Das gespaltene Subjekt: Identifizierung und Aphanisis
Martin Schongauer, Der heilige Antonius, von Dämonen gepeinigt
Kupferstich, 311 x 227 mm, um 1470
Das Lacan’sche Subjekt ist gekennzeichnet durch eine Teilung, einen Riss. Was sind die beiden Seiten dieser Spaltung? Wie lässt sie sich formal beschreiben? Und wie veranschaulichen?
Identifizierung und Aphanisis
In Lacans Seminar Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse (1964) kann man lesen: Das Subjekt taucht zuerst durch den „unären Signifikanten“ auf dem Feld des Anderen als Sinn auf, anders formuliert: durch das Ichideal als Ergebnis der symbolischen Identifizierung, der Übernahme einer Forderung, um für den Anderen als liebenswert zu erscheinen. Dieser unäre Signifikant repräsentiert das Subjekt für einen anderen Signifikanten, für den „binären Signifikanten“, der wiederum das Verschwinden des Subjekts bewirkt, auf griechisch: seine Aphanisis, auf englisch: sein Fading. Das Verschwinden des Subjekts besteht darin, dass es keinen Signifikanten des Subjekts gibt. In Freud’scher Terminologie ist das Verschwinden des Subjekts die Urverdrängung; die binären Signifikanten sind die urverdrängten Vorstellungen.1
Was hat man sich unter dem binären, dem urverdrängten Signifikanten vorzustellen? In Freuds Wolfsmann-Analyse spielt das plötzliche Erscheinen der Wölfe im Fenster Lacan zufolge die Rolle des urverdrängten Signifikanten.2
Lacan spitzt es so zu:
„Daher die Teilung des Subjekts – wenn das Subjekt irgendwo als Sinn auftaucht, manifestiert es sich anderswo als ein fading, als ein Schwinden.“3
Im Seminar Die Identifizierung bezeichnet Lacan die andere Seite der Subjektspaltung mit Kant als nihil negativum, d.h. als „leerer Gegenstand ohne Begriff“.4
Die Teilung des Subjekts ist demnach die Spaltung zwischen einerseits dem Ichideal bzw. der symbolischen Identifizierung und andererseits dem Verschwinden des Subjekts (seinem Fading, seiner Aphanisis, der Urverdrängung, dem Fehlen eines Signifikanten des Subjekts, dem leeren Gegenstand ohne Begriff).
Die Subjektspaltung wird von Lacan auch so ausgedrückt: als Spaltung zwischen Anspruch und Begehren.5 Die Identifizierung beruht auf der Identifizierung mit einem vom Anderen kommenden Anspruch; das Begehren ist etwas, das im Anspruch nicht artikuliert werden kann, womit Lacan den Wiederholungszwang erklärt. Die Subjektspaltung ist auch die Spaltung zwischen dem Ausgesagten (énoncé) und dem Äußerungsvorgang (énonciation); das Ausgesagte ist die sinnorientierte und damit verdrängende Seite des Sprechens, der Äußerungsvorgang ist die Ebene des Sprechens, auf der das Verdrängte wiederkehrt, etwa in Gestalt von Versprechern oder überraschenden Mehrdeutigkeiten.6 Eine weitere Beschreibung der Subjektspaltung findet man in Lacans Jones-Aufsatz von 1959; dort ist die Rede von der „Reduplizierung des Subjekts, die der Diskurs hervorruft“, wobei festgestellt wird, dass die eine Seite dieser Verdoppelung die „Urverdrängung*“ ist.7
Das Lacan’sche Subjekt ist weder das Ichideal noch die Aphanisis, sondern die Spaltung zwischen beiden. Um einen Terminus von Deleuze und Guattari einzuschmuggeln: Das Subjekt ist die disjunktive Synthese8 von Ichideal und Aphanisis. „Disjunktive Synthese“ soll heißen: Das Subjekt ist nicht etwa das, was dieser Spaltung als Einheit zugrunde liegt, sondern das Subjekt ist diese Art des Gespaltenseins: Das Auftauchen des Subjekts in der Sprache (durch Identifizierung) ist zugleich sein Verschwinden aus der Sprache (durch Verdrängung).
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Die andere Seite der Spaltung, das Fehlen eines Signifikanten des Subjekts, hat in Lacans Texten ihren ersten Auftritt in Gestalt der These, dass das Subjekt eine Frage ist.9 Konkret ist dies die Frage „Wer bin ich?“, bezogen einerseits auf das Geschlecht und andererseits auf die Kontigenz im Sein, also darauf, dass das Subjekt einerseits Mann oder Frau ist und andererseits, dass es auch nicht sein könnte. Es stellt diese Frage in Gestalt seiner Symptome – Symptome, die sich auflösen, wenn sie entziffert werden, die also sprachlich strukturiert sind.10
Die andere Seite der Spaltung ist ein fehlender Signifikant oder aber eine Frage. Wie hängt das zusammen? Im Seminar über die Übertragung kann man lesen:
„Es gibt keinen Signifikanten, der fehlt. In welchem Moment kann erstmals das Fehlen eines Signifikanten auftauchen? In dieser Dimension, welche subjekiv ist, und die sich Frage nennt.“11
Die andere Seite der Spaltung ist eine Frage, auf die es keine Antwort gibt. Im Psychosen-Seminar hatte Lacan das so formuliert:
„Jede Neurose reproduziert einen besonderen Zyklus in der Ordnung des Signifikanten, auf dem Hintergrund der Frage, welche das Verhältnis des Menschen zum Signifikanten als solchen stellt.
Es gibt tatsächlich etwas dem Signifikanten in radikaler Weise nicht Assimilierbares. Das ist ganz einfach die singuläre Existenz des Subjekts. Warum ist es da? Woraus ist es hervorgegangen? Was macht es da? Warum wird es verschwinden? Der Signifikant ist außerstande, ihm die Antwort zu geben, aus dem einfachen Grund, daß er es ja gerade jenseits des Todes versetzt.“12
Auf die Frage „Bin ich ein Mann oder eine Frau?“ gibt es keine Antwort, da es im Unbewussten keine Signifikanten für die Opposition männlich/weiblich gibt13; in der Terminologie des späten Lacan: Es gibt kein sexuelles Verhältnis.
Eine weitere Beschreibung der anderen Seite des Subjekts lautet so: Das Subjekt ist in den Intervallen zwischen den Signifikanten, in den Schnitten zwischen den Signifikanten.14
Und schließlich: Das Subjekt ist ein Apostroph.
„Die beste Weise, es [das Subjekt] anzuzeigen, die ich gefunden habe, habe ich bereits mehrfach angedeutet – es ist, das Subjekt seiner wahren Form zurückzugeben. Das Unterhäkchen von ça im Französischen ist nicht ein Unterhäkchen, es ist ein Apostroph, es ist der Apostroph des c’est [dies ist], die erste Person des Unbewußten. Sie können sogar das t vom Ende wegstreichen – c’es [dies bist], siehe da, eine Weise, das Subjekt auf der Ebene des Unbewußten zu schreiben.“15
Und einige Sätze später:
Das „Subjekt ist nichts anderes als ein Apostroph […], eingeschrieben in eine Beziehung, die vor allem Beziehung zum Begehren des Anderen ist.“16
Die andere Seite der Subjektspaltung, das ist das Subjekt als Frage, als Intervall, als Auslassungszeichen in Beziehung zum Begehren des Anderen.
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Lacans Konzeption des gespaltenen Subjekts ist dicht bei Freuds Auffassung von der Idealbildung als einer Hauptquelle der Verdrängung. In Zur Einführung des Narzissmus, dem Text, in dem Freud den Begriff des Ichideals einführt, heißt es:
„Die Idealbildung steigert, wie wir gehört haben, die Anforderungen des Ichs und ist die stärkste Begünstigung der Verdrängung […].“17
Die eine Seite der Verdrängung, auf der Seite des Bewussten, ist demnach das Ichideal. Die andere Seite ist die Urverdrängung. Freud in Die Verdrängung:
„Man tut übrigens unrecht, wenn man nur die Abstoßung hervorhebt, die vom Bewußten her auf das zu Verdrängende wirkt. Es kommt ebensosehr die Anziehung in Betracht, welche das Urverdrängte auf alles ausübt, womit es sich in Verbindung setzen kann. Wahrscheinlich würde die Verdrängungstendenz ihre Absicht nicht erreichen, wenn diese Kräfte nicht zusammenwirkten, wenn es nicht ein vorher Verdrängtes gäbe, welches das vom Bewußten Abgestoßene aufzunehmen bereit wäre.“18
Hiernach sind die beiden Seiten der Verdrängung das Bewusste und das Urverdrängte; wenn man das Bewusste durch das Ichideal ersetzt, ist man beim Verhältnis zwischen Ichideal und Urverdrängtem.
Eine Freud’sche Entsprechung zu Lacans Begriff des geteilten oder gespaltenen Subjekt ist der des Konflikts zwischen dem Abwehrenden und dem Abzuwehrenden.19 Das gespaltene Subjekt ist ein mit sich selbst im Konflikt liegendes Subjekt.
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Formalisierung
Wie lässt sich das gespaltene Subjekt graphisch oder formal darstellen?
Für die Aphanisis (oder das Fading oder den Schnitt zwischen den Signifikanten) des Subjekt verwendet Lacan häufig dasselbe Zeichen wie für das gespaltene Subjekt, also das Symbol $. In Subversion des Subjekts heißt es:
„Denn um für all das die Relevanz wiederzufinden, muss eine Untersuchung, die es weit genug gebracht hat und die überdies nur in der analytischen Erfahrung angesiedelt sein kann, uns ermöglichen, die Struktur des Phantasmas zu vervollständigen, indem sie darin wesensmäßig, welches auch dessen gelegentliche Auslassungen sein mögen, mit der Bedingung eines Objekts (von dessen Vorrecht wir uns weiter oben durch die Diachronie bloß gestreift sein ließen) das Moment eines fading oder einer Eklipse des Subjekts verbindet, eng verbunden mit der Spaltung, die es aus seiner Unterordnung unter den Signifikanten erleidet.
Das genau symbolisiert die Sigle ($ ◊ a), die wir unter dem Titel eines Algorithmus eingeführt haben, der nicht zufällig das phonematische Element, welches die signfikante Einheit bildet, bis in sein buchstäbliches Atom zerbricht. Denn er ist geschaffen, um einhunderzwanzig verschiedene Lesarten zu ermöglichen, eine zulässige Mannigfaltigkeit, sofern das dadurch Gesprochene in seiner Algebra erfasst bleibt.“20
Das Zeichen $ symbolisiert demnach sowohl das Fading des Subjekts als auch seine Spaltung. Wenn man die Beziehung zwischen Subjektspaltung und Fading (bzw. Aphanisis) graphisch oder formal beschreiben will, ist die doppelte Nutzung des durchgestrichenen großen S hinderlich; es wäre praktisch, für die Aphanisis ein eigenes Zeichen zu haben.
Eine Form, in der Lacan diese Beziehung darstellt, also die zwischen der Identifizierung und dem Subjekt als Leere, ist das Quadrantenschema von Peirce, eine modifizierte Form des logischen Quadrats. Lacan entwickelt dieses Modell in Seminar 9, Die Identifizierung, und kommt in Seminar 18, Über einen Diskurs, der nicht vom Schein wäre, darauf zurück.21
Quadrantenschema von Peirce22
Die Striche repräsentieren die Identifizierung mit einem trait unaire – einem einzigen Zug / einem einzelnen Strich –, der leere Quadrant 4 entspricht der Aphanisis. Die logische Pointe des Schemas besteht darin, dass es zeigt, dass die Allaussage „Alle Striche sind senkrecht“ mehrdeutig ist, sie ist nicht nur für den Quadranten oben links wahr, sondern auch für den leeren Quadranten oben rechts.
Im Identifizierungs-Seminar illustriert Lacan die Beziehung zwischen den beiden Seiten der Subjektspaltung außerdem durch Kreise auf einem Torus:
Der Identifizierung entspricht hier ein Kreis vom Typ 1. (Statt vom Kreis der Identifizierung spricht Lacan hier auch vom Kreis des Anspruchs – die Identifizierung ist Identifizierung mit einem Anspruch.) Auf dem Torus können unendlich viele Kreise dieses Typs eingetragen werden, das entspricht der Wiederholung. Wenn das Subjekt eine Serie solcher Kreise durchläuft, solange, bis es wieder am Ausgangspunkt ankommt, und wenn es dabei zählt, wie viele Kreise es vollzieht, wird es einen Kreis nicht mitzählen, den Kreis vom Typ 2.23 Dieser nicht mitgezählte aber dennoch vollzogene Kreis, dieses (–1), entspricht dem Subjekt als Aphanisis. (Das Modell hat den Vorteil, dass es noch eine weitere Größe ins Spiel bringen kann, nämlich den Raum, um den sich der Kreis vom Typ 2 dreht; dieser Raum – Lacan nennt ihn „Nichts“ – entspricht dem Objekt a.24)
Ab Seminar 17, Die Kehrseite der Psychoanalyse, verwendet Lacan für die symbolische Identifizierung bzw. für das Ichideal die Zeichenfolge S1, die er „Herrensignifikant“ nennt. Wenn man für die andere Seite der Spaltung das Symbol $ einsetzen würde, ergäbe sich ein Ausdruck, der unbrauchbar ist:
Man könnte Lacans Hinweis aus dem Übertragungsseminar aufgreifen und die andere Seite der Subjektspaltung durch einen Apostroph darstellen, das ergäbe dann diese Formel:
Eine andere Möglichkeit ist, für die Aphanisis ein Symbol zu verwenden, dass auf S1 gewissermaßen antwortet, indem es an die Eins/Null-Opposition erinnert. Hierzu könnte man die Aphanisis durch einen schräg durchgestrichenen Kreis symbolisieren, durch ∅, also durch eines der in der Mathematik gebräuchlichen Symbole für die leere Menge.25 Damit kann ich die Subjektspaltung auf eine Weise schreiben, die zugleich formal-reduziert und (zumindest für mein Gefühl) anschaulich ist:
Diese Formel lässt sich dann wieder in einen Kontext einbetten. Etwa so:
Die Identifizierung bezieht sich auf den Anderen als Ort der Signifikanten, als Ort von S2, dem Wissen; das ergibt: S1 → S2.
Ausgehend von der Aphanisis bekommen die Objekte a ihre Wirksamkeit, ihr entscheidendes Merkmal besteht darin, dass sie abgetrennt sind und dass sie auf diese Weise das Verschwinden gewissermaßen objektivieren.26 Hierfür steht bei Lacan die Formel ($ ◊ a), die ich in diesem Zusammenhang so schreiben würde: (∅ ◊ a).
Der Zusammenhang der vier Elemente S1, S2, ∅ und a lässt sich so notieren:
Wenn man das Symbol für die leere Menge durch ein durchgestrichenes S ersetzt, durch $, erhält man die Formel für den Herrendiskurs, wie sie im Seminar Die Kehrseite der Psychoanalyse eingeführt wird (Seminar 17 von 1969/70):
Der Umweg über das Symbol für die leere Menge generiert eine Frage (das ist das Schöne daran), eine Frage zu den Diskursformeln: Was ist darin mit dem durchgestrichenen S gemeint: das gespaltene Subjekt oder die Aphanisis des Subjekts oder beides?
Im Folgenden erläutere ich die Subjektspaltung an zwei Beispielen aus der christlichen Überlieferung: an Paulus und an Antonius.
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Das Damaskus-Erlebnis von Paulus
Saulus aka Paulus ist auf dem Weg nach Damaskus, um die dort ansässigen Jesus-Anhänger vor Gericht zu zwingen. Ich zitiere aus der Apostelgeschichte:
„Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst! Die Männer aber, die mit ihm unterwegs waren, standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden. Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl seine Augen offen waren, sah er nichts.“
Man führt ihn nach Damaskus und ein gewisser Hananias legt ihm die Hände auf.
„Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen. Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus; und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen: Dieser ist der Sohn Gottes.“27
Saulus wird von einem blendenden Licht umstrahlt und er halluziniert eine Stimme. Hier intervenieren also Blick und Stimme als Objekte a.
(Zur Erinnerung: Ausgangspunkt für Lacans Konstruktion der Stimme als Objekt a waren die akustischen Halluzinationen des Präsidenten Schreber.28 Die psychosomatisch induzierte Blindheit ist eine klassische Form der Hysterie; Freud bezieht sich darauf in Die psychogene Sehstörung in psychoanalytischer Auffassung.29 Mehrere Freudschüler, darunter Rank und Ferenczi, haben die Blendung als Metapher für die Kastration interpretiert30; in einem Zusatz zur Traumdeutung wurde diese Deutung von Freud übernommen31.)
Saulus stürzt zu Boden. Damit wird das Verschwinden des Subjekts in Szene gesetzt, das Fading, die Aphanisis.
Dies also ist die Struktur des Phantasmas: das Verschwinden des Subjekts, sein Zu-Boden-Stürzen (∅), in Beziehung zu den Objekten a, zu blendendem Licht und halluzinierter Stimme.
Im Durchgang durch das Phantasma entsteht eine neue symbolische Identifizierung, ein neues Ichideal – Saulus wird zum Verkünder der von ihm zuvor als Häresie bekämpfen Lehre. Die Botschaft „Jesus ist der Sohn Gottes“ hat die Funktion des Herrensignifikanten (S1).
Die Subjektspaltung zeigt sich hier in der Beziehung zwischen der Botschaft und dem Zu-Boden-Stürzen:
– Wieso Spaltung? Erzählt wird doch ein Nacheinander: zuerst der Sturz, dann die Identifizierung mit der Botschaft.
– Die Spaltung wird erzählt, und damit wird sie dem Grundgesetz des Erzählens unterworfen, der Sequentialisierung, dem Und-dann-und-dann. Die Synchronie der Spaltung lässt sich eher in Bildern darstellen.
Bei Badiou kann man nachlesen, dass die Botschaft des historischen Paulus etwas anders lautete, nämlich „Jesus, der Messias, ist am Kreuz gestorben und auferstanden“.32 Wenn man das in die Formel einfügt, erhält man:
Die Auferstehung negiert den Sturz.
In der späteren Überlieferung ist der Sturz dramatisiert worden, Saulus stürzt nicht einfach, er fällt vom Pferd. Darin steckt eine Einsicht in die Funktionsweise des Phantasmas: das Verschwinden des Subjekts ist wesentlich, die Ausmalung macht es unvergesslicher.
Auch an der Identifizierung des Paulus hat die Überlieferung gebastelt und sie durch eine Umbenennung ergänzt; nach dem Damaskus-Erlebnis soll Saulus seinen Namen gewechselt haben und zu Paulus geworden sein. Das ist, historisch gesehen, nicht haltbar, er hatte ganz schlicht zwei Namen. Aber auch hier enthält die Ausschmückung ein Wissen darüber, worum es geht – wie könnte man den Wechsel der Identifizierung erzählerisch klarer darstellen als durch einen Namenswechsel?
Die beiden Zusätze, der Sturz vom Pferd und der Namenswechsel, akzentuieren die Beziehung zwischen dem Verschwinden des Subjekts und der Identifizierung, zwischen Ø und S1, sie erhöhen das narrative Gewicht der Subjektspaltung:
Derjenige, der sich mit jemandem identifiziert, entlehnt seiner „Objektperson“, wie Freud sich ausdrückt, einen „einzigen Zug“33; in Lacans Terminologie: Grundlage der symbolischen Identifizierung ist ein trait unaire, ein unärer Zug34. Im Falle von Paulus ist die Objektperson kein anderer als Jesus und die Entlehnung eines einzigen Zugs besteht hier darin, dass Paulus sich taufen lässt – so wie Jesus sich von Johannes hatte taufen lassen. Die Übernahme eines einzigen Zugs hat im Frühchristentum die Form eines gemeinschaftsbildenden Rituals; von Tertullian wird es zum Sakrament verheiligt.
Schongauers Heiliger Antonius
Und nun eine Veranschaulichung der Beziehung zwischen allen vier Termen:
Dazu nutze ich den zu Beginn des Artikels reproduzierten Kupferstich von Martin Schongauer, Der heilige Antonius, von Dämonen gepeinigt.
S1 (Ichideal): Antonius (er gilt als Begründer des Mönchstums in der christlichen Welt) trägt in seiner rechten Hand ein Tau-Kreuz. Dieses Emblem steht für seine Identifizierung mit dem Gekreuzigten. Das Tau-Kreuz entspricht also dem S1, dem Ichideal. (Der griechische Buchstabe τ, Tau, hat entgegenkommenderweise die Form von zwei traits unaires, von zwei einzelnen Strichen.)
S2 (Wissen): Das Buch, das der Heilige am Gürtel trägt, ist ein Brevier; es enthält die lateinischen Texte für die wichtigste Pflicht eines Mönchs, für das Stundengebet, und versammelt damit das liturgische Wissen. (Das Buch steckt in einem Behälter, dieser Buchbeutel entspricht natürlich dem Anderen als Ort der Signifikanten.)
∅ (Verschwinden des Subjekts): Die Aphanisis wird im Bild durch die Leere repräsentiert. Auf der narrativen Ebene ist dies die Luft, in der Antonius während des Dämonenangriffs schwebt, auf der pikturalen Ebene entspricht der Aphanisis der auffällige negative Raum des Bildes oder auch der Rahmen des Bildes (im Sinne des Bildrandes), insofern er den leeren Raum gewissermaßen aufspannt.
a (Objekt a): die Dämonen. Mit Freud:
„Die Dämonen sind uns böse, verworfene Wünsche, Abkömmlinge abgewiesener, verdrängter Triebregungen. Wir lehnen bloß die Projektion in die äußere Welt ab, welche das Mittelalter mit diesen seelischen Wesen vornahm; wir lassen sie im Innenleben der Kranken, wo sie hausen, entstanden sein.“35
Der Kupferstich zeigt, wie die Dämonen den Einsiedler angreifen, die Erzählung zielt darauf ab, dass er sie immer wieder besiegt. Bei einem der Angriffe psalmodiert er:
„Wie der Rauch verschwindet, so sollen sie verschwinden. Wie das Wachs schmilzt vor dem Feuer, so mögen zugrunde gehen die Sünder vor dem Angesicht Gottes.“ (Psalm 67, 3)36
Darin, dass die Dämonen in der Leere erscheinern und zum Verschwinden bestimmt sind, dass Antonius sie (auf dem Hals) haben oder nicht-haben kann, darin repräsentieren sie das Objekt a.
Um es in die Formel einzutragen:
Wir sollen das Bild so lesen, dass Kreuz und Brevier den Heiligen vor der Leere und den Dämonen schützen. Mit einem durch Lacan geschulten Blick sehen wir, dass die Identifizierung, also das Kreuz, nur die Kehrseite der Leere ist und dass Identifizierung und Leere letztlich auf ein und derselben Seite liegen, auf der eines Möbiusbandes.
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Anmerkungen
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Unärer Zug und Ichideal:
„Entscheidend für die Funktion des unären Zugs ist das Feld des Andern, insofern durch diesen eine der wichtigsten Phasen der Identifizierung sich herausbildet in der Topik, die Freud hier entwickelt: Idealisierung, Ichideal. Die Spuren dieses ersten Signifikanten zeigte ich Ihnen an jenem Knochen aus der Urzeit, auf den die Jäger eine Kerbe machten, jedesmal wenn sie getroffen hatten.
In dieser Überschneidung, bei der der unäre Signifikant jetzt auf dem Feld der Lust*, das heißt auf dem Feld der primärnarzißtischen Identifizierung, funktioniert, ist der springende Punkt der Inzidenz des Ichideals zu sehen.“
(Seminar 11, Sitzung vom 17. Juni 1964, Version Miller/Haas S. 269 f., Übersetzung geändert)
Gleichsetzung von Aphanisis und Fading:
In Seminar 6, Das Begehren und seine Deutung:
„Das ist da der wesentliche Punkt – es gibt aphanisis. Zweifellos ist der Terminus treffend. Auf jeden Fall dient er uns, selbst wenn er im Unterschied zu der Funktion, die Jones ihm in der Interpretation des Kastrationskomplexes verleiht, seine Form für uns rätselhaft ist.
In der Tat, wenn das Wort aphanisis – Verschwinden oder fading, wie ich noch gesagt habe – für uns im Phantasma verwendbar ist, so nicht [wie bei Jones] als aphanisis des Begehrens, sondern insofern es an der Spitze / in der Pointe des Begehrens aphanisis des Subjekts gibt. Da, wo Es spricht in der unbewussten Kette, kann das Subjekt sich nicht an seinem Platz situieren, sich nicht als Ich [Je] artikulieren. Es kann sich nur anzeigen als aus seiner Position als Subjekt verschwindend.“
(J. Lacan: Das Begehren und seine Deutung. Seminar 6 von 1958/59. Texterstellung von Jacques-Alain Miller, übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2020, Sitzung vom 10. Juni 1959, S. 551)
Und in Seminar 11, Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse:
„Diese Vorstellungsrepräsentanz* lässt sich auf unserem Schema der Ursprungsmechanismen der Alienation in jener ersten Signifikanten-Koppelung lokalisieren, die uns einen Begriff davon geben kann, wie das Subjekt zuerst im Andern auftaucht, sofern nämlich der ersten Signifikant, der einzige Signifikant / le signifiant unaire, auf dem Feld des Andern auftaucht und das Subjekt für einen anderen Signifikanten repräsentiert, der wiederum die Aphanisis des Subjekts bewirkt. Daher die Teilung des Subjekts – wenn das Subjekt irgendwo als Sinn auftaucht, manifestiert es sich anderswo als fading, als ein Schwinden.“
(Seminar 11, Sitzung vom 3. Juni 1964, Version Miller/Haas S. 229, Übersetzung geändert)
Lacan wechselt hier von Aphanisis zu fading, beides bedeutet „Verschwinden“.
Das Symbol $ im Phantasma wird von Lacan in Die Ausrichtung der Kur und in Subversion des Subjekts auf das Fading bezogen (vgl. Schriften II, Gondek-Übersetzung, S. 132 und 353 f.), in Kant mit Sade auf die Aphanisis ( (vgl. Schriften II, Gondek-Übersetzung, S. 302).
Gleichsetzung von Aphanisis bzw. Fading mit der Urverdrängung:
„Man kann also sagen, daß es auf Leben und Tod geht zwischen dem signifiant unaire / dem einzigen Signifikanten und dem Subjekt als signifiant binaire / binären Signifikanten, der Ursache für sein Schwinden. Die Vorstellungsrepräsentanz* ist der binäre Signifikant.
Dieser Signifikant bildet dann den zentralen Punkt der Urverdrängung* - mithin dessen, was, nachdem es ins Unbewußte übergegangen ist, jetzt, der Theorie Freuds zufolge, jenen Anziehungs*punkt ausmacht, durch den alle weiteren Verdrängungen ermöglicht werden, alle weiteren ähnlichen Übergänge an den Ort der Unterdrückung*, den Ort dessen, was als Signifikant unter den Tisch fällt. Darum geht es bei dem Terminus Vorstellungsrepräsentanz*.“
(Seminar 11, Sitzung vom 3. Juni 1964, Version Miller/Haas S. 229 f.)
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Lacan:
„Nehmen Sie, bitte, eine der großen Analysen Freuds, und besonders die größte von allen, die sensationellste – denn an dieser ist besser als überall sonst zu beobachten, wo das Problem der Konversion von Phantasma und Realität konvergiert: in etwa Irreduziblem nämlich, einem non-sensical, das als urverdrängter Signifikant funktioniert im spreche vom Fall des Wolfsmanns. Im Wolfsmann, würde ich sagen, und gebe Ihnen damit den Ariadnefaden, der Sie bei der Lektüre leiten wird, spielt die plötzliche Erscheinung der Wölfe im Fenster die Rolle des s, des Repräsentanten des Verlusts, den das Subjekt erlitten hat.“
(Seminar 11, Sitzung vom 17. Juni 1964, Version Miller/Haas S. 264) -
Seminar 11, Sitzung vom 3. Juni 1964, Version Miller/Haas S. 229.
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Vgl. Seminar 9, Sitzung vom 28. Februar 1962; Kant, Kritik der reinen Vernunft, B 348.
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Lacan verwendet diese Begriffsopposition zuerst in Seminar 5, Die Bildungen des Unbewussten, in der Sitzung vom 4. Dezember 1957, Version Miller/Gondek S. 103 f.
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Die Unterscheidung von énoncé und énonciation wird von Lacan eingeführt in Seminar 5, Die Bildungen des Unbewussten, in der Sitzung vom 6. November 1957, Version Miller/Gondek S. 19 (dort mit „Aussage“ und „Aussagen“ übersetzt).
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Vgl. J. Lacan: Zum Gedenken an Ernest Jones: Über seine Theorie der Symbolik (geschrieben 1959, veröffentlicht 1960). In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 221 f.
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Vgl. Gilles Deleuze und Félix Guattari: Anti-Ödipus. Übersetzt von Bernd Schwibs. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977; die „disjunktive Synthese“ durchzieht das gesamte Buch, die erste Verwendung findet man auf S. 19.
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Lacan:
«Ob phobisch, hysterisch oder zwangskrank, die Neurose ist eine Frage, die das Sein für das Subjekt ‚von da aus‘ stellt, ‚wo es war, bevor das Subjekt zur Welt kam‘ (dieser Nebensatz ist der eigentliche Satz, dessen Freud sich bediente, als er dem kleinen Hans den Ödipuskomplex erklärte).“
(J. Lacan: Das Drängen des Buchstabens im Unbewussten oder die Vernunft seit Freud (1957). In: Ders.: Schriften. Band I. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 582–626, hier: S. 615)
Das Subjekt ist die Frage des Seins (die Frage nach dem Sein und die Frage von seiten des Seins, wir sind bei Lacans Adaption von Heideggers „Seinsfrage“.
Der Begriff der „Seinfrage“ wird von Heidegger in Sein und Zeit (1927) eingeführt und ist für ihn bis zum Schluss ein leitender Begriff. Er unterscheidet dann zwei Arten, die Seinsfrage zu stellen: als Frage nach dem Sein des Seienden (von ihm „Metaphysik“ genannt und als Form der „Seinsvergessenheit“ begriffen) und als Denken des Seins als solchen, die „Offenbarkeit des Seins“.
Zu Lacans Beziehung zu Heidegger vgl. François Balmès: Ce que Lacan dit de l’être (1953–1960). Presses Universitaires de France, Paris 1999.
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Lacan:
„Denn es ist eine Wahrheit aus Erfahrung für die Psychoanalyse, dass sich für das Subjekt die Frage nach seiner Existenz nicht in Gestalt der Angst, die sie auf der Stufe des Ichs hervorruft und die nur ein Element aus ihrem Gefolge ist, sondern als artikulierte Frage stellt: ‚Wer bin ich da?‘, die sein Geschlecht und seine Kontingenz im Sein betrifft, nämlich dass es Mann oder Frau ist einerseits, andererseits, dass es nicht sein könnte, und dass beide ihr Geheimnis vereinen und es in den Symbolen der Zeugung und des Todes verknüpfen. Dass die Frage nach seiner Existenz das Subjekt umspült, es trägt, es überschwemmt, ja es von allen Seiten zerreißt, das ist es, wovon die Spannungen, die Schwebezustände und die Phantasien, auf die der Analytiker stößt, ihm Zeugnis ablegen; allerdings muss man sagen, dass das unter dem Titel von Elementen des besonderen Diskurses geschieht, worin diese Frage sich im Anderen artikuliert. Denn eben weil diese Phänomene in den Figuren dieses Diskurses eine Ordnung erhalten, haben sie die Festigkeit von Symptomen, sind lesbar und lösen sie sich auf, wenn sie entschlüsselt werden.“
(J. Lacan: Über eine Frage, die jeder möglichen Behandlung der Psychose vorausgeht (geschrieben 1958, veröffentlicht 1959). In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2016, S. 9–71, hier: S. 31.
Im Falle der Hysterie lautet die Frage so: „Was bin ich, ein Mann oder eine Frau?“ (Vgl. J. Lacan: Die Psychosen. Seminar 3 (1955/56). Texterstellung J.-A. Miller, übersetzt von H.-D. Gondek. Quadriga, Weinheim u.a. 1997, Sitzung vom 14. März 1956, S. 203.)
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J. Lacan: Die Übertragung. Seminar 8 (1960/61). Texterstellung Jacques-Alain Miller, übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Passagen, Wien 2008, Sitzung vom 19. April 1961, S. 298.
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J. Lacan, Die Psychosen, a.a.O., Sitzung vom 21. März 1956, S. 213.
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Das Unbewussten arbeitet, Freud zufolge, stattdessen mit dem Gegensatz von Aktivität und Passivität,
„wobei wir allzu unbedenklich die Aktivität mit der Männlichkeit, die Passivität mit der Weiblichkeit zusammenfallen lassen“
(Das Unbehagen in der Kultur (1930). In: GW 14, S. 466 f. Fn.).
„Allzu unbedenklich“: Mit dem Gegensatz von Aktivität und Passivität verfehlt das Unbewusste den Gegensatz von Männlichkeit und Weiblichkeit. Bereits früher hatte Freud geschrieben, dass jede Einzelperson eine Vereinigung von Aktivität und Passivität aufweist (Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, GW 5, Fußnote auf S. 121 (die Fußnote ist ein Zusatz von 1915).
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Zuerst in Seminar 6 von 1958/59, Das Begehren und seine Deutung, Sitzung vom 20. Mai 1959, Version Miller/Gondek S. 456.
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Seminar 8, Die Übertragung, Sitzung vom 28. Juni 1961, Version Miller/Gondek S. 475.
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Vgl. S. Freud: Hemmung, Symptom und Angst (1926). In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 14, S. 146.
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J.L.: Subversion des Subjekts und Dialektik des Begehrens im Freud’schen Unbewussten. In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 325–368, hier: S. 353 f., Fettschreibung von mir, RN.
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Vgl. Seminar 9, Sitzungen vom 17. Januar, 21. Februar, 7. März, 14. März und 27. Juni 1962; Seminar 18, Sitzung vom 17. Februar 1971, Version Miller S. 69.
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Man findet dieses Diagramm in: Charles Sanders Peirce: Collected papers of Charles Sanders Peirce. Hg. v. Charles Hartshorne u. Paul Wiss. Band 2, Elements of logic. Belknap Press of the Harvard University Press, Cambridge, Mass. (1932), 2. Aufl. 1960, darin „The quadrant“, S. 279–283, das Schema ist dort auf S. 280.– PDF-Datei von „The quadrant“ hier.
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In Seminar 19, … oder schlimmer, von 1971/72 verwendet Lacan die leere Menge für das Objekt a.
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Vgl. Seminar 6, Das Begehren und seine Deutung, Sitzung vom 10. Mai 1959, a.a.O., S. 496–502.
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Apostelgeschichte 9, 3-8 und 18-20, Einheitsübersetzung 2016.
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Vgl. J. Lacan: Die Psychosen. Seminar 3 von 1955/56. Textherstellung von Jacques-Alain Miller. Übersetzt von Michael Turnheim. Quadriga, Weinheim 1997; J. Lacan: Über eine Frage, die jeder möglichen Behandlung der Psychose vorausgeht (1959). In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 9–71, vor allem Teil I, „Hin zu Freud“.
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Vgl. etwa Otto Rank: Eine noch nicht beschriebene Form des Ödipustraumes. In: Internationale Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse, 1. Jg. (1913), S. 151–156; Sandor Ferenczi: Zur Augensymbolik (1913). In: Ders.: Bausteine zur Psychoanalyse. II. Band. Praxis. Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig u.a. 1927, S. 264–269.
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Vgl. GW 2/3, S. 396 Fn. von 1914 (für die Datierung der Fußnote muss man die Studienausgabe heranziehen).
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Vgl. Alain Badiou: Paulus. Die Begründung des Universalismus. Übersetzt von Heinz Jatho. Diaphanes, Zürich 2002.
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Massenpsychologie und Ich-Analyse (1921), GW 13, S. 117.
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Lacan entwickelt die These über den „unären Zug“ in Seminar 9, Die Identifizierung (1961/62).
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Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert, 1923, GW 13, S. 318.
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Athanasius von Alexandrien: Leben des heiligen Antonius. Übersetzt von Anton Stegmann und Hans Mertel. München 1917, 13. Kapitel, S. 704. (In der griechischen und der Vulgata-Zählung ist dies Psalm 67, in der hebräischen (jüdischen und protestantischen) Zählung Psalm 68.)