durchaus rechtfertigen muss, bemächtigt man sich des besagten Begriffs, dem unterstellt wird, zweifellos weil ich mich seiner bedient habe, schwebend [lévitatoire] zu sein.
Mais qui me lit, peut remarquer l‘« en réserve » dont je fais jouer cette référence pour la conception de la psychanalyse.
Aber wer mich liest, kann auf das „mit Zurückhaltung“ [« en réserve »] aufmerksam werden, mit dem ich diesen Bezug für die Konzeption der Psychoanalyse ins Spiel bringe.
Cela fait partie des concessions éducatives à quoi j’ai dû me livrer pour le contexte d’ignorantisme fabuleux où j’ai dû proférer mes premiers séminaires.
Das ist Teil der erzieherischen Zugeständnisse, die ich an den von einem sagenhaften Ignorantismus geschlagenen Kontext machen musste, innerhalb dessen ich meine ersten Seminare halten musste.
Peut-on maintenant douter qu’à rapporter au sujet du cogito ce que l’inconscient nous découvre, qu’à en avoir défini la distinction de l’autre imaginaire, dit familièrement, petit autre, du lieu d’opération du langage, posé comme étant le grand Autre, j’indique assez qu’aucun sujet n’est supposable par un autre sujet, – si ce terme doit bien être pris du côté de Descartes.
Kann man jetzt in Zweifel ziehen, dass – indem ich dem Subjekt des cogito das zugeführt habe, was das Unbewusste uns offenbart, indem ich daraus die Unterscheidung definiert habe zwischen dem imaginären anderen, der vertrauterweise als kleiner anderer bezeichnet wird, und dem Ort der Operation der Sprache, die als das gesetzt ist, was der große Andere ist – ich ausreichend anzeige, dass kein einziges Subjekt von einem anderen Subjekt unterstellt werden kann, sofern dieser Terminus [i.e. das Subjekt des cogito] in der Tat vonseiten Descartes’ zu nehmen ist.
Qu’il lui faille Dieu ou plutôt la vérité dont il le crédite, pour que le sujet vienne se loger sous cette même cape qui habille de trompeuses ombres humaines, – que Hegel à le reprendre pose l’impossibilité de la coexistence des consciences, en tant qu’il s’agit du sujet promis au savoir, – n’estce pas assez pour pointer la difficulté, dont précisément notre impasse, celle du sujet de l’inconscient, offre la solution –, à qui sait la former.
Ob er nun Gott braucht oder eher die Wahrheit, die er ihm kreditiert, damit das Subjekt sich unter diesem selben Umhang einquartieren kann, der trügerische menschliche Schatten kleidet – ob Hegel im Rückgriff auf ihn die Unmöglichkeit der Koexistenz der Bewusstseine setzt, insofern es sich um das Subjekt handelt, das dem Wissen versprochen ist – genügt das nicht, um die Schwierigkeit zuzuspitzen, für die eben gerade unsere Sackgasse, die des Subjekts des Unbewussten, die Lösung anbietet – dem, der sie zu bilden weiß.
Il est vrai qu’ici Jean-Paul Sartre, fort capable de s’apercevoir que la lutte à mort n’est pas cette solution, puisqu’on ne saurait détruire |[248] un sujet, et qu’aussi bien elle est dans Hegel à sa naissance préposée, en prononce à huis clos la sentence phénoménologique : c’est l’enfer.
Es ist wahr, dass hier Jean-Paul Sartre – sehr wohl in der Lage zu bemerken, dass der Kampf bis zum Tod nicht diese Lösung ist, da man ein Subjekt nicht zerstören kann, und ebenso, da sie bei Hegel seiner Geburt vorangestellt ist – hinter verschlossenen Türen die phänomenologische Sentenz ausspricht: das ist die Hölle.
Mais comme c’est faux, et de façon justiciable de la structure, le phénomène montrant bien que le lâche, s’il n’est pas fou, peut fort bien s’arranger du regard qui le fixe, cette sentence prouve aussi que l’obscurantisme a son couvert mis pas seulement aux agapes de droite.
Da dies aber falsch ist, und zwar in der gerichtsbaren Weise der Struktur, wobei das Phänomen deutlich zeigt, dass der Feigling, wenn er nicht verrückt ist, sehr wohl mit dem ihn fixierenden Blick zurecht kommen kann, beweist die Sentenz auch, dass dem Obskurantismus nicht nur beim Festschmaus der Rechten der Tisch gedeckt ist.
Le sujet supposé savoir est pour nous le pivot d’où s’articule tout ce qu’il en est du transfert.
Das sujet supposé savoir ist für uns der Angelpunkt, von dem aus sich all das artikuliert, was es mit der Übertragung auf sich hat.
Dont les effets échappent, à faire pince pour les saisir du pun assez maladroit à s’établir du besoin de la répétition à la répétition du besoin.
Deren Wirkungen sich entziehen und zur Zange werden, um sie mit dem einigermaßen ungeschickten pun* [Wortspiel] zu fassen, das sich aus dem Bedürfnis der Wiederholung nach der Wiederholung des Bedürfnisses ergibt.
Ici le lévitant de l’intersubjectivité montrera sa finesse à interroger : sujet supposé par qui ? sinon par un autre sujet.
Hier wird das Schwebende [lévitant] der Intersubjektivität seine zu befragende Finesse erweisen: das von wem unterstellte Subjekt? Wenn nicht von einem anderen Subjekt.
Un souvenir d’Aristote, une goutte des catégories, prions-nous, pour décrotter ce sujet du subjectif.
Eine Erinnerung von Aristoteles, ein Tropfen der Kategorien, flehen wir, um das Subjektive von diesem Subjekt abzukratzen.
Un sujet ne suppose rien, il est supposé.
Ein Subjekt unterstellt nichts, es ist unterstellt.
Supposé, enseignons-nous, par le signifiant qui le représente pour un autre signifiant.
Unterstellt, so lehren wir, von dem Signifikanten, der es für einen anderen Signifikanten repräsentiert.
Écrivons comme il convient le supposé de ce sujet en mettant le savoir à sa place d’attenance de la supposition :
Schreiben wir das Unterstellte dieses Subjekts entsprechend in der Weise, dass wir das Wissen an seinen Platz der Angrenzung an die Unterstellung setzen:
On reconnaît à la première ligne le signifiant S du transfert, c’est-à-dire d’un sujet, avec son implication d’un signifiant que nous dirons quelconque, c’est-à-dire qui ne suppose que la particularité au sens d’Aristote (toujours bien venu), qui de ce fait suppose encore d’autres choses.
Man erkennt in der ersten Zeile den Signifikanten S der Übertragung, d.h. eines Subjekts, mit dessen Implikation eines Signifikanten, den wir als quelconque / irgendeinen [Sq] bezeichnen werden, d.h. der nur die Besonderheit im Sinn Aristoteles’ (der immer willkommen ist) unterstellt und der aufgrund dieser Tatsache noch andere Dinge unterstellt.
S’il est nommable d’un nom propre, ce n’est pas qu’il se distingue par le savoir, comme nous allons le voir.
Wenn er mit einem Eigennamen nennbar ist, dann heißt das – wie wir sehen werden – nicht, dass er sich durch das Wissen auszeichnet.
Sous la barre, mais réduite à l’empan supposant du premier signifiant : le s représente le sujet qui en résulte impliquant dans la parenthèse le savoir, supposé présent, des signifiants dans l’inconscient, signification qui tient la place du référent encore latent dans ce rapport tiers qui l’adjoint au couple signifiant-signifié.
Unter dem Strich, aber reduziert auf die unterstellende Spannbreite des ersten Signifikanten, repräsentiert das s das Subjekt, das daraus resultiert, wobei es in der Klammer impliziert: das als gegenwärtig unterstellte Wissen der Signifikanten im Unbewussten, eine Bedeutung, die den Platz des Referenten einnimmt, der in diesem Dreierbezug, der ihn mit dem Paar Signifikant-Signifikat verbindet, noch latent ist.
On voit que si la psychanalyse consiste dans le maintien d’une situation convenue entre deux partenaires, qui s’y posent comme le |[249] psychanalysant et le psychanalyste, elle ne saurait se développer qu’au prix du constituant ternaire qu’est le signifiant introduit dans le discours qui s’en instaure, celui qui a nom : le sujet supposé savoir, formation, elle, non d’artifice mais de veine, comme détachée du psychanalysant.
Man sieht, dass wenn die Psychoanalyse in der Aufrechterhaltung einer Situation besteht, auf die sich zwei Teilhaber geeinigt haben, die sich darin als der Psychoanalysant und der Psychoanalytiker aufstellen, dann könnte sie sich nur um den Preis des dreiteiligen Konstituenten entwickeln, der der Signifikant ist, der in den sich dadurch einrichtenden Diskurs eingeführt wurde, derjenige-der-Name-hat [celui qui a nom]: le sujet supposé savoir, eine Bildung, die keine künstliche, sondern eine als Glücksfall entstandene ist, wie vom Psychoanalysanten abgetrennt.
Nous avons à voir ce qui qualifie le psychanalyste à répondre à cette situation dont on voit qu’elle n’enveloppe pas sa personne.
Wir müssen sehen, was den Psychoanalytiker dazu qualifiziert, auf diese Situation zu antworten, von der man sieht, dass sie nicht seine Person umfasst.
Non seulement le sujet supposé savoir n’est pas réel en effet, mais il n’est nullement nécessaire que le sujet en activité dans la conjoncture, le psychanalysant (seul à parler d’abord), lui en fasse l’imposition.
Nicht nur, dass le sujet supposé savoir tatsächlich nicht real ist, sondern es ist auch von keinerlei Notwendigkeit, dass das Subjekt, das in der Verbindung aktiv ist, der Psychoanalysant (der zu Beginn als einziger spricht), eine Forderung nach ihm geltend macht.
C’est même si peu nécessaire que ce n’est pas vrai d’ordinaire : ce que démontre dans les premiers temps du discours, une façon de s’assurer que le costume ne va pas au psychanalyste, assurance contre la crainte qu’il n’y mette, si je puis dire, trop tôt ses plis.
Das ist sogar so wenig vonnöten, dass es für gewöhnlich nicht wahr ist: das zeigt in den ersten Zeiten des Diskurses eine Art und Weise, sich zu vergewissern, dass dem Psychoanalytiker sein Gewand nicht steht – als Vergewisserung gegen die Befürchtung, dass er, wenn ich so sagen darf, zu früh seine Falten in es einbügeln könnte.
Ce qui nous importe ici c’est le psychanalyste, dans sa relation au savoir du sujet supposé, non pas seconde mais directe.
Worum es uns hier geht, ist der Psychoanalytiker in seinem Verhältnis zum Wissen des unterstellten Subjekts, das nicht zweitrangig, sondern direkt ist.
Il est clair que du savoir supposé, il ne sait rien.
Es ist klar, dass er vom unterstellten Wissen nichts weiß.
Le Sq de la première ligne n’a rien à faire avec les S en chaîne de la seconde et ne peut s’y trouver que par rencontre.
Das Sq der ersten Zeile hat nichts mit den S in der Kette der zweiten zu tun und kann sich dort nur durch die Begegnung befinden.
Pointons ce fait pour y réduire ï’étrangeté de l’insistance que met Freud à nous recommander d’aborder chaque cas nouveau comme si nous n’avions rien acquis de ses premiers déchiffrements.
Heben wir diese Tatsache hervor, um auf sie die Fremdartigkeit der Insistenz zurückzuführen, mit der Freud uns empfiehlt, jeden neuen Fall so anzugehen, als ob wir seinen ersten Entzifferungen nichts entnommen hätten.
Ceci n’autorise nullement le psychanalyste à se suffire de savoir qu’il ne sait rien, car ce dont il s’agit, c’est de ce qu’il a à savoir.
Dieses autorisiert den Psychoanalytiker in keinster Weise dazu, sich darin zu genügen, zu wissen, dass er nichts weiß, denn das, worum es geht, ist das, was er zu wissen hat.
Ce qu’il a à savoir, peut être tracé du même rapport « en réserve » selon lequel opère toute logique digne de ce nom.
Dem, was er zu wissen hat, kann durch denselben Bezug „mit Zurückhaltung“ nachgespürt werden, entsprechend dem jede dieses Namens würdige Logik operiert.
Ça ne veut rien dire de « particulier », mais ça s’articule en chaîne de lettres si rigoureuses qu’à la condition de n’en pas rater une, le non-su s’ordonne comme le cadre du savoir.
Das heißt nichts „Besonderes“, sondern es artikuliert sich in einer Kette dermaßen strenger Buchstaben, dass sich, unter der Bedingung, keinen einzigen zu verpatzen, das Nichtgewusste als der Rahmen des Wissens anordnet.
L’étonnant est qu’avec ça on trouve quelque chose, les nombres transfinis par exemple.
Das Erstaunliche ist, dass man damit etwas findet, die transfiniten Zahlen zum Beispiel.
Qu’était-il d’eux, avant?
Was hatte es – vorher – mit ihnen auf sich?
J’indique ici leur rapport au désir qui leur a donné consistance.
Ich weise hier auf ihren Bezug zum Begehren hin, das ihnen Konsistenz verliehen hat.
Il est utile de penser à l’aventure d’un Cantor, aventure qui ne fut pas précisément gratuite, pour suggérer l’ordre, ne futil pas, lui, transfini, où le désir du psychanalyste se situe.
Es ist nützlich, an das Abenteuer eines Cantor zu denken, das nicht gerade ohne Preis war, um die Ordnung nahe zu legen, wäre sie nicht ihrerseits transfinit, in der das Begehren des Psychoanalytikers sich situiert.
Cette situation rend compte à l’inverse, de l’aise apparente dont s’installe aux positions de direction dans les sociétés existantes ce |[250] qu’il faut bien appeler des néants.
Diese Situation trägt umgekehrt der scheinbaren Leichtigkeit Rechnung, mit der sich in den Leitungspositionen der existierenden Gesellschaften das einrichtet, was man sehr wohl Nichtse [néants] nennen muss.
Entendez-moi : l’important n’est pas la façon dont ces néants se meublent (discours sur la bonté ?) pour le dehors, ni la discipline que suppose le vide soutenu à l’intérieur (il ne s’agit pas de sottise), c’est que ce néant (du savoir) est reconnu de tous, objet usuel si l’on peut dire, pour les subordonnés et monnaie courante de leur appréciation des Supérieurs.
Verstehen Sie mich [recht]: das Wichtige besteht weder in der Weise, in der diese néants sich für das Außen möblieren (Diskurs über die Güte?), noch in der Disziplin, die die im Inneren aufrecht erhaltene Leere unterstellt (es geht nicht um Dummheit), es besteht [vielmehr] darin, dass dieses Nichts (des Wissens) von allen anerkannt ist, ein für die Untergebenen wenn man so sagen kann gebräuchliches Objekt und kursierende Münze ihrer Hochschätzung der Oberen.
La raison s’en trouve dans la confusion sur le zéro, où l’on reste en un champ où elle n’est pas de mise.
Der Grund dafür findet sich in der Verwirrung über die Null, wo man in einem Feld bleibt, wo sie unangebracht ist.
Personne qui se soucie dans le gradus d’enseigner ce qui distingue le vide du rien, ce qui pourtant n’est pas pareil, – ni le trait repère pour la mesure, de l’élément neutre impliqué dans le groupe logique, non plus que la nullité de l’incompétence, du non-marqué de la naïveté, d’où tant de choses prendraient leur place.
Niemand im gradus, der sich darum kümmert zu lehren, was die Leere vom Nichts unterscheidet, was jedoch nicht dasselbe ist – weder der Bezugspunkt für das Maß, des neutralen Elements, das in der logischen Gruppe impliziert ist, nicht mehr als die Nichtigkeit [nullité] der Inkompetenz, des Unauffälligen [non-marqué] der Naivität, von wo aus so viele Dinge ihren Platz einnehmen würden.
C’est pour parer à ce défaut, que j’ai produit le huit intérieur et généralement la topologie dont le sujet se soutient.
Um diesem Fehler Einhalt zu gebieten habe ich die Innen-Acht produziert und allgemein die Topologie, durch die das Subjekt sich stützt.
Ce qui doit disposer un membre de l’École à pareilles études est la prévalence que vous pouvez saisir dans l’algorithme plus haut produit, mais qui n’en demeure pas moins pour ce qu’on l’ignore, la prévalence manifeste où que ce soit : dans la psychanalyse en extension comme dans celle en intension, de ce que j’appellerai savoir textuel pour l’opposer à la notion référentielle qui la masque.
Was ein Mitglied der École zu derartigen Studien befähigen muss, ist die Prävalenz, die Sie im oben erstellten Algorithmus erfassen können, der aber dafür, dass man ihn ignoriert, um nichts weniger die Prävalenz bleibt, die egal wo manifest ist: in der Psychoanalyse in extenso ebenso wie in intenso, [die Prävalenz] dessen, was ich textuelles Wissen nennen werde, um es dem Referenzbegriff entgegenzusetzen, der sie maskiert.
De tous les objets que le langage ne propose pas seulement au savoir, mais qu’il a d’abord mis au monde de la réalité, de la réalité de l’exploitation interhumaine, on ne peut dire que le psychanalyste soit expert.
Von allen Objekten, die die Sprache [langage] nicht nur dem Wissen anbietet, sondern die sie zunächst auf die Welt der Realität gebracht hat, der Realität der zwischenmenschlichen Ausbeutung, kann man nicht sagen, dass der Psychoanalytiker Experte wäre.
Ça vaudrait mieux, mais c’est de fait plutôt court.
Das wäre besser, aber tatsächlich kommt es eher kurz.
Le savoir textuel n’était pas parasite à avoir animé une logique dont la nôtre trouve leçon à sa surprise (je parle de celle du Moyen Age), et ce n’est pas à ses dépens qu’elle a su faire face au rapport du sujet à la Révélation.
Das textuelle Wissen war nicht parasitär, insofern es eine Logik animiert hat, die der Unsrigen zu ihrer Überraschung als Lektion dient (ich spreche von der des Mittelalters), und es geschah nicht auf ihre Kosten, dass sie dem Bezug des Subjekts zur Offenbarung ins Auge zu sehen verstand.
Ce n’est pas de ce que la valeur religieuse de celui-ci nous est devenue indifférente, que son effet dans la structure doit être négligé.
Nicht aus dem Sachverhalt heraus, dass der religiöse Wert desselben [des Subjekts] uns indifferent geworden ist, muss seine Wirkung in der Struktur vernachlässigt werden.
La psychanalyse a consistance des textes de Freud, c’est là un fait irréfutable.
Die Psychoanalyse hat von Freuds Texten her Konsistenz, darin besteht eine unwiderlegbare Tatsache.
On sait ce que, de Shakespeare à Lewis Carroll, les textes apportent à son génie et à ses praticiens.
Man weiß, was die Texte, von Shakespeare bis Lewis Carroll, seinem Genius und seinen Praktizierenden bringen.
Voilà le champ où se discerne qui admettre à son étude.
Das ist also das Feld, auf dem sich abzeichnet, wer zu seinem Studium zuzulassen ist.
C’est celui dont le sophiste et le talmudiste, le colporteur de contes et |[251] l’aède ont pris la force, qu’à chaque instant nous récupérons plus ou moins maladroitement pour notre usage.
Es ist dasjenige, aus dem der Sophist und der Talmudist, der Kolporteur von Erzählungen und der griechische Poet und der Redner [l’aède] die Kraft genommen haben, die wir in jedem Moment auf mehr oder weniger ungeschickte Weise für unseren Gebrauch zurückgewinnen.
Qu’un Lévi-Strauss en ses mythologiques, lui donne son statut scientifique, est bien pour nous faciliter d’en faire seuil à notre sélection.
Dass ein Lévi-Strauss ihm in seinen Mythologien seinen wissenschaftlichen Status gibt, erleichtert es uns, es zur Schwelle unserer Selektion zu machen.
Rappelons le guide que donne mon graphe à l’analyse et l’articulation qui s’en isole du désir dans les instances du sujet.
Erinnern wir an die Richtschnur, die mein Graph der Analyse gibt und an die sich von ihm herleitende Artikulierung des Begehrens in den Instanzen des Subjekts.
C’est pour noter l’identité de l’algorithme ici précisé, avec ce qui est connoté dans Le Banquet comme ἄγαλμα.
Er dient dazu, die Identität des hier präzisierten Algorithmus mit dem zu markieren, was im Gastmahl als ἄγαλμα [agalma] konnotiert ist.
Où est mieux dit que ne l’y fait Alcibiade, que les embûches d’amour du transfert n’ont de fin que d’obtenir ce dont il pense que Socrate est le contenant ingrat?
Wo wird besser gesagt als Alkibiades es tut, dass die Liebestücken der Übertragung nur das Ziel haben, das zu erhalten, von dem er meint, dass Sokrates das undankbare Behältnis ist?
Mais qui sait mieux que Socrate qu’il ne détient que la signification qu’il engendre à retenir ce rien, ce qui lui permet de renvoyer Alcibiade au destinataire présent de son discours, Agathon (comme par hasard) : ceci pour vous apprendre qu’à vous obséder de ce qui dans le discours du psychanalysant vous concerne, vous n’y êtes pas encore.
Aber wer weiß besser als Sokrates, dass er nur der Halter der Bedeutung ist, die er erzeugt, um dieses Nichts zurückzuhalten, was ihm erlaubt, Alkibiades zu dem anwesenden Adressaten seines Diskurses, Agathon (wie durch Zufall), zurückzuschicken: dies, um Sie zu lehren, dass Sie, solange Sie sich in das verbohren, was im Diskurs des Psychoanalysanten Sie betrifft, noch nicht soweit sind.
Mais est-ce là tout? quand ici le psychanalysant est identique à l’ἄγαλμα, la merveille à nous éblouir, nous tiers, en Alcibiade.
Aber ist das alles? Wenn hier der Psychoanalysant identisch ist mit dem ἄγαλμα, dem Wunder, das uns, uns Dritte, in Alkibiades blendet.
N’est-ce pas pour nous occasion d’y voir s’isoler le pur biais du sujet comme rapport libre au signifiant, celui dont s’isole le désir du savoir comme désir de l’Autre ?
Ist das nicht für uns eine Gelegenheit, die reine Schräge / Abwegigkeit [le pur biais] des Subjekts als freien Bezug zum Signifikanten sich absondern zu sehen, jene, von der sich das Begehren nach Wissen als Begehren des Anderen herleitet?
Comme tous ces cas particuliers qui font le miracle grec, celui-ci ne nous présente que fermée la boîte de Pandore.
Wie all diese besonderen Fälle, die das griechische Wunder ausmachen, präsentiert uns dieser die Büchse der Pandora nur geschlossen.
Ouverte, c’est la psychanalyse, dont Alcibiade n’avait pas besoin.
Geöffnet ist sie die Psychoanalyse, derer Alkibiades nicht bedurfte.
Avec ce que j’ai appelé la fin de partie, nous sommes – enfin – à l’os de notre propos de ce soir.
Mit dem, was ich das Ende der Partie genannt habe, sind wir – endlich – am Nerv unseres Anliegens [propos] für den heutigen Abend.
La terminaison de la psychanalyse dite superfétatoirement didactique, c’est le passage en effet du psychanalysant au psychanalyste.
Die Beendigung der überflüssigerweise „didaktisch“ [bzw. „Lehranalyse“] genannten Psychoanalyse ist die tatsächliche [en effet] Passage vom Psychoanalysanten zum Psychoanalytiker.
Notre propos est d’en poser une équation dont la constante est l‘ ἄγαλμα.
Unser Anliegen besteht darin, eine Gleichung davon aufzustellen, deren Konstante das ἄγαλμα ist.
Le désir du psychanalyste, c’est son énonciation, laquelle ne saurait s’opérer qu’à ce qu’il y vienne en position de l’x :
Das Begehren des Psychoanalytikers ist seine Aussage, und diese kann nur insofern zur Wirkung kommen [s’opérer], als er dort in der Position des x zu stehen kommt:
de cet x même, dont la solution au psychanalysant livre son être et dont la valeur se note (–φ), la béance que l’on désigne comme la fonction du phallus à l’isoler dans le complexe de castration, ou (a) |[252] pour ce qui l’obture de l’objet qu’on reconnaît sous la fonction approchée de la relation prégénitale.
Eben jenes x, dessen Lösung für den Psychoanalysanten sein Sein ergibt und dessen Wert sich (–φ) schreibt, die Klaffung [béance], die man als die Funktion des Phallus bezeichnet, die schließlich im Kastrationskomplex zu isolieren ist, oder (a) für das, was ihn mit dem Objekt verstopft, das man unter der angenäherten Funktion des prägenitalen Verhältnisses (an)erkennt.
(C’est elle que le cas Alcibiade se trouve annuler : ce que connote la mutilation des Hermès.)
(Wie sich erweist, ist es dieses Verhältnis, das Alkibiades’ Fall annulliert: die Verstümmelung der Hermen konnotiert dies.)
La structure ainsi abrégée vous permet de vous faire idée de ce qui se passe au terme de la relation du transfert, soit : quand le désir s’étant résolu qui a soutenu dans son opération le psychanalysant, il n’a plus envie à la fin d’en lever l’option, c’est-à-dire le reste qui comme déterminant sa division, le fait déchoir de son fantasme et le destitue comme sujet.
Die auf diese Weise abrissartig dargestellte Struktur erlaubt Ihnen, sich eine Idee davon zu machen, was sich am Ende der Übertragungsbeziehung abspielt, das heißt: nachdem das Begehren, das den Psychoanalysanten in seiner Wirkungsweise unterstützt hat, sich aufgelöst [résolu] hat, hat er am Ende keine Lust mehr, die Option darauf auszuüben, das heißt auf den Rest, der ihn als Determinant für seine Spaltung dazu bringt, von seinem Phantasma abzufallen und der ihn als Subjekt destituiert.
Voilà-t-il pas le grand motus qu’il nous faut garder entre nous, qui en prenons, psychanalystes, notre suffisance, alors que la béatitude s’offre au-delà de l’oublier nous-mêmes ?
Ist das nicht das große Pst!, das wir unter uns bewahren müssen, wir, die wir als Psychoanalytiker unsere Selbstgefälligkeit daraus nehmen, während der Zustand der Glückseligkeit sich jenseits des Vergessens unserer selbst bietet?
Würden wir nicht losgehen und es verkünden, die Amateure entmutigen?
N’irionsnous à l’annoncer, décourager les amateurs ?
La destitution subjective inscrite sur le ticket d’entrée… n’estce point provoquer l’horreur, l’indignation, la panique, voire l’attentat, en tout cas donner le prétexte à l’objection de principe ?
Die subjektive Destitution, die dem Eintrittstickett eingeschrieben ist… heißt das gar nicht, den Schrecken zu provozieren, die Entwürdigung, die Panik, ja das Attentat, in jedem Fall den Vorwand für den prinzipiellen Einspruch zu geben?
Seulement faire interdiction de ce qui s’impose de notre être, c’est nous offrir à un retour de destinée qui est malédiction.
Nur das Verbot dessen aufzustellen, was sich von unserem Sein her aufdrängt, heißt, uns einer Rückkehr des Schicksals darzubieten, die Fluch ist.
Ce qui est refusé dans le symbolique, rappelons-en le verdict lacanien, reparaît dans le réel.
Was im Symbolischen verweigert wird, erinnern wir uns des Lacanschen Verdikts, erscheint im Realen wieder.
Dans le réel de la science qui destitue le sujet bien autrement dans notre époque, quand seuls ses tenants les plus éminents, un Oppenheimer, s’en affolent.
Im Realen der Wissenschaft, die das Subjekt in der heutigen Zeit sehr anders destituiert, wenn einzig die eminentesten Vertreter, ein Oppenheimer, darüber den Kopf verlieren.
Voilà où nous démissionnons de ce qui nous fait responsables, à savoir : la position où j’ai fixé la psychanalyse dans sa relation à la science, celle d’extraire la vérité qui lui répond en des termes dont le reste de voix nous est alloué.
An dieser Stelle treten wir von dem zurück, was uns verantwortlich macht, und zwar: die Position, an der ich die Psychoanalyse in ihrem Verhältnis zur Wissenschaft festgemacht habe und die darin besteht, die Wahrheit herauszulösen, die ihr in Begriffen entspricht, deren Rest an Stimme uns zugewiesen ist.
De quel prétexte abritons-nous ce refus, quand on sait bien quelle insouciance protège vérité et sujets tout ensemble, et qu’à promettre aux seconds la première, cela ne fait ni chaud ni froid qu’à ceux qui déjà en sont proches, parler de destitution subjective n’arrêtera jamais l’innocent, qui n’a de loi que son désir.
Vor welchem Vorwand schirmen wir diese Weigerung ab, wenn man sehr gut weiß, welche Unbekümmertheit die Einheit von Wahrheit und Subjekten schützt und dass Letzteren Erstere zu versprechen nur diejenigen ganz kalt lässt, die schon nah dran sind. Von subjektiver Destitution zu sprechen wird den Unschuldigen, dessen einziges Gesetz sein Begehren ist, nie stoppen.
Nous n’avons de choix qu’entre affronter la vérité ou ridiculiser notre savoir.
Wir haben nur die Wahl zwischen Uns-der-Wahrheit-Stellen oder unser Wissen lächerlich machen.
Cette ombre épaisse à recouvrir ce raccord dont ici je m’occupe, celui où le psychanalysant passe au psychanalyste, voilà ce que notre Ecole peut s’employer à dissiper.
Diesen Schatten, der so dicht ist, dass er dieses Verbindungsstück überdeckt, das mich hier beschäftigt, dasjenige, an dem der Psychoanalysant zum Psychoanalytiker übergeht [passe]: ihn auseinander zu stieben kann das sein, womit sich unsere École beschäftigt.
[253] Je n’en suis pas plus loin que vous dans cette œuvre qui ne peut être menée seul, puisque la psychanalyse en fait l’accès.
Ich bin nicht weiter als Sie in diesem Werk, das nicht allein durchgeführt werden kann, da die Psychoanalyse den Zugang dazu schafft.
Je dois me contenter ici d’un flash ou deux à la précéder.
Ich muss mich hier mit einem oder zwei Flashs begnügen, die ihr vorausgehen.
A l’origine de la psychanalyse, comment ne pas rappeler ce que, d’entre nous, a fait enfin Mannoni, que le psychanalyste, c’est Fliess, c’est-à-dire le médicastre, le chatouilleur de nez, l’homme à qui se révèle le principe mâle et le femelle dans les nombres 21, 28, ne vous en déplaise, bref ce savoir que le psychanalysant, Freud le scientiste, comme s’exprime la petite bouche des âmes ouvertes à l’œcuménisme, rejette de toute la force du serment qui le lie au programme de Helmholtz et de ses complices.
Am Ursprung der Psychoanalyse, wie könnte man nicht an das erinnern, was Mannoni in unserem Kreis schließlich getan hat, nämlich daran, dass der Psychoanalytiker Fließ ist, das heißt der Quacksalber, der Nasenkitzler, der Mann, dem sich das Männchen-Weibchen-Prinzip in den Zahlen 21, 28 enthüllt, zu Ihrem Missfallen oder nicht, kurz: das Wissen, das der Psychoanalysant – Freud der Wissenschaftler, wie sich der kleine Mund der Seelen, die der Ökumene gegenüber offen sind, ausdrückt – mit aller Kraft des Schwurs, der ihn an das Programm von Helmholtz und dessen Komplizen bindet, von sich weist.
Que cet article ait été donné à une revue qui ne permettait guère que le terme du « sujet supposé savoir » y parût autrement que perdu au milieu d’une page, n’ôte rien au prix qu’il peut avoir pour nous.
Dass dieser Aufsatz an eine Zeitschrift gegeben wurde, die kaum gestattete, dass der Ausdruck „sujet supposé savoir“ anders als verloren mitten auf einer Seite erschien, verringert den Wert, den er für uns haben kann, um nichts.
En nous rappelant l‘« analyse originelle », il nous remet au pied de la dimension de mirage où s’assoit la position du psychanalyste et nous suggère qu’il n’est pas sûr qu’elle soit réduite tant qu’une critique scientifique n’aura pas été établie dans notre discipline.
Indem er uns die „Uranalyse“ in Erinnerung ruft, bringt er uns zurück auf den Boden der Dimension des Trugbilds, wo die Position des Psychoanalytikers Platz nimmt und legt uns nahe, dass es nicht sicher ist, dass sie geschmälert [réduite] würde, solange eine wissenschaftliche Kritik in unserer Disziplin nicht etabliert worden sein wird.
Le titre prête à la remarque que la vraie originelle ne peut être que la seconde, de constituer la répétition qui de la première fait un acte, car c’est elle qui y introduit l’après-coup propre au temps logique, qui se marque de ce que le psychanalysant est passé au psychanalyste.
Der Titel lädt zu der Bemerkung ein, dass nur die zweite [Analyse] die wahre ursprüngliche sein kann, indem sie die Wiederholung konstituiert, die aus der ersten einen Akt macht, denn sie [die zweite] ist es, die dabei die Nachträglichkeit in die logische Zeit einführt, die sich dadurch kennzeichnet, dass der Psychoanalysant zum Psychoanalytiker übergegangen [passé] ist.
(Je veux dire Freud lui-même qui sanctionne là de n’avoir pas fait une autoanalyse.)
(Ich möchte sagen Freud selbst, der damit ratifiziert [sanctionne], keine Selbstanalyse gemacht zu haben.)
Je me permets en outre de rappeler à Mannoni que la scansion du temps logique inclut ce que j’ai appelé le moment de comprendre, justement de l’effet produit (qu’il reprenne mon sophisme) par la non-compréhension, et qu’à éluder en somme ce qui fait l’âme de son article il aide à ce qu’on comprenne à-côté.
Ich erlaube mir außerdem, Mannoni daran zu erinnern, dass die Skandierung der logischen Zeit das einschließt, was ich die Zeit des Begreifens [le moment de comprendre] genannt habe, gerade durch den Effekt (er möge meinen Sophismus wieder aufgreifen), der durch das Nichtbegreifen gezeitigt wird; und dass er, indem er letztlich dem ausweicht, was das Herzstück seines Artikels ausmacht, dazu verhilft, dass man Daneben begreift.
Je rappelle ici que le tout-venant que nous recrutons sur la base de « comprendre ses malades », s’engage sur un malentendu qui n’est pas sain comme tel.
Ich erinnere hier daran, dass das Alles-Kommende [le tout-venant], das wir auf der Basis eines „seine Kranken zu verstehen“ gewinnen, mit einem Missverständnis einsetzt, das nicht per se gesund ist.
Flash maintenant où nous en sommes.
Jetzt ein Blitzlicht darauf, wo wir angelangt sind.
Avec la fin de l’analyse hypomaniaque, décrite par notre Balint comme le dernier cri, c’est le cas de le dire, de l’identification du psychanalysant à son guide, nous touchons la conséquence du refus dénoncé plus haut (louche |[254] refus: Verleugnung ?), lequel ne laisse plus que le refuge du mot d’ordre, maintenant adopté dans les sociétés existantes, de l’alliance avec la partie saine du moi, laquelle résout le passage à l’analyste, de la postulation chez lui de cette partie saine au départ.
Mit dem hypomanischen Ende der Analyse, das unser Balint beschreibt wie den letzten Schrei, das kann man wohl sagen, dem Ende der Identifizierung des Psychoanalysanten mit seinem Führer – wir berühren die Konsequenz der Weigerung, die oben angeprangert wurde (zweifelhalfte Weigerung: Verleugnung*?), die nicht mehr als den Zufluchtsort der Losung [mot d’ordre] zulässt und die jetzt in den existierenden Gesellschaften übernommen wurde, [Losung] der Allianz mit dem gesunden Teil des Ichs, die die Passage zum Analytiker auflöst, [Losung] der Postulierung, auf seiner Seite, dieses zu Beginn gesunden Teils.
A quoi bon dès lors son passage par l’expérience.
Was nützt von da an seine Passage durch die Erfahrung.
Telle est la position des sociétés existantes.
Solcher Art ist die Position der existierenden Gesellschaften.
Elle rejette notre propos dans un au-delà de la psychanalyse.
Sie wälzt unser Anliegen auf ein Jenseits der Psychoanalyse ab.
Le passage du psychanalysant au psychanalyste, a une porte dont ce reste qui fait leur division est le gond, car cette division n’est autre que celle du sujet, dont ce reste est la cause.
Bei der Passage vom Psychoanalysanten zum Psychoanalytiker gibt es eine Tür, deren Türangel dieser Rest ist, der ihre Spaltung macht; denn diese Spaltung ist nichts anderes als die des Subjekts, für das dieser Rest die Ursache ist.
Dans ce virage où le sujet voit chavirer l’assurance qu’il prenait de ce fantasme où se constitue pour chacun sa fenêtre sur le réel, ce qui s’aperçoit, c’est que la prise du désir n’est rien que celle d’un désêtre.
In dieser Drehung, wo das Subjekt die Versicherung wegkippen sieht, die es aus jenem Phantasma hernahm, wo sich für einen jeden sein Fenster zum Realen konstituiert, ist das, was wahrgenommen wird, die Tatsache, dass der Griff des Begehrens nichts anderes ist als der eines Seinsentzugs [désêtre].
En ce désêtre se dévoile l’inessentiel du sujet supposé savoir, d’où le psychanalyste à venir se voue à l’ἄγαλμα de l’essence du désir, prêt à le payer de se réduire, lui et son nom, au signifiant quelconque.
In diesem Seinsentzug enthüllt sich das Unwesentliche des sujet supposé savoir, von wo aus der künftige Psychoanalytiker sich dem αγαλµα des Wesens des Begehrens verschreibt und bereit ist, es zu bezahlen, indem er sich, es und seinen Namen, auf irgendeinen / quelconque Signifikanten reduziert.
Car il a rejeté l’être qui ne savait pas la cause de son fantasme, au moment même où enfin ce savoir supposé, il l’est devenu.
Denn er hat das Sein, das die Ursache seines Phantasmas nicht kannte, in genau dem Moment verworfen, wo schließlich dieses unterstellte Wissen das ist, was er geworden ist.
« Qu’il sache de ce que je ne savais pas de l’être du désir, ce qu’il en est de lui, venu à l’être du savoir, et qu’il s’efface. »
„Er möge von dem wissen, was ich vom Sein des Begehrens nicht wusste, wie es um ihn steht, nachdem er zum Sein des Wissens gekommen ist, und er möge zurücktreten.“
Sicut palea, comme Thomas dit de son œuvre à la fin de sa vie, – comme du fumier.
Sicut palea, wie Thomas [von Aquin] am Ende seines Lebens von seinem Werk sagt – wie Mist.
Ainsi l’être du désir rejoint l’être du savoir pour en renaître à ce qu’ils se nouent en une bande faite du seul bord où s’inscrit un seul manque, celui que soutient l’ἄγαλμα.
So trifft das Sein des Begehrens mit dem Sein des Wissens zusammen, um daraus dahingehend neu geboren zu werden, dass sie sich zu einem Band verknoten, das aus einem einzigen Rand besteht und wo sich ein einziger Mangel [manque] einschreibt, derjenige, der das ἄγαλμα unterstützt.
La paix ne vient pas aussitôt sceller cette métamorphose où le partenaire s’évanouit de n’être plus que savoir vain d’un être qui se dérobe.
Der Frieden wird nicht sofort einkehren, um diese Metamorphose da zu besiegeln, wo der Partner wegkippt als etwas, das nicht mehr ist als vergebliches Wissen eines Seins, das sich entzieht.
Touchons là la futilité du terme de liquidation pour ce trou où seulement se résout le transfert.
Berühren wir dort die Belanglosigkeit des Terminus der Liquidierung für dieses Loch, wo sich allein die Übertragung löst.
Je n’y vois, contre l’apparence, que dénégation du désir de l’analyste.
Ich sehe, entgegen dem Anschein, nur Verneinung des Begehrens des Analytikers.
Car qui, à apercevoir les deux partenaires jouer comme les deux pales d’un écran tournant dans mes dernières lignes, ne peut saisir que le transfert n’a jamais été que le pivot de cette alternance même.
Denn wer kann, wenn er die beiden Partner gleich den zwei Rotorblättern einer Umlaufblende in meinen letzten Zeilen spielen sieht, nicht begreifen, dass die Übertragung niemals mehr war als der Angelpunkt dieses Wechselspiels selbst.
Ainsi de celui qui a reçu la clef du monde dans la fente de l’impubère, le psychanalyste n’a plus à attendre un regard, mais se voit devenir une voix.
So hat von dem, der den Schlüssel zur Welt in der Ritze des Nichtgeschlechtsreifen erhalten hat, der Psychoanalytiker keinen Blick mehr zu erwarten, sondern sieht sich eine Stimme werden.
[255] Et cet autre qui, enfant, a trouvé son représentant représentatif dans son irruption à travers le journal déployé dont s’abritait le champ d’épandage des pensées de son géniteur, renvoie au psychanalyste l’effet d’angoisse où il bascule dans sa propre déjection.
Und dieser andere – der, ein Kind, seinen Vorstellungsplatzhalter [représentant représentatif] in dessen Einbruch durch die aufgeschlagene Zeitung hindurch gefunden hat, die dem Rieselfeld der Gedanken seines Erzeugers Schutz gewährte – schickt dem Psychoanalytiker die Angstwirkung zurück, da, wo er in seine eigene Ausscheidung kippt.
Ainsi la fin de la psychanalyse garde en elle une naïveté, dont la question se pose si elle doit être tenue pour une garantie dans le passage au désir d’être psychanalyste.
So behält das Ende der Psychoanalyse eine Naivität in sich, von der sich die Frage stellt, ob sie für eine Garantie im Übergang zum Begehren, Psychoanalytiker zu sein, gehalten werden muss.
D’où pourrait donc être attendu un témoignage juste sur celui qui franchit cette passe, sinon d’un autre qui, comme lui, l’est encore, cette passe, à savoir en qui est présent à ce moment le désêtre où son psychanalyste garde l’essence de ce qui lui est passé comme un deuil, sachant par là, comme tout autre en fonction de didacticien, qu’à eux aussi ça leur passera.
Von woher könnte also ein adäquates Zeugnis über denjenigen erwartet werden, der diese Passe [passe] durchläuft, wenn nicht von einem anderen, der, wie er, eben diese noch ist, diese Passe, das heißt in dem in diesem Moment der Seinsentzug [désêtre] präsent ist, bei dem sein Psychoanalytiker das Wesen dessen bewahrt, was ihm wie eine Trauer widerfahren / vergangen [passé] ist, durch die er wie jeder andere in der Funktion des Lehranalytikers [didacticien] weiß, dass es auch ihnen widerfahren / vergehen [passera] wird.
Qui pourrait mieux que ce psychanalysant dans la passe, y authentifier ce qu’elle a de la position dépressive ?
Wer könnte besser als dieser Psychoanalysant in der Passe dasjenige authentifizieren, was sie an depressiver Position hat?
Nous n’éventons là rien dont on se puisse donner les airs, si on n’y est pas.
Wir lüften da nichts, womit man sich aufs hohe Ross schwingen könnte, wenn man dort nicht ist.
C’est ce que je vous proposerai tout à l’heure comme l’office à confier pour la demande du devenir analyste de l’École à certains que nous y dénommerons : passeurs.
Das ist es, was ich Ihnen jetzt gleich als Amt vorschlagen werde, das einigen für die Bitte anzuvertrauen ist, Analytiker der École zu werden; wir werden sie ernennen: zu Passeuren.
Ils auront chacun été choisis par un analyste de l’Ecole, celui qui peut répondre de ce qu’ils sont en cette passe ou de ce qu’ils y soient revenus, bref encore liés au dénouement de leur expérience personnelle.
Sie werden jeder von einem Analytiker der École ausgewählt worden sein, von demjenigen, der (ver-)antworten und dafür einstehen kann, dass sie in dieser Passe sind oder dass sie dorthin zurückgekommen sind, kurz: [dass sie] noch mit der Entknotung [liés au dénouement] ihrer persönlichen Erfahrung verbunden sind.
C’est à eux qu’un psychanalysant, pour se faire autoriser comme analyste de l’Ecole, parlera de son analyse, et le témoignage qu’ils sauront accueillir du vif même de leur propre passé sera de ceux que ne recueille jamais aucun jury d’agrément.
Zu ihnen wird ein Psychoanalysant, um sich als Analytiker der École autorisieren zu lassen, von seiner Analyse sprechen; und das Zeugnis, das sie aufgrund der lebendigen Erfahrung ihrer eigenen Vergangenheit [passé] in Empfang zu nehmen in der Lage sein werden, wird von denen kommen, die keine Bewilligungsjury jemals aufnehmen wird.
La décision d’un tel jury en serait donc éclairée, ces témoins bien entendu n’étant pas juges.
Die Entscheidung einer solchen Jury wäre daraus somit erhellt, wobei diese Zeugen wohlgemerkt nicht Richter sind.
Inutile d’indiquer que cette proposition implique une cumulation de l’expérience, son recueil et son élaboration, une sériation de sa variété, une notation de ses degrés.
Unnütz, darauf hinzuweisen, dass dieser Vorschlag eine Anhäufung der Erfahrung impliziert, ihre Sammlung und ihre weitere Verarbeitung, eine Serialisierung ihrer Mannigfaltigkeit, eine Beurteilung ihrer Grade.
Qu’il puisse sortir des libertés de la clôture d’une expérience, c’est ce qui tient à la nature de l’après-coup dans la signifiance.
Dass Freiheiten aus der Schließung einer Erfahrung hervorgehen können, ist das, was von der Natur der Nachträglichkeit in der Bedeutungsstiftung [signifiance] herrührt.
De toute façon cette expérience ne peut pas être éludée.
In jedem Fall kann dieser Erfahrung nicht ausgewichen werden.
Ses résultats doivent être communiqués : à l’Ecole d’abord pour critiques, et corrélativement mis à portée de ces sociétés qui, tout exclus qu’elles nous aient faits, n’en restent pas moins notre affaire.
Ihre Ergebnisse müssen mitgeteilt werden: zunächst der École für Kritiken, und korrelativ dazu [müssen sie] denjenigen Gesellschaften zur Verfügung gestellt werden, die, so sehr sie uns zu Ausgeschlossenen gemacht haben, deshalb nicht weniger unsere Angelegenheit bleiben.
[256] Le jury fonctionnant ne peut donc s’abstenir d’un travail de doctrine, audelà de son fonctionnement de sélecteur.
Die Jury in Funktion kann sich also nicht von einer Arbeit an der Doktrin entbinden, jenseits ihrer Funktion als Selektorin.
Avant de vous en proposer une forme, je veux indiquer que conformément à la topologie du plan projectif, c’est à l’horizon même de la psychanalyse en extension, que se noue le cercle intérieur que nous traçons comme béance de la psychanalyse en intension.
Bevor ich Ihnen dafür eine Form vorschlage, möchte ich darauf hinweisen, dass sich – in Konformität mit der Topologie der projektiven Ebene – an den Horizont selbst der Psychoanalyse in extensu der innere Kreis knüpft, den wir als Klaffung der Psychoanalyse in intensu nachzeichnen.
Cet horizon, je voudrais le centrer de trois points de fuite perspectifs, remarquables d’appartenir chacun à l’un des registres dont la collusion dans l’hétérotopie constitue notre expérience.
Diesen Horizont würde ich gerne durch drei perspektivische Fluchtpunkte zentrieren, die bemerkenswert insofern sind, als sie jeder einem der Register angehören, dessen Kollusion in der Heterotopie unsere Erfahrung konstituiert.
Dans le symbolique, nous avons le mythe œdipien.
Im Symbolischen haben wir den Ödipus-Mythos.
Observons par rapport au noyau de l’expérience sur lequel nous venons d’insister, ce que j’appellerai techniquement la facticité de ce point.
Beobachten wir in Bezug auf den Erfahrungskern, auf dem wir eben insistiert haben, das, was ich technisch die Faktizität dieses Punkts nennen werde.
Il relève en effet d’une mythogénie, dont on sait qu’un des constituants est sa redistribution.
Tatsächlich geht er aus einer Mythogenie hervor, von der man weiß, dass ihre Neuverteilung einer der Konstituenten ist.
Or l’Œdipe, d’y être ectopique (caractère souligné par un Kroeber), pose un problème.
Nun wirft der Ödipus, insofern er dabei ektopisch ist (ein von einem Kroeber unterstrichener Zug), aber ein Problem auf.
L’ouvrir permettrait de restaurer, à la relativer même, sa radicalité dans l’expérience.
Es zu (er-)öffnen würde erlauben, seine Radikalität in der Erfahrung zu restaurieren, ja sogar zu relativieren.
Je voudrais éclairer ma lanterne simplement de ceci que, retirez l’Œdipe, et la psychanalyse en extension, dirai-je, devient tout entière justiciable du délire du président Schreber.
Ich würde meine Laterne gerne schlicht durch Folgendes erhellen: nehmen Sie den Ödipus weg, und die Psychoanalyse in extensu wird dann, wie ich sagen werde, in ihrer Ganzheit der Gerichtsbarkeit des Deliriums des Präsidenten Schreber unterstellt.
Contrôlez-en la correspondance point par point, certainement pas atténuée depuis que Freud l’a notée en n’en déclinant pas l’imputation.
Kontrollieren Sie hierbei die Entsprechung Punkt für Punkt, die sicher nicht vermindert wurde, seit Freud sie angemerkt hat, indem er die diesbezügliche Unterstellung nicht abgelehnt hat.
Mais laissons ce que mon séminaire sur Schreber a offert à ceux qui pouvaient l’entendre.
Aber lassen wir das, was mein Seminar über Schreber denen anbot, die es hören konnten.
Il y a d’autres aspects de ce point relatifs à nos rapports à l’extérieur, ou plus exactement à notre extraterritorialité, – terme essentiel en l’Ecrit, que je tiens pour préface à cette proposition.
Es gibt andere Aspekte dieses Punkts im Verhältnis zu unseren Bezügen zum Außen oder genauer: zu unserer Außerterritorialität – wesentlicher Begriff im Écrit, den ich als Vorwort zu dieser Proposition nehme.
Observons la place que tient l’idéologie œdipienne pour dispenser en quelque sorte la sociologie depuis un siècle de prendre parti, comme elle dut le faire avant, sur la valeur de la famille, de la famille existante, de la famille petite-bourgeoise dans la civilisation, – soit dans la société véhiculée par la science.
Beobachten wir den Platz, den die ödipale Ideologie einnimmt, um die Soziologie seit einem Jahrhundert gewissermaßen davon zu entbinden, Partei zu ergreifen wie sie es vorher tun musste, hinsichtlich des Werts der Familie, der existierenden Familie, der kleinbürgerlichen Familie in der Kultur – also in der Gesellschaft, die durch die Wissenschaft befördert [véhiculée] wird.
Bénéficions-nous ou pas de ce que là nous couvrons à notre insu ?
Ziehen wir aus dem, was wir da unwissenderweise verdecken, einen Vorteil oder keinen?
[257] Le second point est constitué par le type existant, dont la facticité cette fois est évidente, de l’unité : société de psychanalyse, en tant que coiffée par un exécutif à l’échelle internationale.
Der zweite Punkt ist durch den existierenden Typus konstituiert, dessen Faktizität dieses Mal evident ist, den Typus der Einheit: Psychoanalyse-Gesellschaft als von einem Exekutivkommittee internationalen Ranges mit einer Frisur versehene.
Nous l’avons dit, Freud l’a voulu ainsi, et le sourire gêné dont il rétracte le romantisme de la sorte de Komintern clandestin auquel il a d’abord donné son blanc-seing (cf. Jones, cité dans mon Écrit), ne fait que mieux le souligner.
Wir haben es gesagt, Freud wollte es so, und das verlegene Lächeln, mit dem er die Romantik von der Sorte heimlichem Komintern widerruft, dem er zunächst seine Blanko-Unterschrift gab (cf. Jones, zitiert in meinem Ecrit), unterstreicht das nur umso besser.
La nature de ces sociétés et le mode sur lequel elles obtempèrent, s’éclairent de la promotion par Freud de l’Eglise et de l’Armée comme modèles de ce qu’il conçoit comme la structure du groupe.
Die Natur dieser Gesellschaften und der Modus, in dem sie Folge leisten, erhellen sich durch Freuds Herausstellung der Kirche und der Armee als Modelle dessen, was er als Struktur der Gruppe entwirft.
(C’est par ce terme en effet qu’il faudrait traduire aujourd’hui Masse de sa Massenpsychologie.)
(Mit diesem Begriff müsste man heute tatsächlich den der Masse der Massenpsychologie übersetzen.)
L’effet induit de la structure ainsi privilégiée s’éclaire encore d’y ajouter la fonction dans l’Église et dans l’Armée du sujet supposé savoir.
Der von der derart privilegierten Struktur induzierte Effekt erhellt sich darüber hinaus, indem man die Funktion des sujet supposé savoir innerhalb der Kirche und der Armee hinzufügt.
Etude pour qui voudra l’entreprendre : elle irait loin.
Studie für wen auch immer, der / die sie in Angriff nehmen will: sie würde weit gehen.
A s’en tenir au modèle freudien, apparaît de façon éclatante la faveur qu’en reçoivent les identifications imaginaires, et du même coup la raison qui enchaîne la psychanalyse en intension à y limiter sa considération, voire sa portée.
Wenn man sich an das Freudsche Modell hält, erscheint auf eklatante Weise die Begünstigung, die dort den imaginären Identifizierungen eingeräumt wird, und zugleich die Vernunft, die die Psychoanalyse in intenso anschließt und dadurch ihre Berücksichtigung, ja ihre Tragweite begrenzt.
Un de mes meilleurs élèves en a fort bien reporté le tracé sur l’Œdipe lui-même en définissant la fonction du Père idéal.
Einer meiner besten Schüler hat in Bezug darauf die Trasse [le tracé] für den Ödipus selbst sehr gut aufgezeigt, indem er die Funktion des idealen Vaters definiert hat.
Cette tendance, comme on dit, est responsable de la relégation au point d’horizon précédemment défini de ce qui est qualifiable d’œdipien dans l’expérience.
Diese Tendenz, wie man sagt, ist verantwortlich für die Relegation zum Horizontpunkt, der zuvor durch das definiert wurde, was in der Erfahrung als ödipal qualifizierbar ist.
La troisième facticité, réelle, trop réelle, assez réelle pour que le réel soit plus bégueule à le promouvoir que la langue, c’est ce que rend parlable le terme du : camp de concentration, sur lequel il nous semble que nos penseurs, à vaguer de l’humanisme à la terreur, ne se sont pas assez concentrés.
Die dritte, reale, zu reale Faktizität, real genug, um das Reale, im Prozess es zu befördern, prüder sein zu lassen als die Sprache, ist das, was den Begriff aussprechbar macht: den des Konzentrationslagers, auf den sich unsere Denker wie uns scheint im Umherschweifen vom Humanismus zum Terror nicht genügend konzentriert haben.
Abrégeons à dire que ce que nous en avons vu émerger, pour notre horreur, représente la réaction de précurseurs par rapport à ce qui ira en se développant comme conséquence du remaniement des groupements sociaux par la science, et nommément de l’universalisation qu’elle y introduit.
Kürzen wir ab, indem wir sagen, dass das, was wir – zu unserem Horror – haben auftauchen sehen, die Vorläuferreaktion in Bezug auf das repräsentiert, was [voran]gehen wird, indem es sich als Konsequenz der Umgestaltung der sozialen Gruppierungen durch die Wissenschaft entwickelt, und besonders der Universalisierung, die sie dort einführt.
Notre avenir de marchés communs trouvera sa balance d’une extension de plus en plus dure des procès de ségrégation.
Unsere Zukunft der gemeinsamen Märkte wird ihre Balance von einer immer härteren Ausweitung der Segregationsprozesse her finden.
Faut-il attribuer à Freud d’avoir voulu, vu son introduction de |[258] naissance au modèle séculaire de ce processus, assurer en son groupe le privilège de la flottabilité universelle dont bénéficient les deux institutions susnommées ?
Muss man es Freud zuschreiben, angesichts seiner Einführung von Geburt an in das säkulare Modell dieses Prozesses, das Privileg der universellen Schwimmfähigkeit – aus dem die beiden oben genannten Institutionen einen Vorteil ziehen – in seiner Gruppe sicherzustellen gewollt zu haben?
Ce n’est pas impensable.
Das ist nicht undenkbar.
Quoi qu’il en soit, ce recours ne rend pas plus aisé au désir du psychanalyste de se situer dans cette conjoncture.
Wie dem auch sei, dieser Rückgriff macht es dem Begehren des Psychonalytikers nicht leichter, sich innerhalb dieser Verknüpfung der Umstände zu situieren.
Rappelons que si l’IPA de la Mitteleuropa a démontré sa préadaptation à cette épreuve en ne perdant dans lesdits camps pas un seul de ses membres, elle a dû à ce tour de force de voir se produire après la guerre une ruée, qui n’était pas sans avoir sa doublure de rabattage (cent psychanalystes médiocres, souvenons-nous), de candidats dans l’esprit desquels le motif de trouver abri contre la marée rouge, fantasme d’alors, n’était pas absent.
Erinnern wir daran, dass wenn die IPA des Mitteleuropa* ihre Voranpassung an diese Prüfung vorgeführt hat, indem sie in den besagten Lagern kein einziges ihrer Mitglieder verloren hat, dann hat sie es dieser tour de force verdankt, gesehen zu haben, wie sich nach dem Krieg ein Ansturm gebildet hat, der seiner Verdopplung des Treibens ebenso wenig entbehrte (hundert mittelmäßige Psychoanalytiker, erinnern wir uns daran) wie der von Kandidaten, in deren Kopf das Motiv, Unterschlupf vor der roten Flut zu finden, Phantasma von damals.
Que la « coexistence », qui pourrait bien elle aussi s’éclairer d’un transfert, ne nous fasse pas oublier un phénomène qui est une de nos coordonnées géographiques, c’est le cas de le dire, et dont les bafouillages sur le racisme masquent plutôt la portée.
Auf dass die “Koexistenz”, die sich auch ihrerseits sehr wohl durch eine Übertragung erhellen ließe, uns ein Phänomen nicht in Vergessenheit bringen lasse, das eine unserer geographischen Koordinaten ist, das muss gesagt sein, und deren Tragweite das Gestammel über den Rassismus eher maskiert.
La fin de ce document précise le mode sous lequel pourrait être introduit ce qui ne tend, en ouvrant une expérience, qu’à rendre enfin véritables les garanties recherchées.
Das Ende dieses Dokuments präzisiert den Modus, in dem dasjenige eingeführt werden könnte, was nur dazu neigt, indem es eine Erfahrung eröffnet, die gesuchten Garantien schließlich wahrhaftig werden zu lassen.
On les y laisse sans partage aux mains de ceux qui ont de l’acquis.
Man lasse sie dort ungeteilt in den Händen jener, die über Kenntnisse verfügen.
On n’oublie pas pourtant qu’ils sont ceux qui ont le plus pâti des épreuves imposées par le débat avec l’organisation existante.
Man vergesse indes nicht, dass sie diejenigen sind, die unter den durch die Debatte mit der existierenden Organisation auferlegten Prüfungen am meisten gelitten haben.
Ce que doivent le style et les fins de cette organisation au black-out porté sur la fonction de la psychanalyse didactique, est évident dès qu’un regard y est permis : d’où l’isolement dont elle se protège elle-même.
Was der Stil und die Zwecke dieser Organisation dem black-out schulden, der über die Funktion der Lehranalyse gelegt wurde, ist evident, sobald ein Blick in diese Richtung erlaubt wird: daher die Isolierung, durch die sie sich selbst schützt.
Les objections qu’a rencontrées notre proposition, ne relèvent pas dans notre École d’une crainte aussi organique.
Die Einwände, auf die unsere Proposition gestoßen ist, rühren in unserer École nicht von einer in diesem Maß organischen Furcht.
Le fait qu’elles se soient exprimées sur un thème motivé, mobilise déjà l’autocritique.
Die Tatsache, dass sie über ein Thema hervorgebracht wurden, das motiviert war, mobilisiert bereits die Selbstkritik.
Le contrôle des capacités n’est plus ineffable, de requérir de plus justes titres.
Die Kontrolle der Befähigungen, angemessenere Titel zu beantragen, ist nicht mehr unaussprechlich.
C’est à une telle épreuve que l’autorité se fait reconnaître.
Durch eine solche Prüfung erwirbt sich die Autorität Anerkennung.
Que le public des techniciens sache qu’il ne s’agit pas de la contester, mais de l’extraire de la fiction.
Möge das Publikum der Techniker wissen, dass es sich nicht darum handelt, sie zu bestreiten, sondern sie der Fiktion zu entreißen.
L’Ecole freudienne ne saurait tomber dans le tough sans humour d’un psychanalyste que je rencontrai à mon dernier voyage aux USA :
Die École freudienne könnte ohne den Humor eines Psychoanalytikers, den ich während meiner letzten Reise in die USA traf, nicht in das tough fallen:
[259] « Ce pourquoi je n’attaquerai jamais les formes instituées, me dit-il, c’est qu’elles m’assurent sans problème d’une routine qui fait mon confort. »
„Der Grund, warum ich die instituierten Formen nie angreifen werde“, sagte er mir, „ist der, dass sie mich ohne Probleme einer Routine versichern, die mir Behaglichkeit gibt.“
.
Über die Übersetzerin
Ulrike Oudée Dünkelsbühler ist Psychoanalytikerin in eigener Praxis in Hamburg.
Veröffentlichungen u.a.:
„ ‚…, et là je ne brode plus : ‘ (Derrida)“, in: L’infâme en hommage à Jean Cooren, Lille : Association Patou 2019, S. 61–79 (auf frz.).
„Au cœur du subjectile: entre support et surface, l’inconscient?“, zusammen mit Anne Bourgain, in: Revue des Lettres et de Traduction (Dossier: „De la question du portrait“), No. 18, 2018, S. 17–48 (auf frz.).
„Comment ne pas malentendre le mot Einfall ?“, in: A. Bourgain/G. Fabre (Hg.), Le malentendu. Une question de linguistique et de psychanalyse, Limoges: Lambert-Lucas 2017 (auf frz.).
„Unsettlements. Derrida aus Liebe zur Psychoanalyse“, in: texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik. Nr. 1/2014, 34. Jg., S. 21–38.
„Lengage der Libellen“, in: Hélène Cixous, Das Lachen der Medusa zusammen mit aktuellen Beiträgen, Passagen, 2013.
„‚Sagte ich mir, der Fall könne keine Hysterie sein‘ (Freud) “, in: RISS. Zeitschrift für Psychoanalyse. Freud. Lacan, Nr. 60, 2004, S. 97–116.
Kontakt: psychoanalyse[at]duenkelsbuehler[dot]de
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- Jacques Lacan: Note italienne – italienische Note. Übersetzt von Eva Maria Jobst
- Geneviève Morel: Gegensinn des Begehrens des Analytikers
Anmerkungen
- A.d.Ü.: Orig. Situation de la psychanalyse et formation du psychanalyste en 1956, in: Jacques Lacan, Écrits, Paris: Seuil 1966; dt. in: J.acquesLacan., Schriften. Band I. Vollständiger Text, übersetzt von Hans-Dieter Gondek, Wien, Turia und Kant 2016, S. 541–581.
- A.d.Ü.: Orig. École (“Schule”): hier und im folgenden wird der Name „École“ beibehalten, um den – im Französischen durch die Großschreibung markierten – Eigennamencharakter (im Gegensatz zu jedweglicher école) zu bewahren.
- A.d.Ü.: Hier und im folgenden wird mit “Bildung” der Begriff “formation” übersetzt, in Differenz zu “Ausbildung”, mit der “didactique” wiedergegeben wird.
- A.d.Ü.: Orig. école (klein geschrieben): vgl. Anm. 2.
- A.d.Ü.: Rituelle Waschung der Hände bei der katholischen Messe.
- A.d.Ü.: Asterisken bedeuten: so im Original.
- A.d.Ü.: Orig.: cooptation de sages: vergleichbar der Ergänzungswahl in die Académie Française als Rat der Weisen.
- A.d.Ü.: vgl. Anm. 3.
- Was man für gewöhnlich in Antizipierung den Psychoanlysierten [le psychanalysé] nennt.
- A.d.Ü.: Wir übernehmen die Originalformulierung, da sie sowohl mit „Subjekt, dem Wissen unterstellt ist“ als auch mit „unterstelltes Subjekt des Wissens“ übersetzbar ist: Denn nicht nur ist das Wissen dem Subjekt, sondern auch das Subjekt selbst unterstellt (vgl. die im Englischen teilweise gängige Übersetzung mit „the supposed subject of knowledge“).
- A.d.Ü.: Orig. Supérieurs – vgl. Anm. 2.
- A.d.Ü.: Vgl. den Titel: „proposition“.
- A.d.Ü.: Orig. „le grand motus“ – „(das große) Mundhalten!“; vgl. frz. mot – „(kein) Wort“.
- A.d.Ü.: Die Zahlen lauten 23 und 28. Vielleicht eine Fehlleistung, vgl. ebenso in der anderen Version.
- A.d.Ü.: Orig. prix – Preis.
- A.d.Ü.: Orig. à-côté (statt à côté).
- A.d.Ü.: Vgl. Anm. 12.
- A.d.Ü.: Orig. du vif même: des Lebendigen selbst.