Geneviève Morel
Die Gründe für einen durchschlagenden Erfolg in weiblicher Literatur
Über „Fifty Shades “ von E.L. James
Dracula jagt Minimädchen (Regie: Alan Gibson, 1972)
Caroline Munro als Laura Bellows und Christopher Lee als Dracula
Copyright: Hammer-Production
Der erste Teil der Trilogie Fifty Shades der britischen Schriftstellerin E. L. James erschien im April 2012 in New York.1 Fifty Shades, das dem Genre erotic romance novel zugerechnet wird, ist in der Geschichte des Verlagswesens das Werk, von dem am schnellsten die erste Million Exemplare verkauft wurde, schneller noch als vom Da Vinci Code und von Harry Potter. Fifty Shades übertraf alle vorstellbaren Rekorde an Quantität und Geschwindigkeit des Verkaufs.2
Obwohl das Buch gemeinhin als „Mommy Porn“ abgetan wurde, als „Pornographie für Familienmütter“, ist der ungeheure Erfolg bei Frauen unbestreitbar, und das nicht zwangsläufig bei Hausmüttern, sondern eher bei gebildeten, jungen und gutverdienenden Frauen.3 Bei einigen Leserinnen soll die Trilogie durch Übernahme von BDSM neue Sexualpraktiken initiiert haben, sie soll auch den Verkauf von Sextoys angekurbelt haben, zu deren Gebrauch die Autorin in ihrem Werk wie in einem Lehrbuch anleitet.
Die Gründe für einen durchschlagenden Erfolg in weiblicher Literatur
Der soziologische Ansatz
Die israelische Soziologin Eva Illouz4 erklärt den in diesem literarischen Genre5 maßlosen Erfolg nicht nur unter dem Aspekt eines „SM-Lehrbuchs“, sondern vor allem damit, dass die Rollen der fügsamen Frau und des triumphierenden Mannes, die in der patriarchalen Gesellschaft traditionell sind, hier in Praktiken inszeniert werden, die, mithilfe von BDSM-soft, daran anschließen. 50 Shades, so betont Eva Illouz, schreibt in der Mann/Frau-Beziehung jedem seine Rolle vor, in einer Epoche, in der durch den Spätkapitalismus diese Beziehung destabilisiert ist. Die neue Marktwirtschaft und die damit einhergehenden wissenschaftlichen und sozialen Veränderungen geben Frauen die Möglichkeit, Kinder ohne Mann zu haben, vermindern das Ausmaß der von den Männern zu fordernden Selbstkontrolle und verabschieden die traditionelle Familienstruktur. Demnach leben wir in einer Epoche der Verwirrung, in der die traditionellen Geschlechterrollen und die Kriterien der sexuellen Identität geschwächt werden. Eva Illouz zufolge ist SM ein innovativer Lösungsansatz für die Schwierigkeiten einer – was die Sexualität angeht – verunsicherten Epoche.
Es stimmt, dass nichts natürlich daran ist, ein Mann oder eine Frau zu werden. Wir erwarten ein Wissen über das Geschlecht zunächst von unseren Eltern – eine Erwartung, die im Allgemeinen enttäuscht wird –, später von der Gesellschaft und von dem, was sie uns durch die Stimme der Kultur zu vermitteln weiß. Wie Lacan schreibt: „Auf der Seite des Anderen (…) müssen die Ordnung und die Norm eingerichtet werden, die dem Subjekt sagen, was es tun muss als Mann oder Frau.“6 Gewiss, aber das Fehlen eines Wissens über das Geschlecht, das lebhaft empfunden und von den Analysanten bezeugt wird, ist ein universelles Problem und es gibt keinen Grund, anzunehmen, heute wäre ausgeprägter als gestern, es sei denn aufgrund des verbreiteten melancholisch-nostalgischen Vorurteils, das uns glauben lässt, es gebe einen „Niedergang in unserer Zeit“ und für die Generationen, die vor uns kamen, sei alles besser geordnet gewesen.
Die soziologische Erklärung des immensen Erfolgs von 50 Shades durch den Charakter eines Bildungsromans scheint also unzureichend. Sollten wir nicht eher denken, dass eine solche Beliebtheit nicht so sehr zu tun hat mit der Nützlichkeit als Handbuch für besseres Knowhow-im-Bett mit dem gewohnten Partner als vielmehr mit der schlichten Tatsache, dass die Lektüre eine bestimmte Lust bereitet? Zahlreiche Aussagen gehen in diese Richtung.7
Hysterische Trance in der Londoner U-Bahn
Es scheint, dass zahlreiche Frauen, vornehmlich Londonerinnen, das Buch in Form eines E-Books diskret in der U-Bahn lasen, in einer mit anderen geteilten Einsamkeit, die einen an die hysterische Epidemie der Pensionatsszene erinnert, die Freud Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieb, auch wenn sie sicherlich einen ganz anderen Kontext hatte.8 Bringt uns 50 Shades zurück ins Freud’sche Pensionat? Erleben wir eine globale hysterische Trance, begünstigt durch eine bestimmte Form moderner Einsamkeit, in der Millionen von Leserinnen sich einen halbwegs erotischen Roman zu Gemüte führen (nur 13 Prozent Sexszenen im ersten Teil der Trilogie, weniger noch in den folgenden), um sich, alleine auf dem Rückweg von der Arbeit, „eine Freude zu bereiten“? Folgt man dieser Hypothese, dient der Roman vielen keineswegs dazu, etwas zu realisieren, das mit dem realen Partner eine Novität wäre, sondern im Gegenteil dazu, weiterhin darauf zu verzichten, zugunsten eines phantasmatischen Vergnügens – dies in Übereinstimmung mit einer bestimmten Verweigerung gegenüber dem Mann, die, wie man seit dem Fall Dora weiß, zur Struktur der Hysterie gehört.
Diese Erklärung ist zwar äußerst wahrscheinlich, kann uns jedoch nicht voll befriedigen. Sie lässt den genauen Grund für die kollektive Begeisterung im Dunkel. Warum ist es dieser Roman, der so viel Erfolg hat, und nicht ein anderer? Sicherlich, sein Stil ist konventionell und flach, aber beziehen wir uns auf das Grundgerüst. Entgegen dem, was behauptet wird, erhebt James den Anspruch, mehr eine Liebes- als eine Sexgeschichte verfasst zu haben.9 Die sadomasochistisch gefärbten Sexszenen bringen die junge Heldin Ana, Jungfrau und magersüchtig, nur widerstrebend zum Orgasmus (übrigens, wenig realistisch, sobald Christian Grey, ihr Liebhaber, sie flüchtig berührt). Denn was sie sich wünscht, ist nicht SM-Sex, sondern eine romantisch-sexuelle Geschichte, die in eine Heirat mit Kindern mündet (was im Übrigen der konventionelle Schluss dieser Trilogie ist).
Kern der Handlung ist tatsächlich die Reparatur eines zerbrochenen Mannes durch die Heldin – was völlig auf der Linie der Hysterie liegt. Bevor Christian von einer idealen Familie adoptiert wurde, war er in seiner Kindheit schwer misshandelt worden, und seine sadomasochistische Sexualität kann als die unglückliche Folge davon begriffen werden. Sohn einer Prostituierten10 und von seiner Mutter in die Dienste eines Zuhälters gegeben, erträgt er die Zärtlichkeiten nicht; zwischen seinem Körper und dem seiner Partnerin richtet er ein dünnmaschiges Netz und ein Arsenal von Instrumenten ein, die sie auf Distanz halten. Die schöne Ana jedoch wird in der Lage sein, ihn für sich zu gewinnen und ihm zu zeigen, wer von beiden der wahre Meister ist. Die Trilogie zeigt also, wie eine junge, fragile aber entschlossene Frau, indem sie das Begehren des Mannes hervorruft und indem sie sich lieben lässt, das Wunder vollbringen kann, ihn zu heilen – wobei sie den Teil der Maschinerie, den ihr Liebhaber braucht und der etwas zu hart ist, auf einige zusätzliche Gadgets für ihre eigene Lust reduziert. Die Initiation ist dementsprechend reziprok: Er unterrichtet sie in Sachen Sex, sie lehrt ihn die Liebe. Letztlich inszeniert diese wohldosierte Mischung aus romantischer Geziertheit und glühender Sexualität die Unterwerfung einer Frau nur deshalb, um besser zeigen zu können, wie eine Frau den Mann dominieren und ihrer eigenen Lust unterwerfen kann – was mit dem hysterischen Begehren, der Herr zu sein, völlig vereinbar ist. E. L. James dürfte es gelungen sein, diesem Begehren bei ihren Leserinnen eine starke Resonanz zu verschaffen. 50 Shades ist also eine kraftvolle Hommage an die gelungene Hysterie.
Die generalisierte hysterische Trance, die man bei 50 Shades beobachten kann, beruht demnach erstens auf der einsamen Jouissance des erotischen Mangels, die inmitten einer anonymen Masse von Frauen geteilt wird, zweitens auf dem Begehren, der Herr des männlichen Herrn zu sein, und schließlich auf dem Begehren, den kastrierten Mann zu reparieren – drei Topoi, die man von der Hysterie kennt und deren Fundament die strukturelle Beziehung der Hysterie zur Kastration ist.
Allerdings, wenn wir uns mit dieser Erklärung zufriedengäben, ließen wir dann nicht – wie die Mädchen des Freud’schen Pensionats und die Leserinnen von 50 Shades – die Ursache des Begehrens außer Acht, das bei der kollektiven hysterischen Trance im Spiel ist? Die Ursache des Begehrens, des Mangels ist ja im Phantasma einer jeden aufzufinden und vermengt sich nicht mit dem geteilten erotischen Mangel, der die Identifizierung und die Trance hervorruft. Also müssen bei diesem literarischen Erfolg noch andere Größen im Spiel sein als die Mechanismen des Mangels und der Privation. Das Werk, das Frauen so sehr anspricht, wird durch ein bestimmtes Merkmal die „Ursache des Begehrens“ berührt haben11, das in ihrem Phantasma präsent ist. Das bleibt uns noch zu entziffern.
50 Shades und Twilight: vom Vampir zu SM
Kommen wir zurück auf die Entstehung von 50 Shades. Die Autorin, E. L. James, Angestellte beim Fernsehen, schrieb unter dem Pseudonym Snowqueen’s Icedragon auf diversen Fan-Fiction Seiten der beliebten Vampir-Saga Twilight, die 2005 zu erscheinen begann. Die von ihr verfassten Episoden wurden als für das Twilight-Universum zu gewagt beurteilt; ihre Texte wurden deshalb auf den Fan-Fiction Seiten schließlich verboten. E. L James arbeitete sie um, für ihre eigene Website fiftyshades.com, und brachte sie in die Form eines originalen Fortsetzungsromans. Von daher rührt die Veröffentlichung einer ersten Version der Romanze im Internet mit dem Titel Master of the Universe, deren Helden ursprünglich Bella und Edward waren, die Hauptpersonen der Twilight-Reihe.12
50 Shades ist von Twilight mehr als nur inspiriert, in manchen Aspekten ist es eine Kopie. Stephenie Meyer, die Autorin von Twilight, eine engagierte Mormonin, äußerte jedoch keine Einwände. Sie zog es vor – im Sinne ihrer Leser –, jegliche Ähnlichkeit abzustreiten, zwischen diesem anrüchigen Buch und ihrem eigenen keuschen Werk, das als young adult romance13 kategorisiert wird (manchmal auch ironisch als abstinence porn). Laut Meyer ist 50 Shades ein obszönes Buch, wohingegen die Reinheit von Twilight auf der nicht-egoistischen Natur der wahren Liebe beruhe, die sie in ihrem Werk deshalb bezeuge, da sie selbst diese Erfahrung gemacht habe. Twilight gehört zum Genre der Autofiktion, die Geschichte ist inspiriert durch den strahlenden Traum von einem wunderschönen Paar, den Stephenie Meyer kurz nach der Geburt ihres dritten Kindes hatte. Wie erleuchtet, in einem abgehobenen und exstatischen Zustand, schrieb sie dann Tag und Nacht zwischen den Babyfläschchen, einer Art von automatischem Schreiben unterworfen.14
Kleine Detailveränderungen zwischen den beiden Sagas genügten, um das Zielpublikum zu verschieben: von den Teenagern, an die sich Twilight wendet, hin zu Frauen jeden Alters als Leserschaft für 50 Shades. Mit diesen Veränderungen gelang es, wie man sehen wird, eine Operation durchzuführen, die ebenso einfach wie wesentlich ist. Das betrifft jedoch nicht die jeweilige Heldin. Bella und Ana sind sich täuschend ähnlich: begehrende Verehrerinnen, verängstigt durch die Liebe und den Anspruch des Anderen. Bei den männlichen Helden dasselbe: Edward und Christian sind beide übermächtig, mit höheren Vermögen ausgestattet. Die Transformation betrifft nur die Sexualität der männlichen Helden: Die sadomasochistische „Perversion“ von Christian Grey, explizit genital, tritt an die Stelle von Edwards Vampirismus, der zwar ebenfalls eine Perversion ist (aus Menschensicht – für einen Vampir ist Vampirismus nur natürlich), jedoch eine, die oral ist. Auch ersetzt der innere Konflikt von Grey und die Zurückhaltung, die er sich auferlegen muss, um die Liebe von Ana nicht zu verlieren – die sich weigert, sich ihm zu unterwerfen –, den Konflikt des Vampirs zwischen seiner Leidenschaft und seiner Natur, ein Konflikt, den er durch Abstinenz löst, um Bella nicht zu verlieren bzw. zu töten. Ist Christian Grey unter seiner SM-Maske vielleicht eine Art Vampir? Doch inwiefern könnte das den Erfolg der Trilogie erklären? Lassen Sie uns, um dies zu verstehen, das Wesen des Vampirs ergründen!
Vampire und verführerische Alpträume
Welche Kreaturen können sich rühmen, so konstant in Mode zu sein wie die Vampire – populär seit dem Mittelalter, mit ihren leuchtenden Augen, spitzen Ohren und scharfen Zähnen, die Kostüme und Accessoires im Lauf der Jahrhunderte wechselnd, um schließlich die Fernsehserien von heute zu beherrschen?
„Wenn eine Frau allein schläft, beschläft sie der Teufel“15, notierte Ernest Jones – der erste Psychoanalytiker, der sich für Vampire interessierte – in Der Alptraum, einem Buch, das er 1909 zu verfassen begann. Alpträume sind durch einen vom Schlafenden verspürten Schrecken, durch ein Erstickungsgefühl und durch Machtlosigkeit charakterisiert. Wegen der Gewalt, die ihnen eigen ist, vergleicht Jones, im Gegensatz zu Freud, den Alptraum mehr mit einer Halluzination als mit einem Traum und er hält ihn eher für pathologisch als für normal. Seine These lautet: „Ein Alptraum-Anfall bringt einen psychischen Konflikt zum Ausdruck, der sich auf ein inzestuöses Begehren bezieht“16; die psychoanalytische Verifizierung dieser These hält er für erwiesen. Im Mittelalter war eine der Bezeichnungen für den Alptraum incubus, nach dem lateinischen Namen für die lüsternen Dämonen, die den Frauen, um Lust an ihnen zu haben, nachts in ihren Träumen einen Besuch abstatten. Das englische Wort nightmare bedeutet „Dämon der Nacht“.
„Es scheint, als umhülle Sie ein außergewöhnlich fachkundiger Liebhaber, penetriere Sie, verschmelze mit Ihnen. Die Lust ist dann unvorstellbar, die nervliche Belastung entsetzlich.“17
Wir lernen durch Jones viel über den Glauben an Vampire, an Inkubi und an andere Kreaturen fantastischen Ursprungs wie z.B. Werwölfe, die traditionell mit Alpträumen assoziiert werden und deren historische Kontinuität von Historikern bezeugt wird.18
Die Inkubi sind die ältesten Kreaturen dieser Gruppe und wahrscheinlich diejenigen, die Jones’ These vom inzestuösen Begehren am besten stützen, denn ihre nächtlichen Besuche produzierten halb erotische, halb alptraumhafte Träume, in denen der Geschlechtsverkehr vergleichsweise direkt stattfand. Im 17. Jahrhundert nannten Mediziner diese Träume „das Produkt der Macht einer lüsternen Vorstellungskraft“19 – besonders der von Frauen. Derselben Ansicht waren die französischen Psychiater des 19. Jahrhunderts, sie charakterisierten die Inkubi als „Liebesillusionen“, „hysterisch-religiöse“ Halluzinationen oder als „Erotomanie“. Die Kirche wiederum interessierte sich für den Grad der Zustimmung der Schläferin und für deren Willfährigkeit gegenüber dem nächtlichen Besucher; sie bewertete die religiöse Schuld der Frauen am Ausmaß der freiwilligen Unterwerfung, die sie gegenüber den Besuchern bekundeten.
Der Glaube an Vampire ist jünger und auch komplexer, denn er vermischt den Tod mit dem Saugen frischen Bluts und er verschleiert den sexuellen Charakter der Begegnung oft durch einleitende zärtliche und liebevolle Rituale (Küsse, Liebkosungen, Verführungen usw.). Sind die Inkubus-Träume sexueller und auch obszöner Natur, so ist der Besuch des Vampirs eher mit Liebe assoziiert. Vampire besuchen vorzugsweise Vertraute, besonders diejenigen, die sie vor ihrem Tod geliebt hatten: Während der Vampirismus-Epidemien des Mittelalters bestand eine bevorzugte Methode, die Ursache zu finden, darin, dass man eine Witwe dazu brachte, die Besuche ihres gerade verstorbenen Ehemanns einzugestehen.
Jones bemerkt die Ähnlichkeit und die historische Kontinuität zwischen dem Glauben an Inkubi und dem Glauben an Vampire, eine Ähnlichkeit, die ihre Quelle im weiblichen Begehren finde.20 Das sexuelle Schuldgefühl des inzestuösen Begehrens werde hier auf die Toten projiziert – immer mit dem Ziel, sich selbst zu rehabilitieren. Laut Jones gibt es im Glauben an Vampire, verglichen mit dem Glauben an Inkubi, eine dreifache Verschiebung des inzestuösen Begehrens: eine sadistische und orale Einfärbung der Liebe, eine Umwandlung des Begehrens in Furcht und schließlich die Ersetzung des inzestuösen Vaters durch einen Toten. Was das Blutsaugen angeht, so soll es auf der bekannten Äquivalenz von Blut und Sperma beruhen und somit den verdrängten sexuellen Charakter des vampiristischen und kannibalistischen Akts enthüllen. In der Schlussfolgerung seines Werks betont Jones: Der Glaube an Vampire ist nichts als eine Ausarbeitung des Glaubens an Inkubi, und die wesentlichen Elemente der beiden Formen des Glaubens sind identisch: verdrängtes Begehren und verdrängter Hass, die aus den frühesten inzestuösen Konflikten stammen.21
Vom inzestuösen Begehren nach dem „idealen Inkubus“
Auch wenn alle, von der Kirche bis zur Fakultät für Medizin oder Psychiatrie, sich einig waren über die entscheidende Bedeutung des weiblichen Begehrens für das unglaubliche Überleben dieser Formen des Glaubens über die Jahrhunderte hinweg, hat Jones – obwohl er ein scharfsinniger Kliniker der weiblichen Sexualität war – diese Quelle eigentümlicherweise nicht ausgeschöpft. Lacan jedoch, der Jones gut gelesen hatte, knüpfte die Verbindung zwischen dem Inkubus und der weiblichen Jouissance.
Einerseits betont er die „erste Dimension“ des Alptraums:
„Die Angst des Albtraums wird im eigentlichen Sinne empfunden als die vor dem Genießen des Andern. Das Korrelat des Alptraums ist der Inkubus oder der Sukkubus, dieses Wesen, das mit seinem ganzen opaken Gewicht eines fremdartigen Geniessens auf Ihrer Brust lastet, das Sie unter seinem Genießen zermalmt. Die erste Sache, die im Mythos erscheint, aber auch im erlebten Albtraum, ist die, daß dieses Wesen, das durch sein Genießen lastet, auch ein Fragen stellendes Wesen ist, und das sich gar in dieser entwickelnden Dimension der Frage manifestiert, die sich das Rätsel nennt.“22
Der Ausdruck „das Genießen des Anderen“ ist sowohl ein subjektiver als auch ein objektiver Genitiv, der die Tatsache reflektiert, dass man den Anderen genießt, der Andere allerdings auch an einem selbst Genuss hat, mit all den Fragen, vor die einen die Undurchschaubarkeit der verspürten Empfindung stellt. Die Jouissance des Anderen ist also mit dem Rätsel verbunden, was er denn von einem möchte, und das macht aus ihm einen unvollständigen Anderen, einen mangelhaften Anderen, ja einen Anderen, der einen ausgesucht hat und der einen, im Falle der Vampire, liebt. Die Dimension eines subjektiven Mangels des Anderen ist tatsächlich auch in den modernen Vampirgeschichten präsent, wo er an etwas Tragisches grenzt, sei es, dass die Liebe der Vampire zu einem Menschen in Konflikt mit ihrem Wesen tritt, wie das bei Edward Cullen in Twilight der Fall ist, sei es, dass der Verlust einer Seelenverwandten die Vampire melancholisch gemacht hat, wie bei dem Vampir-Erzähler Louis in Interview mit einem Vampir von Anne Rice (1976), der dazu kommt, seinen Kummer einem menschlichen Journalisten anzuvertrauen.
Auf der anderen Seite – und das interessiert uns hier noch mehr – macht Lacan in seinen Reflexionen zur Frigidität23 aus dem Inkubus nicht mehr den Partner des Alptraums, sondern eine notwendige Bedingung für die weibliche Jouissance, die hier so konkret wie nur möglich verstanden wird. Wie man weiß, genügt es nicht, dass eine heterosexuelle Frau ihren Liebhaber begehrt, um sexuelle Lust zu verspüren. Die Bedingungen sexueller Lust beruhen auf einer komplexeren Operation. Man braucht dafür, so Lacan, einen verborgenen unbewussten Partner, der „hinter einem Schleier“ versteckt ist. Dieser Schattenmann, den die Frau verehrt und der sie verehrt, überlagert sich mit demjenigen, der in der Realität ihr Liebhaber ist, um mit ihm Sex zu haben. Hiernach ist das, wodurch sie, ohne davon zu wissen, genießt, diese phantasmatische Umarmung, als Hülle auf den Penis ihres Liebhabers verlagert, eine Übertragung von Jouissance, die einer ganz und gar fantastischen Einbildungskraft angemessen ist.
Aber wer ist dieser Schattenmann, der – im Gegensatz zum Liebhaber, dessen Männlichkeit in der Realität keineswegs in Frage gestellt wird – als „kastrierter Liebhaber“ oder als „toter Mann“ charakterisiert wird? Lacan hält sich hier zweifellos an die von Jones hergestellte Verbindung zwischen dem Inkubus und dem inzestuösen Begehren. Dieser Pol der Verehrung, dieser Ort des Ursprungs der weiblichen Jouissance wäre demnach der „ideale Inkubus“, den Lacan auf neuartige Weise mit dem Vater verbindet. Die als „idealer Inkubus“ bezeichnete Funktion des Vaters wird in der psychoanalytischen Literatur wenig beachtet. Es handelt sich um den Vater, der jenseits der Mutter ist und der eine Kastrationsdrohung äußert – bis hierhin der Name-des-Vaters und sein Gesetz24 –, jedoch „eine Kastrationsdrohung, die sie nicht wirklich betrifft“, im Gegensatz zum Jungen. Sie weiß, dass sie ein Mädchen ist, und sie weiß von daher gut, dass es nichts an ihr gibt, was zu kastrieren wäre; sie genießt jedoch diese leere Drohung, die durch die Stimme eines Phantoms verkündet wird, das eine transzendente und symbolische Instanz ist, der Freud’sche tote Vater, der bei Lacan zum Namen-des-Vaters geworden ist. Man versteht dann, warum dieser tote Vater, der in seiner Kastrationsfunktion kastriert ist und der nur noch dazu dient, sie in einer geheimen Umarmung zum Orgasmus zu bringen, ein „idealer Inkubus“ ist.
Angesichts der Kontinuität zwischen Inkubi und Vampiren, ist da der Vampir nicht ein anderer, populärerer Name für den „idealen Inkubus“, also für den wahren Partner der weiblichen Jouissance? Das könnte die Konsistenz des Glaubens an Vampire in der Vergangenheit erklären – der sich, wie gezeigt, auf das weibliche Begehren stützt – ebenso wie den heutigen Erfolg dieses Glaubens im Bereich der Fiction. Darüber hinaus hat der Vampir gegenüber dem Inkubus zahlreiche Vorteile, wie man an seinen literarischen Erscheinungen im 19. Jahrhundert sehen kann, von Le Fanus Carmilla bis zu Stokers Dracula.
Literarische Vampire
Der Vampir, der seine Beute mithilfe der Liebe auswählt, beschwört hervorragend „die erotomanische Form der Liebe“25 herauf, die Lacan zufolge für Frauen charakteristisch ist. Indem er sich im Namen eines leidenschaftlichen Begehrens an seine Opfer wendet, erspart der Vampir ihnen jede Liebesentscheidung und erspart er ihnen umso mehr, für ihr Begehren die Verantwortung zu übernehmen. Dieses erzwungene Einverständnis, dem Bewusstsein entrissen und wie ein Traum erlebt, trifft auf das weibliche Phantasma der Verzückung, das man auch in nicht-vampiristischen Erzählungen findet wie z.B. in Die Marquise von O…. von Kleist, und das durch die Klinik bestätigt wird. Wie gezeigt, hat sich die Kirche stark für den Grad der Zustimmung der Frau beim Besuch eines Inkubus interessiert – und das nicht ohne Grund. Auch Jones nennt die Zurückweisung der Schuld für ein inzestuöses Begehren als Grund für die Projektion dieses Begehrens auf den Inkubus oder Vampir.
Diese vampiristischen Charakteristika finden sich übrigens auch in vielen anderen Romanen, in denen eine Art männliches Raubtier erscheint, das eine junge Frau in seinen Bann zieht. Beispielsweise in Geschichte der O von Pauline Réage, 1954 erschienen, oder auch in dem etwas neueren Roman Beasts von Joyce Carol Oates, 2002 erschienen – also vor Twilight – und ebenfalls mit einem amerikanischen College als Ort der Handlung. Im Unterschied zu 50 Shades sind diese beiden anspruchsvollen Romane, Geschichte der O und Beasts, keine erotic romance novels, sondern Bücher, in denen es um Gewalt geht und in denen der ausdrücklich sexuelle räuberische Vampirismus des Mannes weder durch Liebe maskiert wird noch durch subjektive Konflikte, die den Vampir rehumanisieren. Diese Erzählungen, allzu explizit, hatten bei den Leserinnen nicht annähernd denselben Erfolg.
Doch diese „harten“ Romane bilden den Kontrapunkt, der die folgenden Charakteristika erscheinen lässt, die man in 50 Shades und Twilight in abgemilderter und verdrängter Form wiederfindet:
- die Existenz des Mannes, eines rätselhaften nicht-menschliches Wesens, Gott oder sexueller Meister jenseits aller anderen möglichen Partner, übernatürliche Kreatur jenseits der Gattung, charakterisiert durch eine Stimme, die einen in ihren Bann zieht,
- eine wie „chemische“ Anziehung, die den Willen außer Kraft setzt,
- Suspendierung der weiblichen Zustimmung und der Verantwortung für das Begehren,
- das unterstellte Wissen des Meisters über die weibliche Jouissance,
- das gewaltsame Eindringen in den Körper der Frau,
- Faszination, Versuchung, Unterwerfung und Selbstaufopferung auf Seiten der Frau,
- bedingungslose Liebe,
- Initiation und Kontamination durch die Jouissance.
Diese Züge, mit Ausnahme des gewaltsamen Eindringens in den Körper, sind charakteristisch für den Komplex des Lacan’schen „idealen Inkubus“, der eine Version des toten Vaters ist. Man könnte es ein Gegenstück zu Totem und Tabu auf der „Frauen-Seite“ nennen, zum Mythos des Genuss-Vaters, den Freud nur für die Seite der Knaben und für ihren sozialen und persönlichen Zugang zur Männlichkeit ins Auge gefasst hatte.
Der Mythos des Vampirs hat den Vorteil, dass er die genitale Sexualität verdrängt und in Oralität umwandelt, was ihn mit der offiziellen Zensur kompatibel macht – daher sein jugendliches Zielpublikum. Im Gegenzug stellt er die gewaltsame Öffnung des weiblichen Körpers in den Vordergrund, die im Phantasma des idealen Inkubus verschleiert ist. Doch das Phantastische erlaubt es, leichter das zu akzeptieren, was man im „normalen“ Leben zurückweist: Verhaltensweisen, die die Scham verletzten und mit den sexuellen und sozialen Idealen in Konflikt geraten. Mithilfe des Phantastischen kann man ohne Angst andere Leben leben, als wären sie real.
Erinnern wir zum Schluss an das zweifache Fundament des weltweiten Erfolgs von 50 Shades. Auf der einen Seite ist die Handlung eine Hommage an die Hysterie, die erfolgreich den strukturell kastrierten Herrn bzw. Meister26 heilt und ihn mithilfe der Liebe zu dominieren weiß. Der Aspekt des Sexhandbuchs begünstigt die einsame, doch mit anderen Frauen der Gemeinschaft geteilte Lust einer globalisierten hysterischen Trance. Andererseits würde nichts von alledem ohne das zugrundeliegende vampiristische Phantasma funktionieren, das, vermittels des Komplexes des idealen Inkubus, an das Innerste des weiblichen Unbewussten appelliert.
Im populären Erfolg von 50 Shades liegt eine Ironie. Historisch gesehen, schuldet der Glaube an Vampire, wie Jones zeigt, seine Langlebigkeit der Verdrängung des inzestuösen Begehrens nach dem Vater und damit der Verdrängung der allzu genitalen Sexualität der Inkubi. 50 Shades kopiert eine Vampirromanze für Teenager und surft damit auf dem Erfolg von Twilight – jedoch so, dass es ganz explizit die genitale Sexualität wieder einführt! Nur hat E. L. James das geschickt gemacht und die Rohheit der vampiristischen Liebe gemildert, denn im Grunde ist 50 Shades sehr viel weniger schockierend als Bis(s) zum Ende der Nacht, der letzte Roman der Twilight-Saga.
Der befreiende Effekt dieser teilweisen Aufhebung einer Verdrängung, die seit Jahrhunderten auf den Frauen lastete, ist an der massiven Begeisterung der Frauen für diese literarisch eher dürftige Trilogie sicherlich beteiligt.
Aus dem Französischen von Frederick Götzmann und Rolf Nemitz
Originaltext: Geneviève Morel: Les raisons d’un succès littéraire féminin sans nuance. In: Jean-Jacques Rassial (Hg.): Genre et psychanalyse. La différence des sexes en question. Érès, Toulouse 2016, S. 95-113
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Érès-Verlags und der Autorin. Alle Rechte beim Érès-Verlag und bei der Autorin.
Über die Autorin
Geneviève Morel ist Psychoanalytikerin in Paris und Lille und Mitgründerin von ALEPH (Association pour l’étude de la psychanalyse et de son histoire).
Zu ihren Veröffentlichungen gehören: Ambiguïtés sexuelles. Sexuation et psychose, Economica, Paris 2000; Das Gesetz der Mutter. Versuch über das sexuelle Sinthom (2008). Übersetzt von Anna-Lisa Dieter. Turia und Kant, Wien 2017; Clinique du suicide (als Herausgeberin), Érès, Toulouse 2010; Pantallas y suenos. Ensayos psicoanaliticos sobre la imagen en movimiento, ediciones S&P, Barcelona 2011; Terroristes: les raisons intimes d’un fléau global, Fayard, Paris 2018.
Kontakt: genevieve.morel.gm [at] gmail.com
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Anmerkungen
- E.L James: Fifty Shades Trilogy. Vintage Books, New York 2011-2012.
Vol. 1: Fifty Shades of Grey (2011).– Vol. 2: Fifty Shades Darker (2012).– Vol. 3: Fifty Shades Freed (2012).
Dt.: E.L. James: Fifty Shades of Grey. 3 Bände. Goldmann, München 2015-2018.
Band 1: Geheimes Verlangen, Übersetzt von Andrea Brandl. 2015.– Band 2: Gefährliche Liebe. Übersetzt von Andrea Brandl und Sonja Hauser. 2017.– Band 3: Befreite Lust. Übersetzt von Andrea Brandl und Sonja Hauser. 2018. - Vgl. die hervorragende Website mit Infographiken und Statistiken, von der ich diese Information beziehe: http://neomam.com/fifty-shades-of-grey-infographic/ [nicht mehr verfügbar].
- Wenn man die kolossalen Zahlen des Vertriebs der Trilogie kennt, ist es nicht schwierig, vertrauenswürdige Umfragen über die Leser zu finden. Hier einige Resultate: Ein amerikanisches Umfrageinstitut Ende 2012 bemerkt: „It’s a remarkable phenomenon. Nearly one in five adult fiction books purchased for women in June were from the 50 Shades Trilogy.” (Jo Henry, Director of Bowker Market Research, a service of ProQuest affiliate Bowker) Und weiter: „Buyers of the Fifty Shades books are more likely to be women, live in the Northeast, and have a significantly higher household income. They read fewer paperbacks and more digital books versus last year and are especially likely to use a hand-held device such as a Kindle. Their purchase of a 50 Shades book was more likely to planned — just 11 percent were whims – and oh yeah, nine out of ten times the purchase was for ‚pleasure/relaxation,‘ but it’s worth noting that an intriguing one percent were purchased for ‚work/career‘ reasons” In: „Who’s Really Reading 50 Shades?“, http://www.bowker.com/en-US/aboutus/press_room/2012/pr_11292012.shtml. Eine französische Umfrage des IFOP vom 3. Januar 2013 bestätigt: „Die Lektüre erotischer Bücher ist eine Praktik, die vermehrt vom weiblichen Geschlecht ausgeführt wird: fast sechs von zehn Frauen (59%) geben zu, schon einmal in ihrem Leben ein erotisches Buch gelesen zu haben, hingegen 1970 nur ein wenig mehr als ein Drittel (38 %).“ http://www.ifop.com/media/poll/2094-1-annexe_file.pdford mutuel [nicht mehr verfügbar]
- Eva Illouz: Warum Liebe weh tut. Eine soziologische Erklärung. Suhrkamp, Berlin 2012. Der folgende Absatz bezieht sich auf: „Ist Sadomasochismus die Lösung? Ein Gespräch mit Eva Illouz“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Juni 2013, S. 40, im Internet hier.
- Die Geburt der erotischen Romanze wird auf das 18. Jahrhundert datiert, in der englischen Sprache, mit einer modernen Erneuerung vor dem ersten Weltkrieg. Sie wird in England in den 30ern Jahren beliebt, mit eigenen Buchverlagen, von denen der berühmteste, Harlequin, in den 50er Jahren in Kanada gegründet wurde. Ende der 80er gibt es auch ein ganzes Subgenre weiblicher erotischer Romane, deren Inhalte explizit sexueller Natur sind – im Gegensatz zu denjenigen, die davor Erfolg hatten und zu der keuschen Kollektion „Harlequin“ zählen. Warum hatten sie nicht den Erfolg von 50 Shades?
- Meine Hervorhebung, GM. Mit dem „Anderen“ wird hier der Ort des Sprechens und der Sprache bezeichnet, vgl. Jacques Lacan: Position des Unbewussten. In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 369–395, hier: S. 394.
- Beispielsweise schreibt die Journalistin Gaëlle-Marie Zimmermann in ihrem Blog im Nouvel Observateur am 22. Oktober 2012: „Es ist angenehm und ablenkend, und obwohl ich nie die Absicht hatte, eine Peitsche zu erwerben, gefällt es mir, darüber zu fantasieren. Ich habe also, wie es scheint, den literarischen Geschmack einer Hausfrau. Das ist absolut möglich. Und es ist mir vollkommen egal.“ Und: „Fifty Shades hat mich ganz einfach in sexuelle Erregung versetzt, und das ist wunderbar. Schäme ich mich dafür, dass ich diesen dummen Roman verschlungen habe? Überhaupt nicht, mag es den Journalisten missfallen, die auf die Frauen herunterschauen, die diese Art von Prosa erregt.“ Vgl. http://leplus.nouvelobs.com/gaellemariezimmermann [nicht mehr verfügbar]
- Vgl. Sigmund Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse (1921). In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. XIII. Imago, London 1940, S. 117.
- Vgl. www.metronews.fr/culture/e-l-james-cinquante-nuances-de-grey-n-est-pas-un-roman-pornographique/mljr!HkLrjUoSbp43g/ [nicht mehr verfügbar]
- Übrigens wie ein anderer Held der zeitgenössischen Popkultur, Don Draper in der US-amerikanischen Serie Mad Men.
- Also das Objekt a nach Lacan; das Phantasmas setzt das durch die Sprache gespaltene Subjekt und das Objekt a als Ursache des Begehrens miteinander in Verbindung.
- Vgl. http://www.mediabistro.com/galleycat/fifty-shades-of-grey-wayback-machine_b49124 [nicht mehr verfüg bar]
- Vgl. http://www.telegraph.co.uk/culture/twilight/9921818/Stephenie-Meyer-I-havent-read-Fifty-Shades-of-Grey.html
- Vgl. http://www.stepheniemeyer.com/bio.html: „All this time, Bella and Edward were, quite literally, voices in my head. They simply wouldn’t shut up. I’d stay up as late as I could stand trying to get all the stuff in my mind typed out, and then crawl, exhausted, into bed (my baby still wasn’t sleeping through the night, yet) only to have another conversation start in my head.“
- Ein abessinisches Sprichwort, das Jones zitiert. Ernest Jones: Le cauchemar. Paris, Payot 1973, S. 158; Ernest Jones: Der Alptraum in seiner Beziehung zu gewissen Formen des mittelalterlichen Aberglaubens. Übersetzt von E.H. Sachs. Deuticke, Leipzig und Wien 1912, S. 98).
- Vgl. Jones, Le cauchemar, a.a.O., S. 35; Der Alptraum, a.a.O., S. 15.
- Jules Delassus, von Jones zitiert, Le cauchemar, a.a.O., S. 38.
- Lecouteux merkt an, dass der Vampir den Inkubus oder die Nachtmahr, die den Schläfer angreifen, im 16. Jahrhundert ablöste, vgl. Jones, Le cauchemar, a.a.O., S. 75.
- Jones, Le cauchemar, a.a.O., S. 80-81; Der Alptraum, a.a.O., S. 27.
- Vgl. Jones, Le cauchemar, a.a.O., 92; Der Alptraum, a.a.O., S. 37.
- Vgl. Jones, Le cauchemar, a.a.O., S. 113; er fährt fort: „(…) Die wichtigsten Unterschiede sind, dass der Hass und die Schuld beim Glauben an Vampire eine wichtigere Rolle spielen als bei dem an Inkubi, bei dem die Emotionen beinahe ausschließlich Begehren und Angst sind.“
- Jacques Lacan: Die Angst. Das Seminar Buch X. 1962–1963. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek.Turia und Kant, Wien 2010, S. 84 ff.
- Jacques Lacan: Richtungweisende Themenvorschläge für einen Kongress über die weibliche Sexualität. In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 239–253, hier: S. 246.
- Jacques Lacan: Über eine Frage, die jeder möglichen Behandlung der Psychose vorausgeht. In: Ders.: Schriften. Band II. Vollständiger Text. Übersetzt von Hans-Dieter Gondek. Turia und Kant, Wien 2015, S. 9–71, hier: S. 40.
- Lacan, Richtungweisende Themenvorschläge, a.a.O., S. 248.
- Jacques Lacan: L’envers de la psychanalyse. Le séminaire, livre XVII (1969–70). Seuil, Paris 1991, S. 106-110; dt.: Jacques Lacan: Die Kehrseite der Psychoanalyse. Das Seminar (1969 –1970). Übersetzt von Gerhard Schmitz, S. 39 ff., im Internet hier.